Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

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Kohlhaas
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

DevilsNeverCry hat geschrieben:(15 Nov 2021, 18:50)

Was für eine Art von Isolation? Es ist eher so das sich Russland seit 2014 eher Richtung Asien orientiert - zumindest wirtschaftlich. Eine Isolation erkenne ich hier nicht. Es sei den man betrachtet den euroatlantischen Raum als Nabel der Welt.
Überdehnung und möglicher wirtschaftlicher Niedergang sind richtig - zumindest kurz- ubd mittelfristig. Das ist vor allem mit den wirtschaftlichen Sanktionen der EU und USA verbundenen.

Russland könnte die Gebiete in Europa, Fern Ost und an der Grenze zu Zentralasien mehr erschließen. Man muss sich nur die Entwicklung des Schienennetzes in China angucken. Dann sieht man was alles geht.
Russland hat seit 2014 genau gar nichts getan, um sich neu zu orientieren. Russland setzt weiterhin vorwiegend auf den Verkauf von Energieträgern (Kohle, Öl, Gas). Das macht 40 Prozent der Staatseinnahmen aus. Geändert hat sich nur der Umstand, dass Russland jetzt mehr von diesem Zeug nach China verkauft. Ganz große Leistung! Politisch betrachtet, ist Russland isoliert. Politisch betrachtet, ist auch China isoliert. Und die beiden mögen sich untereinander nichtmal.

Ein tolles Beispiel für die "Zusammenarbeit" waren die chinesisch-russischen Seemanöver, mit denen neulich demonstriert werden sollte, dass man Japan isolieren könne. Dazu konnten sich die beiden Mächte bereitfinden, weil sowohl Russland als auch China ungelöste Probleme mit Japan hat. Bei diesen Manövern waren aber keine japanischen und keine amerikanischen Kriegsschiffe im Weg. Joahhh, russische und chinesische Kriegsschiffe können unbehelligt durch internationale Gewässer fahren --- wenn niemand sie behelligt.
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Panarin
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Panarin »

DevilsNeverCry hat geschrieben:(15 Nov 2021, 18:50)

Was für eine Art von Isolation? Es ist eher so das sich Russland seit 2014 eher Richtung Asien orientiert - zumindest wirtschaftlich. Eine Isolation erkenne ich hier nicht. Es sei den man betrachtet den euroatlantischen Raum als Nabel der Welt.
Überdehnung und möglicher wirtschaftlicher Niedergang sind richtig - zumindest kurz- ubd mittelfristig. Das ist vor allem mit den wirtschaftlichen Sanktionen der EU und USA verbundenen.

Russland könnte die Gebiete in Europa, Fern Ost und an der Grenze zu Zentralasien mehr erschließen. Man muss sich nur die Entwicklung des Schienennetzes in China angucken. Dann sieht man was alles geht.
Diese Hinwendung nach Asien ist mehr Propagandageschwafel als Fakt. Mal abgesehen davon, wie würden die GUS-Staaten auf eine Besetzung der Ukraine und die Durchsetzung der "Russischen Welt" reagieren. Vor allem Kasachstan wäre da nicht begeistert, wo es doch von Putinisten immer mal wieder Stimmen gibt, Teile dieses Landes "zurückzuholen".
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DevilsNeverCry
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von DevilsNeverCry »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Nov 2021, 19:10)

Nur leben im asiatischen Teil von Russland gerade mal 39 Millionen Menschen.



https://de.m.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6derationskreis

Die Fläche ist mit 13 Millionem km2 natürlich gigantisch gross.
Ändert aber nichts daran das das Handelsvolumen mit den Staaten Asiens seit ca.10 Jahren kontinuierlich stark steigt. Ein Trend ist zu erkennen.
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DevilsNeverCry
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von DevilsNeverCry »

Kohlhaas hat geschrieben:(15 Nov 2021, 19:24)

Russland hat seit 2014 genau gar nichts getan, um sich neu zu orientieren. Russland setzt weiterhin vorwiegend auf den Verkauf von Energieträgern (Kohle, Öl, Gas). Das macht 40 Prozent der Staatseinnahmen aus. Geändert hat sich nur der Umstand, dass Russland jetzt mehr von diesem Zeug nach China verkauft. Ganz große Leistung! Politisch betrachtet, ist Russland isoliert. Politisch betrachtet, ist auch China isoliert. Und die beiden mögen sich untereinander nichtmal.
Das meinte ich doch mit wirtschaftlicher Ausrichtung Richtung Asien. Es verkauft seine Waren - überwiegend Rohstoffe - vermehrt nach Süd Korea, Japan und vor allem China. Indien und ASEAN Staaten werden hier mittelfristig auch dazu stoßen in diesem Bereich - im Rüstungsbereich arbeitet man ja schon zusammen.
Wirtschaftliche Modernisierung war damit nicht gemeint.

Inwiefern sind China und Russland politisch isoliert? Viele Krisenkonflikte lassen sich ohne diese beiden Staaten gar nicht lösen. Die kann man gar nicht isolieren.

Ein tolles Beispiel für die "Zusammenarbeit" waren die chinesisch-russischen Seemanöver, mit denen neulich demonstriert werden sollte, dass man Japan isolieren könne. Dazu konnten sich die beiden Mächte bereitfinden, weil sowohl Russland als auch China ungelöste Probleme mit Japan hat. Bei diesen Manövern waren aber keine japanischen und keine amerikanischen Kriegsschiffe im Weg. Joahhh, russische und chinesische Kriegsschiffe können unbehelligt durch internationale Gewässer fahren --- wenn niemand sie behelligt
Ja, kann ich mitgehen. ;)
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DevilsNeverCry
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von DevilsNeverCry »

Panarin hat geschrieben:(15 Nov 2021, 20:06)

Diese Hinwendung nach Asien ist mehr Propagandageschwafel als Fakt. Mal abgesehen davon, wie würden die GUS-Staaten auf eine Besetzung der Ukraine und die Durchsetzung der "Russischen Welt" reagieren. Vor allem Kasachstan wäre da nicht begeistert, wo es doch von Putinisten immer mal wieder Stimmen gibt, Teile dieses Landes "zurückzuholen".
Den wirtschaftlichen Kennzahlen der letzten Jahre nach zu urteilen ist da schon eine Hinwendung zu erkennen.

Eine Besetzung der Ukraine halte ich im übrigen für unrealistisch. Dafür hat Putin andere Hebel. Die Ukraine wird aller Wahrscheinlichkeit nach in diesem Jahr in eine Energiekrise geraten. Das liegt am Mangel von Gas, Öl und Strom. Der Export von Strom (Belarus) und Kohle (Russland) Richtung Ukraine wurde eingestellt - rein politisch motiviert. Aus Europa Gas importieren geht nicht da man hierzulande selbst nicht genug hat und es ist auch zu teuer. Es wurde schon in UA gewarnt das in diesem Winter sämtliche Unternehmen im Lande Betriebs gefährdet sind aufgrund des Energiemangels.
Eine Besetzung wäre eher die letzte Option.

