Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Moderator: Moderatoren Forum 3

Johny Bambino
Beiträge: 39
Registriert: Di 15. Apr 2014, 18:50

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Johny Bambino »

Helicobacter » Do 14. Feb 2013, 19:47 hat geschrieben: Türkei sollte den Völkermord anerkennen, dann wird (fast) alles gut, denn so ein Schuldeingeständnis wirkt wie ein reinigendes Gewitter. Armenien ist ein kleines und friedliches Land, das die Zusammenarbeit mit der Türkei sucht. Der Haß, von dem Sie reden, liegt also ganz auf der türkischen Seite, die die Wahrheit einem nahezu kranken Nationalstolz opfert.

Genau so ist es und gerade als Deutscher darf man Moral einfordern, weil man an der Türkei und ihrem fortwährenden geradezu als schick geltenden Hass gegenüber Kurden, Armeniern, Griechen, Juden und Assyrern sieht, was in Deutschland passiert, wäre, hätte es nach dem 2.Weltkrieg keine Entnazifizierung gegeben. In Sachen Aufarbeitung und kritischer Umgang mit der eigenen Vergangenheit und Gegenwart sollte Deutschland Vorbild für die Türkei sein! Von nationalistischem Rassenwahn geblendete Geister verstehen das natürlich nicht.

Es gibt zum Glück immer mehr türkische Intellektuelle, die sich von der völkischen Nationaldoktrin ihres Landes lossagen. Die Mehrheitsgesellschaft übernimmt aber blind, was die Obrigkeit ihnen vorsetzt.

Den Hass, den die Völkermordleugner hier ihren Diskussionskontrahenten vorwerfen verbreiten sie eigentlich nur selbst. Man nennt diese unschöne aber leider nicht neue und weit verbreitete Diskussionstaktik "Umkehr des Sachverhalts".

Must-watch:
[youtube][/youtube]
Zuletzt geändert von Johny Bambino am Mo 30. Jun 2014, 12:02, insgesamt 1-mal geändert.
Johny Bambino
Beiträge: 39
Registriert: Di 15. Apr 2014, 18:50

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Johny Bambino »

So sieht das System Erdogan aus: Gute Reformen auf dem Papier beschließen und sie sie anschließend nicht umsetzen:

Die türkische “Justiz” weißt Klage auf Rückgabe eines armenischen Gebäudes zurück
http://kurmenistan.wordpress.com/2014/0 ... es-zuruck/
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Antonius »

Leider ist die soziale, politische und religiöse Situation der Christen in der Türkei miserabel.

Die Türkei benötigt vor allem das universale Menschenrecht der Religionsfreiheit.
Religionsfreiheit umfaßt die Freiheit von Kultus, Mission und Diakonie.
Besonders die christliche Missionsfreiheit wäre in der Türkei dringend notwendig.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Marie-Luise

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Marie-Luise »

BattalGazi » Fr 2. Mai 2014, 10:43 hat geschrieben: Diese Frage kann man mit einer Gegenfrage beantworten: Gibt es ein Gerichtsurteil, dass die Schuld der Türken an einem Genozid am armenischen Volk festgestellt hätte?

Ein Dutzend Länder die per Parlamentsbeschluss den Genozid anerkannt haben reichen da nicht aus. Und auch wenn Sie etliche Historiker zitieren, wird es nicht besser, da ich im Gegenzug andere Historiker zitieren kann.

Abhilfe schaffen kann eine Historikerkommission, bestehend aus türkischen, armenischen und internationalen Historikern, die sich mit der Thematik beschäftigt haben.
Eine Alternative wäre, dass Armenien die Türkei vor einem internationalem Gericht als Nachfolger des osmanischen Reiches bezüglich eines Genozides am armenischen Volk verklagen könnte. Das Ergebnis wäre bindend.

Beides wird von Armenien kategorisch abgelehnt. Armenien erwartet eine bedingungslose Anerkennung des Genozides, warum auch immer. Und bevor mir jemand unterstellt ich würde mit einer Ablehnung des Genozidvorwurfs das Andenken der armenischen Opfer mit Füßen treten, möchte ich anmerken, dass schon der Genozidvorwurf die muslimischen Opfer mit Füßen Tritt. Auch diese Massaker sind ausreichend dokumentiert, werden aber von den Verfechtern des Genozidvorwurfs einfach ignoriert oder relativiert.

Meine Position ist klar, es gab Massaker (auf beiden Seiten), es gab die Deportation und viel zu viele unschuldige Opfer, aber diese Tragödie als Genozid zu bezeichnen würde die armenischen Massaker an der muslimischen Zivilbevölkerung ignorieren oder gar im nachhinein legitimieren. Und dies ist nicht akzeptabel.

Und noch was, nur weil sich eine Hand voll Menschen findet, die Sie beschuldigt Pädophil zu sein, bedeutet das nicht, dass Sie einer sind. Das Rechtsverständnis das wir haben, verlangt Beweise und die Möglichkeit sich zu verteidigen. Warum sollte die Türkei nicht das selbe Recht in Anspruch nehmen dürfen?

Wer sich seiner Sache sicher ist, wird sich vor der Wahrheitsfindung nicht fürchten, es sei denn er ist ein Lügner...
Ja, das lernte man bisher in türkischen Schulen. Die Türkei hat sogar versucht, die Schulbücher in Deutschland ändern zu lassen. War sie nicht in einem Bundesland damit erfolgreich (oh Schande!)?

http://de.wikipedia.org/wiki/Cem_%C3%96zg%C3%B6n%C3%BCl
Marie-Luise

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Marie-Luise »

Helicobacter » Do 14. Feb 2013, 21:05 hat geschrieben:Es ist echt nicht lustig, jeder der die Türkei zur Anerkennung des Völkermordes auffordert, wird von den türkischen Nationalisten sofort des Hasses beschuldigt. Verstehe, wer will.
Von Beiden: Nationalisten und Islamisten.

Sie sind total indoktriniert und indoktrinieren Andere.

Der Mord an Drink ist m. W. immer noch nicht aufgeklärt, ebenso wenig wie der Mord an drei christlichen Missionaren.

Von Zeit zu Zeit muss immer wieder ein Priester dran glauben.

Bedenkt man, welchen Aufstand Türken in Deutschland und in der Türkei machen, wird an ihnen ein Verbrechen verübt und vergleicht dies mit dem, was in der Türkei geschieht, könnte man meinen, dass türkisch-muslimische Leben mehr wert seien als andere. Yuck;(
palulu
Beiträge: 4437
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 15:14
user title: Ich mag Ostdeutsche

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von palulu »

Türkei genehmigt Bau christlicher Kirche
Die islamisch-konservative Staatsführung um Präsident Erdoğan zeigt sich liberal: Zum ersten Mal seit über 90 Jahren darf eine Kirche in der Türkei errichtet werde

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... chenneubau

Wie ironisch. Die Christen erhalten mehr Rechte, weil die Regierung das ottomanische Erbe der Türkei aufpolieren möchte. Tatsächlich genoss die Glaubensgemeinschaft der Christen im Osmanischen Reich große Autonomie - und war, entgegen südosteuropäischer Nationalmythen, lange Zeit äußerst loyal gegenüber dem Sultan. Man beachte auch, dass es sich hier um überwiegend orthodoxe Christen handelt, die einen anderen Umgang mit den Muslimen pflegen als Katholiken oder gar Protestanten. Die beiden letzten Gruppen treten häufig radikaler auf.
Zuletzt geändert von palulu am So 4. Jan 2015, 00:36, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von frems »

palulu » So 4. Jan 2015, 00:30 hat geschrieben:Die beiden letzten Gruppen treten häufig radikaler auf.
Ist das so? Zumindest in einem anderen Strang erzählte jemand, daß es Muslime in mehrheitlich orthodoxen Ländern wie Griechenland (z.B. beim Thema Moschee-Bau) deutlich schwieriger haben als z.B. in Frankreich und Großbritannien.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
palulu
Beiträge: 4437
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 15:14
user title: Ich mag Ostdeutsche

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von palulu »

frems » So 4. Jan 2015, 01:36 hat geschrieben: Ist das so? Zumindest in einem anderen Strang erzählte jemand, daß es Muslime in mehrheitlich orthodoxen Ländern wie Griechenland (z.B. beim Thema Moschee-Bau) deutlich schwieriger haben als z.B. in Frankreich und Großbritannien.
Es stimmt, dass in z.B. Athen faktisch keine Moschee existiert/existieren darf. Das ist politisch so gewollt. Darunter leiden aber weniger die seit über einem halben Jahrtausend ansässigen muslimischen Türken und Pomaken im Norden und Nordosten des Landes mit ihren angestammten Moscheen, als vielmehr die neuen Migranten aus Afrika und Asien. Es ist illegal, öffentlich und ohne Genehmigung religiöse Zeremonien abzuhalten, aber es bleibt ihnen nix anderes übrig. Oft betet man freitags in leeren Fabrikhallen und verlassenen Parkhäusern oder in privaten Wohnungen. Der griechische Staat mischt sich zudem extrem in die inneren Angelegenheiten der Muslime ein, z.B. die Wahl des Mufti und der Imame.

