SirToby hat geschrieben:(13 Jun 2016, 19:01)
1.Die SU bestand nicht nur aus Russland, sondern auch dem Baltikum und der Ukraine.
Dieses Verständnis fehlt dann aber unberechtigerweise, genauso wie bei den Westalliierten.
Bei Platzeck und Schröder hat das auch ganz pekuniäre Gründe. Ich habe, wie schon gesagt, nichts dagegen, dass Russland Einfluss nimmt, meinetwegen auch mit Geld.
1a.
Die Schlichte Verbreitung von Lügen und Unwahrheiten um die Beziehung zw. Parlament/Regierung und Volk bzw. zwischen den Staaten der EU und NATO zu zerstören, ist jedoch ein feindlicher Akt.
2. Sicher war es eine Win-Win-Situation. Ändert aber nix an der Tatsache, dass Russland, anders als von Russlandfreunden suggeriert, die SU(!) nicht alleine für die Wiedervereinigung verantwortlich war, sondern u.a auch die Ukraine, USA. Was ist denn eigentlich aus den Geldern geworden, die die BRD für den Abzug der Sowjets gezahlt hat? Wurden die anteilig über die GUS verteilt oder blieb das doch eher in Moskau?
3. Nein, können sie nicht. Wobei man auch sagen muss, dass wir sowohl wirtschaftlich als auch politisch sehr viel enger mit denen verzahnt sind als mit Russland.
a.+b. Zum einen ist die deut. Politik nicht unkritisch. Zum anderen liegt es vlt. auch daran, dass die weniger kritikwürdige Aktionen durchführen.
Das Thema IM sollte man nicht unterschätzen, insbesondere nicht vor dem Hintergrund, dass viele dieser Personen sich ideologischen Pakt gegen den Westen mit Russland gebunden fühen.
Leider ist es aber so, dass Russland sich bei grossen Teilen der Bevölkerung und auch der Eliten praktisch alles erlauben darf.
Der Grund dafür ist MM nach in dem grassierenden Antiamerikanismus zu suchen, der sich in die Gesellschaft hineingefressen hat.
Es ist eine Art Nicht-Politk, welche dort vorherrscht, im Grunde hat man keine eigenen polit. Standpunkte, sondern bekämpft die der USA. Dazu gehört auch der Schulterschluss mit (vermeintlichen) Gegnern der USA.
Aber ich schweife ab, sorry.
1.
Findest du wirklich, dass die Balten in den letzten 25 Jahren unter zu wenig Unterstützung aus Dtl. gelitten haben?
Die Ukraine wurde immer dann hofiert, wenn es proeuropäische Führungen gab.
Ganz unabhängig davon weiß ich da nicht, worauf du hinaus willst?
Das Russland als Führungsmacht der SU seinen ziemlich großen Anteil an der Wende hatte, bietet durchaus genug Ansätze, denen nicht gerade feindselig gegenüber zustehen.
Darum ging es doch.
1a.
Sicher nur ist das eben kein einseitiges Phänomen. Einflussnahme ist schon seit eh und je normal.
Der große Unterschied in Sachen Russland ist eben, dass die recht wirksam ist. Das ist aber nichts, was man Russland sachlich gesehen zum Vorwurf machen kann.
Ich finde es persönlich zum Ko... das sie Einfluss über Rechte und Linke nehmen. Rational gesehen nutzen sie die Ansatzpunkte, die wir bieten. So ist es auch umgekehrt.
2.
Das suggeriert keiner.
Es ist nur unstrittig, dass die SU da eine besondere Rolle spielte (und das in der SU Russland der größte Teil in Sachen Einfluss war).
Diese besondere Rolle speist sich aus den Entscheidungen, die die Beteiligten getroffen haben.
Die USA hat durch die Zustimmung zur Wende mehr Einfluss gewonnen.
Die SU hat deutlich verloren. Das wussten sie und haben trotzdem zugestimmt.
Sicher hat man es ihnen mit viel Geld sehr versüßt, aber die SU hat ohne Waffen damit quasi den kalten Krieg beendet.
3.
Und weil das so ist, sehe ich da ehrlich gesagt wenig Anlass, die Russlandausrichtung nun zu verteufeln.
Russland bietet viele Vorteil. Wenn wir sie aus ideologischen Gründen ausschlagen, schaden wir uns vor allem selber.
a.+b.
Im Grunde verhalten sie sich ggü diesen Partnern so, wie sich jemand verhält, der zu viel zu verlieren hat.
Da das auch der Realität entspricht, macht das auch sehr viel Sinn. Nur passt es eben nicht zum Wertekanon, der hier so gerne gesungen wird.
Vor allem außenpolitische Anlässe haben diese westlichen Partner sicher deutlich mehr als Russland geboten.
Statt da ähnlich wie gg Russland auch mit zb. Sanktionen gegenzuhalten, macht man teilweise mit bzw. duldet diese Verfehlungen.
Zu den IMs
Man sollte es aber auch nicht als nur einen Grund aufzählen, wenn es um die Frage geht, warum so viele Eliten so russlandfreundlich sind.
Russland hat sicher ein besonderen Stand bei den Deutschen.
Die müssten uns historisch gesehen eigentlich abgrundtief hassen. Tun sie aber nicht. Stattdessen haben sie zugestimmt, dass Dtl. wieder einen Weg gehen kann.
Ua. das imponiert mir und deshalb bin ich auch gerne bereit wie ggü. GB, FRA oder den USA auch ggü Russland ein paar Augen zuzudrücken. Sie tun das auch uns gegenüber.
Das macht auch historisch Sinn.
Gegen Russland ist einfach selten eine sonderlich erfolgreiche Strategie gewesen.
Zudem werden unsere Problemfelder in Zukunft wohl weniger von Russland ausgehen. Vielmehr werden wir dann ein wohlgesonnenes Russland brauchen, weil sie auf sehr vielen Feldern der EU durch deren Einfluss das Leben schwer machen könnten. Man sollte sich seine Gegner mit Bedacht wählen, wenn man kann.