Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

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ToughDaddy
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von ToughDaddy »

Cobra9 » Di 29. Jul 2014, 11:40 hat geschrieben:Machen wir es doch einfach mal an dem Punkt Preis fest. Fernbusse sind meist günstiger als die Bahn im Vergleich, benötigen dafür mehr Zeit. Wer diese Zeit hat warum keinen Fernbus.
Wobei ich mich noch immer Frage, ob das auf Dauer funktioniert, wenn ich mir den Preis für Nahverkehr usw. anschaue. Ich denke eher, dass es weiterhin Lockangebote sind und zur Ausschaltung der Konkurrenz.

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p2667274
Und mit einem Fernbus wäre das nicht passiert? Also der Fährt überall, ist immer pünktlich usw. usf? Warum hast dann keinen Fernbus genommen?
Oder sind Pauschalisierungen doch nichts wert?


@letzter Mohikaner
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 6#p2667256
Was auch immer "oft" heißt und wie Du auf "oft" kommst. ;)
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Dampflok94
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Dampflok94 »

Die Bahn hat sioich das Leben selber schwer gemacht. Sie setzt im Fernverkehr ganz auf das teure Premium-Produkt IC/ICE. Und hat das Interregio-Konzept komplett aufgegeben. Obwohl dieses auch Busumsteiger ansprechen könnte. Langsamer aber preiswerter. Und es bot Direktverbindungen, die es heute nicht mehr gibt. Zwar wäre der IR fraglos immer noch teurer als der Bus, aber er bietet auch mehr Komfort. Und nicht für jeden ist der Preis einziges Kriterium.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Thomas I
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Thomas I »

Cobra9 » Di 29. Jul 2014, 11:53 hat geschrieben: Jup die Umsteigerei kann nerven. Vor allem wenn der Anschlusszug eigentlich losgefahren ist bis man wegen Verspätung, technischen Problemen usw. mal ankommt. Ich hab dieses Jahr 4 mal die Bahn benutzt und bin geheilt. Zwei Termine versaut die wichtig waren weil die Bahn 45 Minunten einmal zu spät war, das andere Mal der Zug ausfiel wegen Defekten. Kann ja passieren aber ist eben blöde wenn man auf die Termine angewiesen ist.
Aber Busse überfliegen die Staus in denen man ja mit dem Auto schon landet einfach oder wie?
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Thomas I
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Thomas I »

Dampflok94 » Di 29. Jul 2014, 13:25 hat geschrieben:Die Bahn hat sioich das Leben selber schwer gemacht. Sie setzt im Fernverkehr ganz auf das teure Premium-Produkt IC/ICE. Und hat das Interregio-Konzept komplett aufgegeben. Obwohl dieses auch Busumsteiger ansprechen könnte. Langsamer aber preiswerter. Und es bot Direktverbindungen, die es heute nicht mehr gibt. Zwar wäre der IR fraglos immer noch teurer als der Bus, aber er bietet auch mehr Komfort. Und nicht für jeden ist der Preis einziges Kriterium.
Hmm ein Bus hat wenig mehr Komfort als irgendeiner dieser Regionaltriebwagen mit besserer Bestuhlung. Einfach in nen 425er ein paar Bussitze und WLAN rein und ein paar Getränke- und Snackautomaten und fertig ist der neue IR. Das ganze dann noch als schaffnerlosen Zug und los geht es. Die Fahrzeiten der Busse hält man damit allemal..
Und wie bei dem Bussen kann man da wo Bahnhöfe überlastet sind auch mal abseits halten. Also Frankfurt-Sud statt Hbf oder Mannheim-Friedrichsfeld statt Hbf oder Heidelberg. Oder halt Berlin-Lichtenberg statt Berlin Hbf... Die Busse halten ja bei Gott auch nicht immer in den Stadtzentren...
Zuletzt geändert von Thomas I am So 3. Aug 2014, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
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frems
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

So, ich hab's dann kürzlich mal gewagt und bin mit einem Fernbus die Strecke Hamburg-Berlin gefahren. Und das war gar nicht mal so schlimm wie befürchtet. Wobei beide Fahrten kaum besetzt waren, was mich sehr verwundert hat. Beide Male war nicht einmal jeder vierte Sitzplatz belegt, sodaß eigentlich jeder nicht nur neben, sondern auch vor und hinter sich keinen einzigen anderen Fahrgast hatte. Also viel Platz. Toilette war sauber, Internet per WLAN (war im Preis mit drin) lief überraschend schnell und zuverlässig, an jedem Sitz gab's eine Steckdose und die Klimaanlage lief einwandfrei. Hinfahrt hatte durch einen Stau etwa 15 Minuten Verspätung (3:20 statt 3:05) und die Rückfahrt kam planmäßig an. Hab ca. eine Woche vor Abreise gebucht und 19 EUR (8+11) für beide Fahrten zusammen bezahlt. Weitere Kosten fielen nicht an. Hatte einen Koffer in den Gepäckraum gebracht und Rucksack sowie Laptoptasche mit zum Sitz. Die Sitze waren auch recht bequem und großzügig. Mit den Kindheitserinnerungen von Klassenfahrten hatte das jedenfalls nicht mehr viel zu tun. :D

Alternativen per Bahn wäre zum einen der ICE, der ohne Internet und Sitzplatzreservierung zum selben Buchungstag im günstigsten Fall 85 EUR gekostet hätte (ohne BahnCard). Zudem gibt's von der Bahn ja nun einen Regio, der diese Strecke fährt, der bei 29 EUR für beide Fahrten liegt (oder 19 EUR für eine). Für einen sicheren Sitzplatz kämen da nochmal 2x 4,50 EUR hinzu und Internet gibt's nicht. Der ICE wäre mit 1:50 ein gutes Stück schneller und der Regio mit 3:00 ähnlich schnell bzw. langsam. Zudem fährt der Regio nur einmal am Tag zu recht unschönen Zeiten. Der Bus fuhr fast stündlich und die Preise schwankten höchstens um 2-3 EUR pro Fahrt. So hätte ich die Rückfahrt auch für 9 statt 11 gekriegt, wenn ich später gefahren wäre.

Kurzum: Wenn man's nicht eilig hat, dann ist es gar nicht mal so übel. Zumindest bei so relativ kurzen Strecken. Mitfahrer wirkten so vom Alter und Auftreten her recht "studentisch", aber auch einige ältere Fahrgäste waren dabei.

Noch was aus den Nachrichten:
Fernbus-Branche weist Kritik der Deutschen Bahn zurück

Die Fernbus-Konkurrenz setzt dem Staatskonzern zu. Der Bahn-Chef hatte erklärt, Kunden mit neuen Anreizen zurückgewinnen zu wollen - und Fernbus-Unternehmen einen zerstörerischen Preiskampf vorgeworfen.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/z ... 95314.html
Zuletzt geändert von frems am So 14. Sep 2014, 02:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Peter Fuchs »

Bei Fernbussen gibt es ein Überangebot. Ist aber Privatwirtschaft, also kein Problem für den Steuerzahler.
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frems
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

Peter Fuchs » So 14. Sep 2014, 13:24 hat geschrieben:Bei Fernbussen gibt es ein Überangebot. Ist aber Privatwirtschaft, also kein Problem für den Steuerzahler.
Sollte man meinen. Aber offenbar findet der Staatsbetrieb Wettbewerb "zerstörerisch". Als Monopolist ist Marktwirtschaft natürlich immer toll.
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Claud
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Claud »

frems » So 14. Sep 2014, 16:04 hat geschrieben: Sollte man meinen. Aber offenbar findet der Staatsbetrieb Wettbewerb "zerstörerisch". Als Monopolist ist Marktwirtschaft natürlich immer toll.
Bei den derzeit vorherrschenden Preisunterschieden ist es wenig verwunderlich, wie zickig sich die Bahn da hat. Die Fernbusanbieter verlangen ja oft nur die Hälfte dessen, was die Bahn für die selbe Route verlangt.

Hier muss sich aber vor allen die Bahn endlich was einfallen lassen und eine ordentliche Alternative aufnehmen. Nicht jeder muss unbedingt mit dem ICE von A nach B fahren und ist bereit, einen entsprechenden Preis zu zahlen. Oft darf die Fahrt auch etwas länger dauern, es muss dafür aber günstig werden.

Aber sicherlich sind viele der heutigen Buskunden eh nie die großen Bahnnutzer gewesen, eher handelt es sich um neue Kundengruppen, die vorher nie großartig mobil waren oder vorher ein Auto/Fahrgemeinschaften nutzten.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von jack000 »

Claud » So 14. Sep 2014, 20:17 hat geschrieben:
Bei den derzeit vorherrschenden Preisunterschieden ist es wenig verwunderlich, wie zickig sich die Bahn da hat. Die Fernbusanbieter verlangen ja oft nur die Hälfte dessen, was die Bahn für die selbe Route verlangt.
Die Fernbusanbieter bieten sich derzeit einen Preisdumping um Marktanteile zu erhalten. Langfristig werden diese Preise nicht mehr aufrecht erhalten werden können. In erster Linie geht es erstmal darum Konkurrenten auszuschalten die über weniger finanzielle Reserven verfügen.

Insgesamt sehe ich den Fernbusverkehr als Alternative für Strecken, bei denen die Bahn keine ansprechenden Verbindungen anbietet.
Generell sollte auf die Fernbusse auch die LKW-Maut gelten, denn generell sollte ein Umstieg auf die Schiene und nicht auf die Strasse erfolgen.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

jack000 » So 14. Sep 2014, 21:14 hat geschrieben: Die Fernbusanbieter bieten sich derzeit einen Preisdumping um Marktanteile zu erhalten. Langfristig werden diese Preise nicht mehr aufrecht erhalten werden können. In erster Linie geht es erstmal darum Konkurrenten auszuschalten die über weniger finanzielle Reserven verfügen.
Sehe ich derzeit weniger. Das prophezeit die Bahn ja seit der Liberalisierung regelmäßig, aber zu sehen ist davon noch nichts. Da wird wohl eher manch Strecke/Uhrzeit evaluiert und wieder gestrichen. Zur Zeit kommen ja fast wöchentlich neue Strecken in die Angebote. Und hinter den Marktführern wie MeinFernbus und FlixBus stecken auch keine Milliardenbetriebe wie die Bahn, die sich sowas über Jahre leisten könnten. In der Regel kümmern die sich ja auch nur um die Vermarktung, während die eigentliche Fahrt von mittelständischen Omnibusunternehmen durchgeführt wird. Schau mal: http://meinfernbus.de/uber-uns/unsere_buspartner.html
Insgesamt sehe ich den Fernbusverkehr als Alternative für Strecken, bei denen die Bahn keine ansprechenden Verbindungen anbietet.
Generell sollte auf die Fernbusse auch die LKW-Maut gelten, denn generell sollte ein Umstieg auf die Schiene und nicht auf die Strasse erfolgen.
Wobei die Bahn ja auch stark subventioniert wird, z.B. bei der Energie, während die Busse den normal Treibstoffpreis zahlen müssen.

Zur Zeit macht sich die Bahn auch stark, daß Fernbusunternehmen bei Verspätung ebenfalls den Fahrpreis teilweise erstatten müssen. Dadurch könnten wohl eher ein paar Euro auf den Fahrschein zusätzlich kommen.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

Claud » So 14. Sep 2014, 20:17 hat geschrieben: Aber sicherlich sind viele der heutigen Buskunden eh nie die großen Bahnnutzer gewesen, eher handelt es sich um neue Kundengruppen, die vorher nie großartig mobil waren oder vorher ein Auto/Fahrgemeinschaften nutzten.
Das hab ich auch mal irgendwo gehört, aber mag es nicht so recht glauben. Man kann ja relativ günstig mit der Bahn fahren, wenn Zeit keine Rolle spielt, z.B. mit dem Wochenendsticket.

Auch interessant:
Der seit Anfang 2013 entfesselte Fernbusmarkt in Deutschland erreicht die Nachbarländer und deren staatliche Bahngesellschaften. Auch in Österreich, Polen, Frankreich und den Beneluxländern werden die Eisenbahnmanager nervös. Denn Fernbusse auf den internationalen Strecken sind nicht nur preiswerter als ICE, Thalys, TGV oder EC. Die Wettbewerber auf dem Asphalt sind vielfach auch bequemer und manchmal sogar schneller.

Damit zeitigt die schöpferische Zerstörung im deutschen Verkehrsmarkt nun auch Kollateralschäden in Ländern, für die die Liberalisierung gar nicht gedacht war. „Die Internationalisierung steht erst am Anfang“, prophezeit Jochen Engert, Gründer und Chef der Münchner Fernbusfirma Flixbus. Die Bahngesellschaften im Ausland „können sich warm anziehen“.
http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstle ... 57450.html

"schöpferische Zerstörung" und "Kollateralschäden", weil der Kunde nun mehr Wahlmöglichkeiten hat und in der Regel günstiger und teilweise schneller an sein Ziel kommt. Am besten wir schränken die Mobilität wieder staatlich ein. Kann ja nicht angehen, daß die Bahn weniger Geld macht, womit sie z.B. Busunternehmen in Großbritannien für Milliarden kauft und in zahlreichen Logistiksparten Marktführer einkaufte. :|
Eine Antwort auf Flixbus und Co. könnte Interregio Express (IRE) heißen. Seit vier Monaten pendelt der Zug zwischen Berlin und Hamburg zu einem Festpreis von 20 Euro für die einfache Fahrt und hält unterwegs in Kleinstädten wie Stendal, Uelzen und Lüneburg. „Wir sind vom Erfolg überrascht“, sagt Joachim Trettin, Chef der Konzerntochter DB Regio Nordost, die den Betrieb organisiert. Im Schnitt sei der Zug mit 200 Passagieren zu fast 50 Prozent ausgelastet, am Wochenende müssten Reisende teilweise stehen. Die Bahn setzt nun ein zweiten Zug auf die Spur. Nicht ausgeschlossen, dass es solche Zugangebote bald deutschlandweit gibt.

Wo es nicht anders geht, reduziert die Deutsche Bahn sogar die Ticketpreise. „13-Euro-Ticket“ heißt etwa ein neues Angebot der Regio-Tochter in Sachsen, um die Zielgruppe des „preisbewussten Gelegenheitsfahrers“ zu erschließen, „die man nicht allein dem Fernbus überlassen möchte“. Preisreaktionen der deutschen Staatsbahn auf Wettbewerber hat es bisher noch nie gegeben.
Geht doch.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Postnix »

Die Bahn ist auf kürzeren Strecken viel zu teuer und unattraktiv. Sie zwingt die Kunden ins Auto.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von HugoBettauer »

frems » So 14. Sep 2014, 23:58 hat geschrieben: Das hab ich auch mal irgendwo gehört, aber mag es nicht so recht glauben. Man kann ja relativ günstig mit der Bahn fahren, wenn Zeit keine Rolle spielt, z.B. mit dem Wochenendsticket.

Auch interessant:


http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstle ... 57450.html

"schöpferische Zerstörung" und "Kollateralschäden", weil der Kunde nun mehr Wahlmöglichkeiten hat und in der Regel günstiger und teilweise schneller an sein Ziel kommt. Am besten wir schränken die Mobilität wieder staatlich ein. Kann ja nicht angehen, daß die Bahn weniger Geld macht, womit sie z.B. Busunternehmen in Großbritannien für Milliarden kauft und in zahlreichen Logistiksparten Marktführer einkaufte. :|



Geht doch.
Den Milchkannen-Express IRE gibt es bereits zwischen Nürnberg und Chemnitz/Dresden.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Helmuth_123 »

SoleSurvivor » Mo 15. Sep 2014, 08:33 hat geschrieben:
Den Milchkannen-Express IRE gibt es bereits zwischen Nürnberg und Chemnitz/Dresden.
Der IRE ist ja der Nahverkehrsnachfolger des IR. Den hat man ja leider eingestellt. Abr vielleicht kommt er ja als ICE-Ersatz für Jena wieder.
HugoBettauer

Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von HugoBettauer »

Helmuth_123 » Mo 15. Sep 2014, 16:22 hat geschrieben:
Der IRE ist ja der Nahverkehrsnachfolger des IR. Den hat man ja leider eingestellt. Abr vielleicht kommt er ja als ICE-Ersatz für Jena wieder.
Vom Komfort her kann man den "IRE" nicht wie eine moderne Variante des damaligen IR ansehen. Auf der Saalebahn war der ICE aber nie besonders schnell, sodass es zeitlich hinkommen kann.
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Claud
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Claud »

frems » So 14. Sep 2014, 23:58 hat geschrieben: Das hab ich auch mal irgendwo gehört, aber mag es nicht so recht glauben. Man kann ja relativ günstig mit der Bahn fahren, wenn Zeit keine Rolle spielt, z.B. mit dem Wochenendsticket.
... 30 Prozent der Fernbus-Nutzer seien früher mit Fernverkehrszügen wie dem ICE gereist und gäben nun dem Fernbus den Vorzug, 14 Prozent hätten früher vor allem Nahverkehrszüge genutzt. ...
Quelle: Welt.de

Wo wohl die anderen 56% herkommen. ;)

Auch interessant:
"schöpferische Zerstörung" und "Kollateralschäden", weil der Kunde nun mehr Wahlmöglichkeiten hat und in der Regel günstiger und teilweise schneller an sein Ziel kommt. Am besten wir schränken die Mobilität wieder staatlich ein. Kann ja nicht angehen, daß die Bahn weniger Geld macht, womit sie z.B. Busunternehmen in Großbritannien für Milliarden kauft und in zahlreichen Logistiksparten Marktführer einkaufte. :|
Du weißt doch, maulen gehört zum Geschäft. ;)
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

Die Nachricht schlug ja eine wie eine Bombe. Die beiden deutschen Marktführer MFB und Flix wollen fusionieren:
Nach zwei Jahren Dauerboom verändert sich der Fernbusmarkt. MeinFernbus und FlixBus fusionieren. Deutschland ist ihnen nicht genug.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/f ... 57259.html

Nebenbei kommt der internationale Megabus-Konzern nun nach Deutschland:
Im heiß umkämpften deutschen Fernbusmarkt bahnt sich ein neuer Konkurrent aus Schottland an. Mit Doppeldeckern möchte „Megabus“ deutsche Kunden gewinnen. Das Konzept: Mehr Passagiere pro Bus und niedrigere Ticketpreise.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 81290.html
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

Paar Nachrichten der letzten Wochen:

Fernbusanbieter haben durch das rasante Wachstum Probleme Fahrer zu finden: http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 22464.html

Der ADAC hatte Ende letzten Jahres ja schon verkündet, daß er sich aus dem Gemeinschaftsunternehmen mit der Post zurückziehen möchte. Das ist nun komplett umgesetzt. Die Busse fahren nun nur noch als "Postbus": http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/ ... 58617.html

Zunehmend fürchten die Regionalbahnen die Konkurrenz mit Gummireifen: http://www.zeit.de/mobilitaet/2015-03/n ... nz-fernbus

Bisher haben sie noch den Vorteil, daß Fernbusse keine Strecken unter 50km anbieten dürfen. Sprich, fährt ein Fernbus die (Teil-)Strecke Duisburg-Düsseldorf-Köln, dann dürfen keine Fahrkarten Duisburg-Düsseldorf verkauft werden, auch wenn der Bus dort sowieso hält.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von jack000 »

Grüne fordern eine Maut für Fernbusse

Fernbusse finden die Grünen gut. Dennoch sehen sie gute Gründe, warum auch diese zur Finanzierung der Infrastruktur beitragen sollten.

[...]
Sie fordern jetzt die Einführung einer Straßenbenutzungsgebühr auch für Fernbusse. Unter einer Bedingung: Die Einnahmen sollen nicht einfach im Etat versanden, sondern zweckgebunden in den Busverkehr zurückfließen – und zwar in den Ausbau der Busterminals in den Städten.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 18128.html
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Quatschki »

Dafür braucht man doch keine Maut, sondern einfach Stationsgebühren wie bei der Bahn.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Kanzlerqualle

Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Kanzlerqualle »

.. interessant zu lesen :
Die Grünen :
Wie für LKW - Grüne fordern eine Maut für Fernbusse
Fernbusse finden die Grünen gut. Dennoch sehen sie gute Gründe, warum auch diese zur Finanzierung der Infrastruktur beitragen sollten...

auf der anderen Seite aber gegen die PKW-Maut maulen und rumplappern , daß Ausländer einseitig abkassiert werden. Die CSU-Maut ist daher ein Rechtsbruch mit Ansage! ...

wenn deutsche Autofahrer aber in anderen EU-Ländern für die Nutzung der Straßen zur Kasse gebeten werden , dann finden die Grünen es aber OK ..

welch scheinheilige Parteigenossen diese Grünen
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

Kanzlerqualle » Do 2. Apr 2015, 12:38 hat geschrieben:.. interessant zu lesen :
Die Grünen :
Wie für LKW - Grüne fordern eine Maut für Fernbusse
Fernbusse finden die Grünen gut. Dennoch sehen sie gute Gründe, warum auch diese zur Finanzierung der Infrastruktur beitragen sollten...

auf der anderen Seite aber gegen die PKW-Maut maulen und rumplappern , daß Ausländer einseitig abkassiert werden. Die CSU-Maut ist daher ein Rechtsbruch mit Ansage! ...

wenn deutsche Autofahrer aber in anderen EU-Ländern für die Nutzung der Straßen zur Kasse gebeten werden , dann finden die Grünen es aber OK ..

welch scheinheilige Parteigenossen diese Grünen
Bloß werden in anderen Ländern alle zur Kasse gebeten. Gegen eine generelle Pkw-Maut haben die Grünen ja nichts, sondern waren selbst dafür. Deshalb muß man Dobrindts Müllkonzept aber nicht unterstützen, das mehr schadet als nützt.

Aber zum Fernbus: Fraglich nur, wieso die Fernbusanbieter für die Stationen aufkommen sollen, während es bei der Bahn überwiegend der Steuerzahler ist. Als hätte die Bahn nicht schon genug Subventionen und Vergünstigungen.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

frems hat geschrieben: Nebenbei kommt der internationale Megabus-Konzern nun nach Deutschland:

http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 81290.html
Dazu:
In der Fernbusbranche herrscht Goldgräberstimmung. Seit der Liberalisierung herrscht ein knallharter Verdrängungswettbewerb: Alle wollen etwas abhaben vom großen Kuchen. In dieser Woche wurde bekannt, dass auch das britische Unternehmen "Megabus" auf den deutschen Markt will und die Kunden mit Dumpingpreisen von 1 Euro 50 für ein Ticket von Berlin nach München lockt.
http://www.inforadio.de/programm/schema ... 18873.html

Nach ersten Teststrecken im Westen Deutschlands sind nun fast alle größeren Städte angebunden. Anfangs war auch jedes Ticket für 1,50 EUR zu haben, um Kunden zu locken. Mittlerweile gibt's für den Preis nur noch für Frühbucher ein Ticket, aber somit noch immer deutlich weniger als die Konkurrenz, deren Sparangebote meist bei etwa 5 Cent pro Kilometer liegen, was bei München-Berlin in etwa 30 Euro wären.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

Interessante Konstellation. Die Linkspartei ist für eine Fernbusmaut, CSU und Grüne sind dagegen: http://www.sueddeutsche.de/politik/verk ... -1.2803583

Gegen Ramelows Einwand spricht generell nichts, da Fernbusse die Straße stark belasten. Zu behaupten, Fernbusse würden subventioniert und die Bahn nicht, ist aber falsch. Die Bahn wird massiv bevorteilt, u.a. durch die Befreiung der EE-Umlage, während Omnibusunternehmen die üblichen Steuern hinlegen und der Kunde zahlt bei Fernbussen immer 19% Mehrwertsteuer, bei der Bahn sind es bei vielen Produkten nur 7%.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von jack000 »

frems » Sa 2. Jan 2016, 21:05 hat geschrieben:Interessante Konstellation. Die Linkspartei ist für eine Fernbusmaut, CSU und Grüne sind dagegen: http://www.sueddeutsche.de/politik/verk ... -1.2803583

Gegen Ramelows Einwand spricht generell nichts, da Fernbusse die Straße stark belasten. Zu behaupten, Fernbusse würden subventioniert und die Bahn nicht, ist aber falsch. Die Bahn wird massiv bevorteilt, u.a. durch die Befreiung der EE-Umlage, während Omnibusunternehmen die üblichen Steuern hinlegen und der Kunde zahlt bei Fernbussen immer 19% Mehrwertsteuer, bei der Bahn sind es bei vielen Produkten nur 7%.
Das Thema ist insgesamt zwiespältig. Natürlich locken die Omnibusunternehmen auch Autofahrer in die Busse, andererseits aber ziehen die Busse auch Fahrgäste vom Schienenverkehr ab.
=> Den Schienenverkehr aber gilt es zu fördern!
=> Busse belasten die Strassen wie LKWs und daher sehe ich keinen Grund diese von der LKW-Maut zu befreien
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

jack000 » Sa 2. Jan 2016, 21:11 hat geschrieben: Das Thema ist insgesamt zwiespältig. Natürlich locken die Omnibusunternehmen auch Autofahrer in die Busse, andererseits aber ziehen die Busse auch Fahrgäste vom Schienenverkehr ab.
=> Den Schienenverkehr aber gilt es zu fördern!
=> Busse belasten die Strassen wie LKWs und daher sehe ich keinen Grund diese von der LKW-Maut zu befreien
Naja, Fernbusse wiegen im Schnitt etwa 15 Tonnen, modernere Fahrzeuge auch mal nur 10-12. Da ist ein Lkw schon noch in einer anderen Liga. Und in der Praxis sind Fernbusse deutlich ökologischer als die Bahn, was vor allem daran liegt, daß die Bahn schon vor der Marktliberalisierung nur etwa 30% ihrer Plätze belegt bekommt und Busse heute über 80%. Die Bahn zu fördern, indem man andere Verkehrsträger zusätzlich benachteiligt, wirkt auch nicht so sinnvoll. Zudem sind die Preisunterschiede zwischen Bus und Bahn ziemlich hoch. Selbst wenn man pauschal 10% nochmal extra auf alle Fahrten oben raufklatscht, ändert das nicht viel. Dann kostet der Bus eben 11 statt 10 Euro und die Bahn weiterhin 40. Beim relativ geringen Aufkommen (nur 1% aller Fahrzeuge auf Autobahnen) wird das auch nicht viel Geld abwerfen, das man in die Infrastruktur pumpen könnte.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von jack000 »

frems » Sa 2. Jan 2016, 21:20 hat geschrieben: Naja, Fernbusse wiegen im Schnitt etwa 15 Tonnen, modernere Fahrzeuge auch mal nur 10-12.Da ist ein Lkw schon noch in einer anderen Liga. Und in der Praxis sind Fernbusse deutlich ökologischer als die Bahn, was vor allem daran liegt, daß die Bahn schon vor der Marktliberalisierung nur etwa 30% ihrer Plätze belegt bekommt und Busse heute über 80%. Die Bahn zu fördern, indem man andere Verkehrsträger zusätzlich benachteiligt, wirkt auch nicht so sinnvoll. Zudem sind die Preisunterschiede zwischen Bus und Bahn ziemlich hoch. Selbst wenn man pauschal 10% nochmal extra auf alle Fahrten oben raufklatscht, ändert das nicht viel. Dann kostet der Bus eben 11 statt 10 Euro und die Bahn weiterhin 40. Beim relativ geringen Aufkommen (nur 1% aller Fahrzeuge auf Autobahnen) wird das auch nicht viel Geld abwerfen, das man in die Infrastruktur pumpen könnte.


Die Tatsache, dass die Busse so extrem geringe Preise anbieten können liegt nur daran das diese einen unfairen Wettbewerbsvorteil haben.
=> Ändern daran, dass die Schiene bevorzugt werden muss tut sich nichts! Busse sind nicht die ÖPNV-Zukunft zwischen den Städten!
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von H2O »

frems » 2016-01-02, 21:05 hat geschrieben: ...
... Fernbusse würden subventioniert und die Bahn
nicht, ist aber falsch. Die Bahn wird massiv bevorteilt...
Führt diese Betrachtung denn nicht in die Irre?
Wesentlich bleibt doch, ob der Staat die Bahn
als Verkehrsmittel für die Personenbeförderung
erhalten will, oder ob er darin keinen tieferen
Sinn mehr sieht. Dementsprechend wird er doch
seine Fördermittel/Subventionen verteilen. Die
Marktkräfte spielen dabei eine geringere Rolle.

Derzeit sieht es so aus, als hätte der Staat an
der Bahn weitgehend die Lust verloren. Die Kund-
schaft wird über den Fahrpreis ihre Wahl treffen.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von H2O »

jack000 » 2016-01-02, 21:27 hat geschrieben: ...
... dass die Schiene bevorzugt werden muss tut sich nichts!
Busse sind nicht die ÖPNV-Zukunft zwischen den Städten!
Der Flächenverbrauch für den Bahnverkehr kommt mir unver-
hältnismäßig groß vor. Vielleicht ist da doch ein Umdenken
angebracht... etwa die Umwandlung der Bahnstrecken in
Pisten für selbststeuernde Lastkraftfahrzeuge, womöglich mit
Stromabnehmern, und die Fernstraßen mehr für die Personen-
beförderung und nur in Ausnahmen für Lastwagen?

