Vorschläge zur Wohnungsnot

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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Nov 2018, 11:17)

Es gibt keinen Wildwuchs, aber sobald man anfängt, die Preise zu diktieren, haben wir uns von der Marktwirtschaft verabschiedet. Wenn ein Bauherr normal ausgestattete Wohnungen baut kann der Staat nicht hingehen und dort einen Mietpreis von zB. 5,- € pro m² festlegen, wenn erst ab zB. 7,50 € die Kosten für den Bauherrn gedeckt wären. Dann baut schlichtweg niemand mehr.
Ich halte es schon für Wildwuchs, wenn durch gewachsene Randbedingungen eine begehrte Wohnlage entsteht, luxussaniert wird und der Mieterbestand dort verdrängt wird, weil diese Preise für Normalverbraucher plötzlich unerschwinglich sind. Geht man dagegen vor, beeinträchtigt man das Eigentumsrecht der Eigentümer, aber man schützt sehr viele Menschen vor dessen Gewinnstreben.
Wenn der Staat günstige Darlehen (mit Auflagen) vergibt, dann soll das MFH nicht in das Privateigentum des Bauherrn übergehen?
Das habe ich nicht gesagt; ich bin der Meinung, daß die Sozialbindung der Wohnungen beibehalten werden soll. Insofern eine aus meiner Sicht vertretbare Beschränkung des Eigentumsrechts.
Den Satz verstehe ich nicht.
Im Laufe der Zeit gibt es eine Fehlbelegung der Sozialwohnungen; Menschen steigen beruflich auf, brauchen also keine staatliche Förderung mehr. Ehepaare trennen sich, aber ein Partner belegt danach viel mehr Wohnraum als ihm gemäß Förderung zusteht. Dann muß es aus meiner Sicht deftige Fehlbelegungsabgaben geben, die einen Umzug wahrscheinlicher machen. Schließlich wird da ein Mangel verwaltet
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von streicher »

H2O hat geschrieben:(04 Nov 2018, 10:55)

Auch könnte man diese Dämmungsmaßnahmen industriell bei der Herstellung der Container mitsamt Lüftungs- und Heizungssystem einbauen. Dann werden sich diese Kosten weiter senken lassen. Ich habe in meiner Firma lange Jahre mit Gästen in Containern gearbeitet; die Gäste sollten nicht einfach nach Lust und Laune in den Forschungs- und Entwicklungsbereichen herum laufen können, andererseits sollten sie schnell persönlich erreichbar sein. Die Container waren im Sommer und im Winter ganz gut zu ertragen... übrigens auch zweistöckig und dreistöckig!
Auch wenn man sie gebraucht kauft, sind sie eigentlich noch gut zu haben. Der positive Effekt wäre zusätzlich die Ressourcenschonung. Dann muss man eben nachrüsten.
Bei mir hatten Container auch lange ein Blechbüchsenimage; bis ich mit einer Lehrerin einer Schule gesprochen habe: an ihrer Schule wurden wegen Umbaus Klassenzimmer aus Containern aufgestellt. Ich war überrascht: sie (und die Schüler) fanden es in den Containern viel angenehmer. Die Klassenzimmer waren natürlich dann auch "neu".
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Tom Bombadil
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(04 Nov 2018, 11:50)

Ich halte es schon für Wildwuchs, wenn durch gewachsene Randbedingungen eine begehrte Wohnlage entsteht, luxussaniert wird und der Mieterbestand dort verdrängt wird, weil diese Preise für Normalverbraucher plötzlich unerschwinglich sind.
Solange es einen Markt für solche Wohnungen gibt, solange wird es auch Bauherren geben, die so etwas bauen. Gibt es zu viele solcher Wohnungen, sinken die Preise automatisch. Wenn der Staat da eingreift, werden die Wohnung erst gar nicht saniert und die Menschen flüchten früher oder später von alleine, weil die Wohnungen zu heruntergekommen sind und dann werden die Bruchbuden mit Flüchtlingen und Migranten, die ihre Rechte nicht kennen, vollgestopft. Das kann es auch nicht sein.
Und wenn eine Sanierung wegen Klimaschutz udn anderer Auflagen so teuer wird, dass die dort lebenden Menschen sich die neue Miete nicht leisten können, was dann?
Selbstverständlich gibt es illegale Praktiken, die der Staat unterbinden muss, zB. willkürliches Abstellen der Heizung oder sogar Bedrohung der Altmieter.
Das habe ich nicht gesagt; ich bin der Meinung, daß die Sozialbindung der Wohnungen beibehalten werden soll. Insofern eine aus meiner Sicht vertretbare Beschränkung des Eigentumsrechts.
Was meinst du mit "Beschränkung des Eigentumsrechts"? Dass man aus geförderten Sozialwohnungen vor Ablauf der Sozialbindung keine Luxuswohnungen machen darf versteht sich von selber. Nachdem die Sozialbindung ausgelaufen ist, kann man mit den Häusern aber machen was man will.
Im Laufe der Zeit gibt es eine Fehlbelegung der Sozialwohnungen; Menschen steigen beruflich auf, brauchen also keine staatliche Förderung mehr. Ehepaare trennen sich, aber ein Partner belegt danach viel mehr Wohnraum als ihm gemäß Förderung zusteht. Dann muß es aus meiner Sicht deftige Fehlbelegungsabgaben geben, die einen Umzug wahrscheinlicher machen. Schließlich wird da ein Mangel verwaltet
Ah okay. Ich weiß nicht, ob und wie so etwas überprüft wird.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(04 Nov 2018, 11:42)

