Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen will

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Balsamico
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Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen will

Beitrag von Balsamico »

.

Ich habe die Vermutung, dass die FDP so ungenügend auf die Frage antworten kann, weshalb sie Jamaika hat scheitern lassen, weil zu den tatsächlichen inhaltlichen Punkten zu stehen, ihr Zustimmung unter den Wähler kosten würde.

Nicola Beer von der FDP hat zum Beispiel, als Cem Özdemir sie recht bedrängt hat mit der Frage bei Maybritt Illner, das Beispiel genannt, dass die FDP in den Sondierungen mehr Flexibilität bezüglich Arbeitszeiten gefordert, aber nicht bekommen hat. Allerdings musste sie schon mehrmals gefragt werden, bis sie damit, rausgerückt hat (und nicht wirklich gewollt hatte ich den Eindruck). Klar, da rollt es auch 95% der Deutschen die Fußnägl auf!!
Gab es in den Sondierungen weitere Punkte bzgl. Rechte von Arbeitnehmern?

Welche derartigen Punkte könnte es noch geben, die die FDP dazu bewegt hat, Jakaika lieber komplett scheitern zu lassen, als regieren zu dürfen? Vielleicht stand sie auch unter Druck von Lobbyisten, die verlangen, dass Waffenlieferungen in den Jemen auf keinen Fall abgebrochen werden dürfen -wozu Jamaika ja geführt hätte. -möglich oder? Was denkt ihr? -Dazu zu stehen könnte sich die FDP auch nicht erlauben.

Die Geschichte mit dem Soli ist ja ein Witz, aber das ist ja das Hauptargument der FDP. Die FDP will den Soli in einer Legislaturperiode weg haben und das Angebot ist, 80% der Bürger bezahlen ihn in der ersten nichtmehr, die restlichen 20% (die reicheren) direkt am Anfang der zweiten nichtmehr. Dass es eine Lüge ist, dass das der Grund sei, ist ja offensichtlich.

Welche inhaltlichen Punkte, die die FDP offensichtlich trotz großer Erklärungsnot nicht gerne öffentlich nennen möchte, sind es dann?

Ich bin gespannt und hoffe, dass in dem Thread eher Punkte aufgezählt werden, als dass gestritten wird.



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Rochhardo
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Rochhardo »

Es könnte auch darum gegangen sein, dass die FDP im Gegensatz zu den Grünen nicht noch mehr Soldaten in Kriege schicken will.

Denn die SPD und Grünen sind bisher die einzigen Parteien die Deutschland, die deutsche Soldaten in einen Auslandseinsatz geschickt haben ... Randnotiz.

Solche Spekulationen sind immer total müßig, da jeder eine andere Meinung hat und keiner seine eigene irgendwie untermauern kann. Damit wird auch Verschwörungen Tür und Tor geöffnet.
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Ein Terraner
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Ein Terraner »

Ich vermute dem Lindner war für die Verantwortung das Jahresgehalt zu niedrig.
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imp
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von imp »

Einer der in Regierung nicht erreichbaren Punkte ist, als pointierte, frech-herausfordernde Opposition und Alternative zur CDU wahrgenommen zu werden und bei Neuwahlen dick abzuräumen.
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Woppadaq
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Woppadaq »

Rochhardo hat geschrieben:(26 Nov 2017, 13:56)

Es könnte auch darum gegangen sein, dass die FDP im Gegensatz zu den Grünen nicht noch mehr Soldaten in Kriege schicken will.

Denn die SPD und Grünen sind bisher die einzigen Parteien die Deutschland, die deutsche Soldaten in einen Auslandseinsatz geschickt haben ... Randnotiz.
Da war doch mal was mit Schröder. Hat der nicht gewonnen, weil er sich dem Irakkrieg verweigert hat? War es nicht Angela Merkel, die ihn dafür scharf anging und sich deswegen mit George W. Bush in Washington traf?
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jorikke
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von jorikke »

Woppadaq hat geschrieben:(26 Nov 2017, 21:25)

Da war doch mal was mit Schröder. Hat der nicht gewonnen, weil er sich dem Irakkrieg verweigert hat? War es nicht Angela Merkel, die ihn dafür scharf anging und sich deswegen mit George W. Bush in Washington traf?
Deshalb hat die FDP in den Sondierungen das Handtuch geschmissen?
...Uff.
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Tom Bombadil
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Tom Bombadil »

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Brainiac
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Brainiac »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Nov 2017, 23:54)

Hier kannst du es nachlesen: http://www.tagesspiegel.de/downloads/20 ... indner.pdf
Eigentlich erstaunlich, dass es in der Geschichte der Bundesrepublik schon jemals zu Koalitionen gekommen ist. ;)

https://www.google.de/search?q=koalitionskompromisse
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JJazzGold
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von JJazzGold »

Balsamico hat geschrieben:(26 Nov 2017, 13:36)

.

Ich habe die Vermutung, dass die FDP so ungenügend auf die Frage antworten kann, weshalb sie Jamaika hat scheitern lassen, weil zu den tatsächlichen inhaltlichen Punkten zu stehen, ihr Zustimmung unter den Wähler kosten würde.

