Iran & USA - Ende der Feindschaft?

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unity in diversity
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von unity in diversity »

King Kong 2006 hat geschrieben:(09 May 2018, 16:24)

Für die gemäßigten Kräfte und die dem Westen zugeneigten ist Trumps Agieren ein Knock-Off. Man kann jetzt tatsächlich niemanden mehr bei den 80 Mio. IranerInnen irgendwie Zugständnisse verkaufen. Wenn das alles nichts wert ist. Das wird wohl langanhaltende Auswirkungen auf die iranische Bevölkerung haben.

Nach der Regierungszeit von Trump wird das viel Geld, viel Zeit und viel Vertrauen kosten, das wieder aufzubauen. Wie einst unter Obama nach dem verheerenden Bush. Es haüber ein Jahrzehnt Verhandlungen benötigt dieses "Jahrhundertabkommen" (Mogherini) abzuschliessen.
Nuland, mit yak fou, hat den Konflikt angeheizt.
Unter Obimbo, wohlgemerkt.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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King Kong 2006
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump geht auf Kriegskurs zum Iran. Das zum Thema des Threads.

Trump und seine Berater wie Bolton, die man schon aus der Ära G.W.Bush und den schiefgegangenen Mehrfrontenkriegen (von Afghanistan, über Irak bis hin als Kollateralschäden Syrien) in Nahost kennt haben nicht nur ein komplexes Abkommen, an dem viele Länder beteiligt waren gekündigt, das vom Iran eingehalten wurde, er hat jetzt eine Liste vorgelegt, die quasi einer Kriegserklärung gleichkommt. Es werden Fragen der Souveränität und der Landesverteidigung angesprochen, die nicht erfüllbar sind. Der britische Außenminister Johnson umschreibt es als "not workable".

Die Europäer, Russland, China usw. werden weiterhin Handel mit dem Iran treiben. Der Iran wird und kann diesen absurden Katalog von dem TV-Komiker Trump und seinen Neocon-Berater Bolton nicht umsetzen. Das führt zwangsläufig entweder zur Kollision (und einen Krieg kann Trump dort nicht führen...) oder Trump wird sich herausbiegen müssen. Auch schwer vorstellbar.
Washington’s Iran ‘wishlist’ lacks support from allies

https://www.ft.com/content/2b97380a-5d6 ... 18e7146b04
ORDER FROM CHAOS

The Trump administration’s Plan B on Iran is no plan at all

https://www.brookings.edu/blog/order-fr ... an-at-all/
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Und wieder viel Antiamerikanismus und wishful thinking :) Jedes Unternehmen, dass mit und in den USA Geschäfte machen will, wird auf den Iran verzichten, auch chin. Unternehmen werden sich das gut überlegen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 May 2018, 12:55)

Und wieder viel Antiamerikanismus und wishful thinking :) Jedes Unternehmen, dass mit und in den USA Geschäfte machen will, wird auf den Iran verzichten, auch chin. Unternehmen werden sich das gut überlegen.
Solche Sanktionen gab es auch unter Bush. Mit dem Iran ist immer Handel getrieben worden. Was stellt man sich vor? Das da jetzt gar nichts mehr läuft? Rouhani hat schon vor Wochen in einer Rede davon gesprochen, daß es in der Anfangsphase schwierig wird, bis "man" sich umgestellt hat. Wie früher eben. Vor dem Atomabkommen. Schon unter Clinton gab es solche Sanktionen. Machst du Geschäfte mit dem Iran, dann Ende in den USA. Nichts neues. Trump meint jetzt eben nicht nur, daß er der beste Präsident aller Zeiten wäre und die größte Menschenmenge ihm beim Amtseid bejubelt hätte, sondern daß das auch die größten Sanktionen, die Mutter aller Sanktionen wären. Ok, bitte. Und warum soll Johnson jetzt Antiamerikaner sein? Oder Mogherini? Kritik an Trump = Antiamerikanismus per deiner Definintion? :D

Wußte gar nicht, was dir dieser Mann bedeutet.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Tom Bombadil »

King Kong 2006 hat geschrieben:(22 May 2018, 13:01)

Wußte gar nicht, was dir dieser Mann bedeutet.
Im Gegensatz zu dir pflege ich keinen Personenkult und nur weil man nicht in euer Gemaule gegen Trump lautstark mit einstimmt, ist man noch lange kein Trumpfan. Bei Putin, Assad, Erdogan, den iran. Terrorfürsten oder dem chin. Regime seid ihr sehr viel zurückhaltender, oft klingt auch Bewunderung durch, daher ist das alles ja auch so durchsichtig :cool: Johnson ist sicher kein Antiamerikaner, sonst würde er ja auch solche Pamphlete verbreiten, was er nicht macht. Beim ehemals kommunistischen Arafatgroupie Morgherini halte ich Antiamerikanismus aber tatsächlich für denkbar.

Man wird sehen, ob an den Vorwürfen etwas dran ist und ob Sanktionen zu einem Umdenken der iran. Terrorfürsten oder ultimativ zu einem Regime Change im Iran führen oder nicht, der Handel wird sicherlich nicht gänzlich zum erliegen kommen, das ist aber auch nicht nötig. Bevor aber keine von einer neutralen Stelle überprüften Beweise vorliegen, würde ich nach wie vor von einem vorschnellen Handeln absehen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 May 2018, 13:26)

Im Gegensatz zu dir pflege ich keinen Personenkult und nur weil man nicht in euer Gemaule gegen Trump lautstark mit einstimmt, ist man noch lange kein Trumpfan. Bei Putin, Assad, Erdogan, den iran. Terrorfürsten oder dem chin. Regime seid ihr sehr viel zurückhaltender, oft klingt auch Bewunderung durch, daher ist das alles ja auch so durchsichtig :cool: Johnson ist sicher kein Antiamerikaner, sonst würde er ja auch solche Pamphlete verbreiten, was er nicht macht. Beim ehemals kommunistischen Arafatgroupie Morgherini halte ich Antiamerikanismus aber tatsächlich für denkbar.

Man wird sehen, ob an den Vorwürfen etwas dran ist und ob Sanktionen zu einem Umdenken der iran. Terrorfürsten oder ultimativ zu einem Regime Change im Iran führen oder nicht, der Handel wird sicherlich nicht gänzlich zum erliegen kommen, das ist aber auch nicht nötig. Bevor aber keine von einer neutralen Stelle überprüften Beweise vorliegen, würde ich nach wie vor von einem vorschnellen Handeln absehen.
Ich liebe ja Sprüche wie "euer" usw. Wer ist "euer? Gibts da eine Verschwörung?
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Repräsentantenhaus: Einstimmig wurde Trump ein Einsatz von US-Truppen gegen den Iran verboten

https://www.heise.de/tp/
Nicht das ein Antreten der USA gegen den Iran auf militärischer Ebene sehr realistisch war und wäre, aber es zeigt, das Trumps Heimatfront bröckelt. Man traut ihm nicht über den Weg. Nicht nur im Handelskrieg mit dem Westen melden sich Parteikollegen kritischer.

