Lügenpresse oder Realitätspresse

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Skeptiker

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Skeptiker »

Sören74 hat geschrieben:(24 Jun 2019, 23:48)
Das finde ich ehrlich gesagt eine Unterstellung zu sagen, wenn jemand eine bestimmte politische Ausrichtung besitzt, dann seine journalistische Arbeit genauso politisch ausgerichtet ist. Das wäre ungefähr so, als wenn man einen Professor vorwirft, dass er diejenigen Studenten guten Noten gibt, die er auch persönlich sympathisch findet. Gerade in Berufen, wo es um Objektivität ankommt, achtet man selbst wesentlich mehr darauf, dass die persönliche Präferenz die eigene Arbeit nicht überlagert.
Du liebe Güte, ja, man mag darauf achten, aber es sind eben alles Menschen.

Schönes Beispiel das mit dem Professor. Zeige mir einen Lehrer der nicht offen zugibt, dass Sympathie letztendlich zu besseren Noten führt. Du versuchst hier eine Welt zu malen die es nur in idealisierten Träumen gibt. Menschen waren, sind und werden immer subjektive Wesen sein.
Um es anders zu formulieren: Auf dem Parteitag er Grünen nehmen die Menschen die Welt anders wahr als auf dem Parteitag der AfD. Die Menschen mögen sich da noch so viel Mühe um Objektivität geben, aber deren Wahrnehmung liegt meilenweit auseinander. Das äußert sich doch auch immer wieder in den vorgebrachten Beispielen, die dann hier immer wieder als Einzelfälle bezeichnet oder ignoriert werden.

Nochmal: Deine Meinung wäre ganz ganz sicher eine andere, wenn die politische Färbung der Journalisten nicht zufällig deiner eigenen entgegenkommen würde. Ja, das ist eine Behauptung - da soll doch jeder selber mal in sich gehen und einschätzen wieviel Wahrheit in der Aussage steckt. Ich persönlich empfinde es als massive Heuchelei eine politische Färbung der Journalistenschaft zu verniedlichen wenn es der eignen Position dient, dann aber zu verdammen wenn der politische Gegner Kapital daraus schlagen würde.

Ich jedenfalls habe nun gelernt, dass der Austausch kritischer Journalisten durch wohlgefällige Journalisten (Standardrepertoire jeder Autokratie) im Prinzip okay ist, weil man ja daraus noch nicht schließen kann, dass deren Berufsethos irgendwie drunter leiden würde. Erdogan wird sich bestätigt fühlen.

Es muss wohl enorm schwierig sein die Maßstäbe die man immerzu an die Verhaltensweisen des "gegnerischen" Auslands stellt, in ähnlicher Weise auch zur Bewertung des eigenen Ladens heranzuziehen. Wir sind ganz sicher keine Autokratie! Unser Journalismus, insbesondere auch im öffentlich rechtlichen Bereich, hat aber mE Defizite die auch links der Mitte gerne zur Kenntnis genommen werden dürfen. Diese Defizite tragen in meinen Augen ganz erheblich zur gesellschaftlichen Spaltung bei.
Skeptiker

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Skeptiker »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jun 2019, 09:26)

Da sind zwei Fragen auseinanderzuhalten: Ob Propaganda funktioniert? Auf jeden Fall! Massenwirksam. Und ob man sich Propaganda nicht entziehen kann, ob man ihr mehr oder weniger zwangsläufig hilflos ausgeliefert ist? Auf keinen Fall. "Sprache" ist das Zauberwort.

[...]
Korrekt. In der Masse wirkt Propaganda immer, der Individuum kann sich dem durch Bildung und Medienkompetenz ZUM TEIL entziehen. Soweit wäre ich mit die d'accord.

Was ist nun das Ziel von Propaganda? Die Veränderung von Mehrheiten oder dass JEDER die Propaganda als Wahrheit anerkennt?

Natürlich ist ersteres der Fall. Daher empfinde ich es auch als extreme Heuchelei, wenn hier von manchen Usern zwar zugegeben wird, dass Journalisten im Verleich zur Gesamtbevölkerung links verschoben sind, dass das aber eigentlich egal wäre, weil da kann sich ja jeder persönlich gegen wehren. Gerade so als wenn es um den einzelnen geht. Mein Gefühl ist da stellen sich einige hier dümmer als die sind, schlicht um ihren Vorteil zu verteidigen. Ein Schelm wer böses dabei denkt.

Sonderlich überzeugend wirken dann pathetisches Klagen über Einschränkungen der Pressefreiheit in anderen Ländern nicht mehr, wenn man im eigenen Land latente journalistische Parteinahme ignoriert.
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Selina
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Selina »

Wie ich weiter oben schon mal schrieb: Die Medienlandschaft ist unheimlich breitgefächert, politisch bunt und pluralistisch. Da gilt das so genannte Warenhaus-Prinzip oder in Abwandlung von Goethe: Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen. Ein medienkompetenter Mensch wählt aus, welches Zeitungsprofil er bevorzugt und welche Zeitung des entsprechenden Profils, welchen Sender, welches Programm, welche Sendung er bevorzugt. Er bestimmt auch selbst, in welchem Forum oder Blog oder Thread oder Chat er sich zu Wort meldet. Nirgendwo gibt es einen Zwang mitzulesen, mitzumachen. Die höhere Stufe der Medienkompetenz wäre dann, sich zuweilen auch die Zeitungen (Blogs, Foren) oder einzelne Beiträge daraus anzuschauen, die eben gerade nicht dem eigenen politischen Denken entsprechen. Das schult den Durchblick, die Argumentationsfähigkeit. Aber all das ist freiwillig. Niemand befindet sich in irgendeiner "Propaganda"-Falle oder ist irgendeinem "Meinungsdiktat" unterworfen. Jeder entscheidet ganz alleine, wie sein Medien-Konsum aussieht, wann er mitmacht oder wann er sich ausklinkt. Und auch das nochmal: In der heutigen Medienlandschaft - einschließlich social networks - ist ein Weniger mehr. Je mehr man sich auf nur relativ wenige ausgewählte Beiträge und Sendungen konzentriert - dafür aber gründlich und möglicherweise mit entsprechender Hintergrundrecherche -, desto entspannter und klarer geht man durch die Medienlandschaft. Vieles taugt nämlich einfach nur zum Ignorieren ;)
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Fliege
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Fliege »

Wolverine hat geschrieben:(25 Jun 2019, 12:19)
Jo, und den Verstoß sieht man deutlich. Na, Verstoß ist das falsche Wort. Eigene Interpretation der Wahrheit passt da eher.
So ist es, zumal "Wahrhaftigkeit" bedeutet, nicht die Unwahrheit als Wahrheit auszugeben (oder ein X für ein U vorzumachen).
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Jun 2019, 12:29)

Du liebe Güte, ja, man mag darauf achten, aber es sind eben alles Menschen.

