Handelskrieg

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Realist2014
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Realist2014 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Jun 2018, 21:26)

Und, warum soll man nichts verdienen, wenn es gut läuft ?

sicher

aber eben nur DA- WO es gut läuft ( Export )

damit sind die "Niedriglöhner" außen vor...

denn die arbeiten dort, wo es KEINE Produktivitätsteigerung gibt...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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DarkLightbringer
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Jun 2018, 21:35)

sicher

aber eben nur DA- WO es gut läuft ( Export )

damit sind die "Niedriglöhner" außen vor...

denn die arbeiten dort, wo es KEINE Produktivitätsteigerung gibt...
Das wäre jetzt eine spezielle sozialpolitische Frage.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Muss die EU einen eskalierenden Handelskrieg als unabwendbares Schicksal begreifen ?
Ist es zwingend, so wie Trump zu handeln ?

Nein, der stellvertretende Chef der WTO sieht das offenbar anders.
Brauner mahnte die EU, bei ihren Gegenreaktionen auf Trumps Strafzölle nicht zu überziehen: "Ein Handelskrieg ist kein Automatismus. Er entsteht nur, wenn auf eine Aktion eine Reaktion erfolgt - und möglicherweise eine Kettenreaktion auslöst."
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 13176.html

Und tatsächlich sind die bisherigen Vergeltungszölle gemäßigt, der volle Ausgleich würde erst in ein paar Jahren erfolgen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Jun 2018, 20:43)

Der Ex-Chefvolkswirt der UNCTAD empfiehlt Binnennachfrage und Zukunftsinvestition. Klingt doch gut.

Jedenfalls besser als so tun, man pokere wie Trump - nur mit kleinerem Haus und Hof. Da ist ja leicht nachzuvollziehen, weshalb ein halbwegs geübter Dealmaker das nicht ernst nimmt.
Gut klingen und gut sein, das sind zwei paar Stiefel. Herr Flassbeck empfiehlt nämlich, die erfolgreichsten Zweige der deutschen Wirtschaft schlicht abzuschnüren. Und gegenüber einem Herrn Trump hilft nur Konsequenz. Mehr kennt er nicht und mehr will er auch nicht.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Jun 2018, 06:14)

Muss die EU einen eskalierenden Handelskrieg als unabwendbares Schicksal begreifen ?
Ist es zwingend, so wie Trump zu handeln ?

Nein, der stellvertretende Chef der WTO sieht das offenbar anders.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 13176.html

Und tatsächlich sind die bisherigen Vergeltungszölle gemäßigt, der volle Ausgleich würde erst in ein paar Jahren erfolgen.
Die Alternative wäre, den Forderungen eines Herrn Trump nachzugeben. Fällt aus wegen isnich. ;)
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Realist2014 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Jun 2018, 23:13)

Das wäre jetzt eine spezielle sozialpolitische Frage.

nein, in Unternehmen eine rein ökonomische Frage
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Orbiter1 »

Jetzt geht's ja langsam richtig los. Trump hat Zölle von 25% auf China-Ware im Volumen von 50 Mrd $ ab 6.7. angekündigt und eine Warnung bei Gegenmaßnahmen ausgesprochen. China hat nun diese Gegenmaßnahmen ausgesprochen und ebenfalls Zölle von 25% auf US-Ware im Volumen von 50 Mrd $ ab 6.7. angekündigt. Jetzt ist Trump wieder am Zug. Mal sehen ob da wirklich was von ihm kommt.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(16 Jun 2018, 08:38)

Gut klingen und gut sein, das sind zwei paar Stiefel. Herr Flassbeck empfiehlt nämlich, die erfolgreichsten Zweige der deutschen Wirtschaft schlicht abzuschnüren. Und gegenüber einem Herrn Trump hilft nur Konsequenz. Mehr kennt er nicht und mehr will er auch nicht.
Heiner Flassbeck empfiehlt Zukunft statt Kindereien.
Über die Kaufkraft im Innern ließe sich ja noch streiten, aber der Verzicht auf die empfohlenen Investitionen gefährdet selbst ohne Handelskrieg unsere Zukunft.
In Deutschland wird zu wenig investiert - wodurch künftiges Wachstum in Gefahr ist. Um in der Vergangenheit versäumte Investitionen wieder aufzuholen, müssten öffentliche und private Investoren zusammen jährlich hohe zusätzliche Milliardenbeträge investieren - bis 2025 insgesamt knapp 1,4 Billionen Euro zusätzlich.
http://www.manager-magazin.de/politik/e ... 12871.html
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(16 Jun 2018, 08:40)

