Sind Demonstrationen sinnvoll?

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unity in diversity
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Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von unity in diversity »

Solche Ventilveranstaltungen emotionalisieren und polarisieren.
Man kann sicher sein, dass sich zu jeder beliebigen Demo Gegen-Demonstranten einfinden.
Befinden sie sich in Hörweite zueinander, nimmt die Gruppenintelligenz in bestürzender Weise ab.
Sie werden alle keifig, so als hätte jemand den parteiübergreifenden Taktstock gehoben.
Dann wird es für die Polizei mühsam, die Gruppen auseinander zu halten. Ausserdem ist Polizei nicht immer völlig neutral.
Muss man das Demonstrationsrecht an bestimmten Orten und zu bestimmten Themen einschränken, um Tumulte und Unruhen zu verhindern?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Polibu

Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Polibu »

Ist das das einzige Grundrecht, welches du abschaffen möchtest oder kommt da noch mehr?
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von unity in diversity »

Polibu hat geschrieben:(27 Aug 2018, 23:45)

Ist das das einzige Grundrecht, welches du abschaffen möchtest oder kommt da noch mehr?
Sind Demos noch zeitgemässe Meinungsbekundungen, oder existieren intelligentere Möglichkeiten?
Grundrechte sind gut und richtig, aber wenn Menschen dabei geschädigt werden können, muss man überlegen, wie man es gefahrlos hinbekommt.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Polibu »

unity in diversity hat geschrieben:(27 Aug 2018, 23:51)

Sind Demos noch zeitgemässe Meinungsbekundungen, oder existieren intelligentere Möglichkeiten?
Grundrechte sind gut und richtig, aber wenn Menschen dabei geschädigt werden können, muss man überlegen, wie man es gefahrlos hinbekommt.
Demonstrationen sind ein Ventil. In der Regel laufen sich ja auch friedlich ab. Wenn dieses Ventil weggenommen wird, dann suchen sich die Leute ein neues Ventil. Es wäre nicht schlau Demonstrationen zu verbieten.
Zuletzt geändert von Polibu am Di 28. Aug 2018, 00:03, insgesamt 1-mal geändert.
Raul71
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Raul71 »

unity in diversity hat geschrieben:(27 Aug 2018, 23:38)

Solche Ventilveranstaltungen emotionalisieren und polarisieren.
Man kann sicher sein, dass sich zu jeder beliebigen Demo Gegen-Demonstranten einfinden.
Befinden sie sich in Hörweite zueinander, nimmt die Gruppenintelligenz in bestürzender Weise ab.
Sie werden alle keifig, so als hätte jemand den parteiübergreifenden Taktstock gehoben.
Dann wird es für die Polizei mühsam, die Gruppen auseinander zu halten. Ausserdem ist Polizei nicht immer völlig neutral.
Muss man das Demonstrationsrecht an bestimmten Orten und zu bestimmten Themen einschränken, um Tumulte und Unruhen zu verhindern?
Können sie mir mitteilen, was sie eigentlich wollen. Irgendwann ist mal gut. Alles unter den Tisch zu kehren, bringt irgendwann den Vulkaneffekt. Warum haben sie das nicht anlässlich G20 in Hamburg geschrieben?
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von unity in diversity »

Polibu hat geschrieben:(27 Aug 2018, 23:53)

Demonstrationen sind ein Ventil. In der Regel laufen sich ja auch friedlich ab. Wenn diese Ventil weggenommen wird, dann suchen sich die Leute ein neues Ventil. Es wäre nicht schlau Demonstrationen zu verbieten.
Stimmt, Deckel drauf und gähren lassen, ist gefährlicher, weil da was unkontrolliert hochgehen kann.
Demos umleiten, oder Gegendemos in andere Orte verlegen?
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von unity in diversity »

Raul71 hat geschrieben:(27 Aug 2018, 23:58)

Können sie mir mitteilen, was sie eigentlich wollen. Irgendwann ist mal gut. Alles unter den Tisch zu kehren, bringt irgendwann den Vulkaneffekt. Warum haben sie das nicht anlässlich G20 in Hamburg geschrieben?
Stimmt, G20 war fast Bürgerkrieg, das gilt es zu verhindern.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Polibu »

unity in diversity hat geschrieben:(27 Aug 2018, 23:58)

Stimmt, Deckel drauf und gähren lassen, ist gefährlicher, weil da was unkontrolliert hochgehen kann.
Demos umleiten, oder Gegendemos in andere Orte verlegen?
Über solche Maßnahmen liesse sich reden. Demo und Gegendemo müssen nicht zeitgleich am gleichen Ort stattfinden. Die könnte man zeitlich oder örtlich trennen.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von unity in diversity »

Polibu hat geschrieben:(28 Aug 2018, 00:04)

Über solche Maßnahmen liesse sich reden. Demo und Gegendemo müssen nicht zeitgleich am gleichen Ort stattfinden. Die könnte man zeitlich oder örtlich trennen.
Kann man jedes Demo-Thema zulassen, oder kann es Themen geben, bei denen die Teilnehmer jede politisch/moralische Reife vermissen lassen und wer entscheidet darüber?
Zuletzt geändert von unity in diversity am Di 28. Aug 2018, 00:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Schnitter »

unity in diversity hat geschrieben:(28 Aug 2018, 00:14)

Kann man jedes Demo-Thema zulassen, oder kann es Themen geben, bei denen die Teilnehmer jede politisch/moralische Reife vermissen lassen?
Linksextremisten und Rechtsextremisten können sich gerne stundelang die Schnauze einschlagen. Da ist das Demorecht zu lockern.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von unity in diversity »

Schnitter hat geschrieben:(28 Aug 2018, 00:19)

Linksextremisten und Rechtsextremisten können sich gerne stundelang die Schnauze einschlagen. Da ist das Demorecht zu lockern.
Bedenke die Kollateralschäden, Sachbeschädigungen, Gefährdung von Unbeteiligten...
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Polibu »

unity in diversity hat geschrieben:(28 Aug 2018, 00:14)

Kann man jedes Demo-Thema zulassen, oder kann es Themen geben, bei denen die Teilnehmer jede politisch/moralische Reife vermissen lassen und wer entscheidet darüber?
Jedes Thema. Alles andere ist keine Freiheit.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von unity in diversity »

Polibu hat geschrieben:(28 Aug 2018, 00:22)

Jedes Thema. Alles andere ist keine Freiheit.
Die einen rufen "Nazis-raus", die anderen "Linke-raus", beides überaus anspruchsvolle und liberale Themen, muss man schon sagen.
Keine Seite erklärt, wo ihre Gegner hin fliehen sollen.
Man weigert sich beharrlich, Themen ohne Eskalationspotenzial zu akzeptieren.
Sind Demos nur was für Einfältige?
Zuletzt geändert von unity in diversity am Di 28. Aug 2018, 03:15, insgesamt 1-mal geändert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Vongole »

unity in diversity hat geschrieben:(28 Aug 2018, 01:40)

(..)
Sind Demos nur was für Einfältige?
Einfältig sind nur die, die in diesem Strang diskutieren wollen/sollen, denn deswegen wurde er wohl eröffnet.
Grundrechte stehen nicht zur Disposition.
Am Yisrael Chai

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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von unity in diversity »

Vongole hat geschrieben:(28 Aug 2018, 01:51)

Einfältig sind nur die, die in diesem Strang diskutieren wollen/sollen, denn deswegen wurde er wohl eröffnet.
Grundrechte stehen nicht zur Disposition.
Grundrechte können missbraucht werden, siehe Chemnitz.
Nicht jede Meinungsässerung kann man einfach ignorieren, ohne Fragen zu stellen.
Demos sollen kanalisieren, können aber ausser Kontrolle geraten, weil man zu wenig Polizei vor Ort hat. Kaputtgespart, wie es so arg vereinfacht heisst.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von apartofme »

unity in diversity hat geschrieben:(27 Aug 2018, 23:38)
Solche Ventilveranstaltungen emotionalisieren und polarisieren.
Man kann sicher sein, dass sich zu jeder beliebigen Demo Gegen-Demonstranten einfinden.
Befinden sie sich in Hörweite zueinander, nimmt die Gruppenintelligenz in bestürzender Weise ab.
Sie werden alle keifig, so als hätte jemand den parteiübergreifenden Taktstock gehoben.
Dann wird es für die Polizei mühsam, die Gruppen auseinander zu halten. Ausserdem ist Polizei nicht immer völlig neutral.
Allein in Berlin gibt es jedes Jahr knapp 1000 politische Kundgebungen und Demonstrationen. Die wenigsten dieser Demonstrationen werden von Gegendemonstrationen begleitet.

Wer normalerweise nicht zu solchen Kundgebungen geht, wird durch sie in der Regel nur durch die Massenmedien konfrontiert. Die Massenmedien - insbesondere die Landesweiten - heben aber logischerweise nur jene Kundgebungen hervor, die sich durch Skandale auszeichnen.

Die große Mehrheit der Kundgebungen ist aber friedlich und wird von Menschen auch als Vehikel für politisches Networking genutzt. Logischerweise findet politisches Networking im 21. Jahrhundert zunehmend auch über das Internet statt, sodass diese Funktion heute weniger relevant erscheint. Aus verschiedenen Gründen halte ich das Networking in der realen Welt aber nach wie vor für bedeutend effektiver, wenn es um die Erreichung der eigenen politischen Ziele geht.

Das beantwortet noch nicht die Frage, ob die Demonstration für jedes politische Ziel auch das Mittel der Wahl ist. Insbesondere bei sehr kontroversen Themen kann es manchmal hilfreicher sein, aktiv den Dialog gerade mit seinen politischen Rivalen zu suchen.
Tankies gonna tank...
Senexx

Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Senexx »

Polibu hat geschrieben:(28 Aug 2018, 00:04)

Über solche Maßnahmen liesse sich reden. Demo und Gegendemo müssen nicht zeitgleich am gleichen Ort stattfinden. Die könnte man zeitlich oder örtlich trennen.
"Gegendemos" gehen in der Regel von gewaltbereilten Linken aus, die den Rechten das Recht auf Demo bestreiten wollen. Sie wollen immer wieder Weimarer Verhältnisse herstellen. Dazu darf es nicht kommen. Zeitgleiche Gegendemos muss man einfach verbieten und entschlossen mit allen Mitteln verhindern.
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bnd
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von bnd »

Ich bin immer wieder verwundert, wie viele Leute offensichtlich Zeit und Lust haben bei solchen Demos mitzuwirken :?:
Das würde mir im Traum nicht einfallen. Der noch größere Blödsinn als Demos sind aber in der Tat die Gegendemos :D
"Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf!"
-Katrin Göring-Eckardt, Bündnis 90/Die Grünen
Stoner

Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Stoner »

unity in diversity hat geschrieben:(28 Aug 2018, 01:58)

Grundrechte können missbraucht werden, siehe Chemnitz.
Wer wäre denn Ihrer Meinung nach zuständig dafür, diesen Missbrauch zu bestimmen?
Oder denken Sie an eine Anwendung der Notstandsgesetze (innere Spannungen)?
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imp
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von imp »

unity in diversity hat geschrieben:(27 Aug 2018, 23:38)
Man kann sicher sein, dass sich zu jeder beliebigen Demo Gegen-Demonstranten einfinden.
Nein.
Muss man das Demonstrationsrecht an bestimmten Orten und zu bestimmten Themen einschränken, um Tumulte und Unruhen zu verhindern?
Ja, beispielsweise am KZ. Viele Landtage haben auch Bannmeilen.

Im Allgemeinen sind Demos aber rechtens. Ob man was davon hat, ist fraglich. Der Mensch soll ja am Tag 10.000 Schritte tun.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Skeptiker

Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Skeptiker »

Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand das Demonstrationsrecht signifikant einschränken oder abschaffen möchte. Daher wird es diese Demos geben, ob man das als sinnvoll ansieht oder nicht.

Als sinnvoll sehe ich es auf jeden Fall an, die Betreiber dieser Demos stark in die Pflicht zu nehmen, was Straftaten angeht, die aus der Demo heraus begangen werden. Auch würde ich bei der Genehmigung von Demos auf potentielle Kollateralschäden stärker Rücksicht nehmen. Wer Meinungsäußerung mit Gewaltkult verbindet, der hat offensichtlich andere Ziele.
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imp
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von imp »

Skeptiker hat geschrieben:(28 Aug 2018, 09:19)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand das Demonstrationsrecht signifikant einschränken oder abschaffen möchte.
Die historische Erfahrung zeigt anderes.
Auch gibt es seit Jahren immer mal wieder Vorstöße, Demonstranten oder Anmelder an Polizeikosten zu beteiligen. Das macht Demonstrationen faktisch undurchführbar, da eine Gegenpartei jederzeit Kostenverursacher einschleusen könnte.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Humelix33
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Humelix33 »

unity in diversity hat geschrieben:(27 Aug 2018, 23:38)

Solche Ventilveranstaltungen emotionalisieren und polarisieren.
Man kann sicher sein, dass sich zu jeder beliebigen Demo Gegen-Demonstranten einfinden.
Befinden sie sich in Hörweite zueinander, nimmt die Gruppenintelligenz in bestürzender Weise ab.
Sie werden alle keifig, so als hätte jemand den parteiübergreifenden Taktstock gehoben.
Dann wird es für die Polizei mühsam, die Gruppen auseinander zu halten. Ausserdem ist Polizei nicht immer völlig neutral.
Muss man das Demonstrationsrecht an bestimmten Orten und zu bestimmten Themen einschränken, um Tumulte und Unruhen zu verhindern?
Man müsste eher schauen, wie es um die Legalisierung von Gegendemonstrationen aussieht, weil durch diese automatisch ein enormes Konfliktpotential entsteht, wie man auch wieder aktuell sehen konnte.

Vor allem sind sämtliche Demonstrationen, in den letzten Jahrzehnten, nur Pseudodemos gewesen. Von AfD, über SPD bis hin zu den Grünen und Linken.

Eine klassische, und sinnvolle, Demo soll ja eigentlich ortsansässige Bürger ansprechen, optimalerweise von einem oder mehreren Bürgern dann auch organisiert, die ihre Unzufriedenheit in kurzer und verbal kräftiger Art und Weise bei der jeweiligen Demo kundgeben, und nicht vorrangig Gewerkschaften, Organisationen ODER Parteien/Parteifreunde, die sich zusammentrommeln, und mit sämtlichen Verkehrsmitteln rangekarrt werden, das ist eine verzerrte Stimmungsmache, die manipulativ ein Bild eines "Themas" nachher darstellt.

Der einfache Bürger, der in dem Ort wohnt, und sich aufgerufen fühlt, dahin zu gehen, nur der kann ein ungefähres Bild am Ende darstellen, wie die Tendenz in dem jeweiligen Ort sein KÖNNTE, und diese Meinung ist aufgrund der Meinungsfreiheit zu respektieren, egal welcher Demo man sich dann anschließen möchte.

Von daher sehe ich sehr viele Demos der letzten Zeit als sinnlos an, weil sie nur als Werbung der eigenen Ideologie gedient haben, aber nicht hauptsächlich von den Bürgern, und man nur darauf bedacht ist das eigene Weltbild auch mit ortsfremden Leuten falsch darzustellen, wie gesagt, das gilt für Alle. Was der neutrale Bürger denkt, das ist interessant, Parteiwerbung oder Ähnliches muss und soll eigentlich anders gemacht werden.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Tomaner »

Senexx hat geschrieben:(28 Aug 2018, 04:48)

"Gegendemos" gehen in der Regel von gewaltbereilten Linken aus, die den Rechten das Recht auf Demo bestreiten wollen. Sie wollen immer wieder Weimarer Verhältnisse herstellen. Dazu darf es nicht kommen. Zeitgleiche Gegendemos muss man einfach verbieten und entschlossen mit allen Mitteln verhindern.
Gegendemos gehen in der Regel von Bündnissen aus, die nicht gewalttätig sind. Braunen Mob alleine die Straßen in unseren Städten zu überlassen ist undenkbar. Wer soll uns in unseren Städten verbieten, gegen Menschenhass und Intoleranz, sowie Nazideutschlandhass, auf die Straßen zu gehen und den braunen Dreck wegzukehren? Willst du wieder Konzentrationslager für Demokraten, die sich Nazis in den Weg stellen ? Oder was willst du mit uns machen, wenn wir es weiterhin tun?
Tomaner
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Tomaner »

Humelix33 hat geschrieben:(28 Aug 2018, 11:16)

Man müsste eher schauen, wie es um die Legalisierung von Gegendemonstrationen aussieht, weil durch diese automatisch ein enormes Konfliktpotential entsteht, wie man auch wieder aktuell sehen konnte.

Vor allem sind sämtliche Demonstrationen, in den letzten Jahrzehnten, nur Pseudodemos gewesen. Von AfD, über SPD bis hin zu den Grünen und Linken.

Eine klassische, und sinnvolle, Demo soll ja eigentlich ortsansässige Bürger ansprechen, optimalerweise von einem oder mehreren Bürgern dann auch organisiert, die ihre Unzufriedenheit in kurzer und verbal kräftiger Art und Weise bei der jeweiligen Demo kundgeben, und nicht vorrangig Gewerkschaften, Organisationen ODER Parteien/Parteifreunde, die sich zusammentrommeln, und mit sämtlichen Verkehrsmitteln rangekarrt werden, das ist eine verzerrte Stimmungsmache, die manipulativ ein Bild eines "Themas" nachher darstellt.

Der einfache Bürger, der in dem Ort wohnt, und sich aufgerufen fühlt, dahin zu gehen, nur der kann ein ungefähres Bild am Ende darstellen, wie die Tendenz in dem jeweiligen Ort sein KÖNNTE, und diese Meinung ist aufgrund der Meinungsfreiheit zu respektieren, egal welcher Demo man sich dann anschließen möchte.

Von daher sehe ich sehr viele Demos der letzten Zeit als sinnlos an, weil sie nur als Werbung der eigenen Ideologie gedient haben, aber nicht hauptsächlich von den Bürgern, und man nur darauf bedacht ist das eigene Weltbild auch mit ortsfremden Leuten falsch darzustellen, wie gesagt, das gilt für Alle. Was der neutrale Bürger denkt, das ist interessant, Parteiwerbung oder Ähnliches muss und soll eigentlich anders gemacht werden.
Also ich Liste mal die Bündnispartner von unserer Stadt auf. Wie es hier eine Werbung einer eigenen Ideologie geben soll, bleibt dein Geheimnis. Hauptredner gegen Höckekundgebung waren katholischer Pfarrer und Sprecher der parteilose Abiturienten der Schülermitverwaltung, weil ein türkische Abiturient zwischen seinen Prüfungen von Nazis zusammengeschlagen wurde.