Also, dieselbe Medizin für ihn wie für den Iran. Überwachung. ;)
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump hat die Zeit tatsächlich wieder zurückgedreht. Da wo Bush einst stand. Jetzt liest man wieder dasselbe. Der US-Präsident wird gewarnt vor militärischen Abenteuer. Siehe oben. Und weitere Aussagen.
NATO chief says alliance won't aid Israel if Iran attacks

https://abcnews.go.com/International/wi ... s-55604237
US-, NATO- und europäische Militärs und Diplomaten bremsen wieder die Führer der USA und Israels aus. Und wenn Trump weg ist, nähert man sich wieder über Jahre kompliziert an, um wieder genau da zu landen wo zuletzt die USA, Europäer, Iran, China und Russland vor Trump waren. Wieder ein total verschenktes Jahrzehnt.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Tja, da sieht Israel direkt mal wieder, wer die wahren Freunde sind. Von den Europäern dürfen sich die Israelis jedenfalls nichts erwarten, nicht mal im Falle eines iranischen Angriffskrieges. Pfui Deibel, ist das widerlich, zum Fremdschämen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Cobra9 »

Israel ist nicht Teil der NATO.
Israel ist unser Partner, aber kein Nato-Mitglied. Die Sicherheitsgarantie des Artikels 5 gilt nicht für Israel. Entschuldige aber was ist daran neu ?
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Vongole »

Cobra9 hat geschrieben:(02 Jun 2018, 17:02)

Israel ist nicht Teil der NATO.
Israel ist unser Partner, aber kein Nato-Mitglied. Die Sicherheitsgarantie des Artikels 5 gilt nicht für Israel. Entschuldige aber was ist daran neu ?
Nichts.
Peter Altmaier machte es neulich auch in einer Talkshow deutlich, als er gefragt wurde, wie es denn in Deutschland mit dem Bündnisfall aussehe, wenn Israel ernsthaft angegriffen würde.
Widerlich blebt es trotzdem, gerade in einer Zeit, wo der Iran ganz offen Richtung Israel droht.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Tom Bombadil »

Nichts. Trotzdem wäre es im höchstem Maße geboten, Israel gegen einen iranischen Vernichtungskrieg zu verteidigen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Cobra9 hat geschrieben:(02 Jun 2018, 17:02)

Israel ist nicht Teil der NATO.
Israel ist unser Partner, aber kein Nato-Mitglied. Die Sicherheitsgarantie des Artikels 5 gilt nicht für Israel. Entschuldige aber was ist daran neu ?
Offensichtlich fühlt man sich genötigt klare Kante zu zeigen.
Ex-Mossad Chief Says He Questioned Legality of Netanyahu's Order to Prepare Iran Strike

https://www.haaretz.com/israel-news/ex- ... -1.6135972
Former Mossad chief Tamir Pardo revealed Wednesday evening on Channel 12 news that he considered to resign during his term, following Prime Minister Benjamin Netanyahu's 2011 decision to order the army to prepare for a possible attack on Iran with only a 15-day notice.

https://www.jpost.com/Israel-News/Forme ... lan-558833
Sogar Bush, der ja als Kriegspräsident nicht unter Verdacht fällt ein "Weichei" zu sein war Israels Ambitionen da nicht geheuer. Das führte dazu, daß keine besonderen Waffensysteme für den Angriff auf den Iran geliefert wurden. Die USA wollen keinen (militärischen) Ärger mit dem Iran. Wenn Israel da aber zuschlägt, dann wird ein Automatismus in Gang gesetzt, bei dem höchste US-Militärs und Diplomaten (nicht Europäer) massiven Druck ausüben, das sein zu lassen.

Glaubt man diversen Quellen, auch israelischen, hatte man in Israel vor, einer Atommacht und ausgerüstet mit modernsten Arsenal an Waffentechnik (wir sprechen hier von Israel nicht vom Iran) z.B. den Iran anzugreifen. Das führte zu einer bestimmten Haltung in Washington.
US denied Israeli bid for bunker-buster bombs

Had wanted to strike Iran nuclear facility

New York Times / January 11, 2009

WASHINGTON - President Bush deflected a secret request by Israel last year for specialized bunker-busting bombs it wanted for an attack on Iran's main nuclear complex
The Bush administration was particularly alarmed by an Israeli request to fly over Iraq to reach Iran's major nuclear complex at Natanz, where the country's only known uranium enrichment plant is located.

http://archive.boston.com/news/world/mi ... ter_bombs/
Und heutzutage:
Netanyahu: Conflict with Iran better now than later

https://www.timesofisrael.com/netanyahu ... han-later/
Die Aussage von Stoltenberg ist natürlich die Antwort auf die Frage eines Journalisten, die sollen unangenehme Fragen stellen, aber sie ist noch einmal ein Zeichen, daß es kein "grünes Licht" oder Unterstützung gibt, wenn in diesem Falle Bibi eine Situation herbeiführt, an der es am Ende knallt in der Erwartung, daß dann die Kavallerie kommt. Das war damals so und scheint heute ebenso zu sein. Egal, ob USA oder Europa. Wobei hier gehts ja um die NATO.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Im Iran rückt man zusammen. Der Ärger wächst. Auf Trump. Während dieser Amokpräsident locker das Klima- und das Atomabkommen (mit dem Iran) gekündigt hat, will er ausgerechnet ein Abkommen mit Nordkorea schliessen. Verrückt? Nein Trump. Auf der Straße im Iran wächst der Zorn auf den US-Präsidenten.
Iran, spurned by US, angrily watches Trump-North Korea talks

For those in Tehran, whether hard-liners, reformists or people simply trying to get by in Iran's worsening economy, it's head-spinning, especially after seeing Trump pull America out of the nuclear deal with world powers.

"I am buying my insulin shots at double the price only because of Trump's decision," fumed Najmeh Songhori, a 35-year-old diabetic mother of two standing in front of a pharmacy in central Tehran
Mohammad Rajabi, a 22-year-old engineering student at Tehran Azad University, offered another idea.

"I wish we were in negotiations with the U.S. instead of Kim," he said. "In a smart way, Kim turned the threat of war to talks. We could do that too."

http://www.foxnews.com/us/2018/06/10/ir ... talks.html
Heißt, der Iran muß mehr Druck aufbauen? Dann wird man schon für Verhandlungen zurückkommen? Tja, Trump führt uns alle dahin zurück, zu Zeiten von G.W.Bush, von denen man glaubte, sie überwunden zu haben. Auch mit dem Abkommen zwischen den USA und dem Iran. Wenn die Idee des Ingenieurstudenten umgesetzt wird, heißt das, daß der Iran das Atomprogramm hochfahren wird. Dann wird die Achse Donald-Bibi-Prince Charming wieder rotieren, aber am Ende wird man... wieder ein Abkommen schliessen... :x :rolleyes:

Was für verschwendete Zeit. Trump at work.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump setzt der Welt ein Ultimatum. Sonst gibts Ärger.
USA verlangen weltweiten Import-Stopp für iranisches Öl

Die USA fordern von allen Ländern einen Importstopp von iranischem Öl. Gegen Länder, die dem nicht Folge leisten, würden Sanktionen verhängt, drohte ein Vertreter des US-Außenministeriums.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 15180.html
Das wird bei den IranerInnen keine Begeisterung hervorrufen. Trump wird als Gegner, der knallharte Interessenspolitik wie eh und je in der Region betreibt gesehen, nicht als Menschenrechtler oder Befreier.
What Trump doesn’t get about ideology in Iran. It’s about nationalism, not theocracy.

My research on education and nationalism suggests that threats by Iran’s leadership to resume enrichment are not the actions of a totalitarian state lumbering toward war but instead reflect the demands of an Iranian public determined to assert their country’s sovereign rights, even at the cost of supporting an otherwise unpopular government.
Pushed against the wall, Iranians across the ideological spectrum appear to be rallying around their flag, if not the banner of political Islam.
Away from the headlines, there is a robust consensus among scholars that politics in Iran begins with the idea of Iran as an “immemorial nation.” This understanding of nationalism is more than a single narrowly defined belief, but rather a broad arena in which more particular ideologies compete for power and authority.

It is the nation, not theocracy or democracy, that provides the ultimate reference point in Iran. Whether leftist, liberal or Khomeinist, leaders and opposition alike must bind their agendas to the logic that Iran is primordial, organic and continuous. Any group’s legitimacy is measured by its commitment to the notion that Iran was once, and will once again be, great.

