Weststudenten meiden Osthochschulen

Moderator: Moderatoren Forum 5

Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von frems »

andersrum scheint man etwas neugieriger zu sein. Oder hat andere Gründe, vom Osten in den Westen aufzubrechen, z.B. schlichtweg mehr Hochschulen?
Das ist das Ergebnis der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, für die mehr als 55.000 Hochschüler befragt wurden. Mehr als ein Drittel aller ostdeutschen Studenten ist im Westen eingeschrieben. Umgekehrt entscheiden sich gerade einmal fünf Prozent der Studierenden aus dem Westen für eine Hochschule in den neuen Ländern. [...]

Die aktuellen politischen Entwicklungen tragen nicht unbedingt dazu bei, das Image des Ostens aufzupolieren. Auch Rechtsextreme, die für Negativschlagzeilen sorgen, schreckten potenzielle Bewerber ab, glaubt Christiane Lindner, Kampagnenleiterin an der Universität Halle-Wittenberg. Professor Rehberg aus Dresden bestätigt den Eindruck seiner Kollegin. Dass sich immer weniger Schulabgänger, aber auch wissenschaftliches Personal in Sachsen bewerbe, "hängt auch mit Pegida zusammen", urteilt er. Selbst Firmen hätten mittlerweile Schwierigkeiten, internationales Personal zu finden.
http://www.spiegel.de/spiegel/unispiege ... 83370.html

Als weiterer Grund wird genannt, dass die Studenten nicht so mobil sind, sondern meist zuhause bei ihren Eltern bleiben, weil die nächste Hochschule nicht weit entfernt ist und es auch günstiger kommt.

Haltet Ihr das für plausibel? Kann man da was machen?

Oder könnte es, wie einige Leser des Spiegels vermuten, auch andere Gründe geben, z.B. dass es gar nicht so "günstig" ist im Osten zu studieren, wenn es keine guten Studentenjobs gibt, wo man Berufserfahrung, Kontakte und einen soliden Stundenlohn bekommt, auf den sehr viele Studenten angewiesen sind und es ihnen daher nichts bringt, wenn woanders das WG-Zimmer 100 Euro günstiger ist?

Oder auch, dass Rankings heute eine größere Rolle bei der Wahl der Hochschule spielen und man bei den gängigen Listen wie THE und QS die "üblichen Verdächtigen" (LMU München, FU und HU Berlin, TUs Aachen, Berlin, München, Karlsruhe, Unis Heidelberg, Göttingen, Frankfurt, Stuttgart, Bonn, Freiburg, Hamburg, Mannheim, Köln etc.) findet, aber erst sehr spät mit der TU Dresden (Platz 281 bei QS, 155 bei THE) mal eine ostdeutsche Hochschule auftaucht(, wenn man von der HU Berlin mal absieht)?

Was ganz anderes? Ich bin auf Antworten im neuen Jahr gespannt und wünsche der werten Userschaft an dieser Stelle einen guten Rutsch.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Da kommt doch sicher ganz viel zusammen... Der Osten ist leider abgehängt worden. Man hat in die Infrastruktur heftig investiert, aber die Anreize zur Erweiterung westlicher Unternehmen nach Osten waren wohl nicht groß genug. Auch wird die Abwanderung von Fachleuten nach Westen ihren Teil dazu beigetragen haben.

Dann fehlt natürlich das Umfeld, das einen Studienort fern von der Heimat besonders anziehend macht. Mit den westlichen Großstädten und deren Angebot kann der Osten nun einmal nicht aufwarten... oder höchstens in dem einen oder anderen Falle. Das sind dann die "Leuchttürme". Man denke an Ferienjobs oder Fachpraktika.

Aus meiner Sicht müßte ein zweiter "Aufbau abgehängter Regionen (nicht nur Ost)" durch Vergünstigungen für Unternehmen angelegt werden... etwa, wie viele Arbeitsplätze mit dem Aufbau eines Unternehmens geschaffen wurden. Das ist ein Langläufer. Die Politik muß dann aber auch sehr hartnäckig vergleichbare Förderungen in unseren ohnehin überlasteten und übernutzten Ballungsgebieten verweigern. Den Landesfürsten dieser Wohlstandsregionen gelingt es aber immerr wieder, weitere Unternehmen an sich zu binden. Diese Standorte sind an sich schon anziehend genug... Infrastruktur, Wegstrecken, Kulturelles, Bildungsstätten...

Ohne derart handfeste Maßnahmen dürfte sich das Gefälle eher noch verstärken.

Ich glaube, daß "Pegida und Wutbürger" wenig Einfluß auf die Wahl eines Studienorts haben. Die oben genannten Nachteile dürften viel schwerer wiegen.

Auch von hier aus allen Forenkollegen ein glückliches Neues Jahr 2018!
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Kael »

Ich werde ggf nächstes Jahr meine Hochschule wechseln und in den Osten. Allerdings hat der Osten leider nichts was mich für Investitionen interessieren könnte. Letztlich ist es einfach zu teuer in Deutschland irgendwas zu produzieren und alle anderen Firmen und Co gibt es schon im Westen.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Kael hat geschrieben:(01 Jan 2018, 03:23)

Ich werde ggf nächstes Jahr meine Hochschule wechseln und in den Osten. Allerdings hat der Osten leider nichts was mich für Investitionen interessieren könnte. Letztlich ist es einfach zu teuer in Deutschland irgendwas zu produzieren und alle anderen Firmen und Co gibt es schon im Westen.
Mit Ihrem Pessimismus werden Sie gar nichts bewegen; natürlich kann man im Osten nicht einen Fertigungsbetrieb aufziehen, der Vietnamesen und Thais mit Stapelware "wegputzt". Da muß schon etwas geistige Vorarbeit geleistet werden. Mein Vorbild ist immer wieder Süd-Korea.

Bis zu den olympischen Sommerspielen 1988 stand Süd-Korea im Ruf einer etwas rückständigen Korruptokratie auf der Höhe eines Entwicklungslandes. In einer beispiellosen Kraftanstrengung, vor allem auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, Technik, Informatik und Mathematik hat das Land sich einen Spitzenplatz in der Weltwirtschaft erarbeitet. Fast nebenbei hat das Land dazu noch Musiker von Weltrang hervorgebracht. Der Aufstieg ist möglich, aber dahinter stehen Entbehrungen und Verzicht auf "Genuß sofort". Inzwischen holen die Menschen dort das verdientermaßen nach.

Man muß wollen und einen Plan verfolgen, von Staats wegen und auch persönlich! Das koreanische Beispiel zeigt uns, daß dies möglich ist.
Woppadaq
Beiträge: 3171
Registriert: So 8. Apr 2012, 11:29

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Woppadaq »

H2O hat geschrieben:(01 Jan 2018, 10:33)

Bis zu den olympischen Sommerspielen 1988 stand Süd-Korea im Ruf einer etwas rückständigen Korruptokratie auf der Höhe eines Entwicklungslandes. In einer beispiellosen Kraftanstrengung, vor allem auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, Technik, Informatik und Mathematik hat das Land sich einen Spitzenplatz in der Weltwirtschaft erarbeitet. Fast nebenbei hat das Land dazu noch Musiker von Weltrang hervorgebracht. Der Aufstieg ist möglich, aber dahinter stehen Entbehrungen und Verzicht auf "Genuß sofort". Inzwischen holen die Menschen dort das verdientermaßen nach.

Man muß wollen und einen Plan verfolgen, von Staats wegen und auch persönlich! Das koreanische Beispiel zeigt uns, daß dies möglich ist.
Den "Verzicht auf Genuss sofort", den hatten die Ossis 40 Jahre lang, und die Aufstiegssituation von Südkorea hat sich für den Osten mit der Wiedervereinigung erledigt. Warum soll sich der Ossi brutalstmöglich ausbeuten lassen (denn auch das ist Teil des Erfolgsmodells Südkorea), wenn er im Westen vernünftige Arbeitsbedingungen und entsprechenden Lohn bekommen kann?

Überhaupt frag ich mich, warum man dem Osten immer Neoliberalismus andrehen will, anstatt sich mal die Rezepte anzugucken, mit denen der Westen so wurde wie er heute ist. Das waren nämlich meist alles andere als neoliberale Konzepte.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Quatschki »

Rein quatitativ gab es im Osten nie die Massenuniversitäten mit den entsprechenden Kapazitäten.
300.000 Studierende von knapp 3 Mio bundesweit sind nur 10% der Studienplätze Deutschlands (während allein NRW schon eine dreiviertel Million Studenten hat).
Da kann man nicht erwarten, dass 20% der Westdeutschen im Osten studieren.

Außerdem funktioniert Werbung nach dem Muster: "Kommt her zu uns, hier ist nix los." nicht.
Wenn nebeneinander zwei Bäckereigeschäfte stehen, an dem einen ist eine riesige Schlange, an dem anderen dreht die Verkäuferin Däumchen, dann denkt man automatisch, dass das Geschäft, wo die Schlange steht, das Bessere sein muß. Und das andere nichts taugt. Meistens stimmt das auch.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Woppadaq hat geschrieben:(01 Jan 2018, 12:21)

Den "Verzicht auf Genuss sofort", den hatten die Ossis 40 Jahre lang, und die Aufstiegssituation von Südkorea hat sich für den Osten mit der Wiedervereinigung erledigt. Warum soll sich der Ossi brutalstmöglich ausbeuten lassen (denn auch das ist Teil des Erfolgsmodells Südkorea), wenn er im Westen vernünftige Arbeitsbedingungen und entsprechenden Lohn bekommen kann?

