Jugend verliert Interesse am Auto

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frems
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von frems »

Senexx hat geschrieben:(23 Apr 2018, 11:57)

Sie können polemisieren, aber nicht sachlich diskutieren.
Nennst Du so eine Glorifizierung etwa eine sachliche Diskussion? Es sind halt einfach nur leere Behauptungen, die sachlich auch nicht zu gebrauchen sind. Wer für seine Mobilität zahlreiche Alternativen hat, ist unabhängiger als jemand, der sich an eine einzelne kettet und darauf vertraut, dass sie immer verfügbar ist bzw. funktioniert, weil man ansonsten in Probleme gerät. Dass ein Führerschein noch sinnvoll sein kann, bestreitet ja niemand, da es oft in Berufen notwendig ist und der fehlende Besitz ja nicht bedeutet, dass hin und wieder ein Pkw nicht sinnvoll sein kann, sodass man sich eins für kurze Zeit besorgt. Selbstständigkeit kommt jedenfalls nicht, wenn man nicht mehr selbstständig schaut, wie man jeweils sinnvoll von A nach B kommt und ob man hierbei etwas transportieren muss. Denn erst kommt die Relation und dann das Verkehrsmittel -- außer man ist eben abhängig und alternativlos. Das hat dann oftmals damit zu tun, dass man sich aus Kostengründen einen billigen Wohnort aussuchte und dann feststellte, dass man hohe Mobilitätskosten hat. Die meisten Bürger sollten sowas aber im Vorfeld hinkriegen. Ist ja keine Raketenwissenschaft.
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Tom Bombadil
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Tom Bombadil »

Senexx hat geschrieben:(23 Apr 2018, 11:42)

Das Auto ist kein Fetisch...
Das Smartphone auch nicht.
In einer mündigen Gesellschaft muss man sich möglichst unabhängig machen, wozu Auto und Wohneigentum gehören.
Es soll doch wohl jeder mündige Bürger selber entscheiden dürfen, was er zur Unabhängigkeit braucht und was nicht.
Senexx hat geschrieben:(23 Apr 2018, 11:48)

Wohneigentum ist der entscheidende Schlüssel zu Unabhängigkeit, Wohlstand und Sicherheit im Alter.
Genau, besonders wenn dann die Rente nicht reicht, um die notwendigen Reparaturen zu bezahlen, weil die Hütte mittlerweile 40 oder mehr Jahre auf dem Buckel hat.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben:(23 Apr 2018, 12:05)

Das hat dann oftmals damit zu tun, dass man sich aus Kostengründen einen billigen Wohnort aussuchte und dann feststellte, dass man hohe Mobilitätskosten hat.
Ich kenne dein Beispiel, das waren privilegierte Menschen mit einer Wahl, es gibt aber auch Menschen, die sich die Mieten in der Stadt und den Speckgürteln nicht mehr leisten können. Was sollen die denn machen? Ist es einer Krankenschwester oder einem Polizisten zu wünschen, jeden Tag noch zusätzlich zur Arbeit ein, zwei Stunden im ÖPNV zu verbringen, weil sie von weit außerhalb in die Stadt zur Arbeit müssen? Oder ist das - möglichst billige - Auto dann doch nur ein nützlicher Gebrauchsgegenstand und kein "Fetisch"?
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von schokoschendrezki »

Senexx hat geschrieben:(23 Apr 2018, 12:01)

Dieser Drang nach Unfreiheit ist vermutlich der Grund, warum Menschen dort nach Autos streben...
Das "Streben nach Autos", möglichst auch nach sichtlich teuren Autos, ist, auch wenn das möglicherweise politisch etwas inkorrekt klingt, ein typisches Merkmal a) von Entwicklungsländern und vor allem b) von prekären sozialen Verhältnissen in Industrieländern. Oder um es ganz krass und inkorrekt zu sagen: Physikalische Mobilität ist zukünftig eigentlich mehr und mehr nur noch für Hilfsarbeiter nötig. Und das Auto als Statussymbol ist vor allem in Migrantenvierteln angesagt. Schau mal entsprechende Rap-Videos. Ein Informatiker braucht kein Auto. Er ist ohnehin und überall am Ort des Geschehens.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von schokoschendrezki »

Aber eigentlich gehts in diesem Thread weniger um Ansichten und mehr um Fakten. Es ist wirklich kein Problem, den Rückgang der Lust am Auto unter jungen Menschen statistisch und nüchtern nachzuweisen. Zum Beispiel (Stand 2015): Nur 20 Prozent der 18 jährigen hat mit Erreichen der Volljährigjkeit auch einen Führerschein. Noch zehn Jahre davor, also 1995 , hatten 90 Prozent eines Jahrgangs kurz vor der Volljährigkeit den Führerschein gemacht. (http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sc ... 40493.html) Dass dieser Rückgang so drastisch ist, hätte ich selbst gar nicht mal gedacht. Will sich wirklich jemand hinstellen, und mir erklären, dieser Rückgang sei nicht - wie's eigentlich ausschaut - eine Folge gewachsener Lebensansprüche sondern - umgekehrt - ein Ausdruck von "Überbescheidenheit" ? ;)

Besitz jeder Art ist immer mit Unfreiheit verbunden. Eine ganz einfache Wahrheit. Es geht auch nicht wirklich die Lust am Auto zurück sondern eher die Lust an den klassischen Besitzformen von Autos.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mo 23. Apr 2018, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Senexx »

Ein Nerd, der sein Leben am Monitor verbringt, braucht tatsächlich kein Auto.