Stimmt, Kasachstan wäre da "not amused." 2014 hat bei so manchem Nachbarn Russlands Skepsis gegenüber Moskau hervor gebracht.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

Adam Smith hat geschrieben:(15 Nov 2021, 19:10)

Nur leben im asiatischen Teil von Russland gerade mal 39 Millionen Menschen.
Da haben bald die Chinesen die Mehrheit. Mal sehen, ob Putin das Spielchen mit dem Referendum dann auch noch so geil findet.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Tom Bombadil »

DevilsNeverCry hat geschrieben:(15 Nov 2021, 21:07)

Ändert aber nichts daran das das Handelsvolumen mit den Staaten Asiens seit ca.10 Jahren kontinuierlich stark steigt. Ein Trend ist zu erkennen.
Kennst du den größten Handelspartner der Sowjetunion im ersten Halbjahr 1941?
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Panarin »

DevilsNeverCry hat geschrieben:(15 Nov 2021, 21:28)

Den wirtschaftlichen Kennzahlen der letzten Jahre nach zu urteilen ist da schon eine Hinwendung zu erkennen.

Eine Besetzung der Ukraine halte ich im übrigen für unrealistisch. Dafür hat Putin andere Hebel. Die Ukraine wird aller Wahrscheinlichkeit nach in diesem Jahr in eine Energiekrise geraten. Das liegt am Mangel von Gas, Öl und Strom. Der Export von Strom (Belarus) und Kohle (Russland) Richtung Ukraine wurde eingestellt - rein politisch motiviert. Aus Europa Gas importieren geht nicht da man hierzulande selbst nicht genug hat und es ist auch zu teuer. Es wurde schon in UA gewarnt das in diesem Winter sämtliche Unternehmen im Lande Betriebs gefährdet sind aufgrund des Energiemangels.
Eine Besetzung wäre eher die letzte Option.

Stimmt, Kasachstan wäre da "not amused." 2014 hat bei so manchem Nachbarn Russlands Skepsis gegenüber Moskau hervor gebracht.
Du hast doch von einer Besetzung Kiews geredet. Ich bin nur auf dieses Szenario eingegangen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

DevilsNeverCry hat geschrieben:(15 Nov 2021, 21:18)Inwiefern sind China und Russland politisch isoliert? Viele Krisenkonflikte lassen sich ohne diese beiden Staaten gar nicht lösen. Die kann man gar nicht isolieren.
Ich wüsste nicht, welche Verbündeten Russland und China noch haben. Im Indopazifischen Raum formieren sich immer mehr Bündnisse, die gegen China gerichtet sind. Russland unterhält "Beziehungen" praktisch nur noch zu Syrien und hat inzwischen alle Verbindungen zur Nato gekappt. Es gibt nur noch wirtschaftliche Beziehungen, und auch die werden langsam brüchig. Russland verkauft praktisch nur noch Rohstoffe und China versucht zunehmend, seine Wirtschaftstätigkeit im eigenen Land zu konzentrieren.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von DevilsNeverCry »

Panarin hat geschrieben:(16 Nov 2021, 09:55)

Du hast doch von einer Besetzung Kiews geredet. Ich bin nur auf dieses Szenario eingegangen.
Das Putin Kiew will, heißt ja nicht automatisch das er es militärisch besetzen lssen muss. :p Kann man aber auch hinein interpretieren. Zumindest wenn du meinen Beitrag auf der vorigen Seite meinst.
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DevilsNeverCry
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von DevilsNeverCry »

Kohlhaas hat geschrieben:(16 Nov 2021, 13:25)

Ich wüsste nicht, welche Verbündeten Russland und China noch haben. Im Indopazifischen Raum formieren sich immer mehr Bündnisse, die gegen China gerichtet sind. Russland unterhält "Beziehungen" praktisch nur noch zu Syrien und hat inzwischen alle Verbindungen zur Nato gekappt. Es gibt nur noch wirtschaftliche Beziehungen, und auch die werden langsam brüchig. Russland verkauft praktisch nur noch Rohstoffe und China versucht zunehmend, seine Wirtschaftstätigkeit im eigenen Land zu konzentrieren.
Dann interpretiert du "politische Isolation" anders als ich.

Länder die politisch isoliert sind, sind für mich z. B. Syrien und Venezuela. Natürlich pflegen die beiden noch politischen Kontakt zur Außenwelt, aber die Legitimität der dortigen Regime wird von vielen nicht anerkannt.

China hat in der Tat keine Verbündeten mehr.
Russland hat zumindest Verbündeten im Rahmen der OVKS. Im Grunde hat Russland dort die Rolle der USA in der NATO.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Im Osten von Russland nichts Neues. Russland glaubt tatsächlich Stärke ist alles.

https://www.rnd.de/politik/wladimir-put ... 5RF2I.html

Russland setzt auf rote Linien die es natürlich einseitig zieht und diplomatischen Affront ist Alltag. Putin sollte sich nicht überschätzen. vor einer Stunde

Was ist Russland. Große Export Tankstelle mit Atomwaffen die zur Diktatur und Bedrohung wird. Ein Land, das einen Großteil des eurasischen Kontinents einnimmt, so viele Ressourcen hat, und es dennoch nur schafft das Bruttoinlandsprodukt Italiens aufzubringen - und das noch dazu bei doppelter Bevölkerung.

Gott sei Dank ist Putin bei der Wirtschaft ein Depp so gesehen. Putin hat wohl ein Trauma. Auf der anderen Seite Europa welches Russland in jeder Beziehung abhängt wirtschaftlich, Technologisch und was Bürger Rechte angeht. Selbst ehemalige Warschauer Pakt Staaten haben meist eine wesentlich bessere Performance im Profil . Russland ist zur Bedeutungslosigkeit verkommen politisch, wirtschaftlich , da sieht Putin nur noch Drohgebärden & Krieg als hilfreich an. Dies ist alles was ihm geblieben ist.

Arte zeigt ein bißchen wie Putin tickt. Wer die Doku auf ARTE „KGB Schwert und Schild“ gesehen hat, weiß mehr.

Ja Russland kann Drohen und Krieg führen. Wow. Deutschland, die EU hat Probleme, Fehler.


Aber Wir verschwinden nicht in ein Straflager unter fadenscheinigen konstruierten Gerichtsurteile und werden da gefoltert, was in Russland verbreitet ist. Man können auch öffentlich eine andere Meinung haben als der „Präsident“ ohne verhaftet zu werden. Ich werde bei anderer Meinung nicht in Kremlnähe erschossen, fall aus dem Fenster oder werde im Ausland mit ABC Stoffen vergiftet usw


Russland kann gerne Garantien der Sicherheit haben wenn man die Ukraine verlässt, Krim räumt, internationale Gesetze einhalten möchte ect.

Ansonsten sollte man auch Hätte bei Notwendigkeit zeigen. Mit Russland gibt's eben eine neue Form des kalten Krieges. Bedauerlich was aus Russland wird unter Putin
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Weitere Eskalation statt was vernünftig zu besprechen


https://www.tagesschau.de/ausland/russl ... e-137.html


Eventuell das hier interessant

https://www.n-tv.de/mediathek/magazine/ ... 10967.html
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

Hui!

In Russland scheinen die machthabenden Blutsauger nicht begeistert über den Ausgang der Koalitionsverhandlungen zu sein. Insbesondere Frau Baerbock scheint den Kreml so richtig zu ärgern. Finde ich schön!

https://www.fr.de/politik/russlands-rea ... 39949.html
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(25 Nov 2021, 18:27)

Hui!