Die Alternative wäre, den Forderungen eines Herrn Trump nachzugeben. Fällt aus wegen isnich. ;)
Man versucht ja schon, der Kettenreaktion zu entkommen, durch die gemäßigte Vergeltung auf Harleys, Whisky und Jeans.
Mit etwas Glück könnte die Autoindustrie also verschont bleiben.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Orbiter1 hat geschrieben:(16 Jun 2018, 11:12)

Jetzt geht's ja langsam richtig los. Trump hat Zölle von 25% auf China-Ware im Volumen von 50 Mrd $ ab 6.7. angekündigt und eine Warnung bei Gegenmaßnahmen ausgesprochen. China hat nun diese Gegenmaßnahmen ausgesprochen und ebenfalls Zölle von 25% auf US-Ware im Volumen von 50 Mrd $ ab 6.7. angekündigt. Jetzt ist Trump wieder am Zug. Mal sehen ob da wirklich was von ihm kommt.
Zur Vergeltung der Vergeltung sind sogar 100 Milliarden Dollar geboten, also doppelt so viel wie beim Erstschlag.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Jun 2018, 12:03)

Man versucht ja schon, der Kettenreaktion zu entkommen, durch die gemäßigte Vergeltung auf Harleys, Whisky und Jeans.
Mit etwas Glück könnte die Autoindustrie also verschont bleiben.
Ich denke, genau das ist ja auch geschehen. Mal schauen, ob Herr Trump das dann auch so sieht. Vor allem, ob er erkennt, daß die "Vergeltung" vor allem seine eigene Klientel trifft.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Jun 2018, 12:05)

Zur Vergeltung der Vergeltung sind sogar 100 Milliarden Dollar geboten, also doppelt so viel wie beim Erstschlag.
Er kann auch jegliche Importe untersagen und damit den Bankrott der USA einleiten. ;)
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(16 Jun 2018, 14:21)

Ich denke, genau das ist ja auch geschehen. Mal schauen, ob Herr Trump das dann auch so sieht. Vor allem, ob er erkennt, daß die "Vergeltung" vor allem seine eigene Klientel trifft.
Denke, das Trump Team wird im Hinblick auf die Wahlen im November etwas Sichtbares erreichen wollen, um die Can-you-hear-me-now-Wähler zu gewinnen.
Und ein Stahlkocher, der nun plötzlich wieder einen Job hat, wird sich mit Freuden eine 25-Dollar-Jeans kaufen - mit US-Flagge als Etikett. ;)
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(16 Jun 2018, 14:21)

Er kann auch jegliche Importe untersagen und damit den Bankrott der USA einleiten. ;)
Alles möglich, diverse WTO- oder IWF-Vertreter warnen ja eben auch vor einer Weltwirtschaftskrise - von der natürlich Europa nicht ausgenommen wäre.

Andererseits könnte es Trump bis zu den Wahlen schaffen und von den kurzfristig wirkenden Effekten profitieren.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Jun 2018, 14:34)

Alles möglich, diverse WTO- oder IWF-Vertreter warnen ja eben auch vor einer Weltwirtschaftskrise - von der natürlich Europa nicht ausgenommen wäre.

Andererseits könnte es Trump bis zu den Wahlen schaffen und von den kurzfristig wirkenden Effekten profitieren.
Und ihm nachgeben hätte welche Konsequenzen für die Europäer? Erfahrungsgemäß werden Erpresser mit zunehmenden Erfolgen immer hungriger.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(16 Jun 2018, 14:57)

Und ihm nachgeben hätte welche Konsequenzen für die Europäer? Erfahrungsgemäß werden Erpresser mit zunehmenden Erfolgen immer hungriger.
Es geht um Handelskonditionen, die man etwas ausgeglichener haben möchte, nicht um einen Kriminalfall.
Clinton und Obama hatten auch schon Wünsche in dieser Richtung geäußert, wie es heißt. Darauf hätte man ja eingehen können, wenn man einen "nice guy" zur Verhandlung braucht.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Jun 2018, 15:28)
Es geht um Handelskonditionen, die man etwas ausgeglichener haben möchte, nicht um einen Kriminalfall.
Clinton und Obama hatten auch schon Wünsche in dieser Richtung geäußert, wie es heißt. Darauf hätte man ja eingehen können, wenn man einen "nice guy" zur Verhandlung braucht.
Ist man doch. Man hat über ein umfangreiches Abkommen verhandelt, das sehr viel mehr als nur Zolltarife beinhaltet hätte. Nannte sich TTIP.

