Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

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FNR7

Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von FNR7 »

Moin,
bin gerade auf ein interessantes Thema gestoßen. Dadurch das Bayern in der PISA Studie wohl immer so gut abschneidet kann man Rückschlüsse auf das Selbstverständnis Bayerns im Deutschen Bildungsföderalismus ziehen. Stoiber hätte ja auch nicht von ungefähr über Laptop und Lederhose gesprochen.
Kann mir das jemand etwas näher erläutern? Was genau ist das Selbstverständnis Bayerns und wenn ich nach der Phrase Laptop undLederhose google, kommen nur andere Beispiele zu dem Begriff.

Danke und liebe Grüße :)
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relativ
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von relativ »

FNR7 hat geschrieben:(22 Sep 2016, 12:18)

Moin,
bin gerade auf ein interessantes Thema gestoßen. Dadurch das Bayern in der PISA Studie wohl immer so gut abschneidet kann man Rückschlüsse auf das Selbstverständnis Bayerns im Deutschen Bildungsföderalismus ziehen. Stoiber hätte ja auch nicht von ungefähr über Laptop und Lederhose gesprochen.
Kann mir das jemand etwas näher erläutern? Was genau ist das Selbstverständnis Bayerns und wenn ich nach der Phrase Laptop undLederhose google, kommen nur andere Beispiele zu dem Begriff.

Danke und liebe Grüße :)
Man kann dies ungefähr so herrunterbrechen.
Horst Seehofer, CSU-Parteichef und Ministerpräsident: "Bayern ist eine Weltmarke, ein Premium-Land, Bayern ist die Vorstufe zum Paradies!"
;)
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Europa2050
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von Europa2050 »

Nun ja,
um zu den Ansätzen zu kommen muss man vielleicht 60 Jahre zurückgehen. Bayern hatte als Agrarland nicht viel zu bieten - keine Rohstoffe, keine Großindustrie, kein Welthandel - nix. Dafür Landwirtschaft auf teilweise ungeeigneten Flächen, grosse Entfernung zu den deutschen Zentren Rhein-Main-Ruhr und dazu noch einen riesigen eisernen Vorhang (DDR+CSSR).
Die CSU (FJS!) (und das ist unabhängig sonstiger politischer Ansichten ihr Verdienst) setze damals auf Bildung und moderne Techniken. Wichtig für Bayern war damals, dass nicht möglichst viele ein Abitur hatten, sondern, dass diese fähig genug waren, einen möglichst großen Teil des wachsenden Dienstleistungssektors in Bayern anzusiedeln.
Ein Plan (natürlich auch noch mit anderen Maßnahmen), der aufging.
Ob diese Herangehensweise heute noch opportun ist und in wie weit sie heute bayerische Kinder im Vergleich zu Bundesländern mit anderer Politik benachteiligt, ist umstritten. Fakt ist jedoch, dass die jenigen, die heute in Bayern über die Schulbildung befinden, natürlich Bildung und Prägung in genau dieser Zeit genossen haben.
Soweit mal ein ansatzweiser Blick auf das warum.
Zuletzt geändert von Europa2050 am Fr 23. Sep 2016, 13:29, insgesamt 1-mal geändert.
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HugoBettauer

Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von HugoBettauer »

FNR7 hat geschrieben:(22 Sep 2016, 12:18)

Moin,
bin gerade auf ein interessantes Thema gestoßen. Dadurch das Bayern in der PISA Studie wohl immer so gut abschneidet kann man Rückschlüsse auf das Selbstverständnis Bayerns im Deutschen Bildungsföderalismus ziehen.
Ich halte das für einen Trugschluss. Die relativ guten PISA-Ergebnisse der drei Freistaaten haben auch mit der Methodik der PISA-Tests zu tun.
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Europa2050
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von Europa2050 »

HugoBettauer hat geschrieben:(23 Sep 2016, 07:57)

Ich halte das für einen Trugschluss. Die relativ guten PISA-Ergebnisse der drei Freistaaten haben auch mit der Methodik der PISA-Tests zu tun.
Vielleicht auch. Generell wird aber in Bayern zum Erreichen einer Note X deutlich mehr verlangt als anderswo.

