RedEye » Do 31. Okt 2013, 01:04 hat geschrieben:
Denken wie zu Zeiten des Kalten Krieges ist meiner Meinung nach fehl am Platze. Die Welt hat sich in den letzten 20 Jahren sehr stark verändert.
Gorbatschow, Jelzin und sogar Putin, zu Beginn seiner ersten Amtszeit, haben mit ähnlichen Vorstellungen angefangen.
Ob 19., 20., 21., oder 22. Jahrhundert, Konflikte zwischen den Menschen wird es immer geben.
Sollten sich die Russen auf weitere Märchen einlassen?
RedEye » Do 31. Okt 2013, 01:04 hat geschrieben:
Die Sowjetunion hat nicht aus Gründen der Defensive auf U-Boote gesetzt, sondern weil man einfach keine andere Möglichkeit sah, noch irgendwie ein Gleichgewicht auf See zu erlangen. Eins der Gründe war , dass die damalige Sowjetunion eben eine Landmacht war...
Die Sowjets haben ziemlich viel Mist gebaut. Oftmals nur, weil es "billiger" war.
Das bedeutet aber nicht, dass es nicht anders ging.
Ähnliches konnte man auch in der Luftwaffe beobachten, als die Interkontinentalraketen gebaut wurden.
RedEye » Do 31. Okt 2013, 01:04 hat geschrieben:
,sprich man hatte praktisch keine Erfahrung mit dem Bau von großen Schiffen, die dafür nötige Infrastruktur muss erst gebaut werden. Zusätzlich braucht man Zeit, um die Besatzungen ordentlich auszubilden.
Und du meinst, dass sich das ändern wird, wenn man sich nicht damit beschäftigt?
Wie sind die Briten, Amerikaner usw.. wohl so erfolgreich geworden?
Sie haben die Marine gefördert.
Dafür ist es nie zu spät.
RedEye » Do 31. Okt 2013, 01:04 hat geschrieben:
Zusätzlich braucht man Zeit, um die Besatzungen ordentlich auszubilden. Man konzentrierte sich schließlich auf den Bau der U-Boote, da sie damals nur sehr schwer geortet werden konnten, und eine enorme Schlagkraft haben. Aber auch da waren die USA meilenweit voraus. Die Sowjets bauten solche Monster wie die
Typhoon-Klasse um in arktischen Gewässern unter dem Schutz des Eises zu operieren, da der Westen die sowjetischen U-Boote angesichts der großen Anzahl an Marine-Einheiten relativ schnell orten konnte. Zusätzlch waren die sowjetischen U-Boote weniger leise als die westlichen, was ihre Ortung erleichtete.
Ich spreche hier auch nicht über den Kalten Krieg, indem sich zwei Blöcke gegenüberstehen.
Sondern von einer Welt, in der es bald keine "einzelne" Supermacht mehr gibt, bzw. geben soll.
RedEye » Do 31. Okt 2013, 01:04 hat geschrieben:
Mittlerweile dominieren die USA und ihre Verbündete die Ozeane so stark, dass kein Land der Welt im Alleingang es schaffen könnte, mittelfristig auch nur quantitativ zu den USA aufzuschließen.
Du schreibst, dass man sich nicht mehr am Kalten Krieg orientieren sollte, verwendest aber selbst Bezeichnungen wie "...die USA und ihre Verbündete...".
Damit wäre alles gesagt.
RedEye » Do 31. Okt 2013, 01:04 hat geschrieben:
Auch China wird Jahrzehnte brauchen um wenigstens ein-zwei vollwertige Flugzeuträger zu bauen und die dafür nötige Besatzung zu trainieren. Bislang beschränkt sich Chinas asymmetrische Antwort auf die US-Flugzeugträger auf die
ballistische Antischiffsrakete DF-21.
Man kann vielleicht noch diskutieren, ob Russland sowas wie die Mistral-Klasse oder doch eher die Kiew-Klasse braucht, aber einen vollwertigen Flugzeugträger, inklusive allem was dazu gehört, braucht das Land meiner Meinung nach, angesichts seiner Lage, nicht.
Niemand hat behauptet, dass es vo heute auf morgen geschieht.
Die Wirtschaft, damit zivilie Projekte, haben natürlich Priorität.
Die Schlagkrft des Militärs eines Landes nimmt mit der Reichweite immer weiter ab.
Flugzeugträger sind ein Mittel sie zu erhalten.
RedEye » Do 31. Okt 2013, 01:04 hat geschrieben:
Die USA sind das Schwert und Schild der NATO.
Ohne sie ist das Verteidigungsbündnis nicht Mal das Papier wert, auf dem es steht.
Du unterschätzt die politische Bedeutung der Nato.
Viel wichtiger als die militärische Zusammenarbeit ist der Einfluss, der durch sie gewahrt wird und die Rückendeckung, die dadurch entsteht.
Jemand der an der Spitze eines großen militärischen Bündnisses steht, kann viel furchteinflößender und überzeugender agieren, als jemand, der dagegen ankämpfen muss.
Was soll man auch gegen ein Land unternehmen, welches seine nationalen Interessen durchsetzt und von vielen anderen, gut ausgerüsteten und führenden Industrienationen, beschützt wird?
Allein die Auflösung, oder die Umgestaltung der Nato wird die Amerikaner mächtig bremsen.
Bis dahin, können sie gegenüber Russland, mit zu viel Selbstbewusstsein, entgegentreten und die Russen werden aufgrund des Faktors Nato stark eingeschränkt sein.
RedEye » Do 31. Okt 2013, 01:04 hat geschrieben:
Und zum Rest muss man denke ich nicht viel sagen. Weder hat Russland auf absehbare Zeit genug diplomatischen Einfluss um die NATO aufzulösen...
Der Kalte Krieg ist vorbei, neues Gedankengut entwickelt sich.
Das heißt jetzt nicht, dass die Menschheit friedlicher wird, aber die Schwerpunkte, Feindbilder usw. wechseln sich.
Die Europäer werden jetzt auch die Hegemonie der VSA in Frage stellen.
Die gesellschaftlichen Entwicklungen in Europa haben schon längst begonnen.
Alles was Russland tun muss ist, diese Entwicklung zu unterstützen und sich kooperativ zeigen.
Wieso sollte Russland auch gegen ca. 700 000 000 Menschen einen Rüstungswettlauf wagen?
RedEye » Do 31. Okt 2013, 01:04 hat geschrieben:
Es reicht schon, wenn man bestehende Systeme modernisiert, und neue nach und nach einführt. Angesichts der verfügbaren Rohstoffe, und der nuklearen Abschreckung, kann Russland dabei sehr entspannt vorgehen.
Was anderes habe ich doch nicht gefordert.
Der Marine sollte meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Russland ist, aufgrund seiner Größe, Einflusses, natürlichen Reichtums, Bevölkerungsanzahl, Militärs, Wirtschaft und allgemein vorhandenen Potentials eine Großmacht.
Russland muss stabil und sicher sein.