Überhaupt frag ich mich, warum man dem Osten immer Neoliberalismus andrehen will, anstatt sich mal die Rezepte anzugucken, mit denen der Westen so wurde wie er heute ist. Das waren nämlich meist alles andere als neoliberale Konzepte.
Sie machen sich die Sache zu leicht! Süd-Korea hatte nach dem Ende der japanischen Herrschaft über Korea Anfang der 50er Jahre einen verheerenden Krieg mit der kommunistischen Herrschaft im Norden und ihren Unterstützern in Moskau und Peking. Die UNO-Truppen rollten danach die Front wieder auf vom südlichsten Brückenkopf Pusan bis in den Norden. Bis den Kommunisten der Krieg zu gefährlich wurde, und ein Waffenstillstand vereinbart wurde. Da sind die Grenzlinien Nord-Süd noch heute.

Und danach gab es alles andere als "Genuß sofort". Ohne einen umsetzbaren deutschen Plan, wie unter den heutigen Randbedingungen etliche abgehängte Regionen im Osten und Westen wieder in Fahrt gebracht werden können, wird das ganze Vorhaben scheitern. Einfach einmal hinsehen, wie die Koreaner den Aufstieg zur Weltwirtschaftsmacht ("kleiner Tiger") geschafft haben, und wie die Vietnamesen derzeit ihren Aufstieg gestalten.

Mag ja sein, daß viele Randbedingungen in der Bundesrepublik nicht so recht dazu passen. Es ist aber auch nicht verboten, sich eigene Gedanken zu machen. Man kann eigene Pläne und das Nachdenken darüber aber auch lassen und in ständigen Jammer und Schuldvorwürfe verfallen. Da sind wir doch schon sehr zuverlässig angelangt!
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(01 Jan 2018, 12:36)

Rein quatitativ gab es im Osten nie die Massenuniversitäten mit den entsprechenden Kapazitäten.
300.000 Studierende von knapp 3 Mio bundesweit sind nur 10% der Studienplätze Deutschlands (während allein NRW schon eine dreiviertel Million Studenten hat).
Da kann man nicht erwarten, dass 20% der Westdeutschen im Osten studieren.

Außerdem funktioniert Werbung nach dem Muster: "Kommt her zu uns, hier ist nix los." nicht.
Wenn nebeneinander zwei Bäckereigeschäfte stehen, an dem einen ist eine riesige Schlange, an dem anderen dreht die Verkäuferin Däumchen, dann denkt man automatisch, dass das Geschäft, wo die Schlange steht, das Bessere sein muß. Und das andere nichts taugt. Meistens stimmt das auch.
Die heute riesigen Universitäten sind doch erst im Laufe der letzten 30 Jahre so gewachsen. Als ich junger und hoffnungsfroher Student war... Ende der 50er Jahre, Anfang der 60er Jahre... da hatte die damals noch "weltberühmte" TU Berlin höchstens 5.000 bis 7.000 Studenten. Heute bringt die es vermutlich auf 25.000 Studierende... und sie ist damit sicher eine der kleineren unter den Großen. Auch sind im Westen viele weitere Universitäten und Hochschulen gegründet worden.

Insofern ist der Drang Studierender nach Osten sicher arg gedämpft. Dabei erlaube ich mir überhaupt kein Qualitätsurteil; einmal, weil mir die Kenntnisse fehlen, und dann aber auch aus der Erkenntnis heraus, daß für den Studienerfolg eines Studenten nicht allein die Hochschule verantwortlich ist.
Woppadaq
Beiträge: 3171
Registriert: So 8. Apr 2012, 11:29

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Woppadaq »

H2O hat geschrieben:(01 Jan 2018, 13:00)

Sie machen sich die Sache zu leicht! Süd-Korea hatte nach dem Ende der japanischen Herrschaft über Korea Anfang der 50er Jahre einen verheerenden Krieg mit der kommunistischen Herrschaft im Norden und ihren Unterstützern in Moskau und Peking. Die UNO-Truppen rollten danach die Front wieder auf vom südlichsten Brückenkopf Pusan bis in den Norden. Bis den Kommunisten der Krieg zu gefährlich wurde, und ein Waffenstillstand vereinbart wurde. Da sind die Grenzlinien Nord-Süd noch heute.

Und danach gab es alles andere als "Genuß sofort". Ohne einen umsetzbaren deutschen Plan, wie unter den heutigen Randbedingungen etliche abgehängte Regionen im Osten und Westen wieder in Fahrt gebracht werden können, wird das ganze Vorhaben scheitern. Einfach einmal hinsehen, wie die Koreaner den Aufstieg zur Weltwirtschaftsmacht ("kleiner Tiger") geschafft haben, und wie die Vietnamesen derzeit ihren Aufstieg gestalten.
Du willst offenbar den wesentlichsten Teil nicht sehen: Südkorea ist EIN nationales Wirtschaftsgebiet. Deutschland hat quasi ZWEI, die zueinander in Konkurrenz stehen. Es wäre angebrachter, zu gucken, welche Massnahmen aus Bayern das derzeit wirtschaftsstärkste Land gemacht haben - was es bei weitem nicht immer war - anstatt zu glauben, Neoliberalismus könnte ja wenigstens im Osten Deutschlands funktionieren.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Woppadaq hat geschrieben:(01 Jan 2018, 13:25)

Du willst offenbar den wesentlichsten Teil nicht sehen: Südkorea ist EIN nationales Wirtschaftsgebiet. Deutschland hat quasi ZWEI, die zueinander in Konkurrenz stehen. Es wäre angebrachter, zu gucken, welche Massnahmen aus Bayern das derzeit wirtschaftsstärkste Land gemacht haben - was es bei weitem nicht immer war - anstatt zu glauben, Neoliberalismus könnte ja wenigstens im Osten Deutschlands funktionieren.
Niemand hindert Sie, einen umsetzbaren Plan zu überlegen, der unter den gegebenen Randbedingungen zum Erfolg führt. Sicher kann man auch von Bayern lernen, wie ein solcher Plan entwickelt und durchgeführt werden kann. Mit abgedroschenen Begriffen aus der Wirtschaftswissenschaft oder Sozialwissenschaft wird man auf dem Wege zum Erfolg keinen Punktgewinn erzielen... meine ich.
Benutzeravatar
BlueMonday
Beiträge: 3794
Registriert: Mo 14. Jan 2013, 17:13
user title: Waldgänger&Klimaoptimist

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von BlueMonday »

Wesentliche Gründe stehen doch im Artikel: mangelne Beweglichkeit (im Kopf wie in den Füßen) und jede Menge Vorurteile. Selbst hier im Forum findet man ja diese Attitüde vor. Da ist der Osten nach vielen Jahrzehnten immer noch "Zone" und der Westen das "richtige Deutschland". Geistiger Stillstand a la Alfred Tetzlaff... und der ist auch schon ne ganze Weile tot, auch wenn der ÖR ihn ständig aufwärmt.

"Wer den Schritt in den Osten einmal gemacht hat, ist hinterher oft hocherfreut darüber."
Tja, mal aufstehen, sich bewegen und alles anschauen. Und auch aufhören mit dieser destruktiven Faselei, dass der Osten völlig abgehängt und dort nur noch Steppe wäre...
Und dem Osten kann man nur raten, kräftig am Schein ("Image") zu arbeiten. Das Sein stimmt ja schon weitestgehend. So viel Selbstbewusstsein und Strahlkraft entwickeln, dass man kaum noch laufen kann.
Zuletzt geändert von BlueMonday am Mo 1. Jan 2018, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

BlueMonday hat geschrieben:(01 Jan 2018, 13:46)

Wesentliche Gründe stehen doch im Artikel: mangelne Beweglichkeit (im Kopf wie in den Füßen) und jede Menge Vorurteile. Selbst hier im Forum findet man ja diese Attitüde vor. Da ist der Osten nach vielen Jahrzehnten immer noch "Zone" und der Westen das "richtige Deutschland". Geistiger Stillstand a la Alfred Tetzlaff... und der ist auch schon ganze Weile tot, auch wenn der ÖR ihn ständig aufwärmt.

"Wer den Schritt in den Osten einmal gemacht hat, ist hinterher oft hocherfreut darüber."
Tja, mal aufstehen, sich bewegen und alles anschauen. Und auch aufhören mit dieser destruktiven Faselei, dass der Osten völlig abgehängt und dort nur noch Steppe wäre...
Und dem Osten kann man nur raten, kräftig am Schein ("Image") zu arbeiten. Das Sein stimmt ja schon weitestgehend. So viel Selbstbewusstsein und Strahlkraft entwickeln, dass man kaum noch laufen kann.
Nein, diese Diskussion ist doch längst abgeschlossen; inzwischen gibt es auch abgehängte Regionen im Westen, die aus eigener Kraft so schnell nicht wieder in Fahrt kommen. Diese Regionen sind leicht zu erkennen an der Zahl Arbeitssuchender. Für diese Regionen muß eine verantwortliche Bundesregierung mit den Regionalfürsten Pläne überlegen, wie der schlechten Lage dieser Regionen auf Dauer bei zu kommen ist.

Ich meine, daß eine allgemeine "Mutmachrede" niemandem hilft, in einer Region wieder eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft zu gestalten. Wenn schon die Kanzlerin in ihrer Neujahrsansprache die "Herstellung gleicher Lebensbedingungen überall in Deutschland" als Staatsziel benennt, dann wird an der ungleichen Entwicklung ("abgehängt") schon etwas dran sein!
Benutzeravatar
BlueMonday
Beiträge: 3794
Registriert: Mo 14. Jan 2013, 17:13
user title: Waldgänger&Klimaoptimist

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von BlueMonday »

H2O hat geschrieben:(01 Jan 2018, 14:11)

Ich meine, daß eine allgemeine "Mutmachrede" niemandem hilft, in einer Region wieder eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft zu gestalten. Wenn schon die Kanzlerin in ihrer Neujahrsansprache die "Herstellung gleicher Lebensbedingungen überall in Deutschland" als Staatsziel benennt, dann wird an der ungleichen Entwicklung ("abgehängt") schon etwas dran sein!
Naja, wenn sie so weiter macht, dann steht die Kanzlerin irgendwann abgehangen aufm Nebengleis.
Damit verkennt man auch völlig, worum es geht. Das Wesentliche sind die Erwartungshaltungen in den Köpfen. Das war so und wird immer so sein. Andersherum, die Studienbedingungen sind ja gut im Osten, seit Langem, es wurde investiert, nur ist das in vielen Köpfen (immer) noch nicht angekommen, was auch daran liegt, dass ewig dieses falsche Bild vom abhangenen versteppten Osten gemalt wird. Das muss man, egal wo man es sieht, immer wieder korrigieren auch wenn es mühsam ist.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

BlueMonday hat geschrieben:(01 Jan 2018, 14:21)

Naja, wenn sie so weiter macht, dann steht die Kanzlerin irgendwann abgehangen aufm Nebengleis.
Damit verkennt man auch völlig, worum es geht. Das Wesentliche sind die Erwartungshaltungen in den Köpfen. Das war so und wird immer so sein. Andersherum, die Studienbedingungen sind ja gut im Osten, seit Langem, es wurde investiert, nur ist das in vielen Köpfen (immer) noch nicht angekommen, was auch daran liegt, dass ewig dieses falsche Bild vom abhangenen versteppten Osten gemalt wird. Das muss man, egal wo man es sieht, immer wieder korrigieren auch wenn es mühsam ist.
Ich sage gar nichts gegen Studienbedingungen im Osten... schon weil ich sie nicht genossen habe.
In technischen Berufen sind aber Praktika und vielleicht auch einmal Ferienjobs mit fachlichen Bezügen zum Studium erwünscht und sinnvoll. Da bin ich mir nicht sicher, ob das ein leichtes Heimspiel wird in Greifswald oder Rostock oder Schwerin oder Halle. Im Gegenteil vermute ich da viel Gegenwind.

Einfach objektive Maßstäbe (Arbeitssuchende je Beschäftigtem) anlegen, und dann werten, in Ost und West, von der Oder bis an die Ems und in die Eifel und die Westpfalz.
Woppadaq
Beiträge: 3171
Registriert: So 8. Apr 2012, 11:29

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Woppadaq »

BlueMonday hat geschrieben:(01 Jan 2018, 13:46)

"Wer den Schritt in den Osten einmal gemacht hat, ist hinterher oft hocherfreut darüber."
Tja, mal aufstehen, sich bewegen und alles anschauen. Und auch aufhören mit dieser destruktiven Faselei, dass der Osten völlig abgehängt und dort nur noch Steppe wäre...
Und dem Osten kann man nur raten, kräftig am Schein ("Image") zu arbeiten. Das Sein stimmt ja schon weitestgehend. So viel Selbstbewusstsein und Strahlkraft entwickeln, dass man kaum noch laufen kann.
Brandenburg macht es in dieser Hinsicht richtig, dass sie sich selbst als "anders als Berlin" sehen und dieses Image auch pflegen. Auch in Thüringen sehe ich langfristig einen Aufstieg, bedingt durch die dortigen lokalen Patriotismen. Die Sachsen hingegen müssen sich erstmal wieder selbst finden, und die Sachsen-Anhaltiner wissen gar nicht, wer oder was sie sind, weshalb die Rechten dort leichtes Spiel haben. Die selbstbewusstesten Ossis werden aber sicherlich die Leipziger werden, denn die meisten Ost-Berliner kennen den Ost-West-Unterschied schon nicht mehr, weil dieser sich in Berlin beinahe egalisiert hat.
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Julian »

Während ich die Behauptung des Artikel zur unterschiedlichen Mobilität von Studenten durchaus für plausibel halte, ist die Datenbasis, die die Sozialerhebung dazu liefert, doch etwas dünn.

Hier der aktuelle Bericht als pdf:
http://www.sozialerhebung.de/download/2 ... ericht.pdf

Darin steht, dass 5% derer, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Westen erworben haben, in den neuen Bundesländern eingschrieben sind, während umgekehrt 35% der Studenten, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Osten erworben haben, im Westen eingeschrieben sind. Was die neuen Bundesländer sind, ist mir nicht so recht klar; offenbar sind damit aber Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gemeint, aber eben nicht Ost-Berlin.

Dies ist schon einmal der erste Haken, denn Berlin ist selbstverständlich historisch und geographisch Teil Brandenburgs und hat schon immer enorm wichtige Zentrafunktionen für Brandenburg übernommen. Nicht zufällig ist auch gerade die Mobilität von Studenten über Ländergrenzen hinweg gerade in Brandenburg sehr ausgeprägt.

Der zweite Punkt ist, dass ich bisher keine Originaldaten zu den absoluten Studentenzahlen und der Anzahl der verfügbaren Studienplätze in West und Ost gelesen habe. Wie viele sind denn 5% bzw. 35%? Wenn man nach den Einwohnerzahlen geht, hat Westdeutschland einschließlich Berlins 5,5-mal so viele Einwohner wie Ostdeutschland. Der Faktor von 7 wird also zu einem Gutteil einfach dadurch erklärt, dass Westdeutschland viel mehr Einwohner hat.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Woppadaq
Beiträge: 3171
Registriert: So 8. Apr 2012, 11:29

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Woppadaq »

Julian hat geschrieben:(01 Jan 2018, 14:37)

Was die neuen Bundesländer sind, ist mir nicht so recht klar; offenbar sind damit aber Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gemeint, aber eben nicht Ost-Berlin.
Weil es Ost-Berlin nicht mehr gibt. Berlin ist quasi auch ein neues Bundesland, wird aber nicht zwingend als solches gesehen. Man redet deshalb oft auch von den "Neufünfländern".
Dies ist schon einmal der erste Haken, denn Berlin ist selbstverständlich historisch und geographisch Teil Brandenburgs und hat schon immer enorm wichtige Zentrafunktionen für Brandenburg übernommen. Nicht zufällig ist auch gerade die Mobilität von Studenten über Ländergrenzen hinweg gerade in Brandenburg sehr ausgeprägt.
Nicht ganz richtig. Berlin und Brandenburg waren immer Teile Preussens, sind aber seit dem Krieg faktisch getrennt in ihrer Entwicklung. Das gilt auch für den Ost-Berliner Teil.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Julian hat geschrieben:(01 Jan 2018, 14:37)

Während ich die Behauptung des Artikel zur unterschiedlichen Mobilität von Studenten durchaus für plausibel halte, ist die Datenbasis, die die Sozialerhebung dazu liefert, doch etwas dünn.

Hier der aktuelle Bericht als pdf:
http://www.sozialerhebung.de/download/2 ... ericht.pdf

Darin steht, dass 5% derer, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Westen erworben haben, in den neuen Bundesländern eingschrieben sind, während umgekehrt 35% der Studenten, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Osten erworben haben, im Westen eingeschrieben sind. Was die neuen Bundesländer sind, ist mir nicht so recht klar; offenbar sind damit aber Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gemeint, aber eben nicht Ost-Berlin.

Dies ist schon einmal der erste Haken, denn Berlin ist selbstverständlich historisch und geographisch Teil Brandenburgs und hat schon immer enorm wichtige Zentrafunktionen für Brandenburg übernommen. Nicht zufällig ist auch gerade die Mobilität von Studenten über Ländergrenzen hinweg gerade in Brandenburg sehr ausgeprägt.