In Russland scheinen die machthabenden Blutsauger nicht begeistert über den Ausgang der Koalitionsverhandlungen zu sein. Insbesondere Frau Baerbock scheint den Kreml so richtig zu ärgern. Finde ich schön!

https://www.fr.de/politik/russlands-rea ... 39949.html

Sehr zu begrüßen. Wenn die FDP und Grünen wirklich die SPD etwas realistisch halten warum nicht
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von streicher »

Kohlhaas hat geschrieben:(25 Nov 2021, 18:27)

Hui!

In Russland scheinen die machthabenden Blutsauger nicht begeistert über den Ausgang der Koalitionsverhandlungen zu sein. Insbesondere Frau Baerbock scheint den Kreml so richtig zu ärgern. Finde ich schön!

https://www.fr.de/politik/russlands-rea ... 39949.html
Das stimmt. Da weht ein anderer Wind durch die neuen Parteien FDP und Grüne an der Regierung. Dass gleich "feindselige Absichten" unterstellt werden...

Aber die Worte haben auch ihren Charakter (aus deinem verlinkten Artikel):
„Diese Bundesregierung wird weiter mit nüchterner Politik deutsche Interessen verfolgen“, sagt der Publizist Maxim Schewtschenko der Frankfurter Rundschau über die neue Ausrichtung des Landes. „Aber sie wird gleichzeitig weiter gerechtfertigte Kritik äußern, etwa was die Menschenrechte angeht.“

Was umgekehrt den Russen erlauben wird, Deutschland Einmischung vorzuwerfen. Der kremlnahe Alexander Rahr schreibt, schon die Schließung der Menschenrechtsgesellschaft Memorial in Moskau könnte das Verhältnis der Scholz-Regierung zu Russland „vom ersten Tag an verderben“. Idyllisch wird es kaum.
Und Scholz tritt nicht gerade in Schröders Fußstapfen...
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von streicher »

Cobra9 hat geschrieben:(23 Nov 2021, 15:38)
Eventuell das hier interessant

https://www.n-tv.de/mediathek/magazine/ ... 10967.html
Es wäre wieder das typische Muster. Probleme Innen, sucht man die Eskalation nach Außen.
Wie weit kriecht tatsächlich die Armut in Russland voran?
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

streicher hat geschrieben:(25 Nov 2021, 21:31)

Es wäre wieder das typische Muster. Probleme Innen, sucht man die Eskalation nach Außen.
Wie weit kriecht tatsächlich die Armut in Russland voran?

Das Problem ist nicht nur das für die normale Bevölkerung relativ wenig Einkommen generiert wird. Auch die Situation in Kliniken ect ist nicht besonders gut.

Dazu dämmert einigen gerade in der Jugend was da passiert. Ich traue Putin grundsätzlich alles zu um seine Macht zu sichern.

Auch wenn ein großer Krieg unwahrscheinlich ist - > wirklich ausschließen unter Putin sollte man nichts.

Ich denke Putin wird auch testen wie weit er gehen kann
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

streicher hat geschrieben:(25 Nov 2021, 21:27)
Aber die Worte haben auch ihren Charakter (aus deinem verlinkten Artikel):

Und Scholz tritt nicht gerade in Schröders Fußstapfen...
Das ist ja alles vollkommen richtig. Der entscheidende Punkt liegt nur darin, dass die Merkel-Regierung deutsche Interessen bisher isoliert aus deutscher Sicht definiert hat. Die Merkel-Regierung hat Frankreich hängen lassen und polnische und ungarische Idioten mächtig werden lassen. Der Merkel-Regierung war die EU scheißegal.

Das Problem liegt nicht im Unterschied zwischen Schröder und Scholz. Das Problem liegt in der Zeit zwischen Schröder und Scholz. Es war die CDU, die alles versaut hat. Da wurde Gewinnsucht über grundlegende Werte gestellt. Merkel hat ganz sicher viel für Deutschland geleistet. Aber eine "Europäerin" war diese Frau definitiv nicht.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von franzmannzini »

Wie ich vorgestern auf NTV gelesen habe,
steht ja am Mittwoch in der Ukraine ein von Russland initiierter Putsch an.
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-w ... 59490.html
Quellen sind Tonaufnahmen, die außer Russland auch auf eine Mittäterschaft des ukrainischen Oligarchen Nummer 1 Herr Achmetow
hinweisen. Diesen Teil der "Beweise" hält Herr Selenskyj aber für eine Fälschung.
Russland dementiert natürlich.
Mal sehen wie sich die Außenpolitik Russlands am Mittwoch den 1.12.2021 darstellt.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Neom »

Kohlhaas hat geschrieben:(26 Nov 2021, 17:09)

Das Problem liegt nicht im Unterschied zwischen Schröder und Scholz. Das Problem liegt in der Zeit zwischen Schröder und Scholz. Es war die CDU, die alles versaut hat. Da wurde Gewinnsucht über grundlegende Werte gestellt. Merkel hat ganz sicher viel für Deutschland geleistet. Aber eine "Europäerin" war diese Frau definitiv nicht.

Deutschland hatte immer schon eine "spezielle Beziehung" zu Russland. Ich glaube schon, dass Merkel sich als Europäerin gesehen hat, leider ist die europäische Gemeinschaft oft durch die nationalen Interesse an ihre Grenzen gestoßen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Russland droht mal wieder. Als Antwort auf Maßnahmen von Russland reagieren die USA.

Sie schicken Diplomaten nach Hause. Jetzt ist Russland beleidigt. Ich sage nur wenn Russland damit beginnt sollte es nicht mehr jammern wenn Reaktionen kommen.

https://www.rnd.de/politik/usa-diplomat ... 7VXH4.html
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Ironie. Der Aggressor und Kriegsverbrecher fühlt sich quasi bedroht. Russland ist schon armselig geworden.

Selbst wenn die Ukraine weiter Diplomatie verwendet um die Krim eventuell noch zurück zu bekommen irgendwie - > völlig gerechtfertigt.

Sie gehört zur Ukraine rechtlich.


https://www.n-tv.de/politik/Russland-wa ... 72337.html


Lindner warnt Russland


Lindner warnt Russland bei Nord Stream 2 vor aggressiven Aktionen

Der FDP-Chef warnt davor, die Pipeline zu einem Gegenstand von Geopolitik zu machen. Sicherheitsinteressen von Partnern und Freunden in Osteuropa seien im Zweifel wichtiger.


https://app.handelsblatt.com/politik/de ... xample.org


Putin hat wohl echt ein paar Schrauben locker


: Wladimir Putin warnt Nato vor Osterweiterung
Der russische Präsident weist die Kritik an den Truppenbewegungen nahe der Ukraine zurück. Vom Westen fordert er langfristige Sicherheitsgarantien


https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... er-treffen




Eigentlich wurde Satus Quo von Russland und den sog. Separatisten geändert, indem Ukraine Land gestohlen wurde.

Also wenn die Ukraine eigene Soldaten auf eigenem Territorium bewegt, dann ist das nichts anderes als wenn Russland eigene Truppen im eigenen Land bewegt.

Und das ist laut Kreml eine ganz normale Sache und kein Grund zur Sorge.

Die Separatisten sitzen übrigens auch auf ukrainischem Staatsgebiet, was bedeutet, das es den Kreml nichts angeht was die Ukraine da macht.


