Der langsame Tod der Rockmusik

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Dampflok94
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Dampflok94 »

garfield336 hat geschrieben:(05 Dec 2017, 09:59)

Andererseits können die alten Hasen immer noch ganze Fussballstadien füllen wenn sie auftreten, von daher ist deren Musik nicht wirklich tot.

Es kommt nur nix neues mehr.
Nix neues mehr? Die veröffentlichen doch noch immer neue Scheiben. Nun könnte man sagen, das ist nix neues, weil immer noch Rock. Das gälte dann aber für jede Musikgattung.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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garfield336
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von garfield336 »

Dampflok94 hat geschrieben:(05 Dec 2017, 10:09)

Nix neues mehr? Die veröffentlichen doch noch immer neue Scheiben. Nun könnte man sagen, das ist nix neues, weil immer noch Rock. Das gälte dann aber für jede Musikgattung.
Ich wollte sagen, es kommen keine neue Bands mehr die die gleiche Strahlkraft haben als die alten Veteranen. :) , wobei die aber weiterhin ganze Stadien füllen.

Die Stones gaben dieses Jahr 3 Konzerte in Deutschland und hatten 250.000 zahlendes Publikum.

Man mus sich daher eher fragen, warum die Jugend keine Band mehr hervorbringt die soviele Leute anlockt.
https://en.wikipedia.org/wiki/No_Filter ... ones_tour)
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Provokateur
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Provokateur »

garfield336 hat geschrieben:(05 Dec 2017, 10:38)

Man mus sich daher eher fragen, warum die Jugend keine Band mehr hervorbringt die soviele Leute anlockt.
Rammstein locken so viele, national wie international. Kraftklub sind auf einem guten Weg, aber nur national.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
twitter.com/Provokateur_Tom
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Alter Stubentiger »

garfield336 hat geschrieben:(05 Dec 2017, 09:59)

Andererseits können die alten Hasen immer noch ganze Fussballstadien füllen wenn sie auftreten, von daher ist deren Musik nicht wirklich tot.

Es kommt nur nix neues mehr.
Die alten Hasen mit ihren Ecken und Kanten. Tja. Aber neue Bands dürfen nur dass machen was ankommt. Also eine Dur und eine Moll Tonart. 4/4 Takt. Alles andere ist zu kompliziert. Das Publikum muß mitklatschen können. Das ist für Ältere die noch bessere und komplexere Musik kennen halt ein wenig langweilig. Aber wenn man jung ist klingt dass alles frisch und ist leicht zu konsumieren.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von schokoschendrezki »

Es kommt ständig gute, kreative neue Musik, auch mehr oder weniger aus dem Genre Rockmusik. Dass das kein Massending mehr ist, ist kein Problem sondern - ganz im Gegenteil! - ein Segen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Kritikaster »

Täuscht mich der Eindruck oder ist es vielleicht doch möglich, dass bei den Urteilen über die Qualität von Musik das gleiche Phänomen zu beobachten ist, wie in vielen anderen Diskussionen auch: Dass nämlich das eigene, sich von der breiten Masse unterscheidende Urteil die Zugehörigkeit zu einem gewissermaßen "elitären Zirkel" der Wissenden belegen soll?
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Ammianus
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Ammianus »

Kritikaster hat geschrieben:(05 Dec 2017, 12:18)

Täuscht mich der Eindruck oder ist es vielleicht doch möglich, dass bei den Urteilen über die Qualität von Musik das gleiche Phänomen zu beobachten ist, wie in vielen anderen Diskussionen auch: Dass nämlich das eigene, sich von der breiten Masse unterscheidende Urteil die Zugehörigkeit zu einem gewissermaßen "elitären Zirkel" der Wissenden belegen soll?
So kenn ich das von Anfang an. "Was, du stehtst auf Sweet, Slades und Suzie Quatro? - Nein wir stehen auf wahre Musik. Deep Purple und Pink Floyd und Jazz-Rock und Blues."
In der Generation vorher war es wohl schon die Frage "Beatles oder Stones", wobei die Stones-Anhänger natürlich die Guten, Tollen und Echten waren. Vor einiger Zeit kam etwas in der Art sogar hier im Forum wieder. Man könne nur entweder die Beatles gut finden oder die Stones. Beide zusammen schlössen sich aus.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von pikant »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Dec 2017, 11:25)

Es kommt ständig gute, kreative neue Musik, auch mehr oder weniger aus dem Genre Rockmusik. Dass das kein Massending mehr ist, ist kein Problem sondern - ganz im Gegenteil! - ein Segen.
ich bin mal gerade die Charts durchgegangen in den wichtigen Laendern auf der Welt - fast ueberall dominiert Pop-Gigant Ed Sheeran mit Perfect der perfekten Weihnachtsschnulze alleine oder im Duett mit Beyoncé.

das ist der neue Superstar, wo die grossen Hallen in Europa schon 2018 fast alle ausverkauft sind - Pop-Rock Ed Sheeran - passt fuer die Masse :thumbup:
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von schokoschendrezki »

pikant hat geschrieben:(05 Dec 2017, 12:34)

ich bin mal gerade die Charts durchgegangen in den wichtigen Laendern auf der Welt - fast ueberall dominiert Pop-Gigant Ed Sheeran mit Perfect der perfekten Weihnachtsschnulze alleine oder im Duett mit Beyoncé.