Nicola Beer von der FDP hat zum Beispiel, als Cem Özdemir sie recht bedrängt hat mit der Frage bei Maybritt Illner, das Beispiel genannt, dass die FDP in den Sondierungen mehr Flexibilität bezüglich Arbeitszeiten gefordert, aber nicht bekommen hat. Allerdings musste sie schon mehrmals gefragt werden, bis sie damit, rausgerückt hat (und nicht wirklich gewollt hatte ich den Eindruck). Klar, da rollt es auch 95% der Deutschen die Fußnägl auf!!
Gab es in den Sondierungen weitere Punkte bzgl. Rechte von Arbeitnehmern?

Welche derartigen Punkte könnte es noch geben, die die FDP dazu bewegt hat, Jakaika lieber komplett scheitern zu lassen, als regieren zu dürfen? Vielleicht stand sie auch unter Druck von Lobbyisten, die verlangen, dass Waffenlieferungen in den Jemen auf keinen Fall abgebrochen werden dürfen -wozu Jamaika ja geführt hätte. -möglich oder? Was denkt ihr? -Dazu zu stehen könnte sich die FDP auch nicht erlauben.

Die Geschichte mit dem Soli ist ja ein Witz, aber das ist ja das Hauptargument der FDP. Die FDP will den Soli in einer Legislaturperiode weg haben und das Angebot ist, 80% der Bürger bezahlen ihn in der ersten nichtmehr, die restlichen 20% (die reicheren) direkt am Anfang der zweiten nichtmehr. Dass es eine Lüge ist, dass das der Grund sei, ist ja offensichtlich.

Welche inhaltlichen Punkte, die die FDP offensichtlich trotz großer Erklärungsnot nicht gerne öffentlich nennen möchte, sind es dann?

Ich bin gespannt und hoffe, dass in dem Thread eher Punkte aufgezählt werden, als dass gestritten wird.



.
Das ist der Punkt, an dem die Sondierung seitens der FDP scheiterte.


“Bei seiner Rede auf dem Grünen-Parteitag in Berlin hat der ehemalige Parteichef Jürgen Trittin die FDP von Christian Lindner scharf angegriffen. Er rückte die Liberalen in die Nähe der AfD - sie sei eine Partei einer "neuen rechten Elite".

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 96730.html
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DarkLightbringer
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von DarkLightbringer »

Es ist doch ganz einfach, der Lindner-FDP wurde es offenbar zu bunt und zog dann die Reißleine.
Man sah im wesentlichen eine Fortsetzung der GroKo-Politik, garniert mit Schnittlauch - teure Programme zu Lasten der Bürger. Die FDP wollte aber eben nicht nur symbolisch dabei sein (was natürlich auch ein taktisch-strategisches Problem gewesen wäre), sondern erkennbare Trendwenden.

Und in mindestens 7 Baustein-Bereichen wäre etwas zu erkennen gewesen sein müssen: Bildung, Soli, Migration, bezahlbarer Klimaschutz, Europa ohne Transfer-Union, Digitalisierung und liberales Rechtsstaatsmodell.
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imp
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Nov 2017, 08:02)

Das ist der Punkt, an dem die Sondierung seitens der FDP scheiterte.


“Bei seiner Rede auf dem Grünen-Parteitag in Berlin hat der ehemalige Parteichef Jürgen Trittin die FDP von Christian Lindner scharf angegriffen. Er rückte die Liberalen in die Nähe der AfD - sie sei eine Partei einer "neuen rechten Elite".

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 96730.html
Diese Scharfmacherei ist in meinen Augen unangebracht. Die FDP steht klar rechts der Union, was Marktwirtschaft angeht - vor 10 Jahren litt sie unter dem großen Bedürfnis der Union, da mitzuspielen, heute schimpft sie fröhlich über das Gegenteil, obwohl die Union sich kaum veränderte. Es ist auch wahr, dass die FDP heute gesellschaftspolitisch weniger auf Soziales setzt. NRW-Sozialticket abschaffen, Familiennachzug ohne echtes Argument begrenzen und bremsen - das sind nicht ganz neue Töne, die an der FDP aber immer noch fremd klingen. Jedoch sind solche Ideen auch bei der CDU/CSU in Teilen präsent. Mit der wollte Herr Trittin ja einig gewesen sein. Ich denke, in solchen Äußerungen steckt immer auch Pflege der weniger koalitionsgeeigneten Mitglieder und Wähler auf Kosten eines politischen Projektes, das vorerst ohnehin nicht kommt.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Alexyessin »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(27 Nov 2017, 09:30)

