X3Q hat geschrieben:(22 Feb 2021, 14:28)Die einzige bemannte Weltraummission mit einem realen Mehrwert, die mir auf die Schnelle einfällt, ist die Reparaturmission des Hubble-Teleskop. Die war nun wirklich nur durch den Einsatz von Astronauten möglich. Aber sonst?
Diese Mission ist aber auch erst dadurch möglich geworden, weil über Jahrzehnte immer wieder Menschen in den Orbit geschossen wurden und dort andere Missionen (mit mehr oder weniger wissenschaftlichem Wert) absolviert haben, aus denen die Ingenieure und Planer auf der Erde (und natürlich auch die Ausbilder der "neuen" Astronauten lernen konnten.
Dass es Maschinen braucht, die Vorarbeiten leisten ist klar. Ist ja heute auf der Erde auch nichts anderes (erst kommt der Bagger, dann das Haus), aber unterm Strich war es immer der Abenteuergeist und die Suche nach dem Unbekannten, was die Menschheit in Sachen Raumfahrt angetrieben hat (bzw. auch weite Teile der Menschheitsgeschichte über Meere und Ozeane).
Ob es nun besonders wissenschaftlich wertvoll war, dass Kolumbus nach Amerika gesegelt ist kann bestritten werden. Ohne diese Fahrt (und viele weitere "erfolglose" Fahrten nach und vor ihm) gäbe es heute keinen Weltraumbahnhof "Cape Canaveral" und damit kein GPS, kein Hubble, usw.
Ich sehe daher keine "entweder Maschine oder Mensch" Fragestellung, sondern viel mehr das Eine als Bedingung für das Andere.
Der Mond ist das "Amerika" unserer Generation. Ein unbekanntes Land, in dem trotz viel Forschung noch unbekannte Gefahren lauern, die es zu überwinden gilt auf dem Weg in die Zukunft. Danach folgt dann irgendwann (!) der Mars (falls es die Menschheit mit entsprechenden Möglichkeiten bis dahin noch gibt).
Die Entwicklungen werden immer schneller, was (zumindest für mich) nur schwer fassbar ist. Was vor zwanzig Jahren noch völlig unmöglich und utopisch war ist heute Normalität und oft schon hoffnungslos veraltet. Was heute völlig unmögliche Utopie ist...