das ist der neue Superstar, wo die grossen Hallen in Europa schon 2018 fast alle ausverkauft sind - Pop-Rock Ed Sheeran - passt fuer die Masse :thumbup:
Ja und? Das steht in keinerlei Widerspruch zu der Feststellung, dass jenseits der Charts ständig gute, neue, hochwertige Rock- und Popmusik entsteht. Dass sie eher in kleineren Zirkeln, Clubs, Szenen usw. produziert und konsumiert wird, ist - wie schon geschrieben - kein Fluch sondern ein Segen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von pikant »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Dec 2017, 13:28)

Ja und? Das steht in keinerlei Widerspruch zu der Feststellung, dass jenseits der Charts ständig gute, neue, hochwertige Rock- und Popmusik entsteht. Dass sie eher in kleineren Zirkeln, Clubs, Szenen usw. produziert und konsumiert wird, ist - wie schon geschrieben - kein Fluch sondern ein Segen.
fuer mich ist das eher ein Fluch, dass Musiker gute Musik machen und diese nur in Clubs und kleinen Zirkeln zu bestaunen sind und man von dieser guten Musik nicht leben kann.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von schokoschendrezki »

Kritikaster hat geschrieben:(05 Dec 2017, 12:18)

Täuscht mich der Eindruck oder ist es vielleicht doch möglich, dass bei den Urteilen über die Qualität von Musik das gleiche Phänomen zu beobachten ist, wie in vielen anderen Diskussionen auch: Dass nämlich das eigene, sich von der breiten Masse unterscheidende Urteil die Zugehörigkeit zu einem gewissermaßen "elitären Zirkel" der Wissenden belegen soll?
Um diese These zu widerlegen, müsste man jetzt ganz konkret an Beispielen und mit den Mitteln, die der Musikrezension eben so zur Verfügung stehen, argumentieren. Das sprengt glaub' ich das Thema.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von pikant »

Ammianus hat geschrieben:(05 Dec 2017, 12:28)

So kenn ich das von Anfang an. "Was, du stehtst auf Sweet, Slades und Suzie Quatro? - Nein wir stehen auf wahre Musik. Deep Purple und Pink Floyd und Jazz-Rock und Blues."
In der Generation vorher war es wohl schon die Frage "Beatles oder Stones", wobei die Stones-Anhänger natürlich die Guten, Tollen und Echten waren. Vor einiger Zeit kam etwas in der Art sogar hier im Forum wieder. Man könne nur entweder die Beatles gut finden oder die Stones. Beide zusammen schlössen sich aus.
ich finde uebrigens alle diese Gruppen gut und habe von allen LP's im Schrank stehen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von schokoschendrezki »

pikant hat geschrieben:(05 Dec 2017, 13:31)

fuer mich ist das eher ein Fluch, dass Musiker gute Musik machen und diese nur in Clubs und kleinen Zirkeln zu bestaunen sind und man von dieser guten Musik nicht leben kann.
"Leben" kann man in gar nicht so wenigen Fällen schon davon. Nur eben nicht in vielen Fällen ein Luxusleben führen. Und hören kann man heutzutage Musik jeder Art ganz grundsätzlich überall und rund um die Uhr. Niemals im Leben wäre ich auf den phänomenal guten TripHop-Musiker mit Künstlernamen sclwn gekommen, der irgendwo im fernen Osten Russlands in einem kleinen Studio experimentelle Musik aufnimmt. Man kanns auch umgekehrt sehen: Niemals wäre zu den Hoch-Zeiten von ACDC und Deep Purple ein Experimental-Musiker im fernen Osten Russlands in der Lage gewesen, einen Hörer im fernen Berlin zu erreichen. Einschließlich der Möglichkeit, ihm auch tatsächlich einen Tonträger zu verkaufen und damit Geld zu verdienen. Eine unglaubliche Demokratisierung hat in der Musikszene stattgefunden. Mir können die ganzen Megastars, auch die der vermeintlich guten alten Zeit (fast!) alle mal den Buckel herunterrutschen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von pikant »

Progressiver hat geschrieben:(01 Dec 2017, 19:27)

Hallo!



In die Radiocharts scheint es aber kein Rocksong mehr zu schaffen, wenn man mal die größeren Sender einschaltet. Da kommt vielleicht bei uns zwischen vielen modernen Elektropop-Liedern ein Song des neuesten Albums der Red Hot Chili Peppers. Und manchmal, wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, etwas von Green Day. Aber verzerrte Gitarrensounds von neueren Bands wie Billy Talent habe ich da noch nie gehört. Wenn ich mal die Radiosender für die ältere Generation begutachte, so höre ich hier in Baden-Württemberg vor allem etwas von dem Sender SWR1, wo man dann wohl solche Bands wie Queen, Bon Jovi, Pink Floyd oder anderen lauschen kann. Und wenn die "Top 1000 Hörercharts" wieder mal gespielt werden, gewinnt am Ende in der Regel "Stairway To Heaven". Aber diese Classic Rock Songs verkörpern jedenfalls für mich nicht die Gegenwart oder die Zukunft.


