Parlamentswahlen in Italien 2018
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Mattarella muss jetzt den Flurschaden beheben, den er, als Linkschristdemokrat mit angerichtet hat, als er die Kryptokommnisten der PD mit aus der Taufe gehoben hat.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Salvini hat doch genau das getan was ich befürchtet habe. Er unterstellt Mattarella dass er fremdgesteuert ist und deswegen Savona nicht akzeptiert hat.Senexx hat geschrieben:(27 May 2018, 22:28)
Sie träumen schlecht. Staatspräsidenten in Italien haben traditionell ein hohes Ansehen und eine hohe Glaubwürdigkeit. Sie sind die Konstante und das Korrektiv.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Salvini ist ein fetter, unrasierter Prolet. Matterella ist der distunguierte ältere Herr, dessen Bruder von der Mafia ermordet wurde. Dreimal dürfen Sie raten, wem die Italiener mehr vertrauen.Orbiter1 hat geschrieben:(27 May 2018, 22:42)
Salvini hat doch genau das getan was ich befürchtet habe. Er unterstellt Mattarella dass er fremdgesteuert ist und deswegen Savona nicht akzeptiert hat.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Die Frage ist wen sie wählen. Und das war ausreichend für die Lega und die M5S um eine Regierung bilden zu können.Senexx hat geschrieben:(27 May 2018, 22:44)
Salvini ist ein fetter, unrasierter Prolet. Matterella ist der distunguierte ältere Herr, dessen Bruder von der Mafia ermordet wurde. Dreimal dürfen Sie raten, wem die Italiener mehr vertrauen.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Da könnte was dran sein. Der Alte muss weg.Orbiter1 hat geschrieben:(27 May 2018, 22:42)
Salvini hat doch genau das getan was ich befürchtet habe. Er unterstellt Mattarella dass er fremdgesteuert ist und deswegen Savona nicht akzeptiert hat.
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Salvini hat auch klar gesagt wo die Fremdsteuerung herkommt.Orbiter1 hat geschrieben:(27 May 2018, 22:42)
Salvini hat doch genau das getan was ich befürchtet habe. Er unterstellt Mattarella dass er fremdgesteuert ist und deswegen Savona nicht akzeptiert hat.
„Wir sollen etwas Bewegungsfreiheit haben, aber an der Kette", so Salvini. "Denn wir dürfen keinen Minister haben, der Berlin nicht gefällt. Wenn aber dieser Minister gewissen starken Mächten auf die Nerven geht, die uns massakriert haben, dann heißt das, dass er der Richtige ist." Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/regier ... 3~amp.html
Wird dann wohl auf eine Technokraten-Übergangsregierung und Neuwahlen in ein paar Monaten hinauslaufen. Nach Aussage einer ARD-Journalistin haben sowohl die Lega als auch M5S an Zustimmung gewonnen. Wäre also keine große Überraschung wenn wir es dann wieder mit dieser Koalition zu tun bekommen.
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Dass Matarella nun einen ausgewiesenen Sparer mit der Regierungsbildung für ein technisches Übergangskabinett beauftragen will, könnte sich im Hinblick auf Neuwahlen als Fehler erweisen und die Wähler noch mehr provozieren. Was für ein Politiktheater.Orbiter1 hat geschrieben:(28 May 2018, 06:51)
Wird dann wohl auf eine Technokraten-Übergangsregierung und Neuwahlen in ein paar Monaten hinauslaufen. Nach Aussage einer ARD-Journalistin haben sowohl die Lega als auch M5S an Zustimmung gewonnen. Wäre also keine große Überraschung wenn wir es dann wieder mit dieser Koalition zu tun bekommen.
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Nachrichtlich - für unseren uninformierten Kritikaster der italienischen Verhältnisse
La Stampa zitiert heute dankenswerter Weise noch einmal die relevanten Artikel der italienischen Verfassung
"Die Regierung der Republik setzt sich aus dem Präsidenten des Ministerrats und den Ministern zusammen, die zusammen den Ministerrat bilden. Der Präsident der Republik nominiert den Ministerpräsidenten und, auf dessen Vorschlag, die Minister."
Übersetzung (von mir):
"Die Republik ermutigt und schützt die Vermögensbildung in allen ihren Formen; diszipliniert und kontrolliert die Verschuldung. Sie fördert den Zugang der Spartätigkeit des Volkes zu Wohneigentum, zu privaten Betriebseigentum und zu Aktieninvestitionen in den großen Produktionseinheiten des Landes".
"Der Präsident der Republik ist das Staatsoberhaupt.
Er verkörpert die EInheit der Nation und garantiert ihre Unabhängigkeit und ihren Zusammenhalt. Er wacht über die Einhaltung der Verfassung. Er sichert die Einhaltung der Verträge und der Verpflichtungen, die sich aus der Zugehörigkeit Italiens zu internationalen und übernationalen Organisationen ergeben."
Genau das hat Matterella gemacht.
La Stampa zitiert heute dankenswerter Weise noch einmal die relevanten Artikel der italienischen Verfassung
Übersetzung (von mir):Articolo 92: “Il Governo della Repubblica è composto del Presidente del Consiglio e dei Ministri, che costituiscono insieme il Consiglio dei Ministri. Il Presidente della Repubblica nomina il Presidente del Consiglio dei Ministri e, su proposta di questo, i Ministri”.
"Die Regierung der Republik setzt sich aus dem Präsidenten des Ministerrats und den Ministern zusammen, die zusammen den Ministerrat bilden. Der Präsident der Republik nominiert den Ministerpräsidenten und, auf dessen Vorschlag, die Minister."
Übersetzung (von mir):
Übersetzung (von mir):Articolo 47: “La Repubblica incoraggia e tutela il risparmio in tutte le sue forme; disciplina, coordina e controlla l’esercizio del credito. Favorisce l’accesso del risparmio popolare alla proprietà dell’abitazione, alla proprietà diretta coltivatrice e al diretto e indiretto investimento azionario nei grandi complessi produttivi del Paese”.