Mit dem Zwischenstand war man auf beiden Seiten des Atlantik noch nicht zufrieden. Aber die Verhandlungen waren nur im Zuge der europäischen Wahlen unterbrochen, nicht abgesagt. Es gab also durchaus die Hoffnung, dass man sich noch einigen würde. So wie das mit Kanada und CETA de facto gelungen ist, wie es mit Japan gelungen ist.

Dann kam Trump.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(16 Jun 2018, 15:57)

Ist man doch. Man hat über ein umfangreiches Abkommen verhandelt, das sehr viel mehr als nur Zolltarife beinhaltet hätte. Nannte sich TTIP.

Mit dem Zwischenstand war man auf beiden Seiten des Atlantik noch nicht zufrieden. Aber die Verhandlungen waren nur im Zuge der europäischen Wahlen unterbrochen, nicht abgesagt. Es gab also durchaus die Hoffnung, dass man sich noch einigen würde. So wie das mit Kanada und CETA de facto gelungen ist, wie es mit Japan gelungen ist.
Daraus ist dann eine Anti-TTIP-Industrie entstanden und Malmström beklagte sich darüber, dass die EU-Regierungen nicht von sich aus die Sache beworben hätten.
Die Leute befürchten bis heute, in US-Konservendosen könnten sich kleine Godzillas befinden.
Dann kam Trump.
Der ist jetzt da.
Trotzdem rate ich von einer Weltwirtschaftskrise ab.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 Jun 2018, 15:28)

Es geht um Handelskonditionen, die man etwas ausgeglichener haben möchte, nicht um einen Kriminalfall.
Clinton und Obama hatten auch schon Wünsche in dieser Richtung geäußert, wie es heißt. Darauf hätte man ja eingehen können, wenn man einen "nice guy" zur Verhandlung braucht.
Die Methoden sind aber die eines Kriminellen. Ein Wunschergebnis sollte am Schluß von Verhandlungen stehen, nicht als vorwegenomme Ergebnisse dann verhandlungsmäßig abgesegnet werden.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Wähler »

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/u ... -1.4017328
SZ 16. Juni 2018 "Trump zeigt dem Multilateralismus im Welthandel die rote Karte"
Beim Handel mit Europa ist die Lage anders. Zwar exportiert auch die EU deutlich mehr nach Amerika als umgekehrt. Gleichzeitig erzielen die USA bei Dienstleistungen und Unternehmensgewinnen vor allem ihrer Digitalkonzerne von Amazon bis Google einen großen Überschuss gegenüber Europa. Der Handel mit China dagegen sei "eine reine Einbahnstraße", sagt Südekum. "Trump ist besessen davon, dass die Jobs für alte weiße Männer in die amerikanischen Fabriken zurückkommen."
"Ökonom Südekum schlägt vor, Europa solle die Gesprächskanäle offen halten"
Die EU sollte sich nicht zu sehr von Trump provozieren lassen und sich im Handelskonflikt zwischen USA und China neutral verhalten.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Quatschki »

Warum erhebt die EU nicht mal Strafzölle auf US-Fernsehserien?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(16 Jun 2018, 21:33)

Die Methoden sind aber die eines Kriminellen. Ein Wunschergebnis sollte am Schluß von Verhandlungen stehen, nicht als vorwegenomme Ergebnisse dann verhandlungsmäßig abgesegnet werden.
Da die EU schon seit Clintons Zeiten aber keine Lust zu Verhandlungen hat, scheint es nun Konsequenzen zu geben.

Handelskriege sind auch nichts neues. 1981 ging Reagan gegen japanische Autos vor.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Teeernte »

Quatschki hat geschrieben:(17 Jun 2018, 09:57)

Warum erhebt die EU nicht mal Strafzölle auf US-Fernsehserien?
....die eigene Filmförderung schwächen ? Den Fluss von stupid German money nach Hollywood "unterbrechen" UND zusätzlich zu besteuern ? :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Handelskrieg

Beitrag von unity in diversity »

Teeernte hat geschrieben:(17 Jun 2018, 11:41)

....die eigene Filmförderung schwächen ? Den Fluss von stupid German money nach Hollywood "unterbrechen" UND zusätzlich zu besteuern ? :D :D :D
Gibt es Steigerungsformen von Blödheit?
Doof, Denver, Dulles.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(17 Jun 2018, 09:57)

Warum erhebt die EU nicht mal Strafzölle auf US-Fernsehserien?
Weil das schlichter Unfug wäre.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(17 Jun 2018, 10:11)

Da die EU schon seit Clintons Zeiten aber keine Lust zu Verhandlungen hat, scheint es nun Konsequenzen zu geben.