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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Kritikaster »

Ammianus hat geschrieben:(05 Dec 2017, 12:28)

So kenn ich das von Anfang an. "Was, du stehtst auf Sweet, Slades und Suzie Quatro? - Nein wir stehen auf wahre Musik. Deep Purple und Pink Floyd und Jazz-Rock und Blues."
In der Generation vorher war es wohl schon die Frage "Beatles oder Stones", wobei die Stones-Anhänger natürlich die Guten, Tollen und Echten waren. Vor einiger Zeit kam etwas in der Art sogar hier im Forum wieder. Man könne nur entweder die Beatles gut finden oder die Stones. Beide zusammen schlössen sich aus.
Da haben wir offenbar sehr vergleichbare Erfahrungen gemacht, wobei ich zu jenen gehöre, für die sich Musik diverser Gruppen und Richtungen nicht prinzipiell gegenseitig ausschließen. Ich betrachtete ein solches Verhalten nämlich für recht sinnlos, weil man sich ohne jede Not interessanter musikalischer Erfahrungen berauben kann.

Kommt dazu, dass das Qualitätsempfinden für viele Songs, zumindest bei mir, auch sehr stimmungsabhängig ist. Oft "hilft" da mehrfaches Hineinhören.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von schokoschendrezki »

pikant hat geschrieben:(05 Dec 2017, 13:38)

ich finde uebrigens alle diese Gruppen gut und habe von allen LP's im Schrank stehen.
die letzte Stones liegt wie Blei im Regal ;)
Es gibt unter den ganz ganz großen der Pop- und Rockmusik sowieso nicht mehr als eine Handvoll Künstler, die es schaffen, nach Megaerfolgen und Riesenpopularität sich quasi noch mal oder auch immer wieder neu selbst zu erfinden. Bei Lennon weiß mans nicht. Paul McCartney und Mick Jagger gehören wohl doch nicht dazu. Iggy Pop, Tom Waits, David Bowie, Frank Zappa schon eher. Björk vielleicht auch. Aber das eigentliche große, einmalige Super-Genie der Selbsterfindung habe ich jetzt gar nicht genannt ... ;)
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(05 Dec 2017, 12:18)

Täuscht mich der Eindruck oder ist es vielleicht doch möglich, dass bei den Urteilen über die Qualität von Musik das gleiche Phänomen zu beobachten ist, wie in vielen anderen Diskussionen auch: Dass nämlich das eigene, sich von der breiten Masse unterscheidende Urteil die Zugehörigkeit zu einem gewissermaßen "elitären Zirkel" der Wissenden belegen soll?
Weiß ich nicht - in meinem Auto sitzen bisweilen ganz verschiedene Leute. Die einen finden Genre und Stil zwei aufeinander folgender Lieder "interessant verschieden", die anderen schütteln über exotische Coverversionen oder veraltete Größen den Kopf. Die meisten von ihnen haben von Haus aus andere Vorlieben, manchen ist Musik auch ziemlich egal. "Ich höre alles" kennt in manchen Fällen nur sehr weniges. Ich würde das nicht alles über einen Kamm scheren. Am liebsten fahre ich alleine und erfreue mich an meiner Auswahl, die oft aus dem großen Archiv neugierig-unwissend zugreift oder auch mal die abgenudelten Standards einer bestimmten Phase rausholt.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Misterfritz »

pikant hat geschrieben:(05 Dec 2017, 12:34)

ich bin mal gerade die Charts durchgegangen in den wichtigen Laendern auf der Welt - fast ueberall dominiert Pop-Gigant Ed Sheeran mit Perfect der perfekten Weihnachtsschnulze alleine oder im Duett mit Beyoncé.

das ist der neue Superstar, wo die grossen Hallen in Europa schon 2018 fast alle ausverkauft sind - Pop-Rock Ed Sheeran - passt fuer die Masse :thumbup:
Das ist nun wirklich eine schreckliche Schnulze ;)

Man muss aber auch sehen, dass es zwei Faktoren gibt, die nicht unwichtig sind:
1. Gab es früher erheblich weniger Radiosender (wer RTL oder BFBS oder AFN empfangen konnte, hatte echt Glück).
2. Aufnahmen waren früher viel teurer, es wurde schon sehr früh gesiebt, bevor überhaupt ein Musiker in ein Studio kam.

Ob die Masse an Musik-Aufnahmen jetzt besser oder schlechter ist, will ich gar nicht beurteilen. Es ist nur so, dass die grosse Masse gar nicht im Radio gespielt werden kann. Und ob die Verpflichtung, auch deutsche Künstler zu spielen, nun eine wirklich gute Idee ist, möchte ich arg bezweifeln :D
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von imp »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Dec 2017, 21:35)

Das ist nun wirklich eine schreckliche Schnulze ;)

Man muss aber auch sehen, dass es zwei Faktoren gibt, die nicht unwichtig sind:
1. Gab es früher erheblich weniger Radiosender (wer RTL oder BFBS oder AFN empfangen konnte, hatte echt Glück).
2. Aufnahmen waren früher viel teurer, es wurde schon sehr früh gesiebt, bevor überhaupt ein Musiker in ein Studio kam.