"Die Republik ermutigt und schützt die Vermögensbildung in allen ihren Formen; diszipliniert und kontrolliert die Verschuldung. Sie fördert den Zugang der Spartätigkeit des Volkes zu Wohneigentum, zu privaten Betriebseigentum und zu Aktieninvestitionen in den großen Produktionseinheiten des Landes".
Übersetzung (von mir):Articolo 65: “Il Presidente della Repubblica è il Capo dello Stato.
Rappresenta l’unità della Nazione e ne garantisce l’indipendenza e l’integrità. Vigila sul rispetto della Costituzione. Assicura il rispetto dei trattati e degli obblighi derivanti dall’appartenenza dell’Italia a organizzazioni internazionali e sovranazionali”.
"Der Präsident der Republik ist das Staatsoberhaupt.
Er verkörpert die EInheit der Nation und garantiert ihre Unabhängigkeit und ihren Zusammenhalt. Er wacht über die Einhaltung der Verfassung. Er sichert die Einhaltung der Verträge und der Verpflichtungen, die sich aus der Zugehörigkeit Italiens zu internationalen und übernationalen Organisationen ergeben."
Genau das hat Matterella gemacht.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Der italienische Staatspräsident konnte doch nur zwischen einerseits innenpolitischem Chaos und wildem Streit mit der EU und andererseits noch ein paar Monaten geordneten Verhältnissen wählen. Korruption und Zerrissenheit der Wähler in Nord- und Süd-Italiener weisen auf ein scheiterndes Staatswesen hin. Hilft nix, da müssen die Italiener durch, vielleicht sogar durch einen EU-Austritt.Wähler hat geschrieben:(28 May 2018, 06:57)
Dass Matarella nun einen ausgewiesenen Sparer mit der Regierungsbildung für ein technisches Übergangskabinett beauftragen will, könnte sich im Hinblick auf Neuwahlen als Fehler erweisen und die Wähler noch mehr provozieren. Was für ein Politiktheater.
Der italienische Staatspräsident kann sich nur noch die Haare raufen!
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Was für ein Unsinn.H2O hat geschrieben:(28 May 2018, 07:14)
Der italienische Staatspräsident konnte doch nur zwischen einerseits innenpolitischem Chaos und wildem Streit mit der EU und andererseits noch ein paar Monaten geordneten Verhältnissen wählen. Korruption und Zerrissenheit der Wähler in Nord- und Süd-Italiener weisen auf ein scheiterndes Staatswesen hin. Hilft nix, da müssen die Italiener durch, vielleicht sogar durch einen EU-Austritt.
Der italienische Staatspräsident kann sich nur noch die Haare raufen!
Die Italiener werden die EU nicht verlassen.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Das sehe ich auch so!
Jein; in Italien sind zu fast jeder Frage haargenau 50% für und 50% gegen eine Entscheidung. Jedenfalls habe ich diesen Eindruck, seit ich mich immer wieder einmal mit diesem Land und seinen Menschen befasse. Das wird auch für die Mitgliedschaft in der EU zutreffen.Die Italiener werden die EU nicht verlassen.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Ihr Eindruck beruht auf Vorurteilen.H2O hat geschrieben:(28 May 2018, 07:42)
Das sehe ich auch so!
Jein; in Italien sind zu fast jeder Frage haargenau 50% für und 50% gegen eine Entscheidung. Jedenfalls habe ich diesen Eindruck, seit ich mich immer wieder einmal mit diesem Land und seinen Menschen befasse. Das wird auch für die Mitgliedschaft in der EU zutreffen.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Die bescheidenen 39% der Italiener die laut Eurobarometer der Frage "Ist die EU-Mitgliedschaft insgesamt eine gute Sache für unser Land" zustimmten sind ein klares Indiz dass die Italiener wenig Begeisterung für die EU verspüren. Ein Austritt wäre im Fall einer Populistenregierung keine allzu große Überraschung. Ich habe in den vergangenen Tagen auch einen Artikel gelesen der im Kern die Aussage enthielt der Groll der Italiener auf die EU-Osteuropastaaten wäre nur ganz knapp hinter dem Groll auf Deutschland. Nach Wahrnehmung der Italiener wären ihre Arbeitsplätze (und tatsächlich hat Italien in den letzten 10 Jahren ein Viertel seiner Industriearbeitsplätze verloren) primär nach Osteuropa verlagert worden, und das auch noch zum Teil mit Geld der italienischen Steuerzahler. Italien ist ja trotz der mäßigen Wirtschaftszahlen und der sehr hohen Verschuldung der viertgrößte Nettozahler der EU nach D, UK und F. Und beim zweiten wichtigen Thema der Populistenregierung, die Reduzierung des Migrantenstroms, wissen die Italiener sehr genau wieviele Flüchtlinge von den Osteuropäern aufgenommen wurden und werden.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Das angedeutete Amtsenthebungsverfahren gegen Mattarella wird es wohl vorerst nicht geben.
"Lega-Chef Matteo Salvini lehnt eine Amtsenthebung von Präsident Sergio Mattarella ab. "Wir müssen ruhig bleiben. Einige Dinge sollte man nicht tun, wenn man wütend ist. Ich will nicht über eine Amtsenthebung sprechen", so Salvini gegenüber dem Sender Radio Capital."
"Lega-Chef Matteo Salvini lehnt eine Amtsenthebung von Präsident Sergio Mattarella ab. "Wir müssen ruhig bleiben. Einige Dinge sollte man nicht tun, wenn man wütend ist. Ich will nicht über eine Amtsenthebung sprechen", so Salvini gegenüber dem Sender Radio Capital."
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Mattarella hat nun dem Wirtschaftsexperten Cottarelli den Auftrag erteilt eine Regierung zu bilden. Der muß aber noch vom Parlament bestätigt werden und sowohl Lega als auch M5S haben schon angekündigt dass sie Cottarelli nicht bestätigen.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Da steht interessanterweise nichts davon, daß der Präsident eine Entscheidungsbefugnis hätte, wen er (nicht) als Minister zuläßt.Senexx hat geschrieben:(28 May 2018, 07:07)
Übersetzung (von mir):
"Die Regierung der Republik setzt sich aus dem Präsidenten des Ministerrats und den Ministern zusammen, die zusammen den Ministerrat bilden. Der Präsident der Republik nominiert den Ministerpräsidenten und, auf dessen Vorschlag, die Minister."
Die Formulierung zu den Ministern ist in unserem Grundgesetz, Artikel 64, übrigens sehr ähnlich:
"Die Bundesminister werden auf Vorschlag des Bundeskanzlers vom Bundespräsidenten ernannt und entlassen."
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Die Finanzmärkte sehen Italien offenbar in einer institutionellen Krise. Die Renditen für Anleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren steigen deswegen auf 2,67%. Das ist der höchste Stand seit 3 1/2 Jahren. Der Spread zu den deutschen Anleihen steigt auf 231 Punkte.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Sie sollten einfach alle Artikel im ZUsammenhang lesen.Maikel hat geschrieben:(28 May 2018, 13:46)
Da steht interessanterweise nichts davon, daß der Präsident eine Entscheidungsbefugnis hätte, wen er (nicht) als Minister zuläßt.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Mattarella hat nun Cottarelli nominiert. Dieser hat mit Zurückhaltung reagiert: Wenn er das Vertrauen des Parlaments erhält, dann gibt es Neuwahlen im nächsten Jahr. Wenn nicht, wird er nur geschäftsführend im Amt bleiben, um im September Neuwahlen abzuhalten. Er hat einen neutrale Regierung versprochen.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
*lol*
nur in paar Monate Zeit gewonnen. Lega und 5* legen jetzt schon in Umfragen zu.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Will da jemand seine Beratungsleistungen populistischen, italienischen Parteien anbieten?
"Der frühere Trump-Stratege Steve Bannon bezeichnet die Vorkommnisse in Italien als widerlich, undemokratisch und faschistisch. Ausländische Kräfte, Kapital und Medien hätten das Land seiner Souveränität beraubt."
Na hoffentlich sehen wir den so schnell nicht wieder.
"Der frühere Trump-Stratege Steve Bannon bezeichnet die Vorkommnisse in Italien als widerlich, undemokratisch und faschistisch. Ausländische Kräfte, Kapital und Medien hätten das Land seiner Souveränität beraubt."
Na hoffentlich sehen wir den so schnell nicht wieder.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Klarere Sicht, nachdem der Pulverdampf sich verzogen hat
So wie es aussieht, könnte am Ende Salvini als relativer Sieger da stehen. Bleibt es beim Centrodestra, käme dieses nach derzeitigem Umfragestand auf 40% und könnte damit wohl die Mehrheit schaffen. Salvini würde dann Premier. Dann wären wenigstens die Clowns außen vor.
Aber der Populismus würde gestärkt. Maßgeblichen Anteil daran hätte der jetzt von der vereinigten internationalen Clacqueuse gefeierte Matterella, Dieser ist im Grunde ein Verräter am italienischen Volk.
Damals hat er sich mit anderen Linkskatholiken den Kommunisten angedient und den PD aus der Taufe gehoben. Damit wurde er zum Steigbügelhalter des Populismus, so wie bei uns die SPD die maßgebliche Verantwortung für den Aufstieg der AfD trägt.
Der PD ist inzwischen in der Bedeutungslosigkeit versunken. Seine Wähler zu den Populisten abgewandert.
So wie es aussieht, könnte am Ende Salvini als relativer Sieger da stehen. Bleibt es beim Centrodestra, käme dieses nach derzeitigem Umfragestand auf 40% und könnte damit wohl die Mehrheit schaffen. Salvini würde dann Premier. Dann wären wenigstens die Clowns außen vor.
Aber der Populismus würde gestärkt. Maßgeblichen Anteil daran hätte der jetzt von der vereinigten internationalen Clacqueuse gefeierte Matterella, Dieser ist im Grunde ein Verräter am italienischen Volk.
Damals hat er sich mit anderen Linkskatholiken den Kommunisten angedient und den PD aus der Taufe gehoben. Damit wurde er zum Steigbügelhalter des Populismus, so wie bei uns die SPD die maßgebliche Verantwortung für den Aufstieg der AfD trägt.
Der PD ist inzwischen in der Bedeutungslosigkeit versunken. Seine Wähler zu den Populisten abgewandert.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Ist zwar ein wenig off topic, aber warum ist die SPD an dem Aufstieg der AfD in Deutschland schuldSenexx hat geschrieben:(29 May 2018, 05:35)
Klarere Sicht, nachdem der Pulverdampf sich verzogen hat
So wie es aussieht, könnte am Ende Salvini als relativer Sieger da stehen. Bleibt es beim Centrodestra, käme dieses nach derzeitigem Umfragestand auf 40% und könnte damit wohl die Mehrheit schaffen. Salvini würde dann Premier. Dann wären wenigstens die Clowns außen vor.
Aber der Populismus würde gestärkt. Maßgeblichen Anteil daran hätte der jetzt von der vereinigten internationalen Clacqueuse gefeierte Matterella, Dieser ist im Grunde ein Verräter am italienischen Volk.
Damals hat er sich mit anderen Linkskatholiken den Kommunisten angedient und den PD aus der Taufe gehoben. Damit wurde er zum Steigbügelhalter des Populismus, so wie bei uns die SPD die maßgebliche Verantwortung für den Aufstieg der AfD trägt.
