schokoschendrezki hat geschrieben:Gut. Neben der Wasserstoffnutzung muss natürlich auch die Wasserstoffherstellung untersucht werden. (Sorry, wenns dazu schon Beiträge hier gab ... ). Meines Wissens wird das zurzeit und vor allem in Deutschland ganz überwiegend durch Dampfreformierung gemacht.
Unabhängig ob das hier schon mal näher beleuchtet wurde, es gibt ein Wiki dazu :
WIKI "Wasserstoffherstellung" - aus dem Inhaltsverzeichnis :
Herstellungsverfahren
2.1 Verwendung von Kohlenwasserstoffen
2.1.1 Dampfreformierung
2.1.2 Partielle Oxidation
2.1.3 Autotherme Reformierung
2.1.4 Gasaufarbeitung
2.1.5 Kværner-Verfahren
2.2 Biomasse
2.2.1 Dampfreformierung
2.2.2 Pyrolyse und Dampfreformierung
2.2.3 Fermentation
2.3 Wasserspaltung
2.3.1 Elektrolyse von Wasser
2.3.2 Chloralkali-Elektrolyse
2.3.3 Thermochemische Verfahren
2.3.4 Photokatalytische Wasserspaltung
2.3.5 Photobiologische Herstellung
Ganz offensichtlich nimmt Wasserstoff eine ganz besondere Stellung ein. Eine Art "Fingerzeig der Natur", wenn man so will. Auch was man damit anfängt, wird kurz gestreift:
Einsatz von WasserstoffWasserstoff wird derzeit vor allem in der chemischen Industrie, beispielsweise für die Herstellung von Stickstoffdünger
oder beim Cracken von Kohlenwasserstoffen in Erdölraffinerien eingesetzt.
Bedeutung hat er als Zwischenstufe bei chemischen Verfahren zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen wie Gas-to-Liquid (GtL), Coal-to-Liquid (CtL) und Biomass-to-Liquid (BtL), die unter anderem die Erzeugung eines wasserstoffreichen Synthesegases erfordern.
Die zunehmende Bedeutung der erneuerbaren Energien macht Energiespeicher notwendig, um Produktions- und Bedarfszeiten aufeinander abzustimmen.
Eine Option zur Stromspeicherung könnte die Elektrolyse von Wasser zu den Gasen Wasserstoff und Sauerstoff (O2) sein, welche gespeichert und später wieder verstromt werden könnten.
Im Rahmen einer sogenannten Wasserstoffwirtschaft könnte der Wasserstoff auch direkt genutzt werden.
Diese gleiche PEM/SPE Technik in umgedrehter Form wird zur Gewinnung von molekularem Wasserstoff für den Einsatz in der Medizin und der Gesundheitsvorsorge genutzt.
Was ist eigentlich PEM/SPE Technik ? Nun ja
"Elektroaktiviertes Wasser - SPE/PEM Mobiltechnik | Wasserstoffwasser" - therapeutischer Wasserstoff - wem´s schmeckt...
Was H2 angeht - besonders wie viel Wasser und welche Energiemenge notwendig ist um H2 im Elektrolyseverfahren herzustellen - was ja die dringendste Frage sein sollte, wenn Strom aus WEA oder PV-Anlagen umgewandelt werden soll :
Quelle : cleanenergypartnership.de FAQFAQ hat geschrieben:Wie viel Strom / Wasser wird benötigt, um 1 kg H2 im Elektrolyseverfahren herzustellen?
Der Strombedarf für die Herstellung von Wasserstoff im Elektrolyseverfahren direkt an der Tankstelle liegt in der CEP derzeit bei ca. 55 kWh / kg H2 bei einem angenommenem Wirkungsgrad von > 60 Prozent. Für die Erstellung von 1 kg Wasserstoff ist die neunfache Menge Wasser notwendig, also neun Liter.
Die nächste Antwort - ist fraglos richtig, sollte aber die Möglichkeiten die das "Einlagern von Wasserstoff in Wärmeträgeröl Marlotherm" bietet mit ins Kalkül ziehen :
FAQ hat geschrieben:Wie speichert man Wasserstoff? Diffundiert der Wasserstoff nicht durch den Tank?
Weit verbreitet ist die Meinung, dass Wasserstoff durch Materialien hindurchdiffundiert und nicht im Tank bleibt. In der Tat sind die Wasserstoffmoleküle sehr klein. Seit mehr als hundert Jahren wird Wasserstoff jedoch in Stahlflaschen ohne Probleme bei einem Druck von 200 bar und mehr transportiert und gelagert. Bei Metallbehältern ist das Problem der Diffusion ohne jede praktische Bedeutung, da die Geschwindigkeit des Prozesses viel zu gering ist.
Bei modernen Verbundmaterialflaschen, also Fahrzeugtanks, die aus einem Kunststoffkern und um diesen herum gewickelten Kohlefasern bestehen, ist die Diffusionsrate grundsätzlich höher, aber ebenfalls in der Praxis vernachlässigbar.
Andernfalls würden diese Tanksysteme nicht zugelassen werden. Das Sicherheitskonzept der Automobilhersteller sieht grundsätzlich vor, dass Tanks, Leitungen und Ventile vollständig dicht sein müssen. Daher können die Wasserstofffahrzeuge auch ohne Bedenken in Garagen, Tunneln und Parkhäusern einfahren.