Autobesitz (nach Umfang, Gesamtbudget) ist immer noch positiv korreliert mit Einkommen und Besitz.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von schokoschendrezki »

Senexx hat geschrieben:(23 Apr 2018, 12:45)

Ein Nerd, der sein Leben am Monitor verbringt, braucht tatsächlich kein Auto.
Einen "Monitor", wenn Du einen solchen noch hast, kannst Du glaub' ich inzwischen ziemlich teuer als Nostalgieobjekt verkaufen ...
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2018, 12:46)

Einen "Monitor", wenn Du einen solchen noch hast, kannst Du glaub' ich inzwischen ziemlich teuer als Nostalgieobjekt verkaufen ...
Was denn sonst? Auch ein TN-, VA- oder IPS-Display ist in einem Monitor verbaut.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Apr 2018, 12:50)

Was denn sonst? Auch ein TN-, VA- oder IPS-Display ist in einem Monitor verbaut.
Naja, o.k.. Jedes elektronische Anzeigegerät ist ein "Monitor" (="Überwacher") .... Dem Sinn nach müsste aber klar sein, dass all die klassischen Einsatzfelder und vor allem auch Gebrauchs- und Besitzformate von technologischen Produkten - ob nun Monitor oder Auto - nicht für alle Zeit fixiert sind und einem ständigen Wandel unterzogen sind. Wie auch anders? Die Unfreiheit eines klassischen Autobesitzes besteht u.a. in dieser Vergangenheits-Verhaftung. Die Bundesrepublik der 60er-80er Jahre mitsamt ihrer Autofixiertheit in den klassischen soziologischen Millieus ist Vergangenheit. Ich würde darüber aber eher nicht Jammern.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Senexx »

Wir haben letztes Jahr einen neuen Rekord betreffend der Zahl der PKWs aufgestellt.

Punkt.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von frems »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Apr 2018, 12:30)
Ich kenne dein Beispiel, das waren privilegierte Menschen mit einer Wahl, es gibt aber auch Menschen, die sich die Mieten in der Stadt und den Speckgürteln nicht mehr leisten können. Was sollen die denn machen? Ist es einer Krankenschwester oder einem Polizisten zu wünschen, jeden Tag noch zusätzlich zur Arbeit ein, zwei Stunden im ÖPNV zu verbringen, weil sie von weit außerhalb in die Stadt zur Arbeit müssen? Oder ist das - möglichst billige - Auto dann doch nur ein nützlicher Gebrauchsgegenstand und kein "Fetisch"?
Nein. Wer eine miserable Verkehrsanbindung hat, dem ist ja nicht vorzuwerfen, wenn er mit einem Pkw täglich fährt und sich entsprechend ein Auto für den Eigenbedarf gekauft hat. Aber es gibt ja Gründe, warum man so ab vom Schuss lebt bzw. leben will. Ist ja auch okay, wenn jemand Dorfidylle wünscht und eh nicht oft das Haus verlässt.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von schokoschendrezki »

Senexx hat geschrieben:(23 Apr 2018, 13:27)

Wir haben letztes Jahr einen neuen Rekord betreffend der Zahl der PKWs aufgestellt.
Richtig. Und nicht nur die absolute Zahl der PKWs sondern auch die relative PKW-Dichte hat in den letzten Jahren zugenommen. Das ist aber hier auch nicht die Frage. In dieser sehr seriösen und ausführlichen Untersuchung anhand des Beispiels Stuttgart wird erläutert, was die Statistiken über den Zusammanhang von Altersstruktur und PKW-Präferenz aussagen. https://www.zukunft-mobilitaet.net/1125 ... tz-wandel/. Insbesondere diese (https://www.zukunft-mobilitaet.net/wp-c ... dliche.jpg Grafik zeigt, dass der PKW-Besitz bei den unter 30-jährigen stark und bei den unter 40jährigen immer noch mäßig abnimmt. Während er zwischen 40 und 50 konstant ist, bei über 50 mäßig und bei über 60 stark zunimmt.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Apr 2018, 12:30)

Ich kenne dein Beispiel, das waren privilegierte Menschen mit einer Wahl, es gibt aber auch Menschen, die sich die Mieten in der Stadt und den Speckgürteln nicht mehr leisten können. Was sollen die denn machen? Ist es einer Krankenschwester oder einem Polizisten zu wünschen, jeden Tag noch zusätzlich zur Arbeit ein, zwei Stunden im ÖPNV zu verbringen, weil sie von weit außerhalb in die Stadt zur Arbeit müssen? Oder ist das - möglichst billige - Auto dann doch nur ein nützlicher Gebrauchsgegenstand und kein "Fetisch"?
Ich kenne wirklich niemanden, der außerhalb des Berliner Speckgürtels wohnt und sich die komplette Fahrt mit dem PKW in die Stadt zumutet. Spätestens mit Erreichen des S-Bahn-Rings steigt man vom Auto in den ÖPNV. Aber gut. Kann auch daran liegen, dass die soziologischen Millieus immer stärker getrennt sind und ich einfach mit niemandem aus dieser PKW-Klientel mehr zusammenkomme.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von frems »

Senexx hat geschrieben:(23 Apr 2018, 13:27)

Wir haben letztes Jahr einen neuen Rekord betreffend der Zahl der PKWs aufgestellt.