Der zweite Punkt ist, dass ich bisher keine Originaldaten zu den absoluten Studentenzahlen und der Anzahl der verfügbaren Studienplätze in West und Ost gelesen habe. Wie viele sind denn 5% bzw. 35%? Wenn man nach den Einwohnerzahlen geht, hat Westdeutschland einschließlich Berlins 5,5-mal so viele Einwohner wie Ostdeutschland. Der Faktor von 7 wird also zu einem Gutteil einfach dadurch erklärt, dass Westdeutschland viel mehr Einwohner hat.
Nun ja, wenn 35% der "Oststudenten" sich für den Westen entscheiden, dann ist das erst einmal jeder Dritte. Und wenn 5% der "Weststudenten" sich für den Osten entscheiden, dann entscheiden sich 19 von 20 für den Westen.

Wollte man die Bevölkerungsverteilung in Deutschland heran ziehen, dann haben wir im Osten so ungefähr 20 Mio mit Berlin, und im Westen so ungefähr 60 Mio Menschen. Wollte man auf ausgeglichene Verhältnisse hinwirken, dann wären im Osten 35% der verfügbaren Studienplätze nicht besetzt. Da im Westen aber 3-mal mehr Studenten als im Osten einen Studienplatz suchen, könnten aus dem Westen gar nicht so viel mehr als 10% der Weststudenten in den Osten gehen.

Die 5% der Westler im Osten sind also doch gar nicht so schlecht, wenn man annimmt, daß der Westen überproportional viele Studienplätze vorhält (mehr als dreifach...).
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von imp »

frems hat geschrieben:(31 Dec 2017, 20:52)

andersrum scheint man etwas neugieriger zu sein. Oder hat andere Gründe, vom Osten in den Westen aufzubrechen, z.B. schlichtweg mehr Hochschulen?


http://www.spiegel.de/spiegel/unispiege ... 83370.html

Als weiterer Grund wird genannt, dass die Studenten nicht so mobil sind, sondern meist zuhause bei ihren Eltern bleiben, weil die nächste Hochschule nicht weit entfernt ist und es auch günstiger kommt.

Haltet Ihr das für plausibel? Kann man da was machen?

Oder könnte es, wie einige Leser des Spiegels vermuten, auch andere Gründe geben, z.B. dass es gar nicht so "günstig" ist im Osten zu studieren, wenn es keine guten Studentenjobs gibt, wo man Berufserfahrung, Kontakte und einen soliden Stundenlohn bekommt, auf den sehr viele Studenten angewiesen sind und es ihnen daher nichts bringt, wenn woanders das WG-Zimmer 100 Euro günstiger ist?

Oder auch, dass Rankings heute eine größere Rolle bei der Wahl der Hochschule spielen und man bei den gängigen Listen wie THE und QS die "üblichen Verdächtigen" (LMU München, FU und HU Berlin, TUs Aachen, Berlin, München, Karlsruhe, Unis Heidelberg, Göttingen, Frankfurt, Stuttgart, Bonn, Freiburg, Hamburg, Mannheim, Köln etc.) findet, aber erst sehr spät mit der TU Dresden (Platz 281 bei QS, 155 bei THE) mal eine ostdeutsche Hochschule auftaucht(, wenn man von der HU Berlin mal absieht)?

Was ganz anderes? Ich bin auf Antworten im neuen Jahr gespannt und wünsche der werten Userschaft an dieser Stelle einen guten Rutsch.
Ich sehe keinen Handlungsbedarf.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 Jan 2018, 17:32)

Ich sehe keinen Handlungsbedarf.
Ich hatte ja etwas mühsam überlegt, daß den 35% "Oststudenten im Westen" ungefähr 10% "Weststudenten im Osten" gegenüber stehen müßten, wenn tatsächlich die Studienplätze im Osten ungefähr der Bevölkerungszahl 20 Mio entsprechen. Mit der unvermeidlichen Unschärfe gesehen, besetzen die 5% "Weststundenten im Osten" ungefähr die Plätze, die die 35% "Oststudenten im Westen" im Osten nicht besetzen wollten.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(01 Jan 2018, 18:19)

Ich hatte ja etwas mühsam überlegt, daß den 35% "Oststudenten im Westen" ungefähr 10% "Weststudenten im Osten" gegenüber stehen müßten, wenn tatsächlich die Studienplätze im Osten ungefähr der Bevölkerungszahl 20 Mio entsprechen. Mit der unvermeidlichen Unschärfe gesehen, besetzen die 5% "Weststundenten im Osten" ungefähr die Plätze, die die 35% "Oststudenten im Westen" im Osten nicht besetzen wollten.
Die Zahl der Studienplätze ist aber auch nicht ganz so einfach zu ermitteln, insb. in Ostdeutschland. In Hamburg sind bspw. 75,5% der Studiengänge zulassungsbeschränkt und haben somit eine maximale Kapazitätsgrenze (die nicht zwingend auch erreicht werden muss). In Mecklenburg-Vorpommern nebenan sind es hingegen nur 20,1% der Fächer... was natürlich auch wieder wenig darüber aussagt, wie groß die Fächer jeweils sind (http://www.spiegel.de/lebenundlernen/un ... 55302.html).

Wie Quatschki ja schon richtig erwähnte, sind mit 300.000 nur knapp über 10% der Studenten (inkl. Ausländern und Gaststudenten) an ostdeutschen Hochschulen eingeschrieben (https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten ... ender.html).
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
Hyde
Beiträge: 1226
Registriert: Di 14. Jun 2016, 18:15

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Hyde »

Zu dem Thema braucht man nicht viel diskutieren. Der Grund ist ja klar: der Osten hat nicht die Lebensqualität des Westens.

Für mich war es auch nie eine Überlegung gewesen, zum Studieren in den Osten zu gehen. Warum auch?

Auch beruflich geht man ja idR nicht vom Westen in den Osten, sondern umgekehrt. Nur logisch, dass es bei den Studenten ähnlich ist.
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von imp »

Die ganze Fragestellung ist rückwärtsgewandt. Dresden, Potsdam, Leipzig und Jena sind relativ zentral erreichbar innerhalb der Region "Osten", umgekehrt aber für den Rest Deutschlands nicht naheliegender als die geographisch nächste Uni. Dass irgendwelche Rankings den Bachelorstandort in Größenordnungen beeinflussen, ist erst dann wahrscheinlich, wenn nahe / gut erreichbare Optionen nicht in Frage kommen. Fährt man erst mal drei Stunden, ist die vierte auch egal. Berliner studieren gern in Berlin. Brandenburger auch. Liegt geographisch und verkehrsmäßig nahe. Studium, wie andere Ausbildung, ist häufig von fachfremden Fragen beeinflusst. Bei älteren Anfängern spielen dann schon mal Partner, Kind und bisheriger Arbeitsplatz mit herein.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 Jan 2018, 20:18)

Die ganze Fragestellung ist rückwärtsgewandt. Dresden, Potsdam, Leipzig und Jena sind relativ zentral erreichbar innerhalb der Region "Osten", umgekehrt aber für den Rest Deutschlands nicht naheliegender als die geographisch nächste Uni. Dass irgendwelche Rankings den Bachelorstandort in Größenordnungen beeinflussen, ist erst dann wahrscheinlich, wenn nahe / gut erreichbare Optionen nicht in Frage kommen. Fährt man erst mal drei Stunden, ist die vierte auch egal. Berliner studieren gern in Berlin. Brandenburger auch. Liegt geographisch und verkehrsmäßig nahe. Studium, wie andere Ausbildung, ist häufig von fachfremden Fragen beeinflusst. Bei älteren Anfängern spielen dann schon mal Partner, Kind und bisheriger Arbeitsplatz mit herein.
So sehe ich die Geschichte auch. Vielleicht ist das heutzutage kein Thema mehr: Mir war seinerzeit auch wichtig, ob am Studienort Ferienarbeitsplätze und Ausbildungsverhältnisse für das Fachpraktikum zu ergattern waren. Genau das dürfte im Nordosten Deutschlands etwas schwieriger sein als in Sachsen oder Baden-Württemberg... nehme ich einmal an.
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(02 Jan 2018, 09:26)

So sehe ich die Geschichte auch. Vielleicht ist das heutzutage kein Thema mehr: Mir war seinerzeit auch wichtig, ob am Studienort Ferienarbeitsplätze und Ausbildungsverhältnisse für das Fachpraktikum zu ergattern waren. Genau das dürfte im Nordosten Deutschlands etwas schwieriger sein als in Sachsen oder Baden-Württemberg... nehme ich einmal an.
Das kann sein. Irgendeinen Job fürs Geld findet man immer. Was fachlich interessantes kann schwerer sein. Wissenschaftsnahe Bürojobs gibt's häufig nur mit Netzwerken und Beziehungen, egal wo du her bist.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(02 Jan 2018, 09:42)

Das kann sein. Irgendeinen Job fürs Geld findet man immer. Was fachlich interessantes kann schwerer sein. Wissenschaftsnahe Bürojobs gibt's häufig nur mit Netzwerken und Beziehungen, egal wo du her bist.
Das war Anfang der 1960er Jahre einfacher. Das genügte es, sich zu bewerben und sich vor zu stellen. Glück gehabt!
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Dampflok94 »

Hyde hat geschrieben:(01 Jan 2018, 19:23)

Zu dem Thema braucht man nicht viel diskutieren. Der Grund ist ja klar: der Osten hat nicht die Lebensqualität des Westens.
Diese Einstellung dürfte im "Westen" typisch sein. Ist allerdings reinweg eine Bauchsache. Denn die wenigsten könnten das durch Erfahrungen begründen. Welche Lebensqualität sollte der Student an der Viadrina in Frankfurt/Oder denn missen müssen?
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3887
Registriert: Mo 20. Feb 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Alana4 »

Dampflok94 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 11:26)

Diese Einstellung dürfte im "Westen" typisch sein. Ist allerdings reinweg eine Bauchsache. Denn die wenigsten könnten das durch Erfahrungen begründen. Welche Lebensqualität sollte der Student an der Viadrina in Frankfurt/Oder denn missen müssen?
Nicht nur die Lebensqualität der Studenten! :D

User Hyde scheint zu denen zu gehören, die annehmen, "im Osten" lebten (und leben tlw. bis heute) die Menschen noch in Höhlen, jagten mit Pfeil und Bogen und sammelten Beeren im Wald.
Zerstöre doch bitte nicht dessen Weltbild.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Benutzeravatar
Hyde
Beiträge: 1226
Registriert: Di 14. Jun 2016, 18:15

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Hyde »

Dampflok94 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 11:26)

Diese Einstellung dürfte im "Westen" typisch sein. Ist allerdings reinweg eine Bauchsache. Denn die wenigsten könnten das durch Erfahrungen begründen.
Gibt ja genug Statistiken zum Vergleich von Lebensqualität in Deutschland. Wenn du denen nicht traust, dann bleibt immer noch die Abstimmung mit den Füßen, denn dass wesentlich mehr Menschen den Osten gen Westen verlassen als umgekehrt, liegt sicher nicht daran, dass die Menschen die Lebensqualität im Osten als so unfassbar bombastisch empfänden. Sorry, wenn das deine patriotischen Gefühle verletzt.
Welche Lebensqualität sollte der Student an der Viadrina in Frankfurt/Oder denn missen müssen?
Wenn ich das beispielsweise mal mit Bonn vergleiche, wo ich studiert habe:

-bessere Infrastruktur
-schönere und wohlhabendere Stadt
-größeres kulturelles Angebot, auch in der gesamten Region (kurze Entfernungen zu anderen deutschen Großstädten, z.B. Köln)
-Offenere und tolerantere Lebensart der Menschen (eine Freundin von mir hatte mal nen Jahr im Osten studiert, kam dann aber wieder ins Rheinland zurück, da sie mit der nach ihrer Aussage „verschlossenen und oft ausländerfeindlichen“ Mentalität der Leute dort nicht zurechtkam)
-Qualität der Unis, schon da aufgrund der höheren Wirtschaftskraft westdeutscher Länder mehr Geld für Bildung zur Verfügung steht als im ärmeren Osten
Benutzeravatar
Watchful_Eye
Beiträge: 3129
Registriert: Sa 7. Jun 2008, 12:13
Kontaktdaten:

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Watchful_Eye »

Denjenigen, die ein überlaufenes Fach studieren, kann ich auf jeden Fall raten, dem irgendwie zu entgehen. Nicht regelmäßig einen Sitzplatz zu kriegen, bestimmte Kurse nur mit Losverfahren zu bekommen etc. ist schon ätzend.
"In a world where I feel so small, I can't stop thinking big." (Rush - Caravan)
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von imp »

Hyde hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:19)

Wenn du denen nicht traust, dann bleibt immer noch die Abstimmung mit den Füßen, denn dass wesentlich mehr Menschen den Osten gen Westen verlassen als umgekehrt
Mythos. Die Wanderung ist mittlerweile recht ausgeglichen und dabei ging es ganz überwiegend um Arbeitsplätze, nicht um hübschere Bumsschuppen.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... g-gestoppt
Wenn ich das beispielsweise mal mit Bonn vergleiche, wo ich studiert habe:

-bessere Infrastruktur
Kann ich nicht pauschal bestätigen. Ich kenne Bonn von einigen Aufträgen bei der Bundeswehr und bei einer Finanzeinrichtung. Da ist nichts los. Außer, dass man nach Köln fahren kann. Mag sein, dass in Pasewalk auch nichts los ist. Leipzig/Dresden/Jena, schon eher. Wenn ich zwischen Bonn und Marburg wählen müsste, würde ich Marburg nehmen.

-schönere und wohlhabendere Stadt
Schöner als was? Bitterfeld :D
-Qualität der Unis, schon da aufgrund der höheren Wirtschaftskraft westdeutscher Länder mehr Geld für Bildung zur Verfügung steht als im ärmeren Osten
Die Kosten pro Studienplatz schwanken viel stärker zwischen Fächern als zwischen Unis. Sieben Spowis kosten ungefähr so viel wie ein Mediziner.

Zwischen 2001 und 2011 haben Baden-Württemberg, Bremen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Ausgaben um mehr als 1500 Euro pro Student gesenkt. Gestiegen sind die Ausgaben in Hamburg, Niedersachsen, Hessen (mehr als +1500 Euro) und NRW (weniger als 1500 Euro).

Der durchschnittliche Studienplatz in Sachsen kostet 10.229 Euro, in NRW 7.780 Euro, Hessen 10.006 Euro.

Wenn man nichts weiß, muss man eben irgendwelchen Quatsch behaupten oder schweigen.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Dampflok94 »

Hyde hat geschrieben:(02 Jan 2018, 12:19)
Wenn ich das beispielsweise mal mit Bonn vergleiche, wo ich studiert habe:

-bessere Infrastruktur
Und da bist Du dir sicher? Ich nicht!
-schönere und wohlhabendere Stadt
Punkt für dich
-größeres kulturelles Angebot, auch in der gesamten Region (kurze Entfernungen zu anderen deutschen Großstädten, z.B. Köln)
Nun, in Berlin (gehört zur Region) findet man alles was man an Kultur braucht. Sogar das Stäv in Mitte, wenn man mal ein Kölsch braucht.
-Offenere und tolerantere Lebensart der Menschen (eine Freundin von mir hatte mal nen Jahr im Osten studiert, kam dann aber wieder ins Rheinland zurück, da sie mit der nach ihrer Aussage „verschlossenen und oft ausländerfeindlichen“ Mentalität der Leute dort nicht zurechtkam)
Negative Erfahrungen kann man überall machen. Im Westen wie im Osten. Manch einer kommt mit gewissen Mentalitäten nicht zurecht. Das ist dann aber eher sein Problem.
-Qualität der Unis, schon da aufgrund der höheren Wirtschaftskraft westdeutscher Länder mehr Geld für Bildung zur Verfügung steht als im ärmeren Osten
Aha. Das halte ich für ein Gerücht.

Ich glaube weiterhin, es sind vor allem Vorurteile die viele da abschrecken. Ich hatte mal einen Kollegen, der war wenig begeistert als er einen Studienplatz in Freiberg (Sachsen) zugeteilt bekam. Aber die Begeisterung wuchs mit der Zeit.

Ich kann mir schon vorstellen, daß z. B. für einen Schwaben namen wie Greifswald, Merseburg oder Zwickau erst mal Schaudern auslösen. Aber wenn man sich von seinen Vorurteilen lösen kann...
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Dampflok94 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 19:47)
...

Ich glaube weiterhin, es sind vor allem Vorurteile die viele da abschrecken. Ich hatte mal einen Kollegen, der war wenig begeistert als er einen Studienplatz in Freiberg (Sachsen) zugeteilt bekam. Aber die Begeisterung wuchs mit der Zeit.

Ich kann mir schon vorstellen, daß z. B. für einen Schwaben namen wie Greifswald, Merseburg oder Zwickau erst mal Schaudern auslösen. Aber wenn man sich von seinen Vorurteilen lösen kann...
Das ist sicher wahr! Es kommt darauf an, wie man aufgenommen wird und sich seinerseits öffnet.

Mir ist das so in Westpommern ergangen. Da bin ich gern zu Hause unter Menschen, die Freunde geworden sind. Ist mir gerade wieder zur Jahreswende so bewußt geworden.

Hätte ich vielleicht ein paar Stinker und Stänker vorgefunden, würde ich heute mit Schauder an diese Begegnungen denken.

Vor innerer Ablehnung der Neufünfländer hatten mich Familienbande bewahrt. Befremdliche Begegnungen gab es genügend viele. Und wer nur die hatte...
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Kael »

H2O hat geschrieben:(01 Jan 2018, 10:33)

Mit Ihrem Pessimismus werden Sie gar nichts bewegen; natürlich kann man im Osten nicht einen Fertigungsbetrieb aufziehen, der Vietnamesen und Thais mit Stapelware "wegputzt". Da muß schon etwas geistige Vorarbeit geleistet werden. Mein Vorbild ist immer wieder Süd-Korea.