Zum Wahn von Russland. Nur mal so. Redet irgendwer davon irgendwelche nuklearen Mittelstreckenrakteten in Estland oder Lettland zu stationieren, schon lange NATO Mitglieder ?

Nein.

Umgekehrt hat Russland in Kaliningrad Iskander Raketen mit nuklearen Sprengköpfe, damit haben die hiesigen Putin-Fans anscheinend nie ein Problem.

Ist ja eh bekannt was Putin treibt


Klaus-Helge Donath
Putins Strategiepapier: Vom Westen dauerhaft bedroht

Nicht zuletzt als Abgrenzung zum Westen hält Moskau am Vertrauten fest. Persönliche Freiheiten und Freizügigkeit stehen nicht auf Putins Agenda

https://taz.de/Putins-Strategiepapier/!5784093/
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Neom hat geschrieben:(03 Dec 2021, 09:54)

....

(editiert)

@all

Russland setzt auch bei Japan nicht auf eine freundliche Politik. Man wählt hier auch Eskalation. Sehr schade wegen ein paar Inseln.

Natürlich Symbole für beide Seiten. Aber der echte Wert ist gering eher.


https://www.theguardian.com/world/2021/ ... d-by-japan


Auch Kanda sieht die Russland Politik als Bedrohung.


https://nationalpost.com/news/politics/ ... lanie-joly
Zuletzt geändert von Vongole am Fr 3. Dez 2021, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Antwort auf verschobenen Beitrag editiert
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

So manches Individuum ist wohl eher wie Russland sehr unrealistisch.

Jedenfalls die Forderung nach Garantien oder einer Pufferzone ist abzulehnen.

Was sich im Distanz-Schlagabtausch zwischen Ost und West und konkret zwischen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und seinem US-Kollegen Tony Blinken abspielt, gibt Anlass zu höchster Sorge. Russland sucht rhetorisch die Offensive und wirft dem Westen vor, er verhalte sich aggressiv. Gleichzeitig wird die Forderung nach einer Art Abstandsgarantie oder Nichteinmischungsklausel erhoben


https://www.sueddeutsche.de/meinung/rus ... -1.5479009


Schade das Russland nicht vernünftig und realistisch sein will. Der Aggressor fordert von anderen Ländern was es selbst nicht bereit ist zu tun.


@ Panarin

Wie findest du die Entwicklung
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Dec 2021, 00:58)
: Wladimir Putin warnt Nato vor Osterweiterung
Der russische Präsident weist die Kritik an den Truppenbewegungen nahe der Ukraine zurück. Vom Westen fordert er langfristige Sicherheitsgarantien


https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... er-treffen
Möglicherweise ist das auch als "Gesprächsangebot" Putins zu werten. Wenn die EU/Nato nun auf Putin zugeht und ihn fragt, welche "Sicherheitsgarantien" er sich eigentlich vorstellt, könnte das ein Weg sein, zu einem neuen Miteinander zu finden. Mir scheint, dass auch Putin langsam versteht, dass seine konfrontative Außenpolitik insbesondere in Europa auf immer mehr Widerstand trifft und langfristig nicht funktionieren kann. Das beste Beispiel dafür ist die deutsche Ampelkoalition. Deutschland hatte bislang noch den besten Draht nach Moskau, aber auch da verdüstert sich jetzt die Stimmung.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Michael Alexander »

Kohlhaas hat geschrieben:(03 Dec 2021, 14:06)

Möglicherweise ist das auch als "Gesprächsangebot" Putins zu werten. Wenn die EU/Nato nun auf Putin zugeht und ihn fragt, welche "Sicherheitsgarantien" er sich eigentlich vorstellt, könnte das ein Weg sein, zu einem neuen Miteinander zu finden. Mir scheint, dass auch Putin langsam versteht, dass seine konfrontative Außenpolitik insbesondere in Europa auf immer mehr Widerstand trifft und langfristig nicht funktionieren kann. Das beste Beispiel dafür ist die deutsche Ampelkoalition. Deutschland hatte bislang noch den besten Draht nach Moskau, aber auch da verdüstert sich jetzt die Stimmung.
Die SPD hat traditionell ganz gute Beziehungen nach Russland, und es ist davon auszugehen, dass Scholz im Verbund mit Klingbeil diese Linie fortsetzen und damit das, was Baerbock daherplappert, relativieren wird.

Die Frage ist natürlich aber schon, was die EU machen würde, wenn Russland in die Restukraine einmarschiert. Vermutlich würde man ganz laut protestieren; militärisch würde aber nichts passieren, solange die USA eher desinteressiert ist. Die Europäer alleine sind vollkommen machtlos und hilflos den Grossmächten ausgeliefert, auch wenn ihr das nicht erkennen wollt.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

Michael Alexander hat geschrieben:(03 Dec 2021, 18:50)

Die SPD hat traditionell ganz gute Beziehungen nach Russland, und es ist davon auszugehen, dass Scholz im Verbund mit Klingbeil diese Linie fortsetzen und damit das, was Baerbock daherplappert, relativieren wird.

Die Frage ist natürlich aber schon, was die EU machen würde, wenn Russland in die Restukraine einmarschiert. Vermutlich würde man ganz laut protestieren; militärisch würde aber nichts passieren, solange die USA eher desinteressiert ist. Die Europäer alleine sind vollkommen machtlos und hilflos den Grossmächten ausgeliefert, auch wenn ihr das nicht erkennen wollt.
Vielleicht ist es Dir entgangen, aber in den vergangenen 16 Jahren war eine Christdemokratin Bundeskanzlerin. Da wirkt es schon erstaunlich, wenn jemand über die guten Beziehungen der SPD zu Moskau plappert. Was Baerbock in den vergangenen Tagen "geplappert" hat, war auch nicht ihre Privatmeinung, sondern Ausdruck dessen, was im Koalitionsvertrag steht. Dass all das mit größter Wahrscheinlichkeit nicht zu "militärischen Konseqenzen" führen wird, zeichnet die EU aus. Die EU ist deshalb trotzdem noch lange nicht hilflos der "Großmacht" Russland ausgeliefert. Davon träumt Putin vielleicht. Dessen feuchte Träume sind aber nicht relevant.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von H2O »

Nun ja, im Kalten Krieg gab es die Kremologen, die auch immer wußten, was dort gedacht und geplant wurde. Als Teil eines Gesellschaftsspiels sicher gut zum Zeitvertreib.

Ich frage mich schon, was denn Europa (also die EU) auffahren würde, um einen russischen Vorstoß in die Ukraine abweisen zu können. So richtig überraschend kann der Vorstoß inzwischen nicht mehr sein. Was, wenn eine Mehrheit der Russen sich von der Begeisterung über die gewachsene imperiale Macht anstecken läßt und sich mit den wirtschaftlichen Strafmaßnahmen der EU als Teil dieser Vorgänge abfindet?

Ich meine, daß EU und NATO eine Gegengewalt aufbieten müssen, die einen russischen Vorstoß abweisen kann, ohne deshalb gleich den Einsatz von Kernwaffen herauf zu beschwören. Das könnte die Begeisterung für das imperialistische Schachspiel etwas dämpfen... wie weit? Keine Ahnung! Rußland scheint derzeit sehr risikobereit zu sein, stichelt ohne Not mit Belarus hybridem Krieg mit der EU, versetzt die Ukraine mit ständig wiederholten Truppenaufmärschen in Angst und Schrecken.