Ob die Masse an Musik-Aufnahmen jetzt besser oder schlechter ist, will ich gar nicht beurteilen. Es ist nur so, dass die grosse Masse gar nicht im Radio gespielt werden kann. Und ob die Verpflichtung, auch deutsche Künstler zu spielen, nun eine wirklich gute Idee ist, möchte ich arg bezweifeln :D
Das Radio würde sein Klientel nur verschrecken, wenn es was anderes spielen würde. Ob es ausreichend Ersatz gewinnen kann, müsste man erstmal probieren. Vermutlich nein. Bei den Amerikanern nennt man den Drift eines Spartensenders zu einer neuen/anderen Programmidee wohl Network Decay.

Rockmusik, wie fast jede Musik, ist heute vielfältig wie nie. Radio will eine wie auch immer definierte Hörerkonvention optimieren. Die Details wechseln meist schleichend über Zu- und Abgang von Geburtsjahrgängen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Misterfritz »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(05 Dec 2017, 21:39)

Das Radio würde sein Klientel nur verschrecken, wenn es was anderes spielen würde.
Weiss ich nicht, oder gut, heute ...
Es gab im BFBS die legendäre Bob Harris Show, einmal pro Woche wurden da Sachen gespielt, die man vorher (fast) nie in anderen Radioprogrammen gehört hatte, einfach klasse! Sowas vermisse ich tatsächlich.
Ich bin ja ab (?) komplett auf BFBS umgestiegen, weil es dort keine Radiowerbung gab. Hier kann ich das leider nicht empfangen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von imp »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Dec 2017, 21:44)

Weiss ich nicht, oder gut, heute ...
Es gab im BFBS die legendäre Bob Harris Show, einmal pro Woche wurden da Sachen gespielt, die man vorher (fast) nie in anderen Radioprogrammen gehört hatte, einfach klasse! Sowas vermisse ich tatsächlich.
Ich bin ja ab (?) komplett auf BFBS umgestiegen, weil es dort keine Radiowerbung gab. Hier kann ich das leider nicht empfangen.
Was dem Ossi sein RIAS ist dem Bayern sein AFN. Jüngere alte Ossis hören vielleicht MDR Sputnik (ex DT64). Ändert doch am Prinzip nichts. Die Radiosender sind Zielgruppenbediener, sie schaffen zusammen oder einzeln die Zielgruppe heute nicht (oder nur sehr partiell). Diaspora-Sender erscheinen einzelnen als Bereicherung oder Offenbarung, aber sie rechtfertigen sich auch nur über den Zuspruch ihrer Zielgruppe und dem jagen sie nach. Entsprechend bieten sie nur ein alternatives immergleich. Wenn Dr. Liese Müller Deutschlandradio Kultur oder DLF hört, ist das nicht so viel anders. Den Zuspruch-Peak im Radio haben wohl TOP40-Sender mit automatisierter Rotation der MC-Charts nach einem Vierstufenmodell. Die sind auch sehr billig und brauchen wenig Personal, Reichweite bringt Werberelevanz, klasse.

Solange mir noch keine Werbeclips auf den Tonträger gepresst werden, ist das alles nicht so sehr mein Problem.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Misterfritz »

Radio macht und bedient Wünsche, zumindest die meisten Sender.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Sextus Ironicus »

Ammianus hat geschrieben:(05 Dec 2017, 12:28)

So kenn ich das von Anfang an. "Was, du stehtst auf Sweet, Slades und Suzie Quatro? - Nein wir stehen auf wahre Musik. Deep Purple und Pink Floyd und Jazz-Rock und Blues."
In der Generation vorher war es wohl schon die Frage "Beatles oder Stones", wobei die Stones-Anhänger natürlich die Guten, Tollen und Echten waren. Vor einiger Zeit kam etwas in der Art sogar hier im Forum wieder. Man könne nur entweder die Beatles gut finden oder die Stones. Beide zusammen schlössen sich aus.
Nö. Keine Sau hätte die Beatles in ihrer Spätphase live sehen wollen mit ihrer programmartigen Musik, und Stones auf Konserve ist umgekehrt nicht prickelnd, das muss man schon hörend sehfühlen. So ließen sich Kopf und Bauch füllen :D
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Misterfritz »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(05 Dec 2017, 22:23)

Nö. Keine Sau hätte die Beatles in ihrer Spätphase live sehen wollen mit ihrer programmartigen Musik, und Stones auf Konserve ist umgekehrt nicht prickelnd, das muss man schon hörend sehfühlen. So ließen sich Kopf und Bauch füllen :D
Hmmm, Du bist wahrscheinlich a weng jünger.
Die Beatles wollten schon ein paar mehr sehen. Sogar, als sie noch unbekannter waren.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Sextus Ironicus »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Dec 2017, 22:32)

Hmmm, Du bist wahrscheinlich a weng jünger.
Die Beatles wollten schon ein paar mehr sehen. Sogar, als sie noch unbekannter waren.
Ja, natürlich, ein paar mehr. Aber könnte man die heute hören, so wäre das ganz ohne was doch mehr ein Kopferlebnis, während die Steine eben doch mehr ein Baucherlebnis sind und auf der Konserve nicht wirklich rüberkommen. Und für die braucht man auch deshalb nichts :D

Daher: Man kann schon beide mögen, aber halt anders :D :D :D
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Kritikaster »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Dec 2017, 13:31)

