Diese alles oder nichts Ideologie lehne ich konsequent ab. Wenn schon dann sollte man niemals alle Eier im selben Korb aufbewahren. Sozusagen eine "alte Bauernregel" die sich nahezu beliebig auf alles anwenden lässt was wichtig ist.
Ansonsten stimme ich H2Os Sicht der Dinge voll zu.
Das ich dabei ab und an andere Vorstellungen bevorzuge oder es zumindest so erscheint, ist für mich ohne Problem.
Nur für einen Punkt möchte ich meine abweichende Meinung kundtun. Der "Markt" ist eine Kopfgeburt und sich darauf zu verlassen, dass sich quasi durch die "unverfälschten Marktkräfte" ausschließlich positives ergibt, erscheint mit in mindesten zwei Punkten fehlerbehaftet.
Zum einen und wohl wichtigsten, "Markt" ist in keiner Weise auch nur annähernd naturgesetzlich. Womit auch geringe Eingriffe das Ergebnis durchaus auf den Kopf stellen können. Ob man daher es in lebenswichtigen Fragen, ausschließlich dem Zufall namens Markt überlassen sollte was "unten am Ende herauskommt"
Zum anderen existierte dieser "freie Markt" noch niemals in Realität. Erst recht ist der vielgepriesene "Soziale Markt" eine weitere Illusion, weil das bereits ein manipulierter Markt ist, der für jede weitere Manipulation weit offen ist. Echte Planung ist eine gangbare und notwendige Alternative - dies mit "Planwirtschaft" zu verwechseln ist eine typischen Desinformation - feinster Agitprop - zur Abwechslung mal ohne die Kommunisten...
Es mag ja sein, dass sich in den nächsten zwanzig Jahren noch kein weltumfassendes Problem aus dem üblichen Raubau den Mensch mit seiner einzigen Umwelt die er nun einmal hat, ergibt. Alles deutet allerdings darauf hin, dass der "point of no return" bereits überschritten wurde. Das mag zunächst keine oder nur schwache Auswirkungen auf und in Mitteleuropa haben. Doch schon Südeuropa ist bereits jetzt betroffen. Zuerst werden es schlicht wirtschaftliche Auswirkungen sein, die den Druck erhöhen. Parallel dazu hat ein ganzer "Strauß" von Problemen zu ersten "Völkerwanderungen" - noch recht lokal begrenzt - geführt. Die weitere Entwicklung - besonders in den Küstenregionen, lebt gegenwärtig mehr als eine Milliarde Menschen. Sie leben heute in tief liegenden Küstenregionen – die meisten davon in Asien. Ungefähr 200 Millionen davon leben auf Küstenland noch <5m "normal Null" - also buchstäblich mit den Füßen knapp über dem Wasser.
OK das ist alles weit weg und was mag das wiederum mit unserem Problem der Mobilität zu tun haben
"Wir" - und das meint besonders die sog. Industriestaaten - sind dabei diese Probleme buchstäblich weiter anzuheizen. In unserem eigensten Interesse, wäre es angebracht, alle Forschung, alle Ressourcen darauf auszurichten, dass alle da bleiben können wo sie gerade sind. Möglichst weit weg, um möglichst ungestört unseren Lebensstil weiter durchziehen zu können.
Wären die alle auf einem anderen Planeten und müssten wir keine Rückwirkungen durch unser Tun und Lassen befürchten, würden deren Probleme der hiesigen Mehrheit glatt am Arsch vorbeigehen - in etwa so, wie all die Zeit davor. Nun ist leider alles mit allem verbunden und gerade unsere "Energiebedürfnisse" haben sich als entscheidend herausgestellt. Auch OK einige wollen die partout nicht wahrhaben, bedeutet es doch etwas ganz ungeheures - sich verändern müssen.
Was die derzeitige Mobilität angeht, sie ist bei genauer Betrachtung eine Fehlentwicklung die durch sehr manipulierte "Marktkräfte" entstanden ist. Das dies auch anders geht, dämmert inzwischen immer mehr Menschen. Der Streit ob nun das mit Batterien ausgestattete e-mobil den bisherigen fossil befeuerten "Markt" ablösen soll und kann, ist vollkommen nebensächlich. Für mich jedenfalls ist jede technologische Entwicklung die ohne fossile Energie auskommt, genau richtig.
Ergo ist mir egal ob der "Umweg" über aus EE erzeugten H2 erfolgt UND oder aus EE erzeugten Strom aus Akkus UND oder sonstige aus EE gewonnenes e-fuel es erlaubt die fossilen Verbrenner ressourcenschonend schlicht und umweltverträglich weiterzuverwenden.
Soviel zu Deiner Aussage :
garfield hat geschrieben:Ich glaube nicht an eine komplette Elektrifizierung des Strassenverkehrs. Ich denke das es das nie geben wird.
Aber eine kompletten elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs ist allemal möglich. Das gab es ja auch schon mal früher.
die ich weitgehend - allenfalls in wenigen Punkten verändert - teile. Hoffentlich Tom müssen wir wenig mehr bedauern, als :
Man hätte die Oberleitungsbusse und viele Straßenbahnen gerade in mittleren und kleinere Städten nicht abschaffen dürfen, aber gut, hinterher ist man immer schlauer.
Der Kerninhalt liegt in der Umstellung vom schädlichen und schon in überschaubarer Zukunft rar und teuer werdenden Verwendung fossilen, aber auch nuklearen Energieträgern, Schritt für Schritt wegzukommen. Wegzukommen BEVOR die weiter notwendige Versorgung in die absehbare Konkurrenzphase "Versorgung vs. Bau von EE-Generatoren" tritt. Die überaus unangenehme Folge diesen Punkt zu überschreiten, wäre die Notwendigkeit die Versorgung zu Gunsten der Produktion von allem zu drosseln, was die Umstellung auf EE zunächst an "grauer Energie" benötigen, bevor sie sich selbst UND gleichzeitig die Versorgung übernehmen können.
Jedes Jahr, welches verstreicht ohne signifikante positive Veränderungen in Richtung Vollversorgung über EE, wird spätestens unsere Enkel in "arge Bedrängnis" bringen - das ist sehr, sehr milde ausgedrückt.
Zum Glück für all jene, die diese Entwicklung weiter ausbremsen, warum auch immer, werden die alle längst tot oder wenigstens senil sein, bevor wie man im englischen so treffend drastisch sagt "I don't want to be here when the shit hits the fan". Doch die ersten "Spritzer" in Gestalt von sog. "Wirtschaftsflüchtlingen" rütteln bereits recht verzweifelt an unseren weit offenen, eher wohl virtuellen Toren. Keiner der Politiker möchte dabei von Klimaflüchtlingen auch nur reden. Die Assoziation mit dem völkerrechtlich geschützten Flüchtling ist vielen bereits "far too close for comfort". Doch auch all das was niemand sehen mag ist dennoch da, man muss es nur sehen wollen und handeln bevor es zu spät ist....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)