Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Europa2050 »

Rautenberger hat geschrieben:(14 Sep 2020, 18:54)

Welchen finsteren Plan verfolgen denn deiner Meinung nach die Polen damit, wenn sie die Belarussen auf hinterhältige Weise mit Informationen versorgen, die ihnen ihr Präsident vorenthält?

Mit dieser Fixierung auf Geopolitik bist du mal wieder ganz auf Kreml-Linie...
Leider nein, seit die PIS die Giedroyc-Doktrin (ULB-Doktrin) die jahrzehntelang die polnische Außenpolitik definiert hat, beiseite geworfen hat, ist Polen - wie auch Russland - in Sachen Belarus alles andere als ein ehrlicher Makler.

https://www.zeitschrift-osteuropa.de/he ... bestaende/

Das mag zwar in die Kremlsicht der Dinge passen, ist aber in diesem Fall real. Nationalisten taugen halt nirgends - nirgendwo.
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Rautenberger
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Rautenberger »

Europa2050 hat geschrieben:(14 Sep 2020, 19:35)

Leider nein, seit die PIS die Giedroyc-Doktrin (ULB-Doktrin) die jahrzehntelang die polnische Außenpolitik definiert hat, beiseite geworfen hat, ist Polen - wie auch Russland - in Sachen Belarus alles andere als ein ehrlicher Makler.

https://www.zeitschrift-osteuropa.de/he ... bestaende/

Das mag zwar in die Kremlsicht der Dinge passen, ist aber in diesem Fall real. Nationalisten taugen halt nirgends - nirgendwo.
Mag ja sein, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das in der aktuellen Situation relevant sein soll. Die Situation ist so, dass das belarussische Staats-TV schamlos lügt über die Lage im Land und Belsat ist eine der Informationsquellen, die die Bevölkerung mit Informationen über die Demos versorgt. Wenn die den Belarussen erzählen, dass Brest eigentlich zu Polen gehört, werden sie kaum viel Erfolg haben. Was man so über Belsat liest, hört sich auch ganz und gar nicht danach an, als sei es eine Herzensprojekt der PiS. Der Sender stand schon mehrfach am Rande der Schließung:

https://www.mdr.de/heute-im-osten/zehn- ... t-100.html
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Audi »

Rautenberger hat geschrieben:(14 Sep 2020, 18:54)

Welchen finsteren Plan verfolgen denn deiner Meinung nach die Polen damit, wenn sie die Belarussen auf hinterhältige Weise mit Informationen versorgen, die ihnen ihr Präsident vorenthält?

Mit dieser Fixierung auf Geopolitik bist du mal wieder ganz auf Kreml-Linie...
Es geht fast immer um Geopolitik. Für Polen wäre es eine Sahnestück Belarus zu destabilisieren. Billige Arbeitskräfte, weg von Russland Einkaufen in Belarus. Polen treibt da mit an und irgendeinen Grund wird es wohl haben oder denkst du da an Nächstenliebe?
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Pseudo_Nym »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 07:53)

Es geht fast immer um Geopolitik. Für Polen wäre es eine Sahnestück Belarus zu destabilisieren. Billige Arbeitskräfte, weg von Russland Einkaufen in Belarus. Polen treibt da mit an und irgendeinen Grund wird es wohl haben oder denkst du da an Nächstenliebe?
Verzeihung, aber das ist doch volkommener Unfug. Wie die Dinge derzeit stehen, ist eine militärische Intervention Russlands im Nachbarland, sollte sich Lukaschenko aus eigener Kraft nicht halten können, alles andere als unwahrscheinlich.
Selbst wenn die nicht zum Anschluss von Teilen von Belarus oder des gesamten Landes an die russische Föderation führen würde, wäre das Ergebnis die Niederschlagung der Demonstrationen und die Tatsache, dass sich die Oppositionellen Meinungsführer, sofern sie das jetzt überhaupt noch können, im Land nicht mehr aufhalten können oder bei der Aktion auf die eine oder andere Weise unter die Räder kommen.
Das Ergebnis wäre erstmal die engere Bindung des Landes an die russische Föderation und die Ausschaltung der Opposition auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Weitere natürliche Konsequenz wäre, da dies sicherlich nicht zu einer militärischen Intervention der NATO-Staaten (dafür fehlt in der Region schlicht die Basis, was Kräfte angeht, und man wird auch nicht mit den Russen direkt anbinden), eine deutliche Kräftigung der russischen Macht in Osteuropa, bis direkt an die polnische Grenze, sofern eine solche Aktion nicht zu einem Aufstand innerhalb Russlands selbst führen würde, bei gleichzeitiger Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland und dem restlichen Europa.

Will heißen, was bei einer solchen Aktion herauskäme, wäre mit Ansage eine Kräftigung Russlands, und ein endgültiger zweiter kalter Krieg mit Polen als Fronststaat sowohl gegen Kaliningrad, als auch gegen Osten.
Das ist so ziemlich das Letzte, was man in Warschau wollen kann.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Audi »

Pseudo_Nym hat geschrieben:(15 Sep 2020, 08:35)

Verzeihung, aber das ist doch volkommener Unfug. Wie die Dinge derzeit stehen, ist eine militärische Intervention Russlands im Nachbarland, sollte sich Lukaschenko aus eigener Kraft nicht halten können, alles andere als unwahrscheinlich.
Selbst wenn die nicht zum Anschluss von Teilen von Belarus oder des gesamten Landes an die russische Föderation führen würde, wäre das Ergebnis die Niederschlagung der Demonstrationen und die Tatsache, dass sich die Oppositionellen Meinungsführer, sofern sie das jetzt überhaupt noch können, im Land nicht mehr aufhalten können oder bei der Aktion auf die eine oder andere Weise unter die Räder kommen.
Das Ergebnis wäre erstmal die engere Bindung des Landes an die russische Föderation und die Ausschaltung der Opposition auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Weitere natürliche Konsequenz wäre, da dies sicherlich nicht zu einer militärischen Intervention der NATO-Staaten (dafür fehlt in der Region schlicht die Basis, was Kräfte angeht, und man wird auch nicht mit den Russen direkt anbinden), eine deutliche Kräftigung der russischen Macht in Osteuropa, bis direkt an die polnische Grenze, sofern eine solche Aktion nicht zu einem Aufstand innerhalb Russlands selbst führen würde, bei gleichzeitiger Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland und dem restlichen Europa.