Schönes Beispiel das mit dem Professor. Zeige mir einen Lehrer der nicht offen zugibt, dass Sympathie letztendlich zu besseren Noten führt. Du versuchst hier eine Welt zu malen die es nur in idealisierten Träumen gibt. Menschen waren, sind und werden immer subjektive Wesen sein.
Natürlich sind wir Menschen subjektive Wesen. Aber jeder, der seinen Job in diesem Bereich ernst nimmt, wird von sich aus bemühen, eine möglichst objektive Bewertung abzugeben, und die Sympathie hinten anzustellen. Ich selbst habe schon eine Reihe von studentischen Abschlussarbeiten bewertet. Die Studenten haben nun mal das Recht darauf, dass ich sie fair behandele, nicht aufgrund von Sympathiepunkte sondern wegen ihrer Leistung objektiv bewertet werden. Das ist auch mehr als fair gegenüber den anderen Studenten. 100%ige Objektivität wird nicht gelingen, aber man muss wenigstens versuchen, die eigenen Impulse in Richtung Plus- oder Minuspunkte nach Gutdünken zu unterdrücken.
Skeptiker hat geschrieben: Nochmal: Deine Meinung wäre ganz ganz sicher eine andere, wenn die politische Färbung der Journalisten nicht zufällig deiner eigenen entgegenkommen würde. Ja, das ist eine Behauptung - da soll doch jeder selber mal in sich gehen und einschätzen wieviel Wahrheit in der Aussage steckt. Ich persönlich empfinde es als massive Heuchelei eine politische Färbung der Journalistenschaft zu verniedlichen wenn es der eignen Position dient, dann aber zu verdammen wenn der politische Gegner Kapital daraus schlagen würde.
Angenommen es wäre absolut so, wie Du sagst. Was für eine Art von Journalismus würden wir uns mit dieser Denkweise heranzüchten? Doch einen Journalismus, der nicht informiert und Reizpunkte setzt, sondern ein Journalismus der gefallen will, der hofft, dass genau das geschrieben wird, was ich denke. Was für eine langweilige Welt ist das denn? Wenn ich etwas lese, was ich schon weiß und denke, ist das doch völlig verschwendete Zeit. Also warum soll ich es toll finden, wenn ein Journalist genau das schreibt, was ich längst schon weiß?
Skeptiker hat geschrieben:Ich jedenfalls habe nun gelernt, dass der Austausch kritischer Journalisten durch wohlgefällige Journalisten (Standardrepertoire jeder Autokratie) im Prinzip okay ist, weil man ja daraus noch nicht schließen kann, dass deren Berufsethos irgendwie drunter leiden würde. Erdogan wird sich bestätigt fühlen.
Es liegt doch zum großen Teil an uns selbst, welchen Journalismus wir unterstützen wollen. Wenn wir die Zeitungen und Zeitschriften abonnieren, die kritisch sind, dann müssen sich kritische Journalisten nicht Gedanken machen, bald keine Arbeit mehr zu haben. Wenn ich aber meine Informationen kostenlos aus dem Netz haben will, dann muss man sich doch nicht wundern, dass der Journalismus vor die Hunde geht und quasi eine Art Prekariatisierung stattfindet (keine Ahnung, ob man das Wort so schreibt). Ein Bekannter von mir hat lange Zeit als Wirtschaftsjournalist für ein Internetportal gearbeitet. Die Bezahlung wurde immer weiter zusammengestrichen. Am Ende war es nur noch so wenig, dass er für eine Seite weniger als eine Stunde Arbeitszeit hatte, um quasi auf den Mindestlohn zu kommen. Wie will man bei so wenig Zeit vernünftig recherchieren? Er hat das Ganze aufgegeben und fand es lukrativer wieder als Postzusteller zu arbeiten. Viele die den heutigen Journalismus kritisieren, wissen nicht wie die Arbeitsbedingungen mittlerweile geworden sind und wie das zustande kam. Aber Hauptsache man kann kostenlos seine Nachrichten im Netz ziehen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Jun 2019, 12:37)

Daher empfinde ich es auch als extreme Heuchelei, wenn hier von manchen Usern zwar zugegeben wird, dass Journalisten im Verleich zur Gesamtbevölkerung links verschoben sind, dass das aber eigentlich egal wäre, weil da kann sich ja jeder persönlich gegen wehren.
Man könnte vielleicht auch umgedreht mal fragen, wieso haben Menschen, die eher rechts von der Mitte stehen so wenig Lust im Journalismus zu arbeiten?
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Selina
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Selina »

Sören74 hat geschrieben:(25 Jun 2019, 13:16)

Natürlich sind wir Menschen subjektive Wesen. Aber jeder, der seinen Job in diesem Bereich ernst nimmt, wird von sich aus bemühen, eine möglichst objektive Bewertung abzugeben, und die Sympathie hinten anzustellen. Ich selbst habe schon eine Reihe von studentischen Abschlussarbeiten bewertet. Die Studenten haben nun mal das Recht darauf, dass ich sie fair behandele, nicht aufgrund von Sympathiepunkte sondern wegen ihrer Leistung objektiv bewertet werden. Das ist auch mehr als fair gegenüber den anderen Studenten. 100%ige Objektivität wird nicht gelingen, aber man muss wenigstens versuchen, die eigenen Impulse in Richtung Plus- oder Minuspunkte nach Gutdünken zu unterdrücken.



Angenommen es wäre absolut so, wie Du sagst. Was für eine Art von Journalismus würden wir uns mit dieser Denkweise heranzüchten? Doch einen Journalismus, der nicht informiert und Reizpunkte setzt, sondern ein Journalismus der gefallen will, der hofft, dass genau das geschrieben wird, was ich denke. Was für eine langweilige Welt ist das denn? Wenn ich etwas lese, was ich schon weiß und denke, ist das doch völlig verschwendete Zeit. Also warum soll ich es toll finden, wenn ein Journalist genau das schreibt, was ich längst schon weiß?



Es liegt doch zum großen Teil an uns selbst, welchen Journalismus wir unterstützen wollen. Wenn wir die Zeitungen und Zeitschriften abonnieren, die kritisch sind, dann müssen sich kritische Journalisten nicht Gedanken machen, bald keine Arbeit mehr zu haben. Wenn ich aber meine Informationen kostenlos aus dem Netz haben will, dann muss man sich doch nicht wundern, dass der Journalismus vor die Hunde geht und quasi eine Art Prekariatisierung stattfindet (keine Ahnung, ob man das Wort so schreibt). Ein Bekannter von mir hat lange Zeit als Wirtschaftsjournalist für ein Internetportal gearbeitet. Die Bezahlung wurde immer weiter zusammengestrichen. Am Ende war es nur noch so wenig, dass er für eine Seite weniger als eine Stunde Arbeitszeit hatte, um quasi auf den Mindestlohn zu kommen. Wie will man bei so wenig Zeit vernünftig recherchieren? Er hat das Ganze aufgegeben und fand es lukrativer wieder als Postzusteller zu arbeiten. Viele die den heutigen Journalismus kritisieren, wissen nicht wie die Arbeitsbedingungen mittlerweile geworden sind und wie das zustande kam. Aber Hauptsache man kann kostenlos seine Nachrichten im Netz ziehen.
Meine vollste Zustimmung. Und was die angeblich mehr linksorientierte Ausrichtung der Journalisten anbelangt, das ist natürlich ein Ammenmärchen. Die politische Vielfalt ist unter Journalisten genauso groß wie die unter anderen Leuten. Dass bei der taz und der Süddeutschen natürlich mehr Linksorientierte arbeiten als Konservative und bei der FAZ mehr konservativ Denkende als Linksorientierte, das ist doch völlig normal. Angehalten sind trotzdem alle - das gehört zum Berufsbild dazu und auch zum Berufsethos -, sachlich, kompetent und so objektiv wie möglich zu schreiben. Und die entsprechende Kommentierung wird dann so ausfallen, wie das Profil der jeweiligen Zeitung ist. Und nicht entgegengesetzt, logisch. Da gibts gar nichts dran herumzurätseln, wie das hier einige tun. Diese Unterstellung, Journalisten seien ja sowieso alle links angehaucht, entspricht dem Märchen der Neuen Rechten, die die so genannte Vierte Gewalt im Staat (die Medien) genauso anzweifeln wie die drei anderen Gewalten (Exekutive, Legislative und Judikative). Schließlich wollen sie ja eines Tages das Sagen haben, da muss schon vorher erst einmal alles schlecht- und kaputtgeredet werden. Sonst hätte ihre eigenes Machtstreben ja keinen Sinn. Der Nachteil der ganzen Debatte besteht nur darin, dass man auf diese Weise nie zu wirklicher inhaltlicher Medienkritik kommt, die ja durchaus nötig wäre.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(25 Jun 2019, 13:32)