Handelskriege sind auch nichts neues. 1981 ging Reagan gegen japanische Autos vor.
Diese "Konsequenzen" sind die persönlichen Spinnereien eines uninformierten Menschen, der ausschließlich "Bossing" gelernt hat und der sich nicht mal wirklich über das informiert, was er da beklagt. Kneipenspinnereien sind das. Im Übrigen gab es vor diesem Herrn keinen Wunsch nach irgendwelchen Verhandlungen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Quatschki »

zollagent hat geschrieben:(17 Jun 2018, 16:28)

Weil das schlichter Unfug wäre.
Warum?
Vielleicht wird dann stattdessen mal eine beliebte türkische oder syrische Serie für die ARD synchronisiert, damit man mal nachvollziehen kann, warum die da so ticken wie sie ticken?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(17 Jun 2018, 16:30)

Diese "Konsequenzen" sind die persönlichen Spinnereien eines uninformierten Menschen, der ausschließlich "Bossing" gelernt hat und der sich nicht mal wirklich über das informiert, was er da beklagt. Kneipenspinnereien sind das. Im Übrigen gab es vor diesem Herrn keinen Wunsch nach irgendwelchen Verhandlungen.
Reagan hatte keine Wünsche, Clinton und Obama auch nicht ?

Der Elysee-Palast ließ unterdessen wilde Medienberichte dementieren:
Frankreich widerspricht Bericht über Poltereien Trumps
http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 13415.html
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(17 Jun 2018, 19:08)

Reagan hatte keine Wünsche, Clinton und Obama auch nicht ?

Der Elysee-Palast ließ unterdessen wilde Medienberichte dementieren:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 13415.html
Weißt du mehr über die Wünsche der Präsidenten vor Trump?
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(17 Jun 2018, 17:42)

Warum?
Vielleicht wird dann stattdessen mal eine beliebte türkische oder syrische Serie für die ARD synchronisiert, damit man mal nachvollziehen kann, warum die da so ticken wie sie ticken?
Das könnte man auch ohne Zollbelastung für US-Serien. Da wäre ohnehin zu fragen, WAS du bezollen willst? Die Senderechte? Die Filmrollen?
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(17 Jun 2018, 19:09)

Weißt du mehr über die Wünsche der Präsidenten vor Trump?
War schon Thema.
Die Kritik an Deutschland habe es bereits unter den US-Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama gegeben, erinnert Flassbeck. Zitat: „Trump ist nur der Erste, der etwas unternimmt.“
https://www.focus.de/finanzen/news/umst ... 89460.html
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(17 Jun 2018, 19:19)

War schon Thema.
https://www.focus.de/finanzen/news/umst ... 89460.html
Komm mir bitte nicht mit Flassbeck, der ist mit seinen Thesen weit im aktuellen Abseits. Du schriebst von "Kritik unter Clinton und Obama". Hast du da was Konkretes?
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(17 Jun 2018, 19:41)

Komm mir bitte nicht mit Flassbeck, der ist mit seinen Thesen weit im aktuellen Abseits. Du schriebst von "Kritik unter Clinton und Obama". Hast du da was Konkretes?
Warum, was stimmt mit Flassbecks Hinweisen nicht ?
„Wenn Donald Trump sagt, der Handel sei unfair, dann hat er Recht in diesem Punkt und ist damit kein böser Protektionist.“
Flassbeck erinnert daran, dass die EU – allen voran Deutschland – seit Jahrzehnten sehr große Handelsüberschüsse erziele, während die USA seit 30 Jahren mit Defiziten lebten. Zitat: „Deutschland ist das größte Überschussland der Welt und die USA sind das größte Defizitland der Welt. (…) „Wer aber Überschüsse produziert, schafft Arbeitsplätze, Einkommen und Gewinne auf Kosten anderer Länder.“
https://www.focus.de/finanzen/news/umst ... 89460.html