Punkt.
Hat auch niemand bestritten. Sagt bloß zu dieser Fragestellung nicht viel aus. Statistik und so. Mag nicht jeder.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Alter Stubentiger »

frems hat geschrieben:(22 Apr 2018, 13:04)

Hoffentlich sind es die Alten auch noch manchmal. Bei uns in der Stadt nahm die Zahl auch zu. Die Zahl der gefahrenen Kilometer und die Anzahl der Verkehrswege pro Personen mit Pkw nahmen aber ab. Gleichzeitig stieg Rad und ÖPNV schneller als die Bevölkerung. Das hältst du vermutlich für widersprüchlich. Ist es aber nicht, wenn man sich mal anschaut, wie viele dieser Fahrzeuge Zweit- und Dritt- sowie Dienstwagen (inkl Transporter, Carsharing, Mietwagen etc pp) sind. Wenn Rentner mit zu viel Geld drei Dreckschleudern in ihrer Garage haben, sagt das eben nichts darüber aus, ob die Enkel in der fernen Großstadt auch noch diesen Lebenstraum haben.
Die Autobahnen im Ruhrgebiet beweisen mir jeden Tag dass die Autos auch benutzt werden. Tatsächlich nimmt der PKW-Verkehr stetig zu und die Karren werden immer dicker. Im Gleichklang mit den Fahrern sozusagen. Wer pendeln muß kommt am Auto kaum vorbei wenn er nicht die 3fache Fahrtzeit im ÖPNV vertrödeln will. Und die meisten Leute sind auch zu faul fürs Fahrrad. Auch junge Leute fahren mit dem SUV zum Netto um die Ecke.

Ich habe auch festgestellt daß viele zwar gegen das Auto sind und umweltbewußt auftreten aber nur wenn man wieder mal über den Stau stöhnt. Das eigene Verhalten wird nicht geändert.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Alter Stubentiger »

frems hat geschrieben:(23 Apr 2018, 13:47)

Nein. Wer eine miserable Verkehrsanbindung hat, dem ist ja nicht vorzuwerfen, wenn er mit einem Pkw täglich fährt und sich entsprechend ein Auto für den Eigenbedarf gekauft hat. Aber es gibt ja Gründe, warum man so ab vom Schuss lebt bzw. leben will. Ist ja auch okay, wenn jemand Dorfidylle wünscht und eh nicht oft das Haus verlässt.
Klar. [Moderation] lebt im Zentrum und kann die Mieten da aus seiner Portokasse bezahlen. Und wenn man überall nah dabei wohnt kommt man auch mit dem Rad oder ÖPNV schnell zum Ziel. In den Zentren fährt die S-Bahn ja im 5 Minutentakt. Viele Normalverdiener sind aber froh etwas außerhalb noch bezahlbaren Wohnraum zu finden und pendeln dann mit dem Auto. Das sind nicht alles Landeier.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Brainiac »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Apr 2018, 13:57)
Insbesondere diese (https://www.zukunft-mobilitaet.net/wp-c ... dliche.jpg Grafik zeigt, dass der PKW-Besitz bei den unter 30-jährigen stark und bei den unter 40jährigen immer noch mäßig abnimmt.
Das endet 2011 und gibt die Situation in einer Großstadt wieder. Ich hatte weiter oben schon darauf hingewiesen, dass der PKW-Bestand 2017 vs. 2010 insgesamt laut den Daten des Kraftfahr-Bundesamtes bei den bis-24-jährigen eben nicht abgenommen hat. Vielleicht gab es aus irgendwelchen Gründen eine Trendumkehr, oder die Zulassungen (deine Statistik) korrellieren nicht ausreichend mit dem Bestand, oder Stuttgart (und wahrscheinlich auch Großstädte insgesamt) ist zu wenig repräsentativ für die Gesamtbevölkerung.

Die eingangs referenzierte Studie, die auch mit 2010 vergleicht, postuliert, dass die "Bedeutung" des PKW-Besitzes für "die junge Generation" abgenommen hätte. Hier die Pressemitteilung: http://auto-institut.de/index_htm_files ... ration.pdf

Da somit diese Umfrage als repräsentativ angenommen wird, muss sich die Aussage auch an quantitativen Daten messen lassen. Da würde man zumindest erwarten, dass etwas, was weniger wichtig geworden ist, statistisch gesehen auch weniger besessen wird, dem ist aber zumindest vs. 2010 nicht so. Das Automobil ist also anscheinend subjektiv weniger wichtig, aber grundsätzlich benötigt wird es trotzdem nicht weniger, vielleicht einfach nur weniger intensiv genutzt.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von frems »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(23 Apr 2018, 16:15)

Klar. [Moderation] lebt im Zentrum und kann die Mieten da aus seiner Portokasse bezahlen. Und wenn man überall nah dabei wohnt kommt man auch mit dem Rad oder ÖPNV schnell zum Ziel. In den Zentren fährt die S-Bahn ja im 5 Minutentakt. Viele Normalverdiener sind aber froh etwas außerhalb noch bezahlbaren Wohnraum zu finden und pendeln dann mit dem Auto. Das sind nicht alles Landeier.
Ich wohne nicht in der Innenstadt. [Moderation] Man kann aber auch citynah wohnen, wenn man nur ein einfaches Einkommen von evtl 2500-3000 Euro netto (bzw. als Paar mit größerer Wohnung das Doppelte) hat. Und ich hab doch gar kein Problem damit, wenn die Leute etwas Miete sparen wollen und das eingesparte Geld dann in ihre Karre stecken. Ist natürlich schade, wenn sie dann an einem langweiligen Ort sind, wo sie nicht leben wollen, während Familie, Freunde und Arbeit alle in einem anderen Ort sind. Aber wir reden ja gar nicht davon, wer sich was leisten kann oder wer was besitzt. Man kann auch ein Auto haben und lieber autofrei leben wollen (wie die Geringverdiener, die ins Umland ziehen, wo die Anbindung so schlecht ist wie das kulturelle Angebot und Leben), aber es eben de facto haben müssen. Genau so kann sich jemand ein Auto sehnlichst wünschen, aber die finanziellen Mittel nicht haben. [Moderation]
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Excellero »

