Die Rede vom "jüdischen Nigger Lassalle" steht in einem Brief an Engels, in welchem es um die prekäre finanzielle Lage von Marx geht und um die Ablehnung eines daraus resultierenden Geldleihgesuchs an Lassalle. Bei Marx als Person und bei den Marxens als Familiie, das sollte man wissen, ging es so zu: Wenn kein Geld da war, war kein Geld da und zur Not brachte man das Klavier ins Pfandleihhaus und Marx saß im Lesesaal der öffentlichen Bibliothek und tüftelte am "Kapital". Wenn Geld da war, flossen Wein und Champagner. Lassalle kam bekanntlich in deinem Duell wegen einer Frauengeschichte ums Leben. Jüdischer Herkunft waren sie beide. Also: Ideologie? Ich würde das eher für einen deftigen Ausbruch zwischen Leuten halten, die beide ziemlich gut wissen, wer sie sind und wohin sie beide gemeinsam gehören. Aber .., gehört das nicht ins Forum 8JJazzGold hat geschrieben:(19 Jun 2020, 11:55)
Lassalle.....war das nicht derjenige, den Marx als “kraushaarigen Niggerjuden“ bezeichnete?
Letztendlich war Marx nicht weniger Antisemit als Luther. Beide forderten von den Juden sich ihrer Religion zu entledigen, wenn auch aus unterschiedlicher Intention in der geforderten Assimilation.
Der Linke Antisemitismus - hier in Europa jedenfalls - ist vielleicht am wirksamsten zu bekämpfen durch eine - im linksliberalen Sinne - positive Erzählung vom Projekt Zionismus. Das sollte solchen Erzählungen wie denen von Kuba oder Nicaragua entgegengesetzt werden. Die "Sandinisten", ehemalige Groß-Helden linker Erzählungen sind heute schlimmere Autokraten und Selbstbereicherer als der Somoza-Clan, gegen den sie in den 70er antraten. Und womit sie fast schon einen biblisch verklärten Befreier- und Erlösermythos erlangten. Tatsächlich jedoch ist das Zionismus-Projekt an sich bis heute wesentlich besser geeignet für eine linksutopische Erzählung. Vorausgesetzt man reduziert "Israel" und "Zionismus" nicht auf die gegenwärtige Regierung Israels. Die Herstellung einer festen positiven Assoziation zu Wörtern wie "Israel" und "Zionismus" innerhalb der linksliberalen Kultur Europas ... das wäre eine gute Sache ... auch als Gegenposition zu dieser traditionellen Festlegung auf "nationale Befreiungsbewegungen". Zionismus als ursprünglich eiigentlich linkes Projekt. Und auch als Gegenstrategie zu den erwartungsgemäß negativen Folgen für den Trump-Nahost-Plan.