Bis zu den olympischen Sommerspielen 1988 stand Süd-Korea im Ruf einer etwas rückständigen Korruptokratie auf der Höhe eines Entwicklungslandes. In einer beispiellosen Kraftanstrengung, vor allem auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, Technik, Informatik und Mathematik hat das Land sich einen Spitzenplatz in der Weltwirtschaft erarbeitet. Fast nebenbei hat das Land dazu noch Musiker von Weltrang hervorgebracht. Der Aufstieg ist möglich, aber dahinter stehen Entbehrungen und Verzicht auf "Genuß sofort". Inzwischen holen die Menschen dort das verdientermaßen nach.

Man muß wollen und einen Plan verfolgen, von Staats wegen und auch persönlich! Das koreanische Beispiel zeigt uns, daß dies möglich ist.
Was sollen wir denn da groß machen? Letztlich sind die Hürden in Deutschland irgendetwas vernünftig aufzubauen immens hoch.
Wenn man als Mittelständer irgendwas aufbauen will muss man meist Kredite in Höhe von mehreren hunderttausend Euro aufnehmen - der Grund dafür ist nicht das die Fertigung soviel kosten würde - Nein. Sondern weil der Staat teilweise immens hohe Belastungen auf einen einprügelt.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Kael hat geschrieben:(06 Jan 2018, 17:17)

Was sollen wir denn da groß machen? Letztlich sind die Hürden in Deutschland irgendetwas vernünftig aufzubauen immens hoch.
Wenn man als Mittelständer irgendwas aufbauen will muss man meist Kredite in Höhe von mehreren hunderttausend Euro aufnehmen - der Grund dafür ist nicht das die Fertigung soviel kosten würde - Nein. Sondern weil der Staat teilweise immens hohe Belastungen auf einen einprügelt.
Nehmen wir gemeinsam an, daß die wesentlichen Gründe für unser Versagen in abgehängten Regionen damit benannt sind. Dann hielte ich es für eine vernünftige Maßnahme, in diesen Regionen entweder die Belastungen zu vermindern oder den Wagemutigen einen Teil ihres Risikos ab zu nehmen. Dazu könnte man auch Verträge schließen, die bei Investitionen in solchen benachteiligten Regionen gelten... und wenn das regelmäßig gegebene Hürden sind, dann könnte man sogar mit Musterverträgen zu solchen Investitionen einladen.

Politisch wird es schwierig, wenn eine brummende Wirtschaftsregion dann in einen Wettbewerb um Investoren gerät. Die dort ansässigen Politiker sind natürlich im Vorteil, weil sie auf Regionalebene etwas geben können, wo andere Politiker erst einmal inständig bitten müssen.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(06 Jan 2018, 17:31)

Nehmen wir gemeinsam an, daß die wesentlichen Gründe für unser Versagen in abgehängten Regionen damit benannt sind..
...ähmmmm noch vor 7 Jahren behauptete die Propaganda genau das Gegenteil - Wessis würden immer lieber im Osten studieren.. naja.

Also - man bekommt einen besser bezahlten Job - wenn man bestimmte Unis/Hochschulen im Westen "genommen" hat .

....Oxford oder Minnesota..? ? ?.. - in der freien grossen Welt..

Grad wenn man "Konkurrenz" im Job hat.

....die Forschung bei Siemens - macht man eben nicht mit nem Abschluss aus Kuh-Köthen oder Wilsdruff.

Medizin in Heidelberg //Freiburg oder Timisoara.

Wen würden Sie einstellen bei gleichen Noten ?

Es geht darum - was hinten rauskommt..... JELD ! KOHLE -

Nicht darum Jippiajehhhh auf der Plautze zu liegen - und nen billigen Platz dazu zu haben.....


Für die "Abgehängten" Gebiete - sich selbständig zu machen - ich kann nur ABRATEN !!! Wer hier eine "Bude" auf macht - trifft auf Ämter mit frischen Bluthunden.

Da wo Bayern nur alle 10 Jahre vielleicht mal eine Finanzprüfung machen kann - ist in Sachsen Anhalt jede Firma alle 2 Jahre dran - und es wird jeder Kaffekrümel und jedes Plätzchen GESTRICHEN. Ein Fahrtenbuch ? ....kennste >> Tankstelle //Papierladen >> Vordruck ....

Nicht in Sachsen Anhalt - da muss es ein "Gebundenes" Buch/Heft sein.... der Vordruck ist geklammert.

Leider dauert der Streit mit dem Finanzamt .....in den Neuen Ländern selten unter 10 Jahren - weil ähmmmmm sich fast JEDER beschwert und klagt. Man setzt hier auf den klinischen Finanztod der klagenden....

Wie kann man im Osten ein kleines Vermögen machen ?? >> indem man ein GROSSES Mitbringt !

Über das Thema "Bauamt/Gewerbeamt" in Ostimmobilien kann ich ein Buch schreiben....

ANMELDUNG also im WESTEN >> Firmenstandort /Studienstandort >> WESTEN...

.....dann kann man "etwas" OSTEN geniessen.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(06 Jan 2018, 18:10)

...ähmmmm noch vor 7 Jahren behauptete die Propaganda genau das Gegenteil - Wessis würden immer lieber im Osten studieren.. naja.

Also - man bekommt einen besser bezahlten Job - wenn man bestimmte Unis/Hochschulen im Westen "genommen" hat .

....Oxford oder Minnesota..? ? ?.. - in der freien grossen Welt..

Grad wenn man "Konkurrenz" im Job hat.

....die Forschung bei Siemens - macht man eben nicht mit nem Abschluss aus Kuh-Köthen oder Wilsdruff.

Medizin in Heidelberg //Freiburg oder Timisoara.

Wen würden Sie einstellen bei gleichen Noten ?

Es geht darum - was hinten rauskommt..... JELD ! KOHLE -

Nicht darum Jippiajehhhh auf der Plautze zu liegen - und nen billigen Platz dazu zu haben.....


Für die "Abgehängten" Gebiete - sich selbständig zu machen - ich kann nur ABRATEN !!! Wer hier eine "Bude" auf macht - trifft auf Ämter mit frischen Bluthunden.

Da wo Bayern nur alle 10 Jahre vielleicht mal eine Finanzprüfung machen kann - ist in Sachsen Anhalt jede Firma alle 2 Jahre dran - und es wird jeder Kaffekrümel und jedes Plätzchen GESTRICHEN. Ein Fahrtenbuch ? ....kennste >> Tankstelle //Papierladen >> Vordruck ....

Nicht in Sachsen Anhalt - da muss es ein "Gebundenes" Buch/Heft sein.... der Vordruck ist geklammert.

Leider dauert der Streit mit dem Finanzamt .....in den Neuen Ländern selten unter 10 Jahren - weil ähmmmmm sich fast JEDER beschwert und klagt. Man setzt hier auf den klinischen Finanztod der klagenden....

Wie kann man im Osten ein kleines Vermögen machen ?? >> indem man ein GROSSES Mitbringt !

Über das Thema "Bauamt/Gewerbeamt" in Ostimmobilien kann ich ein Buch schreiben....

ANMELDUNG also im WESTEN >> Firmenstandort /Studienstandort >> WESTEN...

.....dann kann man "etwas" OSTEN geniessen.
Ich möchte Sie herzlich bitten, demnächst Ihre Gedanken ein wenig zu ordnen, ehe Sie in der Form los schwallen!

Zunächst müssen wir schon unterscheiden, daß ein Medizinstudium im Inland im angelsächsischen Raum nicht anerkannt wird. Das gilt auch für Ausbildungen im Pflegebereich. Wie weit das umgekehrt zutrifft... muß jemand sagen, der das weiß.

Siemens ist sicher eine wichtige Firma; aber als junger Mensch würde ich in einen solchen Apparat nicht einsteigen. So besonders sicher ist der Arbeitsplatz dort auch nicht, wenn ich an die Sparten denke, die nun anderswo gelandet sind oder allmählich austrocknen. Insofern ist mir der angebliche Dünkel der Personaler bei Siemens ziemlich Wurst. Ich habe mir immer die Menschen angesehen und ihnen zugehört, wenn ich Bewerber zu beurteilen hatte. Klar habe ich die auch nach dem Hintergrund ihrer Noten befragt, wenn sie frisch aus der Uni kamen. Mir selbst ist das als junger Mensch bei Bewerbungen auch nicht anders ergangen. Übrigens gibt es auch "doofe" Firmen, die für mich jedenfalls nach dem Bewerbungsgespräch nicht mehr in Frage kamen. Ich habe jeden Bewerber ernst genommen und ihn nach seinem Bildungsgang, seinem Auftreten und seinen bisherigen beruflichen Tätigkeiten bewertet. Die Uni spielte dabei keine wesentliche Rolle. Klar, man sieht etwas genauer hin, wenn der Bildungsgang etwas unorthodox verlaufen ist.

Wenn abgehängte Gebiete sich das geschilderte Verhalten leisten, dann sind natürlich die Risiken für Investitionen zu hoch. Ein Unternehmen hat aber seine Verbindungen zu örtlichen Verbänden, die es nutzt und in seine Bewertung von Risiken einbezieht. Man kann seine Arbeitszeit auch mit besserem verbringen, als viele Stunden mit Leuten zu verbringen, die zum Arbeitsergebnis keinen Beitrag leisten. Aber das muß man sich ansehen... nicht überall wird es solche Fehlentwicklungen geben. Dort kommt dann etwas in Gang, und im Verlaufe von 10 oder 20 Jahren entsteht dort dann auch ein Leuchtturm, wenn der Plan gut genug war.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(06 Jan 2018, 18:59)

Ich möchte Sie herzlich bitten, demnächst Ihre Gedanken ein wenig zu ordnen, ehe Sie in der Form los schwallen!