Will heißen, was bei einer solchen Aktion herauskäme, wäre mit Ansage eine Kräftigung Russlands, und ein endgültiger zweiter kalter Krieg mit Polen als Fronststaat sowohl gegen Kaliningrad, als auch gegen Osten.
Das ist so ziemlich das Letzte, was man in Warschau wollen kann.
Du vergisst nicht, dass Warschau die USA hinter sich hat. Auf die selbe Art und Weise hat Sakashvilli gezielt russische Truppen getötet. Meinst du er hätte das ohne jemanden im Rücken getan? Schauen wir uns die Kräfte der NATO und Russlands an.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Europa2050 »

Pseudo_Nym hat geschrieben:(15 Sep 2020, 08:35)

Verzeihung, aber das ist doch volkommener Unfug. Wie die Dinge derzeit stehen, ist eine militärische Intervention Russlands im Nachbarland, sollte sich Lukaschenko aus eigener Kraft nicht halten können, alles andere als unwahrscheinlich.
Selbst wenn die nicht zum Anschluss von Teilen von Belarus oder des gesamten Landes an die russische Föderation führen würde, wäre das Ergebnis die Niederschlagung der Demonstrationen und die Tatsache, dass sich die Oppositionellen Meinungsführer, sofern sie das jetzt überhaupt noch können, im Land nicht mehr aufhalten können oder bei der Aktion auf die eine oder andere Weise unter die Räder kommen.
Das Ergebnis wäre erstmal die engere Bindung des Landes an die russische Föderation und die Ausschaltung der Opposition auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Weitere natürliche Konsequenz wäre, da dies sicherlich nicht zu einer militärischen Intervention der NATO-Staaten (dafür fehlt in der Region schlicht die Basis, was Kräfte angeht, und man wird auch nicht mit den Russen direkt anbinden), eine deutliche Kräftigung der russischen Macht in Osteuropa, bis direkt an die polnische Grenze, sofern eine solche Aktion nicht zu einem Aufstand innerhalb Russlands selbst führen würde, bei gleichzeitiger Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland und dem restlichen Europa.

Will heißen, was bei einer solchen Aktion herauskäme, wäre mit Ansage eine Kräftigung Russlands, und ein endgültiger zweiter kalter Krieg mit Polen als Fronststaat sowohl gegen Kaliningrad, als auch gegen Osten.
Das ist so ziemlich das Letzte, was man in Warschau wollen kann.
Was du hier mit deinen Worten zutreffend beschreibst, ist genau die Giedroyc-Doktrin, die von 1989 bis zur PiS in Polen „state of the Art“ war:

Ein Gürtel demokratischer, mit Polen versöhnter Staaten im Osten (Ukraine, Litauen, Belarus - ULB), als Schutzgürtel gegen Russland. Im Gegenzug glaubhafter Verzicht auf Nationalismus und Revanchismus bezüglich der 1945 verlorenen polnischen Ostgebiete. Klingt - nach Westen verschoben - nach der deutschen Ostpolitik eines Willy Brandt und später auch Helmut Kohl.

Soweit, so gut, hat in Bezug auf Ukraine und Litauen auch gut funktioniert, Lukashenka hat sich solcher Normalisierung immer verschlossen.

Seit der PiS-Regierung nun aber neue Töne aus Warschau. In Sachen Deutschland (interessant, aber hier nicht relevant auch die Position der Giedroyc-Doktrin dazu) kennen wir das. Aber auch nach Osten wirdauf einmal gepolnischtümelt. Stichwort: „Kresy“. (Artikel hatte ich oben verlinkt).

Das Verhältnis zu Ukraine hat man warschauerseits so schon abgekühlt und in Belarus sammelt man damit auch keine Punkte, gibt eher dem Lukashenko mit seiner Agenda „Feinde aus dem Westen“ Futter.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Pseudo_Nym »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Sep 2020, 09:07)
Seit der PiS-Regierung nun aber neue Töne aus Warschau. In Sachen Deutschland (interessant, aber hier nicht relevant auch die Position der Giedroyc-Doktrin dazu) kennen wir das. Aber auch nach Osten wirdauf einmal gepolnischtümelt. Stichwort: „Kresy“. (Artikel hatte ich oben verlinkt).

Das Verhältnis zu Ukraine hat man warschauerseits so schon abgekühlt und in Belarus sammelt man damit auch keine Punkte, gibt eher dem Lukashenko mit seiner Agenda „Feinde aus dem Westen“ Futter.
Die grundsätzliche Haltung der PiS ist mir schon durchaus bekannt, aber selbst wenn man derlei Doktrinen verfolgt, kommt die derzeitige Situation in Belarus absolut zur Unzeit. Die Amerikaner sind weitgehend mit sich selbst beschäftigt und selbst wenn sie das nicht wären, sollte doch spätestens Syrien gezeigt haben, dass es eine ziemlich gefährliche Sache sein kann, sich in außenpolitischen konflikten von einem Präsidenten Trump abhängig zu machen.
In Europa im Allgemeinen, in der Bundesrepublik im Speziellen wird die Vorstellung für Polen Kastanien aus dem Feuer holen zu dürfen, die es selbst mutwillig dort hineingepfeffert hat, auf wenig Gegenliebe stoßen.

