Lügenpresse oder Realitätspresse

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Tom Bombadil
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Re: Chemnitz Medien verschweigen

Beitrag von Tom Bombadil »

Europa2050 hat geschrieben:(28 Aug 2018, 18:56)

Erstmal „sollen“ Medien gar nichts - das ist ja der Reiz der Pressefreiheit
Von einem seriösen Medium erwarte ich schon, dass neutral und tatsachengetreu über Geschehnisse berichtet wird, bei öffentlich-rechtlichen Medien ist daran mMn. sogar die Existenzberechtigung geknüpft, weil sie nicht dem Wettbewerb ausgesetzt sind, sondern von den Bürgern finanziert werden. Leider liegt da auch öfter mal was im Argen.
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Mahmoud

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Mahmoud »

yogi61 hat geschrieben:(28 Aug 2018, 19:11)

Ich möchte nich zynisch klingen, aber wenn an einem Wochenende irgendwo in Hamburg, Frankfurt oder Bremen ein Mensch abgestochen wird,ist das auch keine grosse Meldung wert. Das gibt genau so vier bis fünf Zeilen, als wenn wieder jemand auf der Autobahn verreckt ist.
OK, das sehe ich ein. Was wäre, wenn der Getötete ein Asylant gewesen wäre und die Verdächtigen Deutsche? :cool:

Das ist eine rhetorische Frage, ich weiß. Die Antwort ist leider klar, und die Antwort müsste eigentlich Jedem klarmachen, wie manipulativ unsere Presse ist.....
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Cat with a whip
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Re: Chemnitz Medien verschweigen

Beitrag von Cat with a whip »

Lucky173 hat geschrieben:(28 Aug 2018, 17:19)


4. Kann man sich gegen diese einseitige Medien Bericht beschweren es ist langsam nicht mehr lustig es ist ja kein Einzelfall letztes Jahr wurden zwei Jugendliche von 5 Asylanten getötet und es wurde nichts in denn normalen Medien berichtet oder nur sehr wenig
Einseitige Medienberichte gibt es vor allem nur bei politischen Nachrichtenorganen wie zum Beispiel PI-News, Neue Freiheit, Russia Today oder Sputnik. Sie können sich ja dort über deren einseitige Berichterstattung beschweren.
Über alle Tötungsdelikte wird in Deutschland nunmal nicht berichtet. Worüber Sie dann erfahren ist eher Zufall einer zufall. Sie lesen auch über die allermeisten Tötungsdelikte in Deutschland nichts.

Ganz einfach, nicht wahr Luck173.
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Re: Chemnitz Medien verschweigen

Beitrag von apartofme »

Lucky173 hat geschrieben:(28 Aug 2018, 18:41)

Sollte eine Zeitung nicht neutral zu den Sachen stehen und beide Seiten betrachten.
Politische Neutralität gibt es nicht. Auch nicht bei Zeitungen.

Es gibt natürlich einige Journalisten, die versuchen, möglichst neutral zu berichten. In diesen Tagen erleben wir aber tatsächlich, dass Neutralität im Journalismus schwindet (und zwar unter Journalisten jeglicher politische Couleur), was vor allen Dingen daran liegt, dass die die Situation in diesem Land einigermaßen angespannt ist. In den USA erleben wir dieses Szenario in noch verschärftem Ausmaß. Viele Journalisten sehen sich dort sogar ihrem eigenen Selbstverständnis nach in direkter Opposition zum Weißen Haus, andere wiederum in direkter Opposition zu dessen Gegnern, etc.
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Re: Chemnitz Medien verschweigen

Beitrag von sünnerklaas »

Es gibt nicht "Die Medien".
Es gibt auch keinen "Staatsfunk".
Wer es wirklich will, kann sich vollumfänglich informieren.
Bei der Demonstrationen in Chemnitz konnte man sich Live-streams von diversen Leuten mit unterschiedlichsten politischen Einstellung ansehen.
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sünnerklaas
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Re: Chemnitz Medien verschweigen

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Aug 2018, 19:14)

Von einem seriösen Medium erwarte ich schon, dass neutral und tatsachengetreu über Geschehnisse berichtet wird, bei öffentlich-rechtlichen Medien ist daran mMn. sogar die Existenzberechtigung geknüpft, weil sie nicht dem Wettbewerb ausgesetzt sind, sondern von den Bürgern finanziert werden. Leider liegt da auch öfter mal was im Argen.

Was bitteschön ist "neutral"?
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Selina
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Re: Chemnitz Medien verschweigen

Beitrag von Selina »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Aug 2018, 19:28)

Es gibt nicht "Die Medien".
Es gibt auch keinen "Staatsfunk".
Wer es wirklich will, kann sich vollumfänglich informieren.
Bei der Demonstrationen in Chemnitz konnte man sich Live-streams von diversen Leuten mit unterschiedlichsten politischen Einstellung ansehen.
Genau. Diese Staatsfunk-DieMedien-Story ist ne reine neurechte Erfindung. Da lässt sich so schön über "Vertrauens-Verlust" und solchen Unfug schwafeln ;)
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Tom Bombadil
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Re: Chemnitz Medien verschweigen

Beitrag von Tom Bombadil »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Aug 2018, 19:29)

Was bitteschön ist "neutral"?
Ohne eigene Wertung und Meinung des Journalisten, die gehört in die Kommentarspalte.
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Cat with a whip
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Re: Chemnitz Medien verschweigen

Beitrag von Cat with a whip »

Lucky173 hat geschrieben:(28 Aug 2018, 17:19)

5. Warum sagen die Medien immer ja vermutlich Asylant oder Flüchtling aber nicht sicher aber wenn ein Asylant verprügelt wird immer ganz klar Nazi.
Würde mich um antworten freuen.
Das war aber ein schräger Satz, ich habe ihn erst beim zweiten Mal Lesen einigermaßen verstanden Luck173. Egal, ich sag's Ihnen gerne.

Sie wollen behaupten die Medien würden bei einem Flüchling als Gewaltopfer immer von einem nationalsozialistischen Motiv ausgehen.
Auch das stimmt nicht Luck173, es gibt viele Fälle in denen die Medien nicht pauschal die nationalsozialisitschen Ideologie verantwortlich machen.