Der PD ist inzwischen in der Bedeutungslosigkeit versunken. Seine Wähler zu den Populisten abgewandert.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Stellen Sie die Frage im SPD-Thread.odiug hat geschrieben:(29 May 2018, 07:16)
Ist zwar ein wenig off topic, aber warum ist die SPD an dem Aufstieg der AfD in Deutschland schuld
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Zumindest die Finanzmärkte sind von den aktuellen Entwicklungen keineswegs beruhigt worden. Da trennt man sich weiter von den italienischen Staatsanleihen was die Rendite der 10-jährigen auf 2,9% steigen lässt. Der Spread zur entsprechenden deutschen Anleihe aktuell bei 263 Punkten. Da sollte es bald ein paar gute Nachrichten geben sonst wollen alle gleichzeitig durch die Ausgangstür und die Post an den Finanzmärkten geht so richtig ab.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Da kommt inzwischen leichte Panik auf. Die Renditen der 10-jährigen italienischen Staatsanleihen steigt auf 3,23%. Die Rendite hat sich damit innerhalb weniger Wochen fast verdoppelt. Spread zu Deutschland damit bei 300 Punkten. Auch die Börse in Italien schmiert aktuell um 3% ab, der Verlust in den letzten 3 Wochen damit 13%. Da machen wohl internationale Anleger Kasse und bringen ihre Schäfchen ins Trockene.
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
In der Sonderwirtschaftszone im polnischen Tichy-Katowice werden seit Jahren tausende und abertausende Fiat-Pkws gebaut. (nur als Beispiel) Mitte Mai wurde die Auslieferung des 2 Millionsten Fita 500 als Cabriolet-Sondermodell gefeiert. Kunde war ein Italiener. Das Werk wurde nicht vom polnischen Staat sondern vom italienischen Unternehmen Fiat errichtet. Und umgekehrt: Der polnische Staat lockt solche Unternehmen als Investoren mit Steuervergünstigungen. Er verzichtet also auf einen Teil der Einnahmen. Unternehmenssteuern sind im Gegensatz zu Mehrwertsteuern EU-weit nicht geregelt. Die Folge ist ein Wettbewerb um die geringsten Unternehmenssteuern, der nur und ausschließlich den Unternehmen zugute kommt. Und am Ende bringt das weder für Polen noch für Italiener einen Vorteil.Orbiter1 hat geschrieben:(28 May 2018, 08:58)
Die bescheidenen 39% der Italiener die laut Eurobarometer der Frage "Ist die EU-Mitgliedschaft insgesamt eine gute Sache für unser Land" zustimmten sind ein klares Indiz dass die Italiener wenig Begeisterung für die EU verspüren. Ein Austritt wäre im Fall einer Populistenregierung keine allzu große Überraschung. Ich habe in den vergangenen Tagen auch einen Artikel gelesen der im Kern die Aussage enthielt der Groll der Italiener auf die EU-Osteuropastaaten wäre nur ganz knapp hinter dem Groll auf Deutschland. Nach Wahrnehmung der Italiener wären ihre Arbeitsplätze (und tatsächlich hat Italien in den letzten 10 Jahren ein Viertel seiner Industriearbeitsplätze verloren) primär nach Osteuropa verlagert worden, und das auch noch zum Teil mit Geld der italienischen Steuerzahler.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Salvini hat sich wohl von Macchiavelli beraten lassen.Uffzach hat geschrieben:(28 May 2018, 16:51)
Nur in paar Monate Zeit gewonnen. Lega und 5* legen jetzt schon in Umfragen zu.
siehe auch: Pressespiegel Eurotopics 29. Mai 2018
https://www.eurotopics.net/de/200093/it ... itat200133
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Alle reden durcheinander
Es wird die Möglichkeit für Neuwahlen am 29. Juli diskutiert. Niemand will Cottarelli unterstützen. Der will morgen früh seine Kabinettsliste vor- und gleich loslegen.
Der Clown-chef will aber mit dem Hügel zusammenarbeiten, und in sich gehen, ob er Fehler gemacht hat. Dann will er aber regieren.
Der Lega-Boss will Savona als Kandidaten aufstellen und so schnell wie möglich Neuwahlen.
Der Kommunist Renzi will gegen den Faschismus kämpfen und eine mittlere Position einnehmen.
Es wird die Möglichkeit für Neuwahlen am 29. Juli diskutiert. Niemand will Cottarelli unterstützen. Der will morgen früh seine Kabinettsliste vor- und gleich loslegen.
Der Clown-chef will aber mit dem Hügel zusammenarbeiten, und in sich gehen, ob er Fehler gemacht hat. Dann will er aber regieren.
Der Lega-Boss will Savona als Kandidaten aufstellen und so schnell wie möglich Neuwahlen.
Der Kommunist Renzi will gegen den Faschismus kämpfen und eine mittlere Position einnehmen.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Das kann man so einfach leider auch nicht beschreiben. Immerhin sind in Kattowitz einige tausend Menschen dadurch in Arbeit und Brot, zahlen Steuern und Abgaben, beziehen keine staatlichen Unterstützungsleistungen. FIAT erzielt Gewinne, die andernfalls kaum zu erzielen gewesen wären, und bleibt als Unternehmen im Markt. Daß so in Italien Arbeitsplätze verloren gingen, das ist leider wahr. Denkbar aber auch, daß FIAT aus Mangel an Wettbewerbsfähigkeit und infolge von Verlusten vom Markt verschwindet, wenn das Unternehmen nicht jede sich bietende Möglichkeit nutzen würde, um seine Geschäftszahlen zu verbessern..schokoschendrezki hat geschrieben:(29 May 2018, 11:42)
In der Sonderwirtschaftszone im polnischen Tichy-Katowice werden seit Jahren tausende und abertausende Fiat-Pkws gebaut. (nur als Beispiel) Mitte Mai wurde die Auslieferung des 2 Millionsten Fita 500 als Cabriolet-Sondermodell gefeiert. Kunde war ein Italiener. Das Werk wurde nicht vom polnischen Staat sondern vom italienischen Unternehmen Fiat errichtet. Und umgekehrt: Der polnische Staat lockt solche Unternehmen als Investoren mit Steuervergünstigungen. Er verzichtet also auf einen Teil der Einnahmen. Unternehmenssteuern sind im Gegensatz zu Mehrwertsteuern EU-weit nicht geregelt. Die Folge ist ein Wettbewerb um die geringsten Unternehmenssteuern, der nur und ausschließlich den Unternehmen zugute kommt. Und am Ende bringt das weder für Polen noch für Italiener einen Vorteil.
