BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

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hafenwirt
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BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von hafenwirt »

Ich nehm mal das Thema eines Bürgerlich-Konservativen aus der Weinstube auf und setze es hier fort.

Es geht um den Traditionserlass bei der Bundeswehr:
Ein Ersatz für den sogenannten Traditionserlass aus dem Jahr 1982 müsse her, befand von der Leyen, also eine Art Fibel, in der verbindlich neu festgelegt wird, wer oder was zum Vorbild für die Bundeswehr taugt, vor allem aber wer oder was nicht. Das Regelwerk liegt nun vor. Die Verteidigungsministerin wird es an diesem Mittwoch in Hannover unterzeichnen – und dazu gleich noch eine Kaserne umbenennen, deren aktueller Name dem neuen Stil nicht entspricht.
Unter anderem geht es um eine Kaserne nahe der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover:
Die Soldaten im Norden Hannovers mussten bislang Dienst in der Emmich-Cambrai-Kaserne schieben. Der Name ist im doppelten Sinne problematisch. Es war General Otto von Emmich, der im August 1914 zu Beginn des Ersten Weltkriegs mit seinem Armeekorps die belgische Stadt Lüttich eroberte, worauf solche Gedichte die Runde machten: „Und das war der Herr von Emmich/Dieser sprach: Die Festung nehm‘ ich/ Fräulein Lüttich schrie vor Lust/Und sie hat sich ihm ergeben/ In dem Jahr in dem wir leben/An dem siebenten August“. Cambrai steht für eine Stadt im Norden Frankreichs, in deren Umland 1917 die erste große Panzerschlacht der Geschichte stattfand. Tausende von Menschen starben.

Es ist ein Kasernenname, der dem neuen Traditionserlass klar widerspricht. Denn darin heißt es: „Die Bundeswehr verfügt selbst über einen breiten Fundus, um mit Stolz Tradition zu stiften.“ Deswegen soll die Emmich-Cambrai-Kaserne künftig Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne heißen. Erstmals in der Geschichte der Bundeswehr wird damit eine Kaserne nach einem Soldaten benannt, der bei einem Auslandseinsatz ums Leben gekommen ist. Tobias Lagenstein starb 2011 bei einem Sprengstoffanschlag in Afghanistan.

Nach Auffassung des Verteidigungsministeriums entspricht der neue Kasernenname dem Leitsatz aus dem neuen Traditionserlass, wonach „der zentrale Bezugspunkt der Tradition der Bundeswehr ihre eigene Geschichte“. Denn fortan gilt: „Die Bundeswehr pflegt keine Tradition von Personen, Truppenverbänden und militärischen Institutionen der deutschen (Militär-)Geschichte, die nach heutigem Verständnis verbrecherisch, rassistisch oder menschenverachtend gehandelt haben.“
Beide Zitatboxen aus https://www.berliner-zeitung.de/politik ... n-29933686

Ich habe mir selbst noch keine abschließende Meinung gebildet. Ich habe bis jetzt noch nicht recherchiert, wie weitreichend das ganze ist. Es ist aber insofern problematisch, als dass die AfD das Thema politisch für sich ausschlachten und nutzen könnte.

Was denkt ihr?
Sollte man die Namen von Kasernen, Verbänden und Co. überprüfen?
Nach welchen Persönlichkeiten könnte man eine Kaserne benennen? Politikern, Verteidigungsministern, Kriegshelden?
Werden solche Maßnahmen, die unter Umständen als linksprogressiv wahrgenommen werden könnten, nicht der AfD die Wähler in die Arme treiben?
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Boraiel
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Boraiel »

hafenwirt hat geschrieben:(29 Mar 2018, 13:59)

Ich nehm mal das Thema eines Bürgerlich-Konservativen aus der Weinstube auf und setze es hier fort.

Es geht um den Traditionserlass bei der Bundeswehr:



Unter anderem geht es um eine Kaserne nahe der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover:


Beide Zitatboxen aus https://www.berliner-zeitung.de/politik ... n-29933686

Ich habe mir selbst noch keine abschließende Meinung gebildet. Ich habe bis jetzt noch nicht recherchiert, wie weitreichend das ganze ist. Es ist aber insofern problematisch, als dass die AfD das Thema politisch für sich ausschlachten und nutzen könnte.

