Zensur und NetzDG

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watisdatdenn?
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von watisdatdenn? »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Feb 2020, 10:56)
Es ist eine Drohgebärde. Ein normaler Bürger will keinen Kontakt mit dem BKA, er will da nicht erfasst sein, daher wird er im Zweifel eher den Mund halten als seine Meinung zu äußern.
Eine Drohgebärde von Angstpolitikern gegen das kritische Volk?
Könnte gut sein.
Das würde auch gut zu dem in Planung befindlichen Burggraben vor dem Bundestag passen..
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Vongole
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Feb 2020, 10:56)

Es ist eine Drohgebärde. Ein normaler Bürger will keinen Kontakt mit dem BKA, er will da nicht erfasst sein, daher wird er im Zweifel eher den Mund halten als seine Meinung zu äußern. Aber wir haben ja Meinungsfreiheit :dead:
Hass ist keine Meinung und daher nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt.
Außerdem wirkt eine Meinungsäußerung viel effizienter, wenn sie ohne Beleidigungen, Diffamierungen, Verleumdungen oder Hetze artikuliert wird.
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BenJohn

Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von BenJohn »

Vongole hat geschrieben:(23 Feb 2020, 18:03)

Hass ist keine Meinung und daher nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt.
Außerdem wirkt eine Meinungsäußerung viel effizienter, wenn sie ohne Beleidigungen, Diffamierungen, Verleumdungen oder Hetze artikuliert wird.
Hass ist aber auch keine Straftat.

"Ich hasse Frau Merkel" darf man doch sagen. Warum nicht? Ist halt substanzlos. Aber keine Beleidigung.

Im Grunde wird sich auch mit dem neuen NetzDG nicht viel ändern. Der Effekt ist halt, dass sich Extremisten gewählter ausdrücken werden.

Aber ein Rassist wird immer noch gegen Ausländer sein und das auch genauso schreiben. Nur halt so, dass er nicht vom Gesetz belangt werden kann.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(23 Feb 2020, 18:03)
Hass ist keine Meinung und daher nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt.
Seit wann das?

Hass ist eine intensive emotionale Ablehnung oder Feindseligkeit. Seit wann ist es verboten jemanden zu hassen? Ob das erstrebenswert ist, das steht auf einem anderen Blatt.

Hass ist das direkte Gegenstück zur Liebe. Wenn der Hass also verboten ist, müssen wir uns als nächstes dann alle liebhaben?
Außerdem wirkt eine Meinungsäußerung viel effizienter, wenn sie ohne Beleidigungen, Diffamierungen, Verleumdungen oder Hetze artikuliert wird.
Für alles das gibt es Straftatbestände - nenne sie auch gerne Hassverbrechen. Ich bin jemand der dafür eintritt, dass in all diesen Fällen hart durchgegriffen werden kann. Man kann aber kaum den Menschen vorschreiben, wie sie ihre Meinung zu artikulieren haben.

Mir ist diese merkwürdige Fixierung auf das Wort "Hass" suspekt. Über Gründe für Hass kann man reden und diese möglichst beheben. Den Menschen aber eine feindselige Grundhaltung vorzuwerfen, schüttet das Kind mit dem Bade aus. Dürfen Linke zum Beispiel Nazis hassen? Dürfen Mütter Kinderschänder hassen? Das Menschen andere Menschen hassen ist Normalität - die Motive dahinter sind zu betrachten. Jemanden aufgrund seiner Hautfarbe zu hassen ist vollkommen unsinnig und primitiv. Jemanden zu hassen, der einem den Arbeitsplatz streitig macht, das ist durchaus nachvollziehbar.

Manchmal glaube ich diverse Jahre mit einer Pastorentochter als Kanzlerin haben Teile der Bevölkerung meschugge werden lassen.
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Vongole
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(23 Feb 2020, 18:32)

Seit wann das?

Hass ist eine intensive emotionale Ablehnung oder Feindseligkeit. Seit wann ist es verboten jemanden zu hassen? Ob das erstrebenswert ist, das steht auf einem anderen Blatt.
(..)
(
Eben, eine emotionale Ablehnung, aber keine Meinung. Der Unterschied ist eben, ob jemand schreibt, dass er Merkel hasst, oder ob er das mit dem Bild eines Galgens o.ä. unterstreicht, dann wird aus der Meinung Hetze.
Im Grunde weiß das auch jeder, der jetzt an dem geplanten Gesetz vor allem mit der Begründung rummäkelt, es unterdrücke oder gefährde die Meinungsfreiheit.
Wer seine Meinung nicht ohne die bereits erwähnten Attribute ausdrücken kann, der hat etwas anderes im Sinn als eine Meinungsäußerung oder einen Diskussionsbeitrag.