Meine vollste Zustimmung. Und was die angeblich mehr linksorientierte Ausrichtung der Journalisten anbelangt, das ist natürlich ein Ammenmärchen. Die politische Vielfalt ist unter Journalisten genauso groß wie die unter anderen Leuten. Dass bei der taz und der Süddeutschen natürlich mehr Linksorientierte arbeiten als Konservative und bei der FAZ mehr konservativ Denkende als Linksorientierte, das ist doch völlig normal. Angehalten sind trotzdem alle - das gehört zum Berufsbild dazu und auch zum Berufsethos -, sachlich, kompetent und so objektiv wie möglich zu schreiben. Und die entsprechende Kommentierung wird dann so ausfallen, wie das Profil der jeweiligen Zeitung ist. Und nicht entgegengesetzt, logisch. Da gibts gar nichts dran herumzurätseln, wie das hier einige tun. Diese Unterstellung, Journalisten seien ja sowieso alle links angehaucht, entspricht dem Märchen der Neuen Rechten, die die so genannte Vierte Gewalt im Staat (die Medien) genauso anzweifeln wie die drei anderen Gewalten (Exekutive, Legislative und Judikative). Schließlich wollen sie ja eines Tages das Sagen haben, da muss schon vorher erst einmal alles schlecht- und kaputtgeredet werden. Sonst hätte ihre eigenes Machtstreben ja keinen Sinn. Der Nachteil der ganzen Debatte besteht nur darin, dass man auf diese Weise nie zu wirklicher inhaltlicher Medienkritik kommt, die ja durchaus nötig wäre.
Also, wie schon geschrieben, kann man dir Beweise um die Ohren fetzen, ohne dass es etwas bringt.
Es wurde doch schon mehrmals belegt, dass sich eine Mehrheit der Journalisten eher dem linken Lager zugehörig fühlen, und du lehnst es als Ammenmärchen deiner geliebten Neurechten ab.
Und was verstehst du dann unter inhaltlicher Medienkritik, zu der es deshalb nicht kommt?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von schokoschendrezki »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Jun 2019, 12:37)

Korrekt. In der Masse wirkt Propaganda immer, der Individuum kann sich dem durch Bildung und Medienkompetenz ZUM TEIL entziehen. Soweit wäre ich mit die d'accord.

Was ist nun das Ziel von Propaganda? Die Veränderung von Mehrheiten oder dass JEDER die Propaganda als Wahrheit anerkennt?

Natürlich ist ersteres der Fall. Daher empfinde ich es auch als extreme Heuchelei, wenn hier von manchen Usern zwar zugegeben wird, dass Journalisten im Verleich zur Gesamtbevölkerung links verschoben sind, dass das aber eigentlich egal wäre, weil da kann sich ja jeder persönlich gegen wehren. Gerade so als wenn es um den einzelnen geht. Mein Gefühl ist da stellen sich einige hier dümmer als die sind, schlicht um ihren Vorteil zu verteidigen. Ein Schelm wer böses dabei denkt.

Sonderlich überzeugend wirken dann pathetisches Klagen über Einschränkungen der Pressefreiheit in anderen Ländern nicht mehr, wenn man im eigenen Land latente journalistische Parteinahme ignoriert.
Es ist schlicht und einfach eine Tatsache, dass Propaganda politische Mehrheitsverhältnisse verändert. Die AfD-Fraktion hat Anfang Mai eine "Erste Konferenz der freien Medien" im Bundestag und - soweit ich weiß - auch mit Mitteln des BUndestags veranstaltet. Natürlich ist das der direkte Versuch, Politik mit Medien-Propaganda zu machen. Dem bisherigen Kampfbegriff "Lügenpresse" wird nun mindestens auch noch "Haltungsjournalismus" und "Erziehungspresse" hinzugefügt. Nach dem Gesellschaftsmodell des Grundgesetzes der Bundesrepublik sind aber Presse und Medien eben gerade nicht Teil politischer Durchsetzung sondern haben eine unabhängige Funktion im System der Gewaltenteilung zu erfüllen. Ich kenne bislang keine andere effektive Methode, sich für diese Idee einzusetzen, als sich hinzustellen und demonstrativ seine eigene Unabhängigkeit unter Beweis zu stellen. Das ist weder Ignoranz "journalistischer Parteinahme" noch selbst-eitle Überschätzung der eigenen Möglichkeiten. Es geht durchaus um den Einzelnen. Weil man, wenn man für den Einzelnen steht, für ein liberales Gesellschaftsmodell eintritt.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Selina »

Genau. Und dazu gehört die Wahlmöglichkeit in der Medienlandschaft. Niemand muss sich "erziehen" lassen, wenn das zuweilen sein Eindruck ist, dass das geschehe.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(25 Jun 2019, 13:41)

Also, wie schon geschrieben, kann man dir Beweise um die Ohren fetzen, ohne dass es etwas bringt.
Es wurde doch schon mehrmals belegt, dass sich eine Mehrheit der Journalisten eher dem linken Lager zugehörig fühlen, und du lehnst es als Ammenmärchen deiner geliebten Neurechten ab.
Und selbst wenn es so ist: Was besagt denn das? Es läuft immer auf dasselbe hinaus: Wenn es einen Missstand gibt, dann musst Du wenigstens Vorschläge machen, mit welchen Gesetzesänderungen dieser Missstand beseitigt werden könnte. Bei einer solchen konkreten Handlunsforderung zeigt sich regelmäßig, dass die, die meinen, unter einem gesellschaftlichen Missstand wie "Lügenpresse" zu leiden, lediglich das Problem haben, dass die anderen Menschen nicht so ticken wie sie selbst. Und dass sich dieser Missstand nur durch eine "Umerziehung" - also genau das, was sie eigentlich beklagen - zu leisten wäre.

Es ist eine typisch linkssozialistische Idee, dass man für eine "Mehrheit der Journalisten" eine gewünschte Spannbreite und einen gewünschten Mittelwert der politischen Haltungen wünscht. Ist aber nicht. In einem System mit Pressefreiheit haben die die Haltungen, die sie eben haben. Und die andere Minderheit der Journalisten hat eine ganz andere Meinung und vertritt sie in Publikationen wie der Jungen Freiheit oder der Blauen Narzisse auch und niemand verbietet das oder übt Zensur oder Publikationseinschränkung aus. Niemand!

Die unerträgliche Impertinenz besteht darin, dass allen, die eine eher linke politische Position verteten, unterstellt wird, sie seien eben nur "manipuliert". Sie seien "dämliche Schafe", die sich nur blökend zur nächsten mageren Weide treiben lassen ohne selbst nachzudenken. Das geht schief. Das führt logischerweise zu Widerspruch bis völliger Ablehnung. Man kann von einem intelligenten Menschen nicht erwarten, dass man jemanden ernst nimmt, der einen permanent für blöd erklärt.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Di 25. Jun 2019, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Selina »

Keoma hat geschrieben:(25 Jun 2019, 13:41)

Also, wie schon geschrieben, kann man dir Beweise um die Ohren fetzen, ohne dass es etwas bringt.
Es wurde doch schon mehrmals belegt, dass sich eine Mehrheit der Journalisten eher dem linken Lager zugehörig fühlen, und du lehnst es als Ammenmärchen deiner geliebten Neurechten ab.
Und was verstehst du dann unter inhaltlicher Medienkritik, zu der es deshalb nicht kommt?
Wichtig ist immer, wer wann wo und warum irgendeine Umfrage startet. Inhaltliche Medienkritik? Da gibts hunderte Punkte. Zum Beispiel: Politische Talkrunden müssten von Grund auf reformiert werden, damit wieder ein echter Meinungsstreit möglich wird (hats alles schon gegeben im TV) und kein Frontalunterricht mit dem Abfragen der Gäste reihum mit Suggestiv- und Ja-Nein-Fragen wie bei Maybrit Illner (die Frau mit dem Zeigefinger) und anderen. In den Nachrichten-Abteilungen muss das Prinzip des Hörens der Gegenseite unbedingt wieder eingeführt werden, ansonsten kommt es zu Verzerrungen in der Berichterstattung. Statt billiger Rosen-Serien wieder gute internationale Filmkunst zeigen (hat nix mit Abgehobenheit zu tun, da gibts schon sehr Interessantes, Unterhaltsames, was wir nie zu sehen kriegen), was durch Umverteilung der Gelder möglich wäre.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(25 Jun 2019, 14:12)

Wichtig ist immer, wer wann wo und warum irgendeine Umfrage startet. Inhaltliche Medienkritik? Da gibts hunderte Punkte. Zum Beispiel: Politische Talkrunden müssten von Grund auf reformiert werden, damit wieder ein echter Meinungsstreit möglich wird (hats alles schon gegeben im TV) und kein Frontalunterricht mit dem Abfragen der Gäste reihum mit Suggestiv- und Ja-Nein-Fragen wie bei Maybrit Illner (die Frau mit dem Zeigefinger) und anderen. In den Nachrichten-Abteilungen muss das Prinzip des Hörens der Gegenseite unbedingt wieder eingeführt werden, ansonsten kommt es zu Verzerrungen in der Berichterstattung. Statt billiger Rosen-Serien wieder gute internationale Filmkunst zeigen (hat nix mit Abgehobenheit zu tun, da gibts schon sehr Interessantes, Unterhaltsames, was wir nie zu sehen kriegen), was durch Umverteilung der Gelder möglich wäre.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(25 Jun 2019, 14:29)

Gute internationale Filmkunst - wer stellt das fest?
Ja. Eine solche Frage ist schon berechtigt. 2018 ist mit der Krise um den (erstmals seit langem nicht vergebenen) Literaturnobelpreis die mit Abstand renommierteste Kunst- und Literaturpreisvergabeinstitution der Welt, die schwedische Akademie in die Kritik geraten. Ausgerechnet die Institution, die anspruchsvolle Kunst von Denver-Clan-Serien unterscheiden soll, erwies sich selbst als eine Art Denver-Clan: Sex, Geld und Indiskretionen.