Dann Bauen für H4 auf dem Dorf...wo der Quadratmeterpreis 5 Eu (KAUF..NICHT MIETE) nicht übersteigt...

Die Chance dort auf dem Dorf einen Job ...entsprechend des IQ zu bekommen liegt weit aus höher - wie in der Stadt... Nur nebenbei.
So richtig verstehe ich nicht, weshalb sich beim zukünftigen Wohnungsbau nur auf Hartz IV Bezieher konzentriert werden soll und weshalb nicht auf Mittelstand, Rentner, Studenten, aber das muss ich ja auch nicht.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(04 Nov 2018, 13:34)

So richtig verstehe ich nicht, weshalb sich beim zukünftigen Wohnungsbau nur auf Hartz IV Bezieher konzentriert werden soll und weshalb nicht auf Mittelstand, Rentner, Studenten, aber das muss ich ja auch nicht.
In Städten sind über 15% der Wohnungen mit Hartz4 Beziehern belegt. Diese Wohnungen werden nicht mehr vom Markt bezahlt....sondern vom Amt.

Der HartzBezieher muss also "nur" noch an die Wohnung kommen - .....Ein Loch ...aber egal mit welcher Miete.

Wer das selbst zahlen muss - würde überlegen ob der Stall das Geld wert ist.

Bei diesen ÜBER 15% ist es auch EGAL wo das Klientel wohnt - es MUSS nicht in den teuersten VIERTELN Deutschlands wohnen ....noch dazu - mit sehr wenig Komfort.

Bei 15 % Mehr Wohnungsangebot und gleichzeitiger Bindung an die Nutzung - (Ganzjähriges Wohnen und nicht - möblierte -MESSE-VERMIETUNG) lässt der Druck auf die Mieten schnell nach.

Bestand ist genug da.....nur eben falsch genutzt. Rentner ? Haben meistens "Bestandsschutz" - . Wer im Alter in die Stadt ziehen WILL....nun der Muss sich das eben leisten können ...genau wie ein MalleURLAUB.

Bei Studenten ist es einfach - die Unis dürfen nur noch soviel Studienplätze anbieten - wie Unterkünfte da sind....dann kümmern die sich schon selbst.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Nov 2018, 12:40)

Solange es einen Markt für solche Wohnungen gibt, solange wird es auch Bauherren geben, die so etwas bauen. Gibt es zu viele solcher Wohnungen, sinken die Preise automatisch. Wenn der Staat da eingreift, werden die Wohnung erst gar nicht saniert und die Menschen flüchten früher oder später von alleine, weil die Wohnungen zu heruntergekommen sind und dann werden die Bruchbuden mit Flüchtlingen und Migranten, die ihre Rechte nicht kennen, vollgestopft. Das kann es auch nicht sein.
Und wenn eine Sanierung wegen Klimaschutz udn anderer Auflagen so teuer wird, dass die dort lebenden Menschen sich die neue Miete nicht leisten können, was dann?
Früher gab es Wohnungsämter; das war auch kein reines Vergnügen, schon gar nicht in West-Berlin mit seiner verkrusteten Parteibuchwirtschaft. Mehr will ich dazu nicht sagen. Der Staat muß gestaltend eingreifen, wenn sich der Mangel klar abzeichnet. Das muß er so lange tun, bis der Mangel erkennbar beseitigt ist. Auch was den Erhaltungszustand von Wohnungen betrifft, muß es Gesetze geben, die verhindern, daß aus Wohnungen Räuberhöhlen werden. In solchen Fällen, etwa bei unlust oder Unvermögen des Eigentümers, muß der Staat als Bauherr auftreten und die notwendigen Maßnahmen durchführen.
Selbstverständlich gibt es illegale Praktiken, die der Staat unterbinden muss, zB. willkürliches Abstellen der Heizung oder sogar Bedrohung der Altmieter.
Ja, wer macht denn so etwas!
Zur Wahrung des Gleichgewichts sollte man sagen, daß es auch bösartige Mieter gibt.
Was meinst du mit "Beschränkung des Eigentumsrechts"? Dass man aus geförderten Sozialwohnungen vor Ablauf der Sozialbindung keine Luxuswohnungen machen darf versteht sich von selber. Nachdem die Sozialbindung ausgelaufen ist, kann man mit den Häusern aber machen was man will.
Ich meine, daß man die Sozialbindung auf Dauer anlegen sollte. Der Abtrag des Darlehens für sozialen Wohnungsbau wird ja wohl aus Mieten finanziert. Und wenn das Darlehen abgetragen ist, dann geht die Miete eben uneingeschränkt an den Eigentümer und in die Erhaltung und Pflege des Gebäudes.. Das muß genug sein.
Ah okay. Ich weiß nicht, ob und wie so etwas überprüft wird.
Ja, Sozialpolitik geht nicht nur mit e-mail vom Schreibtisch aus. Wird gern so verstanden, ist aber wirklich nicht in Sinne des Erfinders.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Kamikaze »