Mein Sohn hat auf dem Weg zum Abitur drei Mal das Bundesland gewechselt. Von Bayern nach Sachsen (7.Klasse) wurde er in den Fremdsprachen (E,F) ein bis zwei Noten besser (bei angenommen identischem Engagement, also muss das Niveau geringer geworden sein) und in den Naturwissenschaften schlechter.
Von Sachsen nach Baden-Württemberg (9.Klasse) wurde er in allen Fächern schlagartig besser und konnte sich nur noch um seinen Leistungssport kümmern.
Und nach einem Jahr BW zurück in Bayern betrug der Rückstand in F ein ganzes Schuljahr und auch alle anderen Fächer waren so schlecht, dass er ein Jahr wiederholen musste.
Man kann also schon sagen, dass bayerische Schüler auf dem Weg zum Abitur einen anspruchsvolleren Weg haben, was eben erst bei Bundeslandswechseln so richtig auffällt als andere, inklusive höherer Gefahr des Scheiterns.
Dafür haben sie später eben auch mehr Einlage in ihrem "Wissenspaket".
Meine Vermutung, warum das so ist, hab ich bereits gepostet, ob es sinnvoll und gerecht ist, mag ich nicht beurteilen.
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H2O
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von H2O »

HugoBettauer hat geschrieben:(23 Sep 2016, 07:57)

Ich halte das für einen Trugschluss. Die relativ guten PISA-Ergebnisse der drei Freistaaten haben auch mit der Methodik der PISA-Tests zu tun.
Das wollen wir nun einmal so gelten lassen! Womit haben die "relativ guten PISA-Ergebnisse der drei Freistaaten" denn sonst zu tun? Das wäre doch der entscheidende Hinweis, wenn wir insgesamt besser werden wollen...
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frems
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2016, 13:33)

Das wollen wir nun einmal so gelten lassen! Womit haben die "relativ guten PISA-Ergebnisse der drei Freistaaten" denn sonst zu tun? Das wäre doch der entscheidende Hinweis, wenn wir insgesamt besser werden wollen...
Vielleicht meint er die inhaltlichen Schwerpunkte.
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H2O
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(23 Sep 2016, 15:55)

Vielleicht meint er die inhaltlichen Schwerpunkte.
So mehr Fragen an das Landvolk? ;)
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Alana4
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von Alana4 »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2016, 13:33)

Das wollen wir nun einmal so gelten lassen! Womit haben die "relativ guten PISA-Ergebnisse der drei Freistaaten" denn sonst zu tun? Das wäre doch der entscheidende Hinweis, wenn wir insgesamt besser werden wollen...
Insgesamt "besser" zu werden, täte allen gut.
Aber davon mal abgesehen......sind denn die bayrischen Abiturienten wirklich "besser"? Können sie mehr als Abiturienten aus anderen BL? Stehen sie an Universitäten und Hochschulen eindeutig "besser" da? Sind sie NUR in den Abinoten "besser" oder sind sie gar generell die "besseren" Menschen? Irgendwie klüger, fleißiger und schöner als andere?
Mich interessiert viel mehr, was NACH dem Abi kommt und was dann aus den jungen Menschen wird.

Und- ganz ehrlich: von den Bayern (ich ziehe die mal alle zusammen, wird ja von "den Berlinern" auch gern gemacht) höre ich immer nur, dass sie von allen am besten beschei***** und klüngeln können.......gleich nach den Hannoveranern *g*
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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frems
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2016, 18:04)