Aiki – Institut für Gesundheitsförderung und Selbstentwicklung
Aktionsgemeinschaft f. Arbeitnehmerfragen (afa) Schweinfurt
Alevitisches Kulturzentrum Schweinfurt e.V.
AltesLagerSanktPauli, Bastheim
Amnesty International Gruppe Schweinfurt
Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Schweinfurt
AWO Kreisverband Schweinfurt
BA-BI e.V. für Umwelt und Lebensschutz – Bürgerinitiative gegen Atomanlagen
Bayerische Sportjugend im BLSV Kreis Schweinfurt
Bayernpartei Unterfranken
Beirat für Menschen mit Behinderung, Schweinfurt
Bündnis 90/ Die Grünen Kreisverband Schweinfurt
Bund der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ) Stadtverband Schweinfurt
Bund für Geistesfreiheit Schweinfurt K.d.ö.R
Bund Naturschutz in Bayern e.V. Kreisgruppe Schweinfurt
Caritasverband für Stadt und Landkreis Schweinfurt e.V.
Christlicher Vereine Junger Menschen Schweinfurt e.V.
CSU Kreisverband Schweinfurt
Deutsch Finnische Gesellschaft, Bezirksverein Schweinfurt
DFG VK Büro / SALI und ver.di
DGB Jugend Nordbayern
DGB Region Unterfranken
Diakonisches Werk Schweinfurt e.V.
Die Linke Kreisverband Schweinfurt
Disharmonie Kulturverein
DKP Schweinfurt
ERV Schweinfurt
Erwerbslosenausschuss
Evang. Jugend im Dekanat Schweinfurt
Evang.-Luth. Dekanat Schweinfurt
Evang.-Luth. Kirchengemeinde Schweinfurt-Christuskirche
Frauen helfen Frauen e.V., Frauenhaus Schweinfurt
Frauenplenum Schweinfurt
Freundeskreis Châteaudun e.V.
FT Schweinfurt
„geo-net“ Netzwerk für Gerolzhofen
Gesellschaft zu beruflichen Förderung Schweinfurt mbH, Betriebsrat
GEW Kreisverband Schweinfurt
IG BAU Region Franken
IG Metall Schweinfurt
Initiative gegen das Vergessen, Schweinfurt
Integrationsbeirat der Stadt Schweinfurt
Kath. Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Schweinfurt
Kath. Stadtkirche Schweinfurt
Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (KDA) Schweinfurt
Kolpingfamilie Schweinfurt
KulturPackt für Schweinfurt
Lebenshilfe f. Behinderte e.V. Schweinfurt
Männer contra Gewalt e.V.
Mainfranken Motorsport Club Schweinfurt 1982 e.V
MLPD Schweinfurt
MSV Gerolzhofen e.V. im ADAC
Musikergemeinschaft Tonquadrat
NaturFreunde Bezirk Unterfranken
ödP Kreisverband Schweinfurt
Ökomenische Notfallseelsorge für Stadt und Landkreis Schweinfurt im St. Josefs Krankenhaus
Offene Behindertenarbeit des Diakonischen Werkes Schweinfurt
Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Bayern e.V.
Pfarrei Dreieinigkeit
Piratenpartei Schweinfurt
Rockverband Schweinfurt e.V.
Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft
Schweinfurter Autoren Gruppe
Schweinfurter Liste
Servicebetrieb Bau und Stadtgrün Schweinfurt, Personalrat
Sozialdienst katholischer Frauen, Schweinfurt
SPD Schweinfurt
Stadt Schweinfurt, Gesamtpersonalrat
Stadtjugendring Schweinfurt
Stattbahnhof
Stipgruppe SW-WÜ-BA Hans Böckler Stiftung
Türkisch Islamische Gemeinde zu Schweinfurt e.V.
TV 1862 Schweinfurt Oberndorf e.V.
VDK Kreisstelle Schweinfurt
ver.di Bezirk Schweinfurt
Walther Rathenau Schule, Personalrat
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Betrachter »

unity in diversity hat geschrieben:(27 Aug 2018, 23:38)

Solche Ventilveranstaltungen emotionalisieren und polarisieren.
Man kann sicher sein, dass sich zu jeder beliebigen Demo Gegen-Demonstranten einfinden.
Befinden sie sich in Hörweite zueinander, nimmt die Gruppenintelligenz in bestürzender Weise ab.
Sie werden alle keifig, so als hätte jemand den parteiübergreifenden Taktstock gehoben.
Dann wird es für die Polizei mühsam, die Gruppen auseinander zu halten. Ausserdem ist Polizei nicht immer völlig neutral.
Muss man das Demonstrationsrecht an bestimmten Orten und zu bestimmten Themen einschränken, um Tumulte und Unruhen zu verhindern?
Wer ist "man", der Rechte einschränken kann? Die Vorschläge des Staatsbürgers zur Verbesserung der über ihn waltenden Herrschaft erfreuen die Herrschaft- sie sind Zustimmungen zur Herrschaft überhaupt. Das ist Denken aus der "Kammerdienerperspektive".

Nicht viel besser sind angemeldete Demonstrationen der Meinungsfreiheit- natürlich in der Freizeit.
Morgen gehen alle wieder brav arbeiten- freilich fürs "Allgemeinwohl", das lauter gegensätzliche Interessen einschließt.
"Ventilveranstaltungen" ist schon der richtige Begriff. Wo kämen "wir" denn hin, wenn der Druck im Kessel den Kessel sprengt?
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Großer Adler
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Großer Adler »

unity in diversity hat geschrieben:(27 Aug 2018, 23:38)