H2O hat geschrieben:(04 Nov 2018, 14:43)
Das muß genug sein.
Damit nimmst du aber einen großen Anreiz aus dem System, der maßgeblich dafür sorgt, dass überhaupt entsprechender Wohnraum erstellt wird.
Wen ein Mangel existiert und mögliche Investoren dann ein "und das muss dann dauerhaft reichen" zu hören bekommen, werden sich diese einmal öfter Gedanken machen, ob es vielleicht doch Wohnungen ohne Sozialbindung werden (und damit für viele unerschwinglich, was aber angesichts der aktuellen Marktsituation eher nebensächlich ist - bezahlt werden gerade in Ballungsgebieten horrende Preise sogar für "Wohnklos".
Für Investoren muss sich eine Investition lohnen. Je mehr es sich lohnt, umso attraktiver ist die Geldanlage. Insofern sollte eher die Sozialbindung aufgeweicht werden -> Zielkonflikt.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(04 Nov 2018, 14:43)

Der Staat muß gestaltend eingreifen, wenn sich der Mangel klar abzeichnet. Das muß er so lange tun, bis der Mangel erkennbar beseitigt ist.
Das kann er ja tun, indem er entweder mehr fördert oder indem er selber sozialen Wohnungsbau betreibt.
In solchen Fällen, etwa bei unlust oder Unvermögen des Eigentümers, muß der Staat als Bauherr auftreten und die notwendigen Maßnahmen durchführen.
Geht nicht, da spielt das Grundgesetz zum Glück nicht mit.
Ja, wer macht denn so etwas!
Das gibt es alles, besonders wenn es um viel Geld geht.
Zur Wahrung des Gleichgewichts sollte man sagen, daß es auch bösartige Mieter gibt.
Natürlich gibt es die und da sitzen Vermieter oft am deutlich kürzeren Hebel.
Ich meine, daß man die Sozialbindung auf Dauer anlegen sollte.
Wäre vllt. möglich, so genau kenne ich mich damit aber auch nicht aus, was dagegen sprechen würde.
Ja, Sozialpolitik geht nicht nur mit e-mail vom Schreibtisch aus.
Wird so etwas denn regelmäßig überprüft?
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

Kamikaze hat geschrieben:(05 Nov 2018, 12:24)

Damit nimmst du aber einen großen Anreiz aus dem System, der maßgeblich dafür sorgt, dass überhaupt entsprechender Wohnraum erstellt wird.
Wen ein Mangel existiert und mögliche Investoren dann ein "und das muss dann dauerhaft reichen" zu hören bekommen, werden sich diese einmal öfter Gedanken machen, ob es vielleicht doch Wohnungen ohne Sozialbindung werden (und damit für viele unerschwinglich, was aber angesichts der aktuellen Marktsituation eher nebensächlich ist - bezahlt werden gerade in Ballungsgebieten horrende Preise sogar für "Wohnklos".
Für Investoren muss sich eine Investition lohnen. Je mehr es sich lohnt, umso attraktiver ist die Geldanlage. Insofern sollte eher die Sozialbindung aufgeweicht werden -> Zielkonflikt.
Das sind ja alles bekannte Zusammenhänge. Ich meine deshalb, daß der Staat selbst als Bauherr auftreten sollte, der seine Bauten über Verwaltungsgesellschaften pflegen und verwalten läßt. So wie er auch öffentliche Verkehrsmittel betreibt oder Trinkwasser bereitstellt. Dann kann der Staat auch die Durchmischung der Mieter nach Einkommen und Berufen steuern und zugleich die Gentrifizierung erschweren und Phantasiemieten verhindern.

Darüber hinaus kann der Staat den Bau von Werkswohnungen fördern, mit denen Firmen ihre gesuchten Mitarbeiter locken könnten. Das ist vom Konzept her ja gar keine neue Angelegenheit...