Europa beobachtet wie gelähmt diese Entwicklung. Eine fette Beute?
Panarin
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Panarin »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Dec 2021, 11:12)

So manches Individuum ist wohl eher wie Russland sehr unrealistisch.

Jedenfalls die Forderung nach Garantien oder einer Pufferzone ist abzulehnen.

Was sich im Distanz-Schlagabtausch zwischen Ost und West und konkret zwischen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und seinem US-Kollegen Tony Blinken abspielt, gibt Anlass zu höchster Sorge. Russland sucht rhetorisch die Offensive und wirft dem Westen vor, er verhalte sich aggressiv. Gleichzeitig wird die Forderung nach einer Art Abstandsgarantie oder Nichteinmischungsklausel erhoben


https://www.sueddeutsche.de/meinung/rus ... -1.5479009


Schade das Russland nicht vernünftig und realistisch sein will. Der Aggressor fordert von anderen Ländern was es selbst nicht bereit ist zu tun.


@ Panarin

Wie findest du die Entwicklung
Ich glaube nicht das Putin bald einen konventionellen Angriff starten wird. Man will eine Art Kalter Krieg-Situation mit der Ukraine schaffen um sie permament zu destabilisieren, damit sie eventuell irgendwann selbst auseinanderbricht.

Putin sieht die Ukainer nicht als eigenständiges Volk an, sondern als Teil der Russen. Die Ukraine ist für ihn nur ein künstliches Produkt der UdSSR(dass die RF ebenfalls künstlich erschaffen wurde, verschweigt er), dass kein Recht auf eine dauerhafte Existenz hat.

Einen konventionelle Eroberung kann ich mir nur vorstellen, falls sich Putin und sein Regime weiter radikalisieren und irgendwann alles auf eine Karte setzen ohne auf die Konsequenzen zu achten. Das wäre aber sehr, sehr gefährlich für ihn und seine korrupten Freunde.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(03 Dec 2021, 20:17)
Eine fette Beute?
Stell Dir vor ich könnte und würde Dir die Ukraine morgen gegen 12:00 Uhr schenken.

Ein Fass ohne Boden. Die Ukraine braucht jede Menge "West" Geld zum weiter rudern.... verdammt kalt im Winter.

Der "Russe" kommt ....

...und hier im Osten war er schon da - und ist abgezogen . Verdammt teuer so eine Besetzung.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(04 Dec 2021, 00:31)

Stell Dir vor ich könnte und würde Dir die Ukraine morgen gegen 12:00 Uhr schenken.

Ein Fass ohne Boden. Die Ukraine braucht jede Menge "West" Geld zum weiter rudern.... verdammt kalt im Winter.

Der "Russe" kommt ....

...und hier im Osten war er schon da - und ist abgezogen . Verdammt teuer so eine Besetzung.
Dann wird die russische Grenze eben noch weiter an die EU herangeschoben... vom Nordkap bis ans Schwarze Meer. Das sehe ich dann doch nicht so lässig. Andererseits haben NATO und EU aber auch gezeigt, daß sie zu einer Abwehr nicht bereit sind. Sein militärisches Risiko hält Rußland offenbar für vernachlässigbar.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(04 Dec 2021, 01:05)

Dann wird die russische Grenze eben noch weiter an die EU herangeschoben... vom Nordkap bis ans Schwarze Meer. Das sehe ich dann doch nicht so lässig. Andererseits haben NATO und EU aber auch gezeigt, daß sie zu einer Abwehr nicht bereit sind. Sein militärisches Risiko hält Rußland offenbar für vernachlässigbar.
Was kostet die Ukraine in der Sekunde ? Was hätte "der Russe" davon an Dir und mir zu "kuscheln" ?? ....sich an uns "heranzuschieben" ?

Gibts Geld ? Öl ?
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(04 Dec 2021, 01:18)

Was kostet die Ukraine in der Sekunde ? Was hätte "der Russe" davon an Dir und mir zu "kuscheln" ?? ....sich an uns "heranzuschieben" ?

Gibts Geld ? Öl ?
Nein, aber "Einflußgebiet" zu seinen Bedingungen. So etwas habe ich nicht so gerne.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(04 Dec 2021, 01:34)

Nein, aber "Einflußgebiet" zu seinen Bedingungen. So etwas habe ich nicht so gerne.
Eklig teuer - wenns keine Russen sind. Was hätte Russland//Putin von ein paar Quadratkilometer mehr (zweifelhaften) "Einfluss" ?
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(04 Dec 2021, 01:41)

Eklig teuer - wenns keine Russen sind. Was hätte Russland//Putin von ein paar Quadratkilometer mehr (zweifelhaften) "Einfluss" ?
Das müssen Sie mich doch nicht fragen...
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(04 Dec 2021, 02:08)

Das müssen Sie mich doch nicht fragen...
Mal sehen - wer sich zuerst den Arsch abfriert.....und ich meine - das wird nicht Putin sein.....und die Amis werden "Ersatz" Truppen der NAto schicken selbst nicht kommen...die Cola friert ein - und der Kaugummi wird hart.... Minus 40 Grad ? ...WIntercamping ?

Ein Typischer gestreckter Mittelfinger aus Russland. :D :D
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Michael Alexander »

Kohlhaas hat geschrieben:(03 Dec 2021, 19:21)

Vielleicht ist es Dir entgangen, aber in den vergangenen 16 Jahren war eine Christdemokratin Bundeskanzlerin. Da wirkt es schon erstaunlich, wenn jemand über die guten Beziehungen der SPD zu Moskau plappert. Was Baerbock in den vergangenen Tagen "geplappert" hat, war auch nicht ihre Privatmeinung, sondern Ausdruck dessen, was im Koalitionsvertrag steht. Dass all das mit größter Wahrscheinlichkeit nicht zu "militärischen Konseqenzen" führen wird, zeichnet die EU aus. Die EU ist deshalb trotzdem noch lange nicht hilflos der "Großmacht" Russland ausgeliefert. Davon träumt Putin vielleicht. Dessen feuchte Träume sind aber nicht relevant.
Nun, die SPD wird die wichtigste Kraft in der neuen Regierung sein. Da liegt es doch nahe, darauf zu verweisen, dass die SPD traditionell gute Beziehungen zu Russland pflegt. Klingbeil zumal hat ähnlich gute Freunde in Russland wie Schröder.

Von Leuten wie Baerbock fordere ich nur, dass ihre Äusserungen im Einklang mit der Realität und den Machtverhältnissen stehen, und dass sie das Ende bedenken. Von Worten, hinter denen keine Taten stehen, ja, nicht einmal stehen können, halte ich nicht viel.

Baerbocks Dahergeplapper wirkt halt ziemlich lächerlich, wenn man sich der militärischen Möglichkeiten der Bundeswehr, der Abhängigkeit der deutschen Energiewende von russischem Gas und der Abhängigkeit Deutschlands vom chinesischen Exportmarkt bewusst ist.