Solche Ventilveranstaltungen emotionalisieren und polarisieren.
Man kann sicher sein, dass sich zu jeder beliebigen Demo Gegen-Demonstranten einfinden.
Befinden sie sich in Hörweite zueinander, nimmt die Gruppenintelligenz in bestürzender Weise ab.
Sie werden alle keifig, so als hätte jemand den parteiübergreifenden Taktstock gehoben.
Dann wird es für die Polizei mühsam, die Gruppen auseinander zu halten. Ausserdem ist Polizei nicht immer völlig neutral.
Muss man das Demonstrationsrecht an bestimmten Orten und zu bestimmten Themen einschränken, um Tumulte und Unruhen zu verhindern?
Je größer die Intention der Bürger, etwas für oder gegen eine gesellschaftspolitische Veränderung beitragen zu wollen, desto wichtiger sind solche Demoveranstaltungen. So werden Konfliktthemen erst sichtbar und können behandelt werden. Dass es teilweise zu Eskalationen kommt, ist meiner Meinung nach nicht den Teilnehmern zu verschulden, sondern der fehlgeleiteten Politik. Vor allem dann, wenn rasche Entscheidungen getroffen und herbeigeführt werden, die zu Unmut in der Bevölkerung führen. Demos sind grundbestandteil einer Demokratie und ausnahmslos sinnvoll.
Senexx

Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Senexx »

Tomaner hat geschrieben:(28 Aug 2018, 11:24)

Gegendemos gehen in der Regel von Bündnissen aus, die nicht gewalttätig sind. Braunen Mob alleine die Straßen in unseren Städten zu überlassen ist undenkbar. Wer soll uns in unseren Städten verbieten, gegen Menschenhass und Intoleranz, sowie Nazideutschlandhass, auf die Straßen zu gehen und den braunen Dreck wegzukehren? Willst du wieder Konzentrationslager für Demokraten, die sich Nazis in den Weg stellen ? Oder was willst du mit uns machen, wenn wir es weiterhin tun?
Sie wollen den braunen "Dreck wegkehren". Deutlicher geht es nicht.
Stoner

Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Stoner »

Großer Adler hat geschrieben:(28 Aug 2018, 12:41)

Je größer die Intention der Bürger, etwas für oder gegen eine gesellschaftspolitische Veränderung beitragen zu wollen, desto wichtiger sind solche Demoveranstaltungen. So werden Konfliktthemen erst sichtbar und können behandelt werden. Dass es teilweise zu Eskalationen kommt, ist meiner Meinung nach nicht den Teilnehmern zu verschulden, sondern der fehlgeleiteten Politik. Vor allem dann, wenn rasche Entscheidungen getroffen und herbeigeführt werden, die zu Unmut in der Bevölkerung führen. Demos sind grundbestandteil einer Demokratie und ausnahmslos sinnvoll.
Grundbestandteil der Demokratie ohne Zweifel, ob sinnvoll, ist eine andere Frage. Im digitalen Zeitalter würden auch andere, sinnvolle grundsätzliche Beteilungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Aber da dies nicht gewollt ist, lässt sich Protest in einer Sache nur durch Demonstrationen ausdrücken, die dann, vor allem wenn kurzfristig und lokal begrenzt, immer von sehr wenigen Interessengruppen für ihre Zwecke gekapert werden können.
Betrachter
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Betrachter »

Großer Adler hat geschrieben:(28 Aug 2018, 12:41)
Demos sind grundbestandteil einer Demokratie und ausnahmslos sinnvoll.
Richtig.Denn die Demonstration einer Meinung bedeutet noch längst nicht, dass Interessen durchgesetzt werden. Gut, dass wir mal darüber gesprochen haben.
Humelix33
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Humelix33 »

Tomaner hat geschrieben:(28 Aug 2018, 11:43)

Also ich Liste mal die Bündnispartner von unserer Stadt auf. Wie es hier eine Werbung einer eigenen Ideologie geben soll, bleibt dein Geheimnis. Hauptredner gegen Höckekundgebung waren katholischer Pfarrer und Sprecher der parteilose Abiturienten der Schülermitverwaltung, weil ein türkische Abiturient zwischen seinen Prüfungen von Nazis zusammengeschlagen wurde.
Der Satz ist scheinbar bei dir etwas verunglückt, weil da ein wildes Durcheinander entstanden ist, was Beteiligte angehen.

Zu der Liste lässt sich sicher ganz klar sagen, dass da garantiert Personen dabei sind, die in mehreren Organisationen wiederzufinden sind, und AUCH in dann entsprechenden Parteien, das haben wir bei uns genau so, und dann wird die gesamten Organisation in Mithaftung genommen, weil die Ursprungsfrage immer ist, kenne das auch von meiner Organisation, will man sich gegen Braun und Neonazi's positionieren, oder in deinem beschriebenen Fall, verabscheut man diese Aktion gegen den türkischen Abiturienten, was kein normaler Mensch verneinen kann. Nur werden dann Demo's organisiert, und die bekannten Slogans bei Themen verwendet, die absolut falsch sind, und konträrere Meinungen damit gar verunglimpfen, auch konstruktive Kritiken, nehmen wir das allzeit "beliebte" Thema Zuwanderung, offene Grenzen, usw., als Beispiel.

