Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

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Kael
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Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Kael »

Hallo!
Ich melde mich nach einiger Zeit mal wieder.
Vor allem weil Afrika doch mittlerweile wieder immer mehr in den Mittelpunkt rückt.
Meistens hört man dort: Hungersnöte, verschmutztes Trinkwasser etc. etc.

Und als Lösung werden für so etwas meist sehr kostenintensive Projekte angeboten. Das fängt an von Wasserfilterungssystemen und ähnlichen. Was so einem Dorf im Nirgendwo aber wohl kaum hilft, da diese gar nicht die Technik besitzen um diese Instand zu halten - wodurch dann weitere Kosten entstehen.

Allerdings - je mehr ich mir die Problematik die an vielen verschiedenen Orten auftauchen ansehe, merke ich auch das es auch parallelen in der europäischen Geschichte gab.
Der Hauptunterschied liegt dabei wohl auch an der KLimazone, aber auch bei uns gab es Hungersnöte, verschmutztes Wasser (teilweise war das Wasser kaum genießbar oder nur aus ganz besonderen Quellen)
Aber auch dafür haben wir bei uns Möglichkeiten gefunden.

Letztlich, wird so ein primitiveres System nicht den gleichen Standard wie bei uns bieten - Die Hauptfrage wäre aber:
"Benötigen die so ein High-Tech System da unten tatsächlich?" - Man erinnere sich nur an die Aktion wo hunderte von Kühlschränken einmal in ein afrikanisches Land gebracht wurden, die dann aber gar nicht nutzbar waren weil es kaum Elektrizität gab. Aktionen von Dummheit.
Am erfolgreichsten kann man wohl die Initiativen zeigen die vor allem auf Bildung gehen - dennoch stagniert es in einigen Bereichen.

Nun frage ich mir letztlich:
"Würden primitivere Möglichkeiten diesen Menschen eher helfen?"

Beispiel:
Trinkwasserversorgung:
Mit Essig kann man Wasser desinfizieren, genauso wie Alkohol.
In unseren breitengraden wird Alkohol ja teilweise komplett verpönt. Allerdings war Alkohol, über Jahrhunderte, für uns ein Garant für ein 'längeres' Leben weil man Wasser, mit Bier gemischt, 'trinkbar' machen konnte.
Die Menge macht letztlich das Gift.
Alkohol und Essig ist allerdings seeeeeehr leicht herzustellen, jeder kann theoretisch simplen Fruchtwein bei sich herstellen und da es in Afrika auch Fruchtfliegen gibt, ließen sich damit auch Essigmuttern aufziehen. Wo man im Prinzip sagen könnte 1 Teelöffel Essig auf 1l Wasser bewirkt wunder.

Wieso werden also keine 'primitiven Technologien' gefördert wodurch die Problematiken sehr gut 'beseitigt' werden könnten und ein besserer Stand erreicht wird?

Was bringt es, Afrikanern beizubringen wie man näht, wenn diese nicht in der Lage sind die Nähmaschinen (selbst unsere nicht elektronischen) wieder zu reparieren?
Was bringt es, Afrikanern beizubringen wie man Schreinert, wenn sie die Werkzeuge nicht selbst herstellen können um zu Schreinern?
Und was bringt es, ihnen zu zeigen wie man Metall irgendwo anbringt, wenn sie keine Person haben die Metall verarbeiten kann um etwas herzustellen?

Letztlich wirkt es auf mich als würde das gesamte System auf einem reinen "Import" System bestehen.
Maikel
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Maikel »

Kael hat geschrieben:(14 Nov 2017, 22:58)
Allerdings - je mehr ich mir die Problematik die an vielen verschiedenen Orten auftauchen ansehe, merke ich auch das es auch parallelen in der europäischen Geschichte gab.
Der Hauptunterschied liegt dabei wohl auch an der KLimazone, aber auch bei uns gab es Hungersnöte, verschmutztes Wasser (teilweise war das Wasser kaum genießbar oder nur aus ganz besonderen Quellen)
Aber auch dafür haben wir bei uns Möglichkeiten gefunden.
Der Hauptunterschied zu unserer Situation und langsamen Entwicklung ist eher, daß es die fortgeschrittene, bessere Technik in Europa etc. heute schon gibt. Und daß die Afrikaner, z.B. via Internet und Smartphone, davon erfahren.

Deshalb kann "man" (wer sollte das wie machen?) die Afrikaner nicht einfach auf einem "primitiven" Stand halten bzw. drücken, und sich selbst entwickeln lassen.
Was auch nicht ganz richtig wäre, denn wir haben ja die Technologie, und können die Afrikaner auch daran teilhaben lassen. Daß es dabei auch zu Problemen kommen kann, hast du beschrieben.
Ich meine aber, du unterschätzt dabei etwas den Stand der Technologie in Afrika, sowie die (möglichen) Fähigkeiten der Bewohner. Die kann man eh nicht über einen Kamm scheren, da die sehr unterschiedlich "verteilt" sind.

Stichwort Elektrizität: Ich unterstütze Projekte, mit denen afrikanischen Schulen, Geschäften und Privathaushalten ermöglicht wird, ihre Stromversorgung von spritfressenden Generatoren auf Solarenergie umzustellen.
Stand der Technik ist also eher nicht "kein Strom", sondern Strom aus Generatoren.
Was bringt es, Afrikanern beizubringen wie man näht, wenn diese nicht in der Lage sind die Nähmaschinen (selbst unsere nicht elektronischen) wieder zu reparieren?
Was bringt es, Afrikanern beizubringen wie man Schreinert, wenn sie die Werkzeuge nicht selbst herstellen können um zu Schreinern?
Und was bringt es, ihnen zu zeigen wie man Metall irgendwo anbringt, wenn sie keine Person haben die Metall verarbeiten kann um etwas herzustellen?
Warum sollte ein afrikanischer Mechaniker nicht in der Lage sein, mechanische Nähmaschinen zu reparieren. Ich schätze, in Afrika gibt es mehr Menschen, die dazu fähig sind als bei uns; ggf. mit Improvisionstalent.
Metallbearbeitung, incl. Herstellung von Werkzeugen zum Schreinern, waren bei uns schon im Mittelalter üblich.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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schokoschendrezki
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von schokoschendrezki »