Meine Einstellung zu Äußerungen im Netz oder in RL orientieren sich übrigens nicht an Frau Merkel, sondern daran, was man mal eine gute Kinderstube und Contenance nannte.
Es steht Dir durchaus frei, das meschugge zu finden, daran wird auch das Gesetz nichts änderen.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(23 Feb 2020, 18:53)
Eben, eine emotionale Ablehnung, aber keine Meinung.
Wenn ich jemanden ablehne oder sogar hasse, dann ist das in dem Augenblick offensichtlich eine sehr negative Meinung zu dieser Person. Meinungen haben ja eben KEINE hinreichende Begründung, das unterscheidet von Glauben oder Wissen. Wieso sagt der Volksmund wohl "eine schlechte Meinung über jemanden haben"?
Der Unterschied ist eben, ob jemand schreibt, dass er Merkel hasst, oder ob er das mit dem Bild eines Galgens o.ä. unterstreicht, dann wird aus der Meinung Hetze.
Korrekt. Aber dann soll man das Kind doch beim richtigen Namen nennen, nämlich Hassverbrechen.

Liebe und Hass begegnen uns jeden Tag. Es wird aus beiden Gründen gemordet. Niemand würde doch die Liebe verbieten wollen, nur weil sie schonmal ins Verderben führt ... .
Was mich nervt, ist die sprachliche Ungenauigkeit, die - wie der Zufall so will - christliche Stereotype bedient, indem Hass als solches für anrüchig erklärt wird. In dem Zusammenhang steht auch mein Kommentar zu Merkel. Da sehe ich durchaus christliches Sendungsbewusstsein durchschimmern. Aber sorry, ich halte es für wenig zielführend Hass als Emotion zu stigmatisieren, nur weil die Politik diesem nicht mehr Herr wird. Es gibt ja Wege den Hass einzudämmen, aber sachlicher Umgang mit unterschiedlichen Meinungen ist aktuell halt nicht so im Trend.
Im Grunde weiß das auch jeder, der jetzt an dem geplanten Gesetz vor allem mit der Begründung rummäkelt, es unterdrücke oder gefährde die Meinungsfreiheit.
Wer seine Meinung nicht ohne die bereits erwähnten Attribute ausdrücken kann, der hat etwas anderes im Sinn als eine Meinungsäußerung oder einen Diskussionsbeitrag.
Klar, man kann sich auch gesittet ausdrücken. Man kann auch mit Abendkleid zum Aldi gehen. Komisch wird es erst, wenn es zur Pflicht wird. Insofern ist es korrekt dass man die Contenance waren SOLLTE, es ist aber vollkommen anders zu beurteilen, wenn man die Contanance wahren MUSS.

Meinungsfreiheit beeinhaltet auch Äußerungen von Hass. Das mag man sich wünschen oder nicht. Ich halte es aber für gefährlich Maßnahmen zu beschließen, die dazu führen, dass man sich öffentlich nurnoch samtweich äußern kann, ohne Gefahr zu laufen ein Vorgang beim BKA zu werden. Es könnte sein, dass die schlimmsten Knallköppe dadurch nicht weniger werden, sie allerdings umso später - nämlich zu spät - auffallen.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Kritikaster »

Skeptiker hat geschrieben:(23 Feb 2020, 20:34)

Klar, man kann sich auch gesittet ausdrücken. Man kann auch mit Abendkleid zum Aldi gehen. Komisch wird es erst, wenn es zur Pflicht wird. Insofern ist es korrekt dass man die Contenance waren SOLLTE, es ist aber vollkommen anders zu beurteilen, wenn man die Contanance wahren MUSS.
SOLLTE man sich auch in anderen Lebensbereichen nur an Regeln gesellschaftlichen Zusammenlebens halten, weil man es KANN, oder wird es auch dort komisch, wenn es zur Pflicht wird und man sich daran halten MUSS, weil es andernfalls negative Folgen für einen hat?
Skeptiker hat geschrieben:Meinungsfreiheit beeinhaltet auch Äußerungen von Hass. Das mag man sich wünschen oder nicht.
Eine solche "Meinung" kann man ja haben. Ein Anspruch, diese "Meinung" jederzeit überall verbreiten (oder gar ausleben) zu dürfen, besteht aber nicht.
Skeptiker hat geschrieben:Ich halte es aber für gefährlich Maßnahmen zu beschließen, die dazu führen, dass man sich öffentlich nurnoch samtweich äußern kann, ohne Gefahr zu laufen ein Vorgang beim BKA zu werden. Es könnte sein, dass die schlimmsten Knallköppe dadurch nicht weniger werden, sie allerdings umso später - nämlich zu spät - auffallen.
Ich halte es für gefährlich, wenn man das Eindämmen verbaler Ursachen von Hasskriminalität für gefährlich betrachtet.