Deswegen müsste man eigentlich auch in Warschau erkennen, dass der Weg der Konfrontation, mindestens so lange sich die innenpolitische Lage in den Staaten nicht geklärt hat, der Weg der Konfrontation hier eigentlich nicht gangbar ist und nur Russland nutzen kann.
Ein stark an Russland angelehntes Regime unter Lukaschenko mag ein außenpolitisches Ärgernis sein, ist aber immernoch alle male besser, als eine vollständig von Russland abhängige Marionettenregierung in Minsk, ohne Perspektive die mittelfristig los zu werden. Oder gar eine Union zwischen Russland und Belarus/ eine Annexion durch Russland.

Lukaschnko wackelt zum einen mittlerweile empfindlich und der jüngste, ist der gute Herr ja auch nicht mehr. Da sind in absehbarer Zeit "Thronfolgestreitigkeiten" zu erwarten, im Rahmen derer man, zumals wenn sich die Lage in den Staaten bis dahin konsolidiert hat, strategisch weit bessere Chancen haben wird Einfluss in Minsk geltend zu machen, als wenn man jetzt versucht die Opposition dort in einen vermutlich eher aussichtslosen Aufstnd zu treiben und zu verheizen ohne sicher sein zu können, die USA dazu bereit zu finden, sich mindestens sehr deutlich in einer Art Stellvertreterkrieg dort zu engagieren.
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Rautenberger
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Rautenberger »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 07:53)

Es geht fast immer um Geopolitik. Für Polen wäre es eine Sahnestück Belarus zu destabilisieren. Billige Arbeitskräfte, weg von Russland Einkaufen in Belarus. Polen treibt da mit an und irgendeinen Grund wird es wohl haben oder denkst du da an Nächstenliebe?
Falsch. Es geht fast immer AUCH um Geopolitik. Es geht NIE NUR um Geopolitik. Du kannst ja mal die Leute in Minsk auf der Straße fragen, welche geopolitische Strategie sie verfolgen. :rolleyes: Ich vermute mal, dass denen Geopolitik ziemlich latte ist. Die wollen in erster Linie, dass sie ihre Regierung selbst bestimmen können und nicht von wildgewordenen OMONowzy verprügelt und dann im Gefängnis gefoltert werden. Wenn Belsat oder Polen den Belarussen dabei hilft, diese Forderungen - die eigentlich eine Selbstverständlichkeit sind - zu erreichen, dann ist mir aber sowas von scheißegal, ob Polen damit irgendein geostrategisches Interesse verfolgt.

Dasselbe gilt für die Ukraine: Denkst du im Ernst, die Leute hätten für die geostrategischen Interessen des Westens wochenlang auf dem Majdan kampiert? Sicher nicht. Die haben sich ein besseres Leben versprochen - Wohlstand, freie Wahlen, weniger Korruption etc. Die Frage, die Russland sich hier stellen muss ist: Warum versprechen sich die Menschen die Erfüllung dieser Träume vom Westen und glauben nicht, dass sie sie mit Russland erreichen können? Stattdessen vergeudet ihr eure Zeit mit dem Gequatsche über Geopolitik und lauft Gefahr, nach der Ukraine nun auch noch Belarus zu verlieren. Selbst schuld.

Geostrategische Interessen müssen übrigens nicht immer so finster sein, wie du sie beschreibst. Für Polen könnte es auch darum gehen, keinen Vorposten einer feindselig und imperialistisch gesinnten, autokratisch regierten Atommacht vor der eigenen Haustür zu haben. Das ist durchaus nachvollziehbar.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Pseudo_Nym »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 08:43)

Du vergisst nicht, dass Warschau die USA hinter sich hat. Auf die selbe Art und Weise hat Sakashvilli gezielt russische Truppen getötet. Meinst du er hätte das ohne jemanden im Rücken getan? Schauen wir uns die Kräfte der NATO und Russlands an.
Von "den USA", kann im gegenwärtigen innenpolitischen Zustand kaum die Rede sein. Demokraten und Republikaner blockieren sich gerade muter gegenseitig und das Trump nicht davor zurückschreckt verbündete auch mal kurzerhand fallen zu lassen, hat er in Sachen Syrien bewiesen.

Sofern Polen dort eine Eskalation im eigenen machtpolitischen Sinne anheizt, werden sich auch die europäischen partner nicht unbedingt dafür begeistern da die kastanien aus dem Feuer zu holen.
Gegenwärtig dürfte Polen für Alleingänge in diesem Sinne, außer vielleicht im Baltikum, keine ernsthafte Unterstützung finden, auf die im Fall eines militärischen Konfliktes ernsthaft zu bauen wäre.

Im Gegensatz zu Georgien gibt es in Belarus keine von Russland gestützten ernsthaften Separationsbewegungen und Interesse Belarus mittelfristig in die NATO aufzunehmen, hat im Gegensatz zum Fall Georgien anno 2008/2009 auch noch niemand geäußert.
Davon ab, haben sich die Prioritäten der USA mittlerweile doch massiv auch in Richtung fernost verschoben und die Stimmung in der Bevölkerung scheint da derzeit auch nicht unbedingt nach weiteren Auslandseinsätzen oder Stellvertreterkriegen zu sein.