Ich glaube das "angeben" mit einem Auto ist vor allem ein Ding des Proletariates... :D Oder von "Neureichen"...
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben:(23 Apr 2018, 13:47)

Aber es gibt ja Gründe, warum man so ab vom Schuss lebt bzw. leben will.
Eben. Bei dir klingt das nur sehr oft so, als wären das die absolut letzten Vollidioten, die auf dem Land leben (müssen). Ich verstehe auch nicht, warum diese Diskussion ums Auto so verbissen und verbiestert geführt wird, D ist doch ein freies Land, da soll doch jeder nach seiner Facon glücklich werden dürfen.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Alter Stubentiger »

frems hat geschrieben:(23 Apr 2018, 16:52)

Ich wohne nicht in der Innenstadt. [Moderation] Man kann aber auch citynah wohnen, wenn man nur ein einfaches Einkommen von evtl 2500-3000 Euro netto (bzw. als Paar mit größerer Wohnung das Doppelte) hat. Und ich hab doch gar kein Problem damit, wenn die Leute etwas Miete sparen wollen und das eingesparte Geld dann in ihre Karre stecken. Ist natürlich schade, wenn sie dann an einem langweiligen Ort sind, wo sie nicht leben wollen, während Familie, Freunde und Arbeit alle in einem anderen Ort sind. Aber wir reden ja gar nicht davon, wer sich was leisten kann oder wer was besitzt. Man kann auch ein Auto haben und lieber autofrei leben wollen (wie die Geringverdiener, die ins Umland ziehen, wo die Anbindung so schlecht ist wie das kulturelle Angebot und Leben), aber es eben de facto haben müssen. Genau so kann sich jemand ein Auto sehnlichst wünschen, aber die finanziellen Mittel nicht haben. [Moderation]
Es geht nicht ums "Miete sparen wollen" sondern keinen bezahlbaren Wohnraum finden. Junge Menschen haben oft auch nicht dass Einkommen um citynah und mit guter ÖPNV-Anbindung zu wohnen. Da ist es dann wirklich sinnvoller Auto zu fahren und etwas außerhalb zu wohnen. Es ist schon so daß Jugendliche die aufs Auto verzichten wollen Studenten sind die nahe der Uni unterkommen oder Kinder aus gutem Hause die dass ideologisch betrachten aber sich diese Sichtweise auch leisten können. Der Verzicht aufs Auto als Statussymbol dass man dann gerne vor sich herträgt.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Apr 2018, 17:31)
Ich verstehe auch nicht, warum diese Diskussion ums Auto so verbissen und verbiestert geführt wird,
Das liegt am Sendungsbewusstsein und dem Missionierungsdrang der Autogegner.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von BingoBurner »

frems hat geschrieben:(20 Apr 2018, 14:02)

Im Vergleich zu 2010 ist der Wunsch nach einem Kfz stark gesunken. Ebenso die Bereitschaft, für einen Pkw auf andere Dinge zu verzichten. Dies betrifft vor allem junge Talente, die scharenweise in die deutschen Großstädte ziehen. Quelle: http://www.zeit.de/mobilitaet/2018-04/a ... and-studie

Findet Ihr diesen Trend verwunderlich und habt es in Eurem Umfeld auch festgestellt? Und glaubt Ihr, dass es so weitergehen wird, eher stagniert oder gar eine Renaissance des einstigen Statussymbols eintreten wird?
Jupp....kann ich bestätigen......

Auto.....Statussymbol........who cares....

Alternativen ?

E-Bike........sehr gut wenn die Infrastruktur stimmt
E-Auto.....the same..., + Status.....+ völlig unabhänig vom Wetter......

Kurz um......der Schlampenschlepper hat ausgedient........

Ich will von A nach B........egal wie ?........nö sondern so das das ich nicht den Planeten Erde verballere.........
Dont take your organs to heaven !
Heaven knows we need them here !

Dinge, die Impfgegner sagen : https://www.facebook.com/impfgegnerzitate/

Sleep On The Floor https://www.youtube.com/watch?v=v4pi1LxuDHc
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(23 Apr 2018, 08:28)

Die Jugendarbeitslosigkeit ist heute in Deutschland nicht höher als vor 10 oder 15 Jahren. Zudem geht's nicht um Erklärungsversuche, warum der Bestand heute vermeintlich niedriger sei. Dazu wurden gar keine Zahlen verlinkt. Folglich ist es auch möglich, dass das Interesse am Fetisch sinkt, aber gleichzeitig die Zahl steigt, weil man es aus räumlichen Gründen benötigt. Qualitative und quantitative Methoden der Statistik sind noch immer nicht so Dein Fall, oder? Ist doch heute Standard, spätesten ab Klasse 11, wenn Stochastik an die Tafel kommt.
Das VERTRAUEN in den Staat sinkt. "MANN" kauft SUV - (Damit man auch fahren kann - wenn was "dazwischen" kommt..) und keinen Sportwagen (geplättete Strasse) mehr.