Einfach weiter so, das scheint derzeit auch in der Wohnungsversorgung der arbeitenden Mitbürger nicht mehr möglich zu sein... andere Konzepte müssen her. Inzwischen bahnt sich deshalb auch eine Gewichtsverschiebung der politischen Kräfte an.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von streicher »

Auch interessant: Häuser aus dem 3D-Drucker: Dieses Haus kostet nur 4000 Euro und soll die Obdachlosigkeit bekämpfen. Sie wären wirklich erstaunlich billig.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

streicher hat geschrieben:(06 Nov 2018, 16:47)

Auch interessant: Häuser aus dem 3D-Drucker: Dieses Haus kostet nur 4000 Euro und soll die Obdachlosigkeit bekämpfen. Sie wären wirklich erstaunlich billig.
Natürlich wäre zu prüfen, ob denn dieses Haus aus dem Drucker mit einer in unseren Breiten notwendigen Wärmetechnik ausgestattet ist: Heizung, Wärmedämmung. Mit 60 m² Wohnfläche und ansonsten einfacher Ausstattung wäre ich völlig zufrieden; für eine Einzelperson ist das schon der reine Luxus! Für ein älteres Ehepaar fast ideal zu ebener Erde!

Weiterhin ist zu prüfen, welche Anschlußkosten für Energieversorgung, Trinkwasser und Abwasser zu tragen sind. Eine Hundehütte in der Pampa läßt sich in unseren Ballungsräumen massenhaft nicht betreiben. Da fehlt aber der Wohnraum für Obdachlose.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von forgoden »

Ich bin neu hier aus dem Grund, weil auch meine Wohnung in München zu klein ist und nach 15 Jahren nichts besser wird.

Mal eine ganz einfache Frage: Warum dürfen Häuser nicht mehrstöckig gebaut werden ? Wenn Wohnungen knapp werden, warum werden nicht einfach viel mehr Wohnungen gebaut ? Wenn ich Herrscher wäre, würde ich mehr Wohnungen als Menschen bauen. Mit den heutigen Maschinen und Baumaterialien alles machbar.

Ist es wirklich das Gesetz, nur damit das Skyline vom Aussehen her sich nicht ändert? Das ist doch größenwahnsinnig oder?
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imp
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von imp »

forgoden hat geschrieben:(02 Aug 2019, 00:20)

Ich bin neu hier aus dem Grund, weil auch meine Wohnung in München zu klein ist und nach 15 Jahren nichts besser wird.

Mal eine ganz einfache Frage: Warum dürfen Häuser nicht mehrstöckig gebaut werden ? Wenn Wohnungen knapp werden, warum werden nicht einfach viel mehr Wohnungen gebaut ? Wenn ich Herrscher wäre, würde ich mehr Wohnungen als Menschen bauen. Mit den heutigen Maschinen und Baumaterialien alles machbar.

Ist es wirklich das Gesetz, nur damit das Skyline vom Aussehen her sich nicht ändert? Das ist doch größenwahnsinnig oder?
Es gibt in München auch Häuser mit Obergeschoss.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von streicher »

forgoden hat geschrieben:(02 Aug 2019, 00:20)

Ich bin neu hier aus dem Grund, weil auch meine Wohnung in München zu klein ist und nach 15 Jahren nichts besser wird.

Mal eine ganz einfache Frage: Warum dürfen Häuser nicht mehrstöckig gebaut werden ? Wenn Wohnungen knapp werden, warum werden nicht einfach viel mehr Wohnungen gebaut ? Wenn ich Herrscher wäre, würde ich mehr Wohnungen als Menschen bauen. Mit den heutigen Maschinen und Baumaterialien alles machbar.

Ist es wirklich das Gesetz, nur damit das Skyline vom Aussehen her sich nicht ändert? Das ist doch größenwahnsinnig oder?
In Gegenden mit Einfamlienhäusern entstehen immer größere Einfamilienhäuser - den Eindruck habe ich von München. Mindestens zweistöckig. Vielleicht sogar vierstöckig - Kellergeschoss, Erdgeschoss, 1. Stock, Dachgeschoss. Aber keine Frage: die Wohnungsknappheit ist hier real.
Andererseits frage ich mich, warum man immer größere Wohnungen brauchen sollte. Vielleicht sollte man seinen Besitz schlanker gestalten und weniger sammeln. Weniger Kosten, weniger Arbeit. Wär doch auch was.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von odiug »

imp hat geschrieben:(02 Aug 2019, 08:24)