Kennen sie den Fall des Neonazi-Massenmord-Anschlags 2016 in München, wo gezielt ausländisch aussehende Menschen auf der Strasse Opfer wurden? Da wollten Medien, Politik und Ermittlungsbehörden nur widerwillig die Wahrheit akzeptieren, dass der junge Mörder sich zum Nationalsozialismus bekannte und Hitler verehrte.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von sunny.crockett »

MäckIntaier hat geschrieben:(28 Aug 2018, 18:41)

Daher sollten die Medien diesen Begriff hier sein lassen. Das mag manchmal schwerfallen, aber eine neutrale Berichterstattung verbietet es, diese Tat als Mord zu bezeichnen. Es wurde ein Mann niedergestochen und tödlich verletzt - eine solche Aussage enthält alle für den Leser relevanten Informationen. Mord ist eine Bewertung der Tat, die der Presse nicht zusteht.
Bei der Aussage in dem TV-Bericht wurde nicht mal mehr gesagt, dass jemand tödlich verletzt wurde. Es wurde nur von einem Vorfall gsprochen, "bei dem auch ein Messer im Spiel war". Und das ist dann keine seriöse Berichterstattung mehr, sondern nur noch Manipulation.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Selina »

yogi61 hat geschrieben:(28 Aug 2018, 19:11)

Ich möchte nich zynisch klingen, aber wenn an einem Wochenende irgendwo in Hamburg, Frankfurt oder Bremen ein Mensch abgestochen wird,ist das auch keine grosse Meldung wert. Das gibt genau so vier bis fünf Zeilen, als wenn wieder jemand auf der Autobahn verreckt ist.
Die Rechten haben doch vernehmlich aufgeatmet, dass sie endlich wieder mal einen Anlass für ne schöne braune Demo hatten, wo sie in einer sächsischen Stadt zeigen konnten, "wer das Sagen hat".
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Re: Chemnitz Medien verschweigen

Beitrag von Cat with a whip »

Lucky173 hat geschrieben:(28 Aug 2018, 17:19)
Ich finde die Bericht Erstattung einfach sehr in eine Richtung gelenkt und kann Nachrichten nicht mehr ernst nehmen es geht mir nicht um die Rechtsdemonstranten sondern um die Medienberichte.
Das mag Ihr persönliches Fazit sein, jedoch kann man leicht aus ihren Meinungen ersehen, dass es ihre stark einseitige persönliche Erwartungshaltung ist, die durch neutrale Berichterstattung nicht befriedigt wird und sie daher zu ihrem irrigen Urteil führt.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von sunny.crockett »

yogi61 hat geschrieben:(28 Aug 2018, 18:52)

Die Gerichte werden sogar klären müssen, ob es sich überhaupt um ein Verbrechen handelt. Ich habe jetzt bei der Berichterstattung nicht den Eindruck gehabt, dass die Medien den Tod des Mannes aus Sachsen irgendwie mit Absicht weggelassen hätten.
Oh, du möchtest sogar behaupten, es könnte gar kein Verbrechen gewesen sein? Langsam wird es lächerlich.

Und wenn du den Moralapostel spielen willst, dass niemand vor einer Gerichtsverhandlung einer Tat verdächtigt wird, wirst du sicher auch die mal gemeldeten 10 Personen verteidigen, die den Hitlergruß gezeigt haben. Da dürfte die Presse auch nicht darüber berichten, denn vielleicht haben sie nur auf irgendwas auf der anderen Straßenseite zeigen wollen.
Ist genauso größer Blödsinn, wie die Aussage, bei der Tat aus der 10er-Gruppe von Migranten hätte es sich bei einem Toten und drei teils Schwerverletzten um einen Unfall o.ä. gehandelt.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von yogi61 »

sunny.crockett hat geschrieben:(28 Aug 2018, 19:53)

Oh, du möchtest sogar behaupten, es könnte gar kein Verbrechen gewesen sein? Langsam wird es lächerlich.

Und wenn du den Moralapostel spielen willst, dass niemand vor einer Gerichtsverhandlung einer Tat verdächtigt wird, wirst du sicher auch die mal gemeldeten 10 Personen verteidigen, die den Hitlergruß gezeigt haben. Da dürfte die Presse auch nicht darüber berichten, denn vielleicht haben sie nur auf irgendwas auf der anderen Straßenseite zeigen wollen.
Ist genauso größer Blödsinn, wie die Aussage, bei der Tat aus der 10er-Gruppe von Migranten hätte es sich bei einem Toten und drei teils Schwerverletzten um einen Unfall o.ä. gehandelt.
Ich möchte gar nichts behaupten, weil ich den Sachverhalt nicht kenne.
Two unique places, one heart
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Selina »

sunny.crockett hat geschrieben:(28 Aug 2018, 19:53)

Oh, du möchtest sogar behaupten, es könnte gar kein Verbrechen gewesen sein? Langsam wird es lächerlich.

Und wenn du den Moralapostel spielen willst, dass niemand vor einer Gerichtsverhandlung einer Tat verdächtigt wird, wirst du sicher auch die mal gemeldeten 10 Personen verteidigen, die den Hitlergruß gezeigt haben. Da dürfte die Presse auch nicht darüber berichten, denn vielleicht haben sie nur auf irgendwas auf der anderen Straßenseite zeigen wollen.
Ist genauso größer Blödsinn, wie die Aussage, bei der Tat aus der 10er-Gruppe von Migranten hätte es sich bei einem Toten und drei teils Schwerverletzten um einen Unfall o.ä. gehandelt.
:D :D :D

Das ist wohl der größte Lacher. Da gabs in der Nazi-Zeit mal sonen Spruch, aber von der anderen Seite, die sich diesem ekelhaften Gruß verweigern wollte bzw. sich über ihn lustig machte: "So hoch springt mein Hund..."
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Dampflok94 »

Mahmoud hat geschrieben:(28 Aug 2018, 19:01)

Ich habe nie eine Meldung gehört, gelesen oder gesehen, in der es um ein Tötungsdelikt in Chemnitz ging, bei dem zwei Asylanten im Spiel waren.
Erst als sich ein paar Rechte erdreistet haben, ihr verfassungsmäßiges Versammlungsrecht wahrzunehmen ( was wohl neuerdings ein ganz schlimmes Verbrechen ist), musste die Presse dann wohl zähneknirschend auch den Grund nennen.
So wird ein Schuh draus.
Nur weil Du nix davon gehört hast, heißt ja nicht es gab da auch nichts.

Aber selbst wenn Du nichts gehört hast, wäre das merkwürdig? Es gab letztes Jahr ca. 400 Morde. Dazu kommen nochmals m. W. ca. die selbe Anzahl an Totschlag. Wie viele Delikte es gab, die als Körperverletzung mit Todesfolge einsortiert wurden, weiß ich nicht. (Die gehören aber dazu, man weiß ja bei Begehung der Tat noch nicht wie das einsortiert wird.) Da sind wir also mal locker mit drei Tötungshandlungen am Tag dabei. Von wie vielen davon erfährst Du? Die meisten landen nur in der regionalen Presse. Es gibt nun mal keine Breaking News in der ARD, wenn hier in Berlin nach einem Ehestreit ein Ehepartner dem anderen einen Hammer über den Schädel gezogen hat.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(28 Aug 2018, 19:42)