Jeder weiss, dass Deutschland feige ist und nur zuschauen wird, sollte die Ukraine überrannt werden. Ähnliches gilt ja auch für Israel, für das auch immer wohlfeile Garantien ausgegeben werden, die im Ernstfall nie und nimmer eingehalten würden.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Teeernte »

Michael Alexander hat geschrieben:(04 Dec 2021, 09:41)
Baerbocks Dahergeplapper wirkt halt ziemlich lächerlich, wenn man sich der militärischen Möglichkeiten der Bundeswehr, .....
Wie "Gerüstet" ist die Bundeswehr für Wintercamping ? Na dann - fröhliches umrüsten - ob ne Webasto Standheizung (für Mannschaft und Gerät.. das Hubschrauber//Leo- Getriebe ...das Motoröl ) auf erträgliche Null Grad bekommt ??

--------------------------

Oder soll die Versorgung der Kräfte eigentlich der Ukrainischen Bevölkerung zu Gute kommen ?

Auf 2500 km sind zu OStzeiten schon ganze Züge mit Mann und Maus ....weggekommen. (Trasse)
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

H2O hat geschrieben:(03 Dec 2021, 20:17)

Nun ja, im Kalten Krieg gab es die Kremologen, die auch immer wußten, was dort gedacht und geplant wurde. Als Teil eines Gesellschaftsspiels sicher gut zum Zeitvertreib.

Ich frage mich schon, was denn Europa (also die EU) auffahren würde, um einen russischen Vorstoß in die Ukraine abweisen zu können. So richtig überraschend kann der Vorstoß inzwischen nicht mehr sein. Was, wenn eine Mehrheit der Russen sich von der Begeisterung über die gewachsene imperiale Macht anstecken läßt und sich mit den wirtschaftlichen Strafmaßnahmen der EU als Teil dieser Vorgänge abfindet?

Ich meine, daß EU und NATO eine Gegengewalt aufbieten müssen, die einen russischen Vorstoß abweisen kann, ohne deshalb gleich den Einsatz von Kernwaffen herauf zu beschwören. Das könnte die Begeisterung für das imperialistische Schachspiel etwas dämpfen... wie weit? Keine Ahnung! Rußland scheint derzeit sehr risikobereit zu sein, stichelt ohne Not mit Belarus hybridem Krieg mit der EU, versetzt die Ukraine mit ständig wiederholten Truppenaufmärschen in Angst und Schrecken.

Europa beobachtet wie gelähmt diese Entwicklung. Eine fette Beute?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Nato wegen der Ukraine in den Krieg ziehen wird. Ganz egal was Putin macht. Ich glaube allerdings auch nicht, dass Russland eine Eroberung der gesamten Ukraine plant. Das wäre dann doch ein zu dicker Happen, um ihn so einfach zu schlucken. Die Ukraine ist ja nicht wehrlos. Schlimmstenfalls wird Putin versuchen, eine Landverbindung zur Krim herzustellen und das ganze Asowsche Meer unter russische Kontrolle zu bringen. Selbst das wäre schon eine Katastrophe für die russische Außenpolitik. Damit würde Putin sein Land vollständig isolieren. Die wahrscheinlichsten Reaktionen der EU und der Nato wären dann: Schärfste Wirtschaftssanktionen, erhebliche Verstärkung der Nato-Truppen in Polen, Rumänien und auf dem Baltikum, dauerhafte Stationierung dieser Truppen, vermutlich außerdem die Aufnahme weiterer Nationen (Georgien, Ukraine...) in die Nato. Zudem würde ein russischer Angriff auf die Ost-Ukraine dazu führen, dass die EU-Staaten ihre Militärdoktrin weiter verändern in Richtung auf Landes- und Bündnisverteidigung. Insbesondere in Deutschland würden es die "Friedensbewegten" um Herrn Mützenich dann sehr schwer haben, sich noch gegen eine Aufrüstung der Bundeswehr auszusprechen.

Ein Angriff auf die Ukraine würde für Russland sehr, sehr teuer werden. Und der Nutzen wäre kaum nennenswert. Deshalb vermute ich eher, dass Putin mit dem Truppenaufmarsch die EU und die Nato zu Verhandlungen "motivieren" will, um die von ihm gewünschten weiteren Sicherheitsgarantien für sein Land zu bekommen. Die EU macht gegenüber Russland in der Tat gerade keine gute Figur. Ich halte es für einen schweren Fehler, dass einige EU-Mitgliedsländer einen direkten Dialog zwischen der EU-Führung und Russland verhindert haben. Damit macht sich die EU unnötig selbst klein. Ich hoffe, dass die neue Bundesregierung auch in diesem Punkt zu einer Änderung der Politik beitragen kann. Es ist ja das erklärte Ziel von Scholz, auch im Bereich der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik vom Prinzip der Einstimmigkeit wegzukommen und Mehrheitsentscheidungen zu ermöglichen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

Michael Alexander hat geschrieben:(04 Dec 2021, 09:41)

Nun, die SPD wird die wichtigste Kraft in der neuen Regierung sein. Da liegt es doch nahe, darauf zu verweisen, dass die SPD traditionell gute Beziehungen zu Russland pflegt. Klingbeil zumal hat ähnlich gute Freunde in Russland wie Schröder.

Von Leuten wie Baerbock fordere ich nur, dass ihre Äusserungen im Einklang mit der Realität und den Machtverhältnissen stehen, und dass sie das Ende bedenken. Von Worten, hinter denen keine Taten stehen, ja, nicht einmal stehen können, halte ich nicht viel.

Baerbocks Dahergeplapper wirkt halt ziemlich lächerlich, wenn man sich der militärischen Möglichkeiten der Bundeswehr, der Abhängigkeit der deutschen Energiewende von russischem Gas und der Abhängigkeit Deutschlands vom chinesischen Exportmarkt bewusst ist.

Jeder weiss, dass Deutschland feige ist und nur zuschauen wird, sollte die Ukraine überrannt werden. Ähnliches gilt ja auch für Israel, für das auch immer wohlfeile Garantien ausgegeben werden, die im Ernstfall nie und nimmer eingehalten würden.
Schwer erträglich... :mad2:

Nochmal: Ich weiß wirklich nicht, was dieser Verweis auf die angeblich so guten Beziehungen der SPD zu Russland soll. Das ist Quatsch. 16 Jahre lang hat Merkel dieses Land regiert. Die gehört bekanntlich der CDU an. Traditionell hat Deutschland auf Regierungsebene einen guten Draht nach Moskau. Das ist auch gut so.

Dein Gerede vom "feigen" Deutschland, das militärisch sowieso völlig machtlos sei, ist auch völlig neben der Spur. Ich finde es ganz hervorragend, dass Deutschland seine Außenpolitik nicht auf militärische Machtmittel stützt. Und wenn Du glaubst, dass Deutschland deshalb Nationen wie Russland oder China hilflos ausgeliefert ist, dann tust Du mir leid. Auf so eine absurde Idee würde Putin nie kommen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(04 Dec 2021, 12:37)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Nato wegen der Ukraine in den Krieg ziehen wird. Ganz egal was Putin macht.
Die Frage ist - wer die Ukraine über diesen Winter bringt.

Es fehlt an Gas/Energie/Sprit und Verpflegung.

Wenn die EU nichts Reinbuttert - ist auch nichts mit Schiebergeschäften aus Russland (da steht jetzt Truppe).

Die "reife" Frucht fällt dem Russischen Zaren von selbst in die Hand.

Warum ?

