Liegestuhl hat geschrieben:Mal ganz ehrlich, Ferit! Wenn Du über Einschränkungen und Verhaftungen von Journalisten in der Türkei liest, bekommst du dann keine Bauchschmerzen? Eine freie Presse sind in einer pluralistischen Gesellschaft ebenso wichtig, wie das Recht auf freie Meinungsäußerung. Du bist in Deutschland aufgewachsen und hast schon einiges von der Welt gesehen. Du solltest es eigentlich besser wissen.
Da überschätzen Sie den User aber gewaltig. Wenn es um die heilige Türkei geht ist es schnurzpiepegal ob man in Deutschland aufgewachsen ist, studiert hat, oder schon einiges von der Welt gesehen hat. Wenn schon Exiltürken nicht die Fähigkeit besitzen für demokratische Werte einzustehen wie sollten es dann die Türken in Anatolien ?
Stattdessen werden User wie "demolit" diskreditiert oder aber man lenkt vollkommen vom Thema ab wie der User "jekyll":
Jekyll hat geschrieben:Vielleicht sollte es die Türkei den Ägyptern unter Al-Sisi nachmachen:
Anstatt das man sich mit seiner Türkei auseinander setzt, zeigt man sofort mit dem Finger auf Andere.
So ist das nunmal. Mit Kritik kann man nicht umgehen, weder ein Exiltürke der im Westen studiert hat noch ein türkischer Analphabet irgendwo in Anatolien.
Die kritischen Stimmen in der Türkei sind kaum zu hören, Menschen wie Orhan Pamuk, Ismail Besikci, so wertvoll wie sie für die Türkei sind, sind leider eine absolute Minderheit. Mit Arabern in Palästina können sich Türken bestens solidarisieren, und sich über ihr Schicksal aufregen, aber wenn ihr Terrorstaat wieder einmal gegen die "eigene" Bevölkerung im Südosten vorgeht ist vom Humanismus der türkischen Bevölkerung nicht mehr viel übrig.
Das zeigt das die sogenannte "Türkei" nicht eins ist. Kurden und Türken sind zwei separate Völker. Die Kurden gehören nicht zu dieser Türkei.
Jekyll hat geschrieben:In diesem Thread geht es um die Türkei und hier darf und wird auch die PKK thematisiert (unter anderem durch andere User). Ihnen sind wieder einmal die Zusammenhänge komplett flöten gegangen.
Ja, aber in diesem Punkt ging es darum das es im Laufe der Geschichte schon viele Bewegungen gab die zunächst als Terrorbewegung betrachtet wurden, und dann ihr Standing verbesserten bzw. komplett veränderten. Sie denken zu ein- dimensional und sind entweder nicht fähig oder gewillt dieses Theme differenziert zu betrachten. Sie sehen in der PKK etwas Absolutes, etwas Unvergleichbares. Das ist realitätsfremd. Die PKK war und ist gewiss nicht radikaler als palästinensische Gruppen oder als viele andere Gruppen die für die Interessen einer Volksgruppe kämpften und das mit allen Mitteln.
Ihr Umgang mit dem Thema "PKK" ist wirklich Sandkasten- Niveau. Bis heute weichen Sie Fragen aus, weshalb die PKK erst gegründet wurde. Und ob der militärische Widerstand aus Sicht der Kurden keine Legitimität besitzt.
Ich zumindest kann mich in die Lage der Türkei versetzen. Sie möchten möglichst viele Ländereien unter ihrem Besitz haben. Schon klar. Denn zu behaupten das kurdische Siedlungsgebiet einen kulturellen Stellenwert für die Türken hätten ist eine Lüge. Die Türkei sehnt sich nach Macht und große Ansprüche, dazu benötigt man Einflusssphären. Der Weg den die moderne Türkei bis heute noch geht, also mit Assimilation, Leugnung und Unterdrückung, ist nicht richtig. Es sollte nach 1000 Jahren mittlerweile angekommen sein, das die Kurden nicht bereit sind Türken zu werden, Kooperation und Koexistenz ist eine andere Geschichte. Die Osmanen zeigten das es unter bestimmten Umständen klappen kann, aber gewiss nicht mit Unterdrückung. Das ist meine objektive Sicht der Dinge, wenn ich die Türkisch- kurdische Brüderschaft als Lösung beschreiben müsste.
