Geri2 hat geschrieben:Man muss theologische Fragen auch nicht zu physikalischen machen.
Übrigens waren die meisten wissenschaftlichen Genies der Geschichte religiöse Menschen.
Sie wussten aber die Themen voneinander zu trennen.
Heute berufen sich Leute auf die Wissenchaft beinahe wie auf eine Religion,
die selbst gar nicht wissenchaftlich arbeiten (können).
Aha man muss also theologisches vom physikalischem trennen - ja sicher das empfiehlt sich dringend - doch nur die Wissenschaft hält sich auch daran. Nur ein Stichwort "Intelligent Design vs. Evolution".
Das Wissenschaftler "auch" religiöse Menschen seien, ist eine typische und gern genommene scheinbare Abwertung wissenschaftlicher Erkenntnisse vs. Religion
Selbstverständlich leben auch Wissenschaftler in einer Welt, welche sie prägt. Es ist also kaum verwunderlich, wenn sie neben Nation, Geld, Menschenrechte und Gesetze - auch gelegentlich noch Mythen - Götter "im Kopf" haben. Das schmälert nicht, noch verstärkt es reales Wissen
Wer sich auf "Wissen" beruft - gleichgültig ob nun selbst "Wissenschaftler" oder in der kompletten Skala "darunter", beruft sich auf Wissen und eben nicht auf eine reine spekulative "Götterwelt". Das man sein WISSEN wichtig und für angebracht hält, kann eigentlich nur jemandem, der sein UNWISSEN aka. Religion für bemerkenswert hält, negativ auffallen. Damit Du besser verstehst was mir Wissen bedeutet, zitiere ich hier der Einfachheit halber das WIKI "Wissen" :
Als Wissen wird üblicherweise ein für Personen oder Gruppen verfügbarer Bestand von Fakten, Theorien und Regeln verstanden, die sich durch den größtmöglichen Grad an Gewissheit auszeichnen, so dass von ihrer Gültigkeit bzw. Wahrheit ausgegangen wird.
Paradoxerweise können daher als Wissen deklarierte Sachverhaltsbeschreibungen wahr oder falsch, vollständig oder unvollständig sein.
In der Erkenntnistheorie wird Wissen traditionell als wahre und gerechtfertigte Auffassung (englisch justified true belief) bestimmt.
Nichts davon lässt sich auf Religion anwenden. Auch nicht auf eine ganze Reihe menschlicher Mythen - Götter, Nationen, Geld, Menschenrechte und Gesetze gibt es gar nicht – sie existieren nur in unserer kollektiven Vorstellungswelt. Dennoch wird all dies so angewandt, als existiere es tatsächlich. All das "existiert" nur in einer intersubjektiven Wirklichkeit.
Das man sich nun freiwillig oder graduell unterschiedlich, diese Vorstellungswelten "zu eigen macht" [sich etwas aneignen ; etwas übernehmen / sich merken / einprägen / verinnerlichen / vertreten] stellt dennoch keine Realität her. Nach wie vor existiert all dies lediglich in unserer Vorstellung. Auch das es unser Leben bestimmt, macht noch immer keinerlei "Wissen" im Sinn von "real vorhanden" daraus. Auch, wenn jemand die wissenschaftlichen Zusammenhänge - warum auf diesem Planten Dinge nach "unten" fallen, wenn man sie los lässt und auch sonst kein Hindernis vorhanden ist - nicht kennt, wird er diese Realität nicht in Abrede stellen können - gleichgültig wie "sophistisch" er / sie versucht die auch für Laien sichtbaren Zusammenhänge "umzudeuten" versucht.
Spätestens seit Isaac Newton erfolgte die Trennung von Theologie, Naturwissenschaften, Alchemie. Viele der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse die sich seither permanent vergrößert haben, sind längst Allgemeingut - besser sollten es sein. Wer also auf der Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen Theorien aufstellt, muss sich innerhalb von Wissen und Fakten bewegen.
Wer über Religion "fachsimpelt" kann jedwede Fantasie - direkte Widersprüche in seine Erwägungen einbauen - nichts davon beruht auf Fakten und schon garnicht auf Wissen. Ganz anders Wissenschaft, dort ist es die Regel, das Theorien durch weiterentwickelte Theorien ersetzt werden. Auf den Cartesianismus (nach René Descartes) der Grundlage bildete, folgten stets neue wissenschaftliche Erkenntnisse.
Wenn nun jemand darauf besteht, etwas sei faktisch nachweisbar - also "wissenschaftlich begründet", handelt er / sie streng rational und keinesfalls mit unterstelltem "religiösen Eifer". Nichts könnte unterschiedlicher sein. Hier ausschließliche Fantasiegebilde, welche sich einzig in den Köpfen der Beteiligten manifestieren - da das bestehen auf Fakten, welche mindestens mit einem unserer Sinne wahrgenommen werden können.
Ein gutes Beispiel, wo eine rein geistige Erfindung recht problemlos erklären lässt, ist die Erfindung von Geld. Dessen Erfindung benötigte keinerlei technischen Durchbruch - es handelt sich dabei um eine rein geistige Revolution. Hier wurde eine gemeinsamen intersubjektiven Wirklichkeit geschaffen. Im Unterschied zu Religion, welche ebenfalls auf einer intersubjektiven Wirklichkeit basiert, ist Geld weitgehend unumstritten.
Begibt man sich in diese seltsame Welt der "intersubjektiven Wirklichkeit", ist praktisch alles, selbst die größten unlogischen Verhältnisse, sind scheinbar real.
Da konnte die Prostituierte des 15. Jahrhunderts ihre völlig als sündhaft konnotierten Dienste verkaufen, um sich mit dem Erlös (kommt ja von erlösen) einen Erlass ihrer Sünden kaufen, der sie vor der Hölle rettete. Eine durch und durch " intersubjektiven Wirklichkeit" in der nur die Körper und die Körpersäfte real vorhanden waren
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)