Auch der Nobelpreis gehört zu den "großen Erzählungen". Deren Zeit ist vorbei. Wir leben in einer Welt der jeweiligen Geschäftsentscheidungen. Auch in der großen Politik.

Auch das Wort "Realitätspresse" suggeriert, dass es da irgendeine vorgestellte Instanz gibt, die über Realitätsnähe entscheiden könnte. Gibts nicht. Achte darauf, dass der Staat nix verbietet und lies genau und unabhängig, was gedruckt oder sonstwie verbreitet wird. Fertig.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Neandertaler »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jun 2019, 14:05)
Bei einer solchen konkreten Handlunsforderung zeigt sich regelmäßig, dass die, die meinen, unter einem gesellschaftlichen Missstand wie "Lügenpresse" zu leiden, lediglich das Problem haben, dass die anderen Menschen nicht so ticken wie sie selbst
Nö, darum geht es nicht. Sonst hätte ich ja ein Dauerproblem. Es geht um die manipulative (vorgeblich im Dienste einer guten Sache) Berichterstattung die natürlich Widerstand hevoruft.
Gegen die Fakten zu behaupten Lügenpresse wäre ein typischer Nazi Begriff ist übrigens ein typisches Beispiel hierfür.
Und die andere Minderheit der Journalisten hat eine ganz andere Meinung und vertritt sie in Publikationen wie der Jungen Freiheit oder der Blauen Narzisse auch und niemand verbietet das oder übt Zensur oder Publikationseinschränkung aus. Niemand!
aber bis du auch sicher das niemand das will?
Die unerträgliche Impertinenz besteht darin, dass allen, die eine eher linke politische Position verteten, unterstellt wird, sie seien eben nur "manipuliert". Sie seien "dämliche Schafe", die sich nur blökend zur nächsten mageren Weide treiben lassen ohne selbst nachzudenken.
Ich denke sowas tut so gut wie niemand.

Das geht schief. Das führt logischerweise zu Widerspruch bis völliger Ablehnung. Man kann von einem intelligenten Menschen nicht erwarten, dass man jemanden ernst nimmt, der einen permanent für blöd erklärt.
Richtig aber das können Linke und Mittlere auch sehr gut
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von schokoschendrezki »

Neandertaler hat geschrieben:(25 Jun 2019, 14:58)

Nö, darum geht es nicht. Sonst hätte ich ja ein Dauerproblem. Es geht um die manipulative (vorgeblich im Dienste einer guten Sache) Berichterstattung die natürlich Widerstand hevoruft.
Was heißt denn in diesem Falle "Manipulation"? Auch das musst Du aus dem Blickwinkel durchdenken, welche Gesetze wie geändert werden sollen. Irgendeines aus diesen Dutzenden Yellow-Press-Blättern erhält möglicherweise Geld von einer Musikproduktionsfirma, um einen bestimmten Popsong zu pushen. Wobei das jetzt nur ein willkürlich konstruiertes Beispiel ist, das ich nicht belegen kann. Natürlich wäre das "Manipulation". Ja und? Überleg mal, wie kompliziert und bürokratisch Gesetze wären, die das unterbinden wollten. Wenn im Bereich des Politischen von "Manipulation" die Rede ist, dann wird nach meinem Eindruck immer die Existenz irgendeiner geheimen Institution unterstellt, die eine Art Auftragsmanipulation durchführt. Ja, in wessen Auftrag eigentlich? Der Bundesregierung? Der Russen? Der Amis? Des Weltjudentums?

Sowohl die Süddeutsche als auch die Blaue Narzisse schreibt einfach, was immer ihre Autoren meinen, schreiben zu sollen. Es ist meine Sache, als Leser, die Spreu vom Weizen und das Authentische vom Manipulierten zu trennen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jun 2019, 15:10)

Was heißt denn in diesem Falle "Manipulation"? Auch das musst Du aus dem Blickwinkel durchdenken, welche Gesetze wie geändert werden sollen. Irgendeines aus diesen Dutzenden Yellow-Press-Blättern erhält möglicherweise Geld von einer Musikproduktionsfirma, um einen bestimmten Popsong zu pushen. Wobei das jetzt nur ein willkürlich konstruiertes Beispiel ist, das ich nicht belegen kann. Natürlich wäre das "Manipulation". Ja und? Überleg mal, wie kompliziert und bürokratisch Gesetze wären, die das unterbinden wollten. Wenn im Bereich des Politischen von "Manipulation" die Rede ist, dann wird nach meinem Eindruck immer die Existenz irgendeiner geheimen Institution unterstellt, die eine Art Auftragsmanipulation durchführt. Ja, in wessen Auftrag eigentlich? Der Bundesregierung? Der Russen? Der Amis? Des Weltjudentums?

Sowohl die Süddeutsche als auch die Blaue Narzisse schreibt einfach, was immer ihre Autoren meinen, schreiben zu sollen. Es ist meine Sache, als Leser, die Spreu vom Weizen und das Authentische vom Manipulierten zu trennen.
Leider fehlt heute sehr vielen dazu die Medienkompetenz.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Teeernte »

Selina hat geschrieben:(25 Jun 2019, 14:02)

Genau. Und dazu gehört die Wahlmöglichkeit in der Medienlandschaft. Niemand muss sich "erziehen" lassen, wenn das zuweilen sein Eindruck ist, dass das geschehe.
Deshalb geht die Auflage ja in den sozialistischen KELLER .... :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Selina »

Teeernte hat geschrieben:(25 Jun 2019, 15:42)

Deshalb geht die Auflage ja in den sozialistischen KELLER .... :D :D :D
Nö. Der Auflagenschwund bei den Printmedien hat nun ausnahmsweise mal nix mit der Neuen Rechten zu tun und setzte auch lange vorm AfD-Gejammere ein :D
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Teeernte »

Selina hat geschrieben:(25 Jun 2019, 15:51)

Nö. Der Auflagenschwund bei den Printmedien hat nun ausnahmsweise mal nix mit der Neuen Rechten zu tun und setzte auch lange vorm AfD-Gejammere ein :D
DAS war auch nicht der ZUSAMMENHANG...

Erinnerung ?


Gern >>
Niemand muss sich "erziehen" lassen...
Da hat die AfD nun nichts mit zu schaffen.....die "Mutti" Presse ist älter.....

>> mach Dir einen SCHAL um !!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Selina »

Teeernte hat geschrieben:(25 Jun 2019, 15:54)

DAS war auch nicht der ZUSAMMENHANG...

Erinnerung ?


Gern >>



Da hat die AfD nun nichts mit zu schaffen.....die "Mutti" Presse ist älter.....

>> mach Dir einen SCHAL um !!
Natürlich hat die Neue Rechte (dazu gehört auch die AfD) damit etwas zu tun. Sie ist es doch, die ständig meint, die "Staatsmedien" wollten nur "erziehen" und übe ein "Meinungsdiktat" aus.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(25 Jun 2019, 15:12)

Leider fehlt heute sehr vielen dazu die Medienkompetenz.
DIe Medien. Ja. Die sind einfach da und frei. Es braucht dazu weder Sturzhelme noch Lehrgänge noch gelbe Westen noch "Kompetenz".