Diese Scharfmacherei ist in meinen Augen unangebracht. Die FDP steht klar rechts der Union, was Marktwirtschaft angeht - vor 10 Jahren litt sie unter dem großen Bedürfnis der Union, da mitzuspielen, heute schimpft sie fröhlich über das Gegenteil, obwohl die Union sich kaum veränderte. Es ist auch wahr, dass die FDP heute gesellschaftspolitisch weniger auf Soziales setzt. NRW-Sozialticket abschaffen, Familiennachzug ohne echtes Argument begrenzen und bremsen - das sind nicht ganz neue Töne, die an der FDP aber immer noch fremd klingen. Jedoch sind solche Ideen auch bei der CDU/CSU in Teilen präsent. Mit der wollte Herr Trittin ja einig gewesen sein. Ich denke, in solchen Äußerungen steckt immer auch Pflege der weniger koalitionsgeeigneten Mitglieder und Wähler auf Kosten eines politischen Projektes, das vorerst ohnehin nicht kommt.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von H2O »

Die Programme der anderen Sondierungspartner waren so aufwendig, daß bei brummender Wirtschaft und reichlich Steueraufkommen eher an Steuererhöhungen als an Steuersenkungen zu denken war. Ich will mit der FDP ansonsten nichts zu tun haben... aber da hätte ich auch die Reißleine gezogen, wenn ich mit der Vorstellung "Soli weg", "Mittelstandsbauch weg" angetreten wäre, und meine Partner obendrein mehrere neue Steuern und Steuererhöhungen nur der Gerechtigkeit wegen erfunden hätten.
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Tom Bombadil
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Tom Bombadil »

Brainiac hat geschrieben:(27 Nov 2017, 07:19)

Eigentlich erstaunlich, dass es in der Geschichte der Bundesrepublik schon jemals zu Koalitionen gekommen ist.
Wieso? Es gibt auch bei Koalitionen Grenzen, über die man nicht bereit ist, zu gehen und wenn man sich nicht einigen kann, dann ist das eben so, es gibt ja keinen Zwang, sich an einer Regierung beteiligen zu müssen. Das finde ich auch richtig so, die Parteien sollten schon noch ein bisschen Profil bewahren, das sind sie ihren Wählern schuldig.
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Brainiac
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Brainiac »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Nov 2017, 11:47)

Wieso? Es gibt auch bei Koalitionen Grenzen, über die man nicht bereit ist, zu gehen und wenn man sich nicht einigen kann, dann ist das eben so, es gibt ja keinen Zwang, sich an einer Regierung beteiligen zu müssen. Das finde ich auch richtig so, die Parteien sollten schon noch ein bisschen Profil bewahren, das sind sie ihren Wählern schuldig.
Ja, nur entnehme ich Lindners Brief eigentlich keinen Punkt und keinen Sachverhalt, zu dem sich gar kein Kompromiss hätte finden können - wenn man denn gewollt hätte. Man hätte sicher eine solche Darstellung zu sehr vielen Koalitionsverhandlungen der Geschichte schreiben können, egal aus Sicht welcher Partei. Und dennoch hat man sich zusammengerissen. Darauf zielte meine ironische Bemerkung.

Und hier gab es doch eine sehr eindeutige Notwendigkeit, es mit allen Kräften zu versuchen. Die Große Koalition hat in Summe 14 Prozentpunkte verloren, die kann und darf doch eigentlich nicht weiter machen. Klar ist diese aus dem Wahlergebnis resultierende Kräftekonstellation auch etwas unglücklich und zur Unzeit für die FDP gekommen. Nun, sowas passiert im Leben.

Gibt es denn für dich hier das erkennbare KO-Kriterium in Lindners Papier, und wenn ja, welches?

Und wenn es einfach in Summe zu wenig erschien, was vom eigenen Programm umgesetzt werden konnte - dass alle beteiligten Parteien in dieser hier auf Bundesebene noch nie dagewesenen Koalition erhebliche Abstriche hätten machen müssen, war ja von vornherein klar. Aber dann hat man vielleicht nicht nachdrücklich und ernsthaft genug verhandelt. Man hätte ja auch beizeiten auf Merkel zugehen können: "Hör mal, du beschäftigst dich nur mit den Grünen, uns gibt es auch noch und wenn das so weiter geht, geht das nicht mit uns", oder irgendwas in der Art. Ist das passiert?

Wenn nein, steht man jedenfalls nicht plötzlich am Ende im Alleingang auf und erklärt öffentlich "nicht mit uns". So verhandelt man nicht.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Maikel »

Einen interessanten, allerdings sehr langen Beitrag zum Thema gibt es bei der FAZ.
http://www.faz.net/aktuell/woran-ist-ja ... escheitert

Es ist leider nicht ersichtlich, woher diese Infos stammen.
Daher ist es auch schlecht zu beurteilen, auf wessen Sichtweise die Darstellungen basieren; ob es evtl. nur/auch zufällige Informationsbrocken von unterschiedlichen Seiten bzw. Personen sind.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Brainiac »

Maikel hat geschrieben:(29 Nov 2017, 08:21)

Einen interessanten, allerdings sehr langen Beitrag zum Thema gibt es bei der FAZ.
http://www.faz.net/aktuell/woran-ist-ja ... escheitert

Es ist leider nicht ersichtlich, woher diese Infos stammen.
Daher ist es auch schlecht zu beurteilen, auf wessen Sichtweise die Darstellungen basieren; ob es evtl. nur/auch zufällige Informationsbrocken von unterschiedlichen Seiten bzw. Personen sind.
Danke! So könnte es wohl gewesen sein.

