Na klar, wer von der sinnbefreiten Philosophie eines Satre faziniert ist, zieht auch ebensolche sinnbefreiten Schlussfolgerungen wie du oben.schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Dec 2017, 15:38)
Der Mensch ist weder an seine Biologie noch an die sozialen Verhältnisse vollständig gebunden. Seine Freiheit besteht in seinem persönlichen Handeln.
Mal als Anregung:
Das ist der erste Abschnitt des Wikipedia-Artikels zu "Existenzialismus".
Ich bin an dieser philosophischen Ebene der Diskussion gar nicht mal so sehr interessiert und auch nicht besonders kompetent. Aber ich muss zugeben, dass das Wenige, was ich aus dieser Richtung (Existenzialismus, Sartre) zu lesen oder zu hören bekam, grundsätzlich immer Faszination ausgelöst hat.
Ich würde sagen, der Autor von "Die Gesellschaft der Singularitäten" ist wesentlich näher an empirisch unterlegten soziologischen Tatbeständen als an solchen abstrakt-philosophischen Deutungen dran.
Selbstverständlich ist der Mensch vollständig an seine Biologie gebunden - an was denn sonst!
"Das Nichts kann man zwar nach Auskunft Sartres weder so noch so verstehen, aber es muss es trotzdem geben, weil es aus moralischen Gründen gebraucht wird. Gibt es das Nichts aber, ist es Sein und nicht nichts. Also darf es das Nichts nicht geben, aber dann gibt’s es ja nicht. Problem, Problem. Macht aber nichts. Sartre wechselt das Thema und stellt die Frage „Wo kommt es her?“ Mit dieser Frage geht der Philosoph in die nächste Runde, in der er die Bedingung der Möglichkeit der Bedingung der Möglichkeit des Nein-Sagens auf die Spur kommen will. Eine „Kraft“ ist plötzlich im Gespräch, die „erforderlich“ ist, weil sich sonst niemand um die interessante Tätigkeit des „Nichtens“ verdient machen würde. Aber woher nehmen und nicht stehlen? Null problemo für eine Geistesgröße vom Kaliber Sartres. Er hat schließlich noch sein Menschenbild vom ewigen Nein-Sager in der Tasche und zieht es nun – um den Zirkel zu schließen – wieder heraus als Auflösung des Rätsels um diese ominöse Kraft: „Der Mensch ist das Seiende, durch das das Nichts in die Welt kommt.“ Damit wäre die theoretische Fundierung des Menschenbildes tautologisch aus diesem selbst „abgeleitet“, so dass nun umgekehrt aus dieser Theorie das Menschenbild astrein deduziert werden kann:
„Dieser für die menschliche Realität bestehenden Möglichkeit, ein Nichts aus sich hervorzubringen, was sie von anderen absondert, hat Descartes, nach den Stoikern, einen Namen gegeben: Es ist die Freiheit.“"
Das Ganze ist nicht nur bodenloser Quatsch, sondern gerade deswegen auch noch ziemlich anstrengend. Es muss daher die Frage nach dem Lohn der Anstrengung erlaubt sein. Er besteht in einer alternativen Ausdeutung von Heideggers Theorie der Existenz, die Sartre von A bis Z teilt. Im Wälzen der Sein-Nichts-Problematik unterscheiden sich die beiden Knallköpfe um keinen Deut. Sie behaupten haargenau dasselbe, dass nämlich die Existenz ihr eigener Grund ist, woraus sie jeweils ihre Aufträge an den Menschen ableiten."
Quelle
Der Bezeichnung der "Philosophie des Existenzialismus" als bodenlosen Quatsch kann ich mich voll und ganz anschließen.
Aber naja - wer's braucht: jedem Viechen sein Vergniechen!