Die Rechten haben doch vernehmlich aufgeatmet, dass sie endlich wieder mal einen Anlass für ne schöne braune Demo hatten, wo sie in einer sächsischen Stadt zeigen konnten, "wer das Sagen hat".
Ohne die Bösartigkeit ihrer Feinde wären manche Existenzen in ihrer Weltanschauung eben vollkommen leer. Das scheinen diejenigen, denen eine säkulare Heilsgewissheit die Seele wärmt, mit den religiösen Vertretern gemeinsam zu haben. Das Freund-Feind-Denken des Plettenbergers hat sich auf beiden Seiten durchgesetzt. Das hält auch die Medien am Leben, die auf Grundlage neutraler Faktenberichterstattung schon längst nach der inhaltlichen auch die wirtschaftliche Insolvenz angemeldet hätten.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alter Stubentiger »

MäckIntaier hat geschrieben:(29 Aug 2018, 10:36)

Ohne die Bösartigkeit ihrer Feinde wären manche Existenzen in ihrer Weltanschauung eben vollkommen leer. Das scheinen diejenigen, denen eine säkulare Heilsgewissheit die Seele wärmt, mit den religiösen Vertretern gemeinsam zu haben. Das Freund-Feind-Denken des Plettenbergers hat sich auf beiden Seiten durchgesetzt. Das hält auch die Medien am Leben, die auf Grundlage neutraler Faktenberichterstattung schon längst nach der inhaltlichen auch die wirtschaftliche Insolvenz angemeldet hätten.
Bei der Berichterstattung über die Feinde der Demokratie darf die Presse gar nicht neutral sein. Sie soll wahrhaftig sein aber auch klar sagen was sie von Gewalttätern auf allen Seiten hält. Ich halte es auch für keine gute Idee alle Medien so darzustellen wie du es tust. Klar gibt es die Springer-Presse und andere reißerische Medien z.B. "Russia today". Es gibt aber auch jede Menge seriöse Berichterstattung. Das sollte man auch mal zur Kenntnis nehmen. Die Medien sind wichtig und nicht der Feind. Es ist sicher kein Zufall dass aber gerade rechte Populisten die freie Presse fürchten und verteufeln. Und sie machen es geschickter als die radikale Linke die beim Volk eigentlich kein Gehör findet.
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Re: Chemnitz Medien verschweigen

Beitrag von Alter Stubentiger »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Aug 2018, 19:14)

Von einem seriösen Medium erwarte ich schon, dass neutral und tatsachengetreu über Geschehnisse berichtet wird, bei öffentlich-rechtlichen Medien ist daran mMn. sogar die Existenzberechtigung geknüpft, weil sie nicht dem Wettbewerb ausgesetzt sind, sondern von den Bürgern finanziert werden. Leider liegt da auch öfter mal was im Argen.
Wa heißt denn neutral? Oder meinst du in deinem Sinne?
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Re: Chemnitz Medien verschweigen

Beitrag von Alter Stubentiger »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Aug 2018, 19:34)

Ohne eigene Wertung und Meinung des Journalisten, die gehört in die Kommentarspalte.
Das ist doch so. Die Wertung passiert in deinem Kopf.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Stoner »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Aug 2018, 16:36)

Bei der Berichterstattung über die Feinde der Demokratie darf die Presse gar nicht neutral sein. Sie soll wahrhaftig sein aber auch klar sagen was sie von Gewalttätern auf allen Seiten hält. Ich halte es auch für keine gute Idee alle Medien so darzustellen wie du es tust. Klar gibt es die Springer-Presse und andere reißerische Medien z.B. "Russia today". Es gibt aber auch jede Menge seriöse Berichterstattung. Das sollte man auch mal zur Kenntnis nehmen. Die Medien sind wichtig und nicht der Feind. Es ist sicher kein Zufall dass aber gerade rechte Populisten die freie Presse fürchten und verteufeln. Und sie machen es geschickter als die radikale Linke die beim Volk eigentlich kein Gehör findet.
Kurze Rückfrage: Wie stelle ich die Medien Ihrer Ansicht nach dar? Dass trockene Faktenberichterstattung in Konkurrenz untereinander und mit den Internet-gestützten Medien die notwendigen Auflagen nicht mehr garantiert, scheint doch Allgemeinwissen zu sein. Hat man darüber hinaus die Medien über ein halbes Jahrhundert aufmerksam verfolgt, inklusive ihrer schreibenden Zunft, dann lässt sich auch feststellen, wie stark sich Medien und Gesellschaft geändert haben.

Was Sie fordern, Wahrhaftigkeit: Woran orientiert sich das? An den Fakten oder an dem, was hinten, schon nach der Meinung herauskommen sollte? Zum Meinungsteil wäre zu sagen, dass der natürlich immer schon Bestandteil einer Zeitung oder einer Nachrichtensendung war, aber man konnte ihn klar unterscheiden. Heute steckt die Meinung schon immer in der Wortwahl der Berichterstattung oder in den Fragen der Journalisten. Insbesondere die schreibende Zunft wäre noch vor 15 oder 20 Jahren den Anforderungen des Berufs an einer Journalistenschule nicht gerecht geworden. Doch muss man auch umgekehrt die veränderte Erwartungshaltung der Leser anführen. Die wollen sich keine Meinung mehr bilden anhand trockener Fakten, sondern immer schon emotional mitgenommen werden. Das ist also eher eine psychologische, eine Gefühlssache. Sinnlos hier, in rechts und links zu unterscheiden. Was an Unterschieden zu beobachten ist, ist häufig nur eine Frage der Position, in der man sich befindet oder zu befinden glaubt.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Wähler »

MäckIntaier hat geschrieben:(29 Aug 2018, 16:54)
Doch muss man auch umgekehrt die veränderte Erwartungshaltung der Leser anführen. Die wollen sich keine Meinung mehr bilden anhand trockener Fakten, sondern immer schon emotional mitgenommen werden. Das ist also eher eine psychologische, eine Gefühlssache. Sinnlos hier, in rechts und links zu unterscheiden.
Ich würde die heutigen Leser trotz Social Media nicht unterschätzen. An der Debatte und den Umfragen zum Thema Spurwechsel zum Beispiel wird man vielleicht erkennen, dass die Bürger schon genauer hinsehen werden, wie der Staat und seine Bediensteten als Verwalter mittel- und langfristig mit dem Thema Flüchtlinge und Einwanderung umgehen werden. Das betrifft nämlich den Alltag von jedem Bürger.
Zuletzt geändert von Wähler am Do 30. Aug 2018, 06:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alter Stubentiger »

MäckIntaier hat geschrieben:(29 Aug 2018, 16:54)

Kurze Rückfrage: Wie stelle ich die Medien Ihrer Ansicht nach dar? Dass trockene Faktenberichterstattung in Konkurrenz untereinander und mit den Internet-gestützten Medien die notwendigen Auflagen nicht mehr garantiert, scheint doch Allgemeinwissen zu sein. Hat man darüber hinaus die Medien über ein halbes Jahrhundert aufmerksam verfolgt, inklusive ihrer schreibenden Zunft, dann lässt sich auch feststellen, wie stark sich Medien und Gesellschaft geändert haben.