Der katholische Pfarrer aus Erfurt, den du auch erwähnt hast, hat sein Amt missbraucht, er mag privat Höcke verabscheuen können und dürfen, aber die Kirche ist ein öffentlicher Bestandteil, auch aus Steuergeldern von gläubigen AfDlern finanziert, das muss man als Demokrat ertragen können, ansonsten handelt man selber undemokratisch, und die Verdunkelungsaktion war daher ein Akt undemokratischen Verhaltens, das, was man ja der AfD immer vorwirft. Und ansonsten haben Pfaffer auch nichts auf Demonstrationen zu suchen, ich bin zwar Atheist, aber als ehemaliger Christ weiß ich, dass die Kirche ALLE gleich behandeln muss, auch die sogenannten "schwarzen Schafe".
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unity in diversity
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von unity in diversity »

Betrachter hat geschrieben:(28 Aug 2018, 12:50)

Richtig.Denn die Demonstration einer Meinung bedeutet noch längst nicht, dass Interessen durchgesetzt werden. Gut, dass wir mal darüber gesprochen haben.
So ist es.
Im Berlin sollen jedes Jahr fast 1000 Demonstrationen stattfinden.
Das zeigt entweder, daß sie nichts bewirken, oder wie zersplittert das Volk ist.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Betrachter »

unity in diversity hat geschrieben:(28 Aug 2018, 13:58)

So ist es.
Im Berlin sollen jedes Jahr fast 1000 Demonstrationen stattfinden.
Das zeigt entweder, daß sie nichts bewirken, oder wie zersplittert das Volk ist.
Darüber freut sich die Herrschaft. Und das ist die schöne Meinungsfreiheit wert. Alles ist ja doch nur eine Meinung, sagt der bürgerliche Pluralismus.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Dark Angel »

Tomaner hat geschrieben:(28 Aug 2018, 11:24)

Gegendemos gehen in der Regel von Bündnissen aus, die nicht gewalttätig sind. Braunen Mob alleine die Straßen in unseren Städten zu überlassen ist undenkbar. Wer soll uns in unseren Städten verbieten, gegen Menschenhass und Intoleranz, sowie Nazideutschlandhass, auf die Straßen zu gehen und den braunen Dreck wegzukehren? Willst du wieder Konzentrationslager für Demokraten, die sich Nazis in den Weg stellen ? Oder was willst du mit uns machen, wenn wir es weiterhin tun?
Aha - darum sind es auch immer die "Gegendemonstranten" die mit der Staatsmacht aneinander geraten, die mit Pflastersteinen schmeißen, weil die ja gaar nicht gewaltberet bzw gewalttätig sind. Und darum verstoßen die "Gegendemonstranten" auch gegen das Vermummungsgesetz.
Als "Braunen Mob" bezeichnest du also Demonstranten/Demonstrationen, die sich Gehör verschaffen wollen, die auf Misstände hinweisen wollen - nicht selten Familien mit Kindern, wie z.B. bei den "Demonstrationen für alle".
Das ist also "Brauner Mob" für dich. Lässt tief blicken!

Achja - wie "friedlich" die "Gegendemonstrationen" ablaufen, hat der G20-Gipfel in Hamburg gezeigt. Geht's noch?
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Selina
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Selina »

Das, was sich da in Chemnitz an zwei Tagen unterm Marx-Nischel versammelte, war wirklich brauner Mob. Man braucht nur in die Gesichter der Leute schauen und auf ihr Gebrülle zu hören (Fotostrecken und Videos verschiedener Zeitungen). Klassischer brauner Mob.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(28 Aug 2018, 15:51)

Das, was sich da in Chemnitz an zwei Tagen unterm Marx-Nischel versammelte, war wirklich brauner Mob. Man braucht nur in die Gesichter der Leute schauen und auf ihr Gebrülle zu hören (Fotostrecken und Videos verschiedener Zeitungen). Klassischer brauner Mob.
Alle 6000?
Schon mal auf die Idee gekommen, dass Medien selektiv berichten und nur das zeigen, was ins Weltbild passt?
Auf youtube gibt es genügend Videos, die andere Bilder zeigen!
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von omegaunion »

Demonstrationen sind heutzutage nur ein Freiheitsrecht auf dem Papier. Es gibt Gegendemonstrationen und dann steht nicht mehr die Botschaft sondern der Kampf im Mittelpunkt.
Wenn Demonstrationen von der Polizei begleitet oder sogar aufgelöst werden müssen, sind sie kein Merkmal der Freiheit mehr.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Betrachter »

omegaunion hat geschrieben:(28 Aug 2018, 18:59)

Demonstrationen sind heutzutage nur ein Freiheitsrecht auf dem Papier. Es gibt Gegendemonstrationen und dann steht nicht mehr die Botschaft sondern der Kampf im Mittelpunkt.
Wenn Demonstrationen von der Polizei begleitet oder sogar aufgelöst werden müssen, sind sie kein Merkmal der Freiheit mehr.
Was ist der Preis der Freiheit? Du hast die Freiheit, zu verhungern, dich als Arbeitskraft anzubieten, "deine" Herrschaft zu wählen und dich durch Lohnarbeit krank zu schuften. Dafür mal eben zu demonstrieren, darum zu betteln, vielleicht etwas weniger geschunden zu werden, zeigt schon ein rechtes Knechtsbewusstsein.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von omegaunion »