Orthodoxe Christen mögen große Massaker an Muslimen verübt haben. Über die Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von zumeist türkischen Muslimen während des Zerfalls des Osmanischen Reiches wird in westlichen Medien gar nicht berichtet. Hunderttausende starben und Millionen flüchteten nach Anatolien - unter ihnen auch Atatürk. Der Völkermord und der Hass gegenüber den Christen stellt auch eine indirekte Reaktion auf diese Verfolgungen dar, wenngleich dies natürlich nicht zur Rechtfertigung von menschenverachtenden Taten herhalten kann und darf.

Aber die Orthodoxen weisen in kultureller Hinsicht große Schnittmengen mit den Muslimen auf. Europäer denken zumeist an Russen, wenn sie von der orthodoxen Konfession hören, hier geht es aber um orientalische Christen. Außerdem wird der Orthodoxie eine prominentere Rolle eingeräumt, sie gelten nicht als wesensfremd. Katholiken und vor allem radikale, fast immer evangelikale Protestanten respektieren die regionalen, historischen Gegebenheiten nicht.

Orthodoxe missionieren praktisch gar nicht und haben sich mit der Gesellschaft abgefunden. Gerade Protestanten hingegen versuchen, die vorgefundenen gesellschaftlichen Strukturen zu verändern, in der Tat zu christianisieren. Wenn ich von Protestanten rede, dann meine ich nicht die EKD/den preußisch geprägten deutschen Protestanten, dem Toleranz weder theologisch noch historisch (Friedrich der Große) fremd ist. Oftmals sind es Evangelikale aus dem angelsächsischen Raum, die das Klischee des feindseligen und die örtliche Kultur verachtenden Christen prägen und am Leben erhalten oder Deutsche mit Verbindungen in dieses Lager.

Praktisch alle orthodoxen Christen in der Türkei sprechen Türkisch, es gibt sie in allen Parteien - selbst bei den Grauen Wölfen. Historisch gesehen ist das Verhältnis in der Türkei zwischen Muslimen und Christen wesentlich besser als viele Europäer zunächst glauben mögen. Durch die konfessionellen Konflikte im arabischen Raum gibt es falsche Rückschlüsse auf die türkische Gesellschaft. Der Völkermord an den Armeniern, die Vertreibung der Griechen aus Istanbul - all das geschah nicht im Namen des Islams, sondern hauptsächlich unter der Prämisse einer (säkularen!) nationalistischen, später auch kemalistischen Staatsideologie, die eine homogene Nation propagiert.

Darum sagt der armenische Patriarch Mesrob II., dass Armenier die AKP der Opposition vorziehen würden. Man darf nicht vergessen, in wenigen Monaten sind außerdem Wahlen.

Darüber hinaus ist das eine Art, auf die griechische Regierung Druck auszuüben. Das Wohlergehen der Christen in der Türkei hängt vom Wohlergehen der Muslime in Griechenland ab. Beide Seiten verstehen sich als die Schutzmacht der jeweiligen Minderheit, darum fordert Erdogan auch Gegenleistungen für Freiheiten, die er türkischen Christen einräumt: http://www.kath.net/news/47402

Das ist so ein Griechen-Türken-Ding, was für Europäer befremdlich wirken mag - hat aber historische Gründe: http://de.wikipedia.org/wiki/Bevölkerun ... der_Türkei
Benutzeravatar
Kardux
Beiträge: 3042
Registriert: Fr 29. Mär 2013, 16:48
user title: کوردستان زیندووە

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Kardux »

Die orientalischen Christen sollten langsam aufhören die Türkei zu kritisieren. Was will man mehr ? Nach 90 Jahren dürfen sie wieder eine Kirche bauen. Die Türkei verhält sich vorbildhaft im Umgang mit den Christen.
Make Kurdistan Free Again...
Benutzeravatar
Kardux
Beiträge: 3042
Registriert: Fr 29. Mär 2013, 16:48
user title: کوردستان زیندووە

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Kardux »

A. von Dahlenberg hat geschrieben:Darf ein Christ in der neuen Kirche über den Völkermord sprechen, ohne anschliessend um sein Leben fürchten zu müssen? Wir wissen, was Hrant Dink passiert ist.
Es wurde nach fast hundert Jahren wieder eine Kirche gebaut in der "Türkei". Reicht das nicht aus um Völkermorde, Landraub, usw. vergessen zu machen ?

Die Situation der Christen in der Türkei ist fantastisch...es geht bergauf...
Make Kurdistan Free Again...
Marie-Luise

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Marie-Luise »

Kardux » So 4. Jan 2015, 09:41

Die orientalischen Christen sollten langsam aufhören die Türkei zu kritisieren. Was will man mehr ? Nach 90 Jahren dürfen sie wieder eine Kirche bauen. Die Türkei verhält sich vorbildhaft im Umgang mit den Christen.
Immer diese Meckerei der Christen.

Oh Großer Meister Erdogan: Shukran!
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Ferit »

Marie-Luise » So 4. Jan 2015, 14:07 hat geschrieben:
Immer diese Meckerei der Christen.
Endlich einmal etwas richtiges geschrieben. :)
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Antonius »

A. von Dahlenberg » So 4. Jan 2015, 11:07 hat geschrieben:Darf ein Christ in der neuen Kirche über den Völkermord sprechen, ohne anschliessend um sein Leben fürchten zu müssen? Wir wissen, was Hrant Dink passiert ist.
In der Türkei ist eine intensive christliche Missionsarbeit notwendig.
Vor allem jetzt, 100 Jahre nach dem Beginn des Völkermordes an den Armeniern.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Bleibtreu »

Antonius » Fr 16. Jan 2015, 10:28 hat geschrieben: In der Türkei ist eine intensive christliche Missionsarbeit notwendig.
Vor allem jetzt, 100 Jahre nach dem Beginn des Völkermordes an den Armeniern.
Bei solchen Kommentaren graust es mich. :|
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Postnix

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Postnix »

Antonius » Fr 16. Jan 2015, 10:28 hat geschrieben: In der Türkei ist eine intensive christliche Missionsarbeit notwendig.
Vor allem jetzt, 100 Jahre nach dem Beginn des Völkermordes an den Armeniern.
Wann ziehen Sie los?
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Antonius »

Bleibtreu » Fr 16. Jan 2015, 10:42 hat geschrieben: Bei solchen Kommentaren graust es mich. :|
Warum?
Missionsfreiheit ist ein Teilaspekt der Religionsfreiheit.
Hast Du etwas gegen das universale Menschenrecht der Religionsfreiheit? :?:
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Johny Bambino
Beiträge: 39
Registriert: Di 15. Apr 2014, 18:50

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Johny Bambino »

palulu » So 4. Jan 2015, 00:30 hat geschrieben:Türkei genehmigt Bau christlicher Kirche
Die islamisch-konservative Staatsführung um Präsident Erdoğan zeigt sich liberal: Zum ersten Mal seit über 90 Jahren darf eine Kirche in der Türkei errichtet werde

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... chenneubau

Wie ironisch. Die Christen erhalten mehr Rechte, weil die Regierung das ottomanische Erbe der Türkei aufpolieren möchte. Tatsächlich genoss die Glaubensgemeinschaft der Christen im Osmanischen Reich große Autonomie - und war, entgegen südosteuropäischer Nationalmythen, lange Zeit äußerst loyal gegenüber dem Sultan. Man beachte auch, dass es sich hier um überwiegend orthodoxe Christen handelt, die einen anderen Umgang mit den Muslimen pflegen als Katholiken oder gar Protestanten. Die beiden letzten Gruppen treten häufig radikaler auf.
Istanbul: Kirchen-Neubau erweist sich als Mogelpackung: Noch das geringste Problem an dieser Nachricht ist es, dass sie nicht neu ist. Der von der syrisch-orthodoxen Gemeinde geplante Neubau einer Kirche im Istanbuler Stadtteil Yesilköy war bereits vor drei Jahren genehmigt worden; auch das Grundstück hatte die Stadt schon damals zugewiesen. Nur konnte bis heute nicht einmal der Grundstein gelegt werden, weil die türkischen Behörden reihenweise Einsprüche erhoben - zuletzt die Naturschutzbehörde, weil dabei Bäume gefällt würden. http://religion.orf.at/stories/2687865/

Erster Neubau einer Kirche in der Türkei seit 100 Jahren ist ein PR-Gag auf Kosten der Minderheiten: Die alevitische Autorin und Frauenrechtlerin Serap Cileli schreibt :

“Das muss man Erdogan lassen. In diplomatischen Angelegenheiten bewegt er sich zwar oft wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen, doch was politische Inszenierungen und Dramaturgie angeht, verdient er den Oscar. Erneut beweist er, wie man schon allein mit der Ankündigung(!) EINES kirchlichen Neubaus, nach fast 100-jährigem Bestehen der türkischen Republik, international Applaus ernten kann. Der Neo-Osmane Erdogan führt das Millet-System wieder ein und alle erliegen dem Traum einer religiösen Gleichberechtigung. Bravo! Was keinem dabei auffällt ist, dass dieses Vorhaben nicht der größten christlichen Minderheiten, den Armeniern versprochen wurde, sondern den aramäischen Christen. Was auch als politisches Signal an die Armenier und die Anerkennung der Aghet zu deuten ist.” (https://www.facebook.com/Serap.Cileli/p ... =1&theater)



Die Rechtsanwältin und stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Armenier in Deutschland e.V. (ZAD) äußert sich wie folgt:

“Da ist der Türkei ein richtiger PR-Coup gelungen! Allein die Ankündingung eines Kirchenbaus reicht aus, um ein solches wohlwollendes Echo in der westlichen Medienwelt auszulösen. Das Selbstverständlichste auf der Welt (Kirchenbau) wird hier zu einem Großereignis an Fortschritt und Toleranz stilisiert. Wie erbärmlich ist das eigentlich?!”



Das beeindruckendste Statement kommt vom Aramäer und humanitären Helfer für durch den IS vertriebene Flüchtlinge “Mike Malke”. Er trifft den Nagel gleich mehrfach auf den Kopf, wenn er schreibt:

“Die Türkei erlaubt, dass eine Kirche gebaut wird?

Jetzt wo sich der Völkermord an den Assyrern/Aramäern, Armeniern, Pontosgriechen und Eziden zum 100. Mal jährt, erlaubst du liebe Türkei, dass eine Kirche gebaut wird? Perfektes Timing…

Liebe Türkei, gib uns stattdessen die tausende von Kirchen zurück die du uns weggenommen hast und lass die Finger von unseren Klöstern!

Liebe Türkei, erlaube es uns endlich wieder Priester ausbilden zu lassen!

Liebe Türkei, du willst den Christen helfen?

Wie wäre es wenn du die Hilfsgüter nach Syrien und Irak durchlässt und die ISIS aufhältst?

Bisher handelst du umgekehrt!

Liebe Türkei, du willst den Opfern helfen?

Wie wäre es wenn du Krankenhäuser für die Opfer bereitstellst und die Täter aufhältst?

Bisher handelst du umgekehrt!

Liebe Türkei, du erlaubst, dass eine Kirche gebaut wird?

Ich will dieses “Geschenk” nicht haben!”



Es bleibt festzuhalten, dass diese Ankündigung vor allem einen Nutznießer hat. Das ist einzig und allein die türkische Regierung inklusive ihrer Lobbyverbände im Ausland.

Wir haben es weder, wie es z.Zt. verbreitet wird, mit einem Zeichen der Toleranz zu tun noch bringt die Ankündigung, egal ob sie in die Tat umgesetzt wird oder nicht, die aramäischen Christen der Türkei auch nur einen Steinwurf näher zu Rechtssicherheit oder gar Gleichberechtigung gegenüber der Mehrheitsbevölkerung. Der Wolf hat in der Tat Kreide gefressen. Ein Wolf bleibt er aber dennoch.
: https://kurmenistan.wordpress.com/2015/ ... derheiten/
Zuletzt geändert von Johny Bambino am Fr 16. Jan 2015, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.
palulu
Beiträge: 4437
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 15:14
user title: Ich mag Ostdeutsche

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von palulu »

Antonius » Fr 16. Jan 2015, 12:04 hat geschrieben:Warum?
Missionsfreiheit ist ein Teilaspekt der Religionsfreiheit.
Hast Du etwas gegen das universale Menschenrecht der Religionsfreiheit? :?:
Ich schon, ja. Aber danke, dass Du meinen Beitrag über aggressive Christenmissionare in der Türkei indirekt bestätigst.
palulu
Beiträge: 4437
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 15:14
user title: Ich mag Ostdeutsche

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von palulu »

Johny Bambino » Fr 16. Jan 2015, 20:56 hat geschrieben:
Istanbul: Kirchen-Neubau erweist sich als Mogelpackung: Noch das geringste Problem an dieser Nachricht ist es, dass sie nicht neu ist. Der von der syrisch-orthodoxen Gemeinde geplante Neubau einer Kirche im Istanbuler Stadtteil Yesilköy war bereits vor drei Jahren genehmigt worden; auch das Grundstück hatte die Stadt schon damals zugewiesen. Nur konnte bis heute nicht einmal der Grundstein gelegt werden, weil die türkischen Behörden reihenweise Einsprüche erhoben - zuletzt die Naturschutzbehörde, weil dabei Bäume gefällt würden. http://religion.orf.at/stories/2687865/

Erster Neubau einer Kirche in der Türkei seit 100 Jahren ist ein PR-Gag auf Kosten der Minderheiten: Die alevitische Autorin und Frauenrechtlerin Serap Cileli schreibt :

“Das muss man Erdogan lassen. In diplomatischen Angelegenheiten bewegt er sich zwar oft wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen, doch was politische Inszenierungen und Dramaturgie angeht, verdient er den Oscar. Erneut beweist er, wie man schon allein mit der Ankündigung(!) EINES kirchlichen Neubaus, nach fast 100-jährigem Bestehen der türkischen Republik, international Applaus ernten kann. Der Neo-Osmane Erdogan führt das Millet-System wieder ein und alle erliegen dem Traum einer religiösen Gleichberechtigung. Bravo! Was keinem dabei auffällt ist, dass dieses Vorhaben nicht der größten christlichen Minderheiten, den Armeniern versprochen wurde, sondern den aramäischen Christen. Was auch als politisches Signal an die Armenier und die Anerkennung der Aghet zu deuten ist.” (https://www.facebook.com/Serap.Cileli/p ... =1&theater)



Die Rechtsanwältin und stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Armenier in Deutschland e.V. (ZAD) äußert sich wie folgt:

“Da ist der Türkei ein richtiger PR-Coup gelungen! Allein die Ankündingung eines Kirchenbaus reicht aus, um ein solches wohlwollendes Echo in der westlichen Medienwelt auszulösen. Das Selbstverständlichste auf der Welt (Kirchenbau) wird hier zu einem Großereignis an Fortschritt und Toleranz stilisiert. Wie erbärmlich ist das eigentlich?!”



Das beeindruckendste Statement kommt vom Aramäer und humanitären Helfer für durch den IS vertriebene Flüchtlinge “Mike Malke”. Er trifft den Nagel gleich mehrfach auf den Kopf, wenn er schreibt:

“Die Türkei erlaubt, dass eine Kirche gebaut wird?

Jetzt wo sich der Völkermord an den Assyrern/Aramäern, Armeniern, Pontosgriechen und Eziden zum 100. Mal jährt, erlaubst du liebe Türkei, dass eine Kirche gebaut wird? Perfektes Timing…

Liebe Türkei, gib uns stattdessen die tausende von Kirchen zurück die du uns weggenommen hast und lass die Finger von unseren Klöstern!

Liebe Türkei, erlaube es uns endlich wieder Priester ausbilden zu lassen!

Liebe Türkei, du willst den Christen helfen?

Wie wäre es wenn du die Hilfsgüter nach Syrien und Irak durchlässt und die ISIS aufhältst?

Bisher handelst du umgekehrt!

Liebe Türkei, du willst den Opfern helfen?

Wie wäre es wenn du Krankenhäuser für die Opfer bereitstellst und die Täter aufhältst?

Bisher handelst du umgekehrt!

Liebe Türkei, du erlaubst, dass eine Kirche gebaut wird?

Ich will dieses “Geschenk” nicht haben!”



Es bleibt festzuhalten, dass diese Ankündigung vor allem einen Nutznießer hat. Das ist einzig und allein die türkische Regierung inklusive ihrer Lobbyverbände im Ausland.

