Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Aug 2018, 09:46)
Man muss etwas mehr differenzieren:
Idlib: Das Image der Terrorprovinz | ZEIT ONLINE
Idlib gilt als Hochburg der Extremisten, seit Hayat Tahrir al-Scham (HTS), ein Bündnis unter Führung ehemaliger Al-Kaida-Kämpfer 2017 militärisch die Oberhand gewann. Dass zivile Strukturen in Orten wie Kafranbel, Maarat al Numan und Atareb eine Übernahme durch die Dschihadisten erfolgreich abwenden konnten und sich in der Provinz eine bemerkenswerte medizinische Infrastruktur entwickelte, die HTS nicht anzurühren wagte, findet kaum Beachtung. Dabei hat sich die Kombination aus funktionierender lokaler Verwaltung und aktiver Zivilgesellschaft als effektivste Waffe im Kampf gegen die Extremisten erwiesen. [..]
erschiedene Rebellengruppen bemühen sich inzwischen um eine Isolierung von HTS, um dem Terrorimage entgegenzuwirken. Die beiden größten islamistischen Verbände – Ahrar al-Scham und Nour al-Din al-Zenki – haben mit vier anderen Rebellengruppen Anfang August ein eigenes Bündnis gegründet: die Nationale Befreiungsfront. Doch diese Distanzierung von HTS wird Assads Vormarsch nicht aufhalten. Schließlich geht es dem syrischen Präsidenten nicht um den Kampf gegen dschihadistischen Terror – dieser ist ihm viel zu nützlich – sondern um die Auslöschung alles Illoyalen.
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... an/seite-2
MMn. droht dort ein weiterer Massenmord Assads.
Wen interessiert, ob Krankenhäuser islamistisch geführt werden? Die militärische Macht haben die Islamisten inne; darum geht es.
Im übrigen wird doch selbst in dem von dir zitierten Artikel eingeräumt, dass die Gegner der Hayat Tahrir al-Scham, die sich Nationale Befreiungsfront nennen, selbst Islamisten sind. Es ist nicht untypisch für Islamisten, einander zu bekämpfen, man erinnere sich der Feindschaft zwischen al-Qaida und Islamischem Staat.
Was droht denn für ein Massenmord? Etwa so ein Massenmord wie bei der Befreiung Mossuls? Natürlich fordert ein Krieg Opfer, und aufgrund der Kriegsführung der Islamisten, die Zivilisten als Geiseln verwenden, auch zivile Opfer. Das kennt man doch aus anderen Beispielen wie der Hamas, die zivile Strukturen wie Krankenhäuser für militärische Belange benutzt.
Mir geht immer noch nicht in den Kopf, warum Assad einen Massenmord am eigenen Volk verüben sollte, wie in westliche Medien ständig wiederholt wird. Was soll ihm daran liegen? Die Mehrheit der Syrer sind Sunniten, selbst in den von Assad beherrschten Gebieten, und es wäre mir nicht bekannt, dass nun in Aleppo ein Völkermord angelaufen wäre.
Dass er Regimegegner verfolgt, das ist doch klar, aber auch nichts Neues für Despoten wie ihn. Wenn die Islamisten an die Macht kämen, würde ich viel eher mit Massenmorden rechnen. Sind denn die Bilder, die der Islamische Staat produziert hat, schon wieder aus den Augen, aus dem Sinn? Was haben islamistische Sunniten denn mit den Schiiten, mit den Drusen, mit den Christen vor?
Dann doch lieber Assad. Das sehen im übrigen auch die benannten Minderheiten in Syrien so.