Es gibt mehr SOLD, RENTE.... Arbeit //Geld ....in einem zukünftigen (grösserem) Russland.

.....und GERDs GAS für ALLE >> Eine warme WOHNUNG !!

Wenn die BEVÖLKERUNG der Ukraine um Hilfe schreit - ist "MANN®" zur Stelle im "KATASTROPHENGEBIET" !! :D :D :D

Die Bundesaussenministerin will sich beteiligen ?

Gibt es warme Socken ...oder Handschuhe ??
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(03 Dec 2021, 14:06)

Möglicherweise ist das auch als "Gesprächsangebot" Putins zu werten. Wenn die EU/Nato nun auf Putin zugeht und ihn fragt, welche "Sicherheitsgarantien" er sich eigentlich vorstellt, könnte das ein Weg sein, zu einem neuen Miteinander zu finden. Mir scheint, dass auch Putin langsam versteht, dass seine konfrontative Außenpolitik insbesondere in Europa auf immer mehr Widerstand trifft und langfristig nicht funktionieren kann. Das beste Beispiel dafür ist die deutsche Ampelkoalition. Deutschland hatte bislang noch den besten Draht nach Moskau, aber auch da verdüstert sich jetzt die Stimmung.
Eventuell will tatsächlich Putin noch mehr Druck erzeugen um seinen Willen zu bekommen.

Das ist aber zwecklos. Erstens weder EU und vor allem nicht die Nato werden Garantien geben dem Aggressor. Noch die Souveränität anderer Länder eingrenzen bzw sich selbst.

Ich bin dafür Gespräche und Diplomatischen Austausch offen zu halten. Aber es muss Sinn machen. Russland weiß es kann die Nato nicht angreifen bzw ihre Staaten.

Man kann ja auch glauben die USA würden zuschauen. Ich glaube das nicht. Wenn Russland die Nato angreift kommen die USA und dann haben wir einen Krieg den niemand haben will mit klarem Verstand.

Die Ukraine ist was anderes. Aber auch das wäre sehr teuer und die USA würden schon massiv reagieren plus andere Länder. Rauswurf aus Swift ect. wäre minimum die Folge und bei allem Getue das würde Russland weh tun.

Aber richtig. Du hast Recht das Putin gar nicht mag das der Widerstand größer wird. Eventuell glaubt der Kreml mit Drohungen wirds besser.

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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Michael Alexander hat geschrieben:(03 Dec 2021, 18:50)

Die SPD hat traditionell ganz gute Beziehungen nach Russland, und es ist davon auszugehen, dass Scholz im Verbund mit Klingbeil diese Linie fortsetzen und damit das, was Baerbock daherplappert, relativieren wird.

Die Frage ist natürlich aber schon, was die EU machen würde, wenn Russland in die Restukraine einmarschiert. Vermutlich würde man ganz laut protestieren; militärisch würde aber nichts passieren, solange die USA eher desinteressiert ist. Die Europäer alleine sind vollkommen machtlos und hilflos den Grossmächten ausgeliefert, auch wenn ihr das nicht erkennen wollt.
Die meisten Europäer sind in der Nato und Schweden, Finnland haben mittlerweile mit den USA auch Abkommen.

Im übrigen kann das Militär der Nato auch erstmal ohne USA einige Zeit den Russen Paroli bieten. Muss man aber nicht. Die USA werden bei einem Angriff auf die Nato Partner eingreifen.

Das weiß auch Putin. Und die SPD würde ich in der Koalition gar nicht so Pro Russland sehen.

Klingbeil respektiert Russland aber nicht Putin und seine politische Ausrichtung. Klingbeil hat massive Kritik mehrfach geäußert.

Und zudem muss Scholz entscheiden mit FDP und Grünen.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Cobra9 »

Panarin hat geschrieben:(03 Dec 2021, 21:53)

Ich glaube nicht das Putin bald einen konventionellen Angriff starten wird. Man will eine Art Kalter Krieg-Situation mit der Ukraine schaffen um sie permament zu destabilisieren, damit sie eventuell irgendwann selbst auseinanderbricht.

Putin sieht die Ukainer nicht als eigenständiges Volk an, sondern als Teil der Russen. Die Ukraine ist für ihn nur ein künstliches Produkt der UdSSR(dass die RF ebenfalls künstlich erschaffen wurde, verschweigt er), dass kein Recht auf eine dauerhafte Existenz hat.

Einen konventionelle Eroberung kann ich mir nur vorstellen, falls sich Putin und sein Regime weiter radikalisieren und irgendwann alles auf eine Karte setzen ohne auf die Konsequenzen zu achten. Das wäre aber sehr, sehr gefährlich für ihn und seine korrupten Freunde.
Richtig und danke für den Beitrag. Ich denke da steht viel Richtiges. Wahrscheinlich hast Du Recht.

Die Ukraine zu destabilsieren und immer wieder zu Ärgern & bedrohen wird natürlich auch Auswirkungen haben.

Ein Angriff wäre offen auch mit Sicherheit kostspielig.

Auf der Seite der Ukraine stehen etwa 269.000 Soldaten und paramilitärische Nationalgardisten aktiv unter Waffen. Man hat auch Erfahrung gesammelt, Organisation & Ausbildung verbessern können so wie die Bewaffnung.

Dazu noch Reserven. Die Streitkräfte werden von der Nato indirekt unterstützt, zum Beispiel beim Aufbau von Cyberabwehr-Fähigkeiten und mit Beratung. Zudem liefern viele Staaten auch Waffen.

Deswegen würde ein Angriff langfristig durch Russland trotzdem gewonnen aber zu hohen Kosten auch an Soldaten. Was dann langfristig auch noch kommt die Besatzer bluten und Partisanen Krieg.

Neben anderen Kosten für den glorreichen Aufbau. Russland glaubt wohl tatsächlich anderen Ländern noch Vorschriften machen zu können.


Sehr zurm Ärger Moskaus baut die Nato zudem seit Jahren ihre Präsenz in den östlichen Mitgliedstaaten aus und hat Tausende Soldaten nach Polen und in die baltischen Staaten Litauen, Estland und Lettland geschickt.

Dabei vergisst Russland nur den Punkt es hat zuerst aufgerüstet und Krieg angefangen mit der Ukraine usw.

Das Russland nicht ganz sauber ist zeigt sich. , Moskau kritisierte zuletzt vor allem immer wieder die Präsenz von westlichen Kriegsschiffen im Schwarzen Meer.

Ja und?! Solange man die üblichen Grenzen nicht verletzt darf man das. Russland darf auch durch den Ärmelkanal ect. nutzen.



Statt großem Krieg wäre zumindest eine erneute Eskalation des Konflikts in der Ostukraine nicht auszuschließen. Moskau befürchtet ja seit längerem, dass sich die Führung in Kiew das erlaubt ihr Gebiet zurück zu holen.


Nur die Ukraine kann die prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete der Regionen Luhansk und Donezk mit militärischer Gewalt nicht zurückzuholen. Das würde seine Unterstützung gefährden.

Der Aufschrei wäre groß bei EU und Co.


Ich glaube auch nicht das die Terroristen große Offensiven starten können und wollen. Die Streitkräfte der Ukraine haben bisher in letzter Zeit jede Offensive abgewehrt und sind wesentlich besser geworden insgesamt.