Mit SRI (System der Reisintensivierung) gab es bereits (mindestens) einen solchen Versuch. Ein Missionar aus Madagaskar hat es entwickelt und vor allem in Indien fand es eine gewisse Verbreitung. Ohne jeden Einsatz von Agrarchemie oder modernen Technologien stellte ein (ungebildeter) indischer Bauer einen neuen Weltrekord beim Reisertrag pro Flächeneinheit auf. Und man sollte meinen, die Methode würde sich wie ein Buschfeuer ausbreiten. Tat sie aber nicht. Das liegt zum einen an dem Mehraufwand an Sorgfalt und Arbeitszeit beim Anbau, vor allem aber an dem (scheinbar) attraktiven Angebot großer weltweit agierender Agrarkonzerne, die Komplettpakete an Saatgut, Düngemitteln und Pestiziden anbieten und die auch ärmeren Bauern (und das trotz der Notwendigkeit der Verschuldung) attraktiver erscheinen. Die Folge ist die Entstehung eines "Selbstmordgürtels" wenn diese Verschuldung nicht mehr abtragbar wird.

Der Denkfehler ist vor allem der, dass Unternehmen in der sogenannten Ersten Welt kein oder kaum Interesse am Absatz in sehr armen Gebieten hätten. Das Gegenteil ist der Fall. Die reichsten Unternehmen der Welt haben sehr Wohl ein Interess daran, den ärmsten Regionen der Welt das Wenige das sie haben, auch noch abzupressen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Kael
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Kael »

Maikel hat geschrieben:(15 Nov 2017, 08:43)

Der Hauptunterschied zu unserer Situation und langsamen Entwicklung ist eher, daß es die fortgeschrittene, bessere Technik in Europa etc. heute schon gibt. Und daß die Afrikaner, z.B. via Internet und Smartphone, davon erfahren.

Deshalb kann "man" (wer sollte das wie machen?) die Afrikaner nicht einfach auf einem "primitiven" Stand halten bzw. drücken, und sich selbst entwickeln lassen.
Was auch nicht ganz richtig wäre, denn wir haben ja die Technologie, und können die Afrikaner auch daran teilhaben lassen. Daß es dabei auch zu Problemen kommen kann, hast du beschrieben.
Ich meine aber, du unterschätzt dabei etwas den Stand der Technologie in Afrika, sowie die (möglichen) Fähigkeiten der Bewohner. Die kann man eh nicht über einen Kamm scheren, da die sehr unterschiedlich "verteilt" sind.

Stichwort Elektrizität: Ich unterstütze Projekte, mit denen afrikanischen Schulen, Geschäften und Privathaushalten ermöglicht wird, ihre Stromversorgung von spritfressenden Generatoren auf Solarenergie umzustellen.
Stand der Technik ist also eher nicht "kein Strom", sondern Strom aus Generatoren.


Warum sollte ein afrikanischer Mechaniker nicht in der Lage sein, mechanische Nähmaschinen zu reparieren. Ich schätze, in Afrika gibt es mehr Menschen, die dazu fähig sind als bei uns; ggf. mit Improvisionstalent.
Metallbearbeitung, incl. Herstellung von Werkzeugen zum Schreinern, waren bei uns schon im Mittelalter üblich.
Meine Erfahrung ist da eher anders. Gerade da ich viel Kontakt mit einer Organisation habe die in Ruanda stationiert ist, ist mein Blick eher negativ ausgerichtet was die Entwicklung betrifft.

-Ja es gibt Smarthpones - aber woher haben die das Geld sich so eins zu leisten? Wir dürfen Afrika nicht mit der arabischen und Nordafrikanischen 'Welt' vergleichen. Die größten Probleme gibt es wohl vor allem im inneren Afrika.

Und sie auf einem "primitiven Stand" halten ist auch gar nicht der Sinn dahinter, sondern es geht darum einen primitiveren Stand erstmal zu erreichen den sie heute nicht haben. Da habe ich auch schon von kirchlichen Institutionen, von Priestern die selbst schon unten waren selbst gehört das die Arbeits- und Instandhaltungsmoral komplett anders ist als unsere. Genau das gleiche hat man auch von den Soldaten gehört denen sie ihre Ausrüstung überlassen haben. Was kaputt ist war eben kaputt und wurde teilweise liegen gelassen.

Genauso - in Ruanda z.B. - müssen die Menschen teilweise kilometerlang zu Fuß gehen um an eine Wasserstelle zu kommen - Anstatt allerdings mit dem vorhandenen Holz + den vorhandenen Rindern (Viehzucht scheinen sie ja zu haben) einen Karren selbst zu errichten und dann mit weniger Aufwand mehr Trinkwasser auf einmal ins Dorf zu bekommen, gehen diese doch lieber mit Weichplastikflaschen da runter, füllen dort einige Liter auf und gehen am Abend noch mal die km da runter.

Von Effizienz gar zu schweigen.
Auch ist es so, dass die Produkte die dort unten hergestellt werden, auch wenn die Menschen dort sehr stolz drauf sind, in keinster Weise europäischen Standards entspricht und somit auch nicht viel abwerfen würde. Weswegen es dahingehend Sinn machen würde solche Dörfer komplett erstmal auf eine "Selbstversorgung" zu stellen mit dem Ziel eine Überproduktion an Nahrungsmitteln zu erwirtschaften wodurch dann wiederrum weitere Arbeitskräfte frei werden würden.

Gerade mit eben 'primitiveren Mitteln' - bedeutet in erster Linie für mich, mit Techniken die ohne Maschinen und mit Werkzeugen ausgeführt werden können die auch selbst herstellbar wären. (Schmiede gibt es da unten zum Beispiel kaum welche) - Aber das liegt wohl auch daran das die meisten dort unten nicht mal wirklich Metall erwerben können.
Ruanda z.B. - in den ländlichen Gebieten, hast du eine riesige Gegend die noch auf losen zusammenschlüssen beruht und die sich hauptsächlich mit Holz beschäftigen - und dort teilweise auch nicht wirklich gut.


