Mahmoud hat geschrieben:(30 Aug 2018, 18:20)Ich erwarte "Wahrhaftigkeit": Ich erwarte, daß zwei Taten gleich beschrieben werden, solange sie gleich erscheinen ( siehe mein Beispiel weiter vorne ). Eine Tat ist nicht besser oder schlimmer, weil sie ein Deutscher oder ein Zuwanderer begangen hat. Also soll die Presse auch nicht das Eine als schlimmer beschreiben als das Andere!
Ich erwarte, daß aus einer Mücke kein Elefant und aus einem Elefanten keine Mücke gemacht wird.
Und ein Mord ist schlimmer als eine nicht angemeldete Demo. Da dürften wir uns doch wohl ALLE einig sein! Was gibt es Schlimmeres als Mord? Und worüber hat sich die Presse mehr empört? Über den Mord oder über eine nicht angemeldete Demo?
Warum ist der Mord von Chemnitz so bedeutend für Hinz und Kunz von Flensburg bis Konstanz - weil ein Syrer und ein Iraker die Tatverdächtigen sind.
So. Jetzt stellen wir uns mal vor, die Tatverdächtigen wären Deutsche oder Italiener oder Griechen oder Russen oder Polen oder Kroaten oder, oder, oder. Glaubst du, in diesem Fall würde auch nur ein Hahn danach krähen? Glaubst du, deswegen wären rechte/linke Demos entstanden? Glaubst du, die Medien hätten sich anders verhalten?
Hätte es uns überhaupt gekümmert - kümmern uns überhaupt Morde, bzw. Kriminalität, sollten die Täter oder Verdächtigen nicht in eine ganz bestimmte Schublade passen, in welche bspw. Syrer und Iraker u. a. aufgrund ihres Glaubens, ihrer Kultur und ihres Flüchtlingshintergrundes gesteckt werden?
Wer will, ehrliche Antwort bitte!
Ich persönlich kann jedes Ärgernis über Ungleichbehandlungen bzgl. Berichterstttungen über Morde und Kriminalität, in welchen Ausländer Opfer oder Täter sind, nachvollziehen. Mich selbst regt es zwar nicht so ungeheuer auf, wie manche User u. a. hier, aber ich bin auch oft mehr als verwundert. Was ich allerdings überhaupt nicht verstehen kann ist, wenn einige sich immer nur dann hervortrauen und bspw. mit diesem bescheuerten Mücken-und-Elefanten-Vergleich ankommen, wenn man eben die oben genannte ganz bestimmte Schublade wieder bedienen kann und ansonsten immer schön die Klappe halten.
Und dann kommt man noch moralisierend an mit "Was gibt es schlimmeres als Mord?", regt sich tatsächlich aber nur über Medienverhalten auf. Ist die Steigerung von Mord neuerdings mediale Missachtung? Ach nein, das gilt ja nur in Fällen wie Chemnitz. Wie war das gleich noch mal mit den Mücken und Elefanten?
DAS ist wahrhaftig "Wahrhaftigkeit"!

"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner