Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

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Kamikaze
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

carolus hat geschrieben:(30 Oct 2020, 18:23)

@Kamikaze,

"Aber wie gesagt sehe ich auch diese "Atomkraft" nicht als Heilsbringer-Technologie an - insbesondere in den kommenden Jahr(zehnt)en."

sagt das ihre glaskugel?
Das sagt sie in der Tat, nachdem ich sie anhand der Aussagen der beteiligten Forscher kalibriert habe. ;)
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carolus

Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von carolus »

Kamikaze hat geschrieben:(02 Nov 2020, 06:41)

Das sagt sie in der Tat, nachdem ich sie anhand der Aussagen der beteiligten Forscher kalibriert habe. ;)
@Kamikaze,

sie bringen mich zum lachen.

seit 1962 befasse ich mich mit diesem thema.
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Tom Bombadil
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(02 Nov 2020, 06:41)

Das sagt sie in der Tat, nachdem ich sie anhand der Aussagen der beteiligten Forscher kalibriert habe. ;)
Ich habe bisher keinen einzigen Forscher gefunden, der auch nur eine der folgenden Thesen auch nur behauptet hat:
- Kernenergie bewirkt mehr Tote pro Kilowattstunde als Kohle
- Die Endlagerung der Abfälle aus 50 Jahren Kernenergie sind wesentlich leichter zu entsorgen als aus die Abfälle aus 80 oder 100 Jahren
- Die Wahrscheinlichkeit eines schweren Unfalls hängt nicht von den Sicherheitsstandards ab. Der einzig relevante Parameter ist Kernenergie ja oder nein
- Es wäre technisch nicht möglich gewesen, die deutschen Kernkraftwerke länger zu betreiben und dafür schneller aus der Kohle auszusteigen.
Alle drei Aussagen müssten wahr sein, um den deutschen Atomausstieg zu rechtfertigen. Alle drei sind falsch. Das sage nicht nur ich, sondern so weit ich weiß einstimmig alle Experten, die tatsächlich diese Frage beantworten.
Daher gehe ich nicht davon aus, dass unter all denen, die den schnellen deutschen Atomausstieg bejubeln, irgendwer seine Ideologie anhand der beteiligten Forscher kalibriert hat. Da wurde eher die Wahrnehmung der Forschung anhand der Ideologie kalibriert.
Stein1444
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Stein1444 »

Ein absolutes argument gegen Atomkraft ist auch der Terrorismus. Wehre zb der 11 September statt in WTC in https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraft ... dian_Point wäre New York unter Umständen entvölkert werden und das ist keine Energie wert
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Stein1444 hat geschrieben:(05 Feb 2021, 11:12)

Ein absolutes argument gegen Atomkraft ist auch der Terrorismus. Wehre zb der 11 September statt in WTC in https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraft ... dian_Point wäre New York unter Umständen entvölkert werden und das ist keine Energie wert
Argument ja - aber mit Nichten absolut.

Heute neu gebaute Kernkraftwerke sind gegen 9/11 Attacken gesichert. Reaktoren, die grundsätzlich nicht gegen Flugzeugabsturz ausgelegt sind gab es in Deutschland schon lange nicht mehr.
Auslegungsgrundlage war meist der Starfighter oder die Phantom, weil der mechanische Schaden durch ein schnelles kleines Flugzeug größer ist als durch ein langsames großes. Die offene Flanke ist, dass der Brand durch den austretenden Treibstoff unterschätzt wurde.

Ein Kernkraftwerk besteht aus mehr als einem Gebäude, aber nur in einem Gebäude laufen alle Sicherheitssysteme zusammen, dem Reaktorgebäude. Damit haben wir schon einmal zwei mögliche Gegenmaßnahmen:
1) Die Wände dieses einen Gebäudes verstärken.
2) Die Einflugschneise zubauen, und wenn es nur ein paar stabile Masten sind.
In beiden Fällen könnte ein Flugzeug zwar Teile des Sicherheitssystems zerstören, aber nie alle Redundanzen.

So oder so gilt: Die Außenwand des Reaktorgebädes ist nicht aus Pappe. Der Reaktor befindet sich nicht direkt dahinter, sondern in der Mitte, hinter Wänden die nicht aus Pappe sind und Zwischenräumen gefüllt mit schwerem Gerät (also wieder nicht aus Pappe). Man kann also auch bei älteren Anlagen davon ausgehen, dass der Reaktordruckbehälter stehen bleibt. Die offene Flanke sind Kühlwasserleitungen, und vor allem Kabel. Man müsste also sicherstellen, dass auch im Inferno noch eine Kühlwasserleitung stehen bleibt und einige Ventile richtig gestellt werden.

Nun hätte die Rot-Grüne Bundesregierung auf Nachrüstung bestehen können - oder wegsehen, weil die Restlaufzeit ja “nur” noch 20 Jahre ist.

Damit kommen wir zum Thema “das ist keine Energie wert”: Dieses Argument greift nicht, wenn der Atomausstieg mehr Risiken und mehr tatsächliche Tote - ja sogar mehr Gefahr eines Super-Gaus - bringt.

Wenn Zehntausende von hypothetischen Toten und Millionen von hypothetischen Flüchtlingen keine Option sind, aber hunderttausende von tatsächlichen Toten und zig Millionen tatsächliche Flüchtlinge durch Klimawandel und Kriege um fossile Rohstoffe (zu denen indirekt ja auch 9/11 selbst zählt) gehen in Ordnung, dann stimmt etwas nicht. Wenn mir ein Ziel am Herzen liegt, dann gebe ich mich nicht mit nutzlosen oder kontraproduktiven Maßnahmen zufrieden.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Jan-Maria »

Einige Überlegungen:
-Japan ist vom Meer umgeben. Wenn es kracht geht die Hälfte aufs Meer.
-Mit AKW kei Schwarz-Grün also doch kein AKW
-In den 60'ern glaubte man durch die Trockenlegung des Mittelmeres Lebensraum gewinnen zu können
-Nach REFA-Studien benötigt man im Durchschnittshaushalt zur Bewirtschaftung einer Spülmaschine 19 Minuten, 21 Minuten ohne Spülmaschine
-Wenn man den in amerikanischen Städten in den 70'er Jahren mit dem Auto untwerwegs ist, dann benötigt man für den Erwerb es Autos, die Betriebskosten und die Fahrzeit die gleiche Zeit als ginge man zu Fuß. (Club of Rome)
- Ich hatte bisher kein Auto, dass ich verkaufte bevor es liegen geblieben wäre. Die Autos die meine Frau verkaufte bevor sie liegen geblieben sind, sind bei den Käufern kaputt gegangen.
Naürlich gibt es sehr gut funktionierende Technik: mein Bruder ist Conterganbehindert und natürlich nehme ich Medikamente. Solange ich in der Lage bin mein Tun selbst zu verantworten oder aber den Kreis, der es Austragen muss klein zu halten, ist es evtl. sinvoll ein Risiko einzugehen. Darüber hinaus ist es aus meiner Sicht abzulehnen.
Auch wenn die Wiederbelebung einer 'modernen' Kernkraft mit dem CO2 Argument einhergeht so ist doch klar dass der Schadensfall eintreten muss, irgendwann einmal. Ob das ein Miliardenfieger Bundeswehr ist, ein deutsches U-Boot das neulich untergeht oder ein BER, wir schaffe es nicht im besten Maschinenbauland der Welt Technik immer zu beherschen.
Spülmaschine und Auto sind "Zeitumverteilungsmaschinen" keine Zeitgewinnmaschinen hier liegt der Hauptvorteil von Technik. Atomstrom kostete in meiner Erinnerug häufig einige Pfennig mehr als konventioneller Strom ,er bot aber eine Unbhängigkeit vom Öl. Unsere Stromindustrie steht durch die Entwicklung alternativer Energieformen unter Druck. Wir müssen forschen, entwickeln und wagen, aber im Bereich der EnergieZwischenspeicherung. Und das Banalste was da eben klappt ist Wasserstoff/Methan mit einem bescheidenen Wirkungsgrad mit vielen technischen Hürden ( H2 difundiert durch Stahl). Wir habe ITER für Visionen wir brauchen keine alternativen AKW.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Praia61 »

Stein1444 hat geschrieben:(05 Feb 2021, 11:12)

Ein absolutes argument gegen Atomkraft ist auch der Terrorismus. Wehre zb der 11 September statt in WTC in https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraft ... dian_Point wäre New York unter Umständen entvölkert werden und das ist keine Energie wert
Argument ?
Lachhaft !
Wo steht in New York ein KKW ?
FLAB —- Flugzeugabsturz—-Ein Lastfall bei KKWs
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Praia61 hat geschrieben:(18 Feb 2021, 14:56)

Argument ?
Lachhaft !
Wo steht in New York ein KKW ?
FLAB —- Flugzeugabsturz—-Ein Lastfall bei KKWs
Nein, so nun auch wieder nicht. Ja, jedes Kernkraftwerk ist im Prinzip gegen Flugzeugabsturz gesichert, aber nach 9/11 kamen Zweifel auf, ob die der Genehmigung zugrunde liegenden Annahmen korrekt sind, insbesondere die Verbindung aus mechanischem Schaden und Kerosin.
Daher wäre es denkbar, dass ein Flugzeug auf Indian Point die Region New York entvölkerten könnte im Sinne einer notwendigen Evakuierung - nicht im Sinne alle tot, denn das hat ja selbst Tschernobyl nicht einmal mit dem Kraftwerksgelände erreicht.
Rot-Grün hat schließlich in Deutschland nichts gemacht, weil die Kraftwerke ja “nur” noch 21 Jahre am Netz sein können - als wäre es Absicht, wirklich alle Vorteile der Nutzung und nicht Nutzung zu vereinen.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Praia61 »

Es ist so , dass in NY kein KKW steht.
Fakt !
Also Ist die Aussage „statt ins WTC... wäre NY unter Umständen entvölkert... „
Ignorierte Person/en : Schnitter
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Praia61 hat geschrieben:(18 Feb 2021, 23:11)

Es ist so , dass in NY kein KKW steht.
Fakt !
Also Ist die Aussage „statt ins WTC... wäre NY unter Umständen entvölkert... „
Ich habe nochmals nachgeschlagen. Indian Point ist 55 km vom Zentrum New Yorks entfernt. Damit hast du insofern Recht, dass auch eine vorübergehende Evakuierung GANZ New Yorks unwahrscheinlich ist.
Aber immerhin liegt der Ballungsraum flussabwärts, so dass die vorübergehende Evakuierung großer und permanente Evakuierung kleiner dicht besiedelter Stadtteile nich völlig unplausibel ist.

Man sollte die Gefahr ernst nehmen - nicht aber die Behauptung, jede lockere Schraube in Kernkraftwerken sei gleich ein Weltuntergang und man könne nichts für die Sicherheit tun außer abschalten. Keine Gefahr ist je durch kopflose Panik beherrscht worden.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Stein1444 »

Ich habe nie behauptet das https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraft ... dian_Point in New York Liegt aber es liegt so nah das eine Verstrahlung New Yorks und eine folgende Evakuierung nicht ausgeschlossen werden könnte. Natürlich gibt es keinen Sofortigen massentot. Bei Atomkraftvorfällen ist nicht eine eventuelle Explosion sondern Strahlung das Problem. Und diese kann sich weit verteilen. Natürlich ist das ein World Caste Szenario gewesen unwahrscheinlich aber nicht unmöglich.

Nach dem Vorfall von Fukushima 2011 in Japan empfahl das Außenministerium den Amerikanern in Japan, sich mehr als fünfzig Meilen von der Region entfernt aufzuhalten.
Und New York ist nur 41 Meilen entfernt
Bernd Höcke :D

Ich habe eine Isolierte Rechtschreibschwäche. Ich gebe mein bestes keine Fehler zu machen.

Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber niemand hat das Recht auf eigene Fakten
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Stein1444 hat geschrieben:(19 Feb 2021, 08:51)

Ich habe nie behauptet das https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraft ... dian_Point in New York Liegt aber es liegt so nah das eine Verstrahlung New Yorks und eine folgende Evakuierung nicht ausgeschlossen werden könnte. Natürlich gibt es keinen Sofortigen massentot. Bei Atomkraftvorfällen ist nicht eine eventuelle Explosion sondern Strahlung das Problem. Und diese kann sich weit verteilen. Natürlich ist das ein World Caste Szenario gewesen unwahrscheinlich aber nicht unmöglich.



Und New York ist nur 41 Meilen entfernt
Meine Prognose “Entvölkern nur im Sinne von Evakuierung” bezog die Langzeitfolgen mit ein. So groß ist die austretende Aktivität nun auch wieder nicht. Ein Reaktorunfall ist schlimm, aber endlich. Und so direkt ein Spaziergang ist der Klimawandel ja auch nicht.

Und nicht vergessen: Das Kraftwerk muss erst einmal einen katastrophalen Unfall haben, d.h. die Terroristen müssten genau das richtige Gebäude aus dem richtigen Winkel treffen UND Glück haben, sonst ist es nur ein Flugzeugabsturz in ein weit entferntes Gewerbegebiet.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Um zum eigentlichen Thema zurückzukehren, was haltet ihr von VOLT?
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PersonalFreedom
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von PersonalFreedom »

Perkeo hat geschrieben:(19 Feb 2021, 10:17)

Um zum eigentlichen Thema zurückzukehren, was haltet ihr von VOLT?
Prima Idee. Aber sie sind nicht wirklich für Kernkraft und haben zu viele linke / linksradikale Ansätze im Programm.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

PersonalFreedom hat geschrieben:(26 Feb 2021, 13:15)

Prima Idee. Aber sie sind nicht wirklich für Kernkraft und haben zu viele linke / linksradikale Ansätze im Programm.
„Nicht wirklich für“ mag zutreffen - aber da wird man heutzutage bescheiden. Links im weiteren Sinne vielleicht auch. Aber linksradial finde ich beim besten Willen nicht.
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Kamikaze
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Übungsalarm im AKW Flamanville zeigt gravierende Sicherheitsmängel
Nuklear: EDF hat nach einer unangekündigten Inspektion in Flamanville eine Mahnung ausgesprochen


In der Nacht vom 11. auf den 12. Januar führte die Behörde für nukleare Sicherheit eine Überraschungsinspektion im Kraftwerk Flamanville durch und simulierte dabei eine schwere Krisensituation. Schlecht organisiert, reagierte die EDF nicht in der vorgegebenen Zeit.


Dies ist eine weitere Warnung für das EDF-Kernkraftwerk Flamanville in der Region Manche in Frankreich, in dem der EPR-Reaktor der neuen Generation, der 2023 in Betrieb gehen soll, und zwei Reaktoren der älteren Generation stehen. Und die bereits unter verstärkte Überwachung gestellt wurde, nachdem der Nuklear-Gendarm eine Reihe von Fehlern festgestellt hatte.


Die französische Behörde für nukleare Sicherheit (ASN) hat EDF wegen der festgestellten Mängel in ihrem internen Notfallplan eine förmliche Aufforderung erteilt. Konkret forderte die ASN im Juni 2017 EDF auf, seinen internen Notfallplan bis Anfang 2021 zu aktualisieren. Als diese Frist Ende letzten Jahres näher rückte, gab das Energieunternehmen an, dass sein neuer Notfallplan noch nicht fertiggestellt sei, dass aber seine spezielle Organisation in Flamanville - wo eine Baustelle und zwei in Betrieb befindliche Reaktoren nebeneinander bestehen - es dennoch ermögliche, die Standards des Krisenmanagements einzuhalten.

Den Ton angeben


Bei einer Überraschungsinspektion mitten in der Nacht vom 11. auf den 12. Januar stellte die Sicherheitsbehörde jedoch fest, dass diese Organisation nicht funktionierte. "Es wurde ein schweres Krisenszenario gewählt, was bedeutet, dass sich nur wenige Menschen zum Einsatzort begeben können, wie z. B. bei einer Überschwemmung oder starkem Schneefall. Dieses Szenario impliziert, dass einige EDF-Mitarbeiter Aufgaben ausführen müssen, die ihnen normalerweise nicht zustehen. Die Vor-Ort-Inspektion zeigte jedoch, dass Schulung und Hilfsmittel dafür nicht ausreichend waren. Die Zeit, die benötigt wurde, um die Krisenorganisation zum Laufen zu bringen, war viel zu lang", erklärt ASN-Chefinspektor Christophe Quintin.


Während der Inspektion stellte die DSC auch "eine späte Verzögerung bei der Alarmierung der Behörden" fest. EDF brauchte fast zwei Stunden, um die Präfektur darüber zu informieren, dass während der Übung ein interner Notfallplan ausgelöst worden war.


Diese Art der förmlichen Aufforderung ist recht selten und zielt darauf ab, dass die Behörde für nukleare Sicherheit ihren Ton gegenüber EDF verschärft, um sicherzustellen, dass das Unternehmen die Fristen für die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen einhält. "Die Nichtbeachtung einer Mahnung ist eine Straftat", mahnt Christophe Quintin.


EDF hat sich verpflichtet, der Sicherheitsbehörde bis zum 16. April einen neuen Notfallplan für das Kraftwerk Flamanville vorzulegen, der innerhalb von sechs Monaten umgesetzt werden soll. "Bis Mitte Oktober werden zwei Krisenübungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass dieser Plan einsatzbereit ist", erklärt EDF.
Quelle: https://www.lesechos.fr/industrie-servi ... le-1294988
(Übersetzt mit Deepl.com Translator)

Hoffen wir mal, dass Murphy noch eine Weile anderweitig beschäftigt ist. :?
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(05 Mar 2021, 14:05)

Übungsalarm im AKW Flamanville zeigt gravierende Sicherheitsmängel



Quelle: https://www.lesechos.fr/industrie-servi ... le-1294988
(Übersetzt mit Deepl.com Translator)

Hoffen wir mal, dass Murphy noch eine Weile anderweitig beschäftigt ist. :?
Dafür macht man Übungen, damit man Sicherheitsmängel findet bevor es zu Unfällen kommt, und dafür hat man eine Behörde, dass sie dem Betreiber Feuer unterm Hintern macht wenn er ein Sicherheitskonzept vergeigt oder gar verbummelt.
Der Unterschied zwischen Kernkraftbefürwortern und Anti-Atom-Bewegten besteht nicht darin, dass erstere denken man könne ein Kraftwerk betreiben ohne jemals Fehler zu machen, sondern dass sie folgendes wissen:
a) Ein einziger Fehler - und sei er noch so gravierend - führt niemals zur Katastrophe, schon allein deshalb weil das Beherrschen eines Einzelfehlers eine fundamentale Anforderung ist. Die auch nur theoretische Möglichkeit eines nicht beherrschten Einzelfehlers wäre per we ein weiterer Fehler.
b) Selbst beim schlechtesten Kernkraftwerk ist die Wahrscheinlichkeit der Emission großer Mengen an gesunsheits-, umwelt- und klimaschädlichen Substanzen kleiner als 100% - und somit kleiner als im besten Kohlekraftwerk.
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Bielefeld09
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(06 Mar 2021, 02:47)
..............
b) Selbst beim schlechtesten Kernkraftwerk ist die Wahrscheinlichkeit der Emission großer Mengen an gesunsheits-, umwelt- und klimaschädlichen Substanzen kleiner als 100% - und somit kleiner als im besten Kohlekraftwerk.
Lassen wir doch bitte ein solches Gespräch.
Harryisburg
Tschernobyl
Fukischima,
Eine todsicherere Technik für nächste Generationen.
Noch Fragen?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(06 Mar 2021, 03:05)

Lassen wir doch bitte ein solches Gespräch.
Harryisburg
Tschernobyl
Fukischima,
Eine todsicherere Technik für nächste Generationen.
Noch Fragen?
Ja, zwei:
1) In welchem dieser Fälle hat EIN Fehler zur Katastrophe geführt?
2) Dir ist schon klar, dass der Strom nicht aus der Steckdose kommt, oder? Nach meinem Wissen sagt JEDER, der sich die Mühe gemacht hat nachzurechnen, dass Kernenergie sicherer ist als fossile Energie. Trotz der enormen Dummheit bei Tschernobyl und (entgegen der weit verbreiteten Meinung) Fukushima.
Harrisburg ist gerade nochmal gut gegangen, was nicht hätte sein müssen, aber andererseits auch kein Zufall ist. Es war - nach dem DAMALIGEN Stand der Technik - zwar nicht vorbildlich, aber kein kompletter Verfall des Sicherheitskultur wie Tschernobyl und Fukushima.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(06 Mar 2021, 03:15)

Ja, zwei:
1) In welchem dieser Fälle hat EIN Fehler zur Katastrophe geführt?
2) Dir ist schon klar, dass der Strom nicht aus der Steckdose kommt, oder? Nach meinem Wissen sagt JEDER, der sich die Mühe gemacht hat nachzurechnen, dass Kernenergie sicherer ist als fossile Energie. Trotz der enormen Dummheit bei Tschernobyl und (entgegen der weit verbreiteten Meinung) Fukushima.
Na ja.
Wenn sie nach Fehlern fragen,
haben alle Systeme versagt.
Und Sie stellen hier ein sicheres System dar?
Bitte, hier ist der Platz.
Schreiben Sie!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(06 Mar 2021, 03:37)

Na ja.
Wenn sie nach Fehlern fragen,
haben alle Systeme versagt.
Eben: ALLE Systeme müssen versagen, nicht irgendeines - und das passiert nur, wenn ALLE Verantwortlichen in ALLEN Institutionen versagen.
Kein Mensch hat je behauptet, Kernenergie wäre idiotensicher, sondern dass
a) die Alternativen auch nicht idiotensicher sind und
b) das Beherrschen von Fehlern möglich ist.
Aussage a) wird gerade durch den Vergleich des deutsche CO2-Ausstoß mid dem Frankreichs und Großbritanniens bewiesen, b) wurde durch Tschernobyl und Fukushima nicht widerlegt.
Bielefeld09 hat geschrieben:(06 Mar 2021, 03:37)
Und Sie stellen hier ein sicheres System dar?
Dass Tschernobyl und Fukushima sichere Kernkraftwerke waren, sage ich ja gerade eben nicht. Die Anti-Atom-Bewegung - und implizit du - nehmen sie als repräsentative Beispiele für die größte erreichbare Sicherheit.
Bielefeld09 hat geschrieben:(06 Mar 2021, 03:37)

Bitte, hier ist der Platz.
Schreiben Sie!
Das habe ich bereits beantwortet, unter anderem hier:
Perkeo hat geschrieben:(06 Mar 2021, 02:47)
Selbst beim schlechtesten Kernkraftwerk ist die Wahrscheinlichkeit der Emission großer Mengen an gesunsheits-, umwelt- und klimaschädlichen Substanzen kleiner als 100% - und somit kleiner als im besten Kohlekraftwerk.
Lesen Sie!

Es ist effektiv, immer nur die eigene These zu wiederholen anstatt auf Gegenargumente einzugehen - aber nicht wen man mit Leuten redet, die von der Thematik ein bisschen verstehen und sich ein wenig damit auseinandersetzt haben.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(06 Mar 2021, 04:14)

Eben: ALLE Systeme müssen versagen, nicht irgendeines - und das passiert nur, wenn ALLE Verantwortlichen in ALLEN Institutionen versagen.
Kein Mensch hat je behauptet, Kernenergie wäre idiotensicher, sondern dass
a) die Alternativen auch nicht idiotensicher sind und
b) das Beherrschen von Fehlern möglich ist.
Aussage a) wird gerade durch den Vergleich des deutsche CO2-Ausstoß mid dem Frankreichs und Großbritanniens bewiesen, b) wurde durch Tschernobyl und Fukushima nicht widerlegt.

Dass Tschernobyl und Fukushima sichere Kernkraftwerke waren, sage ich ja gerade eben nicht. Die Anti-Atom-Bewegung - und implizit du - nehmen sie als repräsentative Beispiele für die größte erreichbare Sicherheit.

Das habe ich bereits beantwortet, unter anderem hier:


Lesen Sie!

Es ist effektiv, immer nur die eigene These zu wiederholen anstatt auf Gegenargumente einzugehen - aber nicht wen man mit Leuten redet, die von der Thematik ein bisschen verstehen und sich ein wenig damit auseinandersetzt haben.
Es reicht!
Sie haben Ihr Entsorgungsproblem nicht gelöst:
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(06 Mar 2021, 04:34)

Es reicht!
Sie haben Ihr Entsorgungsproblem nicht gelöst:
Wieso meines? Als die ersten deutschen Kernkraftwerke ans Netz gingen war ich noch nicht geboren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein Endlager für die Abfälle aus 50, aber nicht 100 Jahren Kernenergie finden, dürfte gegen null gehen.

Übrigens: Deutschland hat zwei genehmigte Endlager für schwach radioaktive Abfälle (Morsleben und Schacht Konrad) und ein Endlager für Brennelemente ist in Finnland gerade im Bau.

Die quasi-religiöse Verteufelung der Kernenergie ist keine Lösung sondern ein Problem - selbst wenn man nur die Sicherheit der Kernenergie betrachtet.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(06 Mar 2021, 04:45)

Wieso meines? Als die ersten deutschen Kernkraftwerke ans Netz gingen war ich noch nicht geboren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein Endlager für die Abfälle aus 50, aber nicht 100 Jahren Kernenergie finden, dürfte gegen null gehen.

Übrigens: Deutschland hat zwei genehmigte Endlager für schwach radioaktive Abfälle (Morsleben und Schacht Konrad) und ein Endlager für Brennelemente ist in Finnland gerade im Bau.

Die quasi-religiöse Verteufelung der Kernenergie ist keine Lösung sondern ein Problem - selbst wenn man nur die Sicherheit der Kernenergie betrachtet.
[Moderation: bitte sachlich bleiben.]
Erklären Sie das.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(06 Mar 2021, 05:00)

[Moderation: bitte sachlich bleiben.]
Erklären Sie das.
In aller Bescheidenheit und bei allem gebührenden Respekt sehe ich die Ursache unserer unterschiedlichen Meinungen nicht darin, dass Sie viel von der Sache verstehen und ich wenig.

Seien Sie ehrlich:
Haben Sie gewusst, dass Finnlands Endlager schon im Bau ist?
Haben Sie gewusst, dass Morsleben und Schacht Kontad zwei genehmigte Endlager sind?
Wissen Sie, dass Gorleben verworfen wurde, weil es bessere Standorte gibt - nicht etwa weil es wissenschaftlich-technisch unmöglich gewesen wäre, einfach dort das Endlager zu bauen?

Was mit mir „nicht stimmt“ ist: Ich habe vom Baum der Erkenntnis gegessen und wurde aus dem Paradies vertrieben, in dem alle Deutschen sich gegenseitig auf die Schulter klopfen was für ein leuchtendes Vorbild sie sind.
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Tom Bombadil
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Zur Frage im Threadtitel: Die Humanisten!

Aus deren Programm:
  • Einen zügigen Ausstieg aus Kohlestrom in Deutschland bis 2025
  • Alle neu gebauten Kraftwerke müssen weitestgehend klimaneutral sein
  • Einen zügigen Umstieg von bestehenden Kernkraftwerkstypen auf Generationen III+ und IV.
  • Wiederaufnahme von Forschung an neuen Kernkraftwerken der Generation IV,
  • Die direkte Teilnahme am GIF (Generation-IV-International-Forum) und zwar in unmittelbarer Form wie in Frankreich, nicht wie es gegenwärtig der Fall ist, indirekt über die Europäische Atomgemeinschaft
  • Bau und Betrieb von Generation-IV-Kernkraftwerken, insbesondere der kleinen modularen Kernkraftwerke (SMR), sobald die Technik ausgereift ist
  • Eine Abkehr vom starren Kernkraft-Ausstiegsszenario bis 2022 hin zu einem geregelten Übergang zu inhärent sicheren Kernreaktortypen, so dass die Versorgungssicherheit zu keiner Zeit gefährdet wird und eine Reduktion der Emissionen entsprechend den Temperaturzielvorgaben der IPCC erreicht wird
  • Ein Expertengremium soll noch in diesem Jahr den genauen Zeitplan erarbeiten und klären, welche Reaktortypen am besten geeignet sind und wann sie in Betrieb gehen können
  • Forschung in Kernfusion politisch und finanziell unterstützen, um schnellstmöglich auf diese Zukunftstechnologie zugreifen zu können
  • Forschung an Transmutation für die Umwandlung von langlebigem in kurzlebigen radioaktiven Abfall, der als Brennstoff dann wiederverwendet werden kann
  • Die “Erneuerbare-Quellen”-Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen in “kohlenstoffarme Quellen (low-carbon)” ändern, und die CO2-neutralen Kernkraftwerke als deren integralen Bestandteil hinzufügen
https://www.diehumanisten.de/2020/04/13 ... orderungen
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Mar 2021, 09:07)

Zur Frage im Threadtitel: Die Humanisten!

Aus deren Programm:
  • Einen zügigen Ausstieg aus Kohlestrom in Deutschland bis 2025
  • Alle neu gebauten Kraftwerke müssen weitestgehend klimaneutral sein
  • Einen zügigen Umstieg von bestehenden Kernkraftwerkstypen auf Generationen III+ und IV.
  • Wiederaufnahme von Forschung an neuen Kernkraftwerken der Generation IV,
  • Die direkte Teilnahme am GIF (Generation-IV-International-Forum) und zwar in unmittelbarer Form wie in Frankreich, nicht wie es gegenwärtig der Fall ist, indirekt über die Europäische Atomgemeinschaft
  • Bau und Betrieb von Generation-IV-Kernkraftwerken, insbesondere der kleinen modularen Kernkraftwerke (SMR), sobald die Technik ausgereift ist
  • Eine Abkehr vom starren Kernkraft-Ausstiegsszenario bis 2022 hin zu einem geregelten Übergang zu inhärent sicheren Kernreaktortypen, so dass die Versorgungssicherheit zu keiner Zeit gefährdet wird und eine Reduktion der Emissionen entsprechend den Temperaturzielvorgaben der IPCC erreicht wird
  • Ein Expertengremium soll noch in diesem Jahr den genauen Zeitplan erarbeiten und klären, welche Reaktortypen am besten geeignet sind und wann sie in Betrieb gehen können
  • Forschung in Kernfusion politisch und finanziell unterstützen, um schnellstmöglich auf diese Zukunftstechnologie zugreifen zu können
  • Forschung an Transmutation für die Umwandlung von langlebigem in kurzlebigen radioaktiven Abfall, der als Brennstoff dann wiederverwendet werden kann
  • Die “Erneuerbare-Quellen”-Richtlinie 2009/28/EG des Europäischen Parlaments zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen in “kohlenstoffarme Quellen (low-carbon)” ändern, und die CO2-neutralen Kernkraftwerke als deren integralen Bestandteil hinzufügen
https://www.diehumanisten.de/2020/04/13 ... orderungen
Richtig, in diese Energiepolitik ist die richtige. Problematisch ist die Religionspolitik, die das sehr gut funktionierende Kooperationsmodell Deutschlands durch das wesentlich schlechtere Modell der strikten Säkularisation ersetzen will.
Das ist so als würde man als Fleischesser eine Partei wählen, die rein veganes Essen für Schulkantinen fordert.

Daher schwanke ich zwischen freien Wählern und Volt.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(06 Mar 2021, 08:09)

In aller Bescheidenheit und bei allem gebührenden Respekt sehe ich die Ursache unserer unterschiedlichen Meinungen nicht darin, dass Sie viel von der Sache verstehen und ich wenig.

Seien Sie ehrlich:
Haben Sie gewusst, dass Finnlands Endlager schon im Bau ist?
Haben Sie gewusst, dass Morsleben und Schacht Kontad zwei genehmigte Endlager sind?
Wissen Sie, dass Gorleben verworfen wurde, weil es bessere Standorte gibt - nicht etwa weil es wissenschaftlich-technisch unmöglich gewesen wäre, einfach dort das Endlager zu bauen?

Was mit mir „nicht stimmt“ ist: Ich habe vom Baum der Erkenntnis gegessen und wurde aus dem Paradies vertrieben, in dem alle Deutschen sich gegenseitig auf die Schulter klopfen was für ein leuchtendes Vorbild sie sind.
Sorry, wenn ich unsachlich gewesen bin.
Ich glaube auch nicht, das mit Ihnen irgendwas nicht stimmt.
Aber ich glaube, das Sie und die Proponenten sich einfach überschätzen,
wenn Sie glauben, Sie könnten radioaktiven Müll über Millionen von Jahren sicher einlagern,
obwohl verantwortungsvolles Handels durch die Menschheit erst seit dem 24.10.1945 durch die Gründung der UNO angedacht wurde!
Die Bedrohung von radioaktiven Material ist klar vorhanden
und nur schwer bis gar nicht zu steuern.
Aber bitte, Sie scheinen ja Konzepte zu haben.
Ich bin gespannt.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Zehn Jahre nach Fukushima
Erlebt Atomkraft eine Renaissance?
Auf europäischer Ebene sieht das sogenannte "Clean Energy Package" der Europäischen Kommission Laufzeitverlängerungen vor, sowie den Neubau von 100 Atomkraftwerken bis 2050.

https://www.n-tv.de/politik/Erlebt-Atom ... 89159.html
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(11 Mar 2021, 18:04)

Sorry, wenn ich unsachlich gewesen bin.
Ich glaube auch nicht, das mit Ihnen irgendwas nicht stimmt.
Aber ich glaube, das Sie und die Proponenten sich einfach überschätzen,
wenn Sie glauben, Sie könnten radioaktiven Müll über Millionen von Jahren sicher einlagern,
obwohl verantwortungsvolles Handels durch die Menschheit erst seit dem 24.10.1945 durch die Gründung der UNO angedacht wurde!
Die Bedrohung von radioaktiven Material ist klar vorhanden
und nur schwer bis gar nicht zu steuern.
Aber bitte, Sie scheinen ja Konzepte zu haben.
Ich bin gespannt.
Es wäre mir lieber wenn sie, anstatt sich für Unsachlichkeit zu entschuldigen, wenigstens einen einzigen Satz lang sachlich bleiben würden. Das ist nämlich was mit mir "nicht stimmt": Ich habe mich mit dem Thema sachlich auseinandergesetzt.

Das Konzept DER GRÜNEN für die Entsorgung radioaktiven Mülls ist: Man nehme eine geeignete geologische Formation, z.B. einen Salzstock, der 250 Millionen Jahre alt ist und bei dem alle Fakten darauf hinweisen, dass er den 251 millionsten Geburtstag auch erleben wird. Dort gräbt man eine Höhle, schmeißt den Müll rein und macht den Eingang zu. Das Endlagern müssen nicht irgendwelche Menschen machen, das macht das Gestein ganz alleine - und für Steine ist eine Million Jahre keine lange Zeit.

Jetzt stellen wir uns mal ganz dumm und sagen, die Grünen haben mit ihrem Konzept recht. Dann kann man doch anstelle des Abfalls von 50 Jahren Kernenergie den aus 100 Jahren endlagern. Der Platzbedarf ist etwa ein 4 Meter hoher Stapel für die Brennelemente, plus etwa die zehnfache Menge von schwach radioaktivem Müll. Und selbst in Norddeutschland sind die Berge größer als ein Fußballfeld.

Jetzt stellen wir uns nochmal ganz dumm und sagen, das Konzept der Grünen funktioniert nicht. Dann müssen wir das Zeug irgendwie vernichten - und das geht nur in einem Reaktor. Die Einschlusszeit würde auf 10.000 Jahre mit heute verfügbarer Technologie reduziert, auf einige hundert wenn wir Konzepte wie den Transmutationsreaktor zum laufen bringen würden.

Wir haben also eine Option, bei der der Atomausstieg für die Entsorgungsproblematik nahezu völlig nutzlos und eine bei der er sogar kontraproduktiv ist - und Milliarden Tonnen zusätzliches CO2.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(11 Mar 2021, 20:40)

Es wäre mir lieber wenn sie, anstatt sich für Unsachlichkeit zu entschuldigen, wenigstens einen einzigen Satz lang sachlich bleiben würden. Das ist nämlich was mit mir "nicht stimmt": Ich habe mich mit dem Thema sachlich auseinandergesetzt.

Das Konzept DER GRÜNEN für die Entsorgung radioaktiven Mülls ist: Man nehme eine geeignete geologische Formation, z.B. einen Salzstock, der 250 Millionen Jahre alt ist und bei dem alle Fakten darauf hinweisen, dass er den 251 millionsten Geburtstag auch erleben wird. Dort gräbt man eine Höhle, schmeißt den Müll rein und macht den Eingang zu. Das Endlagern müssen nicht irgendwelche Menschen machen, das macht das Gestein ganz alleine - und für Steine ist eine Million Jahre keine lange Zeit.

Jetzt stellen wir uns mal ganz dumm und sagen, die Grünen haben mit ihrem Konzept recht. Dann kann man doch anstelle des Abfalls von 50 Jahren Kernenergie den aus 100 Jahren endlagern. Der Platzbedarf ist etwa ein 4 Meter hoher Stapel für die Brennelemente, plus etwa die zehnfache Menge von schwach radioaktivem Müll. Und selbst in Norddeutschland sind die Berge größer als ein Fußballfeld.

Jetzt stellen wir uns nochmal ganz dumm und sagen, das Konzept der Grünen funktioniert nicht. Dann müssen wir das Zeug irgendwie vernichten - und das geht nur in einem Reaktor. Die Einschlusszeit würde auf 10.000 Jahre mit heute verfügbarer Technologie reduziert, auf einige hundert wenn wir Konzepte wie den Transmutationsreaktor zum laufen bringen würden.

Wir haben also eine Option, bei der der Atomausstieg für die Entsorgungsproblematik nahezu völlig nutzlos und eine bei der er sogar kontraproduktiv ist - und Milliarden Tonnen zusätzliches CO2.
Nöö, Ihr Konzept ist einfach nur falsch.
Es gibt keine Sicherheit in den nächsten 10 000 Jahren.
Warum schreiben Sie hier sowas?
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(11 Mar 2021, 21:15)
Nöö, Ihr Konzept ist einfach nur falsch.
Es gibt keine Sicherheit in den nächsten 10 000 Jahren.
Warum schreiben Sie hier sowas?
Es ist völlig irrelevant ob es Langzeitsicherheit gibt oder nicht, weil so oder so der Atomausstieg kein Entsorgungsproblem löst - egal welche Annahmen man über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Endlagerung macht.
Einzige Ausnahme wäre, wenn die in Deutschland 1962-2022 angefallene Müllmenge zufällig GENAU die Menge wäre, die man sicher entlagern kann.
Aber selbst da hat seinerzeit Rot-Grün so absurde Vorgaben gemacht wie direkte Endlagerung oder ein Lager für alle Abfallarten - als wollte man die Wahrscheinlichkeit, dass die Entscheidung Sinn macht, absichtlich auf Null absenken.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(11 Mar 2021, 21:25)

Es ist völlig irrelevant ob es Langzeitsicherheit gibt oder nicht, weil so oder so der Atomausstieg kein Entsorgungsproblem löst - egal welche Annahmen man über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Endlagerung macht.
Einzige Ausnahme wäre, wenn die in Deutschland 1962-2022 angefallene Müllmenge zufällig GENAU die Menge wäre, die man sicher entlagern kann.
Aber selbst da hat seinerzeit Rot-Grün so absurde Vorgaben gemacht wie direkte Endlagerung oder ein Lager für alle Abfallarten - als wollte man die Wahrscheinlichkeit, dass die Entscheidung Sinn macht, absichtlich auf Null absenken.
Sie können natürlich so argumentieren,
ändert aber nichts an der Frage:
Wohin mit dem Schrott.
Sie denken möglicherweise zu kurz.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(11 Mar 2021, 21:48)

Sie können natürlich so argumentieren,
ändert aber nichts an der Frage:
Wohin mit dem Schrott.
Sie denken möglicherweise zu kurz.
Nein, Sie denken zu kurz, nach dem Motto: "Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel". Wenn ich ein Problem habe, dann will ich es lösen - und das tu ich nicht mit nutzlosen bis kontraproduktiven Maßnahmen. Selbst wenn man nur allein die Risiken der Kernenergie betrachtet, wären keine Grünen die besseren Grünen gewesen, weil sie mindestens in gleichem Maße Sicherheitstechnik verhindert haben, in dem sie unsichere Technik verhinderten. Ich würde jederzeit 20 Jahre Laufzeit eines modernen Kernkraftwerks gegen ein Jahr Laufzeit eines veralteten - oder gegen einen Tag von einem Reaktor wie Tschernobyl - eintauschen. Und auch beim Müll hätte ich lieber ein nicht ganz optimales Endlager wie Gorleben in Betrieb als ein angeblich optimales auf den St. Nimmerleinstag verschoben.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Bielefeld09 »

Perkeo hat geschrieben:(11 Mar 2021, 22:04)

Nein, Sie denken zu kurz, nach dem Motto: "Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel". Wenn ich ein Problem habe, dann will ich es lösen - und das tu ich nicht mit nutzlosen bis kontraproduktiven Maßnahmen. Selbst wenn man nur allein die Risiken der Kernenergie betrachtet, wären keine Grünen die besseren Grünen gewesen, weil sie mindestens in gleichem Maße Sicherheitstechnik verhindert haben, in dem sie unsichere Technik verhinderten. Ich würde jederzeit 20 Jahre Laufzeit eines modernen Kernkraftwerks gegen ein Jahr Laufzeit eines veralteten - oder gegen einen Tag von einem Reaktor wie Tschernobyl - eintauschen. Und auch beim Müll hätte ich lieber ein nicht ganz optimales Endlager wie Gorleben in Betrieb als ein angeblich optimales auf den St. Nimmerleinstag verschoben.
Sorry, aber Sie haben keine Entsorgungslösung,
dann sollten wir diese Diskussion beenden.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Bielefeld09 hat geschrieben:(11 Mar 2021, 22:11)

Sorry, aber Sie haben keine Entsorgungslösung,
dann sollten wir diese Diskussion beenden.
Doch ich habe eine: Zu Potte kommen und das Endlager endlich bauen - oder doch Brutreaktoren. SIE haben keine.

Aber wenn Sie nicht diskutieren wollen, bitte, ich zwinge niemanden.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Die Betreiber der Atomkraftwerke sollten selbst (!) finanziell dafür Vorsorge treffen müssen, dass der selbst produzierte Müll sicher (überprüfbar!) endgelagert werden kann.
Dazu muss jeder Reaktorbetreiber alle seine Reaktoren mit einer Haftpflichtversicherung ausstatten, die den GAU-Fall abdeckt.'
Beides sollte selbstverständlich sein.
So lange die AKW-Betreiber dazu nicht in der Lage oder nicht willens sind sehe ich keinen Sinn über neue AKW zu diskutieren.
Sogar ohne diese Vorgaben können AKW aktuell nicht mehr rentabel betrieben werden. Alle AKW-Bauprojekte sind zu >80% staatlich finanziert - nach >50 Jahren Entwicklungszeit im Regelbetrieb. Die Wahrscheinlichkeit eines "großen Durchbruchs" schätze ich daher als sehr gering ein. Mal sehen, wann der erste schnelle Reaktor mit Atommüll exotherm (!) zum laufen kommt... Bisher gibt es diesbezüglich nur Geräte, die mehr strahlenden Müll produzieren, als sie "verbrennen".

Und zum Thema "Wir haben schon so viel Müll - da macht ein wenig mehr auch nichts mehr": Was hielten Sie davon, wenn ich regelmäßig ein kleines Stück Müll in Ihre Wohnung werfe? Sie haben doch sicher einen Mülleimer (also schon ein wenig Müll in der Wohnung). Da macht es doch nichts, wenn es ein wenig mehr wird, oder?
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)

Die Betreiber der Atomkraftwerke sollten selbst (!) finanziell dafür Vorsorge treffen müssen, dass der selbst produzierte Müll sicher (überprüfbar!) endgelagert werden kann.
Rücklagen für Endlagerung gibt es bereits. Was fehlt ist die politische Entscheidung, ein Endlager bauen zu dürfen.
Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)
Dazu muss jeder Reaktorbetreiber alle seine Reaktoren mit einer Haftpflichtversicherung ausstatten, die den GAU-Fall abdeckt.'
Beides sollte selbstverständlich sein.
So lange die AKW-Betreiber dazu nicht in der Lage oder nicht willens sind sehe ich keinen Sinn über neue AKW zu diskutieren.
Darüber können wir reden, wenn fossile Kraftwerke auch eine Haftpflichtversicherung für den Klimawandel abschließen müssen. Und so lange noch gar nicht absehbar ist, wann oder ob in ausreichender Kapazität Stromspeicher gebaut werden, hängen die EE auch mit drin.
Internalisierung externer Kosten ist eine gute Idee. Diese nach ideologischer Präferenz an- und auszuschalten nicht.
Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)
Sogar ohne diese Vorgaben können AKW aktuell nicht mehr rentabel betrieben werden. Alle AKW-Bauprojekte sind zu >80% staatlich finanziert - nach >50 Jahren Entwicklungszeit im Regelbetrieb. Die Wahrscheinlichkeit eines "großen Durchbruchs" schätze ich daher als sehr gering ein.
Kohlekraftwerke sind ebenfalls mit massiver staatlicher Unterstützung gebaut: KWK-Förderung, günstige oder zum Teil sogar verschenkte CO2-Emissionszertifikate, etc. pp.
EE sind durch das EEG 100% umlagenfinanziert, und als vor zehn Jahren die Bundesregierung forderte, dass sie Solarindustrie sich wenigstens mit 100% des Weltmarktpreises begnügen müsse, brach diese zusammen wie ein Kartenhaus.
Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)
Mal sehen, wann der erste schnelle Reaktor mit Atommüll exotherm (!) zum laufen kommt... Bisher gibt es diesbezüglich nur Geräte, die mehr strahlenden Müll produzieren, als sie "verbrennen".
Ironischerweise war schon der erste Leistungsreaktor der Welt, der EBR-I, ein Brutreaktor, und MOX-Brennelemente werden schon seit Ende der 70er in Kernkraftwerken eingesetzt, und es sind dutzende schnelle Brüter weltweit in Betrieb.
Ohne irgendeine neue Technologie lässt sich die Einschlusszeit von einer Million auf rund 10.000 Jahre verkürzen.
Kamikaze hat geschrieben:(12 Mar 2021, 09:03)
Und zum Thema "Wir haben schon so viel Müll - da macht ein wenig mehr auch nichts mehr": Was hielten Sie davon, wenn ich regelmäßig ein kleines Stück Müll in Ihre Wohnung werfe? Sie haben doch sicher einen Mülleimer (also schon ein wenig Müll in der Wohnung). Da macht es doch nichts, wenn es ein wenig mehr wird, oder?
Ob Sie es zugeben oder nicht: Auch Ihnen ist es lieber, zwei Mülleimer zu haben die Sie leeren können anstatt einen, der bis zum St.Nimmerleinstag vor sich hin gammelt weil irgendjemand beweisen will, dass sichere umweltfreundliche Müllabfuhr unmöglich ist.

Mal Hand aufs Herz: Glauben Sie allen Ernstes, dass wir ein Endlager für GERNAU die Menge Atommüll finden, die nach dem Atomausstieg bleibt?

Wenn es ein sicheres Endlager gibt, dann können wir dort auch genug Müll endlagern bis wir die Kernenergie tatsächlich durch erneuerbare Energieträger und nicht durch Braunkohle ersetzen. Wenn es keines gibt, dann haben wir keine andere Wahl als Wiederaufarbeitung. Die Behauptung, der Atomausstieg ist in irgendeiner Weise hilfreich bei der Lösung des Entsorgungsproblems, ist in beiden Fällen falsch.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(14 Mar 2021, 18:04)
Mal Hand aufs Herz: Glauben Sie allen Ernstes, dass wir ein Endlager für GERNAU die Menge Atommüll finden, die nach dem Atomausstieg bleibt?
Leider fehlt mir aktuell die Zeit auf alles ein zu gehen. Daher begnüge ich mich vorerst mit diesem Punkt:
Aktuell zweifle ich sehr stark daran, dass in Deutschland überhaupt ein Endlager gefunden/gebaut werden kann.
Das bedeutet wir (die Steuerzahler) werden voraussichtlich für die "Entsorgung" dieses Problemmülls bezahlen müssen (immerhin will kein Land diesen "wertvollen Rohstoff") einfach so aufnehmen, bzw. die, die es gerne nehmen würden dürfen ihn wegen geostrategischer Bedenken nicht bekommen (insb. atomwaffenfähiges Material*).
Dementsprechend wird es sehr wohl einen gewaltigen (finanziellen) Unterschied machen, ob wir noch einige Tonnen mehr von diesem Problemmüll produzieren, oder eben nicht.

*) dazu zählen auch sog. "Schmutzige Bomben" - also nicht zwingend nur Fissions- oder Fusionswaffen!

Hier ein sehr lesenswerter Beitrag zum Thema "Atomkraft für die Klimarettung?": https://www.energie-lexikon.info/rp-ene ... .html?s=nl
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Michael Alexander »

Die Kernkraft in Deutschland ist tot, und es wird sich in absehbarer Zeit keine grössere Partei finden, die ihr zu einer Wiedergeburt verhilft.

Interessierte Kreise haben über Jahrzehnte ein falsches Bild von der Kernkraft gezeichnet und alle möglichen irrationalen Ängste befördert. Dies ist nun eben in den Köpfen von Generationen von Menschen angekommen und lässt sich nicht so leicht ändern. Die Politik war zu feige, sich der Diskussion zu stellen, und nun wäre es politischer Selbstmord, es ernsthaft darauf anzulegen.

Ausserdem wird sich auch niemand auf Seiten der Wirtschaft finden, der bereit wäre, signifikante Investitionen in Deutschland zu tätigen, auf die Gefahr hin, dass ihm von der nächsten Regierung wieder alles genommen wird und dass er bei der kernkraftkritischen Öffentlichkeit seinen Ruf ruiniert.

Eine rationale Diskussion über Chancen und Risiken, Vor- und Nachteile der Kernkraft hat in Deutschland nie stattgefunden. Politik sollte eigentlich immer ein Abwägen sein; es gibt ganz selten Schwarz-Weiss-Entscheidungen. Und so wurde die Kernkraft nie mit Gaskraftwerken, Steinkohle- oder Braunkohlekraftwerken verglichen, oder diskutiert, inwiefern der Import von Atomstrom aus Frankreich und Tschechien oder Kohlestrom aus Polen den eigenen Ausstieg aus diesen Technologien relativiert. Es wurde auch nie die Frage gestellt, ob die Kernkraft nicht bei der Umstellung der Autoflotte von Verbrennungsmotoren auf E-Motoren helfen könnte.