Eine veritable Basis, auf die sich Polen, wenn es nicht selbst angegriffen wird, bei Alleingängen da stützen könnte, sehe ich nicht.

deswegen werden die vielleicht etwas verbal auf die Pauke hauen, aber ganz schnell den Schwanz einziehen, wenn es, bevor sich die Lage in den USA beruhigt hat, in Belarus wirklich ernst werden sollte.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Audi »

Rautenberger hat geschrieben:(15 Sep 2020, 09:35)

Falsch. Es geht fast immer AUCH um Geopolitik. Es geht NIE NUR um Geopolitik. Du kannst ja mal die Leute in Minsk auf der Straße fragen, welche geopolitische Strategie sie verfolgen. :rolleyes: Ich vermute mal, dass denen Geopolitik ziemlich latte ist. Die wollen in erster Linie, dass sie ihre Regierung selbst bestimmen können und nicht von wildgewordenen OMONowzy verprügelt und dann im Gefängnis gefoltert werden. Wenn Belsat oder Polen den Belarussen dabei hilft, diese Forderungen - die eigentlich eine Selbstverständlichkeit sind - zu erreichen, dann ist mir aber sowas von scheißegal, ob Polen damit irgendein geostrategisches Interesse verfolgt.

Dasselbe gilt für die Ukraine: Denkst du im Ernst, die Leute hätten für die geostrategischen Interessen des Westens wochenlang auf dem Majdan kampiert? Sicher nicht. Die haben sich ein besseres Leben versprochen - Wohlstand, freie Wahlen, weniger Korruption etc. Die Frage, die Russland sich hier stellen muss ist: Warum versprechen sich die Menschen die Erfüllung dieser Träume vom Westen und glauben nicht, dass sie sie mit Russland erreichen können? Stattdessen vergeudet ihr eure Zeit mit dem Gequatsche über Geopolitik und lauft Gefahr, nach der Ukraine nun auch noch Belarus zu verlieren. Selbst schuld.

Geostrategische Interessen müssen übrigens nicht immer so finster sein, wie du sie beschreibst. Für Polen könnte es auch darum gehen, keinen Vorposten einer feindselig und imperialistisch gesinnten, autokratisch regierten Atommacht vor der eigenen Haustür zu haben. Das ist durchaus nachvollziehbar.
Ich rede von polnischen Aktionen und nicht von den menschen in Minsk. Ich weis, die PIS macht es alles aus nächstenliebe :?
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Rautenberger »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 08:43)

Du vergisst nicht, dass Warschau die USA hinter sich hat. Auf die selbe Art und Weise hat Sakashvilli gezielt russische Truppen getötet. Meinst du er hätte das ohne jemanden im Rücken getan? Schauen wir uns die Kräfte der NATO und Russlands an.
Dass die georgische Attacke am Ende einer wochenlangen Aufschaukelung des Konflikts stand, an der Russland maßgeblich beteiligt war, verschweigst du natürlich.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Rautenberger »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 09:47)

Ich rede von polnischen Aktionen und nicht von den menschen in Minsk. Ich weis, die PIS macht es alles aus nächstenliebe :?
Genau das ist euer Problem, dass ihr eure Zeit damit vergeudet, nur über die Aktionen irgendwelcher finsteren Mächte aus dem Ausland zu quatschen, anstatt euch Gedanken zu machen, warum eure Leute lieber Belsat oder Current Time schauen als BT und Perwy Kanal. Langfristig führt dieser Weg todsicher zur Niederlage. Weiter so!
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Trevor »

Der Fall mit Belarus demonstriert noch mal, dass die sogennate "Russische Welt" ist nur durch Diktatur, Lüge, Gewalt und Niedrigung funktioniert. Jeder sinnvoller Mensch will damit brechen.

Lukaschenko hat wahrscheinlich die Reste der Souveränität von Belarus gegen Unterstützung von Moskau tauscht wann er mehr Kremlische Truppen in dem Land gelassen hat.

Er sagte “Belarussische und Russische Armee ist eine Armee geworden” Außerdem, sind die streikende Arbeiter von Belarusian staatliche Medien von moskowishen Propagandisten ersetzt worden.

So heute passiert eine Annexion von Belarus. Ukraine bekommt noch 1000 Kilometer von Grenze mit kremlischem Mordor, die strategische Lage von Lituaen und Poland verschlechtert sich auch
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Rautenberger »

Trevor hat geschrieben:(15 Sep 2020, 10:19)

Der Fall mit Belarus demonstriert noch mal, dass die sogennate "Russische Welt" ist nur durch Diktatur, Lüge, Gewalt und Niedrigung funktioniert.
Da hast du leider recht. 30 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion hat der "lupenreine Demokrat" sein Land in die nächste Sackgasse geführt...
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Audi »

Rautenberger hat geschrieben:(15 Sep 2020, 09:49)

Dass die georgische Attacke am Ende einer wochenlangen Aufschaukelung des Konflikts stand, an der Russland maßgeblich beteiligt war, verschweigst du natürlich.
Hätte Sakashvili ohne jemandem im Rücken einen Krieg gegen Russland begonnen? Wie wahrscheinlich ist das? Militärische Pläne werden auch lange im Voraus geplant.
Meinst du ein Land mit der PIS an der spitze könnten nicht auch in Versuchung kommen es ähnlich zu sehen?
Ich will jetzt keine VTs führen fakt ist, dass Polen versucht in Belarus einzugreifen wo es nur geht. Das bestimmt nicht aus nächstenliebe
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Audi »

Rautenberger hat geschrieben:(15 Sep 2020, 10:02)

Genau das ist euer Problem, dass ihr eure Zeit damit vergeudet, nur über die Aktionen irgendwelcher finsteren Mächte aus dem Ausland zu quatschen, anstatt euch Gedanken zu machen, warum eure Leute lieber Belsat oder Current Time schauen als BT und Perwy Kanal. Langfristig führt dieser Weg todsicher zur Niederlage. Weiter so!
Ich weiß nicht so recht. Dann muss die Deutsche Welle auch über Aktionen finsterer Mächte Quatschen :?
Und wenn ein führender Kopf aus dem weißen Haus the great Chessboard Buch veröffentlich wo konkrete eintretende Pläne beschrieben werden, würde ich es nicht als "irgendeine finstere macht" nennen.
Alles war VT, finstere Mächte. Später kam vieles ans Licht was noch vorher belächelt worden ist.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Rautenberger »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:08)