Patriotic defense of the country isn’t a passing phase but the default position, the big idea that holds Iran together.
Images of exiles and diaspora communities gathering to support Iran’s beloved Team Melli in the World Cup under the slogan “80 Million People, One Nation, One Heartbeat” illustrate this unity. After Iran’s defeat of Morocco on Thursday, social media blew up as everyone from President Rouhani to former heir apparent Reza Pahlavi celebrated, the two stripped of turban and crown and pictured at home, emphasizing their membership in a shared, national family. These same communities came together again after a gut-wrenching loss to Spain.
Against this backdrop, the unintended consequences of U.S. pressure for regime change are illuminated. The more Iranians are faced with external threats to the nation, the more they are likely to rally around key marks of cultural identity.

https://www.washingtonpost.com/news/mon ... 0ae70b8a36
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von JohnnyWeissmüller »

Es ist relativ unsinnig Israel Entwicklungshilfe zu bezahlen und gleichzeitig iranisches Öl zu kaufen.
Da ist Trump nur konsequent.
Der Unterschied zu den Nordkoreanern ist, dass die Koreaner keinen Terror unterstützen, von vereinzelten Ausfällen, Familienfehden und Internet-Hacks abgesehen.
Außerdem sind die Koreaner sehr fleißig. Die schaffen Wertschöffung aus dem Nichts. Mit deren zur Verfügung stehenden Mitteln, könnte vermutlich kein anderer Staat Interkontinentalraketen und Wasserstoffbomben bauen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

JohnnyWeissmüller hat geschrieben:(26 Jun 2018, 22:24)

Außerdem sind die Koreaner sehr fleißig. Die schaffen Wertschöffung aus dem Nichts. Mit deren zur Verfügung stehenden Mitteln, könnte vermutlich kein anderer Staat Interkontinentalraketen und Wasserstoffbomben bauen.
Deshalb soll also die Welt der Person Donald T. folgen. :D

Naja, Luft/Raumfahrt- und Nukleartechnologie soll Nordkorea "bekommen haben". Der Schuldige ist klar, Iran. Dafür wird Kim von Donald neuerdings gelobt. Der Iran nicht. Der Grund ist die strategisch wichtige Region in der Iran liegt. Und keine "Wertschöpfungskunst" Nordkoreas.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von JohnnyWeissmüller »

King Kong 2006 hat geschrieben:(26 Jun 2018, 22:38)

Deshalb soll also die Welt der Person Donald T. folgen. :D

Naja, Luft/Raumfahrt- und Nukleartechnologie soll Nordkorea "bekommen haben". Der Schuldige ist klar, Iran. Dafür wird Kim von Donald neuerdings gelobt. Der Iran nicht. Der Grund ist die strategisch wichtige Region in der Iran liegt. Und keine "Wertschöpfungskunst" Nordkoreas.
Die Nordkoreaner haben diese Hightechwaffen nicht irgendwie "bekommen", weil die irgendwo zufällig rumlagen und keiner sie zurückgefordert hat.
Nicht mal China oder Russland, die einzigen Symphatisanten, würden Nordkorea helfen bei der nuklearen Proliferation. Nordkorea hat sich die Technologie schon selbst besorgt, ob durch Forschung oder Spionage, sei dahingestellt.
Irgend ein chinesischer Penner hat ja mal die Pläne des modernsten US-amerikanischen Gefechtskopfes ins Internet zum Download bereitgestellt. https://de.wikipedia.org/wiki/W88
Nordkorea selbst hat den Iran unterstützt bei der Entwicklung von Raketentechnik, was auf wenig fruchtbaren Boden fiel. Dafür haben sie wahrscheinlich hochangereichertes Uran und Plutonium bekommen.
Nordkorea ist strategisch eminent wichtig für die Weltpolitik, wenn man nicht gerade einen strategischen thermonuklearen Gefechtskopf in den Vorgarten platziert bekommen mag innerhalb von 15 min Vorwarnzeit.
Der Iran ist nur deshalb wichtig, weil er versucht ein arabisches (als Perser )Bündnis gegen Israel zu konstruieren und das aus dem einzigen Grund damit eine Führungsrolle in der Region einnehmen zu können.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

JohnnyWeissmüller hat geschrieben:(26 Jun 2018, 23:05)

Die Nordkoreaner haben diese Hightechwaffen nicht irgendwie "bekommen", weil die irgendwo zufällig rumlagen und keiner sie zurückgefordert hat.
Nicht mal China oder Russland, die einzigen Symphatisanten, würden Nordkorea helfen bei der nuklearen Proliferation. Nordkorea hat sich die Technologie schon selbst besorgt, ob durch Forschung oder Spionage, sei dahingestellt.
Irgend ein chinesischer Penner hat ja mal die Pläne des modernsten US-amerikanischen Gefechtskopfes ins Internet zum Download bereitgestellt. https://de.wikipedia.org/wiki/W88
Nordkorea selbst hat den Iran unterstützt bei der Entwicklung von Raketentechnik, was auf wenig fruchtbaren Boden fiel. Dafür haben sie wahrscheinlich hochangereichertes Uran und Plutonium bekommen.
Nordkorea ist strategisch eminent wichtig für die Weltpolitik, wenn man nicht gerade einen strategischen thermonuklearen Gefechtskopf in den Vorgarten platziert bekommen mag innerhalb von 15 min Vorwarnzeit.
Der Iran ist nur deshalb wichtig, weil er versucht ein arabisches (als Perser )Bündnis gegen Israel zu konstruieren und das aus dem einzigen Grund damit eine Führungsrolle in der Region einnehmen zu können.
Naja, es ist schon richtig, als Saddam u.a. anfing den Iran mit ballistischen Raketen zu beschiessen konnte der Iran damit nicht kontern. Es gab zwar Projekte mit Israel dahinsichtlich, die waren natürlich aber nicht mehr. Dann hat man sich Raketen kaufen müssen. Aus Libyen und Nordkorea. Man hatte mit solchen Waffen und dieser Technik keine Erfahrung. Das hat sich aber ab den Neunzigern gedreht. Der Iran hat einfach mehr "Humankapital" und somit Technologie. So sagt man. Warum NK plötzlich die Technik für Raketen und Nukes hatte "rätselt" man bis heute.
North Korea nukes came with help from Iran or Russia – report

“It is not credible that North Korean scientists alone brought about the technological advances,” government sources told the UK’s Sunday Telegraph.

https://www.timesofisrael.com/north-kor ... ia-report/
Nachdem der Iran Satelliten in die Umlaufbahn schoß tumelten sie sich angeblich auch in NK. Wenn auch nicht immer mit Erfolg. NK tat sich trotzdem schwerer als der Iran mit der Luft- und Raumfahrt.
The former CIA analyst added, "The Iranians have been more successful in building space-launch vehicles. They actually further developed some of the designs that they received from North Korea — and they further designed other missiles they got from North Korea. And their improvements have gone back to North Korea."

https://www.cnbc.com/2017/05/15/former- ... gyang.html
"Iran in most respects is a larger, more sophisticated country," observes Greg Thielmann, formerly with the State Department and now senior fellow at the Arms Control Association in Washington. "They have a lot more resources. The Iranians have conducted a lot of missile tests. North Korean testing is much less frequent."

http://www.businessinsider.com/heres-wh ... 012-4?IR=T
The Iran Secret: Explaining North Korea's Rocket Success

Further technical analysis is likely to show that North Korea’s recent success was rooted in Iran’s orbital launch of its Omid satellite atop the Safir satellite carrier in February 2009

https://thediplomat.com/2013/10/the-ira ... t-success/
Das Paradoxe daran ist, das zwar immer irgendwie mit potentiellen iranischen Atomraketen argumentiert wird, um Interessensorientiert in der Region Middle East mit Sanktionen agieren zu können, aber nie klar gesagt wird, daß der Iran deutlich mehr Potential dafür hat als Nordkorea. Denn das wiederum könnte zwar zunächst eine Schrecksekunde bedeuten, aber dann die Frage aufwerfen, warum dann nicht überall Atompilze (vom Iran erzeugt) aufsteigen. Sprich, das befürchtete Drohszenario in der Praxis nicht geschieht. Warum also das Theater. Das will man nicht aufgeben. Deshalb wird nie klar formuliert, der Iran kann und zwar viel mehr als NK, macht es aber nicht. Sondern er könnte und wäre immer kurz davor, wenn nicht...

Das was Trump macht, hat man unter Bush exerziert. Und noch viel heftiger. Die Ergebnisse sind bekannt. Dann haben alle sich zusammengesetzt (USA, Iran u.a.) und alle sind Kompromisse eingegangen. Das was Trump macht ist nichts neues. Nur alles wieder über den Haufen zu schmeissen. Was man nach Jahren erarbeitet hat. Wenn der Iran irgendwo in Zentralafrika liegen würde, gäbe es diesen ganzen Ärger nicht. Aber im Kontext Eurasiens und strategischer Pläne Chinas usw. war, ist und bleibt der Iran Chefsache für das Weisse Haus. Trump hat offenbar nicht nur Konzentrationsschwierigkeiten bei Briefings, er weiß offenbar nicht, daß jahrelang unter G.W.Bush alles mögliche probiert wurde und das Iran-Abkommen kein "Schnellschuß" war, sondern die Folge jahrelangen Herumgeeierens bis dicht an den heißen Krieg ist. Was glaubt Trump eigentlich was passiert? Das der Iran sich technisch zurückentwickelt? Oder in bälde US-Allierter wird? Das wird sich nur wieder verhärten. Und dann wenn er raus aus dem Weissen Haus ist, kann man wieder alles von vorne beginnen...?

