Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

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Klarsteller
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Klarsteller »

Sorgenking hat geschrieben:(09 Jul 2018, 17:31)

Ich möchte garkeine afunehmen, hab ja nichtmal ansatzweiße genug Platz für einen:D
Ich denke wenn man ein ordentliches Integrationskonzept an den Tag legt, gibt es selbst in Deutschland noch Kapazitäten. Von dem Großteil der anderen europäischen Staaten will ich garnicht Anfangen.
Langfristig sollte das Ziel aber heißen, die Fluchtursachen konsequent zu bekämpfen und nicht einfach irgendwelche fragwürdigen Regime dafür zu bezahlen auf Türsteher zu machen.
Wie groß sollen die Ingegrationsbemühungen noch aufgeblasen werden? Warum sollten Asylsuchende und andere, welche gar kein Recht auf einen dauerhaften oder überhaupt auf einen Aufenthalt haben, integriert werden?
Fluchtursachen kann nur Gott bekämpfen. Oder anders: Dies von Deutschland oder Europa oder dem Westen zu verlangen, damit man sich mit weiteren sogenannten Flüchtlingen nicht das eigene Grab schaufelt, ist doch eher weltfremd und nicht machbar.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Klarsteller »

Cat with a whip hat geschrieben:(10 Jul 2018, 08:58)

Lebensrettung wird inzwischen von EU-Staaten mit 10 Jahren Freiheitsentzug bestraft. Der Zivilisationsverlust schreitet voran.

https://www.focus.de/politik/ausland/pr ... 55624.html
Dies ist auch richtig so. Lebensrettung zieht sich nicht über hunderte Kilometer hin.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Klarsteller »

zollagent hat geschrieben:(10 Jul 2018, 11:38)

Ja, sogar sehr konstruiert. Seenotrettung ist völkerrechtlich sogar Pflicht JEDES Schiffes, unabhängig, zu welchem Zweck es das jeweilige Seegebiet befährt.
Und dennoch heißt Seenotrettung nicht, dass man die über hunderte Kilometer zum Wunschafen bringen darf.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:12)
Im Kern geht es doch um eine Begrenzung und Kontrolle der (Flüchtlings)migration und die Suche nach einer Mehrheit für diese Politik in der EU, ohne dass der Populismus und seine Scheinlösungen überhand nehmen.
Die Vorstellung von einer Obergrenze hat die CSU in der Regierungsmehrheit durchsetzen können.
Die Diskussion über ein Einwanderungsgesetz könnte präzisieren, was Deutschland unter Migration sich vorstellt. Gänzlich ohne Migration dürften wir unseren Wohlstand nur schwer aufrecht erhalten können.
zollagent hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:16)
Auch ein Einwanderungsgesetz könnte Kriegsflüchtlinge nicht "begrenzen", da sie von einem Einwanderungsgesetz gar nicht erfaßt werden könnten, sondern sie unter die Regelungen der UN-Flüchtlingskonvention fallen. Migration und Flüchtlingsbewegung als einheitlich wahrzunehmen, das ist das zweifelhafte "Verdienst" der rechten und rechtsradikalen Lager, die damit eher ihrer ureigenen Einstellung folgen.
Es könnten aber faktisch mehr Flüchtlinge in der EU Schutz finden, wenn es eine Reform von Dublin II und mehr Solidarität innerhalb der EU gäbe. Was helfen die schönsten UNO-Konventionen, wenn sie nur noch eine Minderheit der EU-Mitgliedsstaaten 1:1 umsetzen möchte.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Europa2050 »

Klarsteller hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:24)

Wie groß sollen die Ingegrationsbemühungen noch aufgeblasen werden? Warum sollten Asylsuchende und andere, welche gar kein Recht auf einen dauerhaften oder überhaupt auf einen Aufenthalt haben, integriert werden?
Vielleicht damit man Zustände wie in bei den Palästinenserlagern und ihren Flüchtlingen in vierter Generation vermeidet?
Vielleicht, weil Ausbildung und Einbindung in den Arbeitsprozess (die ich noch viel weitgehender befürworten würde) die effektivste Art der Entwicklungshilfe ist?
Vielleicht, weil dadurch auf beiden Seiten Vorurteile abgebaut werden?
Vielleicht, weil jeder Rückkehrer, der Deutschland und seine WerteundFähigkeiten schätzen gelernt hat, ein positives Deutschlandbild mitnimmt?
Vielleicht, weil die Werte der Aufklärung so auch in den Rückkehrländern Fürsprecher bekommen?
Vielleicht, weil Deutschland von denen, die nach einem geeigneten Prozess (der fehlt noch) von denen profitiert, die bleiben?

Sicher wird das nicht bei allen so sein, aber jeder, der etwas davon mitnimmt, ist ein Gewinn.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Wähler hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:36)

Es könnten aber faktisch mehr Flüchtlinge in der EU Schutz finden, wenn es eine Reform von Dublin II und mehr Solidarität innerhalb der EU gäbe. Was helfen die schönsten UNO-Konventionen, wenn sie nur noch eine Minderheit der EU-Mitgliedsstaaten 1:1 umsetzen möchte.
Im Moment scheint es eher eine Minderheit zu sein, die sie NICHT umsetzen wollen. Die EU besteht aktuell aus 28, ab nächstem Jahr aus 27 Staaten und Österreich, Polen und die Visegrad-Staaten sind wie viele?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Klarsteller »

Orbiter1 hat geschrieben:(10 Jul 2018, 13:03)

Das Thema ist doch gefühlt schon 1.000 mal diskutiert worden. Hier die Aussagen einer deutschen Professorin für Internationales Recht, Schwerpunkt Seerecht.

„Das internationale Seerecht fordert, in Seenot geratene Personen zu retten und an einen sicheren Ort zu bringen. Warum die Menschen in Seenot sind, spielt dabei keine Rolle, das heißt auch ein eigenes Verschulden – das Betreten eines von Schlepperbanden bereit gestellten seeuntüchtigen Bootes – ist unerheblich. .... Bei Libyen handelt es sich sicher nicht um einen "sicheren Ort" und man kann an der menschenwürdigen Behandlung von Migranten in Libyen berechtigte Zweifel haben.“ Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ ... e-100.html

Berlusconi hat schon zu Zeiten von Ghadaffi Flüchtlinge nach Libyen bringen lassen, Italien wurde dann verklagt und musste jedem der überlebenden Flüchtlinge 15.000 € bezahlen. Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 17220.html
Auch eine Professorin kann Mist erzählen. Das internationale Seerecht, insbesondere die Seenotrettung, wurden nicht für eine illegale Migration erfunden. Es geht darum, den Ertrinkenden zu retten und an den nächsten sicheren Ort, dabei spielt nur die Sicherheit vor dem Ertrinken eine Rolle, zu bringen. Und somit ist auch Libyen ein sicherer Ort. Alles andere führt eben zu solchen Auswucherungen, welche nicht im Interesse der vertragsschließenden Staaten war und ist.