Was Sie fordern, Wahrhaftigkeit: Woran orientiert sich das? An den Fakten oder an dem, was hinten, schon nach der Meinung herauskommen sollte? Zum Meinungsteil wäre zu sagen, dass der natürlich immer schon Bestandteil einer Zeitung oder einer Nachrichtensendung war, aber man konnte ihn klar unterscheiden. Heute steckt die Meinung schon immer in der Wortwahl der Berichterstattung oder in den Fragen der Journalisten. Insbesondere die schreibende Zunft wäre noch vor 15 oder 20 Jahren den Anforderungen des Berufs an einer Journalistenschule nicht gerecht geworden. Doch muss man auch umgekehrt die veränderte Erwartungshaltung der Leser anführen. Die wollen sich keine Meinung mehr bilden anhand trockener Fakten, sondern immer schon emotional mitgenommen werden. Das ist also eher eine psychologische, eine Gefühlssache. Sinnlos hier, in rechts und links zu unterscheiden. Was an Unterschieden zu beobachten ist, ist häufig nur eine Frage der Position, in der man sich befindet oder zu befinden glaubt.
Wenn du Emotion suchst wirst du bei den neuen Medien, Twitter und Facebook , sicher fündig. Da findet man aber keine Fakten bzw. sind die dann Nebensache. Zur Not wird einfach irgendwas emotional ansprechend als Fakt dargestellt. Davon ist der Journalismus bei SPON, der Süddeutschen oder bei den Öffentlich-Rechtlichen dann doch meilenweit entfernt. Da können wir froh sein dass dort noch Qualitätsjournalismus gemacht wird und so einiges ins Licht der Öffentlichkeit gestellt wird was zwielichtige Populisten so gar nicht gefällt.

Und wenn aktuell gemeldet wird wer den Haftbefehl aus Chemnitz ins Netz gestellt hat ist dass doch okay. Das ist der Job der Medien. Und die bohren auch nach wieso und wie das Dokument in die Hände von Bachmann und Höcke gelangt ist. Und überhaupt! Wie soll man neutral über Leute berichten die mehr oder weniger unverhüllt mit solchen Aktionen zur Lynchjustiz aufrufen? Müßen Journalisten da nicht Stellung beziehen?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Polibu »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Aug 2018, 18:19)

Wenn du Emotion suchst wirst du bei den neuen Medien, Twitter und Facebook , sicher fündig. Da findet man aber keine Fakten bzw. sind die dann Nebensache. Zur Not wird einfach irgendwas emotional ansprechend als Fakt dargestellt. Davon ist der Journalismus bei SPON, der Süddeutschen oder bei den Öffentlich-Rechtlichen dann doch meilenweit entfernt. Da können wir froh sein dass dort noch Qualitätsjournalismus gemacht wird und so einiges ins Licht der Öffentlichkeit gestellt wird was zwielichtige Populisten so gar nicht gefällt.

Und wenn aktuell gemeldet wird wer den Haftbefehl aus Chemnitz ins Netz gestellt hat ist dass doch okay. Das ist der Job der Medien. Und die bohren auch nach wieso und wie das Dokument in die Hände von Bachmann und Höcke gelangt ist. Und überhaupt! Wie soll man neutral über Leute berichten die mehr oder weniger unverhüllt mit solchen Aktionen zur Lynchjustiz aufrufen? Müßen Journalisten da nicht Stellung beziehen?
Höcke hat den Haftbefehl nicht verbreitet. Das war unter Anderem irgendein anderer AfDler. Das nur zur Richtigstellung. :)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Neandertaler »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Aug 2018, 18:19)

....Und überhaupt! Wie soll man neutral über Leute berichten die mehr oder weniger unverhüllt mit solchen Aktionen zur Lynchjustiz aufrufen? Müßen Journalisten da nicht Stellung beziehen?
Nein, auch in so einem Fall sprechen doch dann die Fakten neutral berichtet für sich. Es ist also Grade dann unötig und unsinnig wenn Journalisten Stellung beziehen.

Stellung beziehen kann man in einem Kommentar nur das ganze sollte sich nicht zu sehr mit der Berichterstattung überschneiden wie es leider viel zu oft geschieht.
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Stoner

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Stoner »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Aug 2018, 18:19)

Wenn du Emotion suchst wirst du bei den neuen Medien, Twitter und Facebook , sicher fündig. Da findet man aber keine Fakten bzw. sind die dann Nebensache. Zur Not wird einfach irgendwas emotional ansprechend als Fakt dargestellt. Davon ist der Journalismus bei SPON, der Süddeutschen oder bei den Öffentlich-Rechtlichen dann doch meilenweit entfernt. Da können wir froh sein dass dort noch Qualitätsjournalismus gemacht wird und so einiges ins Licht der Öffentlichkeit gestellt wird was zwielichtige Populisten so gar nicht gefällt.
Unabhängig davon, wie man über den aktuellen "Qualitätsjournalismus" nun urteilt, kann man feststellen, dass er als Informationsquelle mehr und mehr marginal wird und dass er ein Getriebener ist. Nicht umsonst stellt die Taz ihre Printausgabe ein. Doch auch der gewöhnliche Qualitätsjournalismus hat die Wende hin zum Emotionsbericht längst vollzogen. Herr Clemenceau und seine Warnung "Wenn Sie ein Adjektiv verwenden wollen, so kommen Sie zu mir in den dritten Stock und fragen, ob es nötig ist." sind längst vergessen, und die heutigen Texte strotzen darüber hinaus von eindeutigen Signalwörtern. Das ist einfach so, es entspricht dem Geist der Zeit und seinen Erwartungen, und am Ende werden alle der Taz früher oder später folgen. Und Online-Journalismus funktioniert nun einmal notwendigerweise anders.
Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Aug 2018, 18:19)
Und wenn aktuell gemeldet wird wer den Haftbefehl aus Chemnitz ins Netz gestellt hat ist dass doch okay. Das ist der Job der Medien. Und die bohren auch nach wieso und wie das Dokument in die Hände von Bachmann und Höcke gelangt ist. Und überhaupt! Wie soll man neutral über Leute berichten die mehr oder weniger unverhüllt mit solchen Aktionen zur Lynchjustiz aufrufen? Müßen Journalisten da nicht Stellung beziehen?