Der Top-Ökonom erinnert daran, dass es diese Kritik an Deutschland bereits unter den US-Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama gegeben habe.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Jun 2018, 08:42)

Warum, was stimmt mit Flassbecks Hinweisen nicht ?

https://www.focus.de/finanzen/news/umst ... 89460.html

Der Top-Ökonom erinnert daran, dass es diese Kritik an Deutschland bereits unter den US-Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama gegeben habe.
Der "Top-Ökonom" scheint zu glauben, daß die Wirtschaft in Demokratien wie eine Planwirtschaft zu steuern wären. Das funktioniert nicht und ist deshalb schlicht vernachlässigbar. Nach wie vor ist außer deinem Bezug auf Flaßbeck kein Beleg für Wirtschaftskritik an Deutschland unter Clinton oder Obama zu sehen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Orbiter1 »

Der wahre Handelskrieg spielt sich zwischen den USA und China ab. Da hatte die USA letztes Jahr ein Handelsbilanzdefizit von 375 Mrd $. Das Handelsbilanzdefizit mit der EU liegt bei lediglich 121 Mrd $. China wird den USA da auch massiv entgegenkommen müssen, sonst kommen sie wirtschaftlich selbst in größere Schwierigkeiten.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Jun 2018, 10:24)

Der wahre Handelskrieg spielt sich zwischen den USA und China ab. Da hatte die USA letztes Jahr ein Handelsbilanzdefizit von 375 Mrd $. Das Handelsbilanzdefizit mit der EU liegt bei lediglich 121 Mrd $. China wird den USA da auch massiv entgegenkommen müssen, sonst kommen sie wirtschaftlich selbst in größere Schwierigkeiten.
Ich frage mich, wie solch ein Entgegenkommen aussehen könnte. Es ist ja kein Fehler der Chinesen oder der Europäer, daß die USA ihrerseits nichts oder vielleicht besser, wenig anbieten, was in den jeweiligen Handelspartnerländern auch nachgefragt würde.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(18 Jun 2018, 09:53)

Der "Top-Ökonom" scheint zu glauben, daß die Wirtschaft in Demokratien wie eine Planwirtschaft zu steuern wären. Das funktioniert nicht und ist deshalb schlicht vernachlässigbar. Nach wie vor ist außer deinem Bezug auf Flaßbeck kein Beleg für Wirtschaftskritik an Deutschland unter Clinton oder Obama zu sehen.
Du meinst, die Vergegenwärtigung der Kritik von Clinton und Obama sei nicht belegt, weil Flassbeck kein richtiger bzw. ein zu vernachlässigender Ökonom sei - verstehe ich das richtig ?

Und wenn sich eine andere Quelle, sagen wir ein Herr Müller, an die Kritiken von Clinton und Obama erinnert, dann gefällt dir Herr Müller nicht. ;)

Und was ist mir Reagan, Handelskrieg, 1980-er Jahre - auch nicht les- oder erinnerbar ?
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Jun 2018, 10:49)

Du meinst, die Vergegenwärtigung der Kritik von Clinton und Obama sei nicht belegt, weil Flassbeck kein richtiger bzw. ein zu vernachlässigender Ökonom sei - verstehe ich das richtig ?

Und wenn sich eine andere Quelle, sagen wir ein Herr Müller, an die Kritiken von Clinton und Obama erinnert, dann gefällt dir Herr Müller nicht. ;)

Und was ist mir Reagan, Handelskrieg, 1980-er Jahre - auch nicht les- oder erinnerbar ?
Du verstehst hier (gewollt?) miß, was ich schrieb. Herrn Flassbeck und seine Thesen haben wir im WiFo ausführlichst diskutiert. Er sieht Handelsüberschüsse als eine Art Vergehen an der Weltwirtschaftsordnung an. Und verlangt, daß sich die Erfolgreicheren einbremsen. Das ist kein zukunftsweisendes Rezept. Das meiner Ansicht nach richtige Rezept wäre, daß die Zurückliegenden selbst ihre Leistung erhöhen. Ich habe immer noch nur Hörensagen von angeblichen Kritiken von dir.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(18 Jun 2018, 10:59)

Du verstehst hier (gewollt?) miß, was ich schrieb. Herrn Flassbeck und seine Thesen haben wir im WiFo ausführlichst diskutiert. Er sieht Handelsüberschüsse als eine Art Vergehen an der Weltwirtschaftsordnung an. Und verlangt, daß sich die Erfolgreicheren einbremsen. Das ist kein zukunftsweisendes Rezept. Das meiner Ansicht nach richtige Rezept wäre, daß die Zurückliegenden selbst ihre Leistung erhöhen. Ich habe immer noch nur Hörensagen von angeblichen Kritiken von dir.
Da verstehen wir uns aber gegenseitig miss. ;)
Es spielt doch keinerlei Rolle, ob der Ökonom Flassbeck im WiFo gefeiert wird oder nicht - er erinnert an die Kritik von Clinton und Obama, laut Medienbericht.