Zumindest meine Bereitschaft, die Folgen hetzerischen Aufstachelns labiler, zu Gewalttaten bereiter Charaktere als hinzunehmendes allgemeines Lebensrisiko zu betrachten, gegen das man nichts machen könne, hält sich in sehr, sehr engen Grenzen.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Bleibtreu »

Ich mach es kurz:

HassParolen haben im oeffentlichen Raum nichts verloren. Ob gegen Merkel, emanzipierte/selbstbewusste Frauen, Juden, Muslime, "Unglaeubige" oder wen auch immer. Dass dies noch eine ganz eigene Dynamik bekommt, wenn es in Gruppen [FilterBlasen] zelebriert wird, ist hoffentlich jedem klar.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Liberty »

Vongole hat geschrieben:(23 Feb 2020, 18:03)
Hass ist keine Meinung und daher nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt.
Natürlich ist Hass von der Meinungsfreiheit gedeckt.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von conscience »

Liberty hat geschrieben:(24 Feb 2020, 20:59)

Natürlich ist Hass von der Meinungsfreiheit gedeckt.
Bleibtreu hat geschrieben:(24 Feb 2020, 20:26)

Ich mach es kurz:

HassParolen haben im oeffentlichen Raum nichts verloren. Ob gegen Merkel, emanzipierte/selbstbewusste Frauen, Juden, Muslime, "Unglaeubige" oder wen auch immer. Dass dies noch eine ganz eigene Dynamik bekommt, wenn es in Gruppen [FilterBlasen] zelebriert wird, ist hoffentlich jedem klar.
Genau so sollte sein.

Meinungsfreiheit ist kein Freibrief für das Verbreiten von Hass.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Liberty »

conscience hat geschrieben:(24 Feb 2020, 21:21)
Meinungsfreiheit ist kein Freibrief für das Verbreiten von Hass.
Doch ist es.

Die Meinungsfreiheit wird nur durch das Strafrecht eingeschränkt. Und ob das im Einzelfall so ist, entscheiden Gerichte in ordentlichen Prozessen.

Solange nicht gegen das Strafrecht verstossen wird, darf man im öffentlichen Raum alles äussern was man möchte, natürlich auch Hass.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von conscience »

Liberty hat geschrieben:(24 Feb 2020, 21:24)

Doch ist es.

Die Meinungsfreiheit wird nur durch das Strafrecht eingeschränkt. Und ob das im Einzelfall so ist, entscheiden Gerichte in ordentlichen Prozessen.

Solange nicht gegen das Strafrecht verstossen wird, darf man im öffentlichen Raum alles äussern was man möchte, natürlich auch Hass.
Meinungsfreiheit wird auch durch Moral und Anstand begrenzt - gerade diese Eigenschaften sind in den letzten Jahren abhandenkommen.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

conscience hat geschrieben:(24 Feb 2020, 21:30)
Meinungsfreiheit wird auch durch Moral und Anstand begrenzt - gerade diese Eigenschaften sind in den letzten Jahren abhandenkommen.
Puuuaaaaahhhhhh :D :D :D
Ich stelle mir gerade vor, das hätte 1968 ein Vater seinem aufmüpfigen Studisohn gesagt.

Ich glaube so mancher weiß gar nicht wie nahe er dem Spießertum ist, das er glaubt zu bekämpfen.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von conscience »

Skeptiker hat geschrieben:(24 Feb 2020, 21:39)

Puuuaaaaahhhhhh :D :D :D
Ich stelle mir gerade vor, das hätte 1968 ein Vater seinem aufmüpfigen Studisohn gesagt.

Ich glaube so mancher weiß gar nicht wie nahe er dem Spießertum ist, das er glaubt zu bekämpfen.
1968 ist allerdings vorbei und damit hat es sich erledigt.