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Es ist wohl sowohl das eine als auch das andere richtig. Hier gehts ja um Italien und ich stehe vor der Frage, welche der beteiligten Spieler am ehesten die Interessen eines italienischen Durcschnittsbürgers vertritt. Ein Unternehmen wie "Fiat" wird noch immer in den Köpfen der meisten Menschen als "italienisches Unternehmen" wahrgenommen. Klar: "Fabbrica Italiana Automobili Torino". Ich muss gestehen, dass ich selbst noch nicht mitbekommen habe, dass es Fiat so eigentlich nicht mehr gibt sondern nur noch "FCA" (Fiat Chrysler Automobiles) mit Rechtssitz in Amsterdam und Konzernzentrale in London. Ist das nun ein niederländisches oder britisches oder italienisch-niederländisch-britisches Unternehmen? Wohl nicht. Und welche Rolle spielt dabei die EU? Eine der letzten großen Investitionen und Übernahmen von FCA war 2008 das serbische Zastava. Also außerhalb der (heutigen) EU. Realistisch gesehen würde eine echte demokratische Interessenvertretung italienischer Bürger darauf hinauslaufen, dass sie die Unternehmenspolitik von solchen großen Konzernen wie FCA mitbestimmen. Aussichtslos erstmal. Aber innerhalb der EU immer noch realisitischer als als Einzelnationalstaat.H2O hat geschrieben:(29 May 2018, 22:34)
Das kann man so einfach leider auch nicht beschreiben. Immerhin sind in Kattowitz einige tausend Menschen dadurch in Arbeit und Brot, zahlen Steuern und Abgaben, beziehen keine staatlichen Unterstützungsleistungen. FIAT erzielt Gewinne, die andernfalls kaum zu erzielen gewesen wären, und bleibt als Unternehmen im Markt. Daß so in Italien Arbeitsplätze verloren gingen, das ist leider wahr. Denkbar aber auch, daß FIAT aus Mangel an Wettbewerbsfähigkeit und infolge von Verlusten vom Markt verschwindet, wenn das Unternehmen nicht jede sich bietende Möglichkeit nutzen würde, um seine Geschäftszahlen zu verbessern..
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
@schokoschendretzki
Ja, unsere Wirtschaftswelt verändert sich, und es ist auch wahr, daß wir Normalverbraucher davon wenig merken. Natürlich ist ein ursprünglich nur in einem Staat ansässiges Unternehmen kein "Volkseigentum", über dessen Internationalisierung nationale Mehrheiten notfalls befinden können. Ohne Zweifel denken Italiener in diesem Sinne national.
Wenn es darauf ankommt, ein in eine Schieflage geratenes Unternehmen zu "retten", dann sind sich ansonsten "internationale" Unternehmen nicht zu schade, den industriellen Stolz der verlassenen Gemeinschaft ein zu fordern, um politischen Druck auf die Amtsträger aus zu üben, in irgend einer gewünschten Weise aus zu helfen. Natürlich geht es dann um Arbeitsplätze, also um den "kleinen Mann". Aber solche Maßnahmen verpflichten nicht zu dauerhafter Treue, und wenn sich die Gelegenheit bietet, irgendwo unter dem Strich günstiger zu wirtschaften, dann geschieht das auch ratz-fatz.
Die einzige Möglichkeit, diese böse Falle zu vermeiden, besteht darin, daß die Gemeinschaft durch gewährte Hilfen ein Miteigentum am Unternehmen erwirbt, so daß sie im Aufsichtsrat und womöglich in der Geschäftsleitung mit entscheiden kann. Leider auch kein Mittel auf Dauer, wie das Unternehmen VW zeigt, wenn Staat und Unternehmen zu eng verbandelt sind.
Wir alle müssen uns auf eine zunehmend globalisierte Wirtschaftsweise einstellen, wenn wir wollen, daß wirtschaftlich gesunde Unternehmen Menschen beschäftigen und Steuern bezahlen.
Heute früh gab es dazu einen klugen Kommentar im Kölner Stadtanzeiger:
Ja, unsere Wirtschaftswelt verändert sich, und es ist auch wahr, daß wir Normalverbraucher davon wenig merken. Natürlich ist ein ursprünglich nur in einem Staat ansässiges Unternehmen kein "Volkseigentum", über dessen Internationalisierung nationale Mehrheiten notfalls befinden können. Ohne Zweifel denken Italiener in diesem Sinne national.
Wenn es darauf ankommt, ein in eine Schieflage geratenes Unternehmen zu "retten", dann sind sich ansonsten "internationale" Unternehmen nicht zu schade, den industriellen Stolz der verlassenen Gemeinschaft ein zu fordern, um politischen Druck auf die Amtsträger aus zu üben, in irgend einer gewünschten Weise aus zu helfen. Natürlich geht es dann um Arbeitsplätze, also um den "kleinen Mann". Aber solche Maßnahmen verpflichten nicht zu dauerhafter Treue, und wenn sich die Gelegenheit bietet, irgendwo unter dem Strich günstiger zu wirtschaften, dann geschieht das auch ratz-fatz.