Das müssen Sie ganz für sich beantworten. Was ist Ihr Interesse an der Geschichte? Und wozu genau soll nun der Journalist Stellung beziehen? Ist Stellung beziehen nicht das, was Sie und ich nach Kenntnisnahme der Fakten erst tun sollten? Muss der Journalist die Feststellung treffen, es würde damit zur Lynchjustiz aufgerufen, oder ist das Aufgabe des Lesers, sich diesen Reim zu machen? Hier liegt meine Kritik an den modernen sog. Qualitätsmedien, dass sie alle inzwischen ihrer Leserschaft die Interpretation ihrer Fakten mitliefern. Und leider nicht abgetrennt von der Darstellung der Fakten, sondern schon in der Wortwahl. Darüber wurde gestern hier ja schon gesprochen, als ich die "Informationen" eines Users hier kurz aus journalistischer Sicht aufgedröselt hatte.
Mahmoud

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Mahmoud »

Abgesehen davon, daß die Veröffentlichung eines Haftbefehls ungesetzlich ist: Was ist eigentlich das Problem ?
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ThorsHamar
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:14)

Abgesehen davon, daß die Veröffentlichung eines Haftbefehls ungesetzlich ist: Was ist eigentlich das Problem ?
...z.B. wird die in einem Rechtsstaat geltende Unschuldsvermutung massiv beeinträchtigt. Weiterhin können die Zeugen beeinflusst werden, bedroht oder belohnt, je nach dem ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Mahmoud

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Mahmoud »

Oder es könnte etwas an die Öffentlichkeit gelangen, daß unseren Volksvertretern und Rechtsverdrehern, äh, pardon, Rechtsvertretern, sehr unangenehm sein könnte.

Originalauszug aus dem Haftbefehl: " Der ledige und erheblich vorbestrafte und unter Bewährung stehende Beschuldigte...."

Das soll die Öffentlichkeit natürlich nicht wissen. Könnte unserem Politikerpack schaden.

Ich kann hier nur sagen: Schön, daß hier ein Unbekannter Mut bewiesen hat....! Zivilcourage wird doch immer gefordert.... ;)
Polibu

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Polibu »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:24)

Oder es könnte etwas an die Öffentlichkeit gelangen, daß unseren Volksvertretern und Rechtsverdrehern, äh, pardon, Rechtsvertretern, sehr unangenehm sein könnte.

Originalauszug aus dem Haftbefehl: " Der ledige und erheblich vorbestrafte und unter Bewährung stehende Beschuldigte...."

Das soll die Öffentlichkeit natürlich nicht wissen. Könnte unserem Politikerpack schaden.

Ich kann hier nur sagen: Schön, daß hier ein Unbekannter Mut bewiesen hat....! Zivilcourage wird doch immer gefordert.... ;)
Das sehe ich anders.

Ein Haftbefehl bedeutet noch lange nicht, dass auch jemand schuldig ist. Man ist nur tatverdächtigt. Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung. Das ist ein Grundrecht, welches nicht ausgehebelt werden darf. Ausserdem kann es die weiteren Ermittlungen behindern. Was ist, wenn sich weitere Zeugen nicht melden, weil sie befürchten müssen, dass ihre Daten veröffentlicht werden?

Deshalb ist es unverantwortlich einen Haftbefehl mit den persönlichen Daten des Beschuldigten und der persönlichen Daten von Zeugen zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass die Person, die den Haftbefehl veröffentlicht hat, ermittelt werden kann und auch die Höchststrafe dafür bekommt. Die Leute, die geholfen haben den Haftbefehl zu verbreiten, ebenfalls.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Polibu hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:34)

Das sehe ich anders.

Ein Haftbefehl bedeutet noch lange nicht, dass auch jemand schuldig ist. Man ist nur tatverdächtigt. Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung. Das ist ein Grundrecht, welches nicht ausgehebelt werden darf.

Deshalb ist es unverantwortlich einen Haftbefehl mit den persönlichen Daten des Beschuldigten und der persönlichen Daten von Zeugen zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass die Person, die den Haftbefehl veröffentlicht hat, ermittelt werden kann und auch die Höchststrafe dafür bekommt. Die Leute, die geholfen haben den Haftbefehl zu verbreiten, ebenfalls.
Genau so sehe ich das auch ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:24)

Oder es könnte etwas an die Öffentlichkeit gelangen, daß unseren Volksvertretern und Rechtsverdrehern, äh, pardon, Rechtsvertretern, sehr unangenehm sein könnte.

Originalauszug aus dem Haftbefehl: " Der ledige und erheblich vorbestrafte und unter Bewährung stehende Beschuldigte...."

Das soll die Öffentlichkeit natürlich nicht wissen. Könnte unserem Politikerpack schaden.

Ich kann hier nur sagen: Schön, daß hier ein Unbekannter Mut bewiesen hat....! Zivilcourage wird doch immer gefordert.... ;)
Nee, das ist nicht in Ordnung!
Dass der Verdächtige vorbestraft ist, wäre auch so noch rausgekommen .... Und "Politikerpack" muss nicht sein, Mahmoud.
Mach es einfach besser oder meckere vernünftig, bitte!
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Mahmoud »

MäckIntaier hat geschrieben:
Was Sie fordern, Wahrhaftigkeit: Woran orientiert sich das?
Wahrhaftigkeit! Was für ein großes Wort!

1. Ein Deutscher wird von einem Asylbewerber erstochen.
2. Ein Asylbewerber wird von einem Deutschen erstochen.

Wahrhaftigkeit wäre, daß über beide Fälle ähnlich berichtet wird.
Tatsächlich würde über Fall 1 wahrscheinlich garnicht oder in drei dürren Zeilen berichtet. Und Fall zwei wäre ein ganzseitiger Bericht im SPIEGEL....

Das ist nicht wahrhaftig!
Polibu

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Polibu »

Der blanke Hohn. welt.de führt ein Interview mit dem Kumpel eines dringend Tatverdächtigen. Der beteuert immer wieder was für ein toller Typ der erheblich Vorbestrafte doch ist.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... s-war.html

Die sollen was über das Opfer schreiben und dem dringend Tatverdächtigen keine Bühne bieten.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Vongole »

Polibu hat geschrieben:(30 Aug 2018, 00:41)

Der blanke Hohn. welt.de führt ein Interview mit dem Kumpel eines dringend Tatverdächtigen. Der beteuert immer wieder was für ein toller Typ der erheblich Vorbestrafte doch ist.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... s-war.html

Die sollen was über das Opfer schreiben und dem dringend Tatverdächtigen keine Bühne bieten.
Nun, dem Opfer haben in den letzten Tagen u.a. deine Kumpels von der AfD eine Bühne geboten, nur hat den meisten Zuschauern diese Art der Aufführung gar nicht gefallen.
Also beklag dich nicht, wenn jetzt das Presse-Echo anders lautet als gewünscht.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Senexx »

Vongole hat geschrieben:(30 Aug 2018, 00:58)

Nun, dem Opfer haben in den letzten Tagen u.a. deine Kumpels von der AfD eine geboten
Eine Bühne geboten?

Was für eine niederträchtige Diktion.

Das Opfer ist tot.

Und es hat sich auf keine Bühne gedrängt.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Eine traurige Nachricht über menschenfeindliches Verhalten von wahrscheinlich deutschen Arschlöchern in Wismar:
https://www.tagesschau.de/inland/wismar ... t-101.html

Neben der Information über die Tat ist mir ein interessantes Detail aufgefallen:

"Ein 20-jähriger Zuwanderer ist in einem Park in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern krankenhausreif geprügelt worden. ....
Der schwer verletzte junge Mann, der nach eigenen Angaben aus Syrien stammt, wurde zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht."

