Wie weiter mit Syrien ?

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H2O
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von H2O »

nietoperz hat geschrieben:(11 Jan 2019, 02:59)

Wohl wegen Waffengeschäften: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher ... ort#Israel
Israel ist meinem Kenntnisstand zufolge für Waffenlieferungen einem NATO-Land gleich gestellt. Aber dazu braucht man keine Erklärung vor der Knesset ab zu geben. Etwas ernster sollte man amtliche Erklärungen schon bewerten.
Das wird dann eher ein Job für die USA sein.
Wie derzeit in Afghanistan vermutlich.
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Jekyll
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Jekyll »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Jan 2019, 20:16)

das war allerdings nur eine bitte, kein befehl.

die USA wünscht ganz offiziell andere Partner als seine Gegner - nämlich unabhängige, freie, starke und selbstbewusste.
Moment, du meinst doch nicht etwa...Erdogan? Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass du von Erdogan redest. Er ist der einzige unter den gegenwärtig agierenden Akteuren, auf den diese Beschreibung ziemlich genau zutrifft. Alle anderen sind entweder wahnsinnig (Trumpie), schüchtern (Putin) oder bedeutungslose, beliebig austauschbare Vasallen (der Rest).
Ich denke, Trumpie hat da die richtige Wahl getroffen, als er auf Erdogan gesetzt hat anstatt auf die obskuren Typen von der YPG. Wahnsinnig oder nicht, das war die richtige Entscheidung. Übrigens wünscht man sich auch eine andere USA als Partner. Mächtig sind sie ja, und auch selbstbewusst, aber ihnen mangelt es in gewisser Weise an emotionaler Reife, möchte man meinen.
weil nur diese bereit sein werden, die Freiheit zu verteidigen und die Zivilisation ihrer völker zu gewährleisten, wie das der Abteilungsleiter für Europa im us-außenministerium, A. Wess Mitchell, so ungefähr formuliert.
Solange man sich nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen kann, nützen auch die edelsten Absichten nichts. Am Ende wird genau das rauskommen, was wir zur Zeit in Syrien de facto haben (jeder gegen jeden).
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Jekyll »

Kardux hat geschrieben:(10 Jan 2019, 20:30)

Die Türkei könnte auch ganz einfach auf seinen Kolonialismus verzichten - das haben schon viele Kolonialmächte vor ihnen getan...
Türkei unterhält keine Kolonien. Außer den PKK-Terroristen wissen das alle, die die letzten 100 Jahre nicht hinterm Mond verbracht haben.
Die Abtretung Nordkurdistans wäre für die Türkei keine existenzielle Bedrohung.
Wenn die Türkei einen beträchtlichen Teil ihres Territoriums "abtreten" würde (wovon träumen Sie noch so feucht, wenn ich fragen darf?), wäre eine existenzielle Bedrohung nicht mehr vonnöten, denn die wäre in diesem Moment ja bereits eingetreten, Einstein.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Jekyll »

Kardux hat geschrieben:(10 Jan 2019, 20:58)

Also laut den USA, Russland und sonst jedem Staat der Welt (abgesehen von der Türkei) gibt es auch keine syrischen Terrorkurden.
Laut den USA, Russland und sonst jedem Staat der Welt gab es einst auch keinen bösen Diktator Saddam Hüssein. Selbst dann nicht, als dieser kurdische Dörfer mit Giftgas angriff. Einstein.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:(11 Jan 2019, 05:26)

Laut den USA, Russland und sonst jedem Staat der Welt gab es einst auch keinen bösen Diktator Saddam Hüssein. Selbst dann nicht, als dieser kurdische Dörfer mit Giftgas angriff. Einstein.
Laut den USA und vielen anderen westlichen Staaten gab es auch keinen türkischen Staatsterror. Selbst dann nicht, als unter Tansu Ciller mehr als 3000 kurdischer Dörfer zerstört wurden oder Erdo im Jahr 2015 etliche kurdische Städte dem Erdboden gleichmachen liess.

Übrigens: Die türkische Armee hat auch Giftgas gegen die PKK eingesetzt.
http://m.spiegel.de/politik/ausland/kae ... 11506.html
Falls die türkische Armee irgendwann in eine militärische Notlage geraten würde (wie Assad), würden sie bestimmt auch keine Sekunde zögern und sie gegen die kurdische Zivilbevölkerung einsetzen.

Also was hat der User jekyll gelernt?
1. Die Türkei kann, wenn sie will, genauso zerstörerisch agieren wie Saddam oder Assad.
2. Die YPG ist keine Terrororganisation, egal welche Nebelkerzen Sie zünden.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:(11 Jan 2019, 05:22)

Türkei unterhält keine Kolonien. Außer den PKK-Terroristen wissen das alle, die die letzten 100 Jahre nicht hinterm Mond verbracht haben.

Wenn die Türkei einen beträchtlichen Teil ihres Territoriums "abtreten" würde (wovon träumen Sie noch so feucht, wenn ich fragen darf?), wäre eine existenzielle Bedrohung nicht mehr vonnöten, denn die wäre in diesem Moment ja bereits eingetreten, Einstein.
Ja vor 100 Jahren hielten Ihre Großväter Arabien und den Balkan auch nicht für Kolonien. So oder so, wird der türkische Kolonialismus in Kurdistan irgendwann einmal an seine Grenzen stossen - ja, im wahrsten Sinne des Wortes.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

Jekyll hat geschrieben:(11 Jan 2019, 05:00)

Moment, du meinst doch nicht etwa...Erdogan? Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass du von Erdogan redest. Er ist der einzige unter den gegenwärtig agierenden Akteuren, auf den diese Beschreibung ziemlich genau zutrifft. Alle anderen sind entweder wahnsinnig (Trumpie), schüchtern (Putin) oder bedeutungslose, beliebig austauschbare Vasallen (der Rest).
Ich denke, Trumpie hat da die richtige Wahl getroffen, als er auf Erdogan gesetzt hat anstatt auf die obskuren Typen von der YPG. Wahnsinnig oder nicht, das war die richtige Entscheidung. Übrigens wünscht man sich auch eine andere USA als Partner. Mächtig sind sie ja, und auch selbstbewusst, aber ihnen mangelt es in gewisser Weise an emotionaler Reife, möchte man meinen.
nun, erdogan wünscht sich vor allem einen starken erdogan. ;) eben auch zum preis einer defekten Gesellschaft.
die russen wollen starke Stützpunkte und die Mullahs den sichelschnitt des schwarzen Halbmondes - vom Mittelmeer über den persischen golf bis zum jemen.
Solange man sich nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen kann, nützen auch die edelsten Absichten nichts. Am Ende wird genau das rauskommen, was wir zur Zeit in Syrien de facto haben (jeder gegen jeden).
deshalb braucht es ja eine westlich-arabisch-israelische Kooperation, eine art all-inclusive-anti-terror-Allianz.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(11 Jan 2019, 02:33)

Für uns Deutsche ist das wohl kein Gesichtspunkt! Unser Land hat in wiederholt bekräftigten Zusagen die Sicherung der Existenz Israels zur Staatsräson erklärt. Je besser Israel sich äußerer Feinde erwehren kann, desto geringer die Notwendigkeit, die Zusage mit deutschen Soldaten im Kampfeinsatz ein zu lösen. Warum das so ist, das sollte auch einer Fledermaus einleuchten.
der Iran ist in der lage, Europa direkt zu bedrohen. wir sollten uns an der Untergrabung der terror-Finanzierung beteiligen.
nicht die Rhetorik ist das entscheidende, sondern die sicherheitsarchitektur um Europa herum.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

Kardux hat geschrieben:(10 Jan 2019, 21:00)

Und was hat der BND mit Terrorismus zu tun? Und wieso dürfen in Deutschland türkische Wirtschaftsflüchtlinge für den türkischen Staat/Geheimdienst arbeiten (siehe Ditib), ohne das sie dabei verhaftet werden?
die deutschen Geheimdienste sind unterbesetzt. sie werden derzeit personell aufgestockt, wohl aber vor allem wegen des Rechtsextremismus.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von nietoperz »

H2O hat geschrieben: Wie derzeit in Afghanistan vermutlich.
Du vergisst die Evangelikalen. Davon leben in den USA etwa 80 Millionen, davon mehrere Großkapitalisten wie Donald Trump himself, mit einem immensen Einfluß auf die Regierung. Das sorgt dafür, daß USA und Israel so gut wie verheiratet sind. Wenn ich nicht falsch informiert bin, ist Mike Pence auch ein Evangelikaler.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von relativ »

Audi hat geschrieben:(10 Jan 2019, 16:23)

Ja habe ich seit 2012 werden Rebellen aus dem Ausland nach syrien geschleust. Und wer weiß wie lange die Vorbereitungen dazu liefen

Rebellen erhalten Waffenlieferung aus dem Ausland

22. Juni 2013

Eine erste Lieferung moderner Waffen sei angekommen, berichten syrische Rebellen, die gegen Machthaber Assad kämpfen. Der "Los Angeles Times" zufolge bilden US-Soldaten schon seit dem vergangenen Jahr in Syriens-Nachbarland Jordanien die Aufständischen aus. Die Unterstützung der syrischen Opposition wird beim Vorbereitungstreffen der Syrienkonferenz in Doha Thema sein.

https://www.sueddeutsche.de/politik/bue ... -1.1703137

Du glaubst doch nicht im Ernst, dass 40 000 Kämpfer einer ganze Armee einfach so schlagen ohne "Hilfen" von außen...
Ähm wo habe ich denn behauptet, daß die pro westlichen Rebellen und die islamistische Terror Gruppen (den Unterschied mach ich schon noch) keine Unterstützung bekommen haben und noch bekommen.
Meine Frage war doch die, woher haben sie z.B. die Flugzeuge , Artillerie und das knowhow um Giftgas zielgenau zu verschießen. Das Giftgas wurde ja nicht mit Panzerabwehrraketen, oder Gewehren verschossen.
Kommt da noch eine Theorie, oder willst du weiter ablenken?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von relativ »

Jekyll hat geschrieben:(10 Jan 2019, 18:58)

Ein feines Detail haben Sie aber übersehen; dass nämlich Erdogan von Trump den Segen für seinen Kreuzzug erhalten hat. Es gibt eine exklusive Abmachung zwischen den beiden Super-Präsidenten, den Terroristen endgültig den Garaus zu machen. Sie werden alle neutralisiert, alle.
Es wird vor allem wieder mehr Flüchtlinge geben, die Erdogan dann wieder als Druckmittel gegen die EU einsetzen kann.... :eek:
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von imp »

Der Konflikt in Syrien entwickelt sich so, wie ich das vermutet habe:
- Der IS ist weitgehend verdrängt, aber nicht erledigt
- Sogenannte Rebellen sind weitgehend verdrängt oder haben sich zu Klienten der Türkei gemacht
- Die Türkei hegt die Reste der von ihr protegierten Gruppen ein, nutzt sie für ihre eigene Agenda
- Die Kurden haben Träume von Eigenstaatlichkeit vorerst zurückgestellt, sehen ihren Schutz vorerst in der intakten Staatlichkeit Syriens
- Die Regierung ist erheblich abhängig von Russland und Iran
- Israel greift punktuell und weitgehend ungestört auf syrischem Gebiet ein, ohne sich zu irgendeiner Partei zu bekennen.
- USA räumt geordnet potentielle Konflikte ab und drängt die anderen Parteien, sie dabei nicht zu stören.

Die wirklich spannende Frage ist, wie nun eine Nachkriegsordnung aufgebaut wird und wie gemäßigte Teile der ehemaligen Regierungsgegner eingebunden werden.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von nietoperz »

imp hat geschrieben: Die wirklich spannende Frage ist, wie nun eine Nachkriegsordnung aufgebaut wird und wie gemäßigte Teile der ehemaligen Regierungsgegner eingebunden werden.
Die noch spannendere Fage wird sein, wie ein Nachkriegssyrien mit der Erinnerung an die ungesühnten Verbrechen des Staatsoberhauptes und seinen Komplizen leben wird.
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Kardux
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Kardux »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Jan 2019, 07:43)

die deutschen Geheimdienste sind unterbesetzt. sie werden derzeit personell aufgestockt, wohl aber vor allem wegen des Rechtsextremismus.
Das beantwortet nicht meine Frage!!
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Kardux »

imp hat geschrieben:(11 Jan 2019, 08:30)

Der Konflikt in Syrien entwickelt sich so, wie ich das vermutet habe:
- Der IS ist weitgehend verdrängt, aber nicht erledigt
- Sogenannte Rebellen sind weitgehend verdrängt oder haben sich zu Klienten der Türkei gemacht
- Die Türkei hegt die Reste der von ihr protegierten Gruppen ein, nutzt sie für ihre eigene Agenda
- Die Kurden haben Träume von Eigenstaatlichkeit vorerst zurückgestellt, sehen ihren Schutz vorerst in der intakten Staatlichkeit Syriens
- Die Regierung ist erheblich abhängig von Russland und Iran
- Israel greift punktuell und weitgehend ungestört auf syrischem Gebiet ein, ohne sich zu irgendeiner Partei zu bekennen.
- USA räumt geordnet potentielle Konflikte ab und drängt die anderen Parteien, sie dabei nicht zu stören.

Die wirklich spannende Frage ist, wie nun eine Nachkriegsordnung aufgebaut wird und wie gemäßigte Teile der ehemaligen Regierungsgegner eingebunden werden.
Sehr gute Zusammenfassung.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von relativ »

nietoperz hat geschrieben:(11 Jan 2019, 01:32)

Atheisten übersehen leider allzu oft, welchen Einfluss religiöser Hokuspokus auf Konflikte immer noch ausübt. Da meint man, daß sich die Menschen aus rationalen Beweggründen abschlachten, wegen Land, Macht, Bodenschätzen, etc. Doch in Wirklichkeit stecken oft Hirngespinste wie biblische Prophezeiungen dahinter.
Für viele der Kämper dort evtl., für diejenigen die die Kämpfer anleiten und anheuern eher weniger.
Oder glaubst du eine normal gepolter Mensch würde sich nur für sowas wie den heiligen Krieg anheuern lassen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von King Kong 2006 »

nietoperz hat geschrieben:(11 Jan 2019, 01:32)

Atheisten übersehen leider allzu oft, welchen Einfluss religiöser Hokuspokus auf Konflikte immer noch ausübt. Da meint man, daß sich die Menschen aus rationalen Beweggründen abschlachten, wegen Land, Macht, Bodenschätzen, etc. Doch in Wirklichkeit stecken oft Hirngespinste wie biblische Prophezeiungen dahinter.
Das ist auch beim Nahostkonflikt zwischen Juden und Arabern, sprich Israel-Palästina ein dritter wichtiger Eckpfeiler. Neben z.B. Wasser (ökonomische Aspekte) und strategischer Tiefe (militärische Aspekte). Der Kampf um das Land der Altvorderen. Ein ganz wesentlicher. Erzähl mal einem dort, man solle Land aufgeben, das JAHWE persönlich überantwortet hat. Wer will so einen göttlichen Zorn auf sich ziehen? Das ist ein Geschenk einer Macht, das man nicht zurückweisen sollte. Das ist schlimmer als jede Rakete der Hamas. Der Zorn Gottes, das weiß man aus der Tora ist unerbittlich.
Zuletzt geändert von King Kong 2006 am Fr 11. Jan 2019, 09:00, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von relativ »

nietoperz hat geschrieben:(11 Jan 2019, 01:36)

Weil sie uns vor dem Islam beschützen? Ich glaube, den Israelis ist Europa genau so egal, wie egal wir der Trump-Regierung sind.
Wer sind den die Israelis? Ich glaube kaum, daß es eine allgemeine scheißegal Haltung zu Europa in Israel existiert, noch dies für Israel erstrebenswert wäre. Im Einzelfall mag dies stimmen, aber als allgemeine Tatsache würde ich dies nicht betrachten.
Gleiches gilt natürlich für die USA. den Trump und seine mom. Regierung lassen wir jetzt einfach mal raus aus der Gleichung. ;)
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Kardux »

relativ hat geschrieben:(11 Jan 2019, 08:20)

Ähm wo habe ich denn behauptet, daß die pro westlichen Rebellen und die islamistische Terror Gruppen (den Unterschied mach ich schon noch) keine Unterstützung bekommen haben und noch bekommen.
Meine Frage war doch die, woher haben sie z.B. die Flugzeuge , Artillerie und das knowhow um Giftgas zielgenau zu verschießen. Das Giftgas wurde ja nicht mit Panzerabwehrraketen, oder Gewehren verschossen.
Kommt da noch eine Theorie, oder willst du weiter ablenken?
Da Sie ja zwischen pro-westlichen Rebellen und islamistischen Terrorgruppen unterscheiden, würde ich gerne wissen von welchen pro-westlichen Rebellengruppen hier die Rede sein soll. Und welche Gebiete werden von denen kontrolliert? Ich finde sie auf keiner Karte.

Das wirft direkt eine zweite Frage auf: ist die Türkei überhaupt pro-westlich?
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von relativ »

King Kong 2006 hat geschrieben:(11 Jan 2019, 08:57)

Das ist auch beim Nahostkonflikt zwischen Juden und Arabern, sprich Israel-Palästina ein dritter wichtiger Eckpfeiler. Neben z.B. Wasser (ökonomische Aspekte) und strategischer Tiefe (militärische Aspekte). Der Kampf um das Land der Altvorderen. Ein ganz wesentlicher. Erzähl mal einem dort, man solle Land aufgeben, das JAHWE persönlich überantwortet hat. Wer will so einen göttlichen Zorn auf sich ziehen? Das ist ein Geschenk einer Macht, das man nicht zurückweisen sollte. Das ist schlimmer als jede Rakete der Hamas. Der Zorn Gottes, das weiß man aus der Tora ist unerbittlich.
Stellt sich die banale Frage , wer gibt überhaupt Land gerne auf, zumal Land indem er lebt, gelebt hat, aufgewachsen ist und in dem er seine Wurzeln sieht? Dieser Faktor ist doch m.M. der wesentlich stärkere Faktor, als dieser heiligen Boden verriss, der ist zwar Öffentlichwirksamer und sorgt für mehr Pathos für etwas Unentschlossene, ist aber m.M. nicht die eigentliche Triebfeder wenn Menschen zur Waffe greifen um "ihr" Land zu verteidigen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von King Kong 2006 »

relativ hat geschrieben:(11 Jan 2019, 09:05)

Stellt sich die banale Frage , wer gibt überhaupt Land gerne auf, zumal Land indem er lebt, gelebt hat, aufgewachsen ist und in dem er seine Wurzeln sieht? Dieser Faktor ist doch m.M. der wesentlich stärkere Faktor, als dieser heiligen Boden verriss, der ist zwar Öffentlichwirksamer und sorgt für mehr Pathos für etwas Unentschlossene, ist aber m.M. nicht die eigentliche Triebfeder wenn Menschen zur Waffe greifen um "ihr" Land zu verteidigen.
Zum einen ist das sicher auf dieser Ebene so. Das gilt für Juden, die in Israel geboren sind und für die Palästinenser, die dort leben.

Aber auch familiär bis auf die politische Ebene hinauf ist das "kulturell verwurzelt". Die Triebfeder speist sich ja aus mehreren Faktoren. Und die Religion gehört zu dieser Kultur der Heimatverbundenheit dazu. Das sieht man ja auch bei der Frage des Kreuzes in Deutschland. Dahinter stecken wohl nicht nur tiefschürfende religiöse Dispute, sondern ein Zeichen, wem das Land hier eigentlich gehört. Den Einwanderern oder den Eingeborenen. Dasselbe ist auch in Nahost. Auch hier ist die Religion als Identitätsstiftend untrennbar mit dem "natürlichen" Heimatgefühl, natürlichen Reflexen, verbunden. Auf beiden Seiten.

Wenn Netanjahu einfallen sollte dieses Heilige Land an Nicht-Juden abzugeben würde der einen Shitstorm (oder Kugelstorm, siehe die Ermordung Rabins durch einen religiösen Extremisten) aus politischen und gesellschaftlichen Reihen bekommen, der sich aus dieser Mischung ergibt, das er sich wohl lieber mit nörgelnden Politikern abgibt, die immer mal wieder fragen, ob es in der Zweistaatenlösung etwas neues gibt.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von relativ »

Kardux hat geschrieben:(11 Jan 2019, 08:59)

Da Sie ja zwischen pro-westlichen Rebellen und islamistischen Terrorgruppen unterscheiden, würde ich gerne wissen von welchen pro-westlichen Rebellengruppen hier die Rede sein soll. Und welche Gebiete werden von denen kontrolliert? Ich finde sie auf keiner Karte.
Wohl keine mehr, wie du sehr genau weisst. Aber es gab sie nun mal und das sie nicht erfolgreich waren, lag wohl auch daran, daß der Westen nicht an einer eskalation des Bürgerkriegs interessiert war und so die Unterstützung für die Gruppen nicht die war, die es wohl gebraucht hätte. Es gab wohl noch mehr Gründe warum der Westen sich nicht so engagiert hat. Die Erfahrungen mit dem arabischen Frühling will ich da nur nennen.
Im laufe des Konfliktes haben sich dann alle möglichen Krieger und Gruppierungen vermischt, der lange Krieg tut sein übriges bis zur kompletten Verrohung. Heute würde ich wohl nicht einen einzigen dieser Kämpfer noch eine Waffe schenken.
Das wirft direkt eine zweite Frage auf: ist die Türkei überhaupt pro-westlich?
Gegenfrage , wo ist denn noch der sogenannte Westen. Die Frage kannst du auch bei Trump stellen.
Die Türkei und die USA (damit meine ich die Menschen generell) sind m.M. sehr wohl noch in ihrer Mehrheit pro Westlich bzw. wünschen sich gute Beziehungen zum sogenannten Westen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von relativ »

Jekyll hat geschrieben:(11 Jan 2019, 05:00)

Moment, du meinst doch nicht etwa...Erdogan? Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass du von Erdogan redest. Er ist der einzige unter den gegenwärtig agierenden Akteuren, auf den diese Beschreibung ziemlich genau zutrifft. Alle anderen sind entweder wahnsinnig (Trumpie), schüchtern (Putin) oder bedeutungslose, beliebig austauschbare Vasallen (der Rest).
Ich denke, Trumpie hat da die richtige Wahl getroffen, als er auf Erdogan gesetzt hat anstatt auf die obskuren Typen von der YPG. Wahnsinnig oder nicht, das war die richtige Entscheidung. Übrigens wünscht man sich auch eine andere USA als Partner. Mächtig sind sie ja, und auch selbstbewusst, aber ihnen mangelt es in gewisser Weise an emotionaler Reife, möchte man meinen.
Du solltest Komiker werden, daß hat was von politischer Satire. :thumbup:
Solange man sich nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen kann, nützen auch die edelsten Absichten nichts. Am Ende wird genau das rauskommen, was wir zur Zeit in Syrien de facto haben (jeder gegen jeden).
Frage ist wie man mit Egomanen wie Erdogan und Trump hier auf einen Nenner kommt und die beiden sind ja nur die Spitze. Dahinter lauern noch Putin, Assad und natürlich das islamistische Ehrgefühl.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von nietoperz »

King Kong 2006 hat geschrieben:(11 Jan 2019, 08:57)

Das ist auch beim Nahostkonflikt zwischen Juden und Arabern, sprich Israel-Palästina ein dritter wichtiger Eckpfeiler. Neben z.B. Wasser (ökonomische Aspekte) und strategischer Tiefe (militärische Aspekte). Der Kampf um das Land der Altvorderen. Ein ganz wesentlicher. Erzähl mal einem dort, man solle Land aufgeben, das JAHWE persönlich überantwortet hat. Wer will so einen göttlichen Zorn auf sich ziehen? Das ist ein Geschenk einer Macht, das man nicht zurückweisen sollte. Das ist schlimmer als jede Rakete der Hamas. Der Zorn Gottes, das weiß man aus der Tora ist unerbittlich.
Ähnlich auch bei islamischen Gotteskriegern. Für Allah zu sterben und dabei noch ein paar Jungfrauen abzugreifen, ist Lebenszweck für sie. Wenn Israel Gaza bombardiert und dabei ein paar Frauen und Kinder in die Hölle schickt, sind die Palis nicht etwa traurig. Sie freuen sich für die Toten, dass sie gemärtyrert wurden und nun an Allahs Seite das ewige Leben genießen dürfen. Aus dem Grund kann man mit Gewalt gegen Islamisten auch nichts ausrichen, außer man tötet sie gleich alle. Und dann hat man ihnen auch noch einen Gefallen getan. Verrückte (und missglückte) Welt!
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Audi »

relativ hat geschrieben:(11 Jan 2019, 08:20)

Ähm wo habe ich denn behauptet, daß die pro westlichen Rebellen und die islamistische Terror Gruppen (den Unterschied mach ich schon noch) keine Unterstützung bekommen haben und noch bekommen.
Meine Frage war doch die, woher haben sie z.B. die Flugzeuge , Artillerie und das knowhow um Giftgas zielgenau zu verschießen. Das Giftgas wurde ja nicht mit Panzerabwehrraketen, oder Gewehren verschossen.
Kommt da noch eine Theorie, oder willst du weiter ablenken?
Die Rebellen haben sehr wohl Artillerie. Eroberte und Haufen selbstgebastelte. Und der Rest kommt von den Weißhelmen und diese sind da wo Al nusra ist und somit für mich keine Quelle der Wahrheit.
Es sollen ja Fotos geben von Assad Nomen die Stahlbeton durchschlagen und keinen einzigen Kratzer haben und in Bett landen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Alexyessin »

Audi hat geschrieben:(11 Jan 2019, 09:40)

Die Rebellen haben sehr wohl Artillerie. Eroberte und Haufen selbstgebastelte. Und der Rest kommt von den Weißhelmen und diese sind da wo Al nusra ist und somit für mich keine Quelle der Wahrheit.
Es sollen ja Fotos geben von Assad Nomen die Stahlbeton durchschlagen und keinen einzigen Kratzer haben und in Bett landen.
Aha, hast du Belege das die Weißhelme die Giftgasattacken gefahren haben?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von relativ »

Kardux hat geschrieben:(11 Jan 2019, 05:59)



Übrigens: Die türkische Armee hat auch Giftgas gegen die PKK eingesetzt.
http://m.spiegel.de/politik/ausland/kae ... 11506.html
Falls die türkische Armee irgendwann in eine militärische Notlage geraten würde (wie Assad), würden sie bestimmt auch keine Sekunde zögern und sie gegen die kurdische Zivilbevölkerung einsetzen.
Nicht hat soll.... Wenn Konflikte eskalieren, kann sich kaum noch jemand von irgedetwas absolut frei sprechen. Dies gilt auch für kurdischen Gruppen wie die YPG
Wir sollten hier eher bei unabhängig bestätigten Berichten bleiben, was ja auch nicht so einfach ist in der Osttürkei , mann sollte es kaum glauben das dies so ist und allein dies macht einen natürlich schon Misstrauisch, was die absichten der türkischen Regierung angeht.
Also was hat der User jekyll gelernt?
1. Die Türkei kann, wenn sie will, genauso zerstörerisch agieren wie Saddam oder Assad.
2. Die YPG ist keine Terrororganisation, egal welche Nebelkerzen Sie zünden.
Die Definition von Terrorgruppen diesbezüglich ist so willfährig, wie die Twitter Nachrichten von Trump
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Audi »

relativ hat geschrieben:(11 Jan 2019, 09:23)

Wohl keine mehr, wie du sehr genau weisst. Aber es gab sie nun mal und das sie nicht erfolgreich waren, lag wohl auch daran, daß der Westen nicht an einer eskalation des Bürgerkriegs interessiert war und so die Unterstützung für die Gruppen nicht die war, die es wohl gebraucht hätte. Es gab wohl noch mehr Gründe warum der Westen sich nicht so engagiert hat. Die Erfahrungen mit dem arabischen Frühling will ich da nur nennen.
Im laufe des Konfliktes haben sich dann alle möglichen Krieger und Gruppierungen vermischt, der lange Krieg tut sein übriges bis zur kompletten Verrohung. Heute würde ich wohl nicht einen einzigen dieser Kämpfer noch eine Waffe schenken.

Gegenfrage , wo ist denn noch der sogenannte Westen. Die Frage kannst du auch bei Trump stellen.
Die Türkei und die USA (damit meine ich die Menschen generell) sind m.M. sehr wohl noch in ihrer Mehrheit pro Westlich bzw. wünschen sich gute Beziehungen zum sogenannten Westen.
Wer oder was sind denn pro westliche Rebellen? Sind diese edelste Islamisten?
Die letze Gruppe die von den USA unterstützt worden ist, ist mit kopfabschneiden eines 12 jährigen"pro assad*" erwischt worden....
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von relativ »

Audi hat geschrieben:(11 Jan 2019, 09:40)

Die Rebellen haben sehr wohl Artillerie. Eroberte und Haufen selbstgebastelte. Und der Rest kommt von den Weißhelmen und diese sind da wo Al nusra ist und somit für mich keine Quelle der Wahrheit.
Es sollen ja Fotos geben von Assad Nomen die Stahlbeton durchschlagen und keinen einzigen Kratzer haben und in Bett landen.
Also mehr Verschwörung brauch ich jetzt nicht mehr. Es ist klar geworden, daß du hier im Trüben fischst.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Kardux »

relativ hat geschrieben:Wohl keine mehr, wie du sehr genau weisst. Aber es gab sie nun mal und das sie nicht erfolgreich waren, lag wohl auch daran, daß der Westen nicht an einer eskalation des Bürgerkriegs interessiert war und so die Unterstützung für die Gruppen nicht die war, die es wohl gebraucht hätte. Es gab wohl noch mehr Gründe warum der Westen sich nicht so engagiert hat. Die Erfahrungen mit dem arabischen Frühling will ich da nur nennen.
Sie brauchen die syrische Opposition nicht für unmündig zu erklären. Für ihre Taten sind sie selbst verantwortlich. Viele westliche Staaten haben sogar noch bis letztes Jahr diese imaginäre Freie Syrische Armee unterstützt, obwohl man ganz genau wusste, dass es sich um eine Ansammlung von pro-türkischen Jihadisten handelt. Der Westen hat sich lange genug vor dieses jihadistische Gesocks gestellt. Am Westen lag es gewiss nicht. Die Radikalisierung haben die Türkei und Katar schnell vorangetrieben, aber die FSA waren ja auch willige Handlanger.

Und nur so zur Erinnerung an all jene Unterstützer der syrischen Opposition bzw. deren Mitglieder:

1. Erst verkaufte Erdo Aleppo an die Russen, damit seine Soldaten erstmals in Syrien einmarschieren konnten (Operation Euphrates Shield)
2. Dann verkauft Erdo Ost-Ghouta an die Russen, damit seine Soldaten Efrîn angreifen durften (Russen machten den Luftraum frei)
3. Derzeit ziehen pro-türkische Rebellen aus Idlib ab, al-Qaida rückt nach. Damit will man wohl einen neuen Deal mit den Russen vorbereiten --> die Gebiete östlich des Euphrates.

Und was springt dabei für die syrische Opposition heraus? Die großen sunnitischen Zentren in Syrien wurden allesamt an Assad abgegeben. Es fehlt noch Idlib. Wo sind die kritischen Stimmen der syrischen Opposition? War es etwa das Ziel der Demos im Jahr 2011 gegen Assad, dass man am Ende Kurden massakriert und die türkische Fahne trägt? Das soll also die syrische Opposition sein?
relativ hat geschrieben:Im laufe des Konfliktes haben sich dann alle möglichen Krieger und Gruppierungen vermischt, der lange Krieg tut sein übriges bis zur kompletten Verrohung. Heute würde ich wohl nicht einen einzigen dieser Kämpfer noch eine Waffe schenken.
Die Verrohung begann schon sehr früh. Dennoch hielt der Westen an diesen Extremisten und damit ihren Methoden fest. Das Abschlachten von Minderheiten erfolgte sehr früh. Und die grausamen Hinrichtungen von feindlichen Soldaten ebenso.
relativ hat geschrieben:Gegenfrage , wo ist denn noch der sogenannte Westen. Die Frage kannst du auch bei Trump stellen.
Die Türkei und die USA (damit meine ich die Menschen generell) sind m.M. sehr wohl noch in ihrer Mehrheit pro Westlich bzw. wünschen sich gute Beziehungen zum sogenannten Westen.
Die USA ist weiterhin Teil des Westens, daran ändert die temporäre Situation mit Trump nichts. Er wird höchstwahrscheinlich abgewählt und wenn nicht hat er nur mehr eine Amtszeit. Das wars. Dasselbe kann man von der derzeitigen Türkei nicht sagen. Abgesehen davon sind die Menschen in der Türkei NICHT mehrheitlich pro-westlich. Die Wählerschaft von AKP und MHP sind das nunmal nicht - sie stellen die absolute Mehrheit. Pro-westlich sind lediglich Anhänger der CHP. Das ist eine Minderheit. Die CHP hat sowieso nichts mehr zu melden in der Türkei. Spätestens in 4 Jahren, also im Jahr 2023, wird die Türkei den Kemalismus ganz offiziell absägen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von nietoperz »

relativ hat geschrieben: Oder glaubst du eine normal gepolter Mensch würde sich nur für sowas wie den heiligen Krieg anheuern lassen.
Jeder, der im normalen Leben gut klar kommt, braucht weder göttlichen Beistand noch Paradies. In den Jihad ziehen in der Tat nur die Zivilversager. Entweder sind sie selbst zu doof für alles andere, oder ihre Lebensumstände bringen sie dazu. Auch in Syrien sind viele arme Schlucker zu ISIS übergelaufen, weil sie dort ein geregeltes Einkommen hatten.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

