Wenn ich jemanden ablehne oder sogar hasse, dann ist das in dem Augenblick offensichtlich eine sehr negative Meinung zu dieser Person. Meinungen haben ja eben KEINE hinreichende Begründung, das unterscheidet von Glauben oder Wissen. Wieso sagt der Volksmund wohl "eine schlechte Meinung über jemanden haben"?
Der Unterschied ist eben, ob jemand schreibt, dass er Merkel hasst, oder ob er das mit dem Bild eines Galgens o.ä. unterstreicht, dann wird aus der Meinung Hetze.
Korrekt. Aber dann soll man das Kind doch beim richtigen Namen nennen, nämlich Hassverbrechen.
Liebe und Hass begegnen uns jeden Tag. Es wird aus beiden Gründen gemordet. Niemand würde doch die Liebe verbieten wollen, nur weil sie schonmal ins Verderben führt ... .
Was mich nervt, ist die sprachliche Ungenauigkeit, die - wie der Zufall so will - christliche Stereotype bedient, indem Hass als solches für anrüchig erklärt wird. In dem Zusammenhang steht auch mein Kommentar zu Merkel. Da sehe ich durchaus christliches Sendungsbewusstsein durchschimmern. Aber sorry, ich halte es für wenig zielführend Hass als Emotion zu stigmatisieren, nur weil die Politik diesem nicht mehr Herr wird. Es gibt ja Wege den Hass einzudämmen, aber sachlicher Umgang mit unterschiedlichen Meinungen ist aktuell halt nicht so im Trend.
Im Grunde weiß das auch jeder, der jetzt an dem geplanten Gesetz vor allem mit der Begründung rummäkelt, es unterdrücke oder gefährde die Meinungsfreiheit.
Wer seine Meinung nicht ohne die bereits erwähnten Attribute ausdrücken kann, der hat etwas anderes im Sinn als eine Meinungsäußerung oder einen Diskussionsbeitrag.
Klar, man kann sich auch gesittet ausdrücken. Man kann auch mit Abendkleid zum Aldi gehen. Komisch wird es erst, wenn es zur Pflicht wird. Insofern ist es korrekt dass man die Contenance waren SOLLTE, es ist aber vollkommen anders zu beurteilen, wenn man die Contanance wahren MUSS.
Meinungsfreiheit beeinhaltet auch Äußerungen von Hass. Das mag man sich wünschen oder nicht. Ich halte es aber für gefährlich Maßnahmen zu beschließen, die dazu führen, dass man sich öffentlich nurnoch samtweich äußern kann, ohne Gefahr zu laufen ein Vorgang beim BKA zu werden. Es könnte sein, dass die schlimmsten Knallköppe dadurch nicht weniger werden, sie allerdings umso später - nämlich zu spät - auffallen.