Wir haben es weder, wie es z.Zt. verbreitet wird, mit einem Zeichen der Toleranz zu tun noch bringt die Ankündigung, egal ob sie in die Tat umgesetzt wird oder nicht, die aramäischen Christen der Türkei auch nur einen Steinwurf näher zu Rechtssicherheit oder gar Gleichberechtigung gegenüber der Mehrheitsbevölkerung. Der Wolf hat in der Tat Kreide gefressen. Ein Wolf bleibt er aber dennoch.
: https://kurmenistan.wordpress.com/2015/ ... derheiten/


Deine Christenbrüder wurden im Übrigen von deinen heißgeliebten Kurdenbrüdern vertrieben, falls es dich interessiert. Darüber hinaus ist dieser Bau selbstverständlich nicht neu, er geriet ins Stocken und soll jetzt definitiv umgesetzt werden. Einfach mal die zeitliche Reihenfolge beachten. Und dass Einsprüche wegen Bäumen erhoben werden, kannst Du den Gezi-Demonstranten zuschreiben, die Du sicherlich unterstützt hast.
Zuletzt geändert von palulu am Sa 17. Jan 2015, 15:41, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Kardux
Beiträge: 3042
Registriert: Fr 29. Mär 2013, 16:48
user title: کوردستان زیندووە

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Kardux »

palulu hat geschrieben:Deine Christenbrüder wurden im Übrigen von deinen heißgeliebten Kurdenbrüdern vertrieben, falls es dich interessiert.
Achso, dann waren Enver Pascha und Talaat Pascha also Kurden. Die armenischen Siedlungsgebiete wurden nach dem Genozid mehrheitlich von Balkan- Türken, Tscherkessen, Bosniaken, Albanern, usw. besiedelt.

Und jetzt, 100 Jahre nach dem Genozid werden wieder orientalische Christen abgeschlachtet. Die Türken haben jedoch 100 Jahre danach dazu gelernt. Heute machen sich die Türken ihre Hände nicht mehr selber schmutzig. Sie haben jetzt willige Handlanger, die Jihadisten...
Make Kurdistan Free Again...
Marie-Luise

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Marie-Luise »

Kardux » Sa 17. Jan 2015, 18:24

Und jetzt, 100 Jahre nach dem Genozid werden wieder orientalische Christen abgeschlachtet. Die Türken haben jedoch 100 Jahre danach dazu gelernt. Heute machen sich die Türken ihre Hände nicht mehr selber schmutzig. Sie haben jetzt willige Handlanger, die Jihadisten...
Diese verdammten Christen, deren Land die Türkei gestohlen hat, sind und sind nicht tot zu kriegen.
Zuletzt geändert von Marie-Luise am So 18. Jan 2015, 13:16, insgesamt 1-mal geändert.
palulu
Beiträge: 4437
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 15:14
user title: Ich mag Ostdeutsche

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von palulu »

Kardux » Sa 17. Jan 2015, 19:24 hat geschrieben:
Achso, dann waren Enver Pascha und Talaat Pascha also Kurden. Die armenischen Siedlungsgebiete wurden nach dem Genozid mehrheitlich von Balkan- Türken, Tscherkessen, Bosniaken, Albanern, usw. besiedelt.

Und jetzt, 100 Jahre nach dem Genozid werden wieder orientalische Christen abgeschlachtet. Die Türken haben jedoch 100 Jahre danach dazu gelernt. Heute machen sich die Türken ihre Hände nicht mehr selber schmutzig. Sie haben jetzt willige Handlanger, die Jihadisten...
Behalte deinen nationalistischen Mist für dich.

1. Ich sprach nicht vom Genozid, sondern von der Abwanderung der Christen in den letzten Jahrzehnten, die dem Druck der kurdisch-sunnitischen Majorität in ihren Siedlungsgebieten nicht standhielten. Nicht zu vergessen die Landansprüche gegen das christliche Kloster Mor Gabriel seitens kurdischer Bauern in dem Gebiet.

2. Wurden die Armenier vor allem aus Ost- und Südostanatolien in die syrische Wüste vertrieben, andere flohen, ihr Hab und Gut wurde zumeist von Kurden unter den Nagel gerissen. Das Hauptsiedlungsgebiet der Kurden (Nord) und Armenier (West) überschneidet sich fast 1:1. In diese Gebiete sind KEINE (SCHEISSEGAL, WIE OFT DU DAS NUN BEHAUPTEN WIRST) Balkaner und Co. eingewandert. Sie haben sich in Zentralanatolien, der Ägäis- und Marmararegion niedergelassen.

Erwarte keine Antwort, Du bist es nicht wert. Wie jeder abgefuckte Nationalist eben.
Zuletzt geändert von palulu am So 18. Jan 2015, 02:01, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Ferit »

Marie-Luise » Sa 17. Jan 2015, 18:50 hat geschrieben: Diese verdammten Christen, deren Land die Türkei gestohlen hat, sind und sind nicht tot zu kriegen.
Die Germanen haben auch das Land gestohlen. :rolleyes:
Zuletzt geändert von Ferit am So 18. Jan 2015, 11:57, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Ferit »

Zu den Vorkommnissen von 1915 mal etwas mit Fakten, wobei ich mich hier nur auf - und das ist wichtig - auf armenische Quellen mich beziehe!

Laut der armenisch bzw. westeuropäisch-christlichen Propaganda wurden 1,5 Mio. Armenier umgebracht. Im Osmanischen Reich lebten damals 1.018.000 Mio. Armenier in den Ost-Vilayets des Reiches gelebt, wie man aus dieser Quelle und dieser Statistik entnehmen kann. Aber nehmen wir an, dass sich das Patriarchat verzählt hat und doch 1,5 Mio. Armenier in den Ost-Vilayets lebten (die West-Vilayets sind für die Betrachtung nicht relevant, da die Tehcir-Anordnung nur für die Ost-Vilayets galt). Diese seriöse, armenische Quelle sagt, daß, about 800 thousand Armenians find their freedom in Caucasus and in West Arabia.
Es bleiben somit von 1,5 Mio. Armeniern im Osmanischen Reich noch 700.000 Armenier, die umgebracht hätten werden können und oder umgebracht worden sind. Jedoch zeigt diese Statistik den Bevölkerungswachstum der Armenischen SSR: Statistik über die Bevölkerungsentwicklung von Armenien (armenische Quelle)..
Die Frage, die sich hier jetzt aufdrängt ist, warum diese Statistik genau im Jahre 1919 eine Zahl von 962.000 Armenier anzeigt? Nach der armenisch bzw. westeuropäisch-christlichen Propaganda dürfte es ja heute, (außer den Armeniern, die aus dem Osmanischen Reich geflohen sind) in der Region keine Armenier mehr geben, aber nein, wir sehen eine (baldige) Armenische SSR, die knapp 1 Mio. Armenier enthält.

Und dann von Völkermord sprechen...
Benutzeravatar
Kardux
Beiträge: 3042
Registriert: Fr 29. Mär 2013, 16:48
user title: کوردستان زیندووە

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Kardux »

palulu hat geschrieben:Erwarte keine Antwort, Du bist es nicht wert. Wie jeder abgefuckte Nationalist eben.
Ich habe kein Problem damit mich kritisch mit meinem Volk zu befassen. Ich habe kein Problem damit die Schattenseiten in der kurdischen Geschichte und Gegenwart zu erwaehnen. Meine Art des Nationalismus ist ganz anderer Natur als Ihrer. Der Nationalismus eines unterdrueckten Volkes das um seine Existenz kaempft ist legitim. "Abgefuckt" sind wohl eher solche Gestalten wie Sie, die krampfhaft versuchen die Tuerkei in ein perfektes Licht zu ruecken. Wenn man bedenkt das Sie kurdische Wurzeln haben und mit dieser ungerechten tuerkischen Assimilationspolitik auch noch einverstanden sind und es gar begruessen, ja, dann kann man wohl von einem abgefuckten Geist sprechen...

Sie und viele andere in der Tuerkei wollen es sich gemuetlich machen und das Unrecht ignorieren.
palulu hat geschrieben:Ich sprach nicht vom Genozid, sondern von der Abwanderung der Christen in den letzten Jahrzehnten, die dem Druck der kurdisch-sunnitischen Majorität in ihren Siedlungsgebieten nicht standhielten. Nicht zu vergessen die Landansprüche gegen das christliche Kloster Mor Gabriel seitens kurdischer Bauern in dem Gebiet.
Sie und Ihre abgefuckten Halbwahrheiten...
Die sogenannten "kurdischen Bauern" gehoeren dem Celebi- Stamm an. Ein kurdischer Stamm der sich nicht mit Ruhm bekleckert hat in der Geschichte. Ich wuerde solchen Abschaum typische Nestbeschmutzer bezeichnen. Waehrend des Armenier- Genozids hat der Celebi- Stamm auf Seiten der Tuerken die Armenier massakriert. Danach wollten sie auch noch die Laendereien der Christen. Bis heute wird darum gerichtlich gestritten, der Stamm wird natuerlich vom tuerkischen Staat unterstuetzt. Das diese Nestbeschmutzer auch gegen die PKK kaempfen brauch ich wohl nicht erwaehnen...