Was letztlich bedeuten soll:
Elektrizität -> Ja das ist gut, allerdings macht es keinen Sinn alles mit Elektrizität aufzubauen wenn die Gebiete nicht in der Lage sind die nötigen Fachkräfte auszubilden um diese Instand halten zu können.

Letztlich würde ich gar behaupten es gibt große Gebiete in ganz Afrika die noch nicht mal um die Herstellung wissen wie man Eisen faltet und die verschiedenen Temperaturen und wie sich diese farblich auswirken.
So etwas, würde im gesamten mehr Sinn machen als das was wir im Moment da unten treiben.
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Provokateur
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Provokateur »

Kael hat geschrieben:
Genauso - in Ruanda z.B. - müssen die Menschen teilweise kilometerlang zu Fuß gehen um an eine Wasserstelle zu kommen - Anstatt allerdings mit dem vorhandenen Holz + den vorhandenen Rindern (Viehzucht scheinen sie ja zu haben) einen Karren selbst zu errichten und dann mit weniger Aufwand mehr Trinkwasser auf einmal ins Dorf zu bekommen, gehen diese doch lieber mit Weichplastikflaschen da runter, füllen dort einige Liter auf und gehen am Abend noch mal die km da runter.
Einen ähnlichen Fall gab es in Afghanistan.
Die Wasserstelle eines Dorfes war einige Kilometer vom Dorf entfernt. Die Frauen mussten täglich einige Stunden laufen, um Wasser zu besorgen.

Also kam die Bundeswehr und hat einen Brunnen gegraben. Wenig später war dieser zerstört und unbenutzbar. Also hat ihn die Bundeswehr wieder hergerichtet. Bald war er wieder kaputt.

Nun wurde der Brunnen repariert und eine operative Beobachtung angesetzt.

Es stellte sich heraus, dass die Frauen des Dorfes den Brunnen zerstörten. Denn die weit entfernte Wasserstelle gab ihnen Gelegenheit, ihren schlagenden und vergewaltigenden Ehemännern für ein paar Stunden am Tag zu entkommen.


Nicht immer ist das scheinbar offensichtliche das tatsächlich bessere.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Quatschki »

Die Frage ist auch, auf welcher Basis du dich in Afrika einmischen willst?

Als Staat? Als UNO? Als NGO? Als Wirtschaftskonzern?
Immer wirst du mit den dortigen Machthabern Verträge schließen müssen!
Denn die Kolonialzeit ist seit vielen Jahrzehnten vorbei!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Brainiac
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Brainiac »

Kael hat geschrieben:(15 Nov 2017, 10:23)

Viehzucht scheinen sie ja zu haben
Vielleicht wäre es eine innovative Idee für dich, dich mal etwas näher mit Afrika zu beschäftigen oder sogar mal dorthin zu reisen.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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JJazzGold
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von JJazzGold »

Es müssen keine primitiven Mittel sein, mit denen geholfen wird.
Der Bericht über die Solar Mamas kam vor kurzem in Arte.

http://programm.ard.de/TV/arte/solar-ma ... 1649887530
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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imp
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von imp »

In vielen Ländern Afrikas ist es so, dass es im Prinzip schon Strom, Mobilfunk, Internetz gibt. Aber nicht zuverlässig. Teilweise (seltener) auch prinzipiell nicht ganztags.

Solarzelle und Akkuspeicher sind langlebige, wartungsarme Inkubator-Investitionen, die den Wert gespendeter oder subventionierter Laptops, Medizinkühlschränke usw multiplizieren können.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von watisdatdenn? »

Provokateur hat geschrieben:(15 Nov 2017, 10:45)
Es stellte sich heraus, dass die Frauen des Dorfes den Brunnen zerstörten. Denn die weit entfernte Wasserstelle gab ihnen Gelegenheit, ihren schlagenden und vergewaltigenden Ehemännern für ein paar Stunden am Tag zu entkommen.
Vielleicht wäre eine Lösung einen antreibenden Mann mit Peitsche mit zur Wasserstelle gehen zu lassen, so dass der Brunnen vor Ort für die Frauen auf einmal doch eine gute Alternative ist?

Man muss sich halt nur etwas in die Kultur reindenken.

Ich finde es nicht lustig, wenn die werten afghanischen Damen mein Steuergeld verschwenden.
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Provokateur
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Provokateur »

watisdatdenn? hat geschrieben:(15 Nov 2017, 17:34)

Ich finde es nicht lustig, wenn die werten afghanischen Damen mein Steuergeld verschwenden.
Jo, bevor sie dein Steuergeld verschwenden, sollen sie sich lieber von ihren Männern misshandeln und vergewaltigen lassen.

Sagt einer, der mit am lautesten schreit, wenn ein Afghane in Deutschland vergewaltigt. Weil afghanische Frauen sind weniger wert als deutsche Frauen.

Doppelmoral much?
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Boracay
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Boracay »

Kael hat geschrieben:(14 Nov 2017, 22:58)
Vor allem weil Afrika doch mittlerweile wieder immer mehr in den Mittelpunkt rückt.
Meistens hört man dort: Hungersnöte, verschmutztes Trinkwasser etc. etc.
Die Realität ist eine andere. Der Hunger geht anteilig zur Bevölkerung sehr stark zurück (in den 70ern hungerte noch jeder 3te, heute noch jeder 11te) und Afrika erlebt vielerorts einen Wirtschaftsboom.
Was bringt es, Afrikanern beizubringen wie man Schreinert, wenn sie die Werkzeuge nicht selbst herstellen können um zu Schreinern?
Wie viele Deutsche Schreiner stellen heute Werkzeuge her? Und wie viele Werkzeughersteller gibt es in Deutschland noch? 90% der Werkzeuge werden heute in China hergestellt, trotzdem gibt es in Deutschland Schreiner.
Letztlich wirkt es auf mich als würde das gesamte System auf einem reinen "Import" System bestehen.
Das hat Afrika mit UK, Australien oder Lateinamerika gemeinsam. Hergestellt wird nix, trotzdem leben die Leute teils sehr gut.