Ob der Iran nur deshalb wichtig ist, weil er ein "arabisches Bündnis" gegen Israel konstruieren will halte ich für sehr fraglich. Die USA haben ihre Interessen in der Region mehrfach in Doktrinen definiert. Da spielt Israel keine Rolle. Dazugekommen ist nach dem Wegfall der Sowjetunion und dem Aufstieg Chinas (z.B. Seidenstraße und der Iran als wesentlicher geografischer Faktor dabei) noch mehr Herausforderungen in der Wirtschaftspolitik und geostrategischen Interessen. In diesem Kontext ist der Iran für die USA eine "no go area". Das geht in Zentralafrika, eine US no go area, nicht in dieser Ecke Euroasiens.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

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Eine Anlage zur Produktion von UF6, das in die Gasultrazentrifugen zur Urananreicherung eingespeist wird, ist wieder angefahren. Sie war 9 Jahre inaktiv.
Iran Reopens Uranium Feedstock Plant In Preparation To Boost Enrichment

Iran has reopened a nuclear plant idle for nine years, its atomic energy agency (AEOI) said on Wednesday, as Tehran prepares to increase uranium enrichment capacity if a nuclear deal with world powers falls apart after the U.S. withdrawal.

U.S.-Iranian tensions have resurged since President Donald Trump pulled Washington out of the 2015 nuclear accord, calling it deeply flawed. Under the deal, Iran restricted its enrichment programme to ease concerns it could not be put to developing nuclear weapons and in return won relief from sanctions.

https://en.radiofarda.com/a/iran-reopen ... 24116.html
Es geht wieder rückwärts. In die Zeit zwischen G.W.Bush und Ahmadinejad.
Intelligence Chief Tours Fordow Nuclear Facility

They will see that [Iranian scientists] will go miles beyond where we were before the JCPOA in a short period of time and will help the country's nuclear industry reach a significant point," he said, using the abbreviation for the deal's official name, the Joint Comprehensive Plan of Action.

https://financialtribune.com/articles/n ... r-facility
Wird ein zukünftiger US-Präsident dann den Weg nach Teheran machen. Mit schönen Fotos und wieder verkünden, wo man unter Obama schon einmal war...? So, wie Trump versucht etwas zu verkaufen im Falle Nordkoreas, wo man unter Clinton schon viel weiter war?
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Trumps persönlicher Anwalt nahm an einer Veranstaltung der iranischen MEK teil. Die von der iranischen Bevölkerung durch ihre Unterstützung von Saddam als Landesverräter wahrgenommen wird und als Terrorgruppe gilt.
Rudy Giuliani calls for Iran regime change at rally linked to extreme group

Trump lawyer speaks at Paris event staged by MeK, once listed as terrorist organisation and widely seen as a personality cult

Giuliani spoke to the National Council of Resistance of Iran (NCRI), an umbrella coalition largely controlled by the Mujahedin-e-Khalq (MeK), which was once listed as a terrorist organisation in the US and Europe and is still widely viewed as a Marxist-Islamist cult built around the personality of its leader, Maryam Rajavi.

https://www.theguardian.com/us-news/201 ... aris-rally
Offenbar ist es der Trump-Truppe nicht klar, daß MEK im Iran soviel Sympathie erzeugt, wie Stichwörter wie Saddam. Für IranerInnen ist das ein rotes Tuch. Da kann man sich manchmal fragen, was die Taktik dahinter ist. Wenn die Trump-Truppe sich an solche Gruppen wendet, schwant es dort schlimmes. Damit assoziert man Bürgerkrieg, Saddam, Giftgas, ballistische Raktenangriffe.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

TV-Star und Schreihals Trump droht dem Iran ähnlich wie Nordkorea. Am Ende kamen schöne Fotos mit Kim und seiner Anerkennung heraus und NK blieb Atommacht. Hat er das auch mit dem Iran vor? Zuerst eine Krise provozieren (Sanktionen gegen den Iran) dann Eskalation, die daraus erfolgt (nicht umsonst versuchen Europäer, Chinesen und Russen das Schlimmste zu verhindern) und dann kommt er als Retter angeritten. Macht Fotos, lässt Medaillien giessen und kann sich als einziger Dealmaker empfehlen, den es auf der ganzen Welt gibt?
Trump, Iran, and the Dangers of Presidential Bluffing

The world never saw that fire and fury, even though North Korea made more threats and then some: announcing a (never executed) plan to strike the waters off Guam a day after Trump’s statement, testing ever longer-range missiles and its most powerful nuclear weapon yet, and suggesting that it might detonate a hydrogen bomb over the Pacific Ocean.

https://www.theatlantic.com/internation ... ff/565844/
Propaganda im Netz

USA startet scharfe Kampagne gegen Iran

Teilweise würden Informationen übertrieben oder widersprächen sich, kritisierten US-Experten. Das Weiße Haus nahm gegenüber Nachrichtenagenturen dazu keine Stellung.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 19596.html
Im Vorfeld wies Rouhani darauf hin, daß Trump aufhören solle am Schwanz Irans weiter herumzuspielen. Diese Aussage muß Trump in dieser Form natürlich ausrasten lassen... Obwohl es ein geflügeltes Wort ist, am Schwanz (des persischen) Löwen besser nicht herumzufummeln, ist zu bemerken, daß dieser leider im Form des letzten Exemplares 1936 im Iran erlegt wurde und ausgestorben ist. Übrigens ein Wappentier des kaiserlichen Irans.

Man kann in diesem Falle nur wie seinerzeit unter G.W.Bush hoffen, daß "tough talk" der Politiker und seinerzeit wie auch heute der Neocons, z.B. durch John Bolton, durch die US-Militärs ausgebremst wird. Wie z.B. durch Admiral Fallon oder seinerzeit einem Bericht vom Deck eines US-Trägers, bei dem der Schiffsführer daraufhinwies, daß die Handlungen vor Ort nicht dem "tough talking" der Politiker entspricht und man mit der iranischen Seite im ständigen Kontakt steht um Eskalationen zu vermeiden.

Trump ist an der Eskalation interessiert, er definiert die EU genauso als Gegner, wie China. Er setzt damit Gegner wie die EU, Iran und China (gegenüber Putin verhält er sich zurückhaltender...) gezielt unter Druck. Am besten wäre für ihn, daß sie sich gegenseitig überwerfen, wenn sie sich aufgrund der Sanktionspolitik gegenseitig Vorwürfe machen... Schafft er es die Gegner durcheinander zu bringen?
Trump’s tweet to Iran cannot bully the west away from making peace

https://www.theguardian.com/commentisfr ... clear-deal
Und ist die Krise groß genug, um von seinen dubiosen Verbindungen zu Russland auf Kosten der internationalen Stabilität abzulenken? Wie kann man denn einen US-Präsidenten angehen, wenn ein Krieg vor der Tür steht? ;)
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von zollagent »

Trumps Verhalten gegenüber Iran erinnert mich verteufelt an Bush's Haltung gegenüber Irak. Er scheint diesen Krieg zu wollen. Um keinen Zweifel aufkommen zu lassen, weder der damalige Irak mit seinem Herrscher Saddam Hussein noch der heutige Iran mit seiner theokratischen Despotie sind auch nur entfernt Staatsgebilde, für die ich einen Finger rühren würde, was mich hier stört, ist der Aufbau eines Feindpopanzes zur innenpolitischen Festigung eines sehr wackligen Präsidenten.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von DerFlamingo »

Diese Sorge hatte ich auch schon, grade die Ernennung von solchen Trollen wie Bolton lassen Schlimmes befürchten.
Militärisch ist allerdings Alles, was über eine "Strafaktion" im Stile des Marschflugkörperangriffs auf Syrien hinausgeht, auch für die USA nur sehr schwer darstellbar.
Ich hoffe und erwarte daher es bleibt bei Gebell.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von zollagent »

DerFlamingo hat geschrieben:(24 Jul 2018, 09:39)

Diese Sorge hatte ich auch schon, grade die Ernennung von solchen Trollen wie Bolton lassen Schlimmes befürchten.
Militärisch ist allerdings Alles, was über eine "Strafaktion" im Stile des Marschflugkörperangriffs auf Syrien hinausgeht, auch für die USA nur sehr schwer darstellbar.
Ich hoffe und erwarte daher es bleibt bei Gebell.
Das würde ich angesichts eines so sprunghaften und programmierbaren Präsidenten wie einem Trump nicht unterschreiben.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von DerFlamingo »

Welche Möglichkeiten hat Trump denn wirklich?
Eine begrenzte Aktion aus der Luft könnte er sicher durchziehen, nur was soll die bringen? Nicht nur wird er sich international noch weiter isolieren, die Gefahr währe groß, dass die Straße von Hormuz durch den Iran versperrt wird.
Für einen regime change bräuchte es schon eine komplette Invasion, welche aus meiner Sicht unter den lokalen Gegebenheiten undurchführbar ist.
Bliebe also weiter an der Sanktionsspirale zu drehen und eben verbale Attacken. Letztere haben ja mittlerweile fast Nordkorea-StaatsTV Level erreich, viel Luft ist da also ich nicht mehr.
Bei Trumps Intention gebe ich dir Recht, einen Lieblingsfeind scheint man zu brauchen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von zollagent »

DerFlamingo hat geschrieben:(24 Jul 2018, 14:25)

Welche Möglichkeiten hat Trump denn wirklich?
Eine begrenzte Aktion aus der Luft könnte er sicher durchziehen, nur was soll die bringen? Nicht nur wird er sich international noch weiter isolieren, die Gefahr währe groß, dass die Straße von Hormuz durch den Iran versperrt wird.
Für einen regime change bräuchte es schon eine komplette Invasion, welche aus meiner Sicht unter den lokalen Gegebenheiten undurchführbar ist.
Bliebe also weiter an der Sanktionsspirale zu drehen und eben verbale Attacken. Letztere haben ja mittlerweile fast Nordkorea-StaatsTV Level erreich, viel Luft ist da also ich nicht mehr.
Bei Trumps Intention gebe ich dir Recht, einen Lieblingsfeind scheint man zu brauchen.
Zumindest den Versuch, die Straße von Hormuz zu sperren, könnte die US-Navy verhindern. Dazu ist sie stark genug.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von DerFlamingo »

Sicherlich, das wird allerdings enorm teuer, vor allem wenn dieser Schutz nicht nur für 2-3 Wochen aufrecht erhalten werden soll.

Nunja, bei diesem Präsidenten kann im Grunde alles passieren.
Trotdem sehe ich zumindest mittelfristig noch Niemanden die Waffen scharf machen :)
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von zollagent »

DerFlamingo hat geschrieben:(24 Jul 2018, 16:04)

Sicherlich, das wird allerdings enorm teuer, vor allem wenn dieser Schutz nicht nur für 2-3 Wochen aufrecht erhalten werden soll.

Nunja, bei diesem Präsidenten kann im Grunde alles passieren.
Trotdem sehe ich zumindest mittelfristig noch Niemanden die Waffen scharf machen :)
Die Waffen, mit denen diese Blockade errichtet werden soll, braucht man nur einmal zu zerstören. So schnell kommt kein Ersatz nach.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Surprise, surprise... Trump ist voller Gnade, er bietet einen Deal an... Typisches Muster gegen seine Gegner, ob Europäer, Chinesen, Japaner oder Iraner. Erstmal voll auf die Pauke hauen. Wenn dann alle Angst haben, es würde schlimm werden, dann kommt er Gönnerhaft. Hat nur bis jetzt kaum funktioniert. Ob der Iran der geeignete Partner für dieses Trumpgehabe ist?
US President Donald Trump tempers Iran rhetoric, saying he's ready for a new deal

https://www.stuff.co.nz/world/americas/ ... a-new-deal
Natürlich nicht diesen funktionierenden Deal der USA vor ihm. Er war ja an diesem "Jahrhundertdeal" nicht beteiligt. Deshalb kann der ja nix taugen...

Naja, wenn das so läuft, wie bei Kim, dann wird der Iran international aufgewertet und muß irgendwann seine Atomwaffen abrüsten. Äh, oder so ähnlich. :D

Im Vorfeld hatte der iranische Außenminister Zarif nach den Drohungen von Trump zurückgetwittert, das Trump aufpassen soll, der Iran hätte eine Menge Feinde in den Jahrtausenden überlebt. Politgerede. Vermutlich sehen das die us-amerikanischen und iranischen Militärs professioneller.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Die von Trump angestossene Zuspitzung nach der Torpedierung des funktionierenden Atomabkommens der USA mit dem Iran wächst. Nach martialischen Wortwechsel zwischen Trump, Rouhani und Zarif versucht Oman jetzt zwischen Trump und Teheran zu vermitteln. Oman, das als das liberalste arabische Land am Persischen Golf gilt, hat hervorragende sicherheitspolitische Kontakte zum Iran und auch zu den USA.
Oman FM in Washington 'trying to reduce Iran-US tensions'

The meeting between the two officials came just one day after Yusuf bin Alawi met with senior Iranian militia commander Qassem Soleimani, who on Thursday threatened that Tehran was "ready" for war with Washington.

The Iranian foreign minister visited Oman last week, confirming that Tehran is seeking to use Muscat as a mediator in resolving the current crisis between the two adversaries.

Iran also wants Muscat to open a channel of communication with the US, in a similar fashion to 2013 which paved the way for the landmark nuclear talks in 2015.

https://www.alaraby.co.uk/english/news/ ... s-tensions
Mattis versuchte die Drohungen von Trump herunterzuspielen, was aber nicht überzeugend klingt. Am klarsten äußerte sich jetzt General Soleimani, dabei sprach er wohl gezielt zwei Punkte an. Einmal, daß die USA bei einem ausbrechenden militärischen Konflikt nicht mehr in der Lage sein werden das Ende zu bestimmen, sprich es wird ein Faß ohne Boden, für die USA unkontrollierbar und das Trump selbst "alles verlieren" würde. Gemeint ist wohl weniger sein Geld, sondern seine politische Karriere und die weiteren militärischen Fähigkeiten der USA. Die sind bereits nach Bush und seinen Kriegen in der Region geschrumpft. Das sind Signalwörter, die für die USA tatsächlich traumatisch sind.

Wird Trump einen Superdeal versuchen aus der Tasche zu ziehen? Das ist kaum vorstellbar. Trump hat Weichen gesetzt, die schwer umzustellen sind.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

"Ohne Vorbedingungen"

Trump zu Treffen mit iranischer Führung bereit

Im Atomstreit mit Iran ist US-Präsident Trump nach eigenen Worten zu einem Treffen mit Staatschef Ruhani bereit - "jederzeit".

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 20903.html
Teheran zeigt sich skeptisch.
Iran says it is impossible to engage in talks with the US under the current administration which has adopted a fiercely hostile policy toward the Islamic Republic.

"With current America and these policies, there will definitely not be the possibility of dialogue and engagement, and the United States has shown that it is totally unreliable," Foreign Ministry spokesman Bahram Qassemi said on Monday.

https://www.presstv.com/Detail/2018/07/ ... am-Qassemi
Mal abwarten. Mit ein paar guten Fotos mit den Mächtigen Irans hätte Trump auf jedenfall einen Triumph. Für sein Ego. Was dabei herauskommt wäre die Frage... Trump braucht geile Fotos. Der Iran will die Rücknahme der US-Sanktionen. Prinzipiell ist die Rücksteuerung Irans in der Region unrealistisch und praktisch nicht umsetzbar. Mit etwas Glück, bzw. Pech, je nach Blickwinkel würde man Fotos machen und der Rest... naja. Ähnlich wie mit Kim und seinen Atomwaffen.