Etwa nach dem Muster der Entmischung von Radfahrpisten und
Autostraßen.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

jack000 » Sa 2. Jan 2016, 21:27 hat geschrieben:

Die Tatsache, dass die Busse so extrem geringe Preise anbieten können liegt nur daran das diese einen unfairen Wettbewerbsvorteil haben.
=> Ändern daran, dass die Schiene bevorzugt werden muss tut sich nichts! Busse sind nicht die ÖPNV-Zukunft zwischen den Städten!
Der ÖPNV ist den Fernbusunternehmen ja bereits gesetzlich untersagt. Und daß sie günstiger sind, hat eben auch systemische Gründe. Busse sind in der Regel sehr neu und ihre Motoren verbrauchen pro Personenkilometer (zurückgelegte Nutzwagenkilometer mal beförderte Fahrgäste) deutlich weniger Treibstoff als durchschnittliche Loks. Selbst die reinen Platzkilometer schneiden bei der Bahn schlechter ab. Zudem gibt es mehr Wettbewerb, die Markteintrittshürden sind niedriger und sie sind eben zudem viel besser ausgelastet. Die 30% an besetzten Plätzen müssen eben die Betriebskosten komplett einspielen, beim Bus tun es 80%. Und, was man auch durchaus kritisch sehen kann, die Busfahrer haben keine Lobby, die Druck ausüben könnte für höhere Löhne etc.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

H2O » Sa 2. Jan 2016, 21:28 hat geschrieben:
Führt diese Betrachtung denn nicht in die Irre?
Wesentlich bleibt doch, ob der Staat die Bahn
als Verkehrsmittel für die Personenbeförderung
erhalten will, oder ob er darin keinen tieferen
Sinn mehr sieht. Dementsprechend wird er doch
seine Fördermittel/Subventionen verteilen. Die
Marktkräfte spielen dabei eine geringere Rolle.

Derzeit sieht es so aus, als hätte der Staat an
der Bahn weitgehend die Lust verloren. Die Kund-
schaft wird über den Fahrpreis ihre Wahl treffen.
Im Fernverkehr geht es nur um den Markt und sonst nichts. Wenn Du die DB meinst und nicht den Verkehrsträger Schiene, dann ist das auch insgesamt so. Der Staatsbetrieb soll nur Gewinn erwirtschaften und hat keine anderen Aufgaben. Genau deshalb war die DB schon immer im Fernbusmarkt drin, aber hatte bis vor wenigen Jahren eine Monopolstellung, die nun weg ist, aber die man mit einer Fernbus-Offensive zurückholen möchte, zumal nicht auf allen Strecken der Bahnbetrieb die sinnvollste Variante ist. Gerade im ländlichen Raum, der vom demographischen Wandel stark betroffen ist, ist das betrieblich nicht mehr zu verantworten. Lieber einen vollen Bus anbieten als eine Bahn, die gefühlt nur Luft transportiert, weil es heute weniger Fahrgäste gibt als früher.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von H2O »

frems » 2016-01-02, 21:46 hat geschrieben: ...
...Der Staatsbetrieb soll nur Gewinn erwirtschaften
und hat keine anderen Aufgaben. Genau deshalb ...
...
Das kann ich sofort einsehen, verstehe dann aber nicht
die unterschiedliche steuerliche Belastung der Verkehrs-
träger. "Gewinn" durch Steuergesetze... das wäre doch völlig
unlogisch; nur zu erklären, wenn ein Plan für ein Verkehrs-
konzept verfolgt werden würde.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

H2O » Sa 2. Jan 2016, 22:42 hat geschrieben:
Das kann ich sofort einsehen, verstehe dann aber nicht
die unterschiedliche steuerliche Belastung der Verkehrs-
träger. "Gewinn" durch Steuergesetze... das wäre doch völlig
unlogisch; nur zu erklären, wenn ein Plan für ein Verkehrs-
konzept verfolgt werden würde.
Der DB-Konzern ist eben ein Staatsbetrieb und der Staat mag keine Konkurrenz. Sieht man auch daran, daß Fernbusse bei ihren Linien stark diskriminiert werden und Fahrten nicht anbieten dürfen, obwohl sie es gerne tun würden.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von H2O »

frems » 2016-01-02, 22:55 hat geschrieben: ...
... der Staat mag keine Konkurrenz.
...
Dann ist der Eiertanz mit öffentlichen Ausschreibungen für
Regionalverkehr auf dem Bahnnetz und auch für Fernlinien
aber gar nicht mehr zu verstehen.

Wenn kein als vernünftig erkanntes Verkehrskonzept einseh-
bar ist, dann kann man doch dem Wettbewerb wirklich freie
Hand lassen. Der Auslastungsunterschied von 30% Bahn zu
80% Bus zeigt doch einen überzeugenden Systemunterschied!
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

H2O » Sa 2. Jan 2016, 23:17 hat geschrieben:
Dann ist der Eiertanz mit öffentlichen Ausschreibungen für
Regionalverkehr auf dem Bahnnetz und auch für Fernlinien
aber gar nicht mehr zu verstehen.
Fernverkehr wird ja nicht ausgeschrieben, sondern eigenwirtschaftlich betrieben, egal ob von der DB oder einem anderen Anbieter. Ausschreibungen gibt's beim Regional- und Nahverkehr. Und da konkurriert der Staat teilweise mit sich selbst. Da findet man dann Bewerber mit so unverdächtigen Namen wie Friedrich Müller Omnibusunternehmen, KOS GmbH, Stadtbus Herford, A. Philippi GmbH, Sumava Bus, Südbadenbus oder Hanekamp Busreisen. Gehören alle komplett der DB. Daneben gibt's noch Stadtwerke und andere Verkehrsbetriebe, die Ländern und Gemeinden gehören, teilweise auch überregional. So besitzt die HHA die Agilis Eisenbahngesellschaft im Osten Bayerns und bietet dort Regionalverkehre an. Die HHA gehört wiederum zu 100% der Stadt Hamburg. Da setzt man NE-Bahnen ("nicht-bundeseigene") mit Privatbahn gleich, obwohl es sich um ein komplett staatliches Unternehmen handelt.

Nebenbei sind Ausschreibungen auch häufig so klar auf einen Anbieter zugeschnitten, daß Konkurrenz erst gar nicht auftaucht bzw. zeitnah abspringt, z.B. beim Berliner S-Bahnnetz.
Der Druck war groß, als der damalige Verkehrssenator Michael Müller (51, SPD) 2012 endlich wenigstens das Teilnetz ausschreiben ließ. Zunächst mit weltweitem Echo – es gab Bewerber aus Hongkong, Japan, Paris und Großbritannien. Aber einer nach dem anderen stieg aus. Kein Wunder, sagen Verkehrsexperten.