Was denkt ihr?
Sollte man die Namen von Kasernen, Verbänden und Co. überprüfen?
Nach welchen Persönlichkeiten könnte man eine Kaserne benennen? Politikern, Verteidigungsministern, Kriegshelden?
Werden solche Maßnahmen, die unter Umständen als linksprogressiv wahrgenommen werden könnten, nicht der AfD die Wähler in die Arme treiben?
Ich halte den Vorstoß der Ministerin durchaus für richtig.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Woppadaq »

hafenwirt hat geschrieben:(29 Mar 2018, 13:59)

Werden solche Maßnahmen, die unter Umständen als linksprogressiv wahrgenommen werden könnten, nicht der AfD die Wähler in die Arme treiben?
Nichts treibt so viele Leute in die Arme der AfD wie die Angst und das Einknicken vor ihr.

Der Anspruch der Verteidigungsministerin ist nicht anti-deutsch, man sollte das in diese Richtung also nicht überbewerten. Auch sonst halt ich das Anliegen für moralisch richtig.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von odiug »

hafenwirt hat geschrieben:(29 Mar 2018, 13:59)

Ich nehm mal das Thema eines Bürgerlich-Konservativen aus der Weinstube auf und setze es hier fort.

Es geht um den Traditionserlass bei der Bundeswehr:



Unter anderem geht es um eine Kaserne nahe der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover:


Beide Zitatboxen aus https://www.berliner-zeitung.de/politik ... n-29933686

Ich habe mir selbst noch keine abschließende Meinung gebildet. Ich habe bis jetzt noch nicht recherchiert, wie weitreichend das ganze ist. Es ist aber insofern problematisch, als dass die AfD das Thema politisch für sich ausschlachten und nutzen könnte.

Was denkt ihr?
Sollte man die Namen von Kasernen, Verbänden und Co. überprüfen?
Nach welchen Persönlichkeiten könnte man eine Kaserne benennen? Politikern, Verteidigungsministern, Kriegshelden?
Werden solche Maßnahmen, die unter Umständen als linksprogressiv wahrgenommen werden könnten, nicht der AfD die Wähler in die Arme treiben?
Was heißt hier :"in die Arme treiben" :?:
Diese Klientel, die noch stolz auf die "Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen" sein wollen, haben doch diese Partei bereits fest im Griff.
Wen soll man da noch "treiben", die sind doch schon längst da :?:
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Quatschki »

Kasernen zu benennen ist eine Eigentümlichkeit, die erst in der Bundeswehr aufgekommen ist.
Vorher hießen sie einfach nur Artilleriekaserne, Gardereiterkaserne oder Kaiser-Wilhelm-Kaserne.
Bei der NVA waren die Kasernen einfach nur Objekte, die aus Geheimhaltungsgründen auf keiner öffentlichen Landkarte eingezeichnet oder benannt waren.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Moses
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Moses »

Quatschki hat geschrieben:(29 Mar 2018, 23:13)

Kasernen zu benennen ist eine Eigentümlichkeit, die erst in der Bundeswehr aufgekommen ist.
Vorher hießen sie einfach nur Artilleriekaserne, Gardereiterkaserne oder Kaiser-Wilhelm-Kaserne.
Bei der NVA waren die Kasernen einfach nur Objekte, die aus Geheimhaltungsgründen auf keiner öffentlichen Landkarte eingezeichnet oder benannt waren.
Warum hat man damals eigentlich die Kaiser-Wilhelm-Kaserne nicht einfach nach Kaiser Wilhelm benannt? Ach ja, war ja ne Erfindung der Bundeswehr, die gabs damals noch nicht . . . :rolleyes:
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Cat with a whip »

hafenwirt hat geschrieben:(29 Mar 2018, 13:59)

Was denkt ihr?
Sollte man die Namen von Kasernen, Verbänden und Co. überprüfen?
Nach welchen Persönlichkeiten könnte man eine Kaserne benennen? Politikern, Verteidigungsministern, Kriegshelden?
Werden solche Maßnahmen, die unter Umständen als linksprogressiv wahrgenommen werden könnten, nicht der AfD die Wähler in die Arme treiben?