Du kannst Den Teil 2 - mit SPAM nicht lassen ?

Da hate `n Knochen. >> Knochen. (Sag Deinem Pfleger - der möge Dir den Knochen rüberschieben....und sabber nicht ! ) immer dieser Ärger mit alten Leuten.


Statistik ?
Obwohl die Zahl der Autodiebstähle nahezu unverändert bleibt, erreicht der finanzielle Schaden 2016 ein neues Hoch von fast 300 Millionen Euro. Damit steigt der Schadenaufwand zwischen 2006 und 2016 um knapp 100 Millionen Euro.
Autos sind in den letzten 10 Jahren 33% teuerer geworden.
Zuletzt geändert von Teeernte am Mo 23. Apr 2018, 22:11, insgesamt 1-mal geändert.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Teeernte »

BingoBurner hat geschrieben:(23 Apr 2018, 21:24)

Jupp....kann ich bestätigen......

Auto.....Statussymbol........who cares....

Alternativen ?

E-Bike........sehr gut wenn die Infrastruktur stimmt
E-Auto.....the same..., + Status.....+ völlig unabhänig vom Wetter......

Kurz um......der Schlampenschlepper hat ausgedient........

Ich will von A nach B........egal wie ?........nö sondern so das das ich nicht den Planeten Erde verballere.........
Ab wann geht DIR die Schlampe auf den ZEIGER ?

Ein Kind.... das will nachts um 2 zum Arzt. oder Früh in die Krippe....nun die Schlampe bringt Dirs bei.


Oder wirds ein Allein-verzogenes ? Schlampe über Bord samts Kind ?

Stadtkind ? ....die Schlampe will NATUR. Holz Sandkasten Dorfluft für das Upgrade.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Teilnehmer BingoBurner und Teeernte seien an gepflegte Wortwahl erinnert, ansonsten muss der eiserne Besen geschwungen werden.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von frems »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Apr 2018, 17:31)

Eben. Bei dir klingt das nur sehr oft so, als wären das die absolut letzten Vollidioten, die auf dem Land leben (müssen). Ich verstehe auch nicht, warum diese Diskussion ums Auto so verbissen und verbiestert geführt wird, D ist doch ein freies Land, da soll doch jeder nach seiner Facon glücklich werden dürfen.
Es hat auch keine Person gesagt, man dürfe nicht nach seiner Facon glücklich werden. Das sind die Gespenster, die ein paar Aktivisten halt pausenlos sehen. Meist geht das in der Tat mit wenig Hirn einher, aber das hat nichts mit Dorf und Stadt zu tun.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von frems »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(23 Apr 2018, 18:46)

Es geht nicht ums "Miete sparen wollen" sondern keinen bezahlbaren Wohnraum finden. Junge Menschen haben oft auch nicht dass Einkommen um citynah und mit guter ÖPNV-Anbindung zu wohnen. Da ist es dann wirklich sinnvoller Auto zu fahren und etwas außerhalb zu wohnen. Es ist schon so daß Jugendliche die aufs Auto verzichten wollen Studenten sind die nahe der Uni unterkommen oder Kinder aus gutem Hause die dass ideologisch betrachten aber sich diese Sichtweise auch leisten können. Der Verzicht aufs Auto als Statussymbol dass man dann gerne vor sich herträgt.
Aha, Berufseinsteiger können sich also zentrales Wohnen nicht leisten, aber Studenten schon. Wo ziehen erstere denn bevorzugt hin? Prenzlauer Berg oder Eberswalde? Kann natürlich sein, dass sich das Bild in einigen Jahrzehnten wieder umdreht. In den 80ern und 90ern waren viele Metropolen noch geprägt von der Frage, was man abreißt. Heute hat man Wachstumsschmerzen und schaut eher, wo man noch eine Schule errichten kann, während in der Peripherie die letzte Grundschule schließt.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von schokoschendrezki »

Brainiac hat geschrieben:(23 Apr 2018, 16:37)

Das endet 2011 und gibt die Situation in einer Großstadt wieder. Ich hatte weiter oben schon darauf hingewiesen, dass der PKW-Bestand 2017 vs. 2010 insgesamt laut den Daten des Kraftfahr-Bundesamtes bei den bis-24-jährigen eben nicht abgenommen hat. Vielleicht gab es aus irgendwelchen Gründen eine Trendumkehr, oder die Zulassungen (deine Statistik) korrellieren nicht ausreichend mit dem Bestand, oder Stuttgart (und wahrscheinlich auch Großstädte insgesamt) ist zu wenig repräsentativ für die Gesamtbevölkerung.

Die eingangs referenzierte Studie, die auch mit 2010 vergleicht, postuliert, dass die "Bedeutung" des PKW-Besitzes für "die junge Generation" abgenommen hätte. Hier die Pressemitteilung: http://auto-institut.de/index_htm_files ... ration.pdf

