zollagent hat geschrieben:(18 Jun 2018, 12:17)
Ich rede nicht von Zöllen, sondern von Produkten. Welches US-Produkt wird denn durch Zölle unattraktiv für den Verkauf auf dem europäischen Markt? Es gibt schlichtweg Keines. Gekauft wird, was die Kunden haben wollen. Und da haben die USA in erster Linie Nischenprodukte zu bieten, keine Waren, die massenhaft gekauft würden. Jeder Betriebswirtschaftler lernt zunächst, daß man sich am Kunden und seinen Wünschen orientieren muß. Den Kunden aufs Auge zu drücken, was sie eigentlich nicht brauchen, ist etwas, was man derzeit am Telekommunikationsmarkt sieht. In den USA sind die Märkte an den Interessen der Verkäufer orientiert, weniger an den Wünschen der Kunden. Und genau deshalb bleiben ja auch die dicken US-Autos beim Händler stehen und die Kunden kaufen Toyata, BMW, Mercedes, Audi, VW. Auch in der Landwirtschaft ist das ähnlich. Oder warum sonst sollten wohl bei den TTIP-Verhandlung Zutaten und verwendete Stoffe allenfalls maskiert benannt werden?
Es geht aber um die Zölle und nicht um die Vorstellung, deutsche Waren müssten schlechter werden. Die Autos sind gut, das stimmt - für die Handelsüberschüsse gibt es aber noch ganz andere Gründe.
Der Durchschnittszoll der EU liegt bei 5,2 Prozent, die USA verlangen im Vergleich lediglich 3,5 Prozent.
Eine schlichte Steuersenkung hier im Inland würde den Überschuss auch reduzieren - die Leute hätten mehr Geld und könnten sich Äpfel oder Weintrauben aus Florida leisten, die mit 17 bzw. 20 % Zoll belegt sind.
In dem Fall müssten die US-Weintrauben, die statt 1,50 Euro 1,80 Euro kosten, besonders wettbewerbsfähig sein.