Dort kommt dann etwas in Gang, und im Verlaufe von 10 oder 20 Jahren entsteht dort dann auch ein Leuchtturm, wenn der Plan gut genug war.
Deinen Glauben in Gottes Gehörgang....

Lese bitte : https://www.stepstone.de/gehaltsreport/ ... venten.pdf

Wenn da IRGENDWAS positives für den Osten unter den ersten 5 ist - ......

Einstiegsgehälter nach Regionen (auch Praktika)
ÜBERSICHT FÜR DAS BERUFSFELD NATURWISSENSCHAFTEN & FORSCHUNG (Region)
EINSTIEGSGEHÄLTER NACH REGIONEN (Marketing)...(Vertrieb)

Und Täteretääääää : EINSTIEGSGEHÄLTER NACH INSTITUTIONEN TOP-UNIVERSITÄTEN UND HOCHSCHULEN

FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN FÜR NATURWISSENSCHAFTENFÜR INGENIEURWISSENSCHAFTEN FÜR INFORMATIONSTECHNOLOGIE


Ganz bestimmt bekommt man einen "Zuschuss/Bonus" für ein Praktika hinter der "BAR" in Magdeburg - statt einem Praktika bei Porsche, Mercedes oder Audi -.....wenn man als Ing. bei VW anfangen will...

Hach - nebenbei - es gibt viele - denen Papa das Medizinstudium in CZ (Prag), bis hin zu Timisoara sponsert - wenn hier die Noten nicht reichen... die Anerkennung - geht.

https://www.eu-medizinstudium.de/timisoara/

Studiengänge:
Medizin Universität Timisoara
· Humanmedizin - Auf Englisch (75 Studienplätze) oder Französisch (40 Studienplätze)
· Zahnmedizin - Auf Englisch (20 Studienplätze)
· Pharmazie - Auf Französisch (40 Studienplätze)
Studiengebühren:
· Humanmedizin: 6 Jahre - zurzeit 5000€ pro Jahr
· Zahnmedizin: 6 Jahre - zurzeit 6000€ pro Jahr
· Pharmazie: 5 Jahre - zurzeit 5000€ pro Jahr

Zur Zeit gibt es ca. 4300 Studenten (über 200 Deutsche).
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(06 Jan 2018, 20:40)

Deinen Glauben in Gottes Gehörgang....

Lese bitte : https://www.stepstone.de/gehaltsreport/ ... venten.pdf

Wenn da IRGENDWAS positives für den Osten unter den ersten 5 ist - ......

Einstiegsgehälter nach Regionen (auch Praktika)
ÜBERSICHT FÜR DAS BERUFSFELD NATURWISSENSCHAFTEN & FORSCHUNG (Region)
EINSTIEGSGEHÄLTER NACH REGIONEN (Marketing)...(Vertrieb)

Und Täteretääääää : EINSTIEGSGEHÄLTER NACH INSTITUTIONEN TOP-UNIVERSITÄTEN UND HOCHSCHULEN

FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN FÜR NATURWISSENSCHAFTENFÜR INGENIEURWISSENSCHAFTEN FÜR INFORMATIONSTECHNOLOGIE


Ganz bestimmt bekommt man einen "Zuschuss/Bonus" für ein Praktika hinter der "BAR" in Magdeburg - statt einem Praktika bei Porsche, Mercedes oder Audi -.....wenn man als Ing. bei VW anfangen will...

Hach - nebenbei - es gibt viele - denen Papa das Medizinstudium in CZ (Prag), bis hin zu Timisoara sponsert - wenn hier die Noten nicht reichen... die Anerkennung - geht.

https://www.eu-medizinstudium.de/timisoara/

Studiengänge:
Medizin Universität Timisoara
· Humanmedizin - Auf Englisch (75 Studienplätze) oder Französisch (40 Studienplätze)
· Zahnmedizin - Auf Englisch (20 Studienplätze)
· Pharmazie - Auf Französisch (40 Studienplätze)
Studiengebühren:
· Humanmedizin: 6 Jahre - zurzeit 5000€ pro Jahr
· Zahnmedizin: 6 Jahre - zurzeit 6000€ pro Jahr
· Pharmazie: 5 Jahre - zurzeit 5000€ pro Jahr

Zur Zeit gibt es ca. 4300 Studenten (über 200 Deutsche).
Gegen ein Studium in Temeschwar spricht doch gar nichts, wenn die vermittelten Kenntnisse unseren (europäischen) Prüfungsvorschriften Stand halten. Im Gegenteil finde ich als Europäer es sehr vernünftig, wenn unsere jungen Leute unsere Dunstglocke für einige Jahre ernsthaft verlassen und anderswo zeigen, daß sie etwas können und wollen. In Stettin gibt es eine medizinische Hochschule, die in englischer Sprache ausbildet... und zugleich die Abschlüsse auf dem Niveau der Angelsachsen bietet. Damit können junge Ärzte weltweit als zugelassene Ärzte arbeiten. Wie weit unsere frisch gebackenen Ärzte diese Freiheit genießen... keine Ahnung.

Es ist nicht alles schlecht, was nicht in Deutschland ersonnen wurde. :)
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(06 Jan 2018, 20:54)

Gegen ein Studium in Temeschwar spricht doch gar nichts, wenn die vermittelten Kenntnisse unseren (europäischen) Prüfungsvorschriften Stand halten. Im Gegenteil finde ich als Europäer es sehr vernünftig, wenn unsere jungen Leute unsere Dunstglocke für einige Jahre ernsthaft verlassen und anderswo zeigen, daß sie etwas können und wollen. In Stettin gibt es eine medizinische Hochschule, die in englischer Sprache ausbildet... und zugleich die Abschlüsse auf dem Niveau der Angelsachsen bietet. Damit können junge Ärzte weltweit als zugelassene Ärzte arbeiten. Wie weit unsere frisch gebackenen Ärzte diese Freiheit genießen... keine Ahnung.

Es ist nicht alles schlecht, was nicht in Deutschland ersonnen wurde. :)
Jou... es gibt eben - weniger Geld/weniger Chance - wenn man dort den Abschluss gemacht hat - (bei Angestellten) - im Gegensatz zu Freiburg und Heidelberg - als Uni...

>>> Weststudenten meiden Osthochschulen....
...und Ossis studieren auch gern im Westen (wenn die Studenten sichs LEISTEN können..)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(06 Jan 2018, 21:10)

Jou... es gibt eben - weniger Geld/weniger Chance - wenn man dort den Abschluss gemacht hat - (bei Angestellten) - im Gegensatz zu Freiburg und Heidelberg - als Uni...

>>> Weststudenten meiden Osthochschulen....
...und Ossis studieren auch gern im Westen (wenn die Studenten sichs LEISTEN können..)
So weit ich weiß, schließt ein medizinisches Studium mit einer Aprobation zum Facharzt ab. Bis dahin reden wir von Assistenzärzten im Krankenhausdienst als Teil des Wegs zur Approbation. Assistenzärzte werden nach Richtlinien bezahlt, die denen im öffentlichen Dienst ähneln. Da wird nichts hochgeheim verhandelt:
  • Einstiegsgehalt. Das Einstiegsgehalt eines Assistenzarztes liegt im ersten Jahr zwischen 4100 und 4320 Euro brutto. Das Assistenzarzt Gehalt wird im Laufe des Berufslebens eines Assistenzarztes jährlich automatisch angepasst und nach 5 Jahren verdient ein Assistenzarzt zwischen 5100 und 5400 Euro brutto.
Diese Angaben kann man mit Google leicht finden.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(06 Jan 2018, 21:48)

So weit ich weiß, schließt ein medizinisches Studium mit einer Aprobation zum Facharzt ab. Bis dahin reden wir von Assistenzärzten im Krankenhausdienst als Teil des Wegs zur Approbation. Assistenzärzte werden nach Richtlinien bezahlt, die denen im öffentlichen Dienst ähneln. Da wird nichts hochgeheim verhandelt:
  • Einstiegsgehalt. Das Einstiegsgehalt eines Assistenzarztes liegt im ersten Jahr zwischen 4100 und 4320 Euro brutto. Das Assistenzarzt Gehalt wird im Laufe des Berufslebens eines Assistenzarztes jährlich automatisch angepasst und nach 5 Jahren verdient ein Assistenzarzt zwischen 5100 und 5400 Euro brutto.
Diese Angaben kann man mit Google leicht finden.
...ich muss nicht googeln - ... Mediziner in der Familie. Einen Dr. ....und ein Student im 9. (Renomierte Westuni)... :D :D :D

Assi - "Abdienen" im Krankenhaus - ist eben für die "zweite Reihe" übrig, Osthochschulabsolventen eben.