Es gibt in München auch Häuser mit Obergeschoss.
Ja ... aber noch nicht so lange.
Bis vor kurzem hausten die noch in Erdlöchern und Lehmhütten ... und davor waren das Wälder und Wiesen.
Das braucht halt alles seine Zeit.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von jack000 »

forgoden hat geschrieben:(02 Aug 2019, 00:20)
Wenn ich Herrscher wäre, würde ich mehr Wohnungen als Menschen bauen. Mit den heutigen Maschinen und Baumaterialien alles machbar.
Von München ausgehend wie du beschreibst: Wo willst du denn die Wohnungen denn hin bauen?
Ist es wirklich das Gesetz, nur damit das Skyline vom Aussehen her sich nicht ändert? Das ist doch größenwahnsinnig oder?
Nein, es ist nicht nur das. Ich verfolge seit ca. 10 Jahren die Reaktivierung einer ehemaligen lokalen Bahnstrecke und da geht es um:
- Fledermäuse/Insekten
- Besorgten Anwohnern 60-70m entfernt die sich wegen den Dieselloks Sorgen um ihr Barbecue auf den Balkon machen
- Kostenstreitigkeiten zwischen Land, Bund, Regierungsbezirken, EU und Gemeinden
- Sportvereinen die ihre Anlagen an der ehemaligen Strecke haben
- etc...
=> Das betrifft zwar eine ehemalige Bahnstrecke, aber ähnlichen Zirkus dürfte es geben wenn man Wohnungen bauen will
=> In den Ballungsgebieten ist nicht ausreichend Platz für viel mehr Wohnungen
=> Einfach so Wohnungen zu bauen funktioniert auch nicht, denn die Vorschriften sind ja nicht ohne Grund da
=> Bauen dauert auch zu lange (Wenn es denn mal genehmigt wird) weil nur zu den üblichen Arbeitnehmerzeiten gebaut wird (Sieht man auch auf Straßenbaustellen) und nicht rund um die Uhr

Beispiel:
[youtube][/youtube]
=> In Deutschland hätte das m.E. knapp 1 Jahr gedauert bis das repariert werden würde ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Gen_Y »

streicher hat geschrieben:(02 Aug 2019, 21:24)

In Gegenden mit Einfamlienhäusern entstehen immer größere Einfamilienhäuser - den Eindruck habe ich von München.
Wo in München soll das denn sein? Gut, in Obermenzing und in Riem könnten noch ein paar überteuerte Parzellen frei sein, aber sonst ist doch die ganze Stadt versiegelt.
Selbst Randgemeinden wie Unterföhring, Kirchheim und Karlsfeld wurden in den letzten 15 Jahren dermaßen verschandelt mit Betonbauten.
Die seit 2010 anhaltende Landflucht erinnert an London 1851.
In der Oberpfalz und in Oberfranken werden Dörfer zurückgebaut und in Oberbayern und Schwaben ist das Leben durch die Menschenmassen nicht mehr lebenswert.

Der Plebs möchte in die Großstädte aber nichts dafür bezahlen, das ärgert mich.
Ich habe 2008 in Laim für 16qm² bereits 530,00 Euro warm bezahlt. Hätte ich mir das nicht leisten können, hätte ich in Bayreuth studieren müssen. Ganz einfach.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von streicher »

Gen_Y hat geschrieben:(03 Aug 2019, 11:50)

Wo in München soll das denn sein? Gut, in Obermenzing und in Riem könnten noch ein paar überteuerte Parzellen frei sein, aber sonst ist doch die ganze Stadt versiegelt.
In Sendling und in Trudering zum Beispiel. Gärten werden für (große) Häuser hergegeben, also wirklich noch nachverdichtet. Oder alte Häuser abgerissen. Größere werden hingebaut.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Atue001 »

Während in den Ballungszentren dramatisch Wohnraum fehlt, gibt es gleichzeitig Gegenden in Deutschland, in denen Wohnungen leer stehen.

Die Politik fokussiert sich darauf, die Mieten in Ballungszentren irgendwie in den Griff zu bekommen (erfolglos), kümmert sich aber nicht darum, dass die Abwanderung vom Land in die Stadt mit eine Ursache des Problems ist.

Auch steigt der Bedarf an Wohnfläche je Individuum permanent - da kann man durchaus auch mal die Frage stellen, wieviel Wohnraum muss es denn je Einwohner sein?
Die Einwohnerzahl in Deutschland steigt allenfalls moderat - der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in Großstädten hingegen steigt dramatisch. Explodierende Preise sind nur die logische Folge.

Anstatt konsequent Kleinstädte und Dörfer attraktiv zu machen, entwickelt die Politik lieber weiter Konzepte, wie man Millionenstädte irgendwie für die Aufnahme hunderttausender neuer Menschen rüsten kann......

Unterm Strich ist das alles ziemlich teuer und unvernünftig!
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von JJazzGold »

Atue001 hat geschrieben:(07 Aug 2019, 23:30)

Während in den Ballungszentren dramatisch Wohnraum fehlt, gibt es gleichzeitig Gegenden in Deutschland, in denen Wohnungen leer stehen.

Die Politik fokussiert sich darauf, die Mieten in Ballungszentren irgendwie in den Griff zu bekommen (erfolglos), kümmert sich aber nicht darum, dass die Abwanderung vom Land in die Stadt mit eine Ursache des Problems ist.