Man könnte sie sukzessive nach den von Bundeswehrsoldaten umgebrachten ausländischen Zivilisten benennen.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Quatschki »

Moses hat geschrieben:(29 Mar 2018, 23:16)

Warum hat man damals eigentlich die Kaiser-Wilhelm-Kaserne nicht einfach nach Kaiser Wilhelm benannt? Ach ja, war ja ne Erfindung der Bundeswehr, die gabs damals noch nicht . . . :rolleyes:
Das waren Benennungen nach dem Monarchen, der zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme regiert hat. Gewiß auch eine Tradition. Die man heutzutage klugerweise nicht mehr praktiziert.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von KarlRanseier »

Cat with a whip hat geschrieben:(29 Mar 2018, 23:22)

Man könnte sie sukzessive nach den von Bundeswehrsoldaten umgebrachten ausländischen Zivilisten benennen.

Das ist eine richtig gute Idee! :thumbup: So hat man auch keine Probleme mehr, neue Namen zu finden!

Oder man benennt sie nach den Konzernen, die von den Angriffskriegen profitieren. Es gibt viele Möglichkeiten.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Flaschengeist »

hafenwirt hat geschrieben:(29 Mar 2018, 13:59)

Ich nehm mal das Thema eines Bürgerlich-Konservativen aus der Weinstube auf und setze es hier fort.

Es geht um den Traditionserlass bei der Bundeswehr:



Unter anderem geht es um eine Kaserne nahe der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover:


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Ich habe mir selbst noch keine abschließende Meinung gebildet. Ich habe bis jetzt noch nicht recherchiert, wie weitreichend das ganze ist. Es ist aber insofern problematisch, als dass die AfD das Thema politisch für sich ausschlachten und nutzen könnte.

Was denkt ihr?
Sollte man die Namen von Kasernen, Verbänden und Co. überprüfen?
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Werden solche Maßnahmen, die unter Umständen als linksprogressiv wahrgenommen werden könnten, nicht der AfD die Wähler in die Arme treiben?

Wenn ich es richtig verstehe, dann ist das einzige ungewöhnliche was dieser Herr Tobias Lagenstein geleistet hat, bei einem Einsatz zu sterben.

Es gibt BW Soldaten die rechtswidrige Befehle verweigert haben. Das sollte ein Vorbild für Soldaten sein.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Bundeswehr hat mittlerweile eine eigene Tradition, auf die man zurückgreifen kann. Die Ehrung des Gefallenen Tobias Lagenstein entspricht diesem Ansatz, man könnte aber auch nicht gefallene Vorbilder nehmen, wie z. B. Volker Wieker. Desweiteren gibt es hunderte Namen aus dem Bereich des Widerstandes im Dritten Reich, zusätzlich stünden Politiker-Namen der Weimarer Republik zur Verfügung und solche, die etwas mit der 1848-er Revolution zu tun haben. Auch Bezeichnungen mit Landschaftsbezug sind denkbar, Beispiel "Allgäu-Kaserne".

Die AfD sollte hierbei natürlich keinerlei Rolle spielen, sie steht ohnehin nicht für die Traditionen dieser Republik.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Tom Bombadil »

Die preußische Armee hat auch viele Namen im Angebot :cool:
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Woppadaq »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Mar 2018, 10:50)

Die preußische Armee hat auch viele Namen im Angebot :cool:
Gegen eine "Bismarck-Kaserne" hätte ich wirklich nichts einzuwenden.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Wieso Preußen und wieso Bismarck ?

Diese Republik steht für völlig andere Dinge, in der Tradition von Weimar, der 48-er Revolution, des Widerstandes und der eigenen.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Woppadaq »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 Mar 2018, 12:33)

Wieso Preußen und wieso Bismarck ?

Diese Republik steht für völlig andere Dinge, in der Tradition von Weimar, der 48-er Revolution, des Widerstandes und der eigenen.
Ohne Preussen, ohne Bismarck, gäbs kein Deutschand, wie wir es heute kennen. Auch wenn Preussen als Land heute nicht mehr existiert.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Woppadaq hat geschrieben:(30 Mar 2018, 12:38)

Ohne Preussen, ohne Bismarck, gäbs kein Deutschand, wie wir es heute kennen. Auch wenn Preussen als Land heute nicht mehr existiert.
Und ohne SPD gäbe es keine Sozialversicherung. ;)

Die Vorbilder der Bundeswehr müssen für klare Werte stehen, die den Zusammenhang von Freiheit und Engagement herstellen.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Woppadaq »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 Mar 2018, 12:41)

Und ohne SPD gäbe es keine Sozialversicherung. ;)
...die Bismarck dann eingeführt hat ;)
Die Vorbilder der Bundeswehr müssen für klare Werte stehen, die den Zusammenhang von Freiheit und Engagement herstellen.
Gibt es da einen? Mit ein bisschen Boswilligkeit könnte ich den auch bei Hitler herstellen.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Woppadaq hat geschrieben:(30 Mar 2018, 12:47)

...die Bismarck dann eingeführt hat ;)



Gibt es da einen? Mit ein bisschen Boswilligkeit könnte ich den auch bei Hitler herstellen.
Das wäre aber Quatsch, wenn man sich die Traditionsbestimmung der Zentralen Dienstvorschrift "Innere Führung" zu Gemüte führt:
In der Traditionspflege der Bundeswehr sollen solche Zeugnisse, Haltungen und Erfahrungen aus der Geschichte bewahrt werden, die als ethische und rechtsstaatliche, freiheitliche und demokratische Traditionen auch für unsere Zeit beispielhaft und erinnerungswürdig sind.
http://www.bundeswehr.de/resource/resou ... _72dpi.pdf
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Flaschengeist »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 Mar 2018, 08:05)

Die Bundeswehr hat mittlerweile eine eigene Tradition, auf die man zurückgreifen kann. Die Ehrung des Gefallenen Tobias Lagenstein entspricht diesem Ansatz, man könnte aber auch nicht gefallene Vorbilder nehmen, wie z. B. Volker Wieker. Desweiteren gibt es hunderte Namen aus dem Bereich des Widerstandes im Dritten Reich, zusätzlich stünden Politiker-Namen der Weimarer Republik zur Verfügung und solche, die etwas mit der 1848-er Revolution zu tun haben. Auch Bezeichnungen mit Landschaftsbezug sind denkbar, Beispiel "Allgäu-Kaserne".

Die AfD sollte hierbei natürlich keinerlei Rolle spielen, sie steht ohnehin nicht für die Traditionen dieser Republik.
Das ein Soldat im Dienst zu Tode kommt ist keine besondere Leistung. Und schon gar keine Leistung die zur Nachahmung für andere Soldaten geeignet ist. Soldaten sollten doch nach Möglichkeit heil nach Hause kommen.
Hans-Jürgen Rose (* 18. Juli 1958 in Worms) ist ein Oberstleutnant i. R. der Bundeswehr und Publizist. 2007 verweigerte er als erster deutscher Soldat aus Gewissensgründen seine Beteiligung am Tornado-Einsatz in Afghanistan. In zahlreichen Publikationen legt er seine kritische Sicht der Sicherheits-, Verteidigungs- und Außenpolitik dar. Er ist Vorstandsmitglied des der Friedensbewegung nahestehenden Arbeitskreises Darmstädter Signal.
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrg ... Publizist)

Hans Jürgen Rose Ist da ein geeigneter Kandidat. Schließlich hat Herr Rose auch beim Bund seine Staatsbürgerliche Pflicht nicht vernachlässigt.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Woppadaq »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 Mar 2018, 12:51)

Das wäre aber Quatsch, wenn man sich die Traditionsbestimmung der Zentralen Dienstvorschrift "Innere Führung" zu Gemüte führt:

http://www.bundeswehr.de/resource/resou ... _72dpi.pdf
Dann sollten wir aufhören, sie "Bundeswehr" zu nennen, denn mit dem Bund hat sie offensichtlich nichts mehr zu tun.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Quatschki »

Woppadaq hat geschrieben:(30 Mar 2018, 13:40)

Dann sollten wir aufhören, sie "Bundeswehr" zu nennen, denn mit dem Bund hat sie offensichtlich nichts mehr zu tun.
Die Feuerwehr beschützt ja auch nicht das Feuer.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Flaschengeist hat geschrieben:(30 Mar 2018, 13:12)

Das ein Soldat im Dienst zu Tode kommt ist keine besondere Leistung. Und schon gar keine Leistung die zur Nachahmung für andere Soldaten geeignet ist. Soldaten sollten doch nach Möglichkeit heil nach Hause kommen.