Schon im Januar 2016 berichtete die SZ dazu :
"Erneuerbare Energien - Wie Wasserstoff zum Treibstoff werden kann"SZ hat geschrieben:Nur in Druckbehältern von mehreren Hundert Bar oder heruntergekühlt auf minus 253 Grad Celsius lässt sich der Energieträger Wasserstoff bislang problemlos transportieren oder lagern.
Bei Daniel Teichmann sieht das viel einfacher aus. Der Verfahrenstechniker steht in seinem Büro in Erlangen und schwenkt in jeder Hand ein Glas. Im linken schwappt eine leicht gelbliche Flüssigkeit, im rechten eine durchsichtige. Der gelbe Stoff ist ein handelsübliches Industrieöl. Die klare Flüssigkeit ist eine Erfindung. Sie enthält neben dem Öl einige Prozent verflüssigten Wasserstoff. Teichmann ist es gelungen, den Energieträger bei Raumtemperatur und normalem Druck zu speichern.
"Der Clou ist, Wasserstoff handhabbar zu machen, wie heute Benzin oder Heizöl", sagt Teichmann. Anstatt riesige Gasflaschen herumzuschleppen oder den Wasserstoff zu kühlen, "haben wir jetzt eine Flüssigkeit, die man bequem transportieren kann", sagt der 32-Jährige. Man kann diese Flüssigkeit in Heizöltanks lagern, oder mit Tanklastzügen herumfahren, "alles ganz trivial".
Und was ist inzwischen daraus geworden ?
Quelle : H2 MOBILITY (26.04.2018 hat geschrieben:„Erlangen hat vor allem mit einem ganzheitlichen Konzept überzeugt“, sagt Lorenz Jung, der den Aufruf geleitet hat und bei der H2 MOBILITY für den Tankstellen-Roll-out verantwortlich ist. „Wir planen die Wasserstofftankstelle auf dem Campus der Siemens AG und profitieren von den vielen Aktivitäten rund um das Thema Wasserstofferzeugung und -speicherung, die hier im Aufbau sind. Unter anderem wird Siemens mit einer PV-Anlage einen Elektrolyseur betreiben und so Wasserstoff regenerativ erzeugen.
Das Unternehmen Hydrogenious Technologies wird mit einer „Release Box“ die Rückgewinnung und Einspeisung von Wasserstoff aus angeliefertem LOHC demonstrieren. Unterstützung erhalten wir aber auch von der Stadt Erlangen und den Stadtwerken, die im Rahmen des Standortaufrufs LOI zum Kauf von Wasserstoff-Pkw unterzeichnet haben.“
Weiter 08.05 2018 :
Quelle : bizz energy "Mobilität - Hydrogenious: Deutsche Wasserstoff-Technologie startet in den USA"bizz hat geschrieben:Das Erlanger Start-up Hydrogenious speichert Wasserstoff in Flüssigkeit. Sein Verfahren soll im Tankstellennetz Einzug halten. Jetzt ist es erstmals kommerziell im Einsatz – bei einem Wasserstoffversorger in den USA.
Wenn das Format der Investoren ein Indikator für das Potenzial eines Start-ups ist, dann stehen die Chancen für Hydrogenious Technologies aus Bayern nicht schlecht: Anglo American zählt zu den größten Rohstoffkonzernen der Welt, Broad Ocean Motor ist einer der wichtigsten Hersteller von Elektroantrieben in China.
Mit diesen Gesellschaftern im Rücken hofft man bei Hydrogenious nun auf ein Wachstum von globalen Ausmaßen. Der der erste Kunde zumindest passt dazu: In der vergangenen Woche hat United Hydrogen in Charleston, Tennessee, die erste kommerzielle Anlage der Erlanger in Betrieb genommen.
Der Wasserstoffversorger setzt auf das LOHC-Verfahren (Liquid Organic Hydrogen Carrier), das Hydrogenious zur Marktreife gebracht hat. Dabei wird der gasförmige Energieträger Wasserstoff (H2) in der Ölmischung Dibenzyltoluol gebunden. Der Vorteil: Durch diese Art der Flüssigspeicherung lässt sich Wasserstoff wesentlich günstiger und sicherer aufbewahren und transportieren als in den bisher üblichen Gas-Hochdrucktanks. Ein gewöhnlicher Tankwagen, gefüllt mit LOHC, kann laut Hydrogenious bis zu 1.800 Kilogramm Wasserstoff aufnehmen – fünfmal so viel wie ein Lkw mit konventionellen H2-Tanks.
Noch eine denkbare Anwendung - ein Filmchen :
LOHC als "saubere Rettung" des Verbrennungsmotors - wer also nicht starrsinnig uns rückwärtsgewandt durchs Leben geht, wird feststellen es gibt eine ganze Reihe Lösungen die alle auf EE basieren und für den Technologieexporteur D überlebenswichtig sind. Nochmal als YouTube :
"Dr. Daniel Teichmann stellt die LOHC Wasserstoffspeicher von Hydrogenious Technologies vor" (26.03.2016) - ja - Wasserstoff + EE gehört die Zukunft...
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)