Wähler hat geschrieben:(13 Jan 2018, 12:47)
Die SPD sollte es sich nicht so einfach machen und Frau Merkel für ihre programmatischen Schwächen verantwortlich machen. Die SPD hat sich zwar in den Sondierungen um mehr inhaltliche Profilschärfe bemüht, könnte aber noch viel mehr in der Richtung tun - Bekämpfung der Leih- und Zeitarbeit, Qualifizierung von Empfängern des Arbeitslosengeld I. Auf diesem klassischen Politikfeld hat die SPD kaum etwas zu bieten, geschweige denn kann sie Antworten auf die zunehmend digitalisierte Arbeitswelt formulieren.
Eigentlich nehme ich die SPD nicht in Schutz, aber irgendwo kommt dann auch das Stimmenverhältnis bei solchen Verhandlungen in den Ergebnissen hervor. Das sind keine Verhandlungen wie 2005, wo man fast auf Augenhöhe war, laut dem lustigen Schröder aus der legendären Elefantenrunde ja "eigentlich" auch stärkste Kraft war, wenn man die CSU Stimmen abziehen würde... .
Von daher war es auch für eine eigentliche Volkspartei, oder wenn man den Begriff Volk nicht so sehr mag, Großpartei, nicht sinnvoll in solche Verhandlungen zu gehen, da zeigt sich dann auch sicher, wie wenig Achtung man vor der Parteihistorie hat, und dem eigentlichen Potential.
Die klassische SPD von einem Brandt oder Schmidt müsste auch noch heute auf 40-50% kommen, bei dem Spektrum, was dort abgedeckt wurde und den Herausforderungen die das Land hat, davon ist die heutige SPD meilenweit entfernt, weil sie sich Themen und Felder angenommen hat, die, man muss es sagen, unwichtig sind, und wo man ebenfalls sagen muss, die haben davon keine Ahnung, was die Realität hergibt und sind eher ideolologisch und teils auch populistisch, dafür haben sie ihre klassischen Felder aufgegeben, auch ich muss zugeben, bedauerlicherweise haben sie das. Das gilt aber auch im Ansatz für die CDU, die werden noch viel Spaß innerparteilich haben, wenn Merkel keine Lust mehr haben wird und dann muss die SPD dasein, aber erneuert, vor allem personell, und vor allem sicher nicht mit einer Andrea Nahles als Anführerin.