Die einzige Möglichkeit, diese böse Falle zu vermeiden, besteht darin, daß die Gemeinschaft durch gewährte Hilfen ein Miteigentum am Unternehmen erwirbt, so daß sie im Aufsichtsrat und womöglich in der Geschäftsleitung mit entscheiden kann. Leider auch kein Mittel auf Dauer, wie das Unternehmen VW zeigt, wenn Staat und Unternehmen zu eng verbandelt sind.
Wir alle müssen uns auf eine zunehmend globalisierte Wirtschaftsweise einstellen, wenn wir wollen, daß wirtschaftlich gesunde Unternehmen Menschen beschäftigen und Steuern bezahlen.
Heute früh gab es dazu einen klugen Kommentar im Kölner Stadtanzeiger:
Eigentlich gehört dieser Kommentar in den Strang "Quo vadis, Europa?" Aber er bietet eine Teilantwort auf ihre Ausführungen zur wirtschaftlichen Entwicklung Italiens, und was daraus wohl ab zu leiten ist.Kölner Stadt-Anzeiger
über Italien: „Die politische und ökonomi-
sche Misere in Italien ist hausgemacht. Es
wäre unlauter, anderen EU-Staaten oder den
Brüsseler Institutionen die Verantwortung
dafür zuzuschieben. Sämtliche Spielregeln
der Eurozone hat Italien mitbeschlossen.
Auch jene, die das Land zu Sparsamkeit ver-
pflichten. Sollte jetzt allerdings das Projekt
einer großen EU-Reform scheitern, so tra-
gen andere dafür sehr wohl eine Mitverant-
wortung. Allen voran Deutschland und
Kanzlerin Merkel. Acht Monate ist es her,
dass Frankreichs Präsident Macron in sei-
ner Sorbonne-Rede seine Vision für eine
Neugründung Europas und eine Vertiefung
der Eurozone präsentierte. Auf eine Antwort
aus Berlin wartet er bis heute.“
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Wenn die Politik meint das Ihre Entscheidungen über ökonomischen Grundsätzen steht geht es eben schief.
Wirtschaftspolitik ist eigentlich zu wichtig um diese einem Politiker zu überlassen.....
Wirtschaftspolitik ist eigentlich zu wichtig um diese einem Politiker zu überlassen.....
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Das Kasperletheater in Italien ist ja noch unterhaltsamer als das Kasperletheater in Katalonien.
"Im Streit über die Regierungsbildung in Italien hat der vom Präsidenten bestimmte Chef einer möglichen Expertenregierung, Carlo Cottarelli, neue Optionen angedeutet. Nach einem weiteren Treffen mit Staatspräsident Sergio Mattarella erwähnte der einstige IWF-Ökonom in einer Mitteilung statt einer Expertenregierung die "Geburt einer politischen Regierung" auf Grundlage des Ergebnisses der Parlamentswahl Anfang März. Das könnte einen erneuten Anlauf der rechtsextremen Lega und der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung bedeuten. ... Inzwischen ist Di Maio offen für Kompromisse. "Wir sind bereit, unsere Position zu überdenken. Wenn wir etwas falsch gemacht haben, sagen wir es." Sogleich verbreitete sich die Spekulation, dass Di Maio und Lega-Chef Salvini doch noch ihre "Regierung des Wandels" angehen und dabei Mattarella entgegenkommen. Das würde bedeuten, einen anderen Kandidaten für das Amt des Wirtschaftsministers vorzuschlagen." Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ngsbildung
"Im Streit über die Regierungsbildung in Italien hat der vom Präsidenten bestimmte Chef einer möglichen Expertenregierung, Carlo Cottarelli, neue Optionen angedeutet. Nach einem weiteren Treffen mit Staatspräsident Sergio Mattarella erwähnte der einstige IWF-Ökonom in einer Mitteilung statt einer Expertenregierung die "Geburt einer politischen Regierung" auf Grundlage des Ergebnisses der Parlamentswahl Anfang März. Das könnte einen erneuten Anlauf der rechtsextremen Lega und der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung bedeuten. ... Inzwischen ist Di Maio offen für Kompromisse. "Wir sind bereit, unsere Position zu überdenken. Wenn wir etwas falsch gemacht haben, sagen wir es." Sogleich verbreitete sich die Spekulation, dass Di Maio und Lega-Chef Salvini doch noch ihre "Regierung des Wandels" angehen und dabei Mattarella entgegenkommen. Das würde bedeuten, einen anderen Kandidaten für das Amt des Wirtschaftsministers vorzuschlagen." Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ngsbildung
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Den beteiligten Protagonisten dämmert es wohl, dass eine Neuwahl keine veränderte Ausgangssituation ergeben könnte. Die deutsche Regierungsbildung lässt grüßenOrbiter1 hat geschrieben:(30 May 2018, 16:24)
"Im Streit über die Regierungsbildung in Italien hat der vom Präsidenten bestimmte Chef einer möglichen Expertenregierung, Carlo Cottarelli, neue Optionen angedeutet. Nach einem weiteren Treffen mit Staatspräsident Sergio Mattarella erwähnte der einstige IWF-Ökonom in einer Mitteilung statt einer Expertenregierung die "Geburt einer politischen Regierung" auf Grundlage des Ergebnisses der Parlamentswahl Anfang März. Das könnte einen erneuten Anlauf der rechtsextremen Lega und der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung bedeuten. ... Inzwischen ist Di Maio offen für Kompromisse. "Wir sind bereit, unsere Position zu überdenken. Wenn wir etwas falsch gemacht haben, sagen wir es." Sogleich verbreitete sich die Spekulation, dass Di Maio und Lega-Chef Salvini doch noch ihre "Regierung des Wandels" angehen und dabei Mattarella entgegenkommen. Das würde bedeuten, einen anderen Kandidaten für das Amt des Wirtschaftsministers vorzuschlagen." Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ngsbildung
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Welcher kluge Kommentar? Macron will die Haftungsunion. Deutschland als Zahlmichel. Das ist kein kluger Kommentar. Das ist genau das Gegenteil.H2O hat geschrieben:(30 May 2018, 10:19)
@schokoschendretzki
Ja, unsere Wirtschaftswelt verändert sich, und es ist auch wahr, daß wir Normalverbraucher davon wenig merken. Natürlich ist ein ursprünglich nur in einem Staat ansässiges Unternehmen kein "Volkseigentum", über dessen Internationalisierung nationale Mehrheiten notfalls befinden können. Ohne Zweifel denken Italiener in diesem Sinne national.