Die dauernde Belegung von Presse und Medien mit Attributen wie "Erziehungsmedien", "Denkverbote", "Haltungsjournalismus", "Deutungshoheit" suggeriert ... ja irgendwas Geheimnisvolles. Dabei herrscht einfach nur Pressefreiheit und man schreibt und publiziert einfach, was man denkt. Und man liest und kauft, was man will. Fertig.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Teeernte »

Selina hat geschrieben:(25 Jun 2019, 16:04)

Natürlich hat die Neue Rechte (dazu gehört auch die AfD) damit etwas zu tun. Sie ist es doch, die ständig meint, die "Staatsmedien" wollten nur "erziehen" und übe ein "Meinungsdiktat" aus.
Ich hab VERSTÄNDNIS - dass man die Presse des politischen Mitbewerbers als NORMALER Wähler nicht abonniert hat !

Natürlich ist es schwer an Linke//Grüne überhaupt bedrucktes Papier im Abo zu verkaufen- aber einige Schreiberlinge können eben nicht anders. :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jun 2019, 16:14)

DIe Medien. Ja. Die sind einfach da und frei. Es braucht dazu weder Sturzhelme noch Lehrgänge noch gelbe Westen noch "Kompetenz".

Die dauernde Belegung von Presse und Medien mit Attributen wie "Erziehungsmedien", "Denkverbote", "Haltungsjournalismus", "Deutungshoheit" suggeriert ... ja irgendwas Geheimnisvolles. Dabei herrscht einfach nur Pressefreiheit und man schreibt und publiziert einfach, was man denkt. Und man liest und kauft, was man will. Fertig.
Gib bitte einen Tip, für eine Presse.....die die Straftäter beim "Bahnblockieren"/gegen Polizei kämpfen nicht heroisiert ->> UND man hier noch verlinken DARF. :D :D :D
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Neandertaler »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jun 2019, 15:10)

Was heißt denn in diesem Falle "Manipulation"? Auch das musst Du aus dem Blickwinkel durchdenken, welche Gesetze wie geändert werden sollen. Irgendeines aus diesen Dutzenden Yellow-Press-Blättern erhält möglicherweise Geld von einer Musikproduktionsfirma, um einen bestimmten Popsong zu pushen. Wobei das jetzt nur ein willkürlich konstruiertes Beispiel ist, das ich nicht belegen kann. Natürlich wäre das "Manipulation". Ja und? Überleg mal, wie kompliziert und bürokratisch Gesetze wären, die das unterbinden wollten
Ich befürchte auch das neue Gesetzte das ganze eher verschlimmbessern würden, das wäre deshalb nicht mein Ansinnen.

. Wenn im Bereich des Politischen von "Manipulation" die Rede ist, dann wird nach meinem Eindruck immer die Existenz irgendeiner geheimen Institution unterstellt, die eine Art Auftragsmanipulation durchführt. Ja, in wessen Auftrag eigentlich? Der Bundesregierung? Der Russen? Der Amis? Des Weltjudentums?
Nö, das ist eher ein Fall von Schwarmverhalten.
Nebenbei gibt's es auch viele User die eher Probagandistisch, ich denke die haben auch keinen geheimen Auftraggeber, oder?
Sowohl die Süddeutsche als auch die Blaue Narzisse schreibt einfach, was immer ihre Autoren meinen, schreiben zu sollen. Es ist meine Sache, als Leser, die Spreu vom Weizen und das Authentische vom Manipulierten zu trennen.
Schuldig, ich konsumiere in dieser Hinsicht zuviel und zuviel(Propaganda) Schrott, treibe die Medien also nicht Grade zu einer Verhaltensänderung an.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Wolverine »

Keoma hat geschrieben:(25 Jun 2019, 15:12)

Leider fehlt heute sehr vielen dazu die Medienkompetenz.
Also mich kann niemand beeinflussen. Ich glaube auch nicht an irgendeine Verschwörung. Mir stößt halt nur auf, dass bestimmte Dinge "schön" geschrieben werden und dazu zähle ich auch die Presseleute, welche die Probleme die solche Flüchtlingsmassen wie 2015 mit sich bringen und die absolute Handlungsunfähigkeit der Regierung mit einer Willkommensjubelei übertüncht haben, die ihresgleichen sucht. Das war mit ein Grund für das Erstarken der AfD.

Ich habe noch nie und werde auch nie meine persönliche Meinung zu einem Sachverhalt von Parteien oder anderen Gruppen abhängig machen. Meine Meinung bilde ich mir selbst, dazu brauche ich keinerlei Anleitung. Ich lasse mir nicht einreden, dass Flüchtlinge wie "Goldstücke" für Deutschland oder aber das die Flüchtlinge die Wurzel aller Übel wären.
Dafür bedarf es lediglich eines gesunden Menschenverstandes.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Sören74 »

Teeernte hat geschrieben:(25 Jun 2019, 16:25)

Gib bitte einen Tip, für eine Presse.....die die Straftäter beim "Bahnblockieren"/gegen Polizei kämpfen nicht heroisiert ->> UND man hier noch verlinken DARF. :D :D :D
Ich würde sagen, dass dieser Artikel die Straftäter nicht heroisiert hat:

https://www.welt.de/politik/deutschland ... utzes.html
Sören74

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Sören74 »

Wolverine hat geschrieben:(25 Jun 2019, 16:40)

Also mich kann niemand beeinflussen. Ich glaube auch nicht an irgendeine Verschwörung. Mir stößt halt nur auf, dass bestimmte Dinge "schön" geschrieben werden und dazu zähle ich auch die Presseleute, welche die Probleme die solche Flüchtlingsmassen wie 2015 mit sich bringen und die absolute Handlungsunfähigkeit der Regierung mit einer Willkommensjubelei übertüncht haben, die ihresgleichen sucht. Das war mit ein Grund für das Erstarken der AfD.
Zum Meinungsspektrum gehört es dazu, dass Presseleute eine Sache auch schön reden (oder schreiben) dürfen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(25 Jun 2019, 18:10)

Ich würde sagen, dass dieser Artikel die Straftäter nicht heroisiert hat:

https://www.welt.de/politik/deutschland ... utzes.html
Verharmlosung>>
fast zwei Tage lang die Schienenzufahrt zum bundesweit größten Braunkohlekraftwerk Neurath mit einer Sitzblockade verhindert.
im Original >> Gefährliche//Schwere Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr

>> „Klima-Geschichte geschrieben“.
Man sehe „Ende Gelände“ als „großen Partner in einem Kampf gegen die Klimakrise und Regierungen, die nicht handeln wollen“,
>> PROPAGANDA .
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(25 Jun 2019, 18:12)

Zum Meinungsspektrum gehört es dazu, dass Presseleute eine Sache auch schön reden (oder schreiben) dürfen.
Die Zwangsbezahlten Medien haben einen AUFTRAG und einen STAATSvertrag - der zu einer "NORMALEN" unvoreingenommenen Berichterstattung führen soll.

Die "anderen" Medien darf man bei LÜGEN auch LÜGENPRESSE nennen...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Skeptiker »

Sören74 hat geschrieben:(25 Jun 2019, 18:12)
Zum Meinungsspektrum gehört es dazu, dass Presseleute eine Sache auch schön reden (oder schreiben) dürfen.
Klar, dürfen sie. Haben sie gem. unabhängiger Studien auch im großen Stil gemacht. Nur muss man sich dann nicht wundern, wenn die Menschen feststellen, dass es von der Meinungsfreiheit gedeckt ist solchen Journalismus dann Lügenpresse zu nennen. Wer läßt sich schon gerne manipulieren, insbesondere dann, wenn diese Journalisten sich zu einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet haben (ÖR).

Ich finde man sieht im ganzen Strang sehr schön wie die Grenzlinie verläuft. Die Linksfraktion verteidigt mehr oder weniger offen einseitige oder unausgewogene Berichterstattung, wenn sie denn dem eigenen Ziel dient. Die liberalere oder konservative Schiene hätte gerne eine sachliche Berichterstattung und einen hohen Journalistischen Ethos. Interessant, dass sich die Ziele so unterscheiden.