Wieso regen Sie sich eigentlich auf ? Sie sind dem Celebi- Stamm sehr aehnlich...
palulu hat geschrieben:Wurden die Armenier vor allem aus Ost- und Südostanatolien in die syrische Wüste vertrieben, andere flohen, ihr Hab und Gut wurde zumeist von Kurden unter den Nagel gerissen.
Natuerlich haben viele Kurden diesen Umstand ausgenuetzt. Das ist eine Schande und ich moechte diese Taten niemals relativieren. Die Kurden tragen eine Teilschuld an der Vernichtung der Armenier. Aber weshalb flohen erst die Armenier in die syrische Wueste ?
Wer hat das organisiert und angeordnet ?
palulu hat geschrieben:Das Hauptsiedlungsgebiet der Kurden (Nord) und Armenier (West) überschneidet sich fast 1:1. In diese Gebiete sind KEINE (SCHEISSEGAL, WIE OFT DU DAS NUN BEHAUPTEN WIRST) Balkaner und Co. eingewandert. Sie haben sich in Zentralanatolien, der Ägäis- und Marmararegion niedergelassen.
Bullshit. Die Hauptsiedlungsgebiete der Kurden und Armenier haben sich vor dem Genozid nicht 1:1 ueberschnitten. Auch nicht fast.
Das historische armenische Siedlungsgebiet fokusierte sich mehr auf die Region noerdlich des Wan- Sees, also die Staedte Kars und Erzurum. Dieses Gebiet wird heute mehrheitlich von Menschen besiedelt die sich als Tuerken sehen. Wenn man naeher nachfragt findet man heraus das sie aus dem Balkan stammen oder Tscherkessen sind. Eben diese Voelker die wiederum von den Nachbarn der Tuerkei vertrieben wurden. Talaat Pascha wusste dass das osmanische Reich in seiner alten Form nicht bestehen konnte, deshalb brauchte man Lebensraum fuer die vielen Tuerken bzw. Turkvoelker. Der Genozid war geplant und hatte aus tuerkischer Sicht einen "Sinn" - Landraub. Darin sind Tuerken naemlich Weltmeister...

Das Resultat haben wir heute. Die historischen armenischen Siedlungsgebiete werden heute mehrheitlich von Tuerken bewohnt.
Das sind keine Behauptungen sondern FAKTEN...
Make Kurdistan Free Again...
Benutzeravatar
Kardux
Beiträge: 3042
Registriert: Fr 29. Mär 2013, 16:48
user title: کوردستان زیندووە

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Kardux »

Ferit hat geschrieben:Aber nehmen wir an, dass sich das Patriarchat verzählt hat und doch 1,5 Mio. Armenier in den Ost-Vilayets lebten (die West-Vilayets sind für die Betrachtung nicht relevant, da die Tehcir-Anordnung nur für die Ost-Vilayets galt).
:?

Armenier wurden überall im Reich verfolgt und massakriert. Das begann schon mit der Elite der Armenier in Konstantinopel. Zudem lebten Armenier im Osten des Reiches nicht nur in den 6 armenischen Vilayets. Vilayet Trapezunt z.B. war ursprünglich armenisches Siedlungsgebiet, die Türken, Tataren und Lazen verdrängten die Armenier jedoch Stück für Stück. Nichtsdestotrotz lebten vor dem Genozid auch dort viele Armenier. Dieses Vilayet lag auch im Osten...

Wieviele Armenier jetzt genau getötet wurden weiß wohl niemand mehr, Fakt ist jedoch das die armenische Existenz in Ostanatolien ausradiert wurde.

Netter Versuch Möchtegernhistoriker...

PS: Was ich bei vielen Türken aber nicht verstehe ist weshalb man bei seinen Relativierungen überhaupt die Deportationen als etwas Normales empfindet. Das war und ist armenisches Siedlungsgebiet. Die Türken hatten kein Recht die Demographie auf den Kopf zu stellen - egal aus welchem Grund ! Deportationen sind genauso ein Verbrechen ! Was würden denn die Deutschlandtürken sagen wenn sie auf einmal zwangsdeportiert würden und ihr Hab und Gut zurück lassen müssten. Klar ist das grad aus dem Kontext gerissen, aber Deportationen werden als eine Leichtigkeit abgetan. In der Realität ist das genauso eine Katastrophe. Dieses Schicksal erlebten übrigens auch viele Türken im Balkan - das war genauso ein Verbrechen wie anderswo.
Make Kurdistan Free Again...
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41111
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Liegestuhl »

1:0 für Kardux
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Marie-Luise

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Marie-Luise »

Kardux » So 18. Jan 2015, 16:17

Netter Versuch Möchtegernhistoriker...
Hast Du mal das Buch des vom türkischen Staat finanzierten Möchtegernhistorikers Cem Özgönül gelesen?

'Der Mythos eines Völkermordes. Eine kritische Betrachtung der Lepsiusdokumente sowie der deutschen Rolle in Geschichte und Gegenwart der „armenischen Frage“'

http://de.wikipedia.org/wiki/Cem_%C3%96zg%C3%B6n%C3%BCl
Erst haben die Türken die Armenier aus ihrem angestammten Land ermordet und vertrieben; danach halten sie zu den deren Feinden (Aszerbaidschan).
Benutzeravatar
Kardux
Beiträge: 3042
Registriert: Fr 29. Mär 2013, 16:48
user title: کوردستان زیندووە

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Kardux »

Marie-Luise hat geschrieben:Hast Du mal das Buch des vom türkischen Staat finanzierten Möchtegernhistorikers Cem Özgönül gelesen?

'Der Mythos eines Völkermordes. Eine kritische Betrachtung der Lepsiusdokumente sowie der deutschen Rolle in Geschichte und Gegenwart der „armenischen Frage“'
Der Name ist mir neu. Trotzdem danke.
Die Ausführungen des Genozidleugners, Justin McCarthy, reichen aus um sich auch die "türkische Version" zu betrachten.

Womit rechtfertigt überhaupt Cem Özgönül die Deportationen ?
Make Kurdistan Free Again...
Marie-Luise

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Marie-Luise »

Kardux » So 18. Jan 2015, 17:31

Womit rechtfertigt überhaupt Cem Özgönül die Deportationen ?
Ich kann es Dir nicht erklären, weil ich das Buch selbst nicht gelesen haben. Die Gefechte zwischen ihm und Derya Tulga (damals bei Politicity, einem fürchterlichen Forum) gingen hin und her. Wer der "bessere Historiker" gewesen wäre.

https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=pol ... B6n%C3%BCl
Zuletzt geändert von Marie-Luise am So 18. Jan 2015, 17:36, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Ferit »

Kardux » So 18. Jan 2015, 16:17 hat geschrieben:
:?

Armenier wurden überall im Reich verfolgt und massakriert. Das begann schon mit der Elite der Armenier in Konstantinopel. Zudem lebten Armenier im Osten des Reiches nicht nur in den 6 armenischen Vilayets. Vilayet Trapezunt z.B. war ursprünglich armenisches Siedlungsgebiet, die Türken, Tataren und Lazen verdrängten die Armenier jedoch Stück für Stück. Nichtsdestotrotz lebten vor dem Genozid auch dort viele Armenier. Dieses Vilayet lag auch im Osten...

Wieviele Armenier jetzt genau getötet wurden weiß wohl niemand mehr, Fakt ist jedoch das die armenische Existenz in Ostanatolien ausradiert wurde.

Netter Versuch Möchtegernhistoriker...
Du gehst in keiner Weise auf meinen Beitrag ein. Ich ging von 1,5 Mio. Armenier aus: Das ist ungefähr die Anzahl an allen Armeniern, die im kompletten Reich lebte! Selbst wenn man die Anzahl an Armeniern im Reich mit 1.914.620 beziffert, wie die Armenier Raymond H. Kevorkian und Paul B. Paboudjian, so kommt man niemals auf die Zahl von 1,5 Mio. getöteten Armenier. Entweder du gehst auf meinen Beitrag inhaltlich ein, oder du belässt es.
Kardux » So 18. Jan 2015, 16:17 hat geschrieben:PS: Was ich bei vielen Türken aber nicht verstehe ist weshalb man bei seinen Relativierungen überhaupt die Deportationen als etwas Normales empfindet. Das war und ist armenisches Siedlungsgebiet. Die Türken hatten kein Recht die Demographie auf den Kopf zu stellen - egal aus welchem Grund ! Deportationen sind genauso ein Verbrechen ! Was würden denn die Deutschlandtürken sagen wenn sie auf einmal zwangsdeportiert würden und ihr Hab und Gut zurück lassen müssten. Klar ist das grad aus dem Kontext gerissen, aber Deportationen werden als eine Leichtigkeit abgetan. In der Realität ist das genauso eine Katastrophe. Dieses Schicksal erlebten übrigens auch viele Türken im Balkan - das war genauso ein Verbrechen wie anderswo.
Es war Krieg und die Armenier verbündeten sich mit den Russen an der Ostfront, um ein unabhängiges, nationalistisches Groß-Hayastan zu errichten, daher auch die Umsiedelungsanordnung von Talat Pascha. :rolleyes: Talat Pascha hat zu jedem Zeitpunkt klar gemacht, dass nicht das Ziel die "Ausrottung der Armenier" ist, wie die armenische und westeuropäisch-christliche Propaganda es lautstark verkündet. :rolleyes: Falls du Türkisch sprichst, findest du hier das Telegraph von Talat Pascha im Originaltext: http://www.ermenisorunu.gen.tr/turkce/t ... lgraf.html
Zuletzt geändert von Ferit am So 18. Jan 2015, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Ferit »