https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrg ... Publizist)

Hans Jürgen Rose Ist da ein geeigneter Kandidat. Schließlich hat Herr Rose auch beim Bund seine Staatsbürgerliche Pflicht nicht vernachlässigt.
Es ist seit Jahren von der Politik gefordert worden, die Einsatzrealität mutiger in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen. Im neuen Traditionserlass der Bundesministerin für Verteidigung sind Veränderungen vorgesehen.
Eine Kaserne nach einem Soldaten zu benennen, der dem Anspruch folgte, seinen Dienst Tag für Tag mit Hingabe konzentriert, kameradschaftlich und verantwortungsvoll zu erledigen, und sein junges Leben im Einsatz verlor, passt in diesen Kontext.
http://www.goettinger-tageblatt.de/Nach ... Lagenstein
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Woppadaq hat geschrieben:(30 Mar 2018, 13:40)

Dann sollten wir aufhören, sie "Bundeswehr" zu nennen, denn mit dem Bund hat sie offensichtlich nichts mehr zu tun.
Die innere Sicherheit beginnt im Äußeren.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Flaschengeist »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 Mar 2018, 13:52)

Die innere Sicherheit beginnt im Äußeren.

Was ist los? :?:

Die Auslandseinsätze der BW haben mit der Inneren Sicherheit der BRD nichts zu tun. Eher im Gegenteil.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Flaschengeist hat geschrieben:(30 Mar 2018, 13:59)

Was ist los? :?:

Die Auslandseinsätze der BW haben mit der Inneren Sicherheit der BRD nichts zu tun. Eher im Gegenteil.
Wo sitzt denn der IS - in Passau ?
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Woppadaq »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 Mar 2018, 13:52)

Die innere Sicherheit beginnt im Äußeren.
Und wo beginnt "das Äussere" ?
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Woppadaq »

Quatschki hat geschrieben:(30 Mar 2018, 13:50)

Die Feuerwehr beschützt ja auch nicht das Feuer.

Du meinst, die Bundeswehr wehrt den Bund ab?
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Woppadaq hat geschrieben:(30 Mar 2018, 14:56)

Und wo beginnt "das Äussere" ?
Von innen her gesehen? Zumindest doch in den unmittelbaren Nachbarregionen des Bündnisses. Oder dort, wo eine Reichweite ballistischer Raketen entwickelt wird, die das "Innere" treffen können.
Sicherheit ist eine existentielle Frage und keine, die man sich malen könnte.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Woppadaq »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 Mar 2018, 15:40)

Von innen her gesehen? Zumindest doch in den unmittelbaren Nachbarregionen des Bündnisses.
Das könnte Polen oder Tschechien sein. Selbst Frankreich. Oder eben Russland. Je nach dem, von welchem Bündnis man redet.

Die "ethischen und rechtsstaatlichen, freiheitlichen und demokratischen Traditionen, [die] auch für unsere Zeit beispielhaft und erinnerungswürdig sind", sind aber so allgemein gehalten, dass sie genausogut auch rein europäische oder NATO-Traditionen sein können. Nichts dagegen zu sagen, ausser dass das eben nichts mehr speziell mit dem Bund, also Deutschland, zu tun hat.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Woppadaq hat geschrieben:(30 Mar 2018, 16:23)

Das könnte Polen oder Tschechien sein. Selbst Frankreich. Oder eben Russland. Je nach dem, von welchem Bündnis man redet.

Die "ethischen und rechtsstaatlichen, freiheitlichen und demokratischen Traditionen, [die] auch für unsere Zeit beispielhaft und erinnerungswürdig sind", sind aber so allgemein gehalten, dass sie genausogut auch rein europäische oder NATO-Traditionen sein können. Nichts dagegen zu sagen, ausser dass das eben nichts mehr speziell mit dem Bund, also Deutschland, zu tun hat.
Die Werte weisen sicherlich auch universalistische Elemente auf, aber die Zentrale Dienstvorschrift bezieht sich natürlich auf die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Woppadaq »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 Mar 2018, 16:31)

Die Werte weisen sicherlich auch universalistische Elemente auf, aber die Zentrale Dienstvorschrift bezieht sich natürlich auf die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland.
...die aber offensichtlich keinen expliziten Deutschland-Bezug mehr hat.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Woppadaq hat geschrieben:(30 Mar 2018, 16:36)

...die aber offensichtlich keinen expliziten Deutschland-Bezug mehr hat.
..in dem Sinne wie eine Gemeindeverordnung nichts mit der Gemeinde zu tun hat.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Cat with a whip »

KarlRanseier hat geschrieben:(29 Mar 2018, 23:28)

Das ist eine richtig gute Idee! :thumbup: So hat man auch keine Probleme mehr, neue Namen zu finden!