So mehr Fragen an das Landvolk? ;)
Naja, zum einen muss man bedenken, dass es 'n Ranking ist. Wenn man 100 Punkte erzielen kann und alle zwischen 89,9 und 90,1 Punkte erzielen, ist auch irgendwer "letzter" und einer "erster". Dann anzunehmen, die einen seien halbe Nobelpreisträger und die anderen könnten ihre Namen nicht schreiben, zeugt dann meist nur vom eigenen Bildungsstand. Zudem haben die Länder unterschiedliche Prioritäten und folglich unterschiedlich viele Schulstunden pro Fach. In Bayern und Sachsen haben die Schüler mehr mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht, was sich dann auch bei den PISA-Ergebnissen wiederspiegelt. In Wirtschaft, Fremdsprachen (insb. Englisch) und Gemeinschaftskunde sind sie wiederum Schlusslichter bzw. hinter jenen Ländern, die dort mehr Schulstunden anbieten. Aber Englischkenntnisse, immerhin als eins von drei Kernfächern in Deutschland, werden nicht abgefragt, sondern "nur" Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften. Da sind für einige Kultusministerien Bio- und Chemiekenntnisse eben wichtiger als Englisch. Daher ist der Vergleich nicht so einfach wie man es sich von solchen Tests verspricht. (Abgesehen davon, dass die Test-Methodik und PISA-Fixierung von vielen Bildungswissenschaftlern sehr stark kritisiert werden, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen)
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von H2O »

Alana4 hat geschrieben:(23 Sep 2016, 18:11)

Insgesamt "besser" zu werden, täte allen gut.
Aber davon mal abgesehen......sind denn die bayrischen Abiturienten wirklich "besser"? Können sie mehr als Abiturienten aus anderen BL? Stehen sie an Universitäten und Hochschulen eindeutig "besser" da? Sind sie NUR in den Abinoten "besser" oder sind sie gar generell die "besseren" Menschen? Irgendwie klüger, fleißiger und schöner als andere?
Mich interessiert viel mehr, was NACH dem Abi kommt und was dann aus den jungen Menschen wird.

Und- ganz ehrlich: von den Bayern (ich ziehe die mal alle zusammen, wird ja von "den Berlinern" auch gern gemacht) höre ich immer nur, dass sie von allen am besten beschei***** und klüngeln können.......gleich nach den Hannoveranern *g*
Das mit den Hannoveranern war jetzt aber gemein! :D Man müßte nachprüfen, welche Landsmannschaften in welcher Verantwortung wirken. Ich fürchte, daß bei VW nur wenige Hannoveraner in den Führungsfunktionen zu finden sind. Das kann man natürlich in sehr gegensätzlicher Weise deuten... :D

Nein, ich glaube schon, daß langjährig konservativ geführte Bundesländer tatsächlich auch in den Schulen viel Wert auf das legen, was ganz fortschrittliche Geister mit "Sekundärtugenden zur Leitung eines KZs" abqualifizieren. Das wirkt sich selbstverständlich auf den Lernerfolg aus, wenn wir annehmen, daß Bremer nicht von Natur aus dümmer sein sollten als Münchner. Ich kann mir deshalb tatsächlich vorstellen, daß Münchner Abiturienten sich im Durchschnitt mehr Wissen und Fertigkeiten angeeignet haben werden als ihre Kollegen in Bremen... ohne deshalb klüger zu sein.

Natürlich sind Spitzenleister damit nicht zu bremsen... was Sie dann wieder an den Platzierungen bei "Schülerolympiaden" ablesen können.

Ja, ich fände es auch besser, wenn Politiker beim Thema "Bildung" wenig Spaß verständen. Als Feld für politische Sandkastenspiele sind Schulen völlig ungeeignet.
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(23 Sep 2016, 18:31)

