Die von Heise interviewten Experten (siehe Link im letzten Beitrag) sprechen sogar vom Faktor 8.H2O hat geschrieben:(29 Jun 2021, 07:43)
Woher haben Sie diese Zahlen? Ich hatte mir gemerkt, daß H2 mit fast 80% Wirkungsgrad je enthaltener kWh und Methan mit 75% je enthaltener kWh gewonnen wird. Daß dann am Ende nur der Faktor 2 im Transportbereich heraus kommt... und nicht etwa 7. Der Faktor 7 wäre ja eine Katastrophe für die "grüne Wasserstoffwirtschaft".
Wikipedia meint dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/E-FuelDa die Herstellung von E-Fuels im Gegensatz zur direkten Elektrifizierung von Endverbrauchern verlustintensiv ist, ist die Energieeffizienz von E-Fuels gering; abhängig von der konkreten Anwendung werden nur ca. 10 bis 35 % der ursprünglich im Strom enthaltenen Energie in Nutzenergie gewandelt. Damit benötigt der Weg über E-Fuels wiederum abhängig vom jeweiligen Anwendungsgebiet zwischen zwei und 14 Mal so viel Strom wie bei einer direkten Elektrifizierung. Diese Verluste sind so hoch, dass sie sich auch nicht durch etwaige Effizienzgewinne kompensieren lassen, die sich durch E-Fuel-Importe aus Staaten mit besonders guten Bedingungen für die Ökostromerzeugung ergeben könnten.[1]
Wasserstoff dürfte als "Zwischenprodukt" noch den besten Wirkungsgrad unter den E-Fuels haben - gepaart mit allen Nachteilen dieses sehr leichten und flüchtigen Gases (Leckageverluste, Diffusion durch Druckbehälterwände, geringe Energiedichte, etc.).
https://www.bmbf.de/de/wissenswertes-zu ... 11763.htmlBei der Wasser-Elektrolyse zur Produktion von Wasserstoff mit erneuerbarem Strom liegt die Effizienz bei derzeit rund 60 Prozent. Das heißt: Rund 60 Prozent der Energie, die für die Elektrolyse aufgewendet wird, wird auch in Wasserstoff gebunden.
Das heißt, dass bei der Produktion von "grünem" Wasserstoff schon knapp die Hälfte der eingesetzten Energie verloren geht. Weitere Verluste kommen dann bei der Verwendung (z.B: Rückverstromung, Wandlung zu Methan oä.) oben drauf.
Dabei muss aber klar sein, dass der Wirkungsgrad von 60% idR. nur bei Dauerbetrieb erreichbar ist, und keineswegs bei Betrieb mit "Überschusstrom" erreicht werden kann.
Und ja - ich sehe die geplante Wasserstoffwirtschaft als energetische Katastrophe.
Das einzige, was dafür spricht ist der Mangel an effizienteren Möglichkeiten zur langfristigen Energiespeicherung. (Batterien für die kurzzeitige Energiespeicherung z.B. in BEV erreichen etwa 80% Wirkungsgrad im Realbetrieb.)
Ich hoffe nur, dass der Bedarf an solchen Langfrist-Energiespeichern nicht gravierend überschätzt wird und dadurch unnötig viel regenerative Energie durch unnötige Wandlung "vernichtet" wird.
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publik ... nFile&v=18
Brennstoffzellen im Mobilbereich sind mMn. ausschließlich als Zwischenschritt zur vollständigen Elektrifizierung z.B. auf Schiffen oder in LKW interessant, da für diese Bereiche noch keine nennenswerte Infrastruktur existiert (z.B. sind die Parkplätze bei Ladesäulen an Autobahnraststätten nicht für LKW geeignet und Oberleitungen auf LKW-Spuren sind noch eine absolute Rarität).
Der dafür nötige Wasserstoff wird dann vermutlich noch aus Raffinierien (fossil) bezogen werden aufgrund des (noch) billigen Preises. Für EE-Strom gibt es so lange vermutlich sinnvollere Verwendungszwecke (z.B. Kohlekraftwerke substituieren).