Wenn wir das jetzt mal glauben, muss ich zugeben, dass es sich für mich etwas anders darstellt, als ich oben schrieb. Lindner wollte die Union zu einem gemeinsamen Abbruch bewegen, aber Merkel wollte das nicht, also musste Lindner es alleine tun.

Bleibt Merkels Eindruck (auf Seite 4), "dass die FDP von Anfang an nicht wollte". Das passt jedenfalls zum gesamten Ablauf der Dinge. Kann man tolerieren; richtig finden muss man das, in dieser Lage nach der Wahl, nicht.
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Tom Bombadil
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Tom Bombadil »

Brainiac hat geschrieben:(28 Nov 2017, 21:20)

Ja, nur entnehme ich Lindners Brief eigentlich keinen Punkt und keinen Sachverhalt, zu dem sich gar kein Kompromiss hätte finden können - wenn man denn gewollt hätte.
Sowas ist schwierig zu beurteilen, wir waren ja nicht dabei. Es ich leicht gesagt "wenn man nur will", aber bis zu welchem Punkt muss denn eine Partei Kompromisse schließen? Irgendwo muss es einen Punkt geben, wo es genug ist, um die eigenen Wähler nicht zu "verraten".
Man hätte sicher eine solche Darstellung zu sehr vielen Koalitionsverhandlungen der Geschichte schreiben können, egal aus Sicht welcher Partei.
Es waren ja aber noch keine Koalitionsverhandlungen sondern nur Sondierungsgespräche und genau dafür sind diese Gespräche doch da: herauszufinden, ob man überhaupt miteinander regieren kann. FDP kann nicht, vor allen Dingen nicht mit den Grünen (was mich angesichts von Trittins Äußerungen nicht wundert) das sollte man respektieren und sie nicht als "Vaterlandsverräter" hinstellen, es gibt keine Pflicht für eine kleine Partei, sich an einer Regierung zu beteiligen.
Und hier gab es doch eine sehr eindeutige Notwendigkeit, es mit allen Kräften zu versuchen.
Angesichts der Dauer und der Häufigkeit der Gespräche kann ich nicht erkennen, dass man es nicht mit allen Kräften versucht hat. Diese Dauer konterkariert auch Merkels Aussage, dass die FDP von Anfang nicht gewollt hätte.
Die Große Koalition hat in Summe 14 Prozentpunkte verloren, die kann und darf doch eigentlich nicht weiter machen.
Für mich ist der Regierungsauftrag klar an die Union und die SPD gegangen, nur die beiden können zusammen regieren, alle anderen Koalitionen sind aufgrund zu großer politischer Differenzen nicht möglich. Mich hätte es sehr gewundert, wenn Jamaika funktioniert hätte. Dass die SPD es nicht schafft, gegen Merkel ihr Profil zu schärfen und eigene Erfolge auch als die ihren zu verkaufen und ihr deswegen die Wähler wegrennen, ist in erster Linie ein Problem der SPD und nicht Deutschlands.
Gibt es denn für dich hier das erkennbare KO-Kriterium in Lindners Papier, und wenn ja, welches?
Direkt beim ersten Punkt geht es doch schon los "Am Schluß lag mehr oder weniger das Wahlprogramm der Union vor".
Ist das passiert?
Wer soll das wissen, der nicht dabei war? Denkbar sind viele Szenarien.
So verhandelt man nicht.
Du warst dabei?

Ergänzung: in dem FAZ-Artikel ist schon am Anfang (ich bin noch nicht durch mti lesen) viel von Misstrauen die Rede, ohne Vertrauen kann man nicht zusammen regieren.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Wähler »

DarkLightbringer hat geschrieben:(27 Nov 2017, 08:45)
Und in mindestens 7 Baustein-Bereichen wäre etwas zu erkennen gewesen sein müssen: Bildung, Soli, Migration, bezahlbarer Klimaschutz, Europa ohne Transfer-Union, Digitalisierung und liberales Rechtsstaatsmodell.
Herr Lindner hat seine Verhandlungsposition offenbar überschätzt, sonst hätte er sich stärker auf die 3 Punkte konzentriert, an denen es gescheitert ist. Die Grünen haben hingegen den Fehler gemacht, die Flüchtlingsfrage nicht in Richtung eines Zuwanderungsgesetzes zu erweitern, um damit der FDP entgegenzukommen. Ist halt für beide kleine Parteien schlecht gelaufen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Brainiac »

Edit: Beitrag wurde versehentlich überschrieben, mit Tom Bombadils Hilfe weitestgehend wieder hergestellt.
Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Nov 2017, 10:11)

Sowas ist schwierig zu beurteilen, wir waren ja nicht dabei. Es ich leicht gesagt "wenn man nur will", aber bis zu welchem Punkt muss denn eine Partei Kompromisse schließen? Irgendwo muss es einen Punkt geben, wo es genug ist, um die eigenen Wähler nicht zu "verraten".
Wenn aber diese eine kleine Partei das Zünglein an der Waage ist, kann man schon hohe Anforderungen stellen.
Angesichts der Dauer und der Häufigkeit der Gespräche kann ich nicht erkennen, dass man es nicht mit allen Kräften versucht hat. Diese Dauer konterkariert auch Merkels Aussage, dass die FDP von Anfang nicht gewollt hätte.
Überzeugt nicht - kann Taktik gewesen sein, um nicht zu offensichtlich als der Showstopper dazustehen.
Für mich ist der Regierungsauftrag klar an die Union und die SPD gegangen, nur die beiden können zusammen regieren, alle anderen Koalitionen sind aufgrund zu großer politischer Differenzen nicht möglich.
Die Große Koalition hat zusammen weit über 10 Prozentpunkte verloren. Daraus kann man mit dem besten Willen keinen Regierungsauftrag ableiten.
Mich hätte es sehr gewundert, wenn Jamaika funktioniert hätte. Dass die SPD es nicht schafft, gegen Merkel ihr Profil zu schärfen und eigene Erfolge auch als die ihren zu verkaufen und ihr deswegen die Wähler wegrennen, ist in erster Linie ein Problem der SPD und nicht Deutschlands.
Für mich sind die Argumente, sich zu verweigern, bei der SPD wesentlich nachvollziehbarer. https://share-your-photo.com/img/cdf6a457e1.jpg
Direkt beim ersten Punkt geht es doch schon los "Am Schluß lag mehr oder weniger das Wahlprogramm der Union vor".
Dann hat man einfach schlecht verhandelt.
Du warst dabei?
Natürlich nicht, ich beziehe mich nur auf bekannte Fakten. Du kannst gere andere, ergäzende Fakten nennen, und vielleicht ändere ich dann meine Meinung. Der FAZ-Artikel, wenn wir dem mal glauben, hat bereits in einem Punkt dazu geführt, siehe oben.
Ergänzung: in dem FAZ-Artikel ist schon am Anfang (ich bin noch nicht durch mti lesen) viel von Misstrauen die Rede, ohne Vertrauen kann man nicht zusammen regieren.
Wenn das ein KO-Kriterium wäre, könnte es niemals zu Koalitionen von Parteien, die noch nie zusammengearbeitet haben, kommen.
Zuletzt geändert von Brainiac am So 3. Dez 2017, 12:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Tomaner »

Rochhardo hat geschrieben:(26 Nov 2017, 13:56)

Es könnte auch darum gegangen sein, dass die FDP im Gegensatz zu den Grünen nicht noch mehr Soldaten in Kriege schicken will.

Denn die SPD und Grünen sind bisher die einzigen Parteien die Deutschland, die deutsche Soldaten in einen Auslandseinsatz geschickt haben ... Randnotiz.

Solche Spekulationen sind immer total müßig, da jeder eine andere Meinung hat und keiner seine eigene irgendwie untermauern kann. Damit wird auch Verschwörungen Tür und Tor geöffnet.
Nicht Parteien schicken soldaten in den Krieg sondern der Bundestag. Was dem Kosovokrieg angeht, haben auch FDPler mit dafür gestimmt!
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Tomaner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Nov 2017, 11:47)

Wieso? Es gibt auch bei Koalitionen Grenzen, über die man nicht bereit ist, zu gehen und wenn man sich nicht einigen kann, dann ist das eben so, es gibt ja keinen Zwang, sich an einer Regierung beteiligen zu müssen. Das finde ich auch richtig so, die Parteien sollten schon noch ein bisschen Profil bewahren, das sind sie ihren Wählern schuldig.
Was aber den Nachteil hat, jetzt bekommen die FDP Wähler gar nichts! Auch FDP Wähler dürften nicht so dumm gewesen sein bei ihrer Stimmabgabe, dass sich eine Partei mit 10 Prozent voll durchsetzen kann. Also dürften sich die FDP Wähler im klaren gewesen sein, es geht nur mit Kompromisse. Egal welche Partei, es nutzen doch nicht die besten Ideen, wenn man sie total durchsetzen will und dann in Opposition gar nichts bekommt. Welche Interessen seiner Wähler hat man dann überhaupt vertreten?
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Cat with a whip »

Brainiac hat geschrieben:(29 Nov 2017, 09:10)

Danke! So könnte es wohl gewesen sein.

Wenn wir das jetzt mal glauben, muss ich zugeben, dass es sich für mich etwas anders darstellt, als ich oben schrieb. Lindner wollte die Union zu einem gemeinsamen Abbruch bewegen, aber Merkel wollte das nicht, also musste Lindner es alleine tun.

Bleibt Merkels Eindruck (auf Seite 4), "dass die FDP von Anfang an nicht wollte". Das passt jedenfalls zum gesamten Ablauf der Dinge. Kann man tolerieren; richtig finden muss man das, in dieser Lage nach der Wahl, nicht.