Zuwanderer aus Syrien habe ich in öffentlich-rechtlichen Medien noch nie gelesen?
Hoffentlich wird der Junge wieder gesund und die Täter gefasst, aber er wird auf jeden Fall einen Platz in der deutschen Medienlandschaft bekommen ....
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Kritikaster »

Siehe da, die Aufführung wird fortgesetzt! :rolleyes:

Nicht genug, dass manche Unterstützer rechten Mobs als "gute Deutsche" in althergebrachter Tradition die Ausübung der Pressearbeit für offenbar nicht wirklich wichtig erachten, sofern diese nicht uneingeschränkt im Sinne der eigenen Agenda erfolgt, und polizeilichen Willkürmaßnahmen gegen sie das Wort reden, nein, einige von denen würden anscheinend, so sie die Möglichkeit dazu hätten, als den Sinn des Wortes verhöhnende "Verteidiger der Pressefreiheit" dieser auch noch vorschreiben wollen, worüber sie wie zu berichten hat.

Was als dem eigenen Denkmuster nicht entsprechend empfunden wird, wird dann, unter dem Beifall von Extremisten, als "Lügenpresse" verunglimpft. Mir scheint, manchen ist nicht klar, welchen Schaden sie mit ihrer - bewussten oder unbewussten - Parteinahme für die Gegner der Pressefreiheit unserem Gemeinwesen langfristig zufügen.

Die Gegenüberstellung im Strangthema suggeriert das Vorhandensein einer für alle Lebensbereiche objektiv gleich wahrnehmbaren, und damit auch von jedem Individuum für jedes Individuum entsprechend berichtbaren, Realität. Dass dem in aller Regel nicht so ist, sollte jeden von uns das Leben zur Genüge gelehrt haben.
Einer hiernach postulierten, allgemein gültigen "Realität" allein die Möglichkeit vorsätzlicher Falschdarstellung entgegen zu stellen, was Grundvoraussetzung für eine Einordnung als "Lüge" wäre, ist also allein schon aus diesem Aspekt unredlich. Diese Unredlichkeit vertieft sich noch dadurch, dass die Unterstellung vorsätzlich lügenhaften Verhaltens allgemein auf die, in unserem Land ausgesprochen heterogene, Presselandschaft angewandt wird.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von schokoschendrezki »

MäckIntaier hat geschrieben:(29 Aug 2018, 16:54)
Was Sie fordern, Wahrhaftigkeit: Woran orientiert sich das? An den Fakten oder an dem, was hinten, schon nach der Meinung herauskommen sollte? Zum Meinungsteil wäre zu sagen, dass der natürlich immer schon Bestandteil einer Zeitung oder einer Nachrichtensendung war, aber man konnte ihn klar unterscheiden. Heute steckt die Meinung schon immer in der Wortwahl der Berichterstattung oder in den Fragen der Journalisten. Insbesondere die schreibende Zunft wäre noch vor 15 oder 20 Jahren den Anforderungen des Berufs an einer Journalistenschule nicht gerecht geworden. Doch muss man auch umgekehrt die veränderte Erwartungshaltung der Leser anführen. Die wollen sich keine Meinung mehr bilden anhand trockener Fakten, sondern immer schon emotional mitgenommen werden. Das ist also eher eine psychologische, eine Gefühlssache. Sinnlos hier, in rechts und links zu unterscheiden. Was an Unterschieden zu beobachten ist, ist häufig nur eine Frage der Position, in der man sich befindet oder zu befinden glaubt.
Auch Presseerzeugnisse, die allgemein für Qualitätsprodukte gehalten werden (FAZ, ZEIT, SZ, Guardian, New York Times usw.) sind eben Teil einer marktwirtschaftlich organisierten Medienwelt. Auch die müssen sich bis zu einem gewissen Grad auf das Spiel von Angebot und Nachfrage einlassen. Sonst gehen sie unter. Eine wirklich interessante und auch nichttriviale Frage ist die, ob man durch Angebot auch Nachfrage nach Qualitätspresse (und nicht umgekehrt) erzeugen kann oder ob man rein passiv auf die Nachfrageentwicklung angewiesen ist.

Die öffentlich rechtlichen Medien könnten ein Gegengewicht bilden. Aber mindestens das TV hat sich leider auch auf eine nahezu vollständig marktwirtschaftliche Position begeben. Bleibt der "Rundfunk". (Schönes altmodisches Wort übrigens)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Senexx hat geschrieben:(30 Aug 2018, 06:05)

Eine Bühne geboten?

Was für eine niederträchtige Diktion.

Das Opfer ist tot.

Und es hat sich auf keine Bühne gedrängt.
Die tatsächliche, niederträchtige Diktion ist:
Dass das Todesopfer auf die politische Bühne gedrängt wurde.
Damit der rechtslastige AfD-Mob und die ultrarechten Glatzen
ihren primitiven Ausländerhass und ihre dumpf-völkischen Parolen
an den Mann (und leider auch) die Frau bringen können.

[...]

Selbstverständlich lügen die Medien weltweit und die Reaktionen der internationalen Presse auf die Geschehnisse in Chemnitz und generell
die rechten und rechtsradikalen Ereignisse in Sachsen, Thüringen usw. sind alle nur erfunden und falsch dargestellt. Ganz besonders,
wie diese Bundesländer mit besonders niedrigen Ausländeranteilen von diesem rechtslastigen Geifer immer mehr und immer weiter vergiftet
werden und all die Leute dort, die mehrheitlich nichts mit dieser braunen Instrumentalisierung zu tun haben wollen, dafür zunehmend Opfer
einer äusserst kritischen internationalen Beobachtung werden. Genau! Jener des Auslands, die den Standort Sachsen oder Thüringen
immer mehr meiden oder sogar davor warnen, in diese Regionen Deutschlands zu reisen, oder gar Lehrstühle oder auch Studienplätze an dortigen Universitäten
anzutreten. Stattdessen lieber ihre Sachen packen und leider dann Deutschland komplett den Rücken kehren...

Die Presseberichterstattung national und international ist real und wahrheitsgemäß. Als Lübenpresse wird sie nur von jenem
rechten AfD-Symphatisantentum und den ewig gestrigen Naziproleten in einträchtiger Gemeinsamkeit hingestellt, um die
Verantwortung als wahre Totengräber des Wissenschaftsstandorts Deutschland - nach einem unheilvollen, dafür altbekannten Muster - mit einem billigen Feindbild
"Ausländer, Asylant oder Wirtschaftsflüchling=Messerstecher und Sozialschmarotzer" Anderen in die Schuhe zu schieben.

Das Besch...ne daran ist, dass die Mehrheit, die diesen Parolen nicht nachläuft, den politischen Dreck irgendwie wieder wegbekommen muss,
damit die zukunftsfähige Weiterentwicklung Deutschlands als attraktiver und erfolgreicher Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort
nicht langfristig, dafür schleichend, in einem wiederauferstandenen, braunen Loch endet.
Über das dann eben realitätsnah berichtet wird. National und international.