Das Problem für Trump ist, das er nicht ewig warten kann den Iran weichzukochen. So, wie Trump wirtschaftlich die Eskalationsstufe hochschrauben kann, kann der Iran den Druck in der Region sukzessiv erhöhen. Am Ende käme es zur Konfrontation. Ein no go. Egal ob sogar unter Bush, oder Obama oder Trump. Trump hat mit dem Ausstieg aus dem Abkommen einen Zug in Bewegung gesetzt, den er jetzt irgendwie stoppen muß. Sonst kann er entgleisen und eine Katastrophe droht. Trump hält sich für den besten Pokerspieler der Welt. Er jagt den Einsatz hoch und blufft gerne.Das Problem mit Iran war jeher, daß sie Schachspieler sind. Sie sind systemisch anders aufgestellt. Hat schon mit Bush Junior nicht funktioniert.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Uffzach »

Die USA bereiten bereits den Schlag gegen den Iran vor. Sie müssen zuschlagen, wenn der Iran nicht einknickt. Ich tippe auf einen Blitzkrieg, der die Mullahs beseitigen wird. Fragt sich nur, was dann kommt.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Uffzach hat geschrieben:(30 Jul 2018, 21:38)

Die USA bereiten bereits den Schlag gegen den Iran vor. Sie müssen zuschlagen, wenn der Iran nicht einknickt. Ich tippe auf einen Blitzkrieg, der die Mullahs beseitigen wird. Fragt sich nur, was dann kommt.
Klingt brilliant.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Uffzach »

King Kong 2006 hat geschrieben:(30 Jul 2018, 21:43)

Klingt brilliant.
"Folgerichtig" ist das angemessene Wort, nicht "brilliant". Auf Folgerichtigkeit kommt es in der Politik an.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Uffzach hat geschrieben:(30 Jul 2018, 22:41)

"Folgerichtig" ist das angemessene Wort, nicht "brilliant". Auf Folgerichtigkeit kommt es in der Politik an.
Das war schon unter Bush Junior so gesehen folgerichtig. Es wurde ihm abgeraten. Seitdem ist die Position der USA nicht besser geworden. Es ist eher viel komplizierter geworden. Du meinst ein Blitzkrieg der USA ist folgerichtig? Also ist kein Krieg gegen ein Land wie Iran wie unter den vorherigen Präsidenten falsch gewesen?
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Uffzach »

King Kong 2006 hat geschrieben:(30 Jul 2018, 22:48)

Das war schon unter Bush Junior so gesehen folgerichtig. Es wurde ihm abgeraten. Seitdem ist die Position der USA nicht besser geworden. Es ist eher viel komplizierter geworden. Du meinst ein Blitzkrieg der USA ist folgerichtig? Also ist kein Krieg gegen ein Land wie Iran wie unter den vorherigen Präsidenten falsch gewesen?

1.
"Du meinst ein Blitzkrieg der USA ist folgerichtig?"
Wie ich sagte, wenn der Iran nicht einknickt, ist ein Blitzkrieg folgerichtig.


2.
"Also ist kein Krieg gegen ein Land wie Iran wie unter den vorherigen Präsidenten falsch gewesen?"

Du formulierst deine Frage sehr irrational.

Was bitte ist "ein Land wie Iran"? Iran ist unique. Da also Iran unique ist, kann es keinen Krieg gegen "ein Land wie Iran " bisher gegeben haben.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Uffzach hat geschrieben:(30 Jul 2018, 22:53)

1.
"Du meinst ein Blitzkrieg der USA ist folgerichtig?"
Wie ich sagte, wenn der Iran nicht einknickt, ist ein Blitzkrieg folgerichtig.


2.
"Also ist kein Krieg gegen ein Land wie Iran wie unter den vorherigen Präsidenten falsch gewesen?"

Du formulierst deine Frage sehr irrational.

Was bitte ist "ein Land wie Iran"? Iran ist unique. Da also Iran unique ist, kann es keinen Krieg gegen "ein Land wie Iran " bisher gegeben haben.
Warum haben denn die US-Admiräle und Generäle, Diplomaten und Politiker Bush geraten keinen Blitzkrieg gegen den Iran zu führen? Die Aussagen sind bekannt. Die militärische Ausgangslage danach für Obama, jetzt unter Trump hat sich nicht gebessert, sie ist schlechter geworden. Warum ist das dann gerade folgerichtig? Weil der Iran nicht macht, was der TV-Star sagt? Machen andere Staaten auch nicht. Deshalb ist es nicht folgerichtig gegen sie Krieg zu führen. Es hängt immer von der Kosten/Nutzen Rechnung ab. Die stimmt hier einfach nicht.

Auf jedenfall steht Trump unter Druck, sonst würde er so ein Angebot nicht machen.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von zollagent »

Uffzach hat geschrieben:(30 Jul 2018, 21:38)

Die USA bereiten bereits den Schlag gegen den Iran vor. Sie müssen zuschlagen, wenn der Iran nicht einknickt. Ich tippe auf einen Blitzkrieg, der die Mullahs beseitigen wird. Fragt sich nur, was dann kommt.
Das wird es schlichtweg nicht geben, weil man nicht mit einem Blitzkrieg "die Mullahs" alle erwischt. Und so würde den Verbleibenden wieder das iranische Volk zugetrieben. Das wird nicht funktionieren.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von zollagent »

King Kong 2006 hat geschrieben:(30 Jul 2018, 22:58)

Warum haben denn die US-Admiräle und Generäle, Diplomaten und Politiker Bush geraten keinen Blitzkrieg gegen den Iran zu führen? Die Aussagen sind bekannt. Die militärische Ausgangslage danach für Obama, jetzt unter Trump hat sich nicht gebessert, sie ist schlechter geworden. Warum ist das dann gerade folgerichtig? Weil der Iran nicht macht, was der TV-Star sagt? Machen andere Staaten auch nicht. Deshalb ist es nicht folgerichtig gegen sie Krieg zu führen. Es hängt immer von der Kosten/Nutzen Rechnung ab. Die stimmt hier einfach nicht.

Auf jedenfall steht Trump unter Druck, sonst würde er so ein Angebot nicht machen.
Rein militärisch dürfte der Iran nach wenigen Tagen ausgeschaltet sein. Die Frage ist, was danach kommt. Noch ein Terrornest wie Afghanistan können sich auch die USA nicht leisten.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Enas Yorl »

King Kong 2006 hat geschrieben:(30 Jul 2018, 21:28)
Das Problem für Trump ist, das er nicht ewig warten kann den Iran weichzukochen. So, wie Trump wirtschaftlich die Eskalationsstufe hochschrauben kann, kann der Iran den Druck in der Region sukzessiv erhöhen. Am Ende käme es zur Konfrontation. Ein no go. Egal ob sogar unter Bush, oder Obama oder Trump. Trump hat mit dem Ausstieg aus dem Abkommen einen Zug in Bewegung gesetzt, den er jetzt irgendwie stoppen muß. Sonst kann er entgleisen und eine Katastrophe droht. Trump hält sich für den besten Pokerspieler der Welt. Er jagt den Einsatz hoch und blufft gerne.Das Problem mit Iran war jeher, daß sie Schachspieler sind. Sie sind systemisch anders aufgestellt. Hat schon mit Bush Junior nicht funktioniert.
Das wird ein weiterer Akt in Trumps "Viel Lärm um Nichts". Am Ende fehlen dieser US-Regierung wieder die Konzepte was man eigentlich mit den Anderen verhandelt will, und tatsächlich anzubieten bereit ist. Rouhani sollte wohl als nächstes bei Putin und Kim Jong-un anrufen und sich mit diesen beraten. ;) In Pjöngjang wartet man immer noch auf Vorschläge der USA, wie deren Sicherheitsgarantien den aussehen. Das Gesicht von Netanjahu hätte ich gerne gesehen, als er von Trumps Angebot an den Iran erfahren hat. :D
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

zollagent hat geschrieben:(30 Jul 2018, 23:28)

Rein militärisch dürfte der Iran nach wenigen Tagen ausgeschaltet sein. Die Frage ist, was danach kommt. Noch ein Terrornest wie Afghanistan können sich auch die USA nicht leisten.
Sicher können die USA militärisch viel vernichten. Aber vom Mittelmeer bis Afghanistan wird es Stunk geben. Mit der asymmetrischen Kriegsführung, die vom Iran seit Jahren abgestimmt wurde (speziell gegen weit überlegene US-Streitkräfte), werden sich nicht fertig werden. Das ist es was General Soleimani mit seinen Aussagen sagte. Die anderen Punkte wie ein hochgefahrenes militärisches Atomprogramm, Flüchtlingswellen, Instabilität bei Nachbarstaaten usw. hat sich seit Bush und den Betrachtungen dazu auch nicht viel geändert. Wenn es so einfach wäre und irgendwie "zielführend" wäre, dann wäre das vor Jahren über die Bühne gegangen.