Hätte Sakashvili ohne jemandem im Rücken einen Krieg gegen Russland begonnen? Wie wahrscheinlich ist das? Militärische Pläne werden auch lange im Voraus geplant.
Meinst du ein Land mit der PIS an der spitze könnten nicht auch in Versuchung kommen es ähnlich zu sehen?
Ich will jetzt keine VTs führen fakt ist, dass Polen versucht in Belarus einzugreifen wo es nur geht. Das bestimmt nicht aus nächstenliebe
Ihr stellt ne "Reservetruppe" auf, schickt TV-Propagandisten zur Unterstützung und noch einen Milliardenkredit, aber "Polen versucht einzugreifen wo es nur geht"? Soll das ein Witz sein?
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Alexyessin »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:08)

Hätte Sakashvili ohne jemandem im Rücken einen Krieg gegen Russland begonnen? Wie wahrscheinlich ist das? Militärische Pläne werden auch lange im Voraus geplant.
Meinst du ein Land mit der PIS an der spitze könnten nicht auch in Versuchung kommen es ähnlich zu sehen?
Ich will jetzt keine VTs führen fakt ist, dass Polen versucht in Belarus einzugreifen wo es nur geht. Das bestimmt nicht aus nächstenliebe
Polen versucht Belarus anzugreifen? Bitte seriöse Quellen. Danke.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Rautenberger »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:12)

Ich weiß nicht so recht. Dann muss die Deutsche Welle auch über Aktionen finsterer Mächte Quatschen :?
Und wenn ein führender Kopf aus dem weißen Haus the great Chessboard Buch veröffentlich wo konkrete eintretende Pläne beschrieben werden, würde ich es nicht als "irgendeine finstere macht" nennen.
Alles war VT, finstere Mächte. Später kam vieles ans Licht was noch vorher belächelt worden ist.
Du hast mich nicht verstanden. Natürlich werden geostrategische Interessen verfolgt - von beiden Seiten. Ihr und euer Freund Lukaschenka müsst euch aber fragen, warum ihr diese "finsteren Mächte" so sehr fürchten müsst. Demokratien keine Angst davor haben, dass jemand ihren Bürgern die Wahrheit sagt.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Audi »

Rautenberger hat geschrieben:(15 Sep 2020, 13:41)

Ihr stellt ne "Reservetruppe" auf, schickt TV-Propagandisten zur Unterstützung und noch einen Milliardenkredit, aber "Polen versucht einzugreifen wo es nur geht"? Soll das ein Witz sein?
Geopolitik. Glaube mir, lukashenka interessiert mich so viel wie ein Sack Reis. Ich wollte nur darauf hinaus, dass Nachbarstaaten dort ihre Finger im Spiel haben. Jeder wer Interesse hat macht jetzt was. Wo das endet werden wir sehen. Ich wäre für Neuwahlen bzw Transparente Auszählungen um zu sehen wer und wie viel stimmen hat. Die Opposition ist nicht automatisch der Sieger nur weil getrickst worden ist. Lukaschnka ist in meinen Augen auch nicht legitimiert aus dem selben Grund. Finstere Mächte würde ich die jeweiligen Akteure nicht bezeichnen
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Audi »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Sep 2020, 13:51)

Polen versucht Belarus anzugreifen? Bitte seriöse Quellen. Danke.
Das habe ich nicht gemeint.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Alexyessin »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 16:29)

Das habe ich nicht gemeint.
Wie sollte dein Beitrag dann verstanden werden?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Audi »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Sep 2020, 17:12)

Wie sollte dein Beitrag dann verstanden werden?
Mit einem starken Buddy könnte man zu Aktionen verleitet werden und das muss nicht militärisch sein.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Alexyessin »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 17:16)

Mit einem starken Buddy könnte man zu Aktionen verleitet werden und das muss nicht militärisch sein.
Und wie bitte sollen die den Aussehen? Komm schon, ein wenig konkret darfst du mit deinen Ansichten schon werden.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Audi »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Sep 2020, 17:18)

Und wie bitte sollen die den Aussehen? Komm schon, ein wenig konkret darfst du mit deinen Ansichten schon werden.
Sei es mit der Einmischung. Unterstützung von bestimmten Gruppen, Finanzierung usw. Das passiert ja anscheinend. Polen hat Interessen in Belarus. Das konnte man ja auch im Deutschland Funk hören.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Alexyessin »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 17:29)

Sei es mit der Einmischung. Unterstützung von bestimmten Gruppen, Finanzierung usw. Das passiert ja anscheinend. Polen hat Interessen in Belarus. Das konnte man ja auch im Deutschland Funk hören.
Vor allem hat Polen Sicherheitsinteressen. Wo ist das Problem? Nebenbei gibt es einfach aus der Geschichte ( PL Union ) dort auch katholische Bürger. Also, ich verstehe jetzt das Problem nicht, was du hast.
Wenn Onkel Wladimir hier eine Union aufbauen möchte, möchte halt Polen seine Glaubensbrüder und natürlich die Landsleute zumindest gesichert wissen.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Audi »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Sep 2020, 17:34)

Vor allem hat Polen Sicherheitsinteressen. Wo ist das Problem? Nebenbei gibt es einfach aus der Geschichte ( PL Union ) dort auch katholische Bürger. Also, ich verstehe jetzt das Problem nicht, was du hast.
Wenn Onkel Wladimir hier eine Union aufbauen möchte, möchte halt Polen seine Glaubensbrüder und natürlich die Landsleute zumindest gesichert wissen.
Ich nehme es den Polen doch nicht böse. Die haben dort Interessen genau so wie die Russen. Es ist eben ein Nachbarstaat
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Alexyessin »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 17:50)

Ich nehme es den Polen doch nicht böse. Die haben dort Interessen genau so wie die Russen. Es ist eben ein Nachbarstaat
Es geht ja auch um die Demokratie. Und da hat Russland ein arges Defizit. Von Weißrussland ganz zu schweigen. :thumbup:
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Europa2050 »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Sep 2020, 17:34)

Vor allem hat Polen Sicherheitsinteressen. Wo ist das Problem? Nebenbei gibt es einfach aus der Geschichte ( PL Union ) dort auch katholische Bürger. Also, ich verstehe jetzt das Problem nicht, was du hast.
Wenn Onkel Wladimir hier eine Union aufbauen möchte, möchte halt Polen seine Glaubensbrüder und natürlich die Landsleute zumindest gesichert wissen.
Entschuldige Alex, aber das sind die selben bescheuerten Argumente, mit denen Russland regelmäßig seine Interventionen in den Nachbarländern rechtfertigt.