Beispiel: Australien

Produktion gibt es so gut wie gar keine. Das Land leben rein von "Resources". Es kommt so gut wie alles aus China oder Deutschland. Schlimm?
Alpha Centauri
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Alpha Centauri »

Provokateur hat geschrieben:(15 Nov 2017, 21:18)

Jo, bevor sie dein Steuergeld verschwenden, sollen sie sich lieber von ihren Männern misshandeln und vergewaltigen lassen.

Sagt einer, der mit am lautesten schreit, wenn ein Afghane in Deutschland vergewaltigt. Weil afghanische Frauen sind weniger wert als deutsche Frauen.

Doppelmoral much?
Naja so eine Haltung wäre auch biologisch gesehen haltlos.Der Wert einer Frau bemisst sich an ihrer Attraktivität und nicht Nationalität. Desto schöner die Frau desto begehrter ist sie auch. Schönheit = Gesundheit und dass ist in der biologischen Selektion gefragt. Andere Länder und Kulturkreisen haben bekanntlich auch attraktive Frauen. :cool:
immernoch_ratlos
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von immernoch_ratlos »

Nun ich vermute keiner hier kennt ganz Afrika - wenige kennen einzelne Staaten dort - noch weniger dürften sich länger und aus beruflichen Gründen dort aufgehalten haben.

Meine "begrenzten Erfahrungen" im südlichen Afrika haben sicher einiges an unterschiedlicher Mentalität "erlebbar" gemacht. Was das handwerkliche Geschick angeht, mit denkbar primitivsten Mittel sehr beachtliches zu Wege zu bringen, davon können einige hier sicher noch etwas dazulernen. Unter fachmännischer Anleitung und der notwendigen Theorie, sehe ich keinerlei gravierenden Unterschied zu den Leuten die hier ihre Lebensumstände verbessern wollen.

Die dummen Vorstellungen vom "primitiven Neger" existieren offensichtlich bei den üblichen Berufsrassisten immer noch. Um die begrenzten Märkte nicht teilen zu müssen, ist ein möglichst marodes Afrika die eigentliche Wunschvorstellung. Europa - unsere Lebensweise - danach lebte sehr lange die ganze Welt. Dies ändert sich gerade. Von Europa kommt vergleichbar wenig an neuen Ideen. Stagnation und die Unfähigkeit Europa als Ganzes politisch und wirtschaftlich zu einigen, ist unser Bild in der Welt mit vollem Zugang zu Bildung.

Da machen ausgerechnet die in sich weitgehend uneinigen Europäer den Afrikaner Vorwürfe, wenn die meist noch in den früheren Kolonialgrenzen aufgeteilten Afrikaner sehr, sehr ähnliche Probleme haben :?:

Die ethnische Unterschiede in Afrika könnten größer nicht sein. Wenn allerdings in Europa Kastilier sich aus vergleichbaren Gründen mit den Katalanen, den Basken und und .... sich nicht vernünftig einigen können, "Belgier" aus zwei "Volksgruppen" am liebsten zwei Staaten begründen möchten, die Schotten - Iren - Walliser usw. nur noch eher distanziert dem "Vereinigten Königreich" gegenüberstehen. Die "Europäer" haben wenig Grund sich über Afrikaner zu echauffieren. Auch die USA - ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Einwanderern.

Mir fällt eigentlich so gar niemand ein, der ein Recht hätte sich über andere zu erheben. :dead:

Was echte Hilfe angeht - da gibt es zahlreiche Möglichkeiten - seit es die Mikrokredite und mehrere Organisationen gibt, die diese vermitteln, kann jeder der da etwas ändern möchte sich beteiligen. Meist Frauen "beantragen" über örtlichen Organisationen Kredite. Also keine "Geschenke". Kleinstkredite die vorbei an den korrupten Banken, über Sammlungen kleinster Beträge eine andere Art von "Krautfunding" es sowohl einzelne Personen, aber auch Gruppen ermöglichen ihr Leben - ein Business - u.ä. zu begründen. Rückzahlungsquote (über Millionen solcher Kredite) liegt seit Jahren bei ~97% - Wer dort Kreditgeber ist, kann jeden einzelnen seiner Kredite in allen Einzelheiten verfolgen.

Hier die WWW Adresse der Organisation : kiva

Kleinster Kreditbetrag ist 25 US$ Ein Klick auf "LOANS" zeigt alle 977 die von dieser losen Gruppe bislang finanziert wurden. Nicht nur in Afrika - im Prinzip überall auf der Welt - Hier ein Beispiel : Venicia / Nicaragua Kreditsumme 650 US$ wurde in der Zeit die vereinbart wurde inzwischen komplett von 21 "Lenders" zusammen bereitgestellt. Von denen ich einer bin. Nicht schwierig zu verstehen "This loan is special because: It provides enough solar power to run multiple lights and appliances at once."

Ich hatte bereits ~35 US$ an Rückzahlungen (alle aus Afrika !) auf meinem Kiva-Account angesammelt und habe neu investiert + zusätzliche Anteile. Das sind keine Geschenke ! Die "Schuldner" zahlen Zinsen und sind gewiss sehr am Erhalt solche vergleichsweise großen Investitionen interessiert. Mir würde ein Totalausfall keine "schlaflosen Nächte bereiten". Umgekehrt gehe ich davon aus, die Menschen welche sich um solche Kleinstkredite (nach unseren Wohlstandmaßstäben) bemühen - hier ist Rückzahlung + Zins in 26 Monaten - vereinbart, haben eher Sorge, wie sie das jeweils schaffen sollen. Soweit ich das weiß, wird dem "Borrower" keine Zins gezahlt - Zinsen finanzieren die lokalen "Fild Partner" die vor Ort organisieren und durch Kiva kontrolliert werden. Von dort fließen die Rückzahlungen an Kiva und können selbstverständlich vom eigentlichen Kreditgeber wieder zurückgenommen werden. Ich selbst "reinvestiere" diese bescheidenen Summen sofort wieder.

Nicht eben eine "Großtat", aber da es inzwischen allein für 2016 immerhin 143.065.750 US$ an solchen Krediten gab, ist das nun wirklich eine Hilfe direkt und ganz "unten". Wer sich die Mühe macht, auf der verlinkten WEB-Seite finden sich alle Informationen. Wer nicht nur Sprüche macht, kann sicher etwas von seinem "Taschengeld" dort sinnvoll "investieren"
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Teeernte »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(15 Nov 2017, 23:37)

Was echte Hilfe angeht - da gibt es zahlreiche Möglichkeiten -..
Jepp...mit 50 Eu ist Afrika geholfen ?

So Billig werden WIR es nicht haben....

Es gibt da keine einfache Hilfe.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Kael
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Kael »

https://de.wikipedia.org/wiki/Ruanda#Wirtschaft

Da mein Hauptaugenmerk eben auf Ruanda liegt (da ich dort eben das meiste erfahren habe) - Auch wie die Menschen vor Ort leben. Mir wurde der Mangel vor allem in der Landbevölkerung auch dort erklärt.

Dort trifft das meiste eben zu was beschrieben wurde. Teilweise nicht sauberes Wasser. Aber dies würde sich schon mit einfachsten primitiven Mitteln wieder 'stabilisieren' können. Dies wird allerdings nicht angewandt. Einfach auch weil die 'Einstellung' zur Bedarfswirtschaft und nicht zur Lagerwirtschaft tendiert.

Ich habe mir die Kleinkredite angesehen und einige wenige würde ich dort tatsächlich unterstützen, vor allem im Landwirtschaftlichen Bereich, da dieser immens wichtig ist und zur Infrastruktur dazugehört. Ohne eine funktionierende Lebensmittelversorgung stagniert nämlich alles.

Und für so etwas benötigt man keinen Strom, sondern nur gereinigtes Wasser und Arbeitskraft.
Denn in Bereichen wo es so was nicht gibt oder tatsächlich die Menschen hungern müssen - oder sterben weil sie kein sauberes Wasser haben - gibt es einfachere MIttel als teure Produkte dorthin zu senden.

Gern würde ich mal so ein Projekt starten und sehen wie es abläuft, aber mir fehlt das Kapital ein Grundstück in Europa zu erwerben um es zu testen.
watisdatdenn?
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von watisdatdenn? »

Provokateur hat geschrieben:(15 Nov 2017, 21:18)

Jo, bevor sie dein Steuergeld verschwenden, sollen sie sich lieber von ihren Männern misshandeln und vergewaltigen lassen.

Sagt einer, der mit am lautesten schreit, wenn ein Afghane in Deutschland vergewaltigt. Weil afghanische Frauen sind weniger wert als deutsche Frauen.

Doppelmoral much?
Es ist nun mal so, dass Vergewaltigung und schlagen von Frauen im Koran explizit erlaubt ist.
Der Islam ist in Afghanistan kulturell prägend und somit ist auch vergewaltigen und schlagen der Ehefrau ganz klarer Teil der Kultur.

In der Aufklärung, welche für den Westen kulturell prägend ist findet sich diese Erlaubnis nicht.. Sogar eher im Gegenteil.

Man muss wenn man erfolgreiche Entwicklungshilfe leisten will, die kulturellen Eigenarten erkennen, als gegeben akzeptierten und in die Planung mit einbeziehen. Das ist simpelste Logik.
Anscheinend wird das viel zu selten gemacht und dafür mit einer kulturchauvinistischen westlichen Brille lieber Geld in den Sand gesetzt.. Geld das ich hier mit erarbeite.
Ich bin ja für Entwicklungshilfe, aber bitte bitte mal mit etwas mehr Hirn!

Die Ansätze von Kael finde ich nicht schlecht. Die primäre Maßstab muss sein: Hilfe zur Selbsthilfe.
Sonst hat das keinen langfristigen Effekt und ist Geldverschwendung. Entwicklungshilfe muss wie ein Katalysator für eine weitere davon unabhängige Entwicklung sein.
JFK
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von JFK »

watisdatdenn? hat geschrieben:(16 Nov 2017, 00:21)

Es ist nun mal so, dass Vergewaltigung und schlagen von Frauen im Koran explizit erlaubt ist.
Der Islam ist in Afghanistan kulturell prägend und somit ist auch vergewaltigen und schlagen der Ehefrau ganz klarer Teil der Kultur.
Uiiiuiii da hat dir der Stürzenberger aber mächtig ins gehirn...

Im Koran steht eindeutig, das dass Gebet des Gläubigen ungültig sei, falls er seine Frau ohne Grund geschlagen habe, an anderer stelle und weniger eindeutig steht jedoch, das gegenüber der widerspenstigen Frau die "Hand erhoben" werden darf, damit ist aber kein verprügeln gemeint, das geht auch nur einmal, sollte sich die Frau weiterhin widerspenstig verhalten, so müssen sich die Eheleute trennen.

Und zur der Sache mit der legalen Vergewaltigung in der Ehe brauchen ich wohl nicht näher eingehen, haben wir doch selber erst neuerdings so mit ach und krach überwunden.

Aber das in Afghanistan frauen verprügeln nicht verpönt ist, ist nicht von der Hand zu weisen, das liegt aber nicht am Koran wie sich Islamophoben das anscheindend einreden, sondern an mangelhaften Frauenrechten, sonnst wäre das ja in jedem Islamischen Land so.
»Menschen, weigert euch, Feinde zu sein« (Römer 12)
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Kael
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Kael »

Vielen Dank.
Letztlich ist es so das ich Hilfe zur Selbsthilfe immer noch besser finde als das wir mit Hilfsgeldern dort Dinge 'errichten' welche von den Einwohnern selbst gar nicht Instand gehalten werden könnten.

Theoretisch, müsste ich eine Kulturexpansion machen, dies geht nur wenn man größere Bauten errichtet damit die anderen sehen "Hey ! Seht was wir errichtet haben! Wenn ihr euch uns unterordnet dann könnt ihr das auch!"

Das ist und soll auch nicht der Plan sein. Plan soll es sein, Grundwissen in Form von Metallverarbeitung, Landwirtschaft, Medizin zu vermitteln und auch die 'Theorie wie so etwas entsteht' ihnen beizubringen.

Das ist vor allem Planung und Umsetzung, sowie Logische zusammenhänge näher erläutern. Ursache & Wirkung.

Und das ist eben der Punkt. Wenn du im Dorf eine eigene Wirtschaft etablierst entsteht überschuss. Überschuss sorgt für Exportmöglichkeiten und Exportmöglichkeit wiederrum Importmöglichkeiten.
Selbst wenn die eine Ananas nur für 0,10€ das Stück exportiert bekommen oder gar 0,05€. Dann ist dies in den dortigen Ländern teilweise über 1000% des dortigen Geldwertes und haben davon aktiv mehr.

Wenn du - in der Theorie - dafür sorgst das z.B. jedes Dorf einen Schreiner, Schmied und ähnliche Berufe hast und diese auch Lehrlinge aufnehmen können. Dann hast du dort Berufe die du fast immer gebrauchen kannst und auch spezialisieren könntest.
ein Schmied kann dir im Prinzip alles herstellen was aus Metall ist. Nägel, Werkzeuge etc. Das einzige was er benötigt sind die Rohmaterialien und ein Schreiner, Töpfer und andere Berufe haben dann auch einen Mehrwert.

Es ist im Prinzip das "Gesamtpaket" was stimmen muss. Es nützt mir nichts wenn ich nur eine Person mit einem Beruf in einem Dorf mit 100 Leuten habe. Sondern du musst sichtbare Abhängigkeiten voneinander schaffen um damit einen Kreislauf in Bewegung zu bringen.

Dies schaffst du aber nur wenn die "Grundvoraussetzungen" stimmen.

Grundvoraussetzungen schaffst du z.B. nicht indem ihnen irgendwas 'schenkst' was sie nicht reparieren könnten. Sondern die schaffst du dadurch in dem die den Leuten das Basiswissen vermittelst wie sie aus X Sache Y machen.

Ich kann den Leuten da unten eine Solaranlage hinunter schicken - Doch was passiert wenn diese Defekt ist? Steinschlag oder ein neidischer Nachbar deer mit nem Stein das Dach beschädigt oder anderen Sachen?
Kann ich die Solarzelle reparieren? -> Nein kann ich nicht.
Welchen Mehrwert hätte so ein Dorf von so einer Solarzelle? -> Nicht wirklich allzu viel.

Hätte ein Dorf einen hohen Mehrwert wenn sie Schmiede, Schreiner und Co hätten und in der Lage wären sich eigenes Material zu bereiten und daraus Dinge herzustellen? -> Ja hätten sie.

Die Solarzelle hingegen benötigt Wartung welche in solchen Gegenden nicht geleistet werden kann.

Das selbe ist mit dem Trinkwasser. Es wird ein Brunnen gebohrt, das Wasser ist schmutzig, verunreinigt. Also wird was benötigt? Richtig, es wird erstmal eine Trinkwasseraufbereitungsanlage gebaut... Dies kostet wiederrum richtig viel Geld. Dazu müssen regelmäßig Kohlefilter o.ä. beschafft werden.
Dabei hat die Natur uns schon viel früher die Möglichkeit gegeben das wir Trinkwasser 'reinigen' können. (nicht alles aber doch sehr vieles) - und dazu gehört: Essig. Essig tötet einen Großteil der Bakterien im Wasser die für uns schädlich wären und noch dazu gibt es dem Getränk eine saure Note, was in einem Land was hauptsächlich Wasser trinkt schon fast Richtung "Soft-Drink" geht.
Das gleiche ist mit Alkohol. Selbst Alkohol herzustellen erhöht den Lebensstandard enorm, weil es eben auch Wasser 'Reinigen' kann und fast alles dort abtötet.
Bier ist bei uns nicht umsonst fast schon eine Art Grundnahrungsmittel.


Und auch sage ich nicht "Afrikaner sind primitiv!" - Nein ich sage das man ihnen erstmal 'primitivere Mittel' geben sollte damit sie ein besseres Verständnis für so etwas entwickeln als das wir hunderttausende dorthin investieren die am Ende in der Korruption der Regierung oder an anderen Stellen einbehalten wird.

JFK hat geschrieben:(16 Nov 2017, 01:45)

Tut mir Leid für den Off-topic beitrag da oben, aber am Thema "Halbaffen die unfähig sind ein werkzeug zu benutzen" will ich nicht teilhaben, außerdem hat User immernoch_ratlos da schon alles gesagt was wichtig wäre, es wird nur noch wiederholt das halbaffen unfähig wären ein Werkzeug zu benutzen.
Niemand redet hier von Halbaffen oder das Menschen nicht in der Lage sind Werkzeuge zu benutzen.
Es ist allerdings so das viele Menschen in vielen Gebieten von Afrika nicht das Verständnis beigebracht bekommen haben mit unserer TEchnologie vernünftig umzugehen, weil sie selbst in komplett anderen Verhältnissen leben.

Wenn du den ganzen Tag eigentlich nur mit Landwirtschaft beschäftigt bist und dir kommt plötzlich ein Typ daher der dir erklären will wie man ein Tablet selbst baut würdest du auch ziemlich dumm gucken.

Das ist ganz normales menschliches Verhalten.
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von JFK »

Jeder Mensch würde dumm gucken, wenn da jemand einem erklären will wie man ein Tablet selbst baut :dead:

Nicht dumm aber interessiert würden die leute gucken, wenn mann ihnen erklären würde wie diese Anlangen zu herstellung von Tablets funktionieren und warum es wichtig ist die Reinraum Regeln zu befolgen.
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Kael
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Kael »

Es würde diesen Menschen dort aber auch nicht helfen zu wissen wie das Tablet zusammengesetzt ist.
Es würde ihnen nicht mal helfen wenn man sie zu nem Mechatroniker ausbildet - Weil es dort keinen Mehrwert hat.

Das was die Menschen dort brauchen ist eine 'funktionierende Basis' um daraus größer aufzubauen.
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Liegestuhl »

Provokateur hat geschrieben:(15 Nov 2017, 10:45)

Einen ähnlichen Fall gab es in Afghanistan.
Die Wasserstelle eines Dorfes war einige Kilometer vom Dorf entfernt. Die Frauen mussten täglich einige Stunden laufen, um Wasser zu besorgen.

Also kam die Bundeswehr und hat einen Brunnen gegraben. Wenig später war dieser zerstört und unbenutzbar. Also hat ihn die Bundeswehr wieder hergerichtet. Bald war er wieder kaputt.

Nun wurde der Brunnen repariert und eine operative Beobachtung angesetzt.

Es stellte sich heraus, dass die Frauen des Dorfes den Brunnen zerstörten. Denn die weit entfernte Wasserstelle gab ihnen Gelegenheit, ihren schlagenden und vergewaltigenden Ehemännern für ein paar Stunden am Tag zu entkommen.
Meine Frau weiß gar nicht, wie gut sie es bei mir hat.
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imp
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von imp »

Ich glaube, die Chinesen haben keine Lust mehr auf Mugabe.
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von imp »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(15 Nov 2017, 23:37)

Nun ich vermute keiner hier kennt ganz Afrika - wenige kennen einzelne Staaten dort - noch weniger dürften sich länger und aus beruflichen Gründen dort aufgehalten haben.

Meine "begrenzten Erfahrungen" im südlichen Afrika haben sicher einiges an unterschiedlicher Mentalität "erlebbar" gemacht. Was das handwerkliche Geschick angeht, mit denkbar primitivsten Mittel sehr beachtliches zu Wege zu bringen, davon können einige hier sicher noch etwas dazulernen. Unter fachmännischer Anleitung und der notwendigen Theorie, sehe ich keinerlei gravierenden Unterschied zu den Leuten die hier ihre Lebensumstände verbessern wollen.

Die dummen Vorstellungen vom "primitiven Neger" existieren offensichtlich bei den üblichen Berufsrassisten immer noch. Um die begrenzten Märkte nicht teilen zu müssen, ist ein möglichst marodes Afrika die eigentliche Wunschvorstellung. Europa - unsere Lebensweise - danach lebte sehr lange die ganze Welt. Dies ändert sich gerade. Von Europa kommt vergleichbar wenig an neuen Ideen. Stagnation und die Unfähigkeit Europa als Ganzes politisch und wirtschaftlich zu einigen, ist unser Bild in der Welt mit vollem Zugang zu Bildung.

Da machen ausgerechnet die in sich weitgehend uneinigen Europäer den Afrikaner Vorwürfe, wenn die meist noch in den früheren Kolonialgrenzen aufgeteilten Afrikaner sehr, sehr ähnliche Probleme haben :?:

Die ethnische Unterschiede in Afrika könnten größer nicht sein. Wenn allerdings in Europa Kastilier sich aus vergleichbaren Gründen mit den Katalanen, den Basken und und .... sich nicht vernünftig einigen können, "Belgier" aus zwei "Volksgruppen" am liebsten zwei Staaten begründen möchten, die Schotten - Iren - Walliser usw. nur noch eher distanziert dem "Vereinigten Königreich" gegenüberstehen. Die "Europäer" haben wenig Grund sich über Afrikaner zu echauffieren. Auch die USA - ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Einwanderern.

Mir fällt eigentlich so gar niemand ein, der ein Recht hätte sich über andere zu erheben. :dead:

Was echte Hilfe angeht - da gibt es zahlreiche Möglichkeiten - seit es die Mikrokredite und mehrere Organisationen gibt, die diese vermitteln, kann jeder der da etwas ändern möchte sich beteiligen. Meist Frauen "beantragen" über örtlichen Organisationen Kredite. Also keine "Geschenke". Kleinstkredite die vorbei an den korrupten Banken, über Sammlungen kleinster Beträge eine andere Art von "Krautfunding" es sowohl einzelne Personen, aber auch Gruppen ermöglichen ihr Leben - ein Business - u.ä. zu begründen. Rückzahlungsquote (über Millionen solcher Kredite) liegt seit Jahren bei ~97% - Wer dort Kreditgeber ist, kann jeden einzelnen seiner Kredite in allen Einzelheiten verfolgen.

Hier die WWW Adresse der Organisation : kiva

Kleinster Kreditbetrag ist 25 US$ Ein Klick auf "LOANS" zeigt alle 977 die von dieser losen Gruppe bislang finanziert wurden. Nicht nur in Afrika - im Prinzip überall auf der Welt - Hier ein Beispiel : Venicia / Nicaragua Kreditsumme 650 US$ wurde in der Zeit die vereinbart wurde inzwischen komplett von 21 "Lenders" zusammen bereitgestellt. Von denen ich einer bin. Nicht schwierig zu verstehen "This loan is special because: It provides enough solar power to run multiple lights and appliances at once."

Ich hatte bereits ~35 US$ an Rückzahlungen (alle aus Afrika !) auf meinem Kiva-Account angesammelt und habe neu investiert + zusätzliche Anteile. Das sind keine Geschenke ! Die "Schuldner" zahlen Zinsen und sind gewiss sehr am Erhalt solche vergleichsweise großen Investitionen interessiert. Mir würde ein Totalausfall keine "schlaflosen Nächte bereiten". Umgekehrt gehe ich davon aus, die Menschen welche sich um solche Kleinstkredite (nach unseren Wohlstandmaßstäben) bemühen - hier ist Rückzahlung + Zins in 26 Monaten - vereinbart, haben eher Sorge, wie sie das jeweils schaffen sollen. Soweit ich das weiß, wird dem "Borrower" keine Zins gezahlt - Zinsen finanzieren die lokalen "Fild Partner" die vor Ort organisieren und durch Kiva kontrolliert werden. Von dort fließen die Rückzahlungen an Kiva und können selbstverständlich vom eigentlichen Kreditgeber wieder zurückgenommen werden. Ich selbst "reinvestiere" diese bescheidenen Summen sofort wieder.