Wäre die Existenz des Mondes unbelegt, wenn der im WiFo nicht gefeierte Flassbeck sich an eine helle Mondnacht erinnerte ?

Wir alle wissen, dass es Ökonomen unterschiedlicher Coleur gibt, mit verschiedenen Ideen und Beiträgen. Einstein und Heisenberg übereinstimmten auch nicht allem, das ist normal.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:08)

Da verstehen wir uns aber gegenseitig miss. ;)
Es spielt doch keinerlei Rolle, ob der Ökonom Flassbeck im WiFo gefeiert wird oder nicht - er erinnert an die Kritik von Clinton und Obama, laut Medienbericht.

Wäre die Existenz des Mondes unbelegt, wenn der im WiFo nicht gefeierte Flassbeck sich an eine helle Mondnacht erinnerte ?

Wir alle wissen, dass es Ökonomen unterschiedlicher Coleur gibt, mit verschiedenen Ideen und Beiträgen. Einstein und Heisenberg übereinstimmten auch nicht allem, das ist normal.
Noch immer kenne ich keine konkreten Kritiken. Ich selber habe ja eine einschlägige Ausbildung und halte aufgrund meines erlernten Lehrstoffs und auch meiner beruflichen Erfahrungen Flassbecks Thesen für weltfremde Thesen aus dem Elfenbeinturm. Daß diese Thesen in der aktuellen Wirtschaftswissenschaftlichen Debatte auch keine Rolle spielen, sondern allenfalls eine Randmeinung darstellen, stützt meine Ansicht.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:20)

Noch immer kenne ich keine konkreten Kritiken. Ich selber habe ja eine einschlägige Ausbildung und halte aufgrund meines erlernten Lehrstoffs und auch meiner beruflichen Erfahrungen Flassbecks Thesen für weltfremde Thesen aus dem Elfenbeinturm. Daß diese Thesen in der aktuellen Wirtschaftswissenschaftlichen Debatte auch keine Rolle spielen, sondern allenfalls eine Randmeinung darstellen, stützt meine Ansicht.
Gleichwohl hat eine wie auch immer geartete wirtschaftswissenschaftliche Debatte doch nichts damit zu tun, ob jemand an die Äußerungen früherer US-Präsidenten erinnert.

Wenn sich ein umstrittener Physiker an Reagan erinnerte, wäre dabei das Atommodell doch nicht entscheidend.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:30)

Gleichwohl hat eine wie auch immer geartete wirtschaftswissenschaftliche Debatte doch nichts damit zu tun, ob jemand an die Äußerungen früherer US-Präsidenten erinnert.

Wenn sich ein umstrittener Physiker an Reagan erinnerte, wäre dabei das Atommodell doch nicht entscheidend.
Dann versuch doch mal, diese Äußerungen früherer US-Präsidenten zu zitieren. Nur, wenn ich sie kenne, kann ich was damit anfangen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:20)

Noch immer kenne ich keine konkreten Kritiken. Ich selber habe ja eine einschlägige Ausbildung und halte aufgrund meines erlernten Lehrstoffs und auch meiner beruflichen Erfahrungen Flassbecks Thesen für weltfremde Thesen aus dem Elfenbeinturm. Daß diese Thesen in der aktuellen Wirtschaftswissenschaftlichen Debatte auch keine Rolle spielen, sondern allenfalls eine Randmeinung darstellen, stützt meine Ansicht.
Nun gut, auch die >>FAZ<< hat offenbar eine Erinnerung, anno 2017:
Die Kritik an ihrer Exportstärke kennen die Deutschen mittlerweile gut, auch aus Amerika. Vertreter der im Januar angetretenen Regierung Trump und der Präsident selbst sind - diplomatisch ausgedrückt - etwas „direkter“ in dieser Sache. Erfunden haben sie die Kritik nicht. Auch die Administration seines Vorgängers Barack Obama nicht, die deutlich höflicher dazu „geraten“ hat, die Deutschen sollten in eigenem Interesse dafür sorgen, dass ihr Handelsüberschuss etwas kleiner wird.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/t ... 33276.html
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:35)