Um diese These zu widerlegen, müsste man jetzt ganz konkret an Beispielen und mit den Mitteln, die der Musikrezension eben so zur Verfügung stehen, argumentieren. Das sprengt glaub' ich das Thema.
Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an Jasper Van't Hof, der sich Mitte der 1980er Jahre in einem Interview einmal geradezu zerknirscht zum Erfolg seines Albums "Pili-Pili" äußerte. Er wolle doch als Jazz-Musiker anerkannt werden, und dafür sei kommerzieller Erfolg hinderlich.
Interessanterweise war sein Nachfolgewerk "Hoomba-Hoomba" trotzdem wieder sehr ähnlich arrangiert ... :?
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Alexyessin »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(05 Dec 2017, 23:02)

Ja, natürlich, ein paar mehr. Aber könnte man die heute hören, so wäre das ganz ohne was doch mehr ein Kopferlebnis, während die Steine eben doch mehr ein Baucherlebnis sind und auf der Konserve nicht wirklich rüberkommen. Und für die braucht man auch deshalb nichts :D

Daher: Man kann schon beide mögen, aber halt anders :D :D :D
Ja, kann man.
Auf der anderen Seite haben die Stones nie vergessen ihre alten Songs zu spielen. Etwas, was die Beatles in aktiver Zeit mal gerne vergessen haben.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von schokoschendrezki »

Kritikaster hat geschrieben:(06 Dec 2017, 07:17)

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an Jasper Van't Hof, der sich Mitte der 1980er Jahre in einem Interview einmal geradezu zerknirscht zum Erfolg seines Albums "Pili-Pili" äußerte. Er wolle doch als Jazz-Musiker anerkannt werden, und dafür sei kommerzieller Erfolg hinderlich.
Bei solchen Äußerungen assoziiere ich zuallerst diese Mischung aus männlicher Eitelkeit und gleichzeitiger Verletzlichkeit. Jazzrock, Rockjazz, Ethnojazz usw. ... sowenig man die Instrumenten-Virtuosität der bekannten Größen dieses Genres anzweifeln muss ... zumindest aus heutiger Sicht hat das meiste davon für mich etwas unangenehm männlich-dominiert-eitles. (Auch wenn oder vielleicht grade weil Jasper van't Hof ausgiebiegst mit weiblichen Sängerinnen produziert hat). Etwas von dieser Geniekultästhetik der Goethezeit. Es wirkt heute irgendwie lächerlich. Die große Ausnahme ist Frank Zappa mit seiner Fähigkeit zur Ironisierung und Selbstironisierung. Das genau ist die notwendige Brechung.

Das "peinliche Genie" war ein Artikel zum 200. Todestag von Schiller in der FAZ überschrieben. Es bleibt ein großer Name als Legende. Aber der Großteil seiner Texte ist für mich (und sicher auch etliche Zeitgenossen) mit seinem Pathos nahezu unverdaulich. Und ein bissel gehts mir auch mit dem so, was als Fusion, Jazzrock usw. lief.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Alexyessin »

Was ich mich in diesem Thema auch immer wieder frage ist, was die Künstler wollen.
Wollen sie erfolgreich sein oder wollen sie unbedingt ihr Ding durchziehen.

Gehen wir wieder ins Extreme:
AC/DC. Ein Song auf 15 Alben ;)
Einfacher Riff, einfacher Beat und oft Mitsinghymne

Auf der anderen Seite nehme ich exemplarisch Soundgarden - Songs oft an der Schmerzgrenze, viel Tempiwechsel mit Schlagzeugerfirlefanz und selten etwas, das sofort textlich hängenbleibt.

Ich mag beide Sachen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Misterfritz »

Alexyessin hat geschrieben:(06 Dec 2017, 10:46)

Was ich mich in diesem Thema auch immer wieder frage ist, was die Künstler wollen.
Wollen sie erfolgreich sein oder wollen sie unbedingt ihr Ding durchziehen.
Wahrscheinlich beides, wenn sie nicht nur ein bisschen trällern können ;)
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Alexyessin »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Dec 2017, 11:11)

Wahrscheinlich beides, wenn sie nicht nur ein bisschen trällern können ;)
Weiß ich nicht. Es gibt ja so Jazz Frickler die Akkordfolgen spielen können, das selbst Mathematiker mit den Kombinationen überfordert sind und halt Arbeiten müssen, weil es fünf Menschen gibt, die es sich anhören wollen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Misterfritz »

Alexyessin hat geschrieben:(06 Dec 2017, 11:46)

Weiß ich nicht. Es gibt ja so Jazz Frickler die Akkordfolgen spielen können, das selbst Mathematiker mit den Kombinationen überfordert sind und halt Arbeiten müssen, weil es fünf Menschen gibt, die es sich anhören wollen.
Es kommt sicherlich auch noch darauf an, was diese Künstler als Erfolg ansehen ;)
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Alexyessin »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Dec 2017, 12:18)

Es kommt sicherlich auch noch darauf an, was diese Künstler als Erfolg ansehen ;)
Materieller Erfolg ist nun mal auch für einen Künstler lebensnotwendig.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von imp »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Dec 2017, 21:58)

Radio macht und bedient Wünsche, zumindest die meisten Sender.
Den Wunsch zum Abschalten bediene ich mir selber. Ob das Radio den macht oder mich nur dran erinnert, ist eben die Frage. Der heute Autonomie haben kann, holt sich auch Blümchen und Nena just in time, on demand.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Misterfritz »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(06 Dec 2017, 15:02)

Den Wunsch zum Abschalten bediene ich mir selber. Ob das Radio den macht oder mich nur dran erinnert, ist eben die Frage. Der heute Autonomie haben kann, holt sich auch Blümchen und Nena just in time, on demand.
Das kann man ja heutzutage glücklicherweise.
Ich höre allerdings tagsüber immer nebenher Radio, um auf dem Laufenden zu sein (nicht musikalisch ;) ).
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Zunder »

Alexyessin hat geschrieben:(06 Dec 2017, 08:57)

Auf der anderen Seite haben die Stones nie vergessen ihre alten Songs zu spielen. Etwas, was die Beatles in aktiver Zeit mal gerne vergessen haben.
Die Beatles haben ihre alten Songs vor allem deshalb nicht live gespielt, weil sie auch ihre neuen Songs nicht live gespielt haben - abgesehen vom Rooftop-Konzert während der Let-it-be-Session. Ihre Studio-Sachen waren damals auf der Bühne nicht reproduzierbar. Heute geht das.

McCartney spielt uralten Käse wie "I saw her standing there" übrigens immer noch.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von pikant »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Dec 2017, 21:35)



Ob die Masse an Musik-Aufnahmen jetzt besser oder schlechter ist, will ich gar nicht beurteilen. Es ist nur so, dass die grosse Masse gar nicht im Radio gespielt werden kann. Und ob die Verpflichtung, auch deutsche Künstler zu spielen, nun eine wirklich gute Idee ist, möchte ich arg bezweifeln :D
in Frankreich gibt es einen Sender, der spielt alles quer durcheinander von Klassik bis Rock, ohne Werbung.
FIp-Radio - hoerenswert und staatlich

da hoert man Titel, die man noch nie gekannt hat, aber auch Klassiker der Pop-Musik
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Alexyessin »

pikant hat geschrieben:(07 Dec 2017, 10:00)

in Frankreich gibt es einen Sender, der spielt alles quer durcheinander von Klassik bis Rock, ohne Werbung.
FIp-Radio - hoerenswert und staatlich

da hoert man Titel, die man noch nie gekannt hat, aber auch Klassiker der Pop-Musik
Der langsame Tod der Rockmusik nicht Pop-Musik.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Progressiver »

Zuerst einmal danke für den Tipp. Ich höre mir jetzt seit einer Stunde an, was der Sender zu bieten hat. Über die alten Lieder und Gruppen, die da gespielt werden, mag ich zunächst nichts sagen. Mir geht es ja in diesem Thread darum, ob es neue Bands gibt, die irgendwie es schaffen, die Menschenmassen zu begeistern und gleichzeitig etwas neues und kreativ neues bieten können. Das ist wohl immer eine schmale Gratwanderung.

Zu den alten Bands nur so viel: In die Rock & Roll Hall of Fame des Senders wurde die Band Bon Jovi aufgenommen. Andere Bands wie Rage Against The Machine blieben wohl draussen. Ich selbst habe nie Rage Against The Machine gehört, fand aber die politischen Aussagen der Gruppe nicht schlecht. Von Bon Jovi und Konsorten halte ich aber erst recht nichts, da die mir zu eintönig sind! Und das sehe ich als Problem.

Die Mehrheit der Rockfans stehen anscheinend auch auf Lieder ohne große Tempowechsel oder andere kreative Ideen. Korrigiert mich, wenn ich mich irre. Aber genial ist für mich das Gegenteil davon. Da frage ich mich doch: Was soll denn bitte so toll daran sein, wenn sich alle Songs einer Band irgendwie gleich anhören? Und was unterscheidet sie noch einmal von dem Einheitsbrei, den andere Musikstile wie Schlager oder die moderne elektronische Popmusik bieten?

Ich habe diesen Thread, wie gesagt, unter anderem auch deswegen aufgemacht, weil ich mich fragte: Wer oder was kann einen kreativen Künstler wie Chris Cornell beerben? Diesen habe ich ja auch erst im Laufe der Jahre zu schätzen gelernt. Erst vor einer Woche habe ich mir ein paar alte Alben von Soundgarden gekauft. In den 1990ern dagegen nur die Single von "Black Hole Sun". Dies soll auch kein Chris Cornell-Fanthread werden. Aber musikalisch konnte er sowohl in seiner Karriere schnelle und harte Punksongs hinbrettern als auch das sentimentale Gegenteil bieten. Und während manche Lieder und Texte vielleicht gut ins Ohr gehen, sind eben andere eher sperrig, aber bei näherem Hinhören umso genialer.

Vielleicht habe ich ja eine nicht massenkompatible Vorstellung davon, was gute Gitarrenmusik sein kann. Vielleicht habe ich auch zu sehr in einer idealistischen musikalischen Filterblase gelebt und dadurch andere Bands und Künstler, die eher eintönige Musik machen, erst gar nicht wahrgenommen. Wenn jedoch Rockmusik nur aus Bon Jovi oder Nickelback bestehen würde, dann kann man vielleicht verstehen, dass die jüngeren Leute mal etwas anderes hören wollen. Dann würde auch ich sagen, dass die Rockmusik einen verdienten Tod stirbt. Dies trifft dann aber auch auf andere Musikstile zu, die ebenfalls nicht gerade durch eine große Variabilität glänzen.

Trotzdem wurde beispielsweise bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich als Titelmusik irgendein Popsong von dem DJ David Guetta gespielt. Offensichtlich ist gute Gitarrenmusik, gepaart mit Kreativität und Liedern, die das ganze menschliche Gefühlspektrum abbilden, nicht mehr en vogue? Und wenn es kreative Köpfe unter den Musikern gibt, dann nehmen sie nicht mehr unbedingt eine Gitarre in die Hand? Oder sie tun es doch, aber tauchen nicht mehr in den offiziellen sogenannten Charts auf? Ich für meinen Teil habe, wie gesagt, eigentlich keine Schwierigkeiten, gute und für mich neue Musikgruppen ausfindig zu machen. Aber beim Blues gelingt mir das irgendwie besser. Diese Künstler sind zwar ebenfalls so unbekannt, dass man sie im Radio hier in Deutschland nicht spielt. Für mich sind sie aber auffindbar. Ob die Rockantenne oder Spotify es schaffen, diese Schieflage bezüglich der Rockmusik zu beenden, wird sich jedenfalls noch zeigen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Watchful_Eye »

Progressiver hat geschrieben:(08 Dec 2017, 22:40)
Ich habe diesen Thread, wie gesagt, unter anderem auch deswegen aufgemacht, weil ich mich fragte: Wer oder was kann einen kreativen Künstler wie Chris Cornell beerben? Diesen habe ich ja auch erst im Laufe der Jahre zu schätzen gelernt. Erst vor einer Woche habe ich mir ein paar alte Alben von Soundgarden gekauft. In den 1990ern dagegen nur die Single von "Black Hole Sun". Dies soll auch kein Chris Cornell-Fanthread werden. Aber musikalisch konnte er sowohl in seiner Karriere schnelle und harte Punksongs hinbrettern als auch das sentimentale Gegenteil bieten. Und während manche Lieder und Texte vielleicht gut ins Ohr gehen, sind eben andere eher sperrig, aber bei näherem Hinhören umso genialer.
Probier die mal durch. Nicht alle brandaktuell, vieles aus den 00ern, aber trotzdem ggf. leicht zu übersehen:
Boris - Vanilla
The Afghan Wigs - Gentlemen
Cave In - Big Riff
Blackmail - Evon
The War on Drugs - Pain
Cursive - Art is Hard
..and you will know us by the trail of dead - The Rest Will Follow
Steven Wilson - Harmony Korine
Biffy Clyro - Living Is A Problem Because Everything Dies
Klimt 1918 - Rachel

Ansonsten, Tool kennst du, oder?
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von King Kong 2006 »

Rockmusik ist unsterblich.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von yogi61 »

King Kong 2006 hat geschrieben:(14 Dec 2017, 22:11)

Rockmusik ist unsterblich.
:thumbup: Strang kann geschlossen werden. :)
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von schokoschendrezki »

King Kong 2006 hat geschrieben:(14 Dec 2017, 22:11)

Rockmusik ist unsterblich.
Als ich neulich einen Beitrag über "25 Jahre Brings" sah ... Karnevalrock, "Kölsche Jungs", Feuerzeugschwenken, Stadion, Pathos, Mitgrölen ... ist mir so schlecht geworden, dass ich der Rockmusik am liebsten den Tod gewünscht hätte. Obwohl ich selbst aktiv dabei bin.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von schokoschendrezki »

Cursive: Absolut stark! Leider ist die Cellistin wieder ausgestiegen. Ich hab' die Band zu "Art is Hard"-Zeiten live erlebt und war überwältigt ...
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Progressiver »

So, das wäre geschafft. Hui, das waren aber viele! Also, angehört habe ich mir die zehn Lieder plus andere Songs von den Musikern. Darüber hinaus habe ich mich bei der Wikipedia schlau gemacht und teilweise bei Amazon in Alben reingehört. Alles will und kann ich da gar nicht kommentieren. Es sind aber einige Indie-Rock-Bands dabei. Darüber hinaus auch Alternative Rock Bands, die in Richtung Progressive Rock gehen. Am ehesten konnte ich noch etwas mit Biffy Clyro anfangen. Diese haben sich 1995 gegründet und sind wohl viele lange Jahre irgendwie an mir vorbeigegangen. In den Medien habe ich schon mal davon gehört. Aber ich konnte sie nicht mit den ein bis zwei Liedern zusammenbringen, die ich von ihnen kannte. Ich habe auf YouTube ein Konzert von ihnen gefunden, das auf dem Öffentlich-Rechtlichen Sender ONE HD lief. Laut Wikipedia haben sie mit ihrem letzten Album eine hohe Chartsplatzierung erreicht. Es gibt sie also schon noch, die Rockbands. Danke auch! :thumbup:

Auf der anderen Seite frage ich mich, wieso sie in den Radiosendern und den im Kabelfernsehen empfangbaren Musiksendern, die ich so nebenbei mitkriege, keine allzu große Rolle zu spielen scheinen. Liegt es vielleicht auch an mir und meiner Umgebung? :?: Wenn ich nämlich zufälligerweise mal irgendeinen Sender höre, dann läuft dann eher so etwas:

https://www.youtube.com/results?search_ ... rmany+2017

Also irgendwelche Popmusik im Stile von Ed Sheeran, P!nk oder dem Lied "Despacito". Oder beispielsweise "I got no roots" oder irgendwelche anderen Electro-Pop-Lieder.