Da somit diese Umfrage als repräsentativ angenommen wird, muss sich die Aussage auch an quantitativen Daten messen lassen. Da würde man zumindest erwarten, dass etwas, was weniger wichtig geworden ist, statistisch gesehen auch weniger besessen wird, dem ist aber zumindest vs. 2010 nicht so. Das Automobil ist also anscheinend subjektiv weniger wichtig, aber grundsätzlich benötigt wird es trotzdem nicht weniger, vielleicht einfach nur weniger intensiv genutzt.
Die von mir zitierte Schrift geht ausführlich auf die ganzen Schwierigkeiten bei der korrekten Interpretation statistischer Daten ein ... Klar. Sie endet 2011 und ist insofern nicht aktuell. Und ich hatte ja auch schon selbst geschrieben und bestätigt, dass tatsächlich sowohl die relative PKW-Dichte als auch der absolute PKW-Bestand in Deutschland weiter anwächst. Was aber die verwiesene Grafik (bis 2011 jedenfalls) zeigt: Dass man diese reinen Bestandszahlen nicht unabhängig von den demographischen Entwicklungen betrachten sollte. Was der Threadtitel vermuten lässt: "Jugend verliert Interesse an Auto" ist offensichtlich nicht nur eine irgendwie "gefühlte Wahrnehmung" sondern lässt sich eben auch an harten Zahlenfakten dingfest machen. Die Lebenswerwartung steigt, Rentner sind tendenziell gesünder und nach wie vor ziemlich wohlhabend und somit geht auch der Autobestand natürlich nicht zurück. Die soziokulturelle Wertschätzung des Objekts "Auto" ist aber dennoch aktuell einem gravierenden Wandel ausgesetzt. Nich so sehr aus technologischen oder gar ökologischen Gründen sondern einfach in der Form des Besitzertums. Es wird offensichtlich, dass man nicht unbedingt ein eigenes Auto besitzen muss, um frei und beweglich zu sein.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Alter Stubentiger »

frems hat geschrieben:(24 Apr 2018, 10:16)

Aha, Berufseinsteiger können sich also zentrales Wohnen nicht leisten, aber Studenten schon. Wo ziehen erstere denn bevorzugt hin? Prenzlauer Berg oder Eberswalde? Kann natürlich sein, dass sich das Bild in einigen Jahrzehnten wieder umdreht. In den 80ern und 90ern waren viele Metropolen noch geprägt von der Frage, was man abreißt. Heute hat man Wachstumsschmerzen und schaut eher, wo man noch eine Schule errichten kann, während in der Peripherie die letzte Grundschule schließt.
Berufseinsteiger nach dem Maschinenbau-Studium können sich das Wohnen im Zentrum eventuell leisten, alle anderen eher weniger. Ein Polizist in München ganz sicher nicht.
[Moderation]
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Di 24. Apr 2018, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Misterfritz »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Apr 2018, 11:01) Es wird offensichtlich, dass man nicht unbedingt ein eigenes Auto besitzen muss, um frei und beweglich zu sein.
Es reicht ja, wenn Papa oder Mama ein Auto erübrigen können ;)
Wenn ich mir hier in der Gegend ansehe, wie viele Fahrschulen es gibt, wie viele Fahrschulen täglich auf den Strassen unterwegs sind, dann muss der FS einen sehr hohen Stellenwert haben.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich denke, man muss zwischen Großstädten mit toll ausgebautem ÖPNV und kleineren Städten mit weniger optimalem ÖPNV unterscheiden. In letzteren sind die Menschen eher auf einen FS udn ein Auto angewiesen, besonders wenn sie denn aus der Peripherie dieser Städte kommen, wo der Bus nur alle Stunde in die Stadt fährt und die nächste Haltestelle 2km von Haus/Wohnung entfernt ist.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von frems »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Apr 2018, 12:53)

Es reicht ja, wenn Papa oder Mama ein Auto erübrigen können ;)
Wenn ich mir hier in der Gegend ansehe, wie viele Fahrschulen es gibt, wie viele Fahrschulen täglich auf den Strassen unterwegs sind, dann muss der FS einen sehr hohen Stellenwert haben.
Braucht man ja auch (noch), wenn man in Städten hin und wieder Carsharing nutzen will, sich im Sommerurlaub einen Mietwagen bucht oder beruflich auf einen Dienstwagen angewiesen ist. Davon abgesehen schrumpfen die Fahrschulen seit 20 Jahren, was nicht nur an demographischen Gründen liegt:
Bevölkerungsrückgang, Verstädterung, bald auch noch das autonome Fahren: Gleich mehrere Trends machen Fahrschulen das Leben schwer. Ein Mann aus Gera plant den Strukturwandel – für die gesamte Zunft. [...]

Für den Trend gibt es drei Gründe: im Osten die Abwanderung, in Gesamtdeutschland der Geburtenrückgang. Kinder die heute nicht geboren werden, machen 17 Jahre später keinen Führerschein. Die dritte Ursache hat ausgerechnet Rainer Zeltwanger, Vorsitzender des Bundesverbandes deutscher Fahrschulunternehmen (BDFU), am eigenen Leib zu spüren bekommen. [..]

Aber Zeltwanger hat auch einen Sohn, dem er einen Führerschein schenkte. Der junge Mann ließ das Präsent lieber liegen. „Ich hab ein Abo für die Bahn, hat er gesagt. Ein neues Handy ist dem wichtiger als der Führerschein“, schnaubt der Vater. „Neulich waren wir unterwegs. Ich hab gesagt, Luca fahr mal, wir machen eine Fahrstunde draus. Aber der Junge wusste nicht mal, in welchem Modell wir saßen. Es interessiert ihn einfach nicht.“