Kardux hat geschrieben:(11 Jan 2019, 08:46)

Das beantwortet nicht meine Frage!!
da bin ich nicht zuständig. fragen sie doch die Bundesregierung auf Facebook, oftmals antworten die.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Kardux »

nietoperz hat geschrieben:(11 Jan 2019, 09:50)

Jeder, der im normalen Leben gut klar kommt, braucht weder göttlichen Beistand noch Paradies. In den Jihad ziehen in der Tat nur die Zivilversager. Entweder sind sie selbst zu doof für alles andere, oder ihre Lebensumstände bringen sie dazu. Auch in Syrien sind viele arme Schlucker zu ISIS übergelaufen, weil sie dort ein geregeltes Einkommen hatten.
Ihre Aussage kann ich bestätigen, wobei man auch sagen muss, dass sich auch erfolgreiche Menschen dem IS angeschlossen haben - aus voller Überzeugung.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von relativ »

Audi hat geschrieben:(11 Jan 2019, 09:48)

Wer oder was sind denn pro westliche Rebellen? Sind diese edelste Islamisten?
In erster Instanz waren dies meist junge Bürger, die sich mehr Demokratie wünschten , nachdem Assad gegen diese bewegung gewalttätig wurde , wollten sie auch Assad nicht mehr, der Rest ist Geschichte.
Die letze Gruppe die von den USA unterstützt worden ist, ist mit kopfabschneiden eines 12 jährigen"pro assad*" erwischt worden....
Ja ganz schlimm, daher sind dies natürlich auch alles islamisten. :?: Du kannst dir hier gerne deine Welt so zimmern, wie du sie ideologisch gerade brauchst, aber es macht sie eben nicht richtig.
Wer nicht unterscheiden kann/will zwischen Intention von Gruppen und den folgen von langen Kriegen/Bürgerkriegen mit all ihren Grausamkeiten (ob jetzt mit wahren Geschichten, oder Erfundenen), mit dem gibt es dazu eigentlich auch nix mehr zu diskutieren.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Audi »

relativ hat geschrieben:(11 Jan 2019, 09:50)

Also mehr Verschwörung brauch ich jetzt nicht mehr. Es ist klar geworden, daß du hier im Trüben fischst.
Überhaupt nicht. Ich denke einfach nur mit. Wenn eine Linie gezogen wird und auf einmal kommt ein Chemie Angriff macht es einen stutzig.
Wenn die syrische Armee ein Ort 99% erobert hat und ein völlig sinnloser Chemieangriff Beginnt werde ich misstrauisch.
Und überall Weißhelme die aus dem Westen unterstützt werden sind dabei. Überall wo Al nusra ist sind diese dabei.
Sogar Dänemark hat die Unterstützung eingestellt weil es auffällig geworden ist. Das ist keine VT sondern fakt
Und die Angriffe werden immer von den Weißhelmen berichtet wenn die Rebellen am Arsch sind. Für dich eine VT für mich unlogisch
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Kardux »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Jan 2019, 09:53)

da bin ich nicht zuständig. fragen sie doch die Bundesregierung auf Facebook, oftmals antworten die.
Sie hatten behauptet, Deniz Yücel sei Agent des BND gewesen (oder ist es noch?) und begründen damit seine Festnahme.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von nietoperz »

Kardux hat geschrieben:(11 Jan 2019, 09:56)

Ihre Aussage kann ich bestätigen, wobei man auch sagen muss, dass sich auch erfolgreiche Menschen dem IS angeschlossen haben - aus voller Überzeugung.
Denen hat etwas anderes gefehlt. Geld und Erfolg machen nicht jeden glücklich. Bitte diesen Lyrics lauschen:

[youtube][/youtube]
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Audi »

relativ hat geschrieben:(11 Jan 2019, 09:58)

In erster Instanz waren dies meist junge Bürger, die sich mehr Demokratie wünschten , nachdem Assad gegen diese bewegung gewalttätig wurde , wollten sie auch Assad nicht mehr, der Rest ist Geschichte.


Ja ganz schlimm, daher sind dies natürlich auch alles islamisten. :?: Du kannst dir hier gerne deine Welt so zimmern, wie du sie ideologisch gerade brauchst, aber es macht sie eben nicht richtig.
Wer nicht unterscheiden kann/will zwischen Intention von Gruppen und den folgen von langen Kriegen/Bürgerkriegen mit all ihren Grausamkeiten (ob jetzt mit wahren Geschichten, oder Erfundenen), mit dem gibt es dazu eigentlich auch nix mehr zu diskutieren.
Welche Gruppen waren denn Pro westlich? Bei wiki finde ich das die "FSA" Mit ethnischer Säuberung und Christenverfolgung und Korruption aufgefallen ist. Als diese noch stark war.
Ist das jetzt gut weil diese Pro westlich waren?
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von nietoperz »

Audi hat geschrieben: Welche Gruppen waren denn Pro westlich? Bei wiki finde ich das die "FSA" Mit ethnischer Säuberung und Christenverfolgung und Korruption aufgefallen ist.
Ein guter Anfang.
Bei Wiki findest du auch eine nüchterne und sachliche Zusammenfassung der Entwiclung der FSA. https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Syrische_Armee

Einfach mal lesen, dann wirst du auch weniger emotional argumentieren und dein Schwarz-Weiß-Denken aufgeben.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von relativ »

Kardux hat geschrieben:(11 Jan 2019, 09:50)

Sie brauchen die syrische Opposition nicht für unmündig zu erklären. Für ihre Taten sind sie selbst verantwortlich. Viele westliche Staaten haben sogar noch bis letztes Jahr diese imaginäre Freie Syrische Armee unterstützt, obwohl man ganz genau wusste, dass es sich um eine Ansammlung von pro-türkischen Jihadisten handelt. Der Westen hat sich lange genug vor dieses jihadistische Gesocks gestellt. Am Westen lag es gewiss nicht. Die Radikalisierung haben die Türkei und Katar schnell vorangetrieben, aber die FSA waren ja auch willige Handlanger.
Ich stelle mich diesbezüglich vor niemanden, noch erteile ich hier Absolution für Taten, obwohl ich weiss, daß es noch nie Kriege gab, wo es sowas nicht gab.
Klingt bei dir ein wenig so, als hätte der Westen lieber all seine Liebe und Zuneigung der YPG geben sollen. Da wäre der Bündnispartner Türkei aber ziemlich begeistert gewesen. Ich meine der Westen hätte entweder dort voll einsteigen sollen, oder sich gleich ganz raushalten muessen. Halbseiden ist noch schlechter...
Und nur so zur Erinnerung an all jene Unterstützer der syrischen Opposition bzw. deren Mitglieder:

1. Erst verkaufte Erdo Aleppo an die Russen, damit seine Soldaten erstmals in Syrien einmarschieren konnten (Operation Euphrates Shield)
2. Dann verkauft Erdo Ost-Ghouta an die Russen, damit seine Soldaten Efrîn angreifen durften (Russen machten den Luftraum frei)
3. Derzeit ziehen pro-türkische Rebellen aus Idlib ab, al-Qaida rückt nach. Damit will man wohl einen neuen Deal mit den Russen vorbereiten --> die Gebiete östlich des Euphrates.
4. Dann schießst Erdo aus lauter Freundschaft zu Putin mal einen Jet von ihm ab...meinst du nicht, daß du hier ein wenig zu dick aufträgst?
Und was springt dabei für die syrische Opposition heraus? Die großen sunnitischen Zentren in Syrien wurden allesamt an Assad abgegeben. Es fehlt noch Idlib. Wo sind die kritischen Stimmen der syrischen Opposition? War es etwa das Ziel der Demos im Jahr 2011 gegen Assad, dass man am Ende Kurden massakriert und die türkische Fahne trägt? Das soll also die syrische Opposition sein?
Hast du es noch nicht begriffen. Die syrische Opposition ist zerschlagen und geflohen, die meisten leben schon im Ausland. Wenigstens dies haben Erdo , Putin, Assad , Iran und der Westen geschafft. Syrien in der Hand von Extremisten aller Couleur und dazwischen ein paar Kurden, die immer noch auf ihren eigenen Staat hoffen.

Die Verrohung begann schon sehr früh. Dennoch hielt der Westen an diesen Extremisten und damit ihren Methoden fest. Das Abschlachten von Minderheiten erfolgte sehr früh. Und die grausamen Hinrichtungen von feindlichen Soldaten ebenso.
Ja,ja alles Extremisten für Erdo und andere sind die YPG Extremisten welches du z.B. vehemment zurückweist. Das Wort wird mir hier zu inflationär gebraucht.

Die USA ist weiterhin Teil des Westens, daran ändert die temporäre Situation mit Trump nichts. Er wird höchstwahrscheinlich abgewählt und wenn nicht hat er nur mehr eine Amtszeit. Das wars. Dasselbe kann man von der derzeitigen Türkei nicht sagen. Abgesehen davon sind die Menschen in der Türkei NICHT mehrheitlich pro-westlich. Die Wählerschaft von AKP und MHP sind das nunmal nicht - sie stellen die absolute Mehrheit. Pro-westlich sind lediglich Anhänger der CHP. Das ist eine Minderheit. Die CHP hat sowieso nichts mehr zu melden in der Türkei. Spätestens in 4 Jahren, also im Jahr 2023, wird die Türkei den Kemalismus ganz offiziell absägen.
Erstaunlich, fast alles was du geschrieben hast ist falsch, oder hypothetisch.
1. Die Türkei ist sehrwohl noch eine Demokratie, auch wenn sie einen Weg beschreitet der uns nicht gefallen kann.
2. Aufgeben tue ich die Türkei aber noch nicht, da , anders als von dir behauptet, min 50% der Türken sehrwohl pro Westlich sind und auch nicht alle die Erdo gewählt haben, sind Anti Westlich eingestellt.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Audi »

nietoperz hat geschrieben:(11 Jan 2019, 10:13)

Ein guter Anfang.
Bei Wiki findest du auch eine nüchterne und sachliche Zusammenfassung der Entwiclung der FSA. https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Syrische_Armee

Einfach mal lesen, dann wirst du auch weniger emotional argumentieren und dein Schwarz-Weiß-Denken aufgeben.
Die FSA kontrollierte dort mehrere Grenzposten in die Türkei und konnte sich somit von dort logistisch versorgen. Dieses Gebiet war bis auf einige Militärstützpunkte fast vollständig der Kontrolle der syrischen Regierung entglitten

Genau da liegt das Problem. Man hat den Krieg von außen angestachelt. Islamisten aller Welt sickerten ein. Nette Show der Aufstieg der FSA man sollte aber doch zwischen den Zeilen lesen

Vor allem die Aleppo Geschichte war eine Katastrophe. Rebellen haben sich noch beschwert das dort so gut wie niemand von Assad befreit werden wollte. Al nusra (Al quadia) wurde zu moderaten Rebellen erklärt.... Einfach ekelhaft
Zuletzt geändert von Audi am Fr 11. Jan 2019, 10:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von relativ »

Audi hat geschrieben:(11 Jan 2019, 09:58)

Überhaupt nicht. Ich denke einfach nur mit. Wenn eine Linie gezogen wird und auf einmal kommt ein Chemie Angriff macht es einen stutzig.
Wenn die syrische Armee ein Ort 99% erobert hat und ein völlig sinnloser Chemieangriff Beginnt werde ich misstrauisch.
Und überall Weißhelme die aus dem Westen unterstützt werden sind dabei. Überall wo Al nusra ist sind diese dabei.
Sogar Dänemark hat die Unterstützung eingestellt weil es auffällig geworden ist. Das ist keine VT sondern fakt
Und die Angriffe werden immer von den Weißhelmen berichtet wenn die Rebellen am Arsch sind. Für dich eine VT für mich unlogisch
Ich habe dir das Beispiel Idlib gegeben, da kam aber nix von dir und jetzt kommst du wieder mit dieser Verschwörung daher , ohne das Pardoxon Idlib aufzuklären.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von nietoperz »

Audi hat geschrieben: Islamisten aller Welt sickerten ein.
Was die FSA letztlich ruiniert hat. Sie glaubten wohl, dass jeder Feind Assads der Revolution nützlich wäre.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von relativ »

nietoperz hat geschrieben:(11 Jan 2019, 10:26)

Was die FSA letztlich ruiniert hat. Sie glaubten wohl, dass jeder Feind Assads der Revolution nützlich wäre.
Tja wer jeden verrückten und verbohrten Extremisten zu seiner Party einläd, nur damit dort Stimmung herrscht, darf sich übers Aufräumen nicht beschweren.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

relativ hat geschrieben:(11 Jan 2019, 10:39)

Tja wer jeden verrückten und verbohrten Extremisten zu seiner Party einläd, nur damit dort Stimmung herrscht, darf sich übers Aufräumen nicht beschweren.
Und irgendwann wird Syrien genau das ueber die Putin Russen sagen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von nietoperz »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(11 Jan 2019, 10:52)

Und irgendwann wird Syrien genau das ueber die Putin Russen sagen.
Und wir über die Erdogan-Türken.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von imp »

Die Welt ist sich halbwegs einig, dass das Syrienproblem schon früh und seither dauernd vom Agieren externer Kräfte bestimmt war. Das gilt für Russland und Iran, für regierungsfreundliche Freiwillige wie mehr oder minder staatlich herangeführte Gruppen, das gilt auch für die türkischen Kurdenorganisationen, die den syrischen Kurdenorganisationen hinzukamen, für die verschiedenen US- und sonstigen Bemühungen um den Aufbau halbwegs gefügiger, vorzeigbarer Opposition, um die Bemühungen mancher Islamstaaten um eine anders orthodoxe Sorte Opposition, um das Wirken der Türkei, auch ISIS ist natürlich eine komplexe Gemengelage, genau wie die Interaktion mit der Lage im Irak und die Eingriffsbedürfnisse aus Israel. Egal, wie man das im einzelnen alles bewertet: Syrien war in dem Konflikt nie mit sich allein beschäftigt.

