Ob Piketty (ohne C schreibt sich der Herr) nun ein "führender" Ökonom ist, ist wohl Ansichtssache. Als Neomarxist führt er zumindest nicht den Mainstream an. Und für das Argument ist es ja nun hoffentlich völlig unerheblich, wo wer steht und führt oder nicht führt. In Frankreich jedenfalls sind die sozialistischen Rezepte, wie sie Piketty empfiehlt, ja wieder weitestgehend abgewählt worden.
Wissenschaft hat nun im Wesentlichen zwei Teile: einen reinen und einen empirischen. Der empirische kann nicht ohne den reinen Teil, den logisch-begrifflichen Teil existieren.
Wenn man sich nun den logischen Teil bei Piketty anschaut, dann behauptet er, dass r > g langfristig bestehen kann und für die von ihm vermutete Zukunft praktisch zum Dauerzustand wird. Und er betrachtet da sehr wohl weltweit. Muss er auch, sonst käme we ja noch viel früher dahin, dass die "Profitrate" (Marx) eher sinken und nicht steigen wird. Stichwort Grenznutzen.
r > g bedeutet nun bei Piketty, dass letztzlich der weltweite Kapitalstock, in Abwesenheitheit einer ordentlichen Kapitaltheorie als homogener Klumpen betrachtet, anwachsen muss, dass praktisch immer mehr Kapitalgut entsteht ... auf Kosten des Konsums, so glaubt er (also auch nur der übliche Unterkonsumtionsansatz von Keynes et al). Und das ist ja schon auf logischer Ebene mehr als fragwürdig. Eine Investition in eine Kapitalstruktur, die langfristig dadurch nicht "mehr" oder effizienter... Output erzeugt, ist langfristig nichts wert, ist eine Fehlinvestition sondergleichen. Dauerhaft und nachhaltig kann Kapital nur akkumuliert werden, wenn damit steigend eine Nachfrage befriedigt werden kann. Also wenn der Output wieder gekauft wird und dadurch reinvestiert werden kann. Ansonsten zerfällt die Investition und muss irgendwann ganz abgeschrieben werden, ohne dass sie überhaupt "Return" gebracht hat.
Und das ist ja wohl schwerlich abstreitbare Wirklichkeit, dass für die Masse und Massen produziert wird, für die Massenmärkte. Man schaue sich allein den Gütertransport an, um von dem ungeheuren wirtschaftlichen Ausstoß eine Vorstellung zu bekommen. Wie gesagt, welchen signifikanten Anteil können da ein Bill Gates und ein paar andere Superreiche davon verkonsumieren?
Piketty glaubt hingegen bizarrerweise, dass die Kapitalakkumulation weitestgehend schädlich ist und im Grunde nur den Superreichen dient, um (auf dem Papier) noch reicher zu werden, und will das im wesentlichen durch orbitante Steuererhöhungen (inklusive Vermögenssteuer natürlich) eindämmen, als Reichtumsverhinderung, Ungleichheitsverhinderung. Warum? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Also das übliche und allgemein wohlstandsgefährdende, linke neidige Rezept wie immer. Das stand ja auch schon im kommunistischen Manifest ("starke Progressivsteuer"). Wobei Marx eigentlich eher gegen Steuern eingestellt war.
Und die sog. "Deregulierung" ist auch eine weitestgehend Mythe. Das Gegenteil ist der Fall. Wir leben praktisch im Spätetatismus. Und wenn ein Umdenken nötig ist, dann muss man den Blick auf den massiven Interventionismus richten und da hoffentlich endlich zu einer nachhaltigen "weniger ist mehr" Einsicht gelangen.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;