Marie-Luise » So 18. Jan 2015, 16:36 hat geschrieben: Erst haben die Türken die Armenier aus ihrem angestammten Land ermordet und vertrieben; danach halten sie zu den deren Feinden (Aszerbaidschan).
Eins muss ich dir lassen. Deine Ahnungslosigkeit belegst du immer wieder aufs Neueste echt gut. Dass unsere Großväter "Armenier ausgerottet haben" stimmt nicht und das lassen wir uns von euch Westeuropäern nicht andichten. Wenn du was inhaltliches zur Abwechslung auch schreiben möchtest, kannst du gerne auf meinen Beitrag detailliert eingehen, anstatt lapidar die These "Erst haben die Türken die Armenier aus ihrem angestammten Land ermordet und vertrieben; danach halten sie zu den deren Feinden (Aszerbaidschan)" zu schreiben. Letzteres ist übrigens sonnenklar, weil Azeris und Türken Turkvölker sind.
Zuletzt geändert von Ferit am So 18. Jan 2015, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
JFK
Beiträge: 10685
Registriert: Di 13. Jan 2015, 16:19
Wohnort: München

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von JFK »



Hier ist der stand der Dinge, ohne beweise kann jeder kommen, ob es euch Türkei-Erdogan Gegnern schmeckt oder nicht.
»Menschen, weigert euch, Feinde zu sein« (Römer 12)
Marie-Luise

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Marie-Luise »

Ferit » So 18. Jan 2015, 18:20

Letzteres ist übrigens sonnenklar, weil Azeris und Türken Turkvölker sind.
Ja, ich weiß. Wieder mal sind die Armenier eingekesselt.
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Ferit »

Marie-Luise » So 18. Jan 2015, 18:30 hat geschrieben:
Ja, ich weiß. Wieder mal sind die Armenier eingekesselt.
Sonst hast du nichts zu sagen, oder? :rolleyes:
Benutzeravatar
Kardux
Beiträge: 3042
Registriert: Fr 29. Mär 2013, 16:48
user title: کوردستان زیندووە

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Kardux »

Ferit hat geschrieben:Du gehst in keiner Weise auf meinen Beitrag ein. Ich ging von 1,5 Mio. Armenier aus: Das ist ungefähr die Anzahl an allen Armeniern, die im kompletten Reich lebte! Selbst wenn man die Anzahl an Armeniern im Reich mit 1.914.620 beziffert, wie die Armenier Raymond H. Kevorkian und Paul B. Paboudjian, so kommt man niemals auf die Zahl von 1,5 Mio. getöteten Armenier. Entweder du gehst auf meinen Beitrag inhaltlich ein, oder du belässt es.
Es ist nicht mehr wichtig ob es 800 000 oder 1 500 000 getötete Armenier waren. Fakt ist das heute in Anatolien nur mehr an die 30 000 Armenier leben. Das ist die totale Vernichtung eines Volkes. Die Türken haben ein Volk ausradiert. Sie haben das Gesicht Ostanatoliens vollständig verändert. Und das gewollt ! Warum wurden die Deportierten in die syrische Wüste geschickt ? Warum nicht in den heutigen Nordirak ? Das ist eine gezielte Tötung ! Man hat die Armenier in den Tod geschickt und Sie wollen hier das ich auf Ihren Beitrag inhaltlich eingehe ? Ich habe nirgendwo geschrieben das die Armenier physisch als Ganzes vernichtet wurden, aber man hat ihre Existenz vernichtet. Es gibt noch heute viele Menschen die sich als "Kurden" bezeichnen, aber in Wahrheit Armenier sind, die aus Angst zum Islam konvertiert sind und sich als Kurden ausgaben. Speziell die Kurden aus Dêrsim versuchten alles um so viele Armenier wie möglich unterzubringen. Dafür wurden die Dêrsim- Kurden dann auch bitter bestraft (siehe Dêrsim Massaker 1938) vom türkischen Staat.

Viele Armenier sind in den Libanon geflohen, nach Südkurdistan, Syrien, Baghdad, usw. aber viele Armenier starben auf den Todesmärschen in der syrischen Wüste, viele wurden auf dem Weg von kurdischen Stämmen oder türkischen Soldaten überfallen und bestialisch abgeschlachtet , die armenische Elite wurde in Konstantinopel systematisch elliminiert um die Armenier "kopflos" zu machen. Starben 800 000 ? Oder 1 200 000 ? Oder gar 1 500 000 ?

Was genau ändert es an der Tatsache das Talaat Pascha feststellte:
Turkey is taking advantage of the war in order to thoroughly liquidate (grundlich aufzaumen) its internal foes, i.e., the indigenous Christians, without being thereby disturbed by foreign intervention. What on earth do you want? The question is settled. There are no more Armenians.
Können Sie darauf eingehen, oder wollen Sie sich weiterhin an Zahlen aufgeilen ?
Make Kurdistan Free Again...
Benutzeravatar
Kardux
Beiträge: 3042
Registriert: Fr 29. Mär 2013, 16:48
user title: کوردستان زیندووە

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Kardux »

Ferit hat geschrieben:Es war Krieg und die Armenier verbündeten sich mit den Russen an der Ostfront, um ein unabhängiges, nationalistisches Groß-Hayastan zu errichten, daher auch die Umsiedelungsanordnung von Talat Pascha.
Ist ja logisch das sich die Armenier mit den Russen verbünden, wenn sie von Kurden, Türken, und anderen Turkvölkern geknechtet werden. Die Unabhängigkeit Westarmeniens wäre legitim gewesen - die Türken wollten hingegen dieses Land nicht aufgeben, dafür sind Sie über viele Leichen gegangen.
Weshalb hat man dann nicht Araber deportiert ? Haben die sich nicht auch mit den Briten verbündet ? Aber dafür reichte es wohl nicht. Die Armenier und Aramäer waren die "leichteste Beute" für die Türken, die zudem auch noch Hilfe von gewissen Kreisen unter den Kurden erhielten.

Es gibt keine Legitimation ein Volk zu vernichten. Verstehen Sie das nicht ? Was geht in Ihren faschistischen Köpfen bloss vor ? Ich will es verstehen...
Make Kurdistan Free Again...
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Ferit »

Kardux » So 18. Jan 2015, 19:36 hat geschrieben:
Es ist nicht mehr wichtig ob es 800 000 oder 1 500 000 getötete Armenier waren. Fakt ist das heute in Anatolien nur mehr an die 30 000 Armenier leben. Das ist die totale Vernichtung eines Volkes. Die Türken haben ein Volk ausradiert. Sie haben das Gesicht Ostanatoliens vollständig verändert. Und das gewollt ! Warum wurden die Deportierten in die syrische Wüste geschickt ? Warum nicht in den heutigen Nordirak ? Das ist eine gezielte Tötung ! Man hat die Armenier in den Tod geschickt und Sie wollen hier das ich auf Ihren Beitrag inhaltlich eingehe ? Ich habe nirgendwo geschrieben das die Armenier physisch als Ganzes vernichtet wurden, aber man hat ihre Existenz vernichtet. Es gibt noch heute viele Menschen die sich als "Kurden" bezeichnen, aber in Wahrheit Armenier sind, die aus Angst zum Islam konvertiert sind und sich als Kurden ausgaben. Speziell die Kurden aus Dêrsim versuchten alles um so viele Armenier wie möglich unterzubringen. Dafür wurden die Dêrsim- Kurden dann auch bitter bestraft (siehe Dêrsim Massaker 1938) vom türkischen Staat.

Viele Armenier sind in den Libanon geflohen, nach Südkurdistan, Syrien, Baghdad, usw. aber viele Armenier starben auf den Todesmärschen in der syrischen Wüste, viele wurden auf dem Weg von kurdischen Stämmen oder türkischen Soldaten überfallen und bestialisch abgeschlachtet , die armenische Elite wurde in Konstantinopel systematisch elliminiert um die Armenier "kopflos" zu machen. Starben 800 000 ? Oder 1 200 000 ? Oder gar 1 500 000 ?

