Humelix33 hat geschrieben:(12 Jul 2018, 11:17)
Merkel hat sich sehr wohl im Wahlkampf 2009 so derart in Richtung SPD genähert, dass inhaltlich kaum noch Unterschiede da sind. Das sagen im übrigen viele CDUler, es ist ja kein Geheimnis das es viele Merkelkritiker dort gibt, aber sie trauen sich, warum auch immer, nicht laut zu werden. Die SPD ist 2005 ja hauchdünn unterlegen, die legendäre Elefantenrunde mit Altkanzler Schröder sollte noch in Erinnerung sein, und das war Merkel, und der CDU Führung zu knapp, und seitdem hat sich die Partei auch gewandelt.
Tja die CDU hat sich eben bei Merkel festgelegt und der Erfolg hat sie quasi verfestigt, die Parallelen zu Kohls Amtszeit sind offensichtlich und eben Hausgemacht. Wer sich als Partei so auf eine Person fokusiert, der ist eben ne längere Zeit auch von dieser abhängig, wenn es denn dann um die Macht/ Erfolg und Posten geht. Der Wandel von Merkel und der Partei ist doch den Realitäten, die sich in den 14 Jahre doch erheblich geändert haben, geschuldet.
Wenn sich Merkel und ihre nähere Gefolgschaft so verhalten hätte, verglichen mit den Aussagen von Parteispitzen und ihr selber, 2005 und früher, hätten wir in den letzten 5-8 Jahren ganz andere Entscheidungen haben müssen, was aber auch CDU like gewesen wäre, und von demokratischer Ausrichtung kann man da nicht sprechen das ist auch immer solch eine eigene Ausrede für Entscheidungen, die man nicht gut findet, aber trotzdem rechtlich vertretbar sind, aber eben eine andere politische Meinung oder Handlung darstellen.
Sorry, aber wer als Wähler hier nicht unterscheiden kann, zwiachen Wahlkampfaussagen und Koalitionsaussagen, dem ist eh nur schwer zu helfen.
Und das haben die Sozialdemokraten nie verstanden, sie haben sich eigentlich nicht so viel verändert, gut es kam sicher in den letzten Jahren etwas wenig, ausgenommen Mindestlohn, was Arbeitnehmerfragen angeht, und mit der Genderpolitik - naja... da tut man sich wirklich keinen Gefallen mit - Gleichberechtigung ohne Frage absolut alternativlos, aber ansonsten ist die SPD immer SPD geblieben, nur die CDU unter Merkel hat mit sozialdemokratischer Haltung ihnen die Wähler weggenommen.
Der "Genderwahn" kam wohl eher nicht aus der Politik, sondern aus der Gesellschaft und wie dies nunmal die Eigenart von Politik ist, macht sie sich Strömungen aus der Gesellschaft zu eigen, so solls ja auch sein, ob man damit Einverstanden ist, oder nicht macht dann jeder für sich selber aus und wählt evtl. (wenn es ihm so wichtig ist) halt eine Partei , die sich Explizit gegen den Genderwahn stellt, wenn es die denn gibt.
Was die SPD angeht, so stimme ich dir sogar teilweise zu, obwohl der Einschnitt von Schröders Agenda (eigentlich hätte die CDU soiwas machen muessen, aber selbst die hat sich das nicht getraut) schon ein sehr Tiefer war. Im Prinzip ist sich die SPD, als eher sachorientierte Partei, auch danach treu geblieben.
Nicht umsonst ist die SPD auch die bisher so ziemlich einzige Partei, die wirkliche Reformen auch angepackt hat (Agenda, Atomausstieg) und nicht nur darüber redet, oder sie nur als Wahlkampfmittel benutzt hat.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.