Nun gut, auch die >>FAZ<< hat offenbar eine Erinnerung, anno 2017:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/t ... 33276.html
Aha, noch mehr Hörensagen. Die passende Antwort wäre, im eigenen Interesse mehr zu leisten und dabei Angebote zu machen, die letztlich beim Kunden auch ankommen. Wie wäre das?
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Re: Handelskrieg

Beitrag von TheManFromDownUnder »

zollagent hat geschrieben:(18 Jun 2018, 10:45)

Ich frage mich, wie solch ein Entgegenkommen aussehen könnte. Es ist ja kein Fehler der Chinesen oder der Europäer, daß die USA ihrerseits nichts oder vielleicht besser, wenig anbieten, was in den jeweiligen Handelspartnerländern auch nachgefragt würde.
So sehe ich das auch. Ein paar Tonnen kalifornische Orangen mehr nach China machen keinerlei Differenz.

Was Trump immer (oder absichtlich) vergisst ist das amerikanische Firmen im Ausland fertigen und dort liefern und dort Gewinne machen. Die Gewinne gehen zurueck in die USA (sollte man glauben)

Halb China hat I-Phones, Google, Microsoft. Alle Prestige Marken wie Nike sind in der neuen China Mittelklasse hoch begehrt. Mac Donald, KFC, Gloria Jeans, Starbucks, haben mehr Filialen in China als sonst wo. Keine von diesen Firmen unterhaelt wegen des China Erfolges einen Arbeitsplatz in den USA! Aber die Gewinne gehen zurueck. Wenn nicht sollte Trump seine US Unternehmen fragen wohon sie gehen!
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:37)

Aha, noch mehr Hörensagen. Die passende Antwort wäre, im eigenen Interesse mehr zu leisten und dabei Angebote zu machen, die letztlich beim Kunden auch ankommen. Wie wäre das?
Berichtet wird, es habe hinter verschlossenen Türen Gespräche mit dem damaligen Finanzminister James Baker gegeben.
Gut, das ist natürlich deutlich höflicher, zumal es dann zu keinen konkreten Maßnahmen kam.

Zölle machen ein Produkt nicht besser, nur teurer.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Hat Trumps Kritik einen wahren Kern?
Ja. Die deutschen Überschüsse werden nicht nur vom US-Präsidenten kritisiert, sondern auch von Organisationen wie dem Internationalen Währungsfonds und der OECD oder europäischen Politikern wie Frankreichs neuem Präsidenten Emmanuel Macron.
Hinter der Kritik steht nicht zuletzt die Sorge, dass große Ungleichgewichte neue Wirtschaftskrisen auslösen könnten.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 49382.html

Obama war schon netter, ohne Frage, aber man sollte jetzt nicht den Fehler machen, jedwede Realität auszublenden, um im trumpy style Wahlkampf zu machen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:50)

Berichtet wird, es habe hinter verschlossenen Türen Gespräche mit dem damaligen Finanzminister James Baker gegeben.
Gut, das ist natürlich deutlich höflicher, zumal es dann zu keinen konkreten Maßnahmen kam.

Zölle machen ein Produkt nicht besser, nur teurer.
Ich rede nicht von Zöllen, sondern von Produkten. Welches US-Produkt wird denn durch Zölle unattraktiv für den Verkauf auf dem europäischen Markt? Es gibt schlichtweg Keines. Gekauft wird, was die Kunden haben wollen. Und da haben die USA in erster Linie Nischenprodukte zu bieten, keine Waren, die massenhaft gekauft würden. Jeder Betriebswirtschaftler lernt zunächst, daß man sich am Kunden und seinen Wünschen orientieren muß. Den Kunden aufs Auge zu drücken, was sie eigentlich nicht brauchen, ist etwas, was man derzeit am Telekommunikationsmarkt sieht. In den USA sind die Märkte an den Interessen der Verkäufer orientiert, weniger an den Wünschen der Kunden. Und genau deshalb bleiben ja auch die dicken US-Autos beim Händler stehen und die Kunden kaufen Toyata, BMW, Mercedes, Audi, VW. Auch in der Landwirtschaft ist das ähnlich. Oder warum sonst sollten wohl bei den TTIP-Verhandlung Zutaten und verwendete Stoffe allenfalls maskiert benannt werden?
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(18 Jun 2018, 12:17)