Der Fall ist keine Ausnahme. Die Menschen wollen mobil sein, aber dafür nicht mehr unbedingt ein Auto steuern können oder gar eines besitzen. In Japan mit seinen vielen Ballungsräumen gibt es für das Phänomen, das seit Anfang der 90er-Jahre beobachtet wird, einen sogar eigenen Begriff: „Kuruma Banare“, das heißt so viel wie „Demotorisierung“. „In Japan haben Autos unseren sozialen Status repräsentiert, sie waren Ausdruck einer westlichen Lebensweise. Aber jungen Menschen fehlt diese Denkweise inzwischen völlig“, sagt der Autoexperte und Dozent an der Universität von Kyoto, Ryuichi Kitamura. Zu all dem kommen nun die fahrerlosen Autos, an der die Industrie fieberhaft arbeitet. Per App herbeirufen, einsteigen, chauffiert werden, ausloggen – fertig. Bald ist es so weit.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... droht.html
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Alana4 »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Apr 2018, 12:53)

Es reicht ja, wenn Papa oder Mama ein Auto erübrigen können ;)
Wenn ich mir hier in der Gegend ansehe, wie viele Fahrschulen es gibt, wie viele Fahrschulen täglich auf den Strassen unterwegs sind, dann muss der FS einen sehr hohen Stellenwert haben.
richtig!
Habe 3 Söhne, die konnten es kaum erwarten, mit 17(18) so schnell wie möglich den FS zu machen. Und ja, fand ich auch richtig und wichtig und wir Eltern haben es unterstützt.

Und ja, das Zweitauto der Eltern wurde versicherungstechnisch angepasst und die Jungs sind happy, dieses großzügige Angebot von uns nutzen zu dürfen.

Wann die sich ein eigenes Auto leisten werden, ob sie das überhaupt tun, darüber werden sie ebenso nachdenken wie ich vor xx Jahren: brauche ich ein Auto? Und wenn ja, welches Auto für welchen Zweck? Kann ich mir ein Auto leisten? Und wenn ja, welches?
Dass es "weniger Stellenwert" haben soll als "früher" ? Nö, kann ich nicht so sehen. Und diese Macker-Baby-Bengels, die sich nur mit der richtigen Karre als Mann fühlen (und es ohne wahrscheinlich auch nicht sind), gab es "früher" und gibt es heute.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Brainiac »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Apr 2018, 11:01)
Was aber die verwiesene Grafik (bis 2011 jedenfalls) zeigt: Dass man diese reinen Bestandszahlen nicht unabhängig von den demographischen Entwicklungen betrachten sollte. Was der Threadtitel vermuten lässt: "Jugend verliert Interesse an Auto" ist offensichtlich nicht nur eine irgendwie "gefühlte Wahrnehmung" sondern lässt sich eben auch an harten Zahlenfakten dingfest machen.
Aber an welchen denn nun? Die genannte Grafik, nochmal, beschreibt die Situation in einem Ballungsraum. Und wie ich bereits schrieb, besitzt "die Jugend" in Deutschland insgesamt heute nicht weniger PKWs als 2010. (Dabei hat sie demographisch sogar leicht abgenommen, aber lassen wir dieses Detail, macht nicht viel aus.)

Hieße die Aussage "Großstädtische Jugend verliert Interesse am Auto", ich würde sie sofort unterschreiben, auch aufgrund deiner Grafik (auch wenn sie nur bis 2011 reicht).
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von garfield336 »

frems hat geschrieben:(20 Apr 2018, 15:13)

Naja, theoretisch braucht auch ein Bauer kein Auto, wenn zwei Busse am Tag fahren. Fährt man aber 60 Minuten statt 10, kann man es niemandem verdenken, wenn er mit dem Auto fährt, von dem er dann abhängig und somit unfrei iist.

Warum ist man unfrei :?:
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von frems »

garfield336 hat geschrieben:(24 Apr 2018, 14:17)

Warum ist man unfrei :?:
Ist man nicht. Aber wenn aus Gründen Differenzierung nicht mehr möglich ist, hilft es -- nicht immer, aber häufig --, mit der exakten Gegenpositionen einen Spiegel vorzuhalten.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von jorikke »

frems hat geschrieben:(24 Apr 2018, 22:29)

Ist man nicht. Aber wenn aus Gründen Differenzierung nicht mehr möglich ist, hilft es -- nicht immer, aber häufig --, mit der exakten Gegenpositionen einen Spiegel vorzuhalten.
Man macht sich also durch Besitz unfrei.
Dann hoffe ich nur, dass dir die Unfreiheit ein eigenes Lokus zu besitzen nicht die Lebensfreude nimmt, in den Wald zu kacken.
...ist natürlich genau so ein Quatsch, nur wegen der Augenhöhe des Diskussionsniveaus.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von frems »

jorikke hat geschrieben:(25 Apr 2018, 07:55)
Man macht sich also durch Besitz unfrei.
Kann vorkommen.
Dann hoffe ich nur, dass dir die Unfreiheit ein eigenes Lokus zu besitzen nicht die Lebensfreude nimmt, in den Wald zu kacken.
...ist natürlich genau so ein Quatsch, nur wegen der Augenhöhe des Diskussionsniveaus.
Ist zumindest schon mal ein besseres Niveau als die vorigen Beiträge von Dir. So langsam wird's.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(20 Apr 2018, 15:13)

Naja, theoretisch braucht auch ein Bauer kein Auto, wenn zwei Busse am Tag fahren.
Einer morgens und einer abends und nach der Erledigung genießt der Bauer dazwischen das kulturelle Angebot, weil er daheim nichts zu tun hat und sich der Kälbertransport auch ohne Auto mit Anhänger, mittels Strick und mehrtägiger Wanderung durch die Landschaft erledigen lässt.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Provokateur »