Naja, zum einen muss man bedenken, dass es 'n Ranking ist. Wenn man 100 Punkte erzielen kann und alle zwischen 89,9 und 90,1 Punkte erzielen, ist auch irgendwer "letzter" und einer "erster". Dann anzunehmen, die einen seien halbe Nobelpreisträger und die anderen könnten ihre Namen nicht schreiben, zeugt dann meist nur vom eigenen Bildungsstand. Zudem haben die Länder unterschiedliche Prioritäten und folglich unterschiedlich viele Schulstunden pro Fach. In Bayern und Sachsen haben die Schüler mehr mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht, was sich dann auch bei den PISA-Ergebnissen wiederspiegelt. In Wirtschaft, Fremdsprachen (insb. Englisch) und Gemeinschaftskunde sind sie wiederum Schlusslichter bzw. hinter jenen Ländern, die dort mehr Schulstunden anbieten. Aber Englischkenntnisse, immerhin als eins von drei Kernfächern in Deutschland, werden nicht abgefragt, sondern "nur" Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften. Da sind für einige Kultusministerien Bio- und Chemiekenntnisse eben wichtiger als Englisch. Daher ist der Vergleich nicht so einfach wie man es sich von solchen Tests verspricht. (Abgesehen davon, dass die Test-Methodik und PISA-Fixierung von vielen Bildungswissenschaftlern sehr stark kritisiert werden, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen)
Dann würde die PISA-Kommission Äpfel mit Birnen vergleichen. Man kann doch kein mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium mit einem altsprachlichen oder neusprachlichen Gymnasium vergleichen. Das geht dann aber schief. Na gut, als Nordlicht verkrieche ich mich auch nicht etwa deshalb, weil ein Wettbewerber nun südlich des Weißwurstäquators ausgebildet wurde, obwohl ich auch vor denen viel Respekt habe.

Einige Jahre hatten wir hier immer die Freude, daß Werder Bremen den Oberbayern immer wieder einmal eine Packung verpassen konnte... so zu sagen Maß nahm. Tja, damit ist jetzt auch Essig, so ein Mist, verdammter! :D
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frems
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2016, 19:10)

Dann würde die PISA-Kommission Äpfel mit Birnen vergleichen. Man kann doch kein mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium mit einem altsprachlichen oder neusprachlichen Gymnasium vergleichen. Das geht dann aber schief. Na gut, als Nordlicht verkrieche ich mich auch nicht etwa deshalb, weil ein Wettbewerber nun südlich des Weißwurstäquators ausgebildet wurde, obwohl ich auch vor denen viel Respekt habe.

Einige Jahre hatten wir hier immer die Freude, daß Werder Bremen den Oberbayern immer wieder einmal eine Packung verpassen konnte... so zu sagen Maß nahm. Tja, damit ist jetzt auch Essig, so ein Mist, verdammter! :D
Naja, Stadtstaaten und Flächenländer sind eh nicht einfach so zu bewerten. Interessanter ist da ein Blick auf Hamburg/München bzw. Bremen/Stuttgart. Und da sind die Unterschiede noch kleiner. Richtig aber erkannt: da werden alle Schulformen in einen Topf geschmissen. Ein technisches Gymnasium ist ja nicht besser oder schlechter als ein Wirtschaftsgymnasium, sondern hat einfach andere Schwerpunkte. Werden die einen Schwerpunkte abgefragt und die anderen nicht, kommt's eben zu gewissen Unterschieden. Aber ich hatte ja nur vermutet, dass der User dies meinte. Vielleicht äußert er sich ja noch dazu.
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von Realist2014 »

Alana4 hat geschrieben:(23 Sep 2016, 18:11)

Insgesamt "besser" zu werden, täte allen gut.
Aber davon mal abgesehen......sind denn die bayrischen Abiturienten wirklich "besser"? Können sie mehr als Abiturienten aus anderen BL? Stehen sie an Universitäten und Hochschulen eindeutig "besser" da? *

drei mal ein klares JA

das war schon vor 30 Jahren so...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von Brainiac »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2016, 18:56)

Das mit den Hannoveranern war jetzt aber gemein! :D Man müßte nachprüfen, welche Landsmannschaften in welcher Verantwortung wirken. Ich fürchte, daß bei VW nur wenige Hannoveraner in den Führungsfunktionen zu finden sind.