Oder man benennt sie nach den Konzernen, die von den Angriffskriegen profitieren. Es gibt viele Möglichkeiten.
Sponsoring für die Werbetrräger der eigenen Mordwaffen würden moralische Gefühle verletzen.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Humelix33 »

Mit der Aktion zeigt sich einmal mehr, wie inkompetent von der Leyen, und deren Gefolgschaft ist.

Von der Geschichte der Namensgebung der Kasernen scheinbar keine Ahnung, ansonsten hätte man, wenn man die Tradition brechen will, gibt wie bei allen Themen, Argumente dafür oder dagegen, ALLE Kasernen von benannten Personen neu benennen müssen, und zwar ganz einfach nach der Truppengattung und dem Ort und fertig.

Die Namensgebung war früher dazu da, um an der Front quasi vor den eigenen Landsleuten prahlen zu können, wer z.B. in der Kaiser-Wilhelm-Kaserne stationiert war, der war ganz groß, weil die einfachen Soldaten damals noch dachten, wer da ausgebildet wird, der muss mehr draufhaben, als man selbst. Nicht umsonst gab es damals viele Wünsche nur in bestimmte Kasernen, mit den größten Namensgebern, stationiert zu werden, egal ob die Ausbildung anderswo genau dieselbe war. Und es war daher auch eine Art Diskriminierung innerhalb der eigenen Truppe.

Von daher, wenn man die alten Zeiten abstreifen will, dann sollte man auch ganz von der Glorifierzung von Personen weg - Tucholsky lässt grüßen. Aus diesem Grund ist diese Entscheidung eine rein Populistische, und keine Tiefgründige, und ja, der Threadersteller hat es ja schon angedeutet, von daher auch zurecht ein gefundenes Fressen für die AfD, weil es nicht um Entledigung der unnötigen Glorifizierung geht, wie von der Leyen handelt, sondern, das man die Geschichte und Tradition radikal gesagt, ausradieren will.
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Quatschki
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Quatschki »

Humelix33 hat geschrieben:(30 Mar 2018, 21:47)
Die Namensgebung war früher dazu da, um an der Front quasi vor den eigenen Landsleuten prahlen zu können, wer z.B. in der Kaiser-Wilhelm-Kaserne stationiert war, der war ganz groß, weil die einfachen Soldaten damals noch dachten, wer da ausgebildet wird, der muss mehr draufhaben, als man selbst. Nicht umsonst gab es damals viele Wünsche nur in bestimmte Kasernen, mit den größten Namensgebern, stationiert zu werden, egal ob die Ausbildung anderswo genau dieselbe war. Und es war daher auch eine Art Diskriminierung innerhalb der eigenen Truppe.
Schön ausgedacht. Aber unwahr.

Nicht die Kasernen, sondern die Regimenter trugen die ruhmreichen Namen.
So wie heute noch in England üblich waren Mitglieder der Fürstenhäuser formal Regiments-Chefs. Bei den Leibgarderegimentern war das der König oder Kaiser und das waren die bevorzugten Regimenter, wo andere Adlige und später auch Bürgerliche unterzukommen versuchten, weil man in diesen Einheiten elitäre Netzwerkkontakte herstellen und pflegen konnte, die einem in einer ständischen Gesellschaft ein Leben lang von Nutzen sein konnten. Das betraf das Offizierskorps.
Für die einfachen Soldaten war es dann eher der Vorteil, in der Hauptstadt stationiert zu sein statt in der Provinz. Aber die hatten eh keinen Einfluß darauf, welchem Haufen sie zugeteilt wurden.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Europa2050 »

Woppadaq hat geschrieben:(30 Mar 2018, 12:38)