Was nur läßt mich denken, dass dann wenn es um Einflussnahme autokratischer Staaten auf deren Presse geht, die gleichen Leute die hier konkrete Beweise für Unausgewogenheit fordern, obwohl die mehr als deutlich vorhanden sind, dann hysterisch zu kreischen beginnen, wenn eben diese Autokraten die Presselandschaft mit gefälligen Journalisten manipulieren. Wann habe ich das letzte mal von einem linken Foristen gehört, dass es unerheblich ist, dass Putin die Presse beherrscht? Richtig - noch NIE.

Also dann weist doch mal nach, dass diese Journalisten manipulieren und gesteuert sind! Weist doch mal nach, dass deren Meinung einen Einfluss auf die Berichterstattung hat! Und regt euch doch nicht auf - wie ihr hier immer wieder betont muss das Individuum einfach nur mehr Medienkompetenz haben. Hat es die nicht - tja, selber schuld, dann wird man halt manipuliert. So das Mantra hier.

Sorry, aber ich halte das für Zynismus pur. Keiner derjenigen die hier offen und verschmitzt die Linksausrichtung des Journalismus in Deutschland verteidigen hat in meinen Augen noch die moralische Höhe Manipulation im Ausland anzuprangern, wenn sie in Deutschland geradezu vergnügt von der Unausgewogenheit profitieren.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Kohlhaas »

Was will man schon erwarten von Leuten, die ihre Weltsicht auf gefilterte Informationen aus sozialen Netzwerken stützen? Wenn jemand in einem sozialen Netzwerk hockt, und nur genau die Informationen bekommt, von denen das soziale Netzwerk aufgrund geschickter Datenauswertung weiß, dass er für genau diese "Information" empfänglich ist, dann kann das ja nur so ausgehen. Jede von der erwünschten Meinung abweichende Information kann man dann ja als "Fake News" oder Ausfluss der "Lügenpresse" bezeichnen. Ist jemand, der immer nur liest, was er lesen will, ein gebildeter Mensch?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Kohlhaas »

Jede der heute existierenden Parteien/Meinungsrichtungen hat ihre eigenen oder ihr nahe stehende Publikationsorgane. Die Behauptung, dass "die Presse" gleichgeschaltet sei, ist völliger Blödsinn. In den Informationsblasen in den sozialen Netzwerken ist das natürlich ganz anders.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Senexx »

Selina hat geschrieben:(25 Jun 2019, 14:02)

Genau. Und dazu gehört die Wahlmöglichkeit in der Medienlandschaft. Niemand muss sich "erziehen" lassen, wenn das zuweilen sein Eindruck ist, dass das geschehe.
Selbstverständlich muss man das. Man muss es sogar noch finanzieren. Zum Beispiel das ÖR-Zwangsfernsehen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Kohlhaas »

Senexx hat geschrieben:(25 Jun 2019, 19:25)

Selbstverständlich muss man das. Man muss es sogar noch finanzieren. Zum Beispiel das ÖR-Zwangsfernsehen.
Andere Informationsquellen kennst Du nicht? Woher weißt Du dann, dass die ÖR-Medien Dich falsch informieren?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Kohlhaas »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jun 2019, 13:46)Nach dem Gesellschaftsmodell des Grundgesetzes der Bundesrepublik sind aber Presse und Medien eben gerade nicht Teil politischer Durchsetzung sondern haben eine unabhängige Funktion im System der Gewaltenteilung zu erfüllen. Ich kenne bislang keine andere effektive Methode, sich für diese Idee einzusetzen, als sich hinzustellen und demonstrativ seine eigene Unabhängigkeit unter Beweis zu stellen. Das ist weder Ignoranz "journalistischer Parteinahme" noch selbst-eitle Überschätzung der eigenen Möglichkeiten. Es geht durchaus um den Einzelnen. Weil man, wenn man für den Einzelnen steht, für ein liberales Gesellschaftsmodell eintritt.
Da hast Du etwas grundlegend falsch verstanden. Nirgendwo in unserem Grundgesetz steht, dass "die Presse" meinungsfrei zu sein habe. Das Gegenteil ist der Fall. Tatsächlich basiert die Berichterstattung der Presse auf dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung. Das geht so weit, dass Zeitungs- und sonstige Medienbetriebe als "Tendenzbetriebe" eingestuft sind und ansonsten übliche Mitbestimmungsrechte von Betriebsräten dort nicht gelten. Die Presse erfüllt die ihr zugewiesenen Rechte und Pflichten auch. Man kann in unserer Medienlandschaft Publikationen aus allen möglichen politischen Richtungen finden.

Was Du über das Gesellschaftsmodell des Grundgesetzes geschrieben hat, bedeutet nur, dass der STAAT sich da rauszuhalten hat. Dass es keine ZENSUR gibt. Und jetzt beleg uns doch mal, dass die Bundesrepublik Deutschland Zensur ausübt. Oder, hilfsweise, erklär uns doch mal WIE diese Zensur angeblich ausgeübt wird? Wenn Du schonmal dabei bist, kannst Du uns auch gleich noch erläutern, warum in der Medienlandschaft so viele Organe tätig sind, die ganz unterschiedliche Positionen bedienen....
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Kohlhaas hat geschrieben:(25 Jun 2019, 19:07)

Jede der heute existierenden Parteien/Meinungsrichtungen hat ihre eigenen oder ihr nahe stehende Publikationsorgane. Die Behauptung, dass "die Presse" gleichgeschaltet sei, ist völliger Blödsinn. In den Informationsblasen in den sozialen Netzwerken ist das natürlich ganz anders.
Die Presse ist definitiv nicht gleichgeschaltet! Wer soetwas behauptet, weiss nicht, was der Terminus "Gleichschaltung" in diesem Kontext bedeutet.
Es gibt aber systemisch bedingte Synchronisation von Sprache in grossen Teilen von Medien, bes. in den öffentlich-rechtlichen, welche auf den Konsumenten den Eindruck von Gleichschaltung machen können.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Bremer »

Kohlhaas hat geschrieben:(25 Jun 2019, 19:07)

Jede der heute existierenden Parteien/Meinungsrichtungen hat ihre eigenen oder ihr nahe stehende Publikationsorgane. Die Behauptung, dass "die Presse" gleichgeschaltet sei, ist völliger Blödsinn. In den Informationsblasen in den sozialen Netzwerken ist das natürlich ganz anders.
Die Informationsdienste und Zeitungsagenturen sind letztendlich Wirtschaftsunternehmen und an Profit interessiert. Sie bedienen unterschiedliche Zielgruppen, um möglichst viele Klicks, Verkaufszahlen und Einschaltquoten zu erzielen. So unterschiedlich die Interessen der Kundschaft sind, so unterschiedlich sind auch die Medien.
Skeptiker

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Skeptiker »

Kohlhaas hat geschrieben:(25 Jun 2019, 19:07)
Jede der heute existierenden Parteien/Meinungsrichtungen hat ihre eigenen oder ihr nahe stehende Publikationsorgane. Die Behauptung, dass "die Presse" gleichgeschaltet sei, ist völliger Blödsinn. In den Informationsblasen in den sozialen Netzwerken ist das natürlich ganz anders.
Gleichschaltung wäre eine Einflussnahme von außen. Das ist ganz sicher nicht der Fall. Wer behauptet denn soetwas?

Hier wird auch kaum einer selber den Begriff "Lügenpresse" verwenden, weil es schlicht unsinnig ist zu behaupten, die Presse würde systematisch Lügen verbreiten.

Das Problem sehe ich eben in einer strukturellen Unausgewogenheit des Berufsstandes. Hier wurde schon desöfteren nachgewiesen, dass Journalisten - zumindest in Deutschland - klar nach links und nach grün tendieren. Das sollte hoffentlich hier niemand mehr ernsthaft bestreiten. Strittig ist aber welchen Einfluss das auf die Berichterstattung hat - einmal in der freien Presse, einmal aber auch im den der Ausgewogenheit verpflichteten ÖR Medien. Gerade letztere sehe ich da kritisch. Ich würde aber auch da nicht behaupten, dass irgendwer politisch Einfluss nimmt - auch wenn der Vorwurf in meinen Augen realistischer geworden ist, als er es früher vielleicht einmal war.

