Ammianus hat geschrieben:(16 Dec 2017, 22:00)
Ich würde dir raten, dich einmal mit der Geschichte des Rechts sowohl in den christlichen Gesellschaften wie auch den islamischen auseinanderzusetzen. Bei den islamischen könntest du mit dem Beginn der Eroberungszüge anfangen bei den christlichen mit der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion. Du kannst dir Fragen stellen wie: Woher leitet sich das Recht im ottonischen Deutschland ab oder im askanischen Brandenburg oder im Bayern des 18. Jahrhunderts. Woher leitet sich unser heutiges Recht ab oder das in Großbritannien.
Danach kannst du Ähnliches für das Osmanische Reich machen oder die Islamische Republik Iran – das dortige Strafgesetzbuch gibt es sogar in Deutsch. Interessant wäre auch die saudische Rechtspflege, wie sie funktioniert und woher sie sich ableitet.
Hast du das gründlich getan, kannst du über die Unterschiede nachdenken.
Und um auf dein Beispiel zurückzukommen. Betrachte doch die Gesetzeslage in den Südstaaten und vergleiche sie mit der, die du durch deine Untersuchung der iranischen Rechtsverhältnisse gewonnen hast.
Unser heutiges Recht ist größtenteils humanistisch beeinflusst, leider wurden noch nicht die letzten Überreste der Religion daraus getilgt, aber wie will man das bei einer christlich geführten Regierung auch machen.
Die Fortschritte im europäischen Recht wurden gegen das Christentum erkämpft und nicht von ihm.
Die Gesetzeslage in den Südstaaten ist so, weil sich in den gesamt USA zum Glück noch moderat/säkulare Menschen finden, und Bundesrecht Landesrecht bricht.
Es gibt in den USA einen sehr starken christlichen Fundamentalismus, zumindest im Vergleich zu den europäischen Ländern. Wenn jetzt eine Einwanderungsbewegung von denen nach hier kommt, und diese fordern würden "Homosexualität unter Strafe stellen" und Kreationismus unterrichten. Wäre dann die Aussage --> Das Christentum passt nicht zu Deutschland oder würden man eher sagen Fundamentalismus passt nicht zu Deutschland?