Ohne Preussen, ohne Bismarck, gäbs kein Deutschand, wie wir es heute kennen. Auch wenn Preussen als Land heute nicht mehr existiert.
Naja, die beste Performance hat Deutschland seither schon in den Jahrzehnten ohne Preußen hingelegt.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Cat with a whip »

Man koennte Kasernen auch nach Deserteuren benennen die sich weigerten kriminelle Befehle auszufuehren oder noch besser nach Soldaten die Deutschland befreit haben, Das waere doch mal progressiv und der Beginn einer besseren Tradition.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Cat with a whip hat geschrieben:(31 Mar 2018, 02:42)

Man koennte Kasernen auch nach Deserteuren benennen die sich weigerten kriminelle Befehle auszufuehren oder noch besser nach Soldaten die Deutschland befreit haben, Das waere doch mal progressiv und der Beginn einer besseren Tradition.
Die Tradition des Widerstandes gegen Hitler wird ja schon länger berücksichtigt.
Nicht nur namensgebend im übrigen, sondern vor allem inhaltlich. Kadavergehorsam gilt als obsolet, das Konzept der "inneren Führung" fußt auf Überzeugung und Gewissen.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Cat with a whip »

Super waeren deutsche Deserteure als Namensgeber die in alliierten Truppen gegen dieWehrmacht gekaempft haben. Das waere mal erfrischend.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Flaschengeist »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 Mar 2018, 14:20)

Wo sitzt denn der IS - in Passau ?

Ohne Irakinvasion kein IS.

Das ist wie bei einem Glaser der Ihnen die Fenster einwirft und den nächsten Tag ein super Angebot für Ihre neuen Fensterscheiben macht.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Geri2 »

Ist die Bundeswehr bei ihren Auslandseinsätzen, in denen wir unser Land verteidigen,
nicht in erster Linie für das Verteilen der Pausenbrote zuständig?
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Flaschengeist hat geschrieben:(31 Mar 2018, 14:11)

Ohne Irakinvasion kein IS.

Das ist wie bei einem Glaser der Ihnen die Fenster einwirft und den nächsten Tag ein super Angebot für Ihre neuen Fensterscheiben macht.
Das ist eine komfortable Geschichte, aber ziemlich unzureichend. Es ist der Iran, der erheblich zur Destabilisierung im Raum beiträgt.

Unsere Kasernen können aber trotzdem einen angemessenen Namen tragen.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Flaschengeist »

DarkLightbringer hat geschrieben:(31 Mar 2018, 14:18)

Das ist eine komfortable Geschichte, aber ziemlich unzureichend. Es ist der Iran, der erheblich zur Destabilisierung im Raum beiträgt.

Unsere Kasernen können aber trotzdem einen angemessenen Namen tragen.

Der Iran kämpft gegen den IS. IS Terroristen haben das Parlament in Teheran angegriffen.

Außerdem ist der Iran nicht in den Irak einmarschiert. Die Ursache ist also eher bei den Briten den USA und ihren Helfershelfern zu suchen.

Eine Kaserne nach einer Person zu benennen birgt immer ein gewisses Risiko. Vielleicht findet man in der Zukunft ja etwas, was diese Person in ein schlechtes Licht rückt.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Flaschengeist hat geschrieben:(31 Mar 2018, 14:26)

Der Iran kämpft gegen den IS. IS Terroristen haben das Parlament in Teheran angegriffen.

Außerdem ist der Iran nicht in den Irak einmarschiert. Die Ursache ist also eher bei den Briten den USA und ihren Helfershelfern zu suchen.

Eine Kaserne nach einer Person zu benennen birgt immer ein gewisses Risiko. Vielleicht findet man in der Zukunft ja etwas, was diese Person in ein schlechtes Licht rückt.
Der Iran hat überall seine Terroristen sitzen, im gesamten nördlichen Bogen von Syrien, Libanon bis zum Jemen.

Und da wir schon beim Thema Umbennungen sind, die IR Iran könnte man auch als Real IS bezeichnen.

Die Umbenennung der einen oder anderen Bundeswehr-Kaserne birgt m. E. ein eher geringes Risiko. Es müsste leistbar sein.
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am Sa 31. Mär 2018, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Cat with a whip »

Flaschengeist hat geschrieben:(31 Mar 2018, 14:11)

Ohne Irakinvasion kein IS.