Jekyll hat geschrieben:So viele Durchgeknallte gibt es in der Welt gar nicht, die das Territorium eine Landes, das seit Jahrhunderten Bestand hat, einfach mal leugnen würden, um so eine Aussage tätigen zu können. Wahrscheinlich haben Sie wieder einmal Ihr kleines, persönliches Weltbild in Ihrem Kopf mit der Realität verwechselt.
Niemand hat behauptet das die ganze Welt das Territorium (als Teil der Türkei) leugnet, es ging darum das die gesamte Welt weiß das in diesem Gebiet mehrheitlich Kurden leben und diese seitens der Türken unterdrückt werden --> Besatzung.
Jekyll hat geschrieben:Die USA, Israel, EU inkl. Deutschland...nach Ihrer Logik müssten all diese Staaten ebenfalls "Terrorpate" sein. Wichtig ist für kritische Geister hier natürlich wie man "Unterstützung" definiert, ebenso "Terroristen" (mancherorts werden die Letzteren günstigerweise als "Freiheitskämpfer" klassifiziert).
Der Westen unterstützt die PKK im Kampf gegen den IS. Die Türkei unterstützt den IS welcher religiöse Minderheiten und Kurden vernichtet möchte.
Ist der Unterschied schwer zu begreifen ?
Jekyll hat geschrieben:Wie kann die HDP auf "legale" Art Interessen vertreten oder gar für "Frieden" sein, wenn sie ein "Ableger" einer kriminellen Terroristenorganisation ist? Hierfür müsste sie von Grund auf etwas Selbstständiges sein, was sie aber nach Ihren eigenen Ausführungen definitiv nicht ist.
Weil auch ein Ableger seine eigene Meinung haben kann. Sogar Abdullah Öcalan ist gegen den Krieg, aber hindert das die derzeitige Führungsriege der PKK in Qendîl daran Widerstand gegen die türkische Armee zu leisten ? So homogen wie Sie die PKK beschreiben wollen ist sie nicht. Aber es spiegelt auch Ihren Intellekt wieder. Sie reden fast ständig von der PKK ohne wirkliches Wissen über diese Bewegung zu haben.
Abgesehen davon, wenn man die HDP auch noch verbieten möchte, was bleibt dann übrig ? Mit wem gedenken die Türken zu verhandeln ? Die PKK und die HDP sind, ob es die Türken wollen oder nicht, der derzeitige Stellvertreter der kurdischen Interessen und des kurdischen Volkes in Nordkurdistan.
Jekyll hat geschrieben:Sagt ausgerechnet ein ultranationalistischer PKK-Beweihräucherer mit einem notorischen Hang zum territorialen Revisionismus.
Kurdistan hat mit Revisionismus nichts zu tun. Ganz im Gegenteil. Kurdistan ist ein fester Bestandteil der Zukunft des Nahen Ostens. Wer dies negiert ist ein Ewiggestriger. Haben Sie sich eigentlich schon darüber informiert wie Ultranationalismus definiert wird ? Ich zumindest, vertrete diese Ausrichtung nicht.
Jekyll hat geschrieben:Ja, was wäre dann, Herr/Frau Kardux? Erzählen Sie mal.
Ja, wenn Sie mal aus Ihrem gemütlichen Westeuropa heraus kommen würden, und den Krieg vorort erleben würden, das Leid der Menschenund das Unrecht das Ihnen zugefügt wird seitens der türkischer Regierung dann würde ich gerne Ihre Reaktion sehen. Aber vielleicht würde Sie das nicht einmal interessieren. Erdogan sagt, es ist ein Krieg gegen die PKK. Punkt. Eigenständiges Denken ist bei Ihnen und allen Erdoganisten aber zu viel verlangt. Mein Fehler.
Jekyll hat geschrieben:Wie meinen Sie das jetzt?
Normale Menschen, empfinden Mitleid für Menschen die in Not sind und die ohne Rücksicht auf jegliche Verluste angegriffen werden. Wenn man in so ein Kriegsgebiet geht erkennt man wie wichtig es ist wenn man an runden Tischen verhandelt. Und genau hier kommt die HDP ins Spiel.
Wenn man aber denkt das man militärisch überlegen ist und das kurdische Volk geknechtet werden darf, dann ist das natürlich eine andere Geschichte. Eines ist aber klar. Kein Volk der Erde blieb stets eine Supermacht oder anderen Völkern gegenüber militärisch überlegen. Hochmut kommt vor dem Fall.