Was mich betrifft, so war jedenfalls ein Stein des Anstoßes (von mehreren) für die Eröffnung dieses Threads folgendes Video-Statement, bei dem ich mich voll wiedergefunden hatte:



Ich hoffe aber, dass ich mich irre.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Watchful_Eye »

Freut mich, wenn du etwas für dich finden konntest. :) Ja, auf diese Sache wollte ich ja auch unter anderem bei meinem ersten Post hinaus: Dass es nach wie vor eine große Rock-Szene gibt, diese aber weniger in den Medien stattfindet. Das Problem ist glaube ich, dass die jüngere Generation eben eher mit Pop zu erreichen ist und die ältere Generation überwiegend lieber ihre ollen Kamellen hören will ^^.

Und ja, Biffy Clyro zählen innerhalb der Liste bereits zu den älteren Semestern. Das aktuelle Album soll auch schon nicht mehr so gut sein, keine Ahnung.

In Österreich hat übrigens kürzlich die junge Rockband "Kaiser Franz Josef" ihr zweites Album mit dem Namen "Make Rock Great Again" ( :D ) herausgebracht. Die klingt sehr klassisch und die Stimme sollte dir als Corbell-Fan zusagen. Vielleicht ist sie auch erwähnenswert, ich finde sie nur etwas eindimensional. Sie erinnert mich etwas an die Soundgarden-Nachfolgeband Audioslave:
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Progressiver »

Watchful_Eye hat geschrieben:(16 Dec 2017, 22:44)

Freut mich, wenn du etwas für dich finden konntest. :) Ja, auf diese Sache wollte ich ja auch unter anderem bei meinem ersten Post hinaus: Dass es nach wie vor eine große Rock-Szene gibt, diese aber weniger in den Medien stattfindet. Das Problem ist glaube ich, dass die jüngere Generation eben eher mit Pop zu erreichen ist und die ältere Generation überwiegend lieber ihre ollen Kamellen hören will ^^.

Und ja, Biffy Clyro zählen innerhalb der Liste bereits zu den älteren Semestern. Das aktuelle Album soll auch schon nicht mehr so gut sein, keine Ahnung.

In Österreich hat übrigens kürzlich die junge Rockband "Kaiser Franz Josef" ihr zweites Album mit dem Namen "Make Rock Great Again" ( :D ) herausgebracht. Die klingt sehr klassisch und die Stimme sollte dir als Corbell-Fan zusagen. Vielleicht ist sie auch erwähnenswert, ich finde sie nur etwas eindimensional. Sie erinnert mich etwas an die Soundgarden-Nachfolgeband Audioslave:
Danke. Ich werde mir das mal genauer anhören. :thumbup:
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Todgesagte leben laenger!

Radio? Hoert hier noch jemand Musik im Radio? Ich sehr selten. Meistens Spotify. Da kann ich meiner Musik stundenlang zuhoeren. Meine Richtung ist Prog Rock! War und ist es seit der ersten Jethro Tull, King Crimson, Pink Floyd usw LPs und so wird es immer bleiben. Und die Musik lebt. Roger Waters Konzert Tour hier in Australien war Monate im voraus ausverkauft. David Gilmour das Gleiche, Ian Anderson (Jethro Tull) das Gleiche und das tolle bei den Konzerten ist das man sehr viele junge Fans sieht.

ACDC fuellt leicht ein Stadium mit 80000 Sitzen, genauso U2, Foo Fighters, usw.

Ausserdem haben wir eine sehr lebendige Pub Musik Kultur. Junge Rock Bands jammen in Pubs am Wochenende und die Bude ist gerammelt voll.
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von schokoschendrezki »

Auch wenn das jetzt nicht direkt mit seiner Musik zu tun hat: Die Person Roger Waters ist sehr sehr kritisch zu sehen ...

Ich habe die Band Pink Floyd Anfang der 90er bei einem ihrer letzten Konzerte in mehr oder weniger klassischer Besetzung erlebt. In Lissabon. Ich fand es schlimm. Fußballstadion, VIP-Bereich, lauter sekttrinkende VW-Bosse (VW war der Hauptsponsor). Und die Musik: pompös, theatralisch, aufgeblasen (im wahrsten SInne des Wortes). Ich hab' mir so gedacht: Mein Gott, die hast du als Pubertierender bewundert ...
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Re: Der langsame Tod der Rockmusik

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Feb 2018, 07:53)

Auch wenn das jetzt nicht direkt mit seiner Musik zu tun hat: Die Person Roger Waters ist sehr sehr kritisch zu sehen ...

Ich habe die Band Pink Floyd Anfang der 90er bei einem ihrer letzten Konzerte in mehr oder weniger klassischer Besetzung erlebt. In Lissabon. Ich fand es schlimm. Fußballstadion, VIP-Bereich, lauter sekttrinkende VW-Bosse (VW war der Hauptsponsor). Und die Musik: pompös, theatralisch, aufgeblasen (im wahrsten SInne des Wortes). Ich hab' mir so gedacht: Mein Gott, die hast du als Pubertierender bewundert ...
Roger Waters sehe ich sogar sehr kritisch, erstens hat der Depp geglaubt, er alleine sei Pink Floyd, und zweitens seine Kampagne gegen Israel.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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