Man darf nicht vergessen, dass für viele Berufe (vor allem Ausbildungsberufe) der Führerschein häufig noch Voraussetzung ist.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Apr 2018, 09:27)

Einer morgens und einer abends und nach der Erledigung genießt der Bauer dazwischen das kulturelle Angebot, weil er daheim nichts zu tun hat und sich der Kälbertransport auch ohne Auto mit Anhänger, mittels Strick und mehrtägiger Wanderung durch die Landschaft erledigen lässt.
So in der Art, ja. Kälber haben ja nicht grundlos meistens vier Beine.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(25 Apr 2018, 09:30)

So in der Art, ja. Kälber haben ja nicht grundlos meistens vier Beine.
Und deine autofreie Jugend stellt sich entweder unentgeltlich und fachlich versiert für die Wanderung zur Verfügung, oder versorgt in der Zwischenzeit den Hof.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Apr 2018, 09:36)
Und deine autofreie Jugend stellt sich entweder unentgeltlich und fachlich versiert für die Wanderung zur Verfügung, oder versorgt in der Zwischenzeit den Hof.
Das ist nicht "meine Jugend", sondern einfach eine Jugend, die heute besser gebildet ist als meine Generation und Deine, auch wenn das viele Leute nicht gerne hören wollen.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von imp »

Provokateur hat geschrieben:(25 Apr 2018, 09:28)

Man darf nicht vergessen, dass für viele Berufe (vor allem Ausbildungsberufe) der Führerschein häufig noch Voraussetzung ist.
Taxler fällt da ein oder Pizzabote. Busfahrer oder DHL-Knecht. Der Führer ließ fahren. Bei der Autobahntankstelle gehört das eigene Kfz zum guten Ton, beim Lokführer sowieso.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von Provokateur »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(25 Apr 2018, 09:48)

Taxler fällt da ein oder Pizzabote. Busfahrer oder DHL-Knecht. Der Führer ließ fahren. Bei der Autobahntankstelle gehört das eigene Kfz zum guten Ton, beim Lokführer sowieso.
Pflege und Handwerker vor allem.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von imp »

Provokateur hat geschrieben:(25 Apr 2018, 09:52)

Pflege und Handwerker vor allem.
In der stationären Pflege gibt es viele Azubis ohne Auto und Führerschein. Mobile Krankenpflege braucht es. Interessant: Im Reisebüro geht es ohne.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(25 Apr 2018, 09:40)

Das ist nicht "meine Jugend", sondern einfach eine Jugend, die heute besser gebildet ist als meine Generation und Deine, auch wenn das viele Leute nicht gerne hören wollen.
Nicht so bescheiden, frems, das ist “Deine Jugend“, dieser Teil der Jugend, der glaubt er sei besser und besser ausgebildet, als alle anderen vor ihm und sich letztendlich eines Tages der Erkenntnis beugen muss, dass er auch nur mit Wasser kocht. Du wirst diesen Teil der Jugend allerdings als Fans verlieren, wenn du ihm zumutest in mehrtägiger Wanderung unentgeltlich Kälber von A nach B über Land- und Wanderwege zu Fuß zu begleiten.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von JJazzGold »

Provokateur hat geschrieben:(25 Apr 2018, 09:52)

Pflege und Handwerker vor allem.
Flughafen und Airlineangestellte.
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Re: Jugend verliert Interesse am Auto

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Apr 2018, 10:00)

Nicht so bescheiden, frems, das ist “Deine Jugend“, dieser Teil der Jugend, der glaubt er sei besser und besser ausgebildet, als alle anderen vor ihm und sich letztendlich eines Tages der Erkenntnis beugen muss, dass er auch nur mit Wasser kocht. Du wirst diesen Teil der Jugend allerdings als Fans verlieren, wenn du ihm zumutest in mehrtägiger Wanderung unentgeltlich Kälber von A nach B über Land- und Wanderwege zu Fuß zu begleiten.
So jung bin ich wirklich nicht. Und es ist ja keine Glaubensfrage, sondern eine der Statistik. Damit haben ältere Personen natürlich oft Probleme. Das hast Du hier im Strang ja auch sehen können. Laut Umfragen sinkt das Interesse? Kann doch nicht sein! Mehr Neuzulassung! Ich kenn da ein Pärchen, das...!

Und Fans brauche ich nicht. Viel witziger sind ja die Hater, die sich sofort auf den Schlips getreten fühlen und in verbittertem Zynismus versinken. Um die Jungspunde mach ich mir da auch keine Sorgen. Die finden schon ihren Weg.

Zudem empfiehlt es sich nicht so selektiv zu lesen, nur weil man gerne Argumente widerlegen möchte, die niemand einbrachte. Ich sagte ja schon, dass ich's keinem Bauern verdenke, wenn er mit dem Pkw fährt. Noch sagte ich irgendwem, er solle sein Mobilitätsverhalten ändern. Das sind Hirngespinste und man wird keinen einzigen Beitrag dazu finden, auch wenn die -- wie gesagt, meist älteren -- Personen ungerne differenzieren. Da gibt's nur die Fetischisten, für die ein Mann ohne Auto kein Mann ist, und die Autogegner. Ist halt wieder das besagte Bildungsproblem. Du wirst doch sicherlich keinen verkehrswissenschaftlichen Diskurs hier erwarten, wo zugleich sozioökonomische und raumplanerische Belange der Urbanistik bzw. Ökistik objektiv untersucht werden. Es geht meistens um Gepolter.
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