Das MUSS nicht sein.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(06 Jan 2018, 22:16)

...ich muss nicht googeln - ... Mediziner in der Familie. Einen Dr. ....und ein Student im 9. (Renomierte Westuni)... :D :D :D

Assi - "Abdienen" im Krankenhaus - ist eben für die "zweite Reihe" übrig, Osthochschulabsolventen eben.

Das MUSS nicht sein.
Das müssen Sie schon etwas deutlicher ausdrücken. In Krankenhäusern gelten Tarife für bestimmte Tätigkeitsgruppen. Kann daran gedreht werden?

Dann würde ich mich als Betroffener europaweit umtun. Gut, in Polen muß man das nicht versuchen... da werden Assistenzärzte jämmerlich gering abgespeist. Ich wundere mich, daß die nicht sofort im Ausland anheuern.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(06 Jan 2018, 22:31)

Das müssen Sie schon etwas deutlicher ausdrücken. In Krankenhäusern gelten Tarife für bestimmte Tätigkeitsgruppen. Kann daran gedreht werden?

Dann würde ich mich als Betroffener europaweit umtun. Gut, in Polen muß man das nicht versuchen... da werden Assistenzärzte jämmerlich gering abgespeist. Ich wundere mich, daß die nicht sofort im Ausland anheuern.
In der Freien Wirtschaft gibts "Tarif" - ... das sind Branchen-Mindestlöhne - Mehr geht immer - wenn man den richtigen Abschluss an der richtigen Uni hat - und den richtigen Arbeitgeber.... deshalb >>Renomierte WestUNI.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(06 Jan 2018, 22:56)

In der Freien Wirtschaft gibts "Tarif" - ... das sind Branchen-Mindestlöhne - Mehr geht immer - wenn man den richtigen Abschluss an der richtigen Uni hat - und den richtigen Arbeitgeber.... deshalb >>Renomierte WestUNI.
In Krankenhäusern gibt es doch eine Entgeltstruktur und Personalräte obendrein. Da lohnt sich aber der Besuch. Außertarifliche Entgelte sind möglich, müssen aber ganz sicher in die Kostenstruktur eines Hauses passen. Sonst droht Schließung durch Insolvenz.

Außerdem würde ich bei grober Ungleichbehandlung von meiner freien Wahl eines Arbeitgebers bis ins Ausland Gebrauch machen. Ortswechsel ohnehin... junge Leute müssen nicht bei Muttern am Schürzenzipfel hängen. Oder gibt es bei uns eine Ärzteschwemme?
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(07 Jan 2018, 08:48)

In Krankenhäusern gibt es doch eine Entgeltstruktur und Personalräte obendrein. Da lohnt sich aber der Besuch. Außertarifliche Entgelte sind möglich, müssen aber ganz sicher in die Kostenstruktur eines Hauses passen. Sonst droht Schließung durch Insolvenz.

Außerdem würde ich bei grober Ungleichbehandlung von meiner freien Wahl eines Arbeitgebers bis ins Ausland Gebrauch machen. Ortswechsel ohnehin... junge Leute müssen nicht bei Muttern am Schürzenzipfel hängen. Oder gibt es bei uns eine Ärzteschwemme?
MAnnnnnn... Betriebsräte bestimmen das Band... im Band hat man deutliche Gestaltungsspielräume. ( im Band bis zu + 2.000 Eu im Monat) Es gibt ein Ärztemangel - durch "MEHR".

Die Ungleichbehandlung darf man nicht mitbekommen - keiner darf über sein Gehalt reden.

Im Moment wird "Maschinenmedizin" bezahlt. ....aber wir kommen vom Thema ab. Die meisten machen sich selbständig - als Arzt. ....und wie in anderen Themen bereits geschrieben - gibt es "Wartezeiten" beim Arzt - der hockt nicht rum ....und muss auf Kunden warten.

Ortswechsel - na klaaaar. Go West !
Was macht der Scheich, wenn ihm seine Knieschmerzen den Schlaf rauben? Er setzt sich samt Gefolge in seinen Privatjet und fliegt zum Arzt. Zum Beispiel zu Prof. Wolfgang Daecke, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Höchster Krankenhaus. Etwa 30 bis 50 internationale Patienten behandelt er pro Jahr, die meisten kommen aus Katar, Kuwait und Saudi-Arabien. „Die Nachfrage“, sagt Daecke, „hängt vom Ölpreis ab“. Ist er niedrig, kommen weniger Patienten, steigt er, zieht die Nachfrage an.

Für die Araber ist eine gut sitzende Knieprothese im wahrsten Sinne des Wortes eine Glaubensfrage, denn, so schildert es der Arzt: „Sie freuen sich, wenn sie sich nach der Operation wieder hinknien und beten können.“

Das Frankfurter Universitätsklinikum behandelte im Jahr 2014 nach eigenen Angaben stationär 259 internationale Patienten, die meisten aus Russland, Kasachstan, Saudi-Arabien, Ägypten und Katar. „Finanziell lohnt sich die Behandlung, weil sie zusätzlich zum regulären Klinikbudget behandelt werden und damit für eine bessere Auslastung der vorhandenen Ressourcen sorgen“, erklärt Uniklinik-Sprecherin Ricarda Wessinghage.
http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Das ... 75,2486635



Das wirst Du in Frankfurt Oder selten haben... :D :D :D - man Studiert also da - wo man später hin will....

Nebenbei...
„Im internationalen Vergleich ist Deutschland sehr günstig bei einem unheimlich hohen Standard“, macht er deutlich. Während eine Hüftprothese in der Bundesrepublik etwa 8000 Euro koste, zahlten Patienten etwa in den USA dafür zwischen 30 000 und 50 000 Euro. Neuerdings kämen deshalb auch die ersten US-Amerikaner zur Behandlung nach Deutschland.
Nun - die Preise werden nachziehen. Da hilft auch keine Bürgerversicherung.
Auf internationale Patienten spezialisiert hat sich etwa das Idsteiner Unternehmen „Med Call“. Zwei Learjets gehören zur Flotte sowie Piloten, Ärzte und Krankenschwestern zum Team, das auch Linienflüge begleitet.
Manche zahlen den Kunden sogar "Taschengeld" - wenn die Botschaften die Behandlung bezahlen...

Da bleibt genug Geld für "MEHR" ... :D :D :D

Unser Steuergeld geht nur "drauf" wenn "Politisch" behandelt wird....
Fall Stuttgart. Dort hatte ein Millionen-Deal mit Libyen das städtische Krankenhaus in arge Probleme gestürzt: Insgesamt 370 libysche Kriegsversehrte hatten die Stuttgarter behandelt und dafür 19 Millionen Euro vorab kassiert. Am Ende standen dem Ausgaben in Höhe von 28,4 Millionen Euro gegenüber, auf der Differenz blieb das Klinikum sitzen.
Stuttgarter Steuerzahler habens ja. Willst Du mir mitteilen - das der DEAL NICHT "Politisch" eingefädelt wurde ?

JA - passt hier nicht hin.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(07 Jan 2018, 10:53)

...
Sie haben die unnachahmliche Begabung, jede inhaltliche Abhandlung durch 1.001 Nebengeschichten zu verdecken. Am Ende ist alles nur noch ein einziger Quark.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(07 Jan 2018, 11:02)

Sie haben die unnachahmliche Begabung, jede inhaltliche Abhandlung durch 1.001 Nebengeschichten zu verdecken. Am Ende ist alles nur noch ein einziger Quark.
Hauptsache Sie verstehen - warum man in FFM statt FFO studiert. ....weil man eben nicht nur von Quark auf der Stulle lebt.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(07 Jan 2018, 11:31)

Hauptsache Sie verstehen - warum man in FFM statt FFO studiert. ....weil man eben nicht nur von Quark auf der Stulle lebt.
Zu spät; ich kann jetzt nicht mehr in FFO studieren. Hätte aber sicher kein seelisches Problem damit gehabt, wenn damals die heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse geherrscht hätten.

Oder doch: Da gibt es ja gar keine naturwissenschaftlichen, mathematischen, ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten. Was sollen denn da nun Erzählungen von Gehaltseinbußen für Mediziner von dieser Universität? :?:
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Weststudenten meiden Osthochschulen

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(07 Jan 2018, 12:22)

Zu spät; ich kann jetzt nicht mehr in FFO studieren. Hätte aber sicher kein seelisches Problem damit gehabt, wenn damals die heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse geherrscht hätten.

Oder doch: Da gibt es ja gar keine naturwissenschaftlichen, mathematischen, ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten. Was sollen denn da nun Erzählungen von Gehaltseinbußen für Mediziner von dieser Universität? :?:
Es war ein VERGLEICH - OST zu WEST Unis/Hochschulen.

Kann man einem Abiturienten verdenken - den WERT eines Studiums - was (meist) am Studienort/UNI FESTGEMACHT wird - vorab mit in die Überlegung einzubeziehen (neben dem Studienfach) ?

Was WIR beide davon halten ist UNRELEVANT.
Die "Spassgesellschaft" spielt sich in den unteren Chargen ab.

JEDER ist SEINES GLÜCKES Schmied ....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Antworten