Aber was beispielsweise viel moderner ist, ist die Rolle der Frau und ihre Emanzipation in der Gesellschaft: Karriere und Kinder unter einem Hut zu bringen, die gleiche Chancen auf Führungspositionen zu erhalten
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Liberty »

conscience hat geschrieben:(24 Feb 2020, 21:30)
Meinungsfreiheit wird auch durch Moral und Anstand begrenzt
Das ist aber eine frewillige Selbstbegrenzung. Das Recht auf Meinungsfreiheit hat damit nichts zu tun.

Du darfst auch Hass, Hetze und alle möglichen unappetitlichen und unmoralischen Dinge äussern, solange sie eben nicht gegen das Strafrecht verstossen.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von conscience »

@liberty
Ich sehe das anders. Deine Meinung sei dir belassen.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

conscience hat geschrieben:(24 Feb 2020, 21:44)
1968 ist allerdings vorbei und damit hat es sich erledigt.

Aber was beispielsweise viel moderner ist, ist die Rolle der Frau und ihre Emanzipation in der Gesellschaft: Karriere und Kinder unter einem Hut zu bringen, die gleiche Chancen auf Führungspositionen zu erhalten
Und das hat nun was mit dem Thema zu tun? Oder soll ich das als Auflistung "anständiger" Themen verstehen, was impliziert eine andere Meinung wäre "unanständig", und damit von der Meinungsfreiheit nicht gedeckt?

Keine Angst - das war nur ein Beispiel. Wenn wir die Grenzen des persönlichen Moralempfindens als die Grenzen der Meinungsfreiheit missverstehen, dann haben wir nicht verstanden was Meinungsfreiheit ist. Diese gilt grundsätzlich universell und ist nur durch definierte Straftaten begrenzt.

Insofern hat Liberty Recht. Hass ist von der Meinungsfreiheit gedeckt. Selbstverständlich kann ein Forum aber nicht JEDE Meinungsäußerung die unter Meinungsfreiheit fällt dulden - das ist auch klar. Das Thema mit dem Hass habe ich hier nur aufgebracht, weil ich den Eindruck habe, dass nicht ganz ohne Hintergedanken in der öffentlichen Sprachregelung nicht mehr von "Hassverbrechen", sondern von "Hass" die rede ist. Da wird es dann für mich anrüchig, denn Hass ist ein natürliches Empfinden bei Gefahr gegenüber der Gefahrenquelle. Er kann auch aus niederen Beweggründen entstehen, ihn dadurch aber vollends zu stigmatisieren erinnert mich ein Wenig an "Der Name der Rose" und der Verbot des Lachens im Kloster. Wer Empfindungen stigmatisiert, der versucht den Menschen umzuerziehen. Das ist ein Zeichen ideologischer Verblendung und nicht etwa eines legitimen Schutzreflexes einer Gesellschaft.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Kritikaster »

Skeptiker hat geschrieben:(24 Feb 2020, 22:04)

Und das hat nun was mit dem Thema zu tun? Oder soll ich das als Auflistung "anständiger" Themen verstehen, was impliziert eine andere Meinung wäre "unanständig", und damit von der Meinungsfreiheit nicht gedeckt?

Keine Angst - das war nur ein Beispiel. Wenn wir die Grenzen des persönlichen Moralempfindens als die Grenzen der Meinungsfreiheit missverstehen, dann haben wir nicht verstanden was Meinungsfreiheit ist. Diese gilt grundsätzlich universell und ist nur durch definierte Straftaten begrenzt.

Insofern hat Liberty Recht. Hass ist von der Meinungsfreiheit gedeckt. Selbstverständlich kann ein Forum aber nicht JEDE Meinungsäußerung die unter Meinungsfreiheit fällt dulden - das ist auch klar. Das Thema mit dem Hass habe ich hier nur aufgebracht, weil ich den Eindruck habe, dass nicht ganz ohne Hintergedanken in der öffentlichen Sprachregelung nicht mehr von "Hassverbrechen", sondern von "Hass" die rede ist. Da wird es dann für mich anrüchig, denn Hass ist ein natürliches Empfinden bei Gefahr gegenüber der Gefahrenquelle. Er kann auch aus niederen Beweggründen entstehen, ihn dadurch aber vollends zu stigmatisieren erinnert mich ein Wenig an "Der Name der Rose" und der Verbot des Lachens im Kloster. Wer Empfindungen stigmatisiert, der versucht den Menschen umzuerziehen. Das ist ein Zeichen ideologischer Verblendung und nicht etwa eines legitimen Schutzreflexes einer Gesellschaft.
Wer seine Empfindungen nicht unter Kontrolle hat und sich von Gefühlen wie Hass (im öffentlichen Raum) leiten lässt, der wird halt auf schmerzhafte Weise lernen müssen, dass das aus von mir weiter oben genannten Gründen nicht hinnehmbar ist.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von BenJohn »