Das ist ja inzwischen klar daß die FDP von Anfang an keinen Wert auf dieses Dreierbündnis legte.
Thema ist hier ein anderes, nämlich die Strategie der FDP-Propagandastelle die echten Motive hinter wohlfeilen, falschen Schutzehauptungen zu kaschieren. Interessant auch bei dem überproportionalen rechten FDP-Fankreis dieses Forums der Hang diese lächerlichen Märchen bereitwillig zu kolportieren.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Europa2050 »

Cat with a whip hat geschrieben:(30 Nov 2017, 12:28)

Das ist ja inzwischen klar daß die FDP von Anfang an keinen Wert auf dieses Dreierbündnis legte.
Thema ist hier ein anderes, nämlich die Strategie der FDP-Propagandastelle die echten Motive hinter wohlfeilen, falschen Schutzehauptungen zu kaschieren. Interessant auch bei dem überproportionalen rechten FDP-Fankreis dieses Forums der Hang diese lächerlichen Märchen bereitwillig zu kolportieren.
Nein, mir ist das nicht klar. Ich hatte den Eindruck, dass man mit programmatischer Skepsis aber getragen von persönlicher Sympathie an die Sache ging.
Knackpunkt war wohl tatsächlich das abnehmende Vertrauen in die Bereitschaft der CDU Liberale Positionen mitzuberücksichtigen. Den Grünen mach ich da keine Vorwürfe- die haben getan, was ihr Wählerauftrag war. Das schien der FDP in Bezug auf ihren Wählerauftrag insbesondere für die vier folgenden Jahre immer unmöglicher zu werden.

Dass die braune Suppe das Scheitern von Jamaica klasse findet und dafür jetzt die FDP toll findet, kann man der FDP wohl kaum ankreiden. Sollte jetzt noch die CSU die GroKo abschießen, ist diese eben der Hit.

Liberal und National sind sowohl in Sachen Gleichwertikeit des Menschen als auch Individualismus statt Kollektivismus absolute Gegensätze - auch wenn eine AfD ein Wirtschaftsprogramm bei der FDP schlecht kopiert.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Tom Bombadil »

Brainiac hat geschrieben:(29 Nov 2017, 21:25)

Wenn aber diese eine kleine Partei das Zünglein an der Waage ist, kann man schon hohe Anforderungen stellen.
Stellen kann man sie, aber das bedeutet nicht, dass man diese Forderungen auch erfüllt bekommt.
Überzeugt nicht - kann Taktik gewesen sein, um nicht zu offensichtlich als der Showstopper dazustehen.
Das überzeugt nicht, wenn man den FAZ-Artikel gelesen hat. Es wurde bis zum Ende in den Sachausschüssen verhandelt.
Daraus kann man mit dem besten Willen keinen Regierungsauftrag ableiten.
Deutlich mehr Regierungsauftrag als die FDP.
Für mich sind die Argumente, sich zu verweigern, bei der SPD wesentlich nachvollziehbarer.
Für mich nicht: 153 vs. 80 Sitze.
Dann hat man einfach schlecht verhandelt.
Ja, es ist ganz einfach, seine Forderungen durchzusetzen, wenn CDU und Grüne kuscheln und mauscheln. Und wenn das nicht klappt, hat man eben schlecht verhandelt. Findest du das nicht arg simplifiziert?
Natürlich nicht, ich beziehe mich nur auf bekannte Fakten.
Dass die FDP schlecht verhandelt hat ist ein Fakt?
Wenn das ein KO-Kriterium wäre, könnte es niemals zu Koalitionen von Parteien, die noch nie zusammengearbeitet haben, kommen.
In welchen Koalitionen herrschte denn schon bei den Sondierungsgesprächen das Misstrauen vor?
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Tom Bombadil
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Tom Bombadil »

Tomaner hat geschrieben:(30 Nov 2017, 12:14)

Welche Interessen seiner Wähler hat man dann überhaupt vertreten?
Man kann auch aus der Opposition heraus Politik machen. Sonst wäre das Parlament ja völlig unnötig und die Nicht-Regierungsparteien bräuchten gar nicht erst in den Bundestag einzuziehen.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Alexyessin »

Cat with a whip hat geschrieben:(30 Nov 2017, 12:28)

Das ist ja inzwischen klar daß die FDP von Anfang an keinen Wert auf dieses Dreierbündnis legte.
Woher soll das klar sein? Weil Jürgen T. dies behauptet?
Cat with a whip hat geschrieben:(30 Nov 2017, 12:28)
Thema ist hier ein anderes, nämlich die Strategie der FDP-Propagandastelle die echten Motive hinter wohlfeilen, falschen Schutzehauptungen zu kaschieren. Interessant auch bei dem überproportionalen rechten FDP-Fankreis dieses Forums der Hang diese lächerlichen Märchen bereitwillig zu kolportieren.
Dich hätte ich sehen wollen, wenn 2005 die WASG/PDS einem Koalitionsgespräch mit der SPD zugestimmt hätte obwohl die Hartz Reformen nicht abgeschafft worden wären.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Excellero »

Der FDP ist offensichtlich der Inhalt eines Vorhabens weniger wichtig als von wem das Vorhaben ausgeht. Jüngst hat Lindner breit bestätigt: „Mit der AfD ergreifen wir keine Initiativen“ sowie „Wir werden auch keine Initiativen in den Bundestag einbringen, die nur dann umgesetzt werden können, wenn die AfD den Ausschlag geben sollte.“

Ergo hauptsache gegen die AfD, alles andere (Wählerauftrag, Staatswohl ect.) ist nebensächlich. In punkto Twitter Stasi sind sie ja in den Sondierungsgesprächen bereits umgefallen...