Nicht eben eine "Großtat", aber da es inzwischen allein für 2016 immerhin 143.065.750 US$ an solchen Krediten gab, ist das nun wirklich eine Hilfe direkt und ganz "unten". Wer sich die Mühe macht, auf der verlinkten WEB-Seite finden sich alle Informationen. Wer nicht nur Sprüche macht, kann sicher etwas von seinem "Taschengeld" dort sinnvoll "investieren"
Ich hab vor Jahren mal smava, kiva, und auxmoney gemacht. Die deutschen haben die afrikaprojekte refinanziert plus inflationsausgleich. In Afrika war aber viel Verlust, was mich nicht schmerzt, aber für die Kreditnehmer existenziell ist. Diese glorifizierten ich-ags mit gründerzuschuß können in eng begrenzten Fällen klappen. Der Rest ist Spendenlotto. Als "Generalansatz" ungeeignet.
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Kölner1302 »

Vielleicht sollten wir erst einmal die Afrikaner sprechen lassen. Solange wie das afrikanische System des Zusammenlebens nicht verstanden ist, sollten wir Europäer uns mit Rat und Tat zurückhalten - humanitäre Katastrophen ausgenommen. Die Afrikaner können und müssen ihre Heimat selbst und mit eigenen Mitteln organisieren. Denn sie haben nur diese eine. Wenn sie sich wohl fühlen, ist es in Ordnung, auch wenn sie nicht in festen Häusern leben, vielleicht einem lokalen Häuptling folgen und nicht der gewählten demokratischen Regierung, keine Wasserleitung bauen und ihre Kinder nicht zur Schule schicken, sondern ihnen das fürs Leben noitwendige selbst beibringen.
Waffenlieferungen nach Afrika müssen hart bestraft werden. Rohstoffliefrungen aus Afrika müssen vom Zoll so genau wie möglich registriert und kontrolliert werden. Sie dürfen ein gewisses Mass nicht überschreiten und müssen gerecht bezahlt werden.
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Quatschki »

Kölner1302 hat geschrieben:(12 Jun 2018, 19:30)
Waffenlieferungen nach Afrika müssen hart bestraft werden. Rohstoffliefrungen aus Afrika müssen vom Zoll so genau wie möglich registriert und kontrolliert werden. Sie dürfen ein gewisses Mass nicht überschreiten und müssen gerecht bezahlt werden.
Und was ist mit Menschen? Mit Afrikanern, die keinen Bock auf Afrika haben?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Kölner1302 »

Quatschki hat geschrieben:(12 Jun 2018, 19:53)

Und was ist mit Menschen? Mit Afrikanern, die keinen Bock auf Afrika haben?
Afrika ist ein schöner und reicher Kontinent.
Unzufriedene Afrikaner müssen die Mängel irgendwie abstellen.
Afrikanische Weltverbesserer sollen sich organisieren, um ihre Heimat zu verbessern.
Und zwar nach Möglichkeit nicht im Exil.
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Teeernte »

Kölner1302 hat geschrieben:(12 Jun 2018, 19:30)

Vielleicht sollten wir erst einmal die Afrikaner sprechen lassen. Rohstoffliefrungen aus Afrika müssen vom Zoll so genau wie möglich registriert und kontrolliert werden. Sie dürfen ein gewisses Mass nicht überschreiten und müssen gerecht bezahlt werden.
....Afrikaner importieren Jeden MÜLL mit dem sich noch irgendein Geschäft machen lässt.....

Kaputte Kühlschränke.....abgefahrene Autoreifen.....Röhren-Bildschirme...defekte Netzteile...
von Kühlschränken mit gefährlichem FCKW bis zu verdreckten Erdkabeln.
Dies sei das Ende des Konsums in Deutschland.......auf einer Müllkippe in Ghanas Hauptstadt Accra.....Tausende Kinder versuchen, aus dem Schrott Rohstoffe zu gewinnen - und die Erste Welt spart sich die teure Entsorgung im Ursprungsland. "Schließlich ist das hier das Ende unseres Konsums in Deutschland, da darf man nicht wegschauen",
Es zeigt aber auch wie notwendig öffentliche Sensibilität in Deutschland ist, um die Einhaltung und Umsetzung von wichtigen Gesetzeswerken wie die Elek- troschrottverordnung der Europäischen Union zu erreichen.
. Wohlstandsmüll aus Europa landet in den ärmsten Län- dern der Erde. https://www.brot-fuer-die-welt.de/filea ... 2006-3.pdf

Wie die Industriestaaten Somalia als Giftmüllhalde benutzen
Veröffentlicht am 28. Feb 2018
. http://www.fluchtgrund.de/2018/02/wie-d ... -benutzen/
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von Kölner1302 »

... klar, Müll darf aber schon lange nicht mehr nach Afrika exportiert werden... es fehlen Kontrollen und harte Strafen...
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Re: Zustände in Afrika mit primitiveren Mitteln retten

Beitrag von ThorsHamar »

Kölner1302 hat geschrieben:(12 Jun 2018, 19:30)

Vielleicht sollten wir erst einmal die Afrikaner sprechen lassen. Solange wie das afrikanische System des Zusammenlebens nicht verstanden ist, sollten wir Europäer uns mit Rat und Tat zurückhalten - humanitäre Katastrophen ausgenommen. Die Afrikaner können und müssen ihre Heimat selbst und mit eigenen Mitteln organisieren. Denn sie haben nur diese eine. .....
Watt für'n Blödsinn ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
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