Egal, wie sehr das Fakenews-Gegröhle aus der AfD-, Pegida- und Neonaziecke über die angebliche Lügenpresse
das Land in einen braunen Schleier hüllt. Die Welt draussen, ohne Deutschland, das Ausland, werden sie nicht täuschen können.
Wie auch, sie, die Ausländer, sind schließlich das dumpfe Ziel dieser verzerrten und verdrehten Feindbildpropaganda.
Zuletzt geändert von Brainiac am Do 30. Aug 2018, 19:49, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: [MOD] ad hominem
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alter Stubentiger »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:24)

Oder es könnte etwas an die Öffentlichkeit gelangen, daß unseren Volksvertretern und Rechtsverdrehern, äh, pardon, Rechtsvertretern, sehr unangenehm sein könnte.

Originalauszug aus dem Haftbefehl: " Der ledige und erheblich vorbestrafte und unter Bewährung stehende Beschuldigte...."

Das soll die Öffentlichkeit natürlich nicht wissen. Könnte unserem Politikerpack schaden.

Ich kann hier nur sagen: Schön, daß hier ein Unbekannter Mut bewiesen hat....! Zivilcourage wird doch immer gefordert.... ;)
In den Händen des Mob ist so ein Haftbefehl eine Bestätigung der eigenen Schuldvermutung. Ein Haftbefehl oder eine Verhaftung heißt aber nicht zwangsläufig dass der Gesuchte auch wirklich der Täter ist. Ich bin selber schon einmal zu unrecht verhaftet worden. Zum Glück von der Polizei die wußte wie sie ihren Job zu machen hatte. Ein emotional aufgeheizter Mob ist in so einem Fall wirklich eine lebensbedrohende Gefahr für einen Gesuchten. Es hat schon seinen Grund warum es die Unschuldsvermutung gibt und nicht jeder "besorgte Bürger" das Recht in die eigene Faust nehmen kann.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alter Stubentiger »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:41)

Wahrhaftigkeit! Was für ein großes Wort!

1. Ein Deutscher wird von einem Asylbewerber erstochen.
2. Ein Asylbewerber wird von einem Deutschen erstochen.

Wahrhaftigkeit wäre, daß über beide Fälle ähnlich berichtet wird.
Tatsächlich würde über Fall 1 wahrscheinlich garnicht oder in drei dürren Zeilen berichtet. Und Fall zwei wäre ein ganzseitiger Bericht im SPIEGEL....

Das ist nicht wahrhaftig!
Irrtum. Die Inszenierung der rechten Szene incl. AfD in Chemnitz spricht doch für sich. Und da war nichts spontan. Das war eine geplante Instrumentalisierung eines Mordes.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(30 Aug 2018, 11:28)

Die tatsächliche, niederträchtige Diktion ist:
Dass das Todesopfer auf die politische Bühne gedrängt wurde.
Damit der rechtslastige AfD-Mob und die ultrarechten Glatzen
ihren primitiven Ausländerhass und ihre dumpf-völkischen Parolen
an den Mann (und leider auch) die Frau bringen können.
Diese Bühne gab es nicht!
Es gab einen Mord.
Es gab eine, praktisch nicht erwähnte Versammlung der AfD, ohne jeden Zwischenfall.
Es gab ein weiter Demo mit 3 oder 4 gemeldeten Zwischenfällen.
Es gab einen Videoclip ohne jeden sichtbaren Beleg von Tat, also auch ohne Ort und Zeit, von einem Videochanel der Antifa.

DAS war die bis dahin einzige Bühne für die Medien, auch die ausländischen und unsere Regierung! EIN Video ohne erkennbaren Inhalt, kontext-und datenlos ...

Selbstverständlich lügen die Medien weltweit und die Reaktionen der internationalen Presse auf die Geschehnisse in Chemnitz und generell
die rechten und rechtsradikalen Ereignisse in Sachsen, Thüringen usw. sind alle nur erfunden und falsch dargestellt.
Was diesen Fall und die Headlines von Sonntag betrifft: Eindeutig JA.
Bei "GENERELL" und "ALLE": eindeutig NEIN
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Mahmoud

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Mahmoud »

Kritikaster hat geschrieben:


Die Gegenüberstellung im Strangthema suggeriert das Vorhandensein einer für alle Lebensbereiche objektiv gleich wahrnehmbaren, und damit auch von jedem Individuum für jedes Individuum entsprechend berichtbaren, Realität. Dass dem in aller Regel nicht so ist, sollte jeden von uns das Leben zur Genüge gelehrt haben.
.
Du hast Dir Mühe mit diesem Beitrag gegeben, und doch beschreibt er nur Banalitäten. Natürlich ist es so wie Du schreibst, weil es eben banal ist.

Was ich von der Presse erwarte, ist mitnichten, daß sie mir nach dem Mund schreibt. Ich gehöre auch zu der Minderheit, die Zeitungen jeder politischen Couleur liest.

Ich erwarte "Wahrhaftigkeit": Ich erwarte, daß zwei Taten gleich beschrieben werden, solange sie gleich erscheinen ( siehe mein Beispiel weiter vorne ). Eine Tat ist nicht besser oder schlimmer, weil sie ein Deutscher oder ein Zuwanderer begangen hat. Also soll die Presse auch nicht das Eine als schlimmer beschreiben als das Andere!
Ich erwarte, daß aus einer Mücke kein Elefant und aus einem Elefanten keine Mücke gemacht wird.

Und ein Mord ist schlimmer als eine nicht angemeldete Demo. Da dürften wir uns doch wohl ALLE einig sein! Was gibt es Schlimmeres als Mord? Und worüber hat sich die Presse mehr empört? Über den Mord oder über eine nicht angemeldete Demo?
Eulenwoelfchen

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Eulenwoelfchen »

ThorsHamar hat geschrieben:(30 Aug 2018, 17:47)

Diese Bühne gab es nicht!
Es gab einen Mord.
Es gab eine, praktisch nicht erwähnte Versammlung der AfD, ohne jeden Zwischenfall.
Es gab ein weiter Demo mit 3 oder 4 gemeldeten Zwischenfällen.
Es gab einen Videoclip ohne jeden sichtbaren Beleg von Tat, also auch ohne Ort und Zeit, von einem Videochanel der Antifa.

DAS war die bis dahin einzige Bühne für die Medien, auch die ausländischen und unsere Regierung! EIN Video ohne erkennbaren Inhalt, kontext-und datenlos ...