Chinesische Verhältnisse werden herbei gewünscht.

https://www.spiegel.de/kultur/peter-pom ... 62de590f1f
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Vongole »

BenJohn hat geschrieben:(05 Apr 2020, 15:58)

Chinesische Verhältnisse werden herbei gewünscht.

https://www.spiegel.de/kultur/peter-pom ... 62de590f1f
Genau gegen die und ähnliche spricht sich Pomerantsev aus, dafür ist er übrigens auch bekannt:
Pomerantsev: Sowohl demokratische als auch autoritäre Kräfte haben herausgefunden, dass sich Zensur der alten Schule oder intellektuelle Hegemonie in einem System der überbordenden Informationen kaum noch durchsetzen lassen. Viel erfolgsversprechender ist, Unsicherheit und Misstrauen zu verbreiten und dann zu behaupten, der starke Mann zu sein, der die Menschen durch diese dunkle, verwirrende Welt führen kann. Ob Trump oder Erdogan, Aleksandar Vucic oder Putin - ihre Propaganda beschwört eine Welt endloser dunkler Verschwörungen herauf, in der die Wahrheit unergründlich ist und in der Sie, der kleine Mann, nichts ändern können. Verschwörungstheorien untergraben den Sinn für demokratisches Handeln. Sie machen die Menschen passiv. Um das Verschwörungsdenken zu bekämpfen, muss man den Menschen das Gefühl geben, dass sie Einfluss haben.
(..)
Pomerantsev: Ohne transparenten Informationsfluss gibt es keine offene Gesellschaft.
Am Yisrael Chai

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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von BenJohn »

Vongole hat geschrieben:(05 Apr 2020, 16:12)

Genau gegen die und ähnliche spricht sich Pomerantsev aus, dafür ist er übrigens auch bekannt:
Er will, dass das Internet zensiert wird. Das sind chinesische Verhältnisse.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Vongole »

BenJohn hat geschrieben:(05 Apr 2020, 16:16)

Er will, dass das Internet zensiert wird. Das sind chinesische Verhältnisse.
Du scheinst seine Forderungen schlicht nicht verstanden zu haben, oder nicht verstehen zu wollen.
Pomerantsev hat im Gegensatz zu dir schon lange begriffen, wie sehr undemokratische Führungen das Netz missbrauchen, um destabilisierend auf Demokratien einzuwirken.
SPIEGEL: Wäre Europa in besserer Verfassung und politisch besser koordiniert, eine Kraft, die antidemokratische Propaganda reguliert?
Pomerantsev: Regulierung ist die eine Sache, die die EU gut macht. Der von Europa definierte Regulierungsrahmen wird sehr wichtig sein. Was ich mir wünsche, ist, dass sich die Demokratien auf Grundprinzipien für ein liberal-demokratisches Internet einigen, das in einem robusten Gegensatz zu den sich rasch entwickelnden chinesischen und russischen Modellen steht.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von BenJohn »

Vongole hat geschrieben:(05 Apr 2020, 16:29)

Du scheinst seine Forderungen schlicht nicht verstanden zu haben, oder nicht verstehen zu wollen.
Pomerantsev hat im Gegensatz zu dir schon lange begriffen, wie sehr undemokratische Führungen das Netz missbrauchen, um destabilisierend auf Demokratien einzuwirken.
Ich verstehe sehr wohl, dass er zensieren will. Mehr muss ich nicht wissen.

Und wer sich für die einzige wahre Demokratie hält und wen man nicht dafür hält ist mir völlig egal. Mich interessiert nur die Meinungsfreiheit.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Vongole »

BenJohn hat geschrieben:(05 Apr 2020, 16:33)

Ich verstehe sehr wohl, dass er zensieren will. Mehr muss ich nicht wissen.

Und wer sich für die einzige wahre Demokratie hält und wen man nicht dafür hält ist mir völlig egal. Mich interessiert nur die Meinungsfreiheit.
Wenn du der Ansicht bist, dass fake news und gezielte Desinformation etwa zu Corona, die Leben in Gefahr bringen, lediglich eine frei Meinung darstellen, bitte sehr.
Da mir das Leben, und nicht nur meines, nicht egal ist, sehe ich darin eine kriminelle Tat, die es zu bekämpfen gilt, genau wie in RL.
Am Yisrael Chai

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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von BenJohn »

Vongole hat geschrieben:(05 Apr 2020, 16:44)

Wenn du der Ansicht bist, dass fake news und gezielte Desinformation etwa zu Corona, die Leben in Gefahr bringen, lediglich eine frei Meinung darstellen, bitte sehr.
Da mir das Leben, und nicht nur meines, nicht egal ist, sehe ich darin eine kriminelle Tat, die es zu bekämpfen gilt, genau wie in RL.
Bei Straftaten erfolgt Strafverfolgung.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Vongole »

BenJohn hat geschrieben:(05 Apr 2020, 16:50)

Bei Straftaten erfolgt Strafverfolgung.
Die im Netz aber nur durch das erfolgen kann, was du Zensur nennst.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von BenJohn »

Vongole hat geschrieben:(05 Apr 2020, 16:51)

Die im Netz aber nur durch das erfolgen kann, was du Zensur nennst.
Strafverfolgung erfolgt im Nachhinein und nicht präventiv. Wenn Straftaten aus dem Netz gelöscht werden, dann habe ich kein Problem damit.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Schnitter »

BenJohn hat geschrieben:(05 Apr 2020, 16:16)

Er will, dass das Internet zensiert wird. Das sind chinesische Verhältnisse.
Genau das will er nicht. Richtig lesen.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Alexyessin »

BenJohn hat geschrieben:(05 Apr 2020, 16:16)

Er will, dass das Internet zensiert wird. Das sind chinesische Verhältnisse.
Woher nimmst du diese Ansicht?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von BenJohn »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Apr 2020, 19:33)

Woher nimmst du diese Ansicht?
Aus dem Artikel.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Alexyessin »

BenJohn hat geschrieben:(05 Apr 2020, 19:34)

Aus dem Artikel.
Aus welchen Teilen des Artikels?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Adam Smith »

Wie kann man so eine Aussage verstehen?
SPIEGEL: Es gab viele Diskussionen über den WikiLeaks-Gründer Julian Assange - was ist Ihre Meinung zu diesem Fall?

Pomerantsev: Selbst die hinterhältigsten, frauenfeindlichsten, antisemitischsten Schurken haben Rechte.
Hat Hitler bei diesem Mann Rechte?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von BenJohn »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Apr 2020, 19:39)

Aus welchen Teilen des Artikels?
Um Propaganda und Falschinformationen zu bekämpfen, müssen die Demokratien des Westens die gesamte Kommunikation im Internet regulieren, meint der britische Autor Peter Pomerantsev.
Und dann gibt es noch die üblichen Gerüchte, die in den sozialen Medien umher wabern, mit weitergeleiteten Nachrichten im Stil von "meine Schwester ist Krankenschwester und sagte dieses und jenes". Einige davon könnten echt sein, aber viele könnten auch gezielt lanciert werden.
Eine massive Regulierung wird ohnehin kommen, in Europa auf jeden Fall und in Großbritannien auch.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Alexyessin »

BenJohn hat geschrieben:(05 Apr 2020, 19:46)
Das ist keine Zensur.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Arcturus »

Adam Smith hat geschrieben:(05 Apr 2020, 19:45)

Wie kann man so eine Aussage verstehen?



Hat Hitler bei diesem Mann Rechte?
Die Frage ist eher, ob der Mann Assange auf eine Stufe mit diesen Schurken stellt.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von BenJohn »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Apr 2020, 19:55)

Das ist keine Zensur.
Ja ne ist klar. Dann ist ja alles gut. Ich glaube ich muss doch auswandern.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Apr 2020, 19:55)
Das ist keine Zensur.
Was muss man sich denn unter der angesprochenen Regulierung vorstellen?
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Arcturus »

BenJohn hat geschrieben:(05 Apr 2020, 20:00)

Ja ne ist klar. Dann ist ja alles gut. Ich glaube ich muss doch auswandern.
Es gibt Regulierungen in allen möglichen Bereichen - wie kann man auf etwas schimpfen, was noch gar nicht klar ist?
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(05 Apr 2020, 20:05)