Das Thema ist in Deutschland ideologisch vergiftet. International ist das nicht so, und die Kernkraft erlebt eine Renaissance, weil sie als eine Möglichkeit gesehen wird, den Ausstoss von Treibhausgasen zumindest in einer Überbrückungsphase zu reduzieren. Deutschland nimmt daran nicht mehr teil; die deutsche Industrie hat auch ihre Technologieführerschaft in dem Bereich verloren.

Wenn man dies ändern wollte, müsste man erst einmal über Jahrzehnte im vorpolitischen Raum tätig werden und den Deutschen die Bedeutung neuer Technologien erklären und sie so aus ihrer Technikfeindlichkeit herausbekommen. Leider ist aber das Gegenteil der Fall und Deutschland verliert immer mehr den Anschluss. Dies ist nicht neu, sondern schon seit den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts zu beobachten.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von schokoschendrezki »

In diesem Monat soll übrigens der erste Block des ersten Kernkraftwerks in Belarus in Betrieb gehen. Es wird zwar eigentlich gar nicht benötigt, ist aber ein Lieblings- und Prestigeprojekt des autokratischen Präsidenten. Er spricht vom "Begin des Atomzeitalters in Belarus" :rolleyes: Wobei das allerdings auch nicht ganz stimmt. Ein Viertel der Landfläche von Belarus kam bereits 1986 anlässlich der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl in den Genuss einer Totalverstrahlung.

Der Gerechtigkeit halber muss man allerdings sagen, dass Lukaschenka mit seinen Vorlieben nicht ganz allein da steht. In Ost wie in West. Polen, Japan, Frankreich, Skandinavien und und und nur als Beispiel.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:00)
Leider fehlt mir aktuell die Zeit auf alles ein zu gehen. Daher begnüge ich mich vorerst mit diesem Punkt:
Aktuell zweifle ich sehr stark daran, dass in Deutschland überhaupt ein Endlager gefunden/gebaut werden kann.
Das bedeutet wir (die Steuerzahler) werden voraussichtlich für die "Entsorgung" dieses Problemmülls bezahlen müssen (immerhin will kein Land diesen "wertvollen Rohstoff") einfach so aufnehmen, bzw. die, die es gerne nehmen würden dürfen ihn wegen geostrategischer Bedenken nicht bekommen (insb. atomwaffenfähiges Material*).
Dementsprechend wird es sehr wohl einen gewaltigen (finanziellen) Unterschied machen, ob wir noch einige Tonnen mehr von diesem Problemmüll produzieren, oder eben nicht.
Selbst wenn, auch dann wäre die deutsche Ausstiegsstrategie mit direkter Endlagerung widerlegt. Es existiert ganz einfach keine Möglichkeit, die zu rechtfertigen.
Kamikaze hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:00)
*) dazu zählen auch sog. "Schmutzige Bomben" - also nicht zwingend nur Fissions- oder Fusionswaffen!
Und das wiederum ist auch wieder nicht von der Menge abhängig. Oder muss man etwa unterstellen, dass ein Dieb gleich das ganze Endlager leerräumt? WENN man um Diebstahl besorgt wäre, dann würde man den Müll nicht auf dutzende Einzelstandorte verteilen.
Kamikaze hat geschrieben:(15 Mar 2021, 13:00)
Hier ein sehr lesenswerter Beitrag zum Thema "Atomkraft für die Klimarettung?": https://www.energie-lexikon.info/rp-ene ... .html?s=nl
Ich habe schon hunderte Artikel gelesen, warum Kernkraft THEORETISCH nix gegen den CO2-Ausstoß hilft. Deutschland ist PRAKTISCH der größte Braunkohleproduzent der Welt. Frankreich hat PRAKTISCH, schon vor 50 Jahren einen besseren Pro-Kopf_CO2-Ausstoß als Deutschland heute gehabt.

Das ist das eigentliche Problem. Nicht dass Deutschland unbedingt bei der Kernenergie bleiben muss. So lange China und die USA nicht dem gleichen Wahn verfallen, lässt sich das Schlimmste verhindern. Das Problem ist, dass 2 und 2 5 ist wenn die Grünen es so wollen, und Milliarden und Abermilliarden werden für nutzlose bis kontraproduktive Maßnahmen ausgegeben, und die nächste Geldverbrennung kommt bestimmt. Elektroautos, getankt mit Braunkohlestrom zum Beispiel. Wenn wir faktenfreie Ideologie zum Maßstab machen, werden wir mit Sicherheit weder die Energieversorgung noch das Klima retten noch sonst irgendein Problem lösen.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben:(15 Mar 2021, 21:04)
Ich habe schon hunderte Artikel gelesen, warum Kernkraft THEORETISCH nix gegen den CO2-Ausstoß hilft.
Nur diesen (sehr ausgewogen geschriebenen) leider offenbar nicht. Schade.

Übrigens: Dass Kohleenergie allenfalls eine Krücke für den Übergang zu EE sein kann ist unstrittig. Siehe "Kohleausstieg"*.
In Sachen Atomkraft tut sich weltweit auch kaum noch was (außer Geldgräber und Problemmüll).
Steht aber alles viel schöner im Artikel beschrieben, als ich das hier zwischen Tür und Angel getippt bekomme.
Wie auch immer - mehr als Ihnen die Daten gut zugänglich zu servieren kann ich nicht. Wer nicht sehen will kann ja nicht gezwungen werden die Augen zu öffnen. :)

*) Den ich persönlich für viel zu langsam, unambitioniert und unnötig teuer halte.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(16 Mar 2021, 07:20)

In Sachen Atomkraft tut sich weltweit auch kaum noch was (außer Geldgräber und Problemmüll).
Wimre sind weltweit ca. 50 Atomkraftwerke in Bau.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Mar 2021, 07:59)

Wimre sind weltweit ca. 50 Atomkraftwerke in Bau.
Welches AKW wurde in den letzten 10 Jahren fristgerecht und innerhalb des veranschlagten Budgets fertiggestellt?
(Gegenbeispiele kenne ich genug...)
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Spielt das eine Rolle? Dass sich der Westen das Leben selber immer schwerer macht, ändert auch nichts an der Tatsache.
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Mar 2021, 08:46)

Spielt das eine Rolle? Dass sich der Westen das Leben selber immer schwerer macht, ändert auch nichts an der Tatsache.
Ich kann auch mit Beispielen aus "nicht-westlichen Ländern" leben. Oder gibt es etwa keines? :?
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Tom Bombadil
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich verfolge die Bauprojekte nicht akribisch genau, das Ding in Belarus wurde in ca. 7 Jahren gebaut. Inwiefern das relevant sein soll, erschließt sich mir nicht.
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Kamikaze
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Re: Welche Partei ist am besten für Proponenten der Kernkraft?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Mar 2021, 10:07)
Inwiefern das relevant sein soll, erschließt sich mir nicht.
Eine Technologie, die (offenbar) nicht sinnvoll hergestellt werden kann hilft beim Umweltschutz genau wieviel?
Und:
Eine Technologie, die kontinuierlich teurer wird, wird die daraus resultierenden Energiepreise wie genau beeinflussen?

[Überzogene Polemik entfernt] - Mod

Wie gesagt gibt der oben von mir verlinkte Artikel einen genaueren Einblick in die Zusammenhänge. [Stichelei und Verstoß gegen die Nettiquette entfernt] - Mod
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