Wenn Trump kein Superangebot macht, dann kann ich mir vorstellen, daß Teheran diese Durststrecke mit Trump aussitzen wird. Ob nach der 1. oder 2. Legislaturperiode. Es gibt die These, daß es eine Absprache zwischen dem Wahlkampfteam Reagans und Teheran gab die US-Geiseln der US-Botschaft nicht noch unter Carter freizulassen. Damit Carter einen miesen Abgang hat und Reagan die Publicity bekommt. Vielleicht wartet man auf den Nachfolger. Der oder die will mit Erfolgen starten. Teheran kann sich dann positiv präsentieren, weniger mit Gesichtsverlust. Vielleicht macht man dann von beiden Seiten interessante Angebote. Wie seinerzeit.
Die iranische Regierung gab die Freilassung der Geiseln 20 Minuten nach dem Ende von Reagans Rede bei seinem Amtsantritt am 20. Januar 1981 bekannt. Dies und weitere Indizien sollen darauf hindeuten, dass das Reagan-Lager schon längere Zeit vor der Wahl am 4. November 1980 geheime Verhandlungen mit Vertretern Teherans führte, um die Freilassung der Geiseln hinauszuzögern, damit sich diese bei der Wahl nicht als sogenannte October Surprise zugunsten Carters auswirke.[33] Als Gegenleistung soll der iranischen Regierung Unterstützung bei der Freigabe gesperrter Auslandskonten sowie verdeckte Waffenlieferungen in Aussicht gestellt worden sein – tatsächlich kamen wenige Jahre später im Rahmen des Iran-Contra-Skandals 1986 umfangreiche, illegale Waffenlieferungen der Reagan-Regierung an den Iran ans Licht. Die Kontaktabwicklung soll über Reagans Wahlkampfleiter und späteren Director of Central Intelligence William Joseph Casey sowie den iranischen Waffenhändler Dschamschid Haschemi gelaufen sein. Die October-Surprise-Theorie stützt sich auf iranische und amerikanische Quellen, vor allem Gary Sick, Berater von Carter und Mitarbeiter im Nationalen Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten zu der Zeit sowie Abu l-Hasan Banisadr, damaliger Präsident des Iran. Ein letzter Beweis für die Einflussnahme Reagans konnte jedoch nie erbracht werden.[34][35][36][37][38]

https://de.wikipedia.org/wiki/Geiselnah ... -Wahlkampf
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Enas Yorl hat geschrieben:(30 Jul 2018, 23:32)

Das Gesicht von Netanjahu hätte ich gerne gesehen, als er von Trumps Angebot an den Iran erfahren hat. :D
Ich bin sicher, das er entsetzt ist. Das meine ich nicht ironisch.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Teheran will zuerst, daß Trump die Sanktionen wieder zurücknimmt.
Iran stellt Bedingungen für ein Treffen mit Donald Trump. Der US-Präsident müsste seinen Ausstieg aus dem Atomabkommen rückgängig machen und die neuen Sanktionen gegen Teheran außer Kraft setzen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 20917.html
Trumps Aussage, er wäre ohne Vorbedingung bereit zu Gesprächen stimmt so natürlich auch nicht. Als erstes hat er die USA aus das Abkommen geschossen, dann Druck auf andere Staaten wegen dem Iran gemacht und neue Sanktionen verhängt (brutalstmögliche, wie es ja aus dem Weissen Haus hieß) und dannach bietet er jetzt Gespräche an. Nach diesen Vorraussetzungen/Bedingungen.

Trump wird das genauso wenig annehmen können, wie der Iran die Forderung der Trump-Administration. Jetzt kann Trump mal zeigen, was er als Dealmaker drauf hat. Der Iran ist eine viel härtere Nuss als NK. War es für die USA immer. Trump muß jetzt zeigen, daß es genial richtig war das funktionierende Abkommen der USA mit dem Iran zu zerstören. Das es jetzt "besser für alle wird" nicht noch schlimmer...
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von zollagent »

King Kong 2006 hat geschrieben:(30 Jul 2018, 23:49)

Sicher können die USA militärisch viel vernichten. Aber vom Mittelmeer bis Afghanistan wird es Stunk geben. Mit der asymmetrischen Kriegsführung, die vom Iran seit Jahren abgestimmt wurde (speziell gegen weit überlegene US-Streitkräfte), werden sich nicht fertig werden. Das ist es was General Soleimani mit seinen Aussagen sagte. Die anderen Punkte wie ein hochgefahrenes militärisches Atomprogramm, Flüchtlingswellen, Instabilität bei Nachbarstaaten usw. hat sich seit Bush und den Betrachtungen dazu auch nicht viel geändert. Wenn es so einfach wäre und irgendwie "zielführend" wäre, dann wäre das vor Jahren über die Bühne gegangen.

Wenn Trump kein Superangebot macht, dann kann ich mir vorstellen, daß Teheran diese Durststrecke mit Trump aussitzen wird. Ob nach der 1. oder 2. Legislaturperiode. Es gibt die These, daß es eine Absprache zwischen dem Wahlkampfteam Reagans und Teheran gab die US-Geiseln der US-Botschaft nicht noch unter Carter freizulassen. Damit Carter einen miesen Abgang hat und Reagan die Publicity bekommt. Vielleicht wartet man auf den Nachfolger. Der oder die will mit Erfolgen starten. Teheran kann sich dann positiv präsentieren, weniger mit Gesichtsverlust. Vielleicht macht man dann von beiden Seiten interessante Angebote. Wie seinerzeit.
Diesen "Stunk" gibt es ohnehin schon. Das würde nicht viel ändern. Nur würde der Iran von einer ähnlich niedrigen Stufe aus agieren müssen, wie es Al Kaida oder die Taliban taten.

Vor allem der Hass würde neuen Auftrieb bekommen. Aber das würde Trump sogar in die Karten spielen, denn dann wäre seine ständige Prophezeihung der Herkunft des Terrors bestätigt. Er hätte sie selbst wahr gemacht.

Wir müssen auch nicht drumherum reden. Ich mag Trump nicht und ich mag das theokratische Regime im Iran nicht. Beide spielen nicht ehrlich. Denn daß der Iran in seiner Umgebung, im mittleren und nahen Osten, zündelt, dürfte nicht bestreitbar sein. Jetzt noch der eingebildete Dummkopf auf der anderen Seite, das ergibt eine hochexplosive Mischung.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

zollagent hat geschrieben:(31 Jul 2018, 10:19)

Diesen "Stunk" gibt es ohnehin schon. Das würde nicht viel ändern. Nur würde der Iran von einer ähnlich niedrigen Stufe aus agieren müssen, wie es Al Kaida oder die Taliban taten.

Vor allem der Hass würde neuen Auftrieb bekommen. Aber das würde Trump sogar in die Karten spielen, denn dann wäre seine ständige Prophezeihung der Herkunft des Terrors bestätigt. Er hätte sie selbst wahr gemacht.

Wir müssen auch nicht drumherum reden. Ich mag Trump nicht und ich mag das theokratische Regime im Iran nicht. Beide spielen nicht ehrlich. Denn daß der Iran in seiner Umgebung, im mittleren und nahen Osten, zündelt, dürfte nicht bestreitbar sein. Jetzt noch der eingebildete Dummkopf auf der anderen Seite, das ergibt eine hochexplosive Mischung.
Kernthema an dieser Stelle ist ja, ob ein Krieg mit dem Iran in der Region besser ist oder nicht. Das ist bisher abschlägig beurteilt worden. Dem kann ich folgen.