Ich rede nicht von Zöllen, sondern von Produkten. Welches US-Produkt wird denn durch Zölle unattraktiv für den Verkauf auf dem europäischen Markt? Es gibt schlichtweg Keines. Gekauft wird, was die Kunden haben wollen. Und da haben die USA in erster Linie Nischenprodukte zu bieten, keine Waren, die massenhaft gekauft würden. Jeder Betriebswirtschaftler lernt zunächst, daß man sich am Kunden und seinen Wünschen orientieren muß. Den Kunden aufs Auge zu drücken, was sie eigentlich nicht brauchen, ist etwas, was man derzeit am Telekommunikationsmarkt sieht. In den USA sind die Märkte an den Interessen der Verkäufer orientiert, weniger an den Wünschen der Kunden. Und genau deshalb bleiben ja auch die dicken US-Autos beim Händler stehen und die Kunden kaufen Toyata, BMW, Mercedes, Audi, VW. Auch in der Landwirtschaft ist das ähnlich. Oder warum sonst sollten wohl bei den TTIP-Verhandlung Zutaten und verwendete Stoffe allenfalls maskiert benannt werden?
Es geht aber um die Zölle und nicht um die Vorstellung, deutsche Waren müssten schlechter werden. Die Autos sind gut, das stimmt - für die Handelsüberschüsse gibt es aber noch ganz andere Gründe.

Der Durchschnittszoll der EU liegt bei 5,2 Prozent, die USA verlangen im Vergleich lediglich 3,5 Prozent.

Eine schlichte Steuersenkung hier im Inland würde den Überschuss auch reduzieren - die Leute hätten mehr Geld und könnten sich Äpfel oder Weintrauben aus Florida leisten, die mit 17 bzw. 20 % Zoll belegt sind.
In dem Fall müssten die US-Weintrauben, die statt 1,50 Euro 1,80 Euro kosten, besonders wettbewerbsfähig sein.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Jun 2018, 12:40)

Es geht aber um die Zölle und nicht um die Vorstellung, deutsche Waren müssten schlechter werden. Die Autos sind gut, das stimmt - für die Handelsüberschüsse gibt es aber noch ganz andere Gründe.

Der Durchschnittszoll der EU liegt bei 5,2 Prozent, die USA verlangen im Vergleich lediglich 3,5 Prozent.

Eine schlichte Steuersenkung hier im Inland würde den Überschuss auch reduzieren - die Leute hätten mehr Geld und könnten sich Äpfel oder Weintrauben aus Florida leisten, die mit 17 bzw. 20 % Zoll belegt sind.
In dem Fall müssten die US-Weintrauben, die statt 1,50 Euro 1,80 Euro kosten, besonders wettbewerbsfähig sein.
Welche Gründe gibt es denn für die Handelsüberschüsse? Etwa, daß die US-Hersteller am Bedarf vorbeiproduzieren? Die "Durchschnittszölle" sind einfach nur ablenkender Unfug, weil sie keinen Blick auf die Gründe für die einzelnen Zölle erlauben. Spar dir also solche Pauschalitäten bitte künftig. Das bringt niemanden weiter.

Die Steuersenkung würde denn den potentiellen Nachfragern was bitte bringen? Für jeden Steuerzahler vielleicht 5 €. Und glaubst du im Ernst, es bestünde ein Bedarf an Weintrauben aus Kalifornien oder Florida, wo die Anbaugebiete doch schon fast in Reichweite für einen persönlichen Einkaufsbummel liegen? Damit wirst du die Unterschiede in der Handelsbilanz wohl kaum ausgleichen können. Dieses Marktsegment ist schlicht zu klein. Dazu kommt, daß in den USA Pestizide eingesetzt werden, die bei uns nicht erlaubt sind, wegen ihrer Gesundheitsschädlichkeit. Kredenze solche Wohltaten Herrn Trump, dem schmecken sie bestimmt gut. Deine Einlassungen sind genau das Abbild der Vorstellungen des Herrn Trump, geprägt von Wunschvorstellungen und weit von jeglicher Realität weg. Die Marktsegmente, in denen was zu bewegen wäre, sind weniger die für Endprodukte, sondern eher die für Halbzeuge und Zwischenprodukte. Da ginge was. Aber da haben die USA ja noch weniger zu bieten, als auf dem landwirtschaftlichen Sektor.
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