Camarasaurus » So 22. Apr 2012, 17:53 hat geschrieben:
Wenn der Mann weit im Norden und die Frau weit im Süden vom Wohnort arbeitet, ist es schon wieder Essig mit nur einem Auto, so sinnvoll das auch sein mag.
Aber wäre es nicht noch viel sinnvoller, wenn die steigenden Ölpreise dafür sorgen würden, dass die Firmen die Arbeitsstätten dort errichten, wo die Menschen wohnen, statt die Menschen pendeln zu lassen? Daran hat in dieser Debatte noch keiner gedacht. Scheint eine heilige Kuh zu sein. Ich bin der Meinung, die Wirtschaft sollte dem Menschen dienen, und nicht die Menschen der Wirtschaft.
Ja, das ist bloß wieder eine Ausnahme. Wenn ein Paar in der Stadt arbeitet und wohnt, benötigt es kein Auto. Ob man sich mit zwei Einkommen ein Auto leisten möchte, ist halt eine Privatentscheidung, genau wie die Frage, ob man nicht auf ein paar Quadratmeter verzichten kann und stattdessen in ein feineres Viertel zieht (oder vice versa). Kann ja jeder machen, wie er lustig ist.
Und wie gesagt, wenn genau so ein Extremfall eintritt und beide ein Auto benötigen, sollen sie sich jeweils eins kaufen und dafür zahlen. Wenn sie am Existenzminimum knabbern, kann der Staat auch gerne 'n paar Euro hinzuschießen, um die Arbeitsplätze zu sichern. Aber das reicht mir persönlich nicht als Begründung, jedem Pendler weitere Vorteile auf Kosten des Steuerzahlers einzuräumen.
Die Frage nach dem Standort der Wirtschaft stellt sich bloß nicht, weil in den Gebieten, in denen Menschen wohnen, wirtschaftliche Betriebe oftmals nicht erlaubt sind. Und heutzutage sucht sich auch ein Arbeitgeber attraktive Standorte und ist gegebenenfalls an einer Aufwertung dieser bekannt. Du kannst ja mal einen Personaler in Bad Oldesloe fragen, wie sich ein Arbeitnehmer entscheidet, der in Hamburg Angebote bekam.