Russland kann natürlich angreifen. Aber realistisch ist es nicht derzeit für mich auch.

Es wäre mit enorm viel Kosten verbunden und Russland gibt schon sehr, sehr viel aus. Auch wenn Putins Jünger es anders segen->drücken die Sanktionen des Westens wegen des Konflikts in der Ostukraine Krim schon . Die sozialen Ausgaben für die Menschen in der Ostukraine, Krim steigen und steigen.

Das die Ukraine bestimmt keinen Krieg will auch klar.


Dazu kommt, dass die Ukraine eben nicht auf militärischen Beistand der Nato zählen kann wie es gebraucht wird eigentlich.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Adam Smith »

Panarin hat geschrieben:(03 Dec 2021, 21:53)

Putin sieht die Ukainer nicht als eigenständiges Volk an, sondern als Teil der Russen. Die Ukraine ist für ihn nur ein künstliches Produkt der UdSSR
Die Ukraine ist kein Produkt der UdSSR.

https://en.wikipedia.org/wiki/Ukrainian ... s_Republic
Das ist Kapitalismus:

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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von DarkLightbringer »

Laut "Washington Post" geht es Anfang nächsten Jahres los - der Angriff auf die Ukraine soll mit 175.000 Mann erfolgen.

https://www.spiegel.de/politik/ukraine- ... 4850b3f77d

Grund für die Radikalisierung des Putin-Regimes könnte die Frage des Machterhaltes sein.
Viele Russen sind ähnlich unzufrieden wie die Belarusen. Geschönte und gefälschte Wahlen sind ja kein Problem, aber die tatsächliche Stimmung führt zu Unsicherheiten in Apparat und Führung.

In diesem Lichte könnten die hybriden Vorgänge an den Grenzen zu Polen und den zwei baltischen Staaten eine Art Test sein, wie sich EU und NATO verhalten.
Ist das Verhalten lasch, könnte die Generalität argumentieren, die Gewinne durch eine Offensive dürften höher ausfallen als Verluste. Zu gewinnen wäre ein Machtzuwachs, zu verlieren wäre internationales Ansehen.
Ein Angriff auf die Ukraine würde keinen Beistand durch die NATO erzwingen.
Und eine Großoffensive würde binnen weniger Stunden vollendete Tatsachen schaffen, so dass kein Raum für lange Diskussionen bleibt.

Der ukrainische Verteidigungsminister hält den Angriffszeitpunkt Ende Januar 2022 für am wahrscheinlichsten.

Moskau sprach bereits von Provokationen entlang der russischen Grenze.
Ob im Januar tatsächlich "zurückgeschossen" wird, sieht man dann.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben:(04 Dec 2021, 14:30)

Eventuell will tatsächlich Putin noch mehr Druck erzeugen um seinen Willen zu bekommen.

Das ist aber zwecklos. Erstens weder EU und vor allem nicht die Nato werden Garantien geben dem Aggressor. Noch die Souveränität anderer Länder eingrenzen bzw sich selbst.

Ich bin dafür Gespräche und Diplomatischen Austausch offen zu halten. Aber es muss Sinn machen. Russland weiß es kann die Nato nicht angreifen bzw ihre Staaten.
Meinem Eindruck nach zielt Putin genau darauf ab: Gespräche und diplomatischen Austausch. Das hat der Westen in der jüngeren Vergangenheit durch Sanktionen ersetzt, und die EU-Führung hat ja nichtmal ein Mandat für direkte Gespräche bekommen. Das war ein schwerer Fehler.

Wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet: Russland wird die besetzte Krim nicht mehr zurückgeben. Es bleibt dort alles so wie es jetzt ist. Letztlich werden sich EU, Nato und Ukraine mit diesem Zustand abfinden müssen. Ich vermute, dass Putin sich damit zufrieden geben würde, wenn der Westen nun (meinetwegen sogar "heimlich") signalisieren würde, dass die Krim-Frage nicht mehr angetastet wird und dass die Nato keine weiteren ehemaligen Sowjetrepubliken mehr aufnimmt.

Bis zu einem gewissen Grad verstehe ich, dass Russland nicht begeistert ist, wenn die Nato in seinem Vorgarten herumfuhrwerkt. Die USA waren ja auch extrem angepinkelt, als die UdSSR seinerzeit in Mittelamerika Fuß fassen wollte. Stichwort: Kubakrise.

Ich denke einfach, dass man wieder zu einem Dialog kommen muss und dass dazu auch glaubwürdige Zusagen des Westens gehören.
Die Rolle der SPD bin ich gespannt
Darauf bin ich allerdings auch sehr gespannt! Wie es scheint, geben erfreulicherweise eher FDP und Grüne die außenpolitische Richtung vor. Was im Koalitionsvertrag über die Einbindung Deutschlands in die EU steht, stimmt mich jedenfalls sehr hoffnungsfroh. Es kann nur besser werden als es unter Merkel war.
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Re: Russlands Außenpolitk und ihre Folgen

Beitrag von Aldus »

Michael Alexander hat geschrieben:(04 Dec 2021, 09:41)
Baerbocks Dahergeplapper wirkt halt ziemlich lächerlich, wenn man sich der militärischen Möglichkeiten der Bundeswehr, der Abhängigkeit der deutschen Energiewende von russischem Gas und der Abhängigkeit Deutschlands vom chinesischen Exportmarkt bewusst ist.
Drohgebäden - wenn der Empfänger eben dieser Drohgebärden genau weiß das man ihnen keine Taten folgen lassen kann, sind nicht lächerlich, sondern sehr gefährlich.

Je lauter Baerbock rumtönt während unsere kaputtgesparte Bundeswehr nur noch ein Schatten ihrer Selbst ist, in umso gefährlichere Gewässer kommen wir. Und ganz Deutschland steht dabei und klatscht Beifall.
Michael Alexander hat geschrieben:(04 Dec 2021, 09:41)
Jeder weiss, dass Deutschland feige ist und nur zuschauen wird, sollte die Ukraine überrannt werden. Ähnliches gilt ja auch für Israel, für das auch immer wohlfeile Garantien ausgegeben werden, die im Ernstfall nie und nimmer eingehalten würden.
Die Israelis sind in der Hinsicht gottseidank seit dem Holocaust vollkommen desillusioniert und wisssen, das sie nur auf sich selbst bauen können. Wenn es um die eigene Existenz geht, kann man sich keine Luftschlösser leisten - wenn die eines lernen mußten, dann das.
DarkLightbringer hat geschrieben:(04 Dec 2021, 15:53)
Laut "Washington Post" geht es Anfang nächsten Jahres los - der Angriff auf die Ukraine soll mit 175.000 Mann erfolgen.
Nach meiner Erfahrung wird ein potentieller "Unfall" umso unwahrscheinlich, je offener und detaillierter über ihn gesprochen wird. Wenn das Überraschungsmoment erstmal weg ist und der Gegner wochen- oder sogar monatelang Zeit hatte, sich vorzubereiten passiert eher nichts mehr.

Gefährlich sind eher die Dinge, die keiner auf dem Schirm hat. Die Sachen, mit denen niemand rechnet und auf die sich dementsprechend auch keiner vorbereitet.
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"Wir müssen die gar nicht verstehen, die haben zu gehorchen." - Prof. Harald Lesch
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