Betrachter hat geschrieben:(28 Aug 2018, 19:23)

Was ist der Preis der Freiheit? Du hast die Freiheit, zu verhungern, dich als Arbeitskraft anzubieten, "deine" Herrschaft zu wählen und dich durch Lohnarbeit krank zu schuften. Dafür mal eben zu demonstrieren, darum zu betteln, vielleicht etwas weniger geschunden zu werden, zeigt schon ein rechtes Knechtsbewusstsein.
Das kommt ja darauf an wogegen oder wofür man demonstriert.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von apartofme »

unity in diversity hat geschrieben:(28 Aug 2018, 13:58)

So ist es.
Im Berlin sollen jedes Jahr fast 1000 Demonstrationen stattfinden.
Das zeigt entweder, daß sie nichts bewirken, oder wie zersplittert das Volk ist.
Ich weiß nicht, was du mit "Zersplitterung" meinst. Das klingt mir nach einem sehr negativen Wort. Wir leben natürlich in einer pluralistischen Gesellschaft, in der unterschiedliche Menschen unterschiedliche Hobbys und Interessen haben. Ein lokaler Interessensverband kann z.B. gegen die Errichtung einer neuen Straße protestieren und diese Proteste können auch wichtig sein, um sich entsprechend zu organisieren (z.B. eine Petition zu starten).

Es darf nicht vergessen werden, dass es in Deutschland etwa 16000 politische Vereine und Organisationen, gibt die alle unterschiedliche politische Interessen haben (allein im Deutschen Bundestag sind über 2300 solcher Vereine registriert) -- und diese sind ein wesentliches Merkmal der Demokratie. In vielen anderen Ländern, die zwar funktionell demokratisch sind, in denen es aber diesen permanenten Druck auf die Regierung nicht gibt, kann Demokratie schnell verkommen und wird am Ende auch von den Regierenden nur noch als abstrakter "Volkswille" betrachtet, deren Durchsetzung in der Hand der wenigen Regierenden liegt.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Betrachter »

omegaunion hat geschrieben:(28 Aug 2018, 19:29)

Das kommt ja darauf an wogegen oder wofür man demonstriert.
Ganz egal- du demonstrierst nur deinen Willen- ohne Anspruch darauf, ihn durchzusetzen.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von omegaunion »

Und ich würde es gerne tun ohne von Andersdenkenden niedergeprügelt oder von der Polizei beschützt werden zu müssen.
So sind wir beim Demonstrationsrecht, nicht bei der Demonstrationsfreiheit.
Skeptiker

Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von Skeptiker »

Großer Adler hat geschrieben:(28 Aug 2018, 12:41)
… Demos sind grundbestandteil einer Demokratie und ausnahmslos sinnvoll.
Yep
https://www.watson.ch/populärkultur/lif ... chen-Demos
Aber "sinnvoll" ist ja ein dehnbarer Begriff. Sich zu besaufen und zu prügeln ergibt für manche auch einen Sinn. So kann man dann auch in jeder Demo einen Sinn sehen oder ihr dadurch einen geben.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von unity in diversity »

Skeptiker hat geschrieben:(28 Aug 2018, 21:51)

Yep
https://www.watson.ch/populärkultur/lif ... chen-Demos
Aber "sinnvoll" ist ja ein dehnbarer Begriff. Sich zu besaufen und zu prügeln ergibt für manche auch einen Sinn. So kann man dann auch in jeder Demo einen Sinn sehen oder ihr dadurch einen geben.
Das hängt von denen ab, die zu einer Trauerdemo einladen. Die sollte in schwarz gekleidet, gemessenen Schrittes und schweigend durchgeführt werden. Anders wird es, wenn man Hools einlädt. Die schlagen sich aus Prinzip, Grund brauchen die keinen, bzw. jede Provokation wird dankbar angenommen.
Damit wird das ursprüngliche Ziel der Demo konterkariert.
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Re: Sind Demonstrationen sinnvoll?

Beitrag von omegaunion »

Skeptiker hat geschrieben:(28 Aug 2018, 21:51)

Yep
https://www.watson.ch/populärkultur/lif ... chen-Demos
Aber "sinnvoll" ist ja ein dehnbarer Begriff. Sich zu besaufen und zu prügeln ergibt für manche auch einen Sinn. So kann man dann auch in jeder Demo einen Sinn sehen oder ihr dadurch einen geben.
Vor allem müsste man auch mehr differenzieren. Das Recht auf Demonstration ist sicherlich sinnvoll, ob die Demonstrationen ist dann in der Durchführung selber sind ist wieder eine ganz andere Sache.
Was nützt es mir, für oder gegen eine Sache zu demonstrieren wenn es am Ende nur darum geht, einen Straßenkrieg zu verursachen den die Polizei auflösen muss.
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