Das ist wie bei einem Glaser der Ihnen die Fenster einwirft und den nächsten Tag ein super Angebot für Ihre neuen Fensterscheiben macht.

Der IS entstand aber nicht zwangsläufig wegen der Invasion. Er entstand später, weil die USA zu blöde waren die Sunniten einzuhegen und einzubinden. Komplett gescheiterte Aufbaupolitik.

Leider haben die USA sicher ein hohes Waffenpotential, aber die Falken die sie einsetzen sind kriminell dumm und verantwortungslos. Die deutsche Rechte hatte damals ja auch ganz begeistert für die Invasion getrommelt.

Übrigens verantwortet diesen völkerrechtwidrigen Krieg auch Deutschland mit. Entgegen der vorherrschenden Propagandalügen.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Vongole »

Geri2 hat geschrieben:(31 Mar 2018, 14:16)

Ist die Bundeswehr bei ihren Auslandseinsätzen, in denen wir unser Land verteidigen,
nicht in erster Linie für das Verteilen der Pausenbrote zuständig?
Geht's noch?
Fragen Sie das auch die Angehörigen der BW-Soldaten, die bei Auslandseinsätzen umgekommen sind?
Oder diejenigen, die körperlich und/oder psychisch verletzt versuchen, hier wieder im Leben anzukommen?
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Flaschengeist »

Cat with a whip hat geschrieben:(31 Mar 2018, 19:39)

Der IS entstand aber nicht zwangsläufig wegen der Invasion. Er entstand später, weil die USA zu blöde waren die Sunniten einzuhegen und einzubinden. Komplett gescheiterte Aufbaupolitik.

Leider haben die USA sicher ein hohes Waffenpotential, aber die Falken die sie einsetzen sind kriminell dumm und verantwortungslos. Die deutsche Rechte hatte damals ja auch ganz begeistert für die Invasion getrommelt.

Übrigens verantwortet diesen völkerrechtwidrigen Krieg auch Deutschland mit. Entgegen der vorherrschenden Propagandalügen.

Der IS war eine Folge der völkerrechtswidrigen Invasion im Irak. Soweit so schlecht.

Und natürlich war an dieser Invasien auch die BRD beteiligt. Das Thema müßte aber erst einmal juristisch aufgearbeitet werden.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Tom Bombadil »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 Mar 2018, 12:41)

Die Vorbilder der Bundeswehr müssen für klare Werte stehen, die den Zusammenhang von Freiheit und Engagement herstellen.
Das eignet sich Preußen perfekt, die preußischen Tugenden sollten wieder viel mehr in den Fokus gerückt werden :cool:
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von DarkLightbringer »

Flaschengeist hat geschrieben:(01 Apr 2018, 00:44)

Der IS war eine Folge der völkerrechtswidrigen Invasion im Irak. Soweit so schlecht.

Und natürlich war an dieser Invasien auch die BRD beteiligt. Das Thema müßte aber erst einmal juristisch aufgearbeitet werden.
Es gibt keine Rechtfertigung für Terrorismus.
Außerdem exportiert der Iran Terrorismus zur Destabilisierung der gesamten Nahostregion. Das ist gefährlich.

Die Umbenennung von Kasernen muss dem Leitbild der inneren Führung entsprechen.
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Re: BW-Kasernen dürfen nicht mehr Wehrmacht-Bezug haben

Beitrag von Flaschengeist »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Apr 2018, 11:18)

Es gibt keine Rechtfertigung für Terrorismus.
Außerdem exportiert der Iran Terrorismus zur Destabilisierung der gesamten Nahostregion. Das ist gefährlich.

Die Umbenennung von Kasernen muss dem Leitbild der inneren Führung entsprechen.

Uschi sollte sich lieber um ordentliches Material bemühen, statt sich um neue Namen für Kasernen zu kümmern.
Im Rahmen der Nato können einem Bericht zufolge sämtliche 93 Bundeswehr-Jets vom Typ Tornado nicht mehr an Einsätzen teilnehmen. Die Flugzeuge erfüllen grundlegende Anforderungen des Bündnisses nicht mehr.
https://www.n-tv.de/politik/Deutsche-To ... 63053.html

Ein gute Vorbild für BW Soldaten sind BW Soldaten die sich weigerten völkerechtswidrige Befehle auszuführen. Danach könnte man ja BW Kasernen benennen.
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