Auch steigt der Bedarf an Wohnfläche je Individuum permanent - da kann man durchaus auch mal die Frage stellen, wieviel Wohnraum muss es denn je Einwohner sein?
Die Einwohnerzahl in Deutschland steigt allenfalls moderat - der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in Großstädten hingegen steigt dramatisch. Explodierende Preise sind nur die logische Folge.

Anstatt konsequent Kleinstädte und Dörfer attraktiv zu machen, entwickelt die Politik lieber weiter Konzepte, wie man Millionenstädte irgendwie für die Aufnahme hunderttausender neuer Menschen rüsten kann......

Unterm Strich ist das alles ziemlich teuer und unvernünftig!
Wie lautet Ihre Antwort auf diese Frage?
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Teeernte »

streicher hat geschrieben:(03 Aug 2019, 21:37)

In Sendling und in Trudering zum Beispiel. Gärten werden für (große) Häuser hergegeben, also wirklich noch nachverdichtet. Oder alte Häuser abgerissen. Größere werden hingebaut.
Eine Frage des Gewinns und der Ökonomie....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Teeernte »

streicher hat geschrieben:(02 Aug 2019, 21:24)

In Gegenden mit Einfamlienhäusern entstehen immer größere Einfamilienhäuser - den Eindruck habe ich von München. Mindestens zweistöckig. Vielleicht sogar vierstöckig - Kellergeschoss, Erdgeschoss, 1. Stock, Dachgeschoss. Aber keine Frage: die Wohnungsknappheit ist hier real.
Andererseits frage ich mich, warum man immer größere Wohnungen brauchen sollte. Vielleicht sollte man seinen Besitz schlanker gestalten und weniger sammeln. Weniger Kosten, weniger Arbeit. Wär doch auch was.
Schau in die Schweiz....junge Ehepaare beziehen 200 m2.......das ist normal. (wer sich das leisten kann) - danach kommt die Zweitwohnung.

Hier ähnlich.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Quatschki »

Teeernte hat geschrieben:(08 Aug 2019, 10:05)

Schau in die Schweiz....junge Ehepaare beziehen 200 m2.......das ist normal. (wer sich das leisten kann) - danach kommt die Zweitwohnung.

Hier ähnlich.
Hat den Vorteil, dass Haushaltspersonal oder zumindest Putzkräfte gebraucht werden, und somit neue reguläre Erwerbsmöglichkeiten entstehen, wie sie in einem sozialistischen Gesellschaftsmodell eher nicht vorgesehen sind.
Ger9374

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Ger9374 »

Quatschki hat geschrieben:(08 Aug 2019, 11:14)

Hat den Vorteil, dass Haushaltspersonal oder zumindest Putzkräfte gebraucht werden, und somit neue reguläre Erwerbsmöglichkeiten entstehen, wie sie in einem sozialistischen Gesellschaftsmodell eher nicht vorgesehen sind.

200m2 geil, das ist Leben.
Aber ohne Kind zu gross, Luxus halt .
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Quatschki »

Ger9374 hat geschrieben:(08 Aug 2019, 11:20)

200m2 geil, das ist Leben.
Aber ohne Kind zu gross, Luxus halt .
Alles relativ.
Man braucht sich nur die Villen aus der Kaiserzeit anschauen.
Die haben nicht unter 400m² Wohnfläche. Das Personal wohnte oben unter dem Dach. Oder im Nebengelass.
Und solche Stadtvillen gab es zu tausenden.
Ger9374

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Ger9374 »

Quatschki hat geschrieben:(08 Aug 2019, 11:44)

Alles relativ.
Man braucht sich nur die Villen aus der Kaiserzeit anschauen.
Die haben nicht unter 400m² Wohnfläche. Das Personal wohnte oben unter dem Dach. Oder im Nebengelass.
Und solche Stadtvillen gab es zu tausenden.


Einige davon schön restauriert gibt es noch gut verteilt in unserem land.
Voll Wärmeisoliert und teilweise entkernt.
Schick und gerne als Geldanlage genutzt.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Teeernte »

Ger9374 hat geschrieben:(08 Aug 2019, 11:20)

200m2 geil, das ist Leben.
Aber ohne Kind zu gross, Luxus halt .
Mit Kind dann75 m2 mehr....pro Kind.

...und 2 Tiefgaragenstellplätze... :D :D :D einen für den Porsche//BMW und einen fürs Elektroauto.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Quatschki »

Ger9374 hat geschrieben:(08 Aug 2019, 12:04)

Einige davon schön restauriert gibt es noch gut verteilt in unserem land.
Voll Wärmeisoliert und teilweise entkernt.
Schick und gerne als Geldanlage genutzt.
Gerade weil sie nur noch der Geldanlage dienen (und nicht wie einst der Repräsentation und Selbstverwirklichung), sind sie oft in ein halbes Dutzend Wohneinheiten zerlegt.
In die zuvor parkähnlichen Grundstücke sind meist noch weitere Typbauten hineingeklotzt, zuzüglich einer entsprechenden Anzahl PKW-Stellplätze.
Und von den einst üppigen Gehölzen und Hecken stehen nur noch zwei, drei Alibi-Bäume und ein paar Koniferen.
Das nennt sich heutzutage "gehobenes Wohnen" und ist doch nur ein Schatten dessen, was man früher darunter verstand.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von streicher »