...aber was reg ich mich auf, das ist eben das Demokratieverständnis der "Wahren Demokraten". :rolleyes:

Quelle: http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.7237744
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Alexyessin »

Excellero hat geschrieben:(01 Dec 2017, 12:13)

Der FDP ist offensichtlich der Inhalt eines Vorhabens weniger wichtig als von wem das Vorhaben ausgeht. Jüngst hat Lindner breit bestätigt: „Mit der AfD ergreifen wir keine Initiativen“ sowie „Wir werden auch keine Initiativen in den Bundestag einbringen, die nur dann umgesetzt werden können, wenn die AfD den Ausschlag geben sollte.“

Ergo hauptsache gegen die AfD, alles andere (Wählerauftrag, Staatswohl ect.) ist nebensächlich. In punkto Twitter Stasi sind sie ja in den Sondierungsgesprächen bereits umgefallen...

...aber was reg ich mich auf, das ist eben das Demokratieverständnis der "Wahren Demokraten". :rolleyes:

Quelle: http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.7237744
Was heißt hier Wählerauftrag, wenn Positionen nicht mit der AfD vereinbart werden sollen? Das erklär mir doch mal in Ruhe.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Excellero »

Alexyessin hat geschrieben:(01 Dec 2017, 12:30)

Was heißt hier Wählerauftrag, wenn Positionen nicht mit der AfD vereinbart werden sollen? Das erklär mir doch mal in Ruhe.

Naja vor der Wahl wollte man einen U-Ausschuss wegen Merkels "Flüchtlings-"Politik. Die AfD strebt das gleich an.
https://www.heise.de/tp/features/Ein-Un ... ?seite=all

[MOD] - SPAM
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Alexyessin »

Excellero hat geschrieben:(01 Dec 2017, 12:49)

Naja vor der Wahl wollte man einen U-Ausschuss wegen Merkels "Flüchtlings-"Politik. Die AfD strebt das gleich an.
https://www.heise.de/tp/features/Ein-Un ... ?seite=all
Dazu können immer noch Grüne und Linke befragt werden. Wo ist das PRoblem?

[MOD] - SPAM
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Boraiel »

Excellero hat geschrieben:(01 Dec 2017, 12:13)

Der FDP ist offensichtlich der Inhalt eines Vorhabens weniger wichtig als von wem das Vorhaben ausgeht. Jüngst hat Lindner breit bestätigt: „Mit der AfD ergreifen wir keine Initiativen“ sowie „Wir werden auch keine Initiativen in den Bundestag einbringen, die nur dann umgesetzt werden können, wenn die AfD den Ausschlag geben sollte.“

Ergo hauptsache gegen die AfD, alles andere (Wählerauftrag, Staatswohl ect.) ist nebensächlich. In punkto Twitter Stasi sind sie ja in den Sondierungsgesprächen bereits umgefallen...

...aber was reg ich mich auf, das ist eben das Demokratieverständnis der "Wahren Demokraten". :rolleyes:

Quelle: http://www.rp-online.de/politik/deutsch ... -1.7237744
Diese Haltung von Herrn Lindner ist in der Tat äußerst bedauerlich. Ich dachte wenigstens die Liberalen hätten verstanden, dass man sich mit dem "Gegner" argumentativ auseinander setzen muss. Möge dabei der bessere gewinnen, wer gar nicht erst antritt, hat schon verloren.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Excellero »

Boraiel hat geschrieben:(01 Dec 2017, 18:44)

Diese Haltung von Herrn Lindner ist in der Tat äußerst bedauerlich. Ich dachte wenigstens die Liberalen hätten verstanden, dass man sich mit dem "Gegner" argumentativ auseinander setzen muss. Möge dabei der bessere gewinnen, wer gar nicht erst antritt, hat schon verloren.

Das ist richtig. Aber was macht man wenn der Gegner die besseren Argumente hat? Es bleibt einem dann nur Propaganda. Da lässt man sich dann lieber garnicht erst auf eine Diskussion ein, sondern denunziert den Gegner als "beliebigen Kampfbegriff einfügen"
Man muss auch einfach mal zugeben daß der andere Recht hat, wenn es nunmal so ist. Es ist so schade daß dies in der Politik nirgendwo zu beobachten ist.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von jack000 »

[MOD]
1. Werden hier keine Politikernamen verhunzt
2. Moderationstechnische Beiträge werden im MOD-Strang diskutiert
3. Das Thema ist die FDP, daher haben auch die Beiträge mit der FDP im Zusammenhang zu stehen (Diskussion ob die FDP für oder gegen ein Gesetz steht welches von Maas kommt: i.O. , Diskussionen über das Gesetz oder Maas an sich: Nicht i.O.)
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von jorikke »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Nov 2017, 13:23)