Man kann Haltungsjournalismus und politischen Aktivismus als Pänomene unserer Zeit in meinen Augen nicht mehr bestreiten. Im ÖR hat der in meinen Augen nichts verloren, gerade in als journalistisch auswogen angesehenen Formaten. Dass private Medienhäuser jede Art von Berichterstattung betreiben können, ist natürlich erlaubt. Wenn es dann aber eben so rüberkommt, dass linke Sichtweise der unwidersprochene Standard ist und alles andere auf der Anklagebank sitzt, dann muss man sich nicht wundern, dass die so angeklagten irgendwann das System ablehnen.

Diesen Effekt sehen wir in meinen Augen und er erklärt auch die Übermacht rechtspropagandistischer alternativer Medien, weil die schlicht einen Markt bedienen, der von der seriösen Presse nicht ausreichend wahrgenommen und bedient wird. Da hat sich eine Nachfrage das Angebot geschaffen, welches vorher niemand bieten wollte - nun, haben sie es sich selber geschaffen. Besser so, oder wäre es besser einen ausgeglicheneren Berufsstand zu haben der alle Seiten mit Informationen versorgt, so dass nicht ER SELBER als Teil des Problems gesehen wird?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Teeernte »

Bremer hat geschrieben:(25 Jun 2019, 20:00)

Die Informationsdienste und Zeitungsagenturen sind letztendlich Wirtschaftsunternehmen und an Profit interessiert. Sie bedienen unterschiedliche Zielgruppen, um möglichst viele Klicks, Verkaufszahlen und Einschaltquoten zu erzielen. So unterschiedlich die Interessen der Kundschaft sind, so unterschiedlich sind auch die Medien.
Zeitungen sind einzig "Macht"-Interessen abhängig. Geld auf der Sparkasse ist besser angelegt - wenn es um wirtschaftliche Interessen gehen würde.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Selina »

Kohlhaas hat geschrieben:(25 Jun 2019, 19:42)

Da hast Du etwas grundlegend falsch verstanden. Nirgendwo in unserem Grundgesetz steht, dass "die Presse" meinungsfrei zu sein habe. Das Gegenteil ist der Fall. Tatsächlich basiert die Berichterstattung der Presse auf dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung. Das geht so weit, dass Zeitungs- und sonstige Medienbetriebe als "Tendenzbetriebe" eingestuft sind und ansonsten übliche Mitbestimmungsrechte von Betriebsräten dort nicht gelten. Die Presse erfüllt die ihr zugewiesenen Rechte und Pflichten auch. Man kann in unserer Medienlandschaft Publikationen aus allen möglichen politischen Richtungen finden.

Was Du über das Gesellschaftsmodell des Grundgesetzes geschrieben hat, bedeutet nur, dass der STAAT sich da rauszuhalten hat. Dass es keine ZENSUR gibt. Und jetzt beleg uns doch mal, dass die Bundesrepublik Deutschland Zensur ausübt. Oder, hilfsweise, erklär uns doch mal WIE diese Zensur angeblich ausgeübt wird? Wenn Du schonmal dabei bist, kannst Du uns auch gleich noch erläutern, warum in der Medienlandschaft so viele Organe tätig sind, die ganz unterschiedliche Positionen bedienen....
Genauso siehts aus. Bis auf die Sache mit den Betriebsräten. Ansonsten beschreibst du das gut. Alleine die interessante Geschichte mit den "Tendenzbetrieben" ließe sich auch noch mal etwas näher beleuchten. Ich hab hier schon etliche Male etwas zum Hintergrund geschrieben, das stößt aber auf taube Ohren. Auch das hier. Kann man nichts machen. Über Medien und ihre Arbeitsweise und Hintergründe zu diskutieren, setzt halt ein paar Kenntnisse voraus. Das ist wie bei vielen anderen Fragen auch.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Ger9374

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Ger9374 »

Der Tendenz das eine links orientierte Presse existiert schliesse ich mich an. Das dies nicht immer zu unausgewogener Berichterstattung führen muss ist auch gegeben. Die Gratwanderung zeichnet die gute Redaktion aus . Das und die Besitzverhältnisse des medienobjektes !
Sören74

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Sören74 »

Teeernte hat geschrieben:(25 Jun 2019, 18:38)

Verharmlosung>>

im Original >> Gefährliche//Schwere Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr
Gefährlich und schwer enthält schon eine subjektive Wertung. Du musst Dich schon entscheiden, entweder Du willst, dass Journalisten einen Sachverhalt möglichst sachlich und neutral beschreiben, oder Du willst, dass sie ihn so bewertend schreiben, dass es genau Deiner Einschätzung entspricht. Nur was bringt es Dir, Zeitungsartikel zu lesen, die das schreiben, was Du schon vorher geglaubt hast?
Teeernte hat geschrieben: >> „Klima-Geschichte geschrieben“.

>> PROPAGANDA .
Es ist als Zitat markiert. D.h. die Leute sehen, was die Sprecherin von "Fridays for Future" sagt. Die Leser können sich selbst eine Meinung dazu bilden. Du musst ihnen jetzt nicht sagen, dass das Propaganda ist, die können doch eine andere Wahrnehmung zu dieser Aussage haben.
Sören74

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Sören74 »

Teeernte hat geschrieben:(25 Jun 2019, 18:42)

Die Zwangsbezahlten Medien haben ...
Aufpassen!!! Ich sprach von Presseleuten.
Sören74

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Jun 2019, 18:50)

Klar, dürfen sie. Haben sie gem. unabhängiger Studien auch im großen Stil gemacht. Nur muss man sich dann nicht wundern, wenn die Menschen feststellen, dass es von der Meinungsfreiheit gedeckt ist solchen Journalismus dann Lügenpresse zu nennen. Wer läßt sich schon gerne manipulieren, insbesondere dann, wenn diese Journalisten sich zu einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet haben (ÖR).
Auch Dir möchte es sagen, ich sprach von Pressleuten. Bitte nicht unnötig verschiedene Aspekte wie den Öffentlichen Rundfunk in einen Topf werfen.
Skeptiker hat geschrieben: Ich finde man sieht im ganzen Strang sehr schön wie die Grenzlinie verläuft. Die Linksfraktion verteidigt mehr oder weniger offen einseitige oder unausgewogene Berichterstattung, wenn sie denn dem eigenen Ziel dient. Die liberalere oder konservative Schiene hätte gerne eine sachliche Berichterstattung und einen hohen Journalistischen Ethos. Interessant, dass sich die Ziele so unterscheiden.
Ich würde jetzt behaupten, Du teilst die Leute in links und konservativ danach ein, wie sie sich bei der Berichterstattung äußern und nicht umgekehrt. Aber es wäre jetzt müßig, darüber jetzt zu diskutieren, weil ich nicht in Deinen Kopf reinschauen kann, wie Du wirklich vorgegangen bist. ;)
Skeptiker hat geschrieben: Wann habe ich das letzte mal von einem linken Foristen gehört, dass es unerheblich ist, dass Putin die Presse beherrscht? Richtig - noch NIE.
Okay, wenn Dir viel daran liegt, dann sage ich es. :) Putin braucht nicht unbedingt die Presse für sich. Die Presselandschaft ist im Vergleich zur Türkei noch relativ frei und ausgewogen und es gibt relativ viele Investigativjournalisten (auch wenn einige von ihnen schon getötet wurden). Putin setzt mehr aufs Fernsehen und loyale Gefolgsleute in der Wirtschaft. War da nicht auch einer aus Deutschland dabei? ;)
Sören74

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Sören74 »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jun 2019, 19:53)

Die Presse ist definitiv nicht gleichgeschaltet! Wer soetwas behauptet, weiss nicht, was der Terminus "Gleichschaltung" in diesem Kontext bedeutet.
Es gibt aber systemisch bedingte Synchronisation von Sprache in grossen Teilen von Medien, bes. in den öffentlich-rechtlichen, welche auf den Konsumenten den Eindruck von Gleichschaltung machen können.
Oh, das finde ich jetzt ausgesprochen gut formuliert. Gut auf den Punkt gebracht. :)
Sören74