Hier dazu mal eine umfangreichere Beschäftigung mit dem Thema:
http://www.zaoerv.de/62_2002/62_2002_1_b_841_852.pdf

Wobei hierbei nicht unbeachtet bleiben sollte, dass die sogenannten Seenotgeretteten sich absichtlich in Gefahr begeben und auf die sogenannte Seenotrettung warten und die entsprechenden Regeln samt ihrer sogenannten Retter ausnutzen. Dies ist garantiert nicht im Sinne der vertragsschließenden Staaten.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von JJazzGold »

Wähler hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:12)

Im Kern geht es doch um eine Begrenzung und Kontrolle der (Flüchtlings)migration und die Suche nach einer Mehrheit für diese Politik in der EU, ohne dass der Populismus und seine Scheinlösungen überhand nehmen.
Die Vorstellung von einer Obergrenze hat die CSU in der Regierungsmehrheit durchsetzen können.
Die Diskussion über ein Einwanderungsgesetz könnte präzisieren, was Deutschland unter Migration sich vorstellt. Gänzlich ohne Migration dürften wir unseren Wohlstand nur schwer aufrecht erhalten können.
Nur interessiert die Mehrheit der Wähler, und das bereits seit den 90er Jahren, keine Formulierung und Umsetzung eines Einwanderungsgesetzes. Ansonsten hätten diese längst ihren Unmut über das nie eingehaltene Versprechen gezeigt.
Dabei bin ich völlig Ihrer Meinung, dass Deutschland ohne fachgerechte Migration auf Dauer Einschnitte in seinem Wohlstand hinnehmen muss. Wir können es uns nicht leisten abzuwarten, ob unsere Bevölkerungsstruktur und unser Bildungssystem zu einem fernen Zeitpunkt x gewährleistet uns im Wettbewerb im vorderen Drittel zu halten. Diese Erkenntnis scheint allerdings einigen anderen betroffenen EU Staaten nicht vermittelbar zu sein. Die glauben tatsächlich Fortschritt und Innovation aus den eigenen, nationalistisch geprägten Reihen rekrutieren zu können. Ein Fehlverhalten, was sie bereits heute sichtbar stagnieren lässt und zu erhöhter Alimentation im monetären, wie in technologischen, digitalen Bereichen von Bildung bis Landwirtschaft führen wird.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Klarsteller »

Keoma hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:20)

Moment, diese Vermischung von Asyl, Flüchtlingen und Migration kam doch nicht von Rechtsradikalen, sondern war Bestandteil der Willkommenskultur ("Integration so schnell wie möglich, sofort arbeiten lassen").
Und diese unsägliche Vermischung gilt noch immer so.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Klarsteller hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:49)

Auch eine Professorin kann Mist erzählen. Das internationale Seerecht, insbesondere die Seenotrettung, wurden nicht für eine illegale Migration erfunden. Es geht darum, den Ertrinkenden zu retten und an den nächsten sicheren Ort, dabei spielt nur die Sicherheit vor dem Ertrinken eine Rolle, zu bringen. Und somit ist auch Libyen ein sicherer Ort. Alles andere führt eben zu solchen Auswucherungen, welche nicht im Interesse der vertragsschließenden Staaten war und ist.

Hier dazu mal eine umfangreichere Beschäftigung mit dem Thema:
http://www.zaoerv.de/62_2002/62_2002_1_b_841_852.pdf

Wobei hierbei nicht unbeachtet bleiben sollte, dass die sogenannten Seenotgeretteten sich absichtlich in Gefahr begeben und auf die sogenannte Seenotrettung warten und die entsprechenden Regeln samt ihrer sogenannten Retter ausnutzen. Dies ist garantiert nicht im Sinne der vertragsschließenden Staaten.
Eben Letzteres spielt gar keine Rolle im Seerecht. Das ständige Gefasel von "illegaler Migration", das nur den Zweck hat, Flüchtlinge in die kriminelle Ecke abzudrängen, ist hier vollkommen ohne Belang. In JEDEM Rechtsstaat hat ein Flüchtling das Recht, seinen Asylantrag zu stellen und auch das Recht darauf, daß dieser geprüft wird.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Keoma hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:20)

Moment, diese Vermischung von Asyl, Flüchtlingen und Migration kam doch nicht von Rechtsradikalen, sondern war Bestandteil der Willkommenskultur ("Integration so schnell wie möglich, sofort arbeiten lassen").
Doch, exakt aus dieser Ecke kam sie. Und sie wird auch weiter so betrieben. Du mischst hier auch kräftig mit. Auch mit der Übernahme von abwertendem Vokabular aus dieser Ecke.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Quatschki »

Klarsteller hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:27)

Und dennoch heißt Seenotrettung nicht, dass man die über hunderte Kilometer zum Wunschafen bringen darf.
Es fehlt auch die innere Logik in der auch so humanistischen Argumentation der "Retter",
da das "Rettungsschiff" bei der Fahrt nach Italien oder Malta für viele Stunden ausfällt, während es bei Anlaufen des nächstgelegenen Hafens schon nach kurzer Zeit wieder das Rettungsgebiet anlaufen und ein vielfaches mehr Leute retten könnte, die in der Zwischenzeit leider ertrinken (...würden, wenn es nicht so wäre, dass sie nur dann in Seenot stechen, wenn das "Rettungsschiff" draußen wartet und den Schleppern seine Anwesenheit signalisiert hat.)
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

zollagent hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:54)

In JEDEM Rechtsstaat hat ein Flüchtling das Recht, seinen Asylantrag zu stellen und auch das Recht darauf, daß dieser geprüft wird.
Es stellen aber nicht nur Flüchtlinge i.e.S. einen Asylantrag, unser Humanismus und unsere Hilfsbereitschaft werden ausgenutzt.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Keoma »

zollagent hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:55)