„Der Senat hat von vornherein auf die Deutsche Bahn gesetzt“, kritisiert Stefan Gelbhaar (39, Grüne). „Niemand anderes hätte die überzogenen Anforderungen erfüllen können. Es bleibt der Eindruck, dass es sich um eine Scheinausschreibung gehandelt hat.“
http://www.bz-berlin.de/berlin/s-bahn-w ... nen-kosten

In der Praxis sieht es dann so aus, daß man z.B. bei den Anforderungen an die Züge die aktuelle Flotte als Maßstab nimmt und keine Änderungen zulässt, selbst wenn es für die Kunden keine Verschlechterung bedeuten würde. Das können selbst so lächerliche Kleinigkeiten sein wie die Bildschirmgrößen, die 20 Zoll haben sollen. Haben die festeingebauten Anzeigen in der Flotte des Bewerbers 22 Zoll, muß er sie ausbauen und welche mit 20 Zoll besorgen, sonst wird das Angebot nicht akzeptiert. Schwieriger wird's bei größeren Themen wie der Art des Motors, Klimaanlagen, Sitzpolster usw., sodaß es mit einer schnellen Umrüstung nicht getan ist. Das kann ein neuer Betreiber aber nicht im Sortiment haben, sondern höchstens neu bestellen. Macht man die Zeiträume dann noch kürzer, lohnt es sich gar nicht erst, weil man so schnell keine Fahrzeuge kriegt. Einzelne Ausnahmen gibt's natürlich, z.B. besitzt das Land Niedersachsen eigene Fahrzeuge und schreibt "nur" den Betrieb aus. Fand die DB gar nicht cool, auch wenn sie noch immer die meisten Verbindungen anbietet.
Wenn kein als vernünftig erkanntes Verkehrskonzept einseh-
bar ist, dann kann man doch dem Wettbewerb wirklich freie
Hand lassen. Der Auslastungsunterschied von 30% Bahn zu
80% Bus zeigt doch einen überzeugenden Systemunterschied!
Freier Wettbewerb ist ja nicht gewünscht und man hofft, daß man die Auslastung wieder gehoben kriegt. War aber vor der Liberalisierung schon nicht der Fall. Durch die hohen Preise hat es sich ja auch gelohnt solche Durchschnittsverbindungen anzubieten. Hauptsache sie werfen Geld ab. Nun landet ein kleiner Bruchteil davon eben bei Fernbussen.

Die sollte man aber auch nicht überbewerten. Alle Fernbusunternehmen haben 2014 zusammen einen Umsatz von 400 Millionen erzielt. Die meisten schrieben rote Zahlen. Mittlerweile verdienen sie auch Geld auf ihren Strecken, aber nicht sehr viel und das Wachstum ist nach der anfänglichen "Explosion" nun auch deutlich gesunken. Nur zum Vergleich: alleine die S-Bahn Berlin macht einen Umsatz von über 600 Millionen Euro. Der gesamte DB-Konzern 40 Milliarden, sprich, wir reden von gerade einmal 1%, wenn man davon ausgeht, daß alle Fernbuskunden alternativ die Bahn nehmen würden. Nach repräsentativen Umfragen bevorzugten die Kunden aber "nur" zu 44% vorher die Bahn, der Rest Pkw, Mitfahrgelegenheiten oder fuhren manche Strecken erst gar nicht, weil sie es sich nicht leisten konnten. Und in diesen 400 Millionen Euro Umsatz sind die mehreren Fernbusuntenrehmen (BerlinLinienBus, IC-Bus, BEX etc.), die der DB AG gehören, auch schon mit drin.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von H2O »

Ja, das ist ja wirklich ein wüstes Knäuel von Interessen
und Verpflichtungen. Ich bin fast sicher, daß auch andere
öffentliche Aufgaben politisch so gesteuert werden, daß
sich Lobbyismus lohnt... dazu gehören wohl auch hoch bezahlte
Beschäftigungsverhältnisse zur Selbstbedienung, was man
beim Wechsel von Herrn Pofalla aus dem Kanzleramt ins
Bahnmanagement vermuten darf.

So lange der Wähler dabei mitspielt ist alles gut...
Eine Wahlbeteiligung unter 40% ist so auf lange Sicht aber
auch bei Bundestagswahlen vorstellbar.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Dampflok94 »

jack000 » 2. Jan 2016, 21:27 hat geschrieben:

Die Tatsache, dass die Busse so extrem geringe Preise anbieten können liegt nur daran das diese einen unfairen Wettbewerbsvorteil haben.
=> Ändern daran, dass die Schiene bevorzugt werden muss tut sich nichts! Busse sind nicht die ÖPNV-Zukunft zwischen den Städten!
Deinen Schluß würde ich durchaus teilen. Aber die niedrigen Preise haben einen anderen Grund. Es liegt vor allem am Preiskampf. Und der ist gigantisch. Momentan verdient kein einziges Fernbusunternehmen Geld. Ist ein reines Zuschußgeschäft. Eine reine Investition in die Zukunft.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Kibuka »

jack000 » Sa 2. Jan 2016, 21:27 hat geschrieben: Die Tatsache, dass die Busse so extrem geringe Preise anbieten können liegt nur daran das diese einen unfairen Wettbewerbsvorteil haben.
=> Ändern daran, dass die Schiene bevorzugt werden muss tut sich nichts! Busse sind nicht die ÖPNV-Zukunft zwischen den Städten!
Welchen unfairen Wettbewerbsvorteil haben Busse? Gegenüber wem?

Soweit ich informiert bin, werden Flugzeuge über niedrige Kerosinsteuern bevorteilt und die DB gehört zu den Konzernen, die von der EEG-Umlage befreit sind.
Zuletzt geändert von Kibuka am Di 5. Jan 2016, 19:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von jack000 »

Kibuka » Di 5. Jan 2016, 19:18 hat geschrieben:
Welchen unfairen Wettbewerbsvorteil haben Busse? Gegenüber wem?
Sie können sich die lukrativen Strecken herauspicken und zahlen außer der Kfz-Steuer keine Strassenbenutzungsgebühren. Die Bahn fährt Ortschaften an bei denen die Busse zu wenig Fahrgäste hätten, die Bahn aber kann sich das nicht aussuchen und in Summe muss wenigstens ein +/- 0 bei herauskommen => Somit muss ein Teil des Geldes welches die Bahn mit ihren lukrativen Strecken verdient für die Minusverbindungen aufgebracht werden.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Kibuka »

Dass die Bahn gezwungen wird nicht lukrative Ortschaften anzufahren ist ein Relikt der alten Staatsbahn und gehört abgeschafft.