Och, da stehen wir drüber. Wir springen ein, wenn es unangenehm wird. :D

http://m.haz.de/Nachrichten/Wirtschaft/ ... Abgaswerte
Nein, ich glaube schon, daß langjährig konservativ geführte Bundesländer tatsächlich auch in den Schulen viel Wert auf das legen, was ganz fortschrittliche Geister mit "Sekundärtugenden zur Leitung eines KZs" abqualifizieren. Das wirkt sich selbstverständlich auf den Lernerfolg aus, wenn wir annehmen, daß Bremer nicht von Natur aus dümmer sein sollten als Münchner. Ich kann mir deshalb tatsächlich vorstellen, daß Münchner Abiturienten sich im Durchschnitt mehr Wissen und Fertigkeiten angeeignet haben werden als ihre Kollegen in Bremen... ohne deshalb klüger zu sein.
Dem würde ich zustimmen, dafür sind die Absolventen anderer Bundesländer möglicherweise etwas offener und flexibler. Was besser oder schlechter sein kann - ganz wertfrei.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von H2O »

Brainiac hat geschrieben:(23 Sep 2016, 19:27)

Och, da stehen wir drüber. Wir springen ein, wenn es unangenehm wird. :D

http://m.haz.de/Nachrichten/Wirtschaft/ ... Abgaswerte


Dem würde ich zustimmen, dafür sind die Absolventen anderer Bundesländer möglicherweise etwas offener und flexibler. Was besser oder schlechter sein kann - ganz wertfrei.
Den einzelnen Landsmann anmachen, das kann ja nur dumm sein! Aber der langfristige wirtschaftliche und kulturelle Erfolg einer Region ist schon ein starker Hinweis auf wirtschaftliches und technisches Geschick... mit den Sekundärtugenden Disziplin und Fleiß in Bildung und Ausbildung als Grundlage. Daran führt aus meiner Sicht kein Weg vorbei.
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von Europa2050 »

H2O hat geschrieben:(23 Sep 2016, 18:56)

Ich kann mir deshalb tatsächlich vorstellen, daß Münchner Abiturienten sich im Durchschnitt mehr Wissen und Fertigkeiten angeeignet haben werden als ihre Kollegen in Bremen...
Nach meinem Verständnis ist genau das der Sinn von Schule ...

Die soziale Komponente sollte in Familie, Freundeskreis, Vereinen oder sonstigen gesellschaftlichen Institutionen geübt werden, ohne sie in der Schule zu vernachlässigen. Hauptziel, hinter das das Bildungsziel zurücktritt, kann sie aber m.E. Nicht sein.
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von Flat »

Moin,

nimmt man die Tests der letzten Jahre, scheinen die Sachsen den Bayern den Rang abgelaufen zu haben.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von H2O »

Flat hat geschrieben:(23 Sep 2016, 21:41)

Moin,

nimmt man die Tests der letzten Jahre, scheinen die Sachsen den Bayern den Rang abgelaufen zu haben.
Das liegt am hohen Ausländeranteil in diesem Bundesland.
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frems
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(23 Sep 2016, 19:19)

drei mal ein klares JA

das war schon vor 30 Jahren so...
Nö. Bis heute nicht. Aber Du kannst nichts dafür. :)
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von unity in diversity »

frems hat geschrieben:(24 Sep 2016, 15:38)

Nö. Bis heute nicht. Aber Du kannst nichts dafür. :)
Seitdem die Kruzifix-Debatte von den Karlsruher Richtern entschärft wurde, geht es mit der Bildung scharf aufwärts:
http://www.sueddeutsche.de/politik/jahr ... -1.2613635
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Re: Deutscher Bildungsföderalismus mit Bezug auf Bayern

Beitrag von Fuerst_48 »

unity in diversity hat geschrieben:(25 Sep 2016, 08:15)

Seitdem die Kruzifix-Debatte von den Karlsruher Richtern entschärft wurde, geht es mit der Bildung scharf aufwärts:
http://www.sueddeutsche.de/politik/jahr ... -1.2613635
Zwischendurch ist das mal eine erfreuliche Nachricht.
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