Doch, exakt aus dieser Ecke kam sie. Und sie wird auch weiter so betrieben. Du mischst hier auch kräftig mit. Auch mit der Übernahme von abwertendem Vokabular aus dieser Ecke.
Na, dann beweise doch deine Aussage irgendwie.
Und Willkommenskultur stammt auch nicht von mir, aber wenn du das als abwertend empfindest, bitte.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:36)
Es könnten aber faktisch mehr Flüchtlinge in der EU Schutz finden, wenn es eine Reform von Dublin II und mehr Solidarität innerhalb der EU gäbe. Was helfen die schönsten UNO-Konventionen, wenn sie nur noch eine Minderheit der EU-Mitgliedsstaaten 1:1 umsetzen möchte.
zollagent hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:48)
Im Moment scheint es eher eine Minderheit zu sein, die sie NICHT umsetzen wollen. Die EU besteht aktuell aus 28, ab nächstem Jahr aus 27 Staaten und Österreich, Polen und die Visegrad-Staaten sind wie viele?
Nach neuestem Stand hat der Gipfel der EU-Regierungschefs Ende Juni beschlossen, keinen Druck mehr auf die Viszegradstaaten und Österreich auszuüben, Flüchtlinge aufzunehmen. Es geht nur noch um Freiwilligkeit. In Deutschland kann man auch nicht eine wachsende Minderheit zur freiwilligen Hilfe zwingen. Es geht nur mit überzeugenden Konzepten EU-weit, also nicht national.
Zuletzt geändert von Wähler am Mi 11. Jul 2018, 11:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Klarsteller »

Europa2050 hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:38)

Vielleicht damit man Zustände wie in bei den Palästinenserlagern und ihren Flüchtlingen in vierter Generation vermeidet?
Vielleicht, weil Ausbildung und Einbindung in den Arbeitsprozess (die ich noch viel weitgehender befürworten würde) die effektivste Art der Entwicklungshilfe ist?
Vielleicht, weil dadurch auf beiden Seiten Vorurteile abgebaut werden?
Vielleicht, weil jeder Rückkehrer, der Deutschland und seine WerteundFähigkeiten schätzen gelernt hat, ein positives Deutschlandbild mitnimmt?
Vielleicht, weil die Werte der Aufklärung so auch in den Rückkehrländern Fürsprecher bekommen?
Vielleicht, weil Deutschland von denen, die nach einem geeigneten Prozess (der fehlt noch) von denen profitiert, die bleiben?

Sicher wird das nicht bei allen so sein, aber jeder, der etwas davon mitnimmt, ist ein Gewinn.
Der Vergleich mit den Palästinensern ist zwar möglich, aber hinkt. Alleine schon die Begrifflichkeit Flüchtling passt auf die meisten, sich selbst in Seenot Begebenden nicht.
Ausbildung und Einbindung hat aber nicht hier zu erfolgen. Du kannst natürlich gerne eine pauschale Pflicht von Deutschland oder des Westens ausgehen, aber dies führt nur zur weiteren Verwerfungen.
Welche Vorurteile? Meinst jene, welche 2015 noch Hetze waren und sich immer wieder bestätigt haben, auch auf Grund der Erfahrungen bis dahin?
Welche Rückkehrer? Die meisten kehren nicht freiwillig zurück. Und jene, welche gezwungen werden müssen oder überhaupt mal gezwungen werden, haben bestimmt kein positives Deutschlandbild. Die Werte und Fähigkeiten kann man auch nicht einfach aufs Auge drücken. Die sollten vorher schon vorhanden sein, was sie eben meistens nicht sind.
Die Werte der Aufklärung müssen die sich schon selbst erarbeiten, ansonsten ist es nichts, was prägend ist.
Von mehr Leistungsempfängern und mehr Straftaten profitiert wer in Deutschland? Wer profitiert von mehr rückwärtsgewandten Werten? Wer profitiert von mehr religiösen Sonderrechten?

Es geht um das Gesamtergebnis und nicht um Einzelgewinne, welche in der Gesamtheit nichts wert sind.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Wähler hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:04)

Nach neuestem Stand hat der Gipfel der EU-Regierungschefs Ende Juni beschlossen, keinen Druck mehr auf die Viszegradstaaten und Österreich auszuüben, Flüchtlinge aufzunehmen. Es geht nur noch um Freiwilligkeit. In Deutschland kann man auch nicht eine wachsende Minderheit zur freiwilligen Hilfe zwingen. Es geht nur mit überzeugenden Konzepten EU-weit, also nicht national.
Also das, was Frau Merkel schon länger sagt.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Klarsteller »

zollagent hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:54)

Eben Letzteres spielt gar keine Rolle im Seerecht. Das ständige Gefasel von "illegaler Migration", das nur den Zweck hat, Flüchtlinge in die kriminelle Ecke abzudrängen, ist hier vollkommen ohne Belang. In JEDEM Rechtsstaat hat ein Flüchtling das Recht, seinen Asylantrag zu stellen und auch das Recht darauf, daß dieser geprüft wird.
Es ist nun einmal illegale Migration. Man kann natürlich einfach mit dem Fuß aufstampfen und weiterhin die rechtsstaatlichen Regeln missachten und auch weiterhin bei jedem Migrant von Flüchtling faseln, aber das muss dann auch niemanden interessieren. Es ruft lediglich ein mitleidiges Lächeln hervor.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Klarsteller »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:01)

Es stellen aber nicht nur Flüchtlinge i.e.S. einen Asylantrag, unser Humanismus und unsere Hilfsbereitschaft werden ausgenutzt.
So sieht es aus. Und das Asylrecht wird so völlig an die Wand gefahren.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Klarsteller »

Quatschki hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:58)

Es fehlt auch die innere Logik in der auch so humanistischen Argumentation der "Retter",
da das "Rettungsschiff" bei der Fahrt nach Italien oder Malta für viele Stunden ausfällt, während es bei Anlaufen des nächstgelegenen Hafens schon nach kurzer Zeit wieder das Rettungsgebiet anlaufen und ein vielfaches mehr Leute retten könnte, die in der Zwischenzeit leider ertrinken (...würden, wenn es nicht so wäre, dass sie nur dann in Seenot stechen, wenn das "Rettungsschiff" draußen wartet und den Schleppern seine Anwesenheit signalisiert hat.)
Wobei es eben auch nicht um Seenotrettung geht. Das Handeln der Retter offenbart dies aber wirklich noch einmal.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:04)
Nach neuestem Stand hat der Gipfel der EU-Regierungschefs Ende Juni beschlossen, keinen Druck mehr auf die Viszegradstaaten und Österreich auszuüben, Flüchtlinge aufzunehmen. Es geht nur noch um Freiwilligkeit. In Deutschland kann man auch nicht eine wachsende Minderheit zur freiwilligen Hilfe zwingen. Es geht nur mit überzeugenden Konzepten EU-weit, also nicht national.
zollagent hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:09)
Also das, was Frau Merkel schon länger sagt.
Auch Frau Merkel will die UNO-Flüchtlingskonvention nicht mehr 1:1 umsetzen, sonst hätte sie gegen die Obergrenze im Koalitionsvertrag gestimmt. Vielleicht kommt es ja noch zu einer Kenia-Koaliton. ;)
Zuletzt geändert von Wähler am Mi 11. Jul 2018, 11:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Klarsteller hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:09)

Es ist nun einmal illegale Migration. Man kann natürlich einfach mit dem Fuß aufstampfen und weiterhin die rechtsstaatlichen Regeln missachten und auch weiterhin bei jedem Migrant von Flüchtling faseln, aber das muss dann auch niemanden interessieren. Es ruft lediglich ein mitleidiges Lächeln hervor.
Und rechtsstaatlich ist es, jedem die Möglichkeit zu geben, eben sein Ansinnen prüfen zu lassen. Jedes andere Verhalten ist eine Mißachtung des Rechtsstaats. Man kann ihn nicht verteidigen, indem man ihn in der See versenkt. Das "mitleidige Lächeln" ist wohl nur eine mildere Stufe des Hohnlachens derjenigen, die schon mal Menschen mal nach links und mal nach rechts über die Rampe trieben. In allen diesen Fällen sind Menschen eben plötzlich keine Menschen mehr, sondern "Schmarotzer, Eindringlinge, Invasoren". Danke, diese Denke behalte für dich, mein Freund.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Wähler hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:13)

Auch Frau Merkel will die UNO-Flüchtlingskonvention nicht mehr 1:1 umsetzen, sonst hätte sie gegen die Obergrenze im Koalitionsvertrag gestimmt. Vielleicht kommt es ja noch zu einer Kenia-Koaliton. ;)
Vielleicht sollte man sie mal direkt fragen, ob sie diese Konvention nicht mehr komplett umsetzen will, statt einfach mal ins Blaue zu fabulieren.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Europa2050 »

Klarsteller hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:06)

Der Vergleich mit den Palästinensern ist zwar möglich, aber hinkt. Alleine schon die Begrifflichkeit Flüchtling passt auf die meisten, sich selbst in Seenot Begebenden nicht.
Ausbildung und Einbindung hat aber nicht hier zu erfolgen. Du kannst natürlich gerne eine pauschale Pflicht von Deutschland oder des Westens ausgehen, aber dies führt nur zur weiteren Verwerfungen.
Welche Vorurteile? Meinst jene, welche 2015 noch Hetze waren und sich immer wieder bestätigt haben, auch auf Grund der Erfahrungen bis dahin?
Welche Rückkehrer? Die meisten kehren nicht freiwillig zurück. Und jene, welche gezwungen werden müssen oder überhaupt mal gezwungen werden, haben bestimmt kein positives Deutschlandbild. Die Werte und Fähigkeiten kann man auch nicht einfach aufs Auge drücken. Die sollten vorher schon vorhanden sein, was sie eben meistens nicht sind.
Die Werte der Aufklärung müssen die sich schon selbst erarbeiten, ansonsten ist es nichts, was prägend ist.
Von mehr Leistungsempfängern und mehr Straftaten profitiert wer in Deutschland? Wer profitiert von mehr rückwärtsgewandten Werten? Wer profitiert von mehr religiösen Sonderrechten?

Es geht um das Gesamtergebnis und nicht um Einzelgewinne, welche in der Gesamtheit nichts wert sind.
Ein Gedankenexperiment:
Ein Mensch aus den uns umgebenden Afrikanischen oder arabischen Staaten liest Dein und mein letztes Posting und soll sich dann ein Bild über Europa machen.
Welches Bild wird er sich über diese Europäer machen?
Gute Nachbarn oder Kreuzritter?

Er wird die Posts nie lesen, aber es ist eine Einstellungsfrage.

Und ob wir in Europa in ein paar Jahrzehnten von guten Nachbarn, Freunden umgeben sind, wie Deutschland heute oder von verfeindeten Nachbarn wie Deutschland früher, liegt eben auch an uns und wie wir die Leute in ihrer schwierigen Zeit behandeln.
Und aufgrund der guten Erfahrungen Deutschlands mit netten Nachbarn ist das für mich definitiv ein Ziel für Europa.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Klarsteller »

Europa2050 hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:21)

Ein Gedankenexperiment:
Ein Mensch aus den uns umgebenden Afrikanischen oder arabischen Staaten liest Dein und mein letztes Posting und soll sich dann ein Bild über Europa machen.
Welches Bild wird er sich über diese Europäer machen?
Gute Nachbarn oder Kreuzritter?

Er wird die Posts nie lesen, aber es ist eine Einstellungsfrage.

Und ob wir in Europa in ein paar Jahrzehnten von guten Nachbarn, Freunden umgeben sind, wie Deutschland heute oder von verfeindeten Nachbarn wie Deutschland früher, liegt eben auch an uns und wie wir die Leute in ihrer schwierigen Zeit behandeln.
Und aufgrund der guten Erfahrungen Deutschlands mit netten Nachbarn ist das für mich definitiv ein Ziel für Europa.
Diese Menschen interessieren sich nur nicht dafür. Du kannst dreimal raten, warum die meisten lieber dort hin wollen, wo die Sozialleistungen entsprechend hoch sind.
Ist nicht schwer.
Kreuzritter bleiben in Ihrer Heimat und sind plötzlich keine Eroberer mehr? Das Gelernte im Geschichtsunterrricht sollte noch einmal überprüft werden.
Übrigens Nachbarn von einem Münchener wohnen auch nicht in Hamburg.

Wenn man sich viele Menschen reinholt, welche nur den Sozialstaat ausnutzen wollen und Werte hereintransportieren, welche nicht den unseren entsprechen, (wobei das nur ein kleiner Auszug der Probleme ist) dann scheitern Deutschland und Europa daran und nicht dass man diese nicht reinlässt.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von JJazzGold »

Klarsteller hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:29)

Diese Menschen interessieren sich nur nicht dafür. Du kannst dreimal raten, warum die meisten lieber dort hin wollen, wo die Sozialleistungen entsprechend hoch sind.
Ist nicht schwer.
Kreuzritter bleiben in Ihrer Heimat und sind plötzlich keine Eroberer mehr? Das Gelernte im Geschichtsunterrricht sollte noch einmal überprüft werden.
Übrigens Nachbarn von einem Münchener wohnen auch nicht in Hamburg.

Wenn man sich viele Menschen reinholt, welche nur den Sozialstaat ausnutzen wollen und Werte hereintransportieren, welche nicht den unseren entsprechen, (wobei das nur ein kleiner Auszug der Probleme ist) dann scheitern Deutschland und Europa daran und nicht dass man diese nicht reinlässt.
Die meisten Flüchtlinge sitzen in den Nachbarländern ihrer ehemaligen Heimat.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

zollagent hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:15)

Und rechtsstaatlich ist es, jedem die Möglichkeit zu geben, eben sein Ansinnen prüfen zu lassen.
Genauso rechtsstaatlich wäre es, diejenigen abzuweisen und zurückzuschicken, die nach Prüfung kein Anrecht auf Asyl haben. So macht es die Schweiz: https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/as ... tegie.html
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:13)
Auch Frau Merkel will die UNO-Flüchtlingskonvention nicht mehr 1:1 umsetzen, sonst hätte sie gegen die Obergrenze im Koalitionsvertrag gestimmt. Vielleicht kommt es ja noch zu einer Kenia-Koaliton. ;)
zollagent hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:17)
Vielleicht sollte man sie mal direkt fragen, ob sie diese Konvention nicht mehr komplett umsetzen will, statt einfach mal ins Blaue zu fabulieren.
Brauche ich nicht. Frau Merkel hat den Koalitionsvertrag mit der Obergrenze persönlich unterschrieben. Die Obergrenze widerspricht der UNO-Flüchtlingskonvention, wenn der 201 000 Flüchtlinge in 2018 bei uns anklopft.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Europa2050 »

Klarsteller hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:29)

Diese Menschen interessieren sich nur nicht dafür. Du kannst dreimal raten, warum die meisten lieber dort hin wollen, wo die Sozialleistungen entsprechend hoch sind.
Ist nicht schwer.
Kreuzritter bleiben in Ihrer Heimat und sind plötzlich keine Eroberer mehr? Das Gelernte im Geschichtsunterrricht sollte noch einmal überprüft werden.
Übrigens Nachbarn von einem Münchener wohnen auch nicht in Hamburg.

Wenn man sich viele Menschen reinholt, welche nur den Sozialstaat ausnutzen wollen und Werte hereintransportieren, welche nicht den unseren entsprechen, (wobei das nur ein kleiner Auszug der Probleme ist) dann scheitern Deutschland und Europa daran und nicht dass man diese nicht reinlässt.
Der Anfang dieser Unterdiskussion zwischen uns beiden war aber, wie man die Menschen behandelt, die bei uns sind und nicht, wie viele man wie hereinlässt. Das sollte man schon trennen.

Und wenn man sie nicht arbeiten lässt, weis man auch nicht, ob sie es gar nicht wollen. Was sollen sie denn tun, außer durch die Stadt zu spazieren, während unserereins arbeitet?

Der Begriff „Kreuzritter“ in seiner heutigen Verwendung durch islamistische Brunnenvergifter ist Ihnen bekannt?

Und ein Hamburger und ein Münchner haben keine gemeinsame Grundstücksgrenze, sind also keine Nachbarn, die EU und diverse Staaten Nordafrikas und Arabiens aber schon (auch wenn die gemeinsame Grenze recht feucht ist).
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

Mal sehen ob Italien tatsächlich die Häfen für alle Schiffe schließt die Migranten an Bord haben. Luigi Di Maio, der Chef von M5S, sieht das sehr kritisch.

"Vice premier Luigi Di Maio criticised interior minister Matteo Salvini’s decision to keep ports closed to endangered Italian vessel the Diciotti; “It’s unimaginable to close our ports to an Italian vessel,” he declared, speaking on the La7 programme Omnibus on Wednesday morning. The vice premier went on to say “but I do agree that the question of what to do in the Mediterranean is a complex one. The ports should only be closed to ONGs who don’t respect the rules.” Quelle: http://www.italianinsider.it/?q=node/6977
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Klarsteller »

Europa2050 hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:42)

Der Anfang dieser Unterdiskussion zwischen uns beiden war aber, wie man die Menschen behandelt, die bei uns sind und nicht, wie viele man wie hereinlässt. Das sollte man schon trennen.

Und wenn man sie nicht arbeiten lässt, weis man auch nicht, ob sie es gar nicht wollen. Was sollen sie denn tun, außer durch die Stadt zu spazieren, während unserereins arbeitet?

Der Begriff „Kreuzritter“ in seiner heutigen Verwendung durch islamistische Brunnenvergifter ist Ihnen bekannt?

Und ein Hamburger und ein Münchner haben keine gemeinsame Grundstücksgrenze, sind also keine Nachbarn, die EU und diverse Staaten Nordafrikas und Arabiens aber schon (auch wenn die gemeinsame Grenze recht feucht ist).
Zur Zeit nicht wirklich trennbar, da jeder reingelassen wird und jeder hier bleibt.
Zunächst sollte man erst einmal wieder das vorhandene Recht durchsetzen. Dann kann man sich mit den Problemen beschäftigen.
Zur Behandlung gehört dann u.a. auch festzustellen, ob Integration notwendig ist oder eben nicht. Und für Gäste ist dies nicht notwendig. Da sollte man eher andere Dinge schaffen. Die sollte man auf die Rückkehr in ihre Heimat vorbereiten und auch diesbezüglich gerne schulen und ausbilden.

Und bzgl. Arbeiten lassen. Den Generationen, welche schon hier sind, hat man das arbeiten nicht verboten. Die Statistiken sind dennoch eindeutig. Wobei man das weiterhin ignorieren kann.

Für Islamisten ist dies wohl eher jeder, der kein Islamist ist. Deswegen muss mich deren Definition nicht jucken.

Und welche Grenze hat Deutschland mit dem Kongo? Oder mit Syrien? Oder Afghanistan? Und auch eine feuchte Seegrenze haben wir nicht. Und falls Du auf das Mittelmeer bzgl. Europa anspielst: Internationale Gewässer sind dazwischen. Da gibt es keine gemeinsame Grenze.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:34)

Genauso rechtsstaatlich wäre es, diejenigen abzuweisen und zurückzuschicken, die nach Prüfung kein Anrecht auf Asyl haben. So macht es die Schweiz: https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/as ... tegie.html
Wenn das Verfahren erst gar nicht eröffnet wird, ist das schlicht warme Luft. Und genau das ist das Ziel.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Wähler hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:38)

Brauche ich nicht. Frau Merkel hat den Koalitionsvertrag mit der Obergrenze persönlich unterschrieben. Die Obergrenze widerspricht der UNO-Flüchtlingskonvention, wenn der 201 000 Flüchtlinge in 2018 bei uns anklopft.
Ich denke, dann würden die Obergrenzenvertreter es schriftlich bekommen, daß diese Vereinbarung Makulatur ist und von Anfang an war.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

zollagent hat geschrieben:(11 Jul 2018, 13:11)

Wenn das Verfahren erst gar nicht eröffnet wird, ist das schlicht warme Luft. Und genau das ist das Ziel.
In der Schweiz wird ein Verfahren gar nicht erst eröffnet!?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Klarsteller hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:49)

Zur Zeit nicht wirklich trennbar, da jeder reingelassen wird und jeder hier bleibt.
Zunächst sollte man erst einmal wieder das vorhandene Recht durchsetzen. Dann kann man sich mit den Problemen beschäftigen.....

Das übliche Geschwätz, das man eben aus der rechten Ecke hört und das neuerdings auch im Bundestag zu hören ist. Ob man auf solchen Unsinn wirklich noch eingehen muß? "Vorhandenes Recht durchsetzen" ist auch das Recht gegeneinander abwägen. Und da fällt das Rechtsgeschwätz angesichts des Artikels 1 des Grundgesetzes ganz schnell in die Tonne. Dieses Karussel muß niemand mehr in Bewegung setzen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:38)
Brauche ich nicht. Frau Merkel hat den Koalitionsvertrag mit der Obergrenze persönlich unterschrieben. Die Obergrenze widerspricht der UNO-Flüchtlingskonvention, wenn der 201 000 Flüchtlinge in 2018 bei uns anklopft.
zollagent hat geschrieben:(11 Jul 2018, 13:12)
Ich denke, dann würden die Obergrenzenvertreter es schriftlich bekommen, daß diese Vereinbarung Makulatur ist und von Anfang an war.
Durch eine Koalitionsvereinbarung einer möglichen Kenia-Koalition ohne CSU?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Klarsteller »

Wähler hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:38)

Brauche ich nicht. Frau Merkel hat den Koalitionsvertrag mit der Obergrenze persönlich unterschrieben. Die Obergrenze widerspricht der UNO-Flüchtlingskonvention, wenn der 201 000 Flüchtlinge in 2018 bei uns anklopft.
Wie gesagt, die UN Flüchtlingskonvention spielt nicht rein, wenn die angebliche Flucht über 1000ste km und viele Länder geht.
Und die Obergrenze ist einfach fernab jegliche Realität. Schon einmal darüber nachgedacht, welche Infrastruktur alleine für 200.000 Leute benötigt wird? Und dann noch die fiskalischen Probleme.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von zollagent »

Klarsteller hat geschrieben:(11 Jul 2018, 13:51)

Der Artikel ist ein schwacher Artikel. Und die Menschenwürde alleine reicht eben nicht aus. Ansonsten müsste man hier alles aufgeben und zBsp die ganzen Finanzen auf der Welt verteilen. Und es dürfte auch keinen Darwin Pokal geben, für jene, die es bisher schaffen, während die anderen in deren Heimatländern nicht das Glück auf den Pokal haben. Wo ist da die angebliche Menschenwürde? Oder ist es dann plötzlich egal. Na so funktioniert das nicht.
Dieser Artikel ist die Grundlage unserer Verfassung. Ihn als "schwach" anzusehen, zeigt, daß sie Euch nicht wichtig ist, die Menschenwürde. Und man müßte gar nichts, vor allem nicht die schwachsinnigen Aktionen, die Ihr ohnehin nie tun würdet. Man muß nur eines, dort, wo unser Grundgesetz gilt, eben dieser Menschenwürde die Bedeutung geben, die sie verdient. Und das tut man u.a. auch damit, daß man grundlegende Rechte bewahrt und gewährt. Damit jedenfalls ist Euer Festungsdenken gegen "Invasoren" schlicht als Menschenverachtung entlarvt.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:34)

Genauso rechtsstaatlich wäre es, diejenigen abzuweisen und zurückzuschicken, die nach Prüfung kein Anrecht auf Asyl haben. So macht es die Schweiz: https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/as ... tegie.html
Oder die Niederlande, deren Verfahren ich, soweit ich es beurteilen kann, für effektiv, und durch die sofortige Beistellung eines Rechtsanwaltes auch für menschenwürdig halte.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von unity in diversity »

Keoma hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:20)

Moment, diese Vermischung von Asyl, Flüchtlingen und Migration kam doch nicht von Rechtsradikalen, sondern war Bestandteil der Willkommenskultur ("Integration so schnell wie möglich, sofort arbeiten lassen").
Stimmt.

Anfangs hieß es Refugees Welcome.
Danach wurden neue Begriffe eingeführt, zum Beispiel Schutzsuchende. Man kann vor Regen, Armut, Krieg, Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit usw. Schutz suchen.
Wenn die Stützung der Demografie-Lüge ins Zentrum geriet, sprach man von Migrationspolitik.
Ebenso, um die Fachkräftemangel-Lüge zu rechtfertigen.
Um Solidarität innerhalb der EU zu forcieren, wurde der Migrationsdruck bemüht, den kein Land allein stemmen könne.
Mal sehen, welche Fortschritte die babylonische Sprachverwirrung noch macht.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(11 Jul 2018, 14:43)

Oder die Niederlande, deren Verfahren ich, soweit ich es beurteilen kann, für effektiv, und durch die sofortige Beistellung eines Rechtsanwaltes auch für menschenwürdig halte.
Ein Rechtsbeistand bei so einem Verfahren ist schon richtig und wichtig, ein Asylbewerber kennt sich mit den Vorschriften nicht aus und wird sie höchstwahrscheinlich überhaupt nicht verstehen. In den Niederlanden ist das zeitlich ja auch vernünftig begrenzt und nicht so eine Neverendingstory wie in Deutschland durch zig Instanzen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DerExperte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Jul 2018, 17:53)

Und den darf man einfach so in ein nicht-sicheres Herkunftsland zurückschicken?
Richtig. Die Liste der sicheren Herkunftsländer hat nur Einfluss auf den Gang des Asylverfahrens. Aber grundsätzlich kann jeder Antragsteller mit einem gescheiterten Asylantrag auch in sein Herkunftsland abgeschoben werden, darauf hat die Liste der sicheren Herkunftsstaaten keinen Einfluss. Ob Abschiebehindernisse vorliegen ist davon völlig unabhängig zu beurteilen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Brainiac »

Brainiac hat geschrieben:(07 Jul 2018, 07:54)

Eine Menge Spam und Antworten darauf entsorgt, wieder auf.

Hinweis: Ich toleriere normalerweise die eine oder andere Abschweifung, aber nur, wenn auch wieder zum Thema zurückgefunden wird. Hier ist das EU-Forum, zum Innenforum geht es da lang: http://www.politik-forum.eu/viewforum.php?f=5. Es gibt dort genügend Stränge, die sich mit der Flüchtlingssituation in Deutschland sowie der damit zusammenhängenden politischen Großwetterlage auseinandersetzen. Hier bitte den europäischen Bezug im Fokus behalten.
Erneut aufgeräumt, und kommt mir nicht damit, dass ich nicht beizeiten auf den notwendigen Themenbezug hingewiesen hätte. Den Strangtitel kann ja jeder lesen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von DerExperte »

zollagent hat geschrieben:(10 Jul 2018, 18:58)

Routen schließen würde bedeuten, daß die Menschen an den Orten, in denen sie in Gefahr oder in Elend sind, bleiben müßten. Wie wärs, wenn wir den Radius jedes unserer Menschenfeinde durch ein 25-kg-Gewicht an jedem Fuß begrenzen würden?
zollagent hat geschrieben:(11 Jul 2018, 10:54)
Eben Letzteres spielt gar keine Rolle im Seerecht. Das ständige Gefasel von "illegaler Migration", das nur den Zweck hat, Flüchtlinge in die kriminelle Ecke abzudrängen, ist hier vollkommen ohne Belang. In JEDEM Rechtsstaat hat ein Flüchtling das Recht, seinen Asylantrag zu stellen und auch das Recht darauf, daß dieser geprüft wird.
So hart das klingt, es gibt völkerrechtlich keinen Anspruch auf Einreise in andere Länder. Auch aus den Menschenrechten ergibt sich kein solcher Anspruch. Ebenso wenig gibt es einen Anspruch auf Asylgewährung. Weder das allgemeine Völkerrecht noch die Menschenrechte kennen einen Anspruch auf Asyl. Das Asylgrundrecht kann nach gängiger BVerfG-Rechtsprechung auch völlig abgeschafft werden, da es nicht zum Wesenskern der Verfassung und der Menschenwürdegarantie zählt.
Wähler hat geschrieben:(11 Jul 2018, 11:38)
Brauche ich nicht. Frau Merkel hat den Koalitionsvertrag mit der Obergrenze persönlich unterschrieben. Die Obergrenze widerspricht der UNO-Flüchtlingskonvention, wenn der 201 000 Flüchtlinge in 2018 bei uns anklopft.
Gemeint ist die GFK. Die kennt ebenfalls keinen Anspruch auf Einreise. Sie geht stillschweigend davon aus, dass sich die Personen schon legal im Land befinden - sie enthält aber keinen Anspruch auf Einreise in ein Land. Die GFK sieht sogar ausdrücklich Kontigentierung vor.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Brainiac »

H2O hat geschrieben:(11 Jul 2018, 08:43)

War mehrfach schon unser Thema hier: Was ist davon zu halten, wenn Menschen, also das Zusammenspiel von Schlepperbanden und Flüchtlingsmassen, die Seenot bewußt herbeiführen, um sich durch "Rettung" Zutritt zu Europa zu verschaffen? Die Europäer haben so gar keine Möglichkeit ihnen den erpressten Zutritt zur EU zu verweigern.
Ja nun, ich halte auch sehr wenig davon, bin mit moralischen Bewertungen aber zurückhaltend. Wir haben hier nun mal relativ wenig Ahnung von den Umständen vor Ort, die jemanden ggfs. zu so einer Aktion animieren.
Muß man europäischerseits nicht darüber nachdenken, wie man dieser Erpressung entgegen wirkt? Ganz klar: Ersaufen lassen, womöglich noch mit gewaltsamer Nachhilfe, kommt nicht in Frage.
:thumbup:
Aber Hunderttausende ungebetener Zuwanderer jährlich überfordern sichtlich die Sozialstaaten in Europa, und sie führen zum Zerfall der EU. Sie sind das ganz große Streitthema in der EU und auch in D. Da geht der Reihe nach der Zusammenhalt der EU vor die Hühner und zuvor schon der Zusammenhalt in D.

Was also tun?
Was rechtlich, politisch und organisatorisch möglich ist, steht auf einem anderen Blatt, aber grundsätzlich finde ich den Ansatz der Zurückschiffung nach Nordafrika - und dort dann Überprüfung des Flüchtlingsstatus - richtig. Dabei sollte man wie gesagt humanitäre Grundsätze einhalten, aber die Botschaft ist eindeutig, denke ich. Dazu würde ich auch stehen, und diese Linie sollte man prioritär verfolgen, Verhandlungen mit den nordafrikanischen Staaten eingeschlossen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

Ist ja auch einer der wenigen mitmenschlich vertretbaren Lösungsansätze. Nur sehe ich doch ganz erhebliche Risiken für die betroffenen Menschen, wenn man sie in die Obhut von Kleptokratien und Korruptokratien gibt; gesetzt der Fall, daß es gelingt, solche, harmlos ausgedrückt, "Überprüfungszentren" dort ein zu richten... wäre das Gelände dann UN-Hoheitsgebiet mit UN-Polizeitruppen... welche Mitteleuropäer sollen da dann viele Monate und Jahre Dienst tun bei der Überprüfung und Betreuung der Menschen? Was geschieht, wenn die "Überprüfungszentren" ganz erheblich überlastet sind (siehe Lesbos...) und die einheimische Bevölkerung sich belästigt fühlt?