Wenn es darauf ankommt, ein in eine Schieflage geratenes Unternehmen zu "retten", dann sind sich ansonsten "internationale" Unternehmen nicht zu schade, den industriellen Stolz der verlassenen Gemeinschaft ein zu fordern, um politischen Druck auf die Amtsträger aus zu üben, in irgend einer gewünschten Weise aus zu helfen. Natürlich geht es dann um Arbeitsplätze, also um den "kleinen Mann". Aber solche Maßnahmen verpflichten nicht zu dauerhafter Treue, und wenn sich die Gelegenheit bietet, irgendwo unter dem Strich günstiger zu wirtschaften, dann geschieht das auch ratz-fatz.
Die einzige Möglichkeit, diese böse Falle zu vermeiden, besteht darin, daß die Gemeinschaft durch gewährte Hilfen ein Miteigentum am Unternehmen erwirbt, so daß sie im Aufsichtsrat und womöglich in der Geschäftsleitung mit entscheiden kann. Leider auch kein Mittel auf Dauer, wie das Unternehmen VW zeigt, wenn Staat und Unternehmen zu eng verbandelt sind.
Wir alle müssen uns auf eine zunehmend globalisierte Wirtschaftsweise einstellen, wenn wir wollen, daß wirtschaftlich gesunde Unternehmen Menschen beschäftigen und Steuern bezahlen.
Heute früh gab es dazu einen klugen Kommentar im Kölner Stadtanzeiger:
Eigentlich gehört dieser Kommentar in den Strang "Quo vadis, Europa?" Aber er bietet eine Teilantwort auf ihre Ausführungen zur wirtschaftlichen Entwicklung Italiens, und was daraus wohl ab zu leiten ist.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Wie kommst du denn darauf, dass das so wäre?Eiskalt hat geschrieben:(30 May 2018, 15:41)
Wenn die Politik meint das Ihre Entscheidungen über ökonomischen Grundsätzen steht geht es eben schief.
Wirtschaftspolitik ist eigentlich zu wichtig um diese einem Politiker zu überlassen.....
Gerade Wirtschaftspolitik ist immer massivem Lobbyismus ausgesetzt und sooo fähig seinen diese nichtpolitischen Kräfte auch nicht zu sein, wenn man sich mal anschaut, wie die Hütte in der EU aktuell brennt.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
In unserem Lande und in unserem Forum gibt es eine lautstarke Minderheit von 20%, die von der Weiterentwicklung und der notwendigen Neuaufstellung der EU nichts hält. Ihre Behauptung ist fast böswillig zu bezeichnen, denn so würde man die EU sehr schnell zerstören. Auch ein Präsident Macron verfügt über hinreichend viel Geist, um seinen Partnern nichts Unzumutbares auf zu bürden. Auch sollte sein Verstand ausreichen an zu nehmen, daß deutsche Politiker durchaus vergiftete Geschenke erkennen werden. Daher empfiehlt es sich, mit Präsident Macron und seiner Mannschaft vertrauensvoll zu reden, dabei sämtliche beiderseitigen Bedenken zu umrunden und ab zu arbeiten.Polibu hat geschrieben:(31 May 2018, 08:32)
Welcher kluge Kommentar? Macron will die Haftungsunion. Deutschland als Zahlmichel. Das ist kein kluger Kommentar. Das ist genau das Gegenteil.
Danach ist auf jeden Fall aus zu loten, welche übrigen EU-Partner Interesse an einer weiteren vertieften Zusammenarbeit auf der Grundlage des deutsch-französischen Konzepts haben, um mit ihnen den Feinschliff an einem neuen Vertrag für die Weiterentwicklung der EU zu vollenden. Vor allem muß das von Präsident Macron angeregte Gespräch mit dem EU-Bürger stattfinden. Auch dazu kommt von der Bundesregierung und unseren europafreundlichen Parteien nichts. Das ist niederschmetternd.
Aus meiner Sicht ist die deutsche Quängelei nur schäbig... da kommt nichts Eigenes, nur immer "So nicht!" Wie möchte Deutschland denn die EU umbauen, damit sie wieder Fahrt aufnehmen kann? Zusehen, wie alles inzwischen Erreichte durch nationalen Eigensinn zerstört wird, und dann und zurück auf 1900?
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Warum wohl wurde einer der fähigsten deutschen Finanzminister auf den Posten des Bundestagspräsidenten abgeschoben?
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Weil er (bzw. seine Ausrichtung) die Eurozone an die Wand gefahren hat und genau diese Ausrichtung korrigiert werden müsste, damit die EURO-Zone und die EU überhaupt eine Reformchance haben.Polibu hat geschrieben:(31 May 2018, 12:05)
Warum wohl wurde einer der fähigsten deutschen Finanzminister auf den Posten des Bundestagspräsidenten abgeschoben?
Heute kann ausschließlich die EZB den Euro am Leben halten und die EUROpäische Bankenwelt steht 10 Jahre nach Finanzkrisenbeginn trotz Billionenschwemme, 0-Zinsen und Eurokurs"pflege" in Flammen.
Der angeblich fähigste Finanzminister war nicht in der Lage diesen Verlauf zu verhindern.
Die europäische Politik hat seit Jahren auf ganzer Linie versagt und auf Grund seiner besonderen Stellung trifft Deutschland ein deutlich größerer Teil der Verantwortung.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Ja die Hütte brennt doch auch wegen der Politik.Everythingchanges hat geschrieben:(31 May 2018, 10:53)
Wie kommst du denn darauf, dass das so wäre?