Die Maut für Busse wird aber ohnehin kommen. Ich halte diese aber für genauso falsch. Die Straßennutzung sollte über eine KFZ-Steuer in Kombination mit dem Kraftstoffpreis abgegolten werden. Nur ist das schwierig umzusetzen, wenn in der EU keine gleiche Basis für Steuern existiert.
Zuletzt geändert von Kibuka am Di 5. Jan 2016, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von H2O »

Kibuka » 2016-01-05, 20:13 hat geschrieben:Dass die Bahn gezwungen wird nicht lukrative Ortschaften anzufahren ist ein Relikt der alten Staatsbahn und gehört abgeschafft.

Die Maut für Busse wird aber ohnehin kommen. Ich halte diese aber für genauso falsch. Die Straßennutzung sollte über eine KFZ-Steuer in Kombination mit dem Kraftstoffpreis abgegolten werden. Nur ist das schwierig umzusetzen, wenn in der EU keine gleiche Basis für Steuern existiert.
Wenn man verlangt, daß beim Verlassen des
eigenen Steuergebiets vollgetankt werden muß,
dann könnte man auch die gerechtere Besteu-
erung über den Kraftstoff einführen.

In Italien muß man ja auch an Mautstationen
anhalten und bezahlen. Und das sogar mehrfach
auf längeren Reisen.

Bei uns wären das dann eben Tankstellen...
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von jack000 »

Kibuka » Di 5. Jan 2016, 20:13 hat geschrieben:Dass die Bahn gezwungen wird nicht lukrative Ortschaften anzufahren ist ein Relikt der alten Staatsbahn und gehört abgeschafft.

Die Maut für Busse wird aber ohnehin kommen.
Das ist derzeit aber nicht der Fall ... ob und wann da mal was kommen wird steht in den Sternen ...
Ich halte diese aber für genauso falsch. Die Straßennutzung sollte über eine KFZ-Steuer in Kombination mit dem Kraftstoffpreis abgegolten werden. Nur ist das schwierig umzusetzen, wenn in der EU keine gleiche Basis für Steuern existiert.
Wie gesagt, es sollte eine faire Unternehmenskonkurenz geben anstatt der Herauspickung lukrativer Strecken zu Billigstspreisen !
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Kibuka »

Bei den ganzen staatlichen Eingriffen mit der Mineralölsteuer, dem EEG, der Maut usw. ist ohnehin fraglich, wie man noch einen fairen Wettbewerb zwischen Unternehmen sicherstellen will.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

Flixbus hat nach seiner Fusion mit MeinFernbus (hatten zusammen geschätzt ~70% Marktanteil) nun auch noch Relationen von Megabus abgekauft und heute angekündigt, Postbus zu übernehmen.
Die "Erwartungen an die Wirtschaftlichkeit dieser Dienstleistung" hätten sich nicht erfüllt – so verklausuliert begründet die Deutsche Post ihren Ausstieg aus dem Fernbusgeschäft. Kurz gesagt: Geld ist mit dem Langstreckentransport von Personen per Bus für die Post nicht zu verdienen. Darum verkauft sie ihren Geschäftszweig Postbus an den Konkurrenten Flixbus.
http://www.zeit.de/mobilitaet/2016-08/f ... pol-preise
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(03 Aug 2016, 22:44)

Flixbus hat nach seiner Fusion mit MeinFernbus (hatten zusammen geschätzt ~70% Marktanteil) nun auch noch Relationen von Megabus abgekauft und heute angekündigt, Postbus zu übernehmen.
Wie zu erwarten war werden nach und nach Konkurrenten aufgekauft oder platt gemacht die die Billigpreise nicht langfristig subventionieren können.
Daher werden die Preise nun auf ein konkurrenzfähiges Niveau ansteigen ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(03 Aug 2016, 23:05)

Wie zu erwarten war werden nach und nach Konkurrenten aufgekauft oder platt gemacht die die Billigpreise nicht langfristig subventionieren können.
Daher werden die Preise nun auf ein konkurrenzfähiges Niveau ansteigen ...
Das sagte man bei der "großen Fusion" und den anschließenden Einkäufen auch schon, aber bisher ist davon nichts zu sehen. Ich glaub, das ist eher DB-Marketing.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von John Galt »

Die Kartellamthonks heulen rum weil Edeka Tengelmann übernehmen will, aber das hier intersessiert die nicht?
Auf dem deutschen Fernbusmarkt gehen die Nummer eins und Nummer zwei zusammen: Marktführer Flixbus übernimmt nach eigenen Angaben das Geschäft des Konkurrenten Postbus.

Anfang des Jahres besaß das im Februar 2013 gegründete Unternehmen nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens Iges in Deutschland einen Marktanteil von 71 Prozent - vor Postbus mit 10 Prozent.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 05890.html

81% Marktanteil - Kein Problem :D
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von Zunder »

"Flixbus hat über 80 Prozent Marktanteil. Doch das Kartellamt hält sich raus: das Fernbusgeschäft ist zu klein."
http://www.br.de/nachrichten/flixbus-ue ... e-100.html

Das Kartellamt interesiert sich tatsächlich nicht für Peanuts.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von frems »

Zunder hat geschrieben:(04 Aug 2016, 01:15)

"Flixbus hat über 80 Prozent Marktanteil. Doch das Kartellamt hält sich raus: das Fernbusgeschäft ist zu klein."
http://www.br.de/nachrichten/flixbus-ue ... e-100.html

Das Kartellamt interesiert sich tatsächlich nicht für Peanuts.
Zumal Fernbusse mit dem Schienenpersonenfernverkehr konkurrieren. Und in dem Vergleich sind die Umsätze ein Witz.
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Re: Fernbusverkehr darf künftig in Deutschland rollen

Beitrag von pikant »

mal eine Frage an die Experten

warum sind diese Fernbusse so billig?

Saarbruecken - Paris hin und zurueck bittet Eurolines fuer 37 Euro an.........
das sind etwa 800km.
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