Na gut, erst einmal muß es diese Zentren geben. Aber, um mit den Worten der Kanzlerin zu sprechen: "Man muß die Dinge vom Ende her denken!" Unangenehme Überraschungen sind deshalb nicht ausgeschlossen, aber das sollten dann schon wirkliche Überraschungen sein.

Vielleicht ist der spontane Einfall, die UNO mit der UNHCR in die Verantwortung für unser europäisches Zuwanderungsproblem zu nehmen, ja ein brauchbarer Weg. Bisher sind die in Libanon und Jordanien und in der Türkei tätig. Warum also nicht auch in Nordafrika?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(11 Jul 2018, 20:31)

Ist ja auch einer der wenigen mitmenschlich vertretbaren Lösungsansätze. Nur sehe ich doch ganz erhebliche Risiken für die betroffenen Menschen, wenn man sie in die Obhut von Kleptokratien und Korruptokratien gibt; gesetzt der Fall, daß es gelingt, solche, harmlos ausgedrückt, "Überprüfungszentren" dort ein zu richten... wäre das Gelände dann UN-Hoheitsgebiet mit UN-Polizeitruppen... welche Mitteleuropäer sollen da dann viele Monate und Jahre Dienst tun bei der Überprüfung und Betreuung der Menschen? Was geschieht, wenn die "Überprüfungszentren" ganz erheblich überlastet sind (siehe Lesbos...) und die einheimische Bevölkerung sich belästigt fühlt?

Na gut, erst einmal muß es diese Zentren geben. Aber, um mit den Worten der Kanzlerin zu sprechen: "Man muß die Dinge vom Ende her denken!" Unangenehme Überraschungen sind deshalb nicht ausgeschlossen, aber das sollten dann schon wirkliche Überraschungen sein.

Vielleicht ist der spontane Einfall, die UNO mit der UNHCR in die Verantwortung für unser europäisches Zuwanderungsproblem zu nehmen, ja ein brauchbarer Weg. Bisher sind die in Libanon und Jordanien und in der Türkei tätig. Warum also nicht auch in Nordafrika?
Das UNHCR ist auch in Nordafrika tätig. Im äußersten Westen von Algerien betreibt man seit 40 Jahren ein Camp für Flüchtlinge, das im Rahmen des West-Sahara-Kriegs errichtet wurde. Das Camp ist als Sonderfall zu sehen. Dort sind in 4 Zeltstädten eine eigene Ethnie, die Sahrauis, untergebracht (ca. 170.000 Personen). Ansonsten kümmert sich das UNHCR um ein paar Tausend Flüchtlinge die überwiegend in den nordafrikanischen Hauptstädten leben. Auch wenn das UNHCR bereit wäre bei den "Ausschiffungsplattformen" mitzumachen, ohne Zustimmung der nordafrikanischen Länder wird es die nicht geben. Ich glaube die werden auch nicht kommen. Die damit verbundenen Risiken für das eigene Land sind einfach zu groß. Und innerhalb Europas, aber außerhalb der EU macht auch niemand mit. Der albanische Präsident hat ja bereits die Migranten mit Giftmüll verglichen, den niemand haben will. Und auch von Mazedonien gibt es jetzt eine Absage durch den Außenminister.

"Der Balkan sei "eine Insel mitten in der EU", Länder dieser Insel könnten nicht darum gebeten werden, "eine solche Bürde zu übernehmen", wenn sie nicht Teil der EU seien, sagte der mazedonische Außenminister Nikola Dimitrov der "Welt". "Man kann uns, den Balkan, nicht nutzen, um Flüchtlinge abzuwehren", fügte Dimitrov hinzu." Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 17989.html
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

@Orbiter1:

Diese Sachlage sehe ich genau so. War mir ganz entfallen, daß die Hinterlassenschaft von "Spanisch Sahara" immer noch ausharrt, um dereinst "nach Hause" zu kommen. Das wird so wenig Erfolg haben, wie das Pochen auf ein Rückkehrrecht nach Palästina.

Dennoch muß die EU, muß Deutschland, den Lösungsvorschlag versuchen, dort Übergangslager zu betreiben. Wenn das nichts wird, dann kann man besseren Gewissens rabiatere Abwehrmaßnahmen einführen.
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von Orbiter1 »

H2O hat geschrieben:(12 Jul 2018, 11:00)

@Orbiter1:

Diese Sachlage sehe ich genau so. War mir ganz entfallen, daß die Hinterlassenschaft von "Spanisch Sahara" immer noch ausharrt, um dereinst "nach Hause" zu kommen. Das wird so wenig Erfolg haben, wie das Pochen auf ein Rückkehrrecht nach Palästina.
Das ist ja auch eines der Risiken denen sich die Nordafrikaner bei den Ausschiffungsplattformen ausgesetzt sehen. Wenn es schlecht läuft wird es diese Lager unbegrenzt lange geben. Darin sind dann Personen die man u. U. nicht mehr in ihre Heimatländer zurückführen kann, aber nach Europa kommen sie auch nicht. Da ist gewaltbereiter Frust bei den Insassen vorprogrammiert.
Dennoch muß die EU, muß Deutschland, den Lösungsvorschlag versuchen, dort Übergangslager zu betreiben. Wenn das nichts wird, dann kann man besseren Gewissens rabiatere Abwehrmaßnahmen einführen.
Welche rabiateren Abwehrmaßnahmen sollen denn das sein?
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Re: Europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(12 Jul 2018, 11:18)

Das ist ja auch eines der Risiken denen sich die Nordafrikaner bei den Ausschiffungsplattformen ausgesetzt sehen. Wenn es schlecht läuft wird es diese Lager unbegrenzt lange geben. Darin sind dann Personen die man u. U. nicht mehr in ihre Heimatländer zurückführen kann, aber nach Europa kommen sie auch nicht. Da ist gewaltbereiter Frust bei den Insassen vorprogrammiert.
Welche rabiateren Abwehrmaßnahmen sollen denn das sein?
Tja, da halte ich mich erst einmal zurück. Vielleicht so etwas wie Einbrecherabwehr zu Hause, wenn die Polizei diese Rechtsbrüche nicht mehr im Griff hat, die Knäste voll sind und Wachmannschaften fehlen.
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