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Jun 2019, 20:34)

Gleichschaltung wäre eine Einflussnahme von außen. Das ist ganz sicher nicht der Fall. Wer behauptet denn soetwas?
Diesen Vorwurf wird man jetzt weniger hier im Forum lesen, aber begegne ich oft in Klimaskeptikerseiten oder auf Tichys Einblick, in den Kommentarspalten.
Skeptiker hat geschrieben:Hier wird auch kaum einer selber den Begriff "Lügenpresse" verwenden, weil es schlicht unsinnig ist zu behaupten, die Presse würde systematisch Lügen verbreiten.
Okay, also diesen Ausdruck lese ich bei einigen Usern hier schon öfters.
Skeptiker hat geschrieben: Das Problem sehe ich eben in einer strukturellen Unausgewogenheit des Berufsstandes. Hier wurde schon desöfteren nachgewiesen, dass Journalisten - zumindest in Deutschland - klar nach links und nach grün tendieren. Das sollte hoffentlich hier niemand mehr ernsthaft bestreiten. Strittig ist aber welchen Einfluss das auf die Berichterstattung hat - einmal in der freien Presse, einmal aber auch im den der Ausgewogenheit verpflichteten ÖR Medien. Gerade letztere sehe ich da kritisch. Ich würde aber auch da nicht behaupten, dass irgendwer politisch Einfluss nimmt - auch wenn der Vorwurf in meinen Augen realistischer geworden ist, als er es früher vielleicht einmal war.
Okay, ich bin ja ein Freund des Gedankenexperiments und in dieser Hinsicht für jede Idee offen. :) Mal angenommen, es gibt diese strukturelle Unausgewogenheit in dem Berufsstand (ich will das auch nicht weiter bewerten, um nicht weitere Diskussionen hier anzufachen). Wie willst Du diesen ausgleichen? Durch Quotenregelungen? Durch Kontigente (eine Zeitung x darf nur maximal y Prozent einer Partei an Journalisten aufnehmen)? Die eigentliche Frage, die ich hier schon gestellt habe, wurde noch gar nicht erörtert. Wieso gibt es so wenige Menschen, die politisch rechts von der Mitte stehen, die als Journalist arbeiten wollen? Das muss doch seine Ursachen haben.
Skeptiker hat geschrieben: Man kann Haltungsjournalismus und politischen Aktivismus als Pänomene unserer Zeit in meinen Augen nicht mehr bestreiten.
Hier würde ich schon Kritik anbringen. In meinen Augen werden zwei verschiedene Aspekte in einen Topf geworfen. Das eine ist die politische Präferenz eines Journalisten, sprich welche Partei würde er am Sonntag wählen. Und das andere ist der politische Aktivismus von Journalisten. Es wird hier oft so getan, als wenn das ein und dasselbe ist. Da möchte ich die provokante Frage stellen, glaubst Du, dass ein Journalist, der die FDP wählen würde, perse weniger Haltungsjournalismus und politischen Aktivismus bei seiner Arbeit an den Tag legt, als jemand der beispielsweise die Linke wählen würde?
Skeptiker hat geschrieben: Dass private Medienhäuser jede Art von Berichterstattung betreiben können, ist natürlich erlaubt.
Nur komischerweise wird genau diesen Medienhäusern in dem Moment vorgeworfen, wenn sie zu einem Thema gehäuft eine gemeinsame Meinung haben. Ich meine man kann nicht auf der einen Seite Meinungsfreiheit für Zeitungen gut finden, aber gleichzeitig kritisieren, wenn sie in einer politischen Frage eine bestimmte Ansicht haben.
Skeptiker hat geschrieben: Diesen Effekt sehen wir in meinen Augen und er erklärt auch die Übermacht rechtspropagandistischer alternativer Medien, weil die schlicht einen Markt bedienen, der von der seriösen Presse nicht ausreichend wahrgenommen und bedient wird.
Ich würde jetzt auch nicht überdramatisieren. Eine Übermacht rechtspropagandistischer alternativer Medien sehe ich nicht wirklich. Sie machen durch gegenseitiges Verlinken ihrer Meldungen auf Google mehr Lärm, aber die Leserschaft hält sich gerade in Deutschland in Grenzen. Wenn sich beispielsweise Tichys Einblick wirtschaftlich selbst trägt, ist das eher ein kleines Wunder.

Die allermeisten, die sich im Internet ihre Informationen holen, ziehen sie sich hauptsächlich von den großen Medienhäusern und deren Ablegern wie Spiegel Online, die Zeit, die Welt, Bild oder dem oft gescholtenen öffentlichen Rundfunk wie ARD und ZDF. Von daher relativiert sich die angelich große Skepsis gegenüber den Medien wieder.
Sören74

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Sören74 »

Teeernte hat geschrieben:(25 Jun 2019, 20:57)

Zeitungen sind einzig "Macht"-Interessen abhängig.
Ohne wirtschaftliche Einnahmen wird eine Zeitung nicht überleben. Die Verlagshäuser haben in erster Linie kommerzielle Interessen. Glaubst Du Gruner+Jahr pumpt permanent Geld in ihr Geschäft und machen ständig Verluste? Ich kenne wirklich kaum eine Zeitung, die trotz ständiger Verluste jahrzehntelang auf dem Markt gehalten wird, nur um "Machtinteressen" nachzugehen. Oder kennst Du eine?
Teeernte hat geschrieben:Geld auf der Sparkasse ist besser angelegt - wenn es um wirtschaftliche Interessen gehen würde.
Bei den Zinsen? Witzig. :D
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von ThorsHamar »

Sören74 hat geschrieben:(25 Jun 2019, 22:18)

Oh, das finde ich jetzt ausgesprochen gut formuliert. Gut auf den Punkt gebracht. :)
Das Lob beunruhigt mich ein wenig. Hitzeschlag? :cool:
Ok, was sind aber nun die Konsequenzen aus dieser systemisch bedingten Synchro?
Ich meine, dem Konsumenten ist es doch egal, ob der Staat die Presse gleichschaltet oder ob die parteigängigen Journalisten ihre Aufgabe per se nicht so unabhängig erfüllen können, wie es eigentlich Journalismus in einer Demokratie verlangt und somit eben ein faktischer Gleichklang Realität ist.
Ich bin z.B. nicht der Meinung, dass es in Deutschland einen Rechtsruck gibt, sondern es ist ein Linksruck, der die grün-linke Deutungshoheit per Medien ausnutzt und somit die Beurteilung einer Mitte von Links aus eben nach Rechts verschiebt.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Sören74

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Sören74 »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jun 2019, 23:19)

Das Lob beunruhigt mich ein wenig. Hitzeschlag? :cool:
Gell. ;) Als ich das losschickte, dachte ich mir noch, vielleicht hält das ThorsHamar für ein vergiftetes Lob.
ThorsHamar hat geschrieben:Ok, was sind aber nun die Konsequenzen aus dieser systemisch bedingten Synchro?
Ich meine, dem Konsumenten ist es doch egal, ob der Staat die Presse gleichschaltet oder ob die parteigängigen Journalisten ihre Aufgabe per se nicht so unabhängig erfüllen können, wie es eigentlich Journalismus in einer Demokratie verlangt und somit eben ein faktischer Gleichklang Realität ist.
Ich bin z.B. nicht der Meinung, dass es in Deutschland einen Rechtsruck gibt, sondern es ist ein Linksruck, der die grün-linke Deutungshoheit per Medien ausnutzt und somit die Beurteilung einer Mitte von Links aus eben nach Rechts verschiebt.
Ich glaube nicht, dass das dem Konsumenten egal ist. Nur wie gesagt, eine von außen gesteuerte Gleichschaltung gibt es nicht. Und zum angeblichen Linksruck, es kommt ganz auf das Politikfeld an, worauf man das bezieht. Bei den Gleichstellungsrechten für Frauen und Minderheiten hat man viele linke Forderungen umgesetzt. Was die Sozialversicherungen angeht, ist man hauptsächlich neoliberalen Forderungen nachgegangen. Sowas wie Hartz IV oder die Aufweichung der gesetzlichen Rentenversicherungen hätte es in den 80er Jahren in der alten Bundesrepublik nicht gegeben.
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