Was genau ändert es an der Tatsache das Talaat Pascha feststellte:



Können Sie darauf eingehen, oder wollen Sie sich weiterhin an Zahlen aufgeilen ?
An Zahlen aufgeilen? Du bringst doch nicht mal stichhaltige Fakten, während ich mich strikt an armenische und somit antitürkische Quellen halte. Bevor du nicht die Differenzen zwischen der Zahlen in der Armenischen SSR, der vom Krieg geflüchteten Armenier und der gezählten Armenier im Reich erklärst, können wir nicht diskutieren, da du vom Standpunkt, dass Armenier "vernichtet worden sind", nicht abrückst. Das Zitat was du bringst, ist nicht haltbar, da es sich um eine angeblich stattgefundene Konversation mit der deutschen Botschaft handelt. Da kann jeder was hinzudichten, so wie in diesem Fall dieses Zitat und noch viel mehr was Talat Pascha zugeschrieben wird. :rolleyes:
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Ferit »

Kardux » So 18. Jan 2015, 19:48 hat geschrieben:
Ist ja logisch das sich die Armenier mit den Russen verbünden, wenn sie von Kurden, Türken, und anderen Turkvölkern geknechtet werden. Die Unabhängigkeit Westarmeniens wäre legitim gewesen - die Türken wollten hingegen dieses Land nicht aufgeben, dafür sind Sie über viele Leichen gegangen.
Weshalb hat man dann nicht Araber deportiert ? Haben die sich nicht auch mit den Briten verbündet ? Aber dafür reichte es wohl nicht. Die Armenier und Aramäer waren die "leichteste Beute" für die Türken, die zudem auch noch Hilfe von gewissen Kreisen unter den Kurden erhielten.

Es gibt keine Legitimation ein Volk zu vernichten. Verstehen Sie das nicht ? Was geht in Ihren faschistischen Köpfen bloss vor ? Ich will es verstehen...
So ein Quatsch. Die Armenier waren zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte des Reichs geknechtet, im Gegenteil. Sie waren hoch angesehen und schafften es zu wichtigen Posten im Reich, berühmte Beispiele hierfür sind Vartan Paşa oder Kemal Deveciyan. :rolleyes: Die Araber und umsiedeln? Wie viele Araber lebten denn im Kernland der heutigen Türkei, die gegen die Türkei revoltiert haben? Verkauf uns hier nicht für dumm, deine antitürkische Propaganda zieht hier nicht.
Benutzeravatar
Kardux
Beiträge: 3042
Registriert: Fr 29. Mär 2013, 16:48
user title: کوردستان زیندووە

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Kardux »

Ferit hat geschrieben:An Zahlen aufgeilen? Du bringst doch nicht mal stichhaltige Fakten, während ich mich strikt an armenische und somit antitürkische Quellen halte.
Die armenischen Quellen die Sie nennen schreiben trotzdem von einem Genozid...

So viel zu Ihren "stichhaltigen Quellen".

Meine Fakten sind Ihnen nicht stichhaltig genug ? Dann nochmal: wieviele Armenier lebten vor dem Genozid im Reich und wieviele nach dem Genozid ? Und weshalb wurden Armenier in die syrische Wüste geschickt ? Kennen Sie das deutsche Sprichwort, "jemanden in die Wüste" schicken ? Lesen Sie mal nach welche Hintergründe das hat...
Ferit hat geschrieben:Bevor du nicht die Differenzen zwischen der Zahlen in der Armenischen SSR, der vom Krieg geflüchteten Armenier und der gezählten Armenier im Reich erklärst, können wir nicht diskutieren, da du vom Standpunkt, dass Armenier "vernichtet worden sind", nicht abrückst.
Natürlich ist das eine Vernichtung, wenn zu Beginn des Genozids die Elite der Armenier in Istanbul konsequent ausgelöscht wird. Waren die Armenier in Istanbul auch eine Gefahr für die Ostgrenze :rolleyes:

Fakt ist nunmal das die Armenier ihr Siedlungsgebiet räumen mussten, das nennt man eine ethnische Säuberung. Sie mussten ihr Hab und Gut zurück lassen. Viele Frauen und Kinder wurden entweder von kurdischen oder tscherkessischen Stämmen entführt und die Männer getötet, oder aber die türkischen Soldaten taten Selbiges. Die Tatsache das Menschen in die Wüste geschickt werden ohne wirkliches Ziel zeigt das man Menschen auf sogenannte Todesmärsche sterben lässt um Munition zu sparen. Wenn man die Armenier vorort getötet hätte wäre das natürlich auch komplizierter gewesen. Talaat Pascha und seine Jungtürken waren raffiniert...

Man hat den Armeniern ihr Siedlungsgebiet geraubt ! Das ist ein Verbrechen, wieviele Armenier jetzt tatsächlich getötet wurden weiß man nicht.

Es bleibt einfach nur die Tatsache das armenische Ortschaften nach dem Genozid von Balkan- Türken, Tscherkessen oder Kurden angesiedelt wurden...
Eine temporäre Deportation sieht anders aus...

Ferit hat geschrieben:Das Zitat was du bringst, ist nicht haltbar, da es sich um eine angeblich stattgefundene Konversation mit der deutschen Botschaft handelt. Da kann jeder was hinzudichten, so wie in diesem Fall dieses Zitat und noch viel mehr was Talat Pascha zugeschrieben wird.
Ja schon klar. Wenn es ungemütlich wird heißt es: nicht haltbar, hinzudichten, angeblich stattgefunden, Lügen, Verschwörung...
Die erdrückende Mehrheit aller renommierten Historiker sprechen vom Armenier- Genozid. Wiederholen Sie nur gerne die Thesen von gekauften turkophilen "Historikern" wie Feigl oder Mc Carthy...
Ferit hat geschrieben:So ein Quatsch. Die Armenier waren zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte des Reichs geknechtet, im Gegenteil. Sie waren hoch angesehen und schafften es zu wichtigen Posten im Reich, berühmte Beispiele hierfür sind Vartan Paşa oder Kemal Deveciyan.
Dasselbe Argument bringen Leute Ihres Schlages wenn es um die Rechte der Kurden geht...es geht nicht darum das einzelne Personen es schaffen sich anzupassen und in den jeweiligen Regierungen aufsteigen dabei jedoch ihre Identität links liegen lassen. Den Armeniern ging es im historischen Kontext bestimmt nicht schlechter als anderen Minderheiten in anderen Großreichen, wenn nicht sogar besser, das will ich nicht abstreiten. Was die Osmanen auszeichnete war ihr Geschick mit Minderheiten. Deshalb konnten sie auch die Kurden auf ihre Seite ziehen gegen die Safawiden. In den Zeiten wo die Osmanen beschäftigt waren ihr Reich auszuweiten (Richtung Westen) gewährten sie ihren Kolonien eingeschränktes Selbstbestimmungsrecht. Dies änderte sich ab dem 19. Jahrhundert...
Darüber hinaus sollte auch erwähnt werden das die Christen eine Kopfsteuer zahlen mussten, und teils mussten sie sogar Abgaben an Tscherkessen und Kurden tätigen - dies wurde vom Sultan nicht unterbunden, ja sogar gefördert. Es war so klar wie das Amen in der Kirche das die orthodoxen Armenier Hilfe beim großen Bruder (Russen) suchen. Wer hätte das nicht getan ? Das die Armenier ab dem 19. Jahrhundert dann auch mehr Rechte verlangten war natürlich, das Nationalbewusstsein aller Völker entwickelte sich zu dieser Zeit.
Ferit hat geschrieben:Wie viele Araber lebten denn im Kernland der heutigen Türkei, die gegen die Türkei revoltiert haben? Verkauf uns hier nicht für dumm, deine antitürkische Propaganda zieht hier nicht.
Ich möchte nicht zu polemisch wirken, aber abgesehen von Geschichte haben Sie noch große Defizite in Geographie. Westarmenien war und ist niemals das Kernland der Türkei. Nicht einmal der heutigen Türkei. Das Kernland der heutigen Türkei wurde im Vertrag von Sevres bestimmt...

Selbst die Türken reden von "Ic Anadolu", also vom sogenannten Kernland. Westarmenien wurde stets als Ostanatolien bezeichnet...

Alleine schon die Idee vom Kernland ist absurd. Die arabischen Siedlungsgebiete waren genauso nicht das Siedlungsgebiet der Türken wie auch Westarmenien. Die Tatsache das in Westarmenien mehr Türken lebten als in den arabischen Gebieten war weil die Türken den muslimischen Arabern mehr vertrauten als den Armeniern, da diese auch noch an christlichen Ländern angrenzten. In den arabischen Gebieten wurden lediglich turkmenische Beamte angesiedelt...
Deshalb gibt es auch heute noch fleckenweise Turkmenen in Syrien, Irak und anderen arabischen Staaten...

Die Araber haben also nicht gegen die Türken revoltiert ? :D

Lesen Sie bitte osmanische Geschichte...

Lächerlich...

Alleine die Aufstände in Ägypten und Syrien sollten nicht einmal Ihnen entgangen sein. Oder haben Sie nie etwas von Lawrence von Arabien gehört ?
Make Kurdistan Free Again...
Marie-Luise

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Marie-Luise »

Kardux » Fr 23. Jan 2015, 16:50

Die Tatsache das in Westarmenien mehr Türken lebten als in den arabischen Gebieten war weil die Türken den muslimischen Arabern mehr vertrauten als den Armeniern, da diese auch noch an christlichen Ländern angrenzten. In den arabischen Gebieten wurden lediglich turkmenische Beamte angesiedelt...
Deshalb gibt es auch heute noch fleckenweise Turkmenen in Syrien, Irak und anderen arabischen Staaten...
Diese Turkmenen in Syrien und dem Irak gab Erdogan vor, schützen zu wollen, in den jetzigen Wirren dort.
Zuletzt geändert von Marie-Luise am Fr 23. Jan 2015, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Kardux
Beiträge: 3042
Registriert: Fr 29. Mär 2013, 16:48
user title: کوردستان زیندووە

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Kardux »

Marie-Luise hat geschrieben:Diese Turkmenen in Syrien und dem Irak gab Erdogan vor, schützen zu wollen, in den jetzigen Wirren dort.
Aber nur die sunnitischen Turkmenen :D Er handelt eben ganz nach der Tradition der osmanischen Sultane...
Make Kurdistan Free Again...
Marie-Luise

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Marie-Luise »

Kardux » Fr 23. Jan 2015, 18:19

Aber nur die sunnitischen Turkmenen :D Er handelt eben ganz nach der Tradition der osmanischen Sultane...
So sieht er sich selbst auch - ein größenwahnsinniger Egomane.
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Antonius »

Marie-Luise » So 18. Jan 2015, 16:36 hat geschrieben: Hast Du mal das Buch des vom türkischen Staat finanzierten Möchtegernhistorikers Cem Özgönül gelesen?

'Der Mythos eines Völkermordes. Eine kritische Betrachtung der Lepsiusdokumente sowie der deutschen Rolle in Geschichte und Gegenwart der „armenischen Frage“'
http://de.wikipedia.org/wiki/Cem_%C3%96zg%C3%B6n%C3%BCl

Erst haben die Türken die Armenier aus ihrem angestammten Land ermordet und vertrieben; danach halten sie zu den deren Feinden (Aszerbaidschan).
Das Thema interessiert mich. Das werde ich mir morgen nochmals anschauen.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Antonius »

Marie-Luise » So 18. Jan 2015, 17:36 hat geschrieben: Hast Du mal das Buch des vom türkischen Staat finanzierten Möchtegernhistorikers Cem Özgönül gelesen?

'Der Mythos eines Völkermordes. Eine kritische Betrachtung der Lepsiusdokumente sowie der deutschen Rolle in Geschichte und Gegenwart der „armenischen Frage“'
http://de.wikipedia.org/wiki/Cem_%C3%96zg%C3%B6n%C3%BCl

Erst haben die Türken die Armenier aus ihrem angestammten Land ermordet und vertrieben; danach halten sie zu den deren Feinden (Aszerbaidschan).
Der Autor und Publizist Cem Özgönül ist offensichtlich kein Historiker.

In dem Forum "politikforen.net" berichtet User "reinhard", daß Cem Özgönül selbst seine Thesen nach der Kritik des Wissenschaftlers Wolfgang Gust aufgegeben habe.
Derya Tulga hat ausführlich begründet, warum Özgönül ein Fälscher, Betrüger und Kopierer ist. Auch das hat Özgönül akzeptiert.
Das Buch von Özgönül wurde nicht an Interessierte verkauft, sondern von der Botschaft finanziert und kostenlos verteilt.
Ich habe ebenfalls ein Exemplar kostenlos bekommen, und mehr ist es auch nicht wert.
http://www.politikforen.net/showthread. ... ng/page758
http://www.wolfgang-gust.net/
http://www.deutschlandfunk.de/kein-grun ... e_id=49505

In seinem Buch "Der Mythos eines Völkermordes" versucht Özgönül jedoch, Johannes Lepsius als Kopf einer angeblichen Verschwörung gegen das Osmanische Reich darzustellen.
Diese habe das Ziel verfolgt, den Völkermord an den Armeniern vorzutäuschen.
Özgönül bestreitet in diesem Buch außerdem die Verantwortung der jungtürkischen Regierung für die systematische Planung und Durchführung des Völkermordes an den Armeniern.
Damit steht Özgönül's Buch ganz in der Tradition der staatlichen türkischen Leugnungspolitik.
Die Türkei sieht sich jedoch aufgrund ihrer Leugnungspolitik seit einigen Jahren einer wachsenden internationalen Kritik ausgesetzt,
denn unter den internationalen Historikern gibt es einen breiten Konsens bezüglich der Fakten des Völkermordes an den Armeniern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Cem_%C3%96zg%C3%B6n%C3%BCl
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Marie-Luise

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Marie-Luise »

Antonius » Di 14. Apr 2015, 11:09

Der Autor und Publizist Cem Özgönül ist offensichtlich kein Historiker.

In dem Forum "politikforen.net" berichtet User "reinhard", daß Cem Özgönül selbst seine Thesen nach der Kritik des Wissenschaftlers Wolfgang Gust aufgegeben habe.
Derya Tulga hat ausführlich begründet, warum Özgönül ein Fälscher, Betrüger und Kopierer ist. Auch das hat Özgönül akzeptiert.
Das Buch von Özgönül wurde nicht an Interessierte verkauft, sondern von der Botschaft finanziert und kostenlos verteilt.
Ich habe ebenfalls ein Exemplar kostenlos bekommen, und mehr ist es auch nicht wert.
http://www.politikforen.net/showthread. ... ng/page758
http://www.wolfgang-gust.net/
http://www.deutschlandfunk.de/kein-grun ... e_id=49505

In seinem Buch "Der Mythos eines Völkermordes" versucht Özgönül jedoch, Johannes Lepsius als Kopf einer angeblichen Verschwörung gegen das Osmanische Reich darzustellen.
Diese habe das Ziel verfolgt, den Völkermord an den Armeniern vorzutäuschen.
Özgönül bestreitet in diesem Buch außerdem die Verantwortung der jungtürkischen Regierung für die systematische Planung und Durchführung des Völkermordes an den Armeniern.
Damit steht Özgönül's Buch ganz in der Tradition der staatlichen türkischen Leugnungspolitik.
Die Türkei sieht sich jedoch aufgrund ihrer Leugnungspolitik seit einigen Jahren einer wachsenden internationalen Kritik ausgesetzt,
denn unter den internationalen Historikern gibt es einen breiten Konsens bezüglich der Fakten des Völkermordes an den Armeniern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Cem_%C3%96zg%C3%B6n%C3%BCl
Deine Zusammenfassung stimmt 100%, Antonius.

:thumbup:

Özgönül war ein von sich derart überzeugter, arroganter Typ. Ich konnte das über die Jahre hinweg verfolgen: Zuerst im ARD-Forum, dann bei Politikcity etc.

Das hat sich der türkische Staat etwas kosten lassen - heiße Luft.
palulu
Beiträge: 4437
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 15:14
user title: Ich mag Ostdeutsche

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von palulu »

Es gab durchaus und tatsächlich gefälschte Dokumente von armenischer Seite: http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2006-4 ... -voel.html
Benutzeravatar
Kardux
Beiträge: 3042
Registriert: Fr 29. Mär 2013, 16:48
user title: کوردستان زیندووە

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Kardux »

Ich zitiere aus "palulu's" verlinkten Artikel:
Um aber gegenüber den Türken fair zu bleiben, muss man auch sagen, dass sie Opfer einer «imperialistischen Verschwörung» wurden und dass die Armenier sich dabei als Werkzeug benutzen liessen.
Mehr muss man wohl nicht sagen :D

Die Armenier wurden vernichtet, aber die Türken sind die Opfer...

Und überhaupt, seit wann gehört Armenien zum imperialistisch- kapitalistischen Lager ? Armenien war und ist Pro- Russland...
Make Kurdistan Free Again...
Marie-Luise

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Marie-Luise »

Kardux » Mi 15. Apr 2015, 19:10

Mehr muss man wohl nicht sagen :D

Die Armenier wurden vernichtet, aber die Türken sind die Opfer...

Und überhaupt, seit wann gehört Armenien zum imperialistisch- kapitalistischen Lager ? Armenien war und ist Pro- Russland...
Das kennt man ja aus Deutschland: Türken sind immer die Opfer.
Benutzeravatar
Kardux
Beiträge: 3042
Registriert: Fr 29. Mär 2013, 16:48
user title: کوردستان زیندووە

Re: Situation der Christen in der Türkei - Sammelthread

Beitrag von Kardux »

Turkish Prime Minister Davutoglu Says Pope Francis Joined 'Evil Front' Against Turkey
Turkey's prime minister Ahmet Davutoglu said that the pontiff has joined "an evil front" plotting against Turkey by describing the killings of an estimated 1.5 million Armenians as "the first genocide of the 20th century."
http://www.huffingtonpost.com/2015/04/1 ... 69444.html

Wie gehabt. Jemand verschwoert sich gegen die Tuerkei, und die Tuerken sind die Opfer... :D
Make Kurdistan Free Again...
Antworten