Teeernte hat geschrieben:(08 Aug 2019, 10:02)

Eine Frage des Gewinns und der Ökonomie....
Gewinnmaximierung? Gewinn oder Verlust von Lebensqualität? Ist die Frage: wer gewinnt, wer verliert möglicherweise? Ich meine, wenn man ein Haus in sein Garten setzen lässt, gewinnt man Geld, aber verliert man seinen eigenen Garten und hat Beton vor dem Fenster.
Ich glaube, ich sollte mal einen Thread zum Thema "Wirtschaft" aufmachen...
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Teeernte »

streicher hat geschrieben:(08 Aug 2019, 21:40)

Gewinnmaximierung? Gewinn oder Verlust von Lebensqualität? Ist die Frage: wer gewinnt, wer verliert möglicherweise? Ich meine, wenn man ein Haus in sein Garten setzen lässt, gewinnt man Geld, aber verliert man seinen eigenen Garten und hat Beton vor dem Fenster.
Ich glaube, ich sollte mal einen Thread zum Thema "Wirtschaft" aufmachen...
Eh....da hat man 2 grosse Grundstücke - eine im Wald mit Datsche ...und ein Haus (mit AUSREICHEND ABSTAND zum Nachbar) mit Garten - so den noch jemand bewirtschaften will...

Von einem Thread in "Wirtschaft" würd ich abraten - da wird hart durchgefegt.... :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Atue001 »

JJazzGold hat geschrieben:(08 Aug 2019, 09:58)

Wie lautet Ihre Antwort auf diese Frage?
Liegt doch auf der Hand!
Wenn man dafür sorgt, dass Menschen auf auf dem Land Zugang zu üblicher Infrastruktur haben (gut ausgebaute Telefonie, schnelles Internet, Kindergärten, Schulen, ärztliche Versorgung, Einkaufsstätten...) und dann auch noch dafür sorgt, dass die Menschen nicht wegen des Arbeitsplatzes in die Stadt ziehen müssen (Förderung von Home-Office, Ausweisung von Industriegebieten in Dörfern und vor allem für Kleinstädte u.ä.), und wenn man dann noch Kultur im angemessenen Maße in diesen Gegenden fördert, dann gibt es deutlich weniger Gründe dafür, in die Stadt zu ziehen. Das lindert die Wohnungsnot in der Stadt, stärkt den ländlichen Raum, und kostet unterm Strich auch nicht mehr als die sozialen Folgekosten, die wir uns mit der einseitigen Förderung der Landflucht implizit mit einholen.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von JJazzGold »

Atue001 hat geschrieben:(09 Aug 2019, 23:25)

Liegt doch auf der Hand!
Wenn man dafür sorgt, dass Menschen auf auf dem Land Zugang zu üblicher Infrastruktur haben (gut ausgebaute Telefonie, schnelles Internet, Kindergärten, Schulen, ärztliche Versorgung, Einkaufsstätten...) und dann auch noch dafür sorgt, dass die Menschen nicht wegen des Arbeitsplatzes in die Stadt ziehen müssen (Förderung von Home-Office, Ausweisung von Industriegebieten in Dörfern und vor allem für Kleinstädte u.ä.), und wenn man dann noch Kultur im angemessenen Maße in diesen Gegenden fördert, dann gibt es deutlich weniger Gründe dafür, in die Stadt zu ziehen. Das lindert die Wohnungsnot in der Stadt, stärkt den ländlichen Raum, und kostet unterm Strich auch nicht mehr als die sozialen Folgekosten, die wir uns mit der einseitigen Förderung der Landflucht implizit mit einholen.
Ich bezog mich auf diesen Teilsatz von Ihnen,

“kann man durchaus auch mal die Frage stellen, wieviel Wohnraum muss es denn je Einwohner sein? “.

Darauf wollte ich eine Antwort. Wie viel Wohnraum sollte Ihrer Meinung nach jedem Einwohner zugestanden werden?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Atue001 »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Aug 2019, 07:58)

Ich bezog mich auf diesen Teilsatz von Ihnen,

“kann man durchaus auch mal die Frage stellen, wieviel Wohnraum muss es denn je Einwohner sein? “.

Darauf wollte ich eine Antwort. Wie viel Wohnraum sollte Ihrer Meinung nach jedem Einwohner zugestanden werden?
Ich denke nicht, dass man hier eine pauschale Antwort geben kann oder geben sollte. Nur ändert das nichts daran, dass die Wohnraumansprüche permanent steigen - was auch zur Verknappung führt.
Gefragt wären intelligente Wohnraumlösungen insbesondere in Innenstädten, wo mit weniger qm trotzdem ein hoher Wohnkomfort besteht.