Weniger Einigkeit dürfte es um die Frage gehen, wie der Einfluss verschiedener Staaten und Interessenten auf die Konfliktparteien ganz am Anfang und vorher aussah und welche Wirkung das hatte. Wenn die Regierung in Syrien halbwegs ernsthaft auf eine Zukunft setzen will, sollte sie das Thema besser auch nicht weiter beleuchten, jedenfalls vorerst.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

Kardux hat geschrieben:(11 Jan 2019, 09:59)

Sie hatten behauptet, Deniz Yücel sei Agent des BND gewesen (oder ist es noch?) und begründen damit seine Festnahme.
die Behauptung geht auf türkische quellen zurück.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Kardux »

relativ hat geschrieben:Ich stelle mich diesbezüglich vor niemanden, noch erteile ich hier Absolution für Taten, obwohl ich weiss, daß es noch nie Kriege gab, wo es sowas nicht gab.
Klingt bei dir ein wenig so, als hätte der Westen lieber all seine Liebe und Zuneigung der YPG geben sollen. Da wäre der Bündnispartner Türkei aber ziemlich begeistert gewesen. Ich meine der Westen hätte entweder dort voll einsteigen sollen, oder sich gleich ganz raushalten muessen. Halbseiden ist noch schlechter...
Ich hatte auch nicht vor, Kriegsparteien nach pazifistischen Werten zu beurteilen. Ja, wo gehobelt wird, da fallen auch Späne - schon klar. Diese Späne waren und sind aus meiner Sicht aber nicht akzeptabel gewesen. Ich habe auch nicht behauptet, dass der Westen von Anfang an, seine "Liebe und Zuneigung" der YPG hätte geben sollen. Die Unterstützung der syrischen Opposition war legitim. Was ich nicht legitim fand, war die Forderung, dass die syrische Opposition ganz Syrien erhalten sollte. Des Weiteren war es nicht legitim, dass der Westen, angeführt von den USA (unter Obama) nicht willens war, der Türkei und den Golfarabern zu vermitteln, dass man eine Radikaliersung der FSA nicht hinnimmt.
relativ hat geschrieben:4. Dann schießst Erdo aus lauter Freundschaft zu Putin mal einen Jet von ihm ab...meinst du nicht, daß du hier ein wenig zu dick aufträgst?
Wo trage ich genau dick auf? Meine Aussagen sind belegt. Werfen Sie einen Blick auf den Bürgerkriegsverlauf. Auf google finden Sie etliche Berichte hierzu.

Die Zeiten in denen ein russischer Jet abgeschossen wurde, waren vor den von mir beschriebenen Geschehnissen. Der Kniefall Erdos gegenüber Putin war reine Realpolitik um in Syrien Fuß zu fassen. Sonst hätten die YPG mit der Unterstützung der USA die gesamte Südflanke der Türkei kontrolliert.
relativ hat geschrieben:Hast du es noch nicht begriffen. Die syrische Opposition ist zerschlagen und geflohen, die meisten leben schon im Ausland. Wenigstens dies haben Erdo , Putin, Assad , Iran und der Westen geschafft. Syrien in der Hand von Extremisten aller Couleur und dazwischen ein paar Kurden, die immer noch auf ihren eigenen Staat hoffen.
Ich habe es sehr wohl begriffen. Sie sind es ja, der zwischen "pro-westlichen Rebellen" und "islamistischen Terrorgruppen" unterscheiden will. Es ist Ihre Wortwahl, die realitätsfremd ist und den Eindruck erweckt, dass man nichts aus diesem Konflikt begriffen hätte.
relativ hat geschrieben:Ja,ja alles Extremisten für Erdo und andere sind die YPG Extremisten welches du z.B. vehemment zurückweist. Das Wort wird mir hier zu inflationär gebraucht.
Selbstverständlich sind pro-türkische Jihadisten extremistisch. Was sollen sie sonst sein? Viele dieser Jihadisten sind ehemalige IS-Kämpfer. Die neuen Uniformen täuschen von der Gesinnung nicht hinweg. Den Beweis hierfür findet man in Efrîn. Wissen Sie eigentlich wo Efrîn liegt? Wissen Sie was dort seit 2018 geschieht?
relativ hat geschrieben:Erstaunlich, fast alles was du geschrieben hast ist falsch, oder hypothetisch.
1. Die Türkei ist sehrwohl noch eine Demokratie, auch wenn sie einen Weg beschreitet der uns nicht gefallen kann.
2. Aufgeben tue ich die Türkei aber noch nicht, da , anders als von dir behauptet, min 50% der Türken sehrwohl pro Westlich sind und auch nicht alle die Erdo gewählt haben, sind Anti Westlich eingestellt.
Was ist falsch? Dass Trump nicht mehr als zwei Amtszeiten regieren darf? Oder das die absolute Mehrheit der türkischen Wähle die rechtsextreme MHP bzw. den türkischen Ableger der Muslimbrüder - die AKP - wählen? Was genau ist falsch?

1. In der Türkei existiert keine Gewaltenteilung. Fakt. Damit ist die Türkei mitnichten eine Demokratie. Abgesehen davon war sie auch davor nicht demokratisch. Die kemalistische Verfassung ist zutiefst faschistisch - Türkei den Türken, ist die treibende Maxime.
2. Sie müssen die Türkei nicht aufgeben. Fakt ist jedoch, dass die meisten pro-westlichen Türken entweder inhaftiert sind, ins Exil geflohen sind, oder versuchen ins Exil zu fliehen. Die anti-westliche Rhetorik Erdos (speziell vor Wahlen) beweist das Gegenteil von Ihren Behauptungen. Erdo weiß nur zu gut, wie er die Herzen der Türken gewinnt. Hetze gegen Israel, die USA, Europa, Verschwörungstheorien und Plänen zur territorialen Expansion. Eine durch und durch faschistische Gesellschaft spricht er da an. Sein Erfolg gibt ihm Recht.

Wenn wir bis 2023 noch lebendig sind und weiter in diesem Forum aktiv sind, sprechen wir uns. Bis dahin dürfen Sie natürlich weiter an eine pro-westliche Türkei glauben.
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