Letztendlich müssen die USA (egal unter welchem Präsidenten) und der Iran einen Modus Vivendi finden. Einen Weg, wie sie in der Region miteinander umgehen. Das galt und gilt für Russland in Europa (neuerdings auch wieder in Nahost), gilt für China in Fernost und neuerdings global und für die USA und dem Iran nach 1979 für die Region middle east.

Unter Clinton/Khatami oder zuletzt im Rahmen des Atomabkommens Obama/Rouhani gab es Anläufe dies in geordnete Bahnen zu lenken, diese wurden dann von Bush Junior und jetzt von Trump, stets von Neocons flankiert, gestoppt. Trump versucht jetzt so etwas. Was die Situation für ihn druckvoll macht, ist daß er die Temperatur im Kessel massiv erhöht hat. Damit hat er sich in Zugzwang gesetzt. Entweder er nimmt Hitze raus, oder es kann allen um die Ohren fliegen. Er ist nicht der Typ, der sich an den Herd stellt und die Temperatur senkt oder Finger an Haushaltsgeräte setzt.

Aber er hat es auch im Falle NKs gemacht. Zuerst gedroht, auch mit totaler Vernichtung. Kim hat nicht reagiert, weiter getestet. Da mußte er handeln, da er sonst Gefahr lief als Hanswurst entlarvt zu werden. Da reichten ihm sogar Fotos und lobende Worte, nur um ein Date zu bekommen. Atomwaffen? War da noch was in NK? Gerade in Israel muß jetzt einigen die Haare zu Berge stehen, wenn er das im Falle Irans wiederholt... Lobende Worte (Gesicht gewahrt) und der Rest? Nur keine Eile.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von zollagent »

King Kong 2006 hat geschrieben:(31 Jul 2018, 10:38)

Kernthema an dieser Stelle ist ja, ob ein Krieg mit dem Iran in der Region besser ist oder nicht. Das ist bisher abschlägig beurteilt worden. Dem kann ich folgen.

Letztendlich müssen die USA (egal unter welchem Präsidenten) und der Iran einen Modus Vivendi finden. Einen Weg, wie sie in der Region miteinander umgehen. Das galt und gilt für Russland in Europa (neuerdings auch wieder in Nahost), gilt für China in Fernost und neuerdings global und für die USA und dem Iran nach 1979 für die Region middle east.

Unter Clinton/Khatami oder zuletzt im Rahmen des Atomabkommens Obama/Rouhani gab es Anläufe dies in geordnete Bahnen zu lenken, diese wurden dann von Bush Junior und jetzt von Trump, stets von Neocons flankiert, gestoppt. Trump versucht jetzt so etwas. Was die Situation für ihn druckvoll macht, ist daß er die Temperatur im Kessel massiv erhöht hat. Damit hat er sich in Zugzwang gesetzt. Entweder er nimmt Hitze raus, oder es kann allen um die Ohren fliegen. Er ist nicht der Typ, der sich an den Herd stellt und die Temperatur senkt oder Finger an Haushaltsgeräte setzt.

Aber er hat es auch im Falle NKs gemacht. Zuerst gedroht, auch mit totaler Vernichtung. Kim hat nicht reagiert, weiter getestet. Da mußte er handeln, da er sonst Gefahr lief als Hanswurst entlarvt zu werden. Da reichten ihm sogar Fotos und lobende Worte, nur um ein Date zu bekommen. Atomwaffen? War da noch was in NK? Gerade in Israel muß jetzt einigen die Haare zu Berge stehen, wenn er das im Falle Irans wiederholt... Lobende Worte (Gesicht gewahrt) und der Rest? Nur keine Eile.
Gehört eigentlich nicht hierher, aber Trump ist von Kim als Hanswurst entlarvt worden.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Es sieht nicht so aus, als ob der Iran erpicht auf Foto-Shootings mit Trump ist. Man hat Jahre mit den USA und anderen Mächten verhandelt und ist zum Abschlluß gekommen. Ein funktionierendes Abkommen. Trump ist polternd abgehauen. Es soll erstmal wieder zurückkommen und sich wieder hinsetzen. Keine extra Gespräche.
Trumps Angebot stößt in Teheran auf Ablehnung

Der Iran habe mit den USA und den anderen UNO-Vetomächten sowie Deutschland zwei Jahre lang Gespräche geführt, schrieb Zarif am Dienstagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter. Das Ergebnis sei das internationale Atomabkommen von 2015 gewesen, "ein einzigartiges multilaterales Abkommen", das gut "funktioniert" habe. Die USA seien allein verantwortlich dafür, dass sie "den Tisch verlassen haben", kritisierte Zarif.
Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian sagte, Trump verfolge beim Iran das gleiche Vorgehen wie gegenüber Nordkorea. "Er attackiert, er ergreift harte Maßnahmen und anschließend schlägt er Gespräche vor", sagte Le Drian dem Rundfunksender France Info. Allerdings habe dieses Vorgehen bei Nordkorea bisher nicht die erwünschten Folgen gehabt.

derstandard.at/2000084551346/Iran-will-keinen-Dialog-mit-dem-grossen-Satan-USA
Tja, lohnt sich ein Treffen mit dem Komiker?

Wemple von der Washington Post über "Gespräche" mit Trump.
Von weiteren Treffen mit Trump sollte er dabei vielleicht aber absehen. Das riet ihm jedenfalls Erik Wemple, der Medienkritiker der "Washington Post": "Trump hört nicht zu, Trump ändert sich nicht, Trump interessiert sich nicht."

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 20915.html
Iran can afford to play the long game with Trump

https://edition.cnn.com/2018/07/31/midd ... index.html
Trump der Dealmaker hat sicher auch andere Tricks, Täuschungsmanöver und Verhaltensmuster als "Er attackiert, er ergreift harte Maßnahmen und anschließend schlägt er Gespräche vor"? Wird er doch hoffentlich haben? Kritiker haben ihm immer vorgeworfen, er habe nie einen Plan B. Das wird doch im Falle eines US-Präsidenten nicht der Realität entsprechen? :eek:
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von Enas Yorl »

King Kong 2006 hat geschrieben:(01 Aug 2018, 14:56)Tja, lohnt sich ein Treffen mit dem Komiker?
Für Kim Jong-un hat es sich sicherlich gelohnt. Er hat auch ohne Denuklearisierung oder amerikanische Sicherheitsgarantien, einen enormen diplomatischen Prestigegewinn daraus gezogen. Für den Iran gibt es bei so einen Treffen nicht wirklich etwas zu gewinnen. Vielmehr würde man dadurch eher den Druck auf die anderen Vertragspartner verringern, den Atomdeal an leben zu erhalten.
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Re: Iran & USA - Ende der Feindschaft?

Beitrag von King Kong 2006 »

Enas Yorl hat geschrieben:(01 Aug 2018, 16:27)

Für Kim Jong-un hat es sich sicherlich gelohnt. Er hat auch ohne Denuklearisierung oder amerikanische Sicherheitsgarantien, einen enormen diplomatischen Prestigegewinn daraus gezogen. Für den Iran gibt es bei so einen Treffen nicht wirklich etwas zu gewinnen. Vielmehr würde man dadurch eher den Druck auf die anderen Vertragspartner verringern, den Atomdeal an leben zu erhalten.
Ich weiß nicht, ob Kim unbedingt scharf war auf so ein Treffen. Oder sagen wir unter diesen Umständen. Aber er hat sicher seinen Schnitt gemacht. Trump hat ihn gelobt. Kim hat sich auf Augenhöhe mit dem Führer einer Supermacht getroffen. Und Trump bewundert, wieviel Respekt Kim von seinen Untergegebenen entgegengebracht wird. Der Rest ist... wie auch immer.

Der Iran würde Trump und seiner Taktik Recht geben. Das werden sie nicht machen. Desweiteren stellt er Forderungen (egal, was er im Vorfeld jetzt sagt), die für den Iran praktisch nicht annehmbar sind. Und der ist in ein paar Jahren sowieso weg... Der Iran denkt da wohl in größeren Zeiträumen. ;)
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