Was diesen Fall und die Headlines von Sonntag betrifft: Eindeutig JA.
Bei "GENERELL" und "ALLE": eindeutig NEIN
Waren Sie vor Ort?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(30 Aug 2018, 19:26)

Waren Sie vor Ort?
Nein, ich habe die zur Verfügung stehenden Informationen einfach vorurteilsfrei ausgewertet.
Dann kann man zu keinem anderen Ergebnis kommen!
Und mittlerweile habe ich mich bei Freunden, die vor Ort sind, erkundigt.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Polibu »

ThorsHamar hat geschrieben:(30 Aug 2018, 20:54)

Nein, ich habe die zur Verfügung stehenden Informationen einfach vorurteilsfrei ausgewertet.
Dann kann man zu keinem anderen Ergebnis kommen!
Und mittlerweile habe ich mich bei Freunden, die vor Ort sind, erkundigt.
War sicherlich harte Arbeit. Ich habe gestern den ganzen Tag damit verbracht Infos zu sammeln und auszuwerten. Das Ergebnis war das gleiche wie deines.

Und wenn man sich jetzt mal ein paar Tage nach dem Vorfall die Medien so durchliest, dann werden die auch immer differenzierter. Ich weiss nicht, ob denen ein Lichtlein aufgegangen ist und langsam zurück rudern oder ob das einfach deren Taktik ist, um Kohle zu machen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Polibu hat geschrieben:(30 Aug 2018, 21:04)

War sicherlich harte Arbeit. Ich habe gestern den ganzen Tag damit verbracht Infos zu sammeln und auszuwerten. Das Ergebnis war das gleiche wie deines.

Und wenn man sich jetzt mal ein paar Tage nach dem Vorfall die Medien so durchliest, dann werden die auch immer differenzierter. Ich weiss nicht, ob denen ein Lichtlein aufgegangen ist und langsam zurück rudern oder ob das einfach deren Taktik ist, um Kohle zu machen.
Ja, die rudern zurück, das ist mir auch aufgefallen. Immerhin kann man das anerkennen, denn egal warum jetzt auch mal differenziert wird, das Ergebnis ist jedenfalls positiv!
Leider hat der mediale Schnellschuss wieder mal soviel beschädigt ...
Wie ich schon sagte: Wenn durch den Tod wenigstens endlich mal zur Kenntnis genommen wird, welche Probleme wirklich existieren, wäre der Junge nicht ganz so sinnlos gestorben.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Kritikaster »

Mahmoud hat geschrieben:(30 Aug 2018, 18:20)

Du hast Dir Mühe mit diesem Beitrag gegeben, und doch beschreibt er nur Banalitäten. Natürlich ist es so wie Du schreibst, weil es eben banal ist.
Ein klein wenig anders sehe ich das schon. Die von mir beschriebenen Umstände sind aufgrund der ihnen innewohnenden Gefährdung der Presse- - und in der Folge unser aller allgemeiner - Freiheit sehr wohl einer vertieften Betrachtung wert, gerade WEIL die Anhänger der "Lügenpresse"-VT das nicht erkennen oder, was fast noch verantwortungsloser erscheint, nicht zu erkennen vorgeben.
Mahmoud hat geschrieben:Ich erwarte "Wahrhaftigkeit": Ich erwarte, daß zwei Taten gleich beschrieben werden, solange sie gleich erscheinen ( siehe mein Beispiel weiter vorne ).
Damit widersprichst Du dir im Grunde selbst. Auf der einen Seite den Inhalt meiner vorherigen Ausführungen
Die Gegenüberstellung im Strangthema suggeriert das Vorhandensein einer für alle Lebensbereiche objektiv gleich wahrnehmbaren, und damit auch von jedem Individuum für jedes Individuum entsprechend berichtbaren, Realität. Dass dem in aller Regel nicht so ist, sollte jeden von uns das Leben zur Genüge gelehrt haben.
Einer hiernach postulierten, allgemein gültigen "Realität" allein die Möglichkeit vorsätzlicher Falschdarstellung entgegen zu stellen, was Grundvoraussetzung für eine Einordnung als "Lüge" wäre, ist also allein schon aus diesem Aspekt unredlich.
als "Banalitäten" und damit als Selbstverständlichkeiten zu bezeichnen, um dann ein gleiches Beschreiben gleich erscheinender Taten zu fordern, passt nicht zusammen.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Uffhausen »

Mahmoud hat geschrieben:(30 Aug 2018, 18:20)
Ich erwarte "Wahrhaftigkeit": Ich erwarte, daß zwei Taten gleich beschrieben werden, solange sie gleich erscheinen ( siehe mein Beispiel weiter vorne ). Eine Tat ist nicht besser oder schlimmer, weil sie ein Deutscher oder ein Zuwanderer begangen hat. Also soll die Presse auch nicht das Eine als schlimmer beschreiben als das Andere!
Ich erwarte, daß aus einer Mücke kein Elefant und aus einem Elefanten keine Mücke gemacht wird.

Und ein Mord ist schlimmer als eine nicht angemeldete Demo. Da dürften wir uns doch wohl ALLE einig sein! Was gibt es Schlimmeres als Mord? Und worüber hat sich die Presse mehr empört? Über den Mord oder über eine nicht angemeldete Demo?
Warum ist der Mord von Chemnitz so bedeutend für Hinz und Kunz von Flensburg bis Konstanz - weil ein Syrer und ein Iraker die Tatverdächtigen sind.

So. Jetzt stellen wir uns mal vor, die Tatverdächtigen wären Deutsche oder Italiener oder Griechen oder Russen oder Polen oder Kroaten oder, oder, oder. Glaubst du, in diesem Fall würde auch nur ein Hahn danach krähen? Glaubst du, deswegen wären rechte/linke Demos entstanden? Glaubst du, die Medien hätten sich anders verhalten?

Hätte es uns überhaupt gekümmert - kümmern uns überhaupt Morde, bzw. Kriminalität, sollten die Täter oder Verdächtigen nicht in eine ganz bestimmte Schublade passen, in welche bspw. Syrer und Iraker u. a. aufgrund ihres Glaubens, ihrer Kultur und ihres Flüchtlingshintergrundes gesteckt werden?

Wer will, ehrliche Antwort bitte!

Ich persönlich kann jedes Ärgernis über Ungleichbehandlungen bzgl. Berichterstttungen über Morde und Kriminalität, in welchen Ausländer Opfer oder Täter sind, nachvollziehen. Mich selbst regt es zwar nicht so ungeheuer auf, wie manche User u. a. hier, aber ich bin auch oft mehr als verwundert. Was ich allerdings überhaupt nicht verstehen kann ist, wenn einige sich immer nur dann hervortrauen und bspw. mit diesem bescheuerten Mücken-und-Elefanten-Vergleich ankommen, wenn man eben die oben genannte ganz bestimmte Schublade wieder bedienen kann und ansonsten immer schön die Klappe halten.
Und dann kommt man noch moralisierend an mit "Was gibt es schlimmeres als Mord?", regt sich tatsächlich aber nur über Medienverhalten auf. Ist die Steigerung von Mord neuerdings mediale Missachtung? Ach nein, das gilt ja nur in Fällen wie Chemnitz. Wie war das gleich noch mal mit den Mücken und Elefanten?

DAS ist wahrhaftig "Wahrhaftigkeit"! :dead:
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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