Everythingchanges hat geschrieben:(03 Sep 2019, 20:50)
Warum ist es denn eine Lüge, wenn Russland die Militärausgaben nicht in Kaufkraftbereinigung sondern in Dollar nutzt?
Das tun die anderen Länder auch nicht.
Zb ist auch Dtls Militärbudget kaufkraftbereinigt einiges höher. So wie auch bei sehr vielen anderen Ländern.
In dem Link wird dann von anderen Posten geschrieben, die nicht im Budget enthalten sind, aber auch da sind die Russen nicht allein.
Vorreiter dürfte auch da einmal mehr die USA sein, die mal eben über 200 Milliarden für ihre Veteranen in einem anderen Kostenblock ausgelagert haben. Genau wie ihre diversen Geheimdienste oder eben auch Forschungsbudgets, die auch militärischen Background haben.
Die EU hat gerade für sowas eigene Budgets geöffnet, obwohl das recht klar dem Wortlaut der EU-Verträge widerspricht und auch diese Kosten werden nicht zum Militärhaushalt gezählt.
Das imA Gute dabei ist, dass man sich entscheiden muss.
Will man die Militärausgaben nach Kaufkraft hochrechnen, dann ist Russlands Wirtschaft aber eben deutlich größer als es gerne verkauft wird.
Oder will man die russ. Wirtschaftsgröße lieber kleinhalten, dann stehen da aber auch "nur" relativ kleine Militärwerte.
Ich bin für die Kaufkraftbereingung bei beiden Bereichen. Das ergibt imA ein realistischeres Bild, denn es nimmt den Russen das Dollar-Kleinrechnen des Militärs und dem Westen das Dollar-Kleinrechnen der russ. Wirtschaft.
Ich zitiere warum Russland lügt gerne nochmal
Zweitens: die Schattenhaushalte. Anders als in westlichen Ländern verzichtet das russische Parlament auf jegliche Kontrolle über das Verteidigungsbudget, sagt der russische Militärexperte Alexander Goltz. Weil die Regierung keine Rechenschaft ablegen muss, kann sie die Angaben variieren, je nach Adressat. So seien die Verteidigungsausgaben, die Russland auf Englisch den UN übermittelt, wesentlich geringer als jene, die zu Hause auf Russisch im Staatshaushalt verzeichnet seien, sagt Goltz. Bestimmte Ausgaben für Verteidigung werden ohnehin geheim gehalten, zum Beispiel die Ausgaben für den "Kampf gegen den Terrorismus" oder Forschungssubventionen für neue Rüstung. Nach Recherchen der Internet-Zeitung Meduza wachsen diese Schattenhaushalte Jahr um Jahr.
Wenn selbst Sipri den Bonsai-Etat übernimmt, geht Putins Plan auf
Drittens: die vielen russischen Armeen. Während ein Land wie Frankreich sogar seine nationale Polizei, die Gendarmerie, im Verteidigungshaushalt auflistet, rechnet Russland Teilstreitkräfte heraus. Und das sind nicht wenige. Es ist in Russland Tradition, dass sich mehrere Ministerien ganze Armeen leisten. Das Innenministerium unterhält Truppen mit schweren Waffen, auch der Geheimdienst FSB, dazu kommen das Bahnministerium und das Katastrophenschutzministerium. Als russische Streitkräfte Ende 2018 in der Meerenge von Kertsch ukrainische Matrosen entführten, waren das zum Beispiel Spezialkräfte des FSB. Um den wahren Umfang der russischen Streitkräfte zu kennen, müsste man also alle diese Truppen hinzuzählen. Kann aber niemand, weil die Zahlen geheim sind.
Das Kleinrechnen der Rüstungsausgaben gehört indes zur hybriden Kriegführung. Denn für die Erzählung, dass Russland ja nur auf westliche Aufrüstung und Umzingelung reagiere, braucht Putin auf dem Papier einen Militärhaushalt im Bonsai-Format. Und wenn solche Zahlen auch von seriösen Instituten wie Sipri ohne Einschränkung übernommen werden, ist der Plan schon aufgegangen.
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Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...
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