Was muss man sich denn unter der angesprochenen Regulierung vorstellen?
Beschreibt er doch:
Pomerantsev: Einmal eine öffentliche Aufsicht über die Algorithmen, damit wir genau sehen können, wie die Informationen online organisiert werden, warum Algorithmen den Menschen einen Teil des Inhalts zeigen und nicht einen anderen, und ob diese Algorithmen mit den demokratischen Werten in Einklang stehen. Aber wir brauchen auch öffentliche Unterstützung für die Produktion von Inhalten, die die kommerzielle Logik des Internets ignorieren können. Wir sind in einer Polarisierungsspirale gefangen.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
BenJohn

Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von BenJohn »

Arcturus hat geschrieben:(05 Apr 2020, 20:12)

Es gibt Regulierungen in allen möglichen Bereichen - wie kann man auf etwas schimpfen, was noch gar nicht klar ist?
Meinungsfreiheit wird schon reguliert. Dafür gibt es Gesetze. Muss man nur anwenden. Alles andere ist Zensur.
Frodobert
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Frodobert »

BenJohn hat geschrieben:(05 Apr 2020, 16:33)

Ich verstehe sehr wohl, dass er zensieren will. Mehr muss ich nicht wissen.

Und wer sich für die einzige wahre Demokratie hält und wen man nicht dafür hält ist mir völlig egal. Mich interessiert nur die Meinungsfreiheit.
Demokratie hat auch das Recht sich zu verteidigen.
Das ist sogar von Nöten, wenn man Demokratie bewahren will.
Warum also sollte eine Demokratie antidemokratisches dulden und gar schützen? Wenn du das nicht verstehst, verstehst du Demokratie nicht.
BenJohn

Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von BenJohn »

Frodobert hat geschrieben:(05 Apr 2020, 20:48)

Demokratie hat auch das Recht sich zu verteidigen.
Das ist sogar von Nöten, wenn man Demokratie bewahren will.
Warum also sollte eine Demokratie antidemokratisches dulden und gar schützen? Wenn du das nicht verstehst, verstehst du Demokratie nicht.
Wenn jemand von einer Krankenschwester erzählt, dann ist das nicht antidemokratisch. Wer nicht rafft was hier hoffähig gemacht werden soll, der hat Demokratie schon mal gar nicht verstanden.
Frodobert
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Frodobert »

BenJohn hat geschrieben:(05 Apr 2020, 21:01)

Wenn jemand von einer Krankenschwester erzählt, dann ist das nicht antidemokratisch. Wer nicht rafft was hier hoffähig gemacht werden soll, der hat Demokratie schon mal gar nicht verstanden.
Verstehst du deinen eigenen Text? Ich nicht.
Interessiert mich auch nicht.

Ich sag nur, lasst die Antidemokraten schweigen!
Fakenews, Hetze und Co. sind keine Meinungsfreiheit.
BenJohn

Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von BenJohn »

Frodobert hat geschrieben:(05 Apr 2020, 21:09)

Verstehst du deinen eigenen Text? Ich nicht.
Interessiert mich auch nicht.

Ich sag nur, lasst die Antidemokraten schweigen!
Fakenews, Hetze und Co. sind keine Meinungsfreiheit.
Ich verstehe meinen Text. Ich habe ja auch den verlinkten Spiegelbericht gelesen. Im Gegensatz zu dir.
Skeptiker

Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(05 Apr 2020, 20:17)
Beschreibt er doch:
Dort beschreibt er, wie er vorhandne Regulierungen transparenter gestalten möchte und aus der Polarisierung herauskommen möchte. Da bin ich auch durchaus bei ihm.

Regulierung von Kommunikation birgt allerdings grundsätzlich das Risiko von Manipulation. Wenn die Absicht also Deregulierung ist, umso besser. Sind seine Worte so zu verstehen?
Schnitter
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(05 Apr 2020, 22:21)

Dort beschreibt er, wie er vorhandne Regulierungen transparenter gestalten möchte und aus der Polarisierung herauskommen möchte. Da bin ich auch durchaus bei ihm.

Regulierung von Kommunikation birgt allerdings grundsätzlich das Risiko von Manipulation. Wenn die Absicht also Deregulierung ist, umso besser. Sind seine Worte so zu verstehen?
Manipulation durch Fake News ist doch Gang und Gäbe.

Ich habe keine Lust dass hier irgendwann eine Regierung auf Putin Geheiß in Amt und Würden ist wie anderswo bereits geschehen.