Gerade Wirtschaftspolitik ist immer massivem Lobbyismus ausgesetzt und sooo fähig seinen diese nichtpolitischen Kräfte auch nicht zu sein, wenn man sich mal anschaut, wie die Hütte in der EU aktuell brennt.
Entgegen aller Vernunft und Warnung wurden Länder wie Griechenland aufgenommen weil es politisch gewollt war.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Glaubst du denn, dass das politische Entscheidungen waren?Eiskalt hat geschrieben:(31 May 2018, 12:28)
Ja die Hütte brennt doch auch wegen der Politik.
Entgegen aller Vernunft und Warnung wurden Länder wie Griechenland aufgenommen weil es politisch gewollt war.
Die gesamte EU ist als Projekt ein feuchter Traum der Wirtschaft und genau der Einfluss dieser Kräfte ist auch maßgeblich für den heutigen Zustand verantwortlich.
Der EU fehlt es an Weitblick.
Das gilt sowohl für die Wirtschaftskapitäne und Lobbys als auch für die Politik.
Die Politik hätte NIE eine Politik gegen die Interessen der Wirtschaft etablieren können.
Schau dir die 4 Grundfreiheiten an. Das sind vor allem die Forderungen derer, die man in Wirtschaftsnähe verorten kann.
Heute werden just die Konflikte auf Sicht geflickt, die aus den Widersprüchen der großen Ziele erwachsen.
https://de.wikipedia.org/wiki/European_Round_Table
Die Anstalt ca. ab Minute 7 zu den Anfängen der EU und den Einflüssen...
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Schäuble war immer fehl am Platz. Er ist ohne Sachverstand.Everythingchanges hat geschrieben:(31 May 2018, 12:23)
Der angeblich fähigste Finanzminister war nicht in der Lage diesen Verlauf zu verhindern.
Von Ausbildung ist er Jurist. Juristen sind als Finanzminister völlig ungeeignet.
Zudem hat er seine Karriere im Finanzamt begonnen. Ein kleinkarierter Finanzbeamter ist er immer geblieben.
Er hat die Chance mit den historisch niedrigen Zinsen völlig verspielt.
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Und dennoch wurde von fachlicher Seite der EU vorher gewarnt das Griechenland nicht bereit ist, dennoch wurde das weggewischt u.a. von Schröder,Everythingchanges hat geschrieben:(31 May 2018, 12:40)
Glaubst du denn, dass das politische Entscheidungen waren?
Die gesamte EU ist als Projekt ein feuchter Traum der Wirtschaft und genau der Einfluss dieser Kräfte ist auch maßgeblich für den heutigen Zustand verantwortlich.
Der EU fehlt es an Weitblick.
Das gilt sowohl für die Wirtschaftskapitäne und Lobbys als auch für die Politik.
Die Politik hätte NIE eine Politik gegen die Interessen der Wirtschaft etablieren können.
Schau dir die 4 Grundfreiheiten an. Das sind vor allem die Forderungen derer, die man in Wirtschaftsnähe verorten kann.
Heute werden just die Konflikte auf Sicht geflickt, die aus den Widersprüchen der großen Ziele erwachsen.
https://de.wikipedia.org/wiki/European_Round_Table
Die Anstalt ca. ab Minute 7 zu den Anfängen der EU und den Einflüssen...
weil es politisch gewollt war.
Den Schlamassel sieht man ja.
Also was ich sagte stimmt schon das man ökonomische Gesetze nicht einfach übergehen kann, was aber die Politik gerne macht.
Siehe Venezuela der Sozialismus des 21. Jahrhunderts....
Nichts zu fressen haben die Leute dort, die Produktivität der Staatsbetriebe ist drastisch gefallen.
Selbst Scheisspapier wird zu einem begehrten Gut.
Aber es passiert nichts.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Nöchster Akt im italienischen Kasperletheater. Offenbar sind sich die Lega und M5S erneut einig geworden eine Regierung zu bilden. Mal sehen wen sie dieses mal als Ministerpräsident und als Finanzminister aussuchen und was Mattarella von den Leuten hält.Orbiter1 hat geschrieben:(30 May 2018, 16:24)
Das Kasperletheater in Italien ist ja noch unterhaltsamer als das Kasperletheater in Katalonien.
"Im Streit über die Regierungsbildung in Italien hat der vom Präsidenten bestimmte Chef einer möglichen Expertenregierung, Carlo Cottarelli, neue Optionen angedeutet. Nach einem weiteren Treffen mit Staatspräsident Sergio Mattarella erwähnte der einstige IWF-Ökonom in einer Mitteilung statt einer Expertenregierung die "Geburt einer politischen Regierung" auf Grundlage des Ergebnisses der Parlamentswahl Anfang März. Das könnte einen erneuten Anlauf der rechtsextremen Lega und der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung bedeuten. ... Inzwischen ist Di Maio offen für Kompromisse. "Wir sind bereit, unsere Position zu überdenken. Wenn wir etwas falsch gemacht haben, sagen wir es." Sogleich verbreitete sich die Spekulation, dass Di Maio und Lega-Chef Salvini doch noch ihre "Regierung des Wandels" angehen und dabei Mattarella entgegenkommen. Das würde bedeuten, einen anderen Kandidaten für das Amt des Wirtschaftsministers vorzuschlagen." Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ngsbildung
Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Conte und Tria.
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Italien bekommt jetzt doch eine neue Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega.
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Das würde ich erst einmal abwarten.yogi61 hat geschrieben:(31 May 2018, 22:04)
Italien bekommt jetzt doch eine neue Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega.
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Parlamentswahlen in Italien 2018
Matterella hat den Schwanz eingezogen und die Vereidigung für 16 Uhr angesetzt.