Man kann auch aus der Opposition heraus Politik machen. Sonst wäre das Parlament ja völlig unnötig und die Nicht-Regierungsparteien bräuchten gar nicht erst in den Bundestag einzuziehen.
Politik kann man machen. Ankündigungspolitik was man machen würde, wenn man in der Regierung wäre. Faktisch bewegt man aber nahezu nichts. Na ja, etwas Aufsicht über die Regierung ist auch dabei. Die Wähler, die eine Partei wählen, weil sie im Wahlkampf verspricht sich bestimmter Themen anzunehmen und sie nach Möglichkeit durchzusetzen, sind natürlich gekniffen, wenn es mangels Mehrheit dazu nicht reicht. Geradezu veralbert müssen sie sich vorkommen wenn die Partei ihrer Wahl zwar die Möglichkeit zum Mitregieren hätte, sich aber aus unerfindlichen taktischen Gründen vom Acker macht.
Die Partei meiner Wahl wäre es dann für geraume Zeit nicht mehr.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(01 Dec 2017, 21:40)

Politik kann man machen. Ankündigungspolitik was man machen würde, wenn man in der Regierung wäre. Faktisch bewegt man aber nahezu nichts. Na ja, etwas Aufsicht über die Regierung ist auch dabei. Die Wähler, die eine Partei wählen, weil sie im Wahlkampf verspricht sich bestimmter Themen anzunehmen und sie nach Möglichkeit durchzusetzen, sind natürlich gekniffen, wenn es mangels Mehrheit dazu nicht reicht. Geradezu veralbert müssen sie sich vorkommen wenn die Partei ihrer Wahl zwar die Möglichkeit zum Mitregieren hätte, sich aber aus unerfindlichen taktischen Gründen vom Acker macht.
Die Partei meiner Wahl wäre es dann für geraume Zeit nicht mehr.
Das bedarf einer kleinen Korrektur.
Nehmen wir den Mindestlohn.
Wärr chats errfuunden? Als prägnantes Wahlkampfthema?
Die Die Linke.
War die Die Linke jemals in einer Regierungskoalition im Bund eingebunden? Nein.
Haben wir seit 2015 den Mindestlohn? Ja
Das Problem für eine Oppositionspartei ist, dass sie durchaus Ideen und Konzepte einbringen kann, dass sie mitarbeiten kann, z.B. bei Reformprojekten, dass die Umsetzung aber in der Regel nicht mit ihrem Namen verbunden wird.

Wie das anteilig auch die Vereinbarungen im Koalitionsvertrag betrifft.
Diese Vereinbarungen werden
- umgesetzt, kommt allen Beteiligten zugute (oder auch zuungute)
- angefangen, verschleppt, wesentlich später umgesetzt als vorgesehen, was der evtl. zu diesem Zeitpunkt nicht mehr mitregierenden Partei nicht angerechnet wird, sondern den zum Zeitpunkt der Umsetzung regierenden Parteien.
- angefangen und nach einer Legislaturperiode liegengelassen.
- nie angefasst

Beispiele für all das bietet die Recherche bezüglich der Punkte des Koalitionsvertrags 2009-2013.

Drum prüfe, wer sich wieder koalitionär an die Union, zusätzlich garniert mit den Grünen, bindet, ob sich nicht doch was Besseres findet.
Das hat die FDP offensichtlich aus Erfahrung klug geworden beherzigt.

Zuletzt geändert von JJazzGold am Sa 2. Dez 2017, 09:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Maikel »

Boraiel hat geschrieben:(01 Dec 2017, 18:44)

Ich dachte wenigstens die Liberalen hätten verstanden, dass man sich mit dem "Gegner" argumentativ auseinander setzen muss. Möge dabei der bessere gewinnen, wer gar nicht erst antritt, hat schon verloren.
Es mag sogar sein, daß die Liberalen das verstanden haben.
Es nutzt ihnen aber wenig, wenn/weil sie bei sachlicher Auseinandersetzung mit der AfD von der Öffentlichkeit, also den Medien und den anderen Parteien, deshalb in die rechte Ecke gestossen würden.

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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(02 Dec 2017, 08:35)



Drum prüfe, wer sich wieder koalitionär an die Union, zusätzlich garniert mit den Grünen, bindet, ob sich nicht doch was Besseres findet.
Das hat die FDP offensichtlich aus Erfahrung klug geworden beherzigt.

Lindner ist ja auch völlig naiv und unwissend in die Sondierungsgespräche gegangen. Er kannte weder Merkel, Seehofer noch Trittin und schon garnicht deren Wahlprogramme. Lindner war guten Willens, wurde von den Forderungen der Anderen voellig ueberrascht und hat 4 Wochen gebraucht, um zu erkennen: Geht garnicht. :s

Lindner selbst sieht das übrigens etwas anders: Er wirft Mutti vor, seine Belange nicht genügend berücksichtigt zu haben.

Boese Zungen munkeln auch, Lindner wirft immer hin, wenn es eng wird. So ist er 2001 stiften gegangen, als seine Firma vor der Insolvenz stand und 2011 schmiss er seinen