Dagegen müssen und werden Maßnahmen getroffen werden. Da bin ich zuversichtlich.
Skeptiker

Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Schnitter hat geschrieben:(05 Apr 2020, 22:29)
Manipulation durch Fake News ist doch Gang und Gäbe.

Ich habe keine Lust dass hier irgendwann eine Regierung auf Putin Geheiß in Amt und Würden ist wie anderswo bereits geschehen.

Dagegen müssen und werden Maßnahmen getroffen werden. Da bin ich zuversichtlich.
Fake News gibt es schon seit eh und jeh, vielleicht nur besonders ausgeprägt in der derzeitigen Medienlandschaft. Eine der hartnäckigsten Fake News ist z.B. dass bei allem was uns in privaten Medien dargestellt wird, Onkel Putin seine Finger im Spiel hat.

In meinen Augen muss man zwischen Geheimdienst- und Staatlichen Aktivitäten auf der einen Seite, und Manipulation von Journalistischer Seite, sehen. Mir erscheint dazu die sinnvollste Waffe die Transparenz und Gegendarstellung. Unterdrückung von Information wird immer auch als Manipulation dargestellt werden können, mit dem doppelten Erfolg für den Angreifer.

Sender wie RT sind zwar beim Stammpublikum sehr beliebt, aber dieses beschränkt sich eben auf diejenigen, die für sachliche Informationen eh kaum mehr zu gewinnen sind. Man kann auch diese Sender schauen, wenn man sich gleichzeitig darüber im klaren ist, dass alle Darstellungen stets eine Sichtweise unterstützen sollen, die kremlgefällig ist. Dieses berücksichtigend, kann man auch dort Informationen erhaschen. Zur Meinungsbildung gehört dann jedoch auch die jeweilige Gegenseite zu hören, und das Thema über möglichst neutrale Quellen zu betrachten. Ab und zu bringt eine solche Vorgehensweise auch Überraschungen betreffend vorher als sehr neutral eingestufter Medien mit sich. Das ist der große Gewinn den es mit sich bringt, wenn man nicht nur davon spricht sich aus unterschiedlichen Quellen zu informieren, sondern dieses auch tatsächlich praktiziert - was allerdings die wenigsten tun, oder auch den wenigsten umfassend möglich ist.
Schnitter
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(05 Apr 2020, 22:50)
Fake News gibt es schon seit eh und jeh, vielleicht nur besonders ausgeprägt in der derzeitigen Medienlandschaft. Eine der hartnäckigsten Fake News ist z.B. dass bei allem was uns in privaten Medien dargestellt wird, Onkel Putin seine Finger im Spiel hat.
Dass die amerikanische Präsidentschaftswahl durch russische Einflussnahme via Fake News beeinflusst wurde ist Fakt.

Ebenso ist Fakt dass aus Russland finanzielle Hilfen an europäische rechtsextreme Parteien geflossen sind. Ziel -> Destabilisierung Europas

Russische Troll"fabriken" sind ebenso Fakt.

Ich stelle mir also die Frage warum du diese nachgewiesenen Fakten in die Richtung von Fake-News ziehen möchtest.

Stattdessen warnst du vor eventueller möglicher Manipulation obwohl diese Manipulation Tag täglich mittels Fake News Realität ist. Reale Auswirkungen und Opfer inklusive.

Da ist doch ein Knick in der Logik, meinst du nicht ?
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Strangequark
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Strangequark »

BenJohn hat geschrieben:(05 Apr 2020, 21:01)
Wer nicht rafft was hier hoffähig gemacht werden soll, der hat Demokratie schon mal gar nicht verstanden.
Ist das noch "selbst denken" oder schon eine VT?
Und was ist aus deinem "unschuldig bis das Gegenteil bewiesen ist" geworden?
Legst du vielleicht, je nach Fall, unterschiedliche Standards an?
Neigst du vielleicht dazu deine eigenen Vermutungen als Tatsachen anzusehen?
Three quarks for Muster Mark!
BenJohn

Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von BenJohn »

Strangequark hat geschrieben:(06 Apr 2020, 10:52)

Ist das noch "selbst denken" oder schon eine VT?
Und was ist aus deinem "unschuldig bis das Gegenteil bewiesen ist" geworden?
Legst du vielleicht, je nach Fall, unterschiedliche Standards an?
Neigst du vielleicht dazu deine eigenen Vermutungen als Tatsachen anzusehen?
Dass er zensieren will ist bewiesen. Er hat es doch selbst gesagt.
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