Ältere Menschen leben oft in viel zu großen Wohnungen - leider ist ihr Parner verstorben, und das Haus ist dann leer.....auch hier wäre es gut, wenn es passende Unterstützung gäbe, dass man beispielsweise auf intelligente WGs ausweichen kann.

Freie Zimmer könnte man an Studenten vermieten - es geht mir hierbei aber nicht um Zwang, sondern darum, vielmehr solche Angebote zu schaffen oder zu fördern - und vielleicht auch Unterstützung anzubieten, wie man so etwas machen kann.
Der Staat könnte bei notwendigem Umbau sogar helfen - also wenn beispielsweise Bäder benötigt werden, um ein Haus Mehrparteienfähig zu machen, oder auch getrennte Wohnungszugangstüren u.ä..

Es geht nicht um Zwang, es geht darum, Win-Win-Situationen herzustellen.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von JJazzGold »

Atue001 hat geschrieben:(10 Aug 2019, 22:27)

Ich denke nicht, dass man hier eine pauschale Antwort geben kann oder geben sollte. Nur ändert das nichts daran, dass die Wohnraumansprüche permanent steigen - was auch zur Verknappung führt.
Gefragt wären intelligente Wohnraumlösungen insbesondere in Innenstädten, wo mit weniger qm trotzdem ein hoher Wohnkomfort besteht.

Ältere Menschen leben oft in viel zu großen Wohnungen - leider ist ihr Parner verstorben, und das Haus ist dann leer.....auch hier wäre es gut, wenn es passende Unterstützung gäbe, dass man beispielsweise auf intelligente WGs ausweichen kann.

Freie Zimmer könnte man an Studenten vermieten - es geht mir hierbei aber nicht um Zwang, sondern darum, vielmehr solche Angebote zu schaffen oder zu fördern - und vielleicht auch Unterstützung anzubieten, wie man so etwas machen kann.
Der Staat könnte bei notwendigem Umbau sogar helfen - also wenn beispielsweise Bäder benötigt werden, um ein Haus Mehrparteienfähig zu machen, oder auch getrennte Wohnungszugangstüren u.ä..

Es geht nicht um Zwang, es geht darum, Win-Win-Situationen herzustellen.
Ich weiß nicht, ob es ein Einzelfall ist, aber eine von der Gemeinde eingerichtete Wohnungstauschbörse gibt es im Landkreis bereits. Ältere Alleinstehende mit großen Wohnungen tauschen mit jungen Familien. Der Umzug für die Älteren wird von der Gemeinde organisiert und durchgeführt. Das Projekt ist noch neu, weshalb noch keine Aussage getroffen werden kann, ob es erfolgreich ist.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Sa 10. Aug 2019, 23:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Atue001 »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Aug 2019, 23:19)

Ich weiß nicht, ob es ein Einzelfall ist, aber eine von der Gemeinde eingerichtete Wohnungstauschbörse gibt es im Landkreis bereits. Ältere Alleinstehende mit großen Wohnungen tauschen mit jungen Familien. Der Umzug für die Älteren wird von der Gemeinde organisiert und durchgeführt. Das Projekt ist noch, weshalb noch keine Aussage getroffen werden kann, ob es erfolgreich ist.
Ja, solche und ähnliche Projekte (auch Generationenhäuser würde ich als solche sehen) greifen immer mehr Gemeinden auf. Das geht schon auch in die richtige Richtung. Ich denke nur, hier geht sicher noch mehr.
Ich hab es erst mit der Schwiegermutter durchgemacht, und jetzt auch mit meinen Eltern. Da hing man viel zu lange am viel zu großen Haus - fast bis es schon zu spät war.
Als man dann jeweils in kleinere passendere altersgerechte Wohnungen umgezogen war, wurde das faktisch als Erleichterung wahrgenommen, die auch mehr Lebensqualität geboten hat.

Doch so richtig wird man hier noch nicht von der Gesellschaft unterstützt - über die Einzelinitiativen von Gemeinden und Landkreisen hinaus passiert da viel zu wenig.
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Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Aug 2019, 23:19)

Ich weiß nicht, ob es ein Einzelfall ist, aber eine von der Gemeinde eingerichtete Wohnungstauschbörse gibt es im Landkreis bereits. Ältere Alleinstehende mit großen Wohnungen tauschen mit jungen Familien. Der Umzug für die Älteren wird von der Gemeinde organisiert und durchgeführt. Das Projekt ist noch neu, weshalb noch keine Aussage getroffen werden kann, ob es erfolgreich ist.
Ich kenne Städte, da ist die 4-Zimmer-Wohnung mit Altmietvertrag billiger als eine kleine neue. Dort lässt sich kein Vermieter auf kostenneutrale Wechsel ein.
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