Diese Argumente sind seit 1945, spätestens Helsinki 1977 obsolet.

Zudem hat Stalin ab 1939 in der Kresy so gründlich aufgeräumt (im Gegensatz zu Galizien), dass da außer historischen Reminiszenzen nicht sehr viel polnisches übrig ist.

Polen war schon weiter:

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Giedroyc_Doctrine
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Rautenberger »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 16:28)

Geopolitik. Glaube mir, lukashenka interessiert mich so viel wie ein Sack Reis. Ich wollte nur darauf hinaus, dass Nachbarstaaten dort ihre Finger im Spiel haben. Jeder wer Interesse hat macht jetzt was. Wo das endet werden wir sehen. Ich wäre für Neuwahlen bzw Transparente Auszählungen um zu sehen wer und wie viel stimmen hat. Die Opposition ist nicht automatisch der Sieger nur weil getrickst worden ist. Lukaschnka ist in meinen Augen auch nicht legitimiert aus dem selben Grund. Finstere Mächte würde ich die jeweiligen Akteure nicht bezeichnen
Das Thema transparente Auszählung hat sich erledigt. Ein großer Teil der Stimmzettel soll schon vernichtet worden sein. Freie und faire Neuwahlen sind erforderlich - so wie Zichanouskaja es fordert.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Alexyessin »

Europa2050 hat geschrieben:(15 Sep 2020, 18:12)

Entschuldige Alex, aber das sind die selben bescheuerten Argumente, mit denen Russland regelmäßig seine Interventionen in den Nachbarländern rechtfertigt.
Der Schutz von Minderheiten ist jetzt nicht wirklich eine Interventionsgeschichte. Klar ist das Argument nicht ganz so dick wie ich es gerne hätte.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Audi »

Rautenberger hat geschrieben:(15 Sep 2020, 18:32)

Das Thema transparente Auszählung hat sich erledigt. Ein großer Teil der Stimmzettel soll schon vernichtet worden sein. Freie und faire Neuwahlen sind erforderlich - so wie Zichanouskaja es fordert.
Wenn das so ist muss man Neuwahlen fordern. Lukaschnka kann vorher schon um Asyl bitten und die Wahlen durchführen. Sollte er verlieren kann er sich schleichen. Ohne solche Garantie wird er einen Teufel tun. Siehe Jelzin und Putin
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von JJazzGold »

Die Grenzen zu Litauen und Polen hat Lukaschenko militärisch gesichert und will sie schließen. Wahrscheinlich, damit ihm nicht ein Anteil der Bevölkerung abhanden kommt. Polen wird ihm dankbar dafür sein.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von streicher »

[quote]Marin äußerte sich in Genf während einer Dringlichkeitsdebatte zur Menschenrechtssituation in Belarus. Mehrfach unterbrachen Vertreter Russlands, Belarus und weiterer Länder mit Zwischenrufen ihre Ausführungen. Zudem wurde versucht, kritische Beiträge durch viele Fragen zur Geschäftsordnung gar nicht erst zuzulassen.[\quote]
Interessant, wie mit den Ausführungen der Sonderberichterstatterin umgegangen wird.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... dd349536ed
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von streicher »

Es macht sich ein Militärkonvoi auf den Weg in die Mitte der Stadt Minsk...
https://www.n-tv.de/der_tag/Der-Tag-am- ... 48147.html
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von schokoschendrezki »

Audi hat geschrieben:(15 Sep 2020, 17:29)

Sei es mit der Einmischung. Unterstützung von bestimmten Gruppen, Finanzierung usw. Das passiert ja anscheinend. Polen hat Interessen in Belarus. Das konnte man ja auch im Deutschland Funk hören.
Wenn Du diese Passage in DLF Hintergrund (vom 9. September) meinst:
Die westlichen Nachbarstaaten fördern gezielt die Zivilgesellschaft in Belarus. Zwei Beispiele: Die einzige vom Staat unabhängige belarussische Universität zog nach Vilnius, die Europäische Geisteswissenschaftliche Universität. Das andere Beispiel: Aus Warschau sendet seit 2007 der Fernsehsender Belsat in belarussischer Sprache, mitgegründet und mitfinanziert von der polnischen Regierung.
https://www.deutschlandfunk.de/ringen-u ... _id=483862
Das halte ich für zulässig und nicht für eine Einmischung im Sinne der Souveränitätsverletzung eines anderen Staats. Autokraten wie Orbán oder Lukaschenko mögen es gar nicht, wenn sie die Opposition im eigenen Land nicht komplett unter Kontrolle halten können. Auch wenn ich ganz bestimmt nicht alle Positionen der Open Society unterschreibe und mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht allem in diesem Sender Belsat zustimmen würde.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von schokoschendrezki »

Mir ist in einem weiteren Hintergrundbericht eins überhaupt erst mal klargeworden: Lukaschenko hielt (und hält sich womöglich immer noch) für den einen und einzigen legitimen Nachfolger auf dem Thron eines (irgendwie gearteten) Sowjetnachfolgereichs. Belarus als sein kleines Ersatz-Reich ist da ein schwacher Trost. Damit wird auch die Konkurrenz und Intimfeindschaft zu Putin klar. Den er als dahergelaufenen Aufsteiger sieht.

So wird vielleicht auch verständlicher, warum zumindest ein Teil der belarussischen Opposition mit Parolen der Art wie "Putin, befreie uns vom Diktator!" kommt. Für diesen Putin wäre ein echter Russlandfreund und junger Oppositioneller die wesentlich bessere Alternative zu Lukaschenko. Zumal auch die Aussicht bestünde, die Krimannektion von seiten von Belarus anerkannt zu bekommen. Putin und seine Berater haben nur nicht die Dynamik der Proteste erkannt. Und vorschnell Lukaschenko zum "Wahlsieg" gratuliert. Aus dieser Nummer kommen sie nun ohne Gesichtsverlust nicht mehr heraus.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von schokoschendrezki »

In der Annahme, Belarus könnte - ähnlich wie das Baltikum - einmal zu den ökonomischen Superaufsteigern im IT-Bereich gehören, habe ich mich übrigens nicht getäuscht. Tatsächlich existiert etwa mit dem "Belarus HiTech Park" bereits seit einigen Jahren eine Art weißrussisches Silicon Valley und der Anteil von Software und IT des belarussischen BIP beträgt mittlerweile immerhin bereits 6 Prozent. Das Bild vom Staat, der vom Benzinverkauf aus russischem Erdöl lebt, ist nicht ganz korrekt.

Diese Entwicklungen gehen jedoch nicht auf den eher etatistisch und staatswirtschaftlich denkenden Lukaschenko zurück. Einer der beiden Gründer des HTP war kein geringerer als der Ehemann einer Unterstützerin der Oppositionellen Zichanouskaja.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Orbiter1 »

Tja, so ist das eben in der Erpresser-EU.

"Die EU-Außenminister erzielen in Brüssel laut Diplomaten keine Einigung über #Belarus-Sanktionen. Grund: Zypern blockiert und knüpft seine Zustimmung daran, dass auch gegen die Türkei Sanktionen erlassen werden wegen des Streits um Erdgasbohrungen im östlichen Mittelmeer."
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Orbiter1 »

Souverän sieht anders aus. Lukaschenko hat sich heimlich als neuer Präsident vereidigen lassen. Jetzt ist die Wut zurecht sehr groß.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Europa2050 »

Orbiter1 hat geschrieben:(23 Sep 2020, 15:15)

Souverän sieht anders aus. Lukaschenko hat sich heimlich als neuer Präsident vereidigen lassen. Jetzt ist die Wut zurecht sehr groß.
Womit Belarus nach Auffassung aller, die die vorhergehende Wahl als nicht rechtmäßig abgelaufen betrachten, keinen amtierenden Präsidenten und damit keine Regierung mehr hat...
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Orbiter1
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Orbiter1 »

Zumindest die Briten und Kanada belegen Lukaschenko mit Sanktionen.

"Wegen Menschenrechtsverletzungen haben Großbritannien und Kanada Sanktionen gegen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko sowie dessen Sohn und sechs weitere Vertreter der Regierung verhängt. Für sie gelte ein Einreiseverbot, zudem werde das Vermögen der Betroffenen eingefroren, teilte der britische Außenminister Dominic Raab am Dienstag mit." Quelle: http://shared.upday.com/index.html?stre ... POSITION=1

Solange Zypern bei der Erpressung der anderen EU-Staaten keinen Erfolg hat wird es von der EU wohl keine Sanktionen gegen Lukaschenko geben.
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DevilsNeverCry
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von DevilsNeverCry »

Tja, sein Apparat funktioniert noch. Die Streiks waren wohl so ein entscheidender Moment, aber der währte nicht lange. Man muss aber auch sagen das viele nicht aus wirtschaftlichen Gründen gegen Lukaschenko gestreikt haben, sondern aus politischen Gründen. Das ist natürlich in Belarus nicht erlaubt (ein Gesetz das schon lange vor den Streiks verabschiedet wurde).

Ich glaube nicht das er jetzt noch gestürzt wird, ich habe schon zuvor geschrieben das im Zuge seiner 26 jährigen Herrschaft Sicherheitsapparat und Staatsunternehmen zu fest in seiner Hand sind. Aber die Zeiten als er noch einen großen Rückhalt genossen hat scheinen wohl wirklich vorbei zu sein.
Nichtsdestotrotz ist der internationale Druck entscheidend und was ich da bisher sehe ist nun wirklich mau. Im Grunde ist die aktuelle Sanktionsspirale noch schwächer als 2006. Um Lukaschenko wirklich weh zu tun, müsste auch Druck aus dem Osten kommen. Hier mal ein Überblick wer die Wahlen anerkannt hat und wer nicht: https://en.wikipedia.org/wiki/2020_Bela ... action.svg Daraus geht eindeutig hervor das Lukaschenko international nicht so sehr isoliert ist wie es einige darstellen. Die Einzelaktionen der Balten sollen zwar einerseits Solidarität zeigen, sind aber auch gleichzeitig dumm da Lukaschenko einfach mit Gegensanktionen antwortet. Zukünftig lässt er einfach mal den Warenexport über russische Häfen laufen, anstelle über Riga oder Vilna. Damit treiben sie Batka nur noch mehr in die Arme Russlands. Ich gehe davon aus das das den wirtschaftlichen Einfluss von Putin über Belarus nur noch stärken wird.
Hier mal eine Übersicht über ein paar belorussisch-russische Wirtschaftsindikatoren ( https://valdaiclub.com/multimedia/infog ... id=1119369 ):

- Außenhandelsschulden belaufen sich gegenüber Moskau auf 8 Mrd€ mittlerweile
- zunehmender Migrationsstrom von Belatus nach Russland in den letzten Jahren
- Gewinn aus der Weiterverarbeitung und Export von russischem Rohöl
- Außenhandelsstrukturen mit Russland im Detail

2 interessante Fakten die in den letzten Tagen passiert sind:

- Internet wurde wieder unterbrochen -> Der IT Sektor, eines der starken Bereiche des belorussischen Privatsektors. Das wird (vor allem ausländische) Firmen davon abhalten in diesem Bereich in Belarus zu investieren, oder zumindest dazu verleiten Pläne zu überdenken
- Wiederaufnahme der Unionsgespräche zwischen Moskau und Belarus. Ich erwarte eigentlich keine großen Sachen, aber Batka wird wohl ein paar Zugeständnisse machen müssen.

Das alles könnte irgendwann darauf hinaus laufen das der Griff des Kremls so stark wird das jede neue politische Klasse in Belarus kaum Spielraum für Manöver haben wird da man zu abhängig von Russland ist. Aktuell beläuft sich der Außenhandelsumsatz zu fast 50% nur auf RUS.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von JJazzGold »

Russland hat nach eigener Darstellung jetzt eigene Hinweise auf die Anwesenheit von Söldnern bei den Kämpfen um die Konfliktregion Bergkarabach. Dort würden bewaffnete Kämpfer aus den Kriegsgebieten in Syrien und Libyen eingesetzt, teilte das Außenministerium in Moskau auf seiner Internetseite mit. Russland forderte den sofortigen Abzug dieser ausländischen Kämpfer illegaler Gruppierungen.


Das Außenministerium in Moskau zeigte sich besorgt, dass der Einsatz ausländischer Kämpfer zu einer weiteren Zuspitzung der Lage und zu einer langfristigen Gefahr für die Sicherheit in der Region führe. "Wir fordern die Führungen der beteiligten Staaten auf, dafür zu sorgen, dass dort keine Terroristen und Söldner in dem Konflikt eingesetzt und sie dort umgehend abgezogen werden", hieß es in der veröffentlichten Mitteilung. Russlands Außenminister Sergej Lawrow bekräftigte nach einem Telefonat mit seinen Kollegen in Baku und Eriwan die Bereitschaft Moskaus, in dem Konflikt zu vermitteln und Räume für die Gespräche zur Verfügung zu stellen.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 9f22d7-amp


Mr. Lawrow, das sind doch nur Söldner, die dort Urlaub machen.
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Rautenberger »

JJazzGold hat geschrieben:(01 Oct 2020, 10:36)

Mr. Lawrow, das sind doch nur Söldner, die dort Urlaub machen.
Genau! :D
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Orbiter1 »

Zu spät. Gestern war sie noch bei Merkel.

"Russland hat die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja nach Angaben der Agentur Tass zur Fahndung ausgeschrieben. Dies ergebe sich aus der Datenbank des Innenministeriums in Moskau. Sie werde wegen Verstößen gegen das Strafgesetzbuch gesucht." Quelle: https://www.zeit.de/amp/politik/2020-10 ... g-russland
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von streicher »

Orbiter1 hat geschrieben:(07 Oct 2020, 19:36)

Zu spät. Gestern war sie noch bei Merkel.

"Russland hat die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja nach Angaben der Agentur Tass zur Fahndung ausgeschrieben. Dies ergebe sich aus der Datenbank des Innenministeriums in Moskau. Sie werde wegen Verstößen gegen das Strafgesetzbuch gesucht." Quelle: https://www.zeit.de/amp/politik/2020-10 ... g-russland
Gegen das Strafgesetzbuch also. Das ist schon eine eigenartige Politikpraxis gegen eine Oppositionspolitikerin im Nachbarland...
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Lukaschenka besucht Oppositionelle im Gefängnis

Beitrag von Rautenberger »

Lukaschenka hat gestern mit ausgewählten Oppositionellen im Gefängnis ein Gespräch geführt (FAZ) - ein bemerkenswerter und ungewöhnlicher Vorgang. Zahlreiche belarussische und ausländische Beobachter sehen darin ein Zeichen der Schwäche: Das Regime sucht offenbar nach einem Ausweg aus der gegenwärtigen Lage und zweifelt daran, dass es diesen mit den derzeitigen Methoden erreichen kann. Zugleich ist es ein Eingeständnis, dass es sich bei den Inhaftierten um politische Gefangene handelt. Wenn z. B. Wiktar Babaryka ein Wirtschaftskrimineller wäre, wie die offizielle Version ist, warum sollte sich der Präsident mit so jemandem treffen, um über die derzeitige Lage im Land zu sprechen?
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von streicher »

Möglicherweise werden im Belarus bald scharfe Waffen gegen Demonstranten eingesetzt.
https://www.n-tv.de/politik/Belarus-erl ... 94306.html
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Re: Entwicklung in Belarus (Weißrussland)

Beitrag von Rautenberger »

streicher hat geschrieben:(13 Oct 2020, 09:19)

Möglicherweise werden im Belarus bald scharfe Waffen gegen Demonstranten eingesetzt.
https://www.n-tv.de/politik/Belarus-erl ... 94306.html
Offenbar beeindruckt das die Menschen nicht:

Trotz Schusswaffen-Drohung: Zehntausende protestieren gegen Lukaschenko

Mit der Androhung von Waffengewalt hat das Regime die ultimative Drohung ausgesprochen. Wenn sich die Menschen davon nicht beeindrucken lassen und das Regime gleichzeitig nicht bereit ist, die Drohung umzusetzen (was ich hoffe), wird's für Lukaschenka schwierig. Die Botschaft dieses weiteren Protestwochenendes könnte sein: Die schießen nicht, auch wenn sie damit drohen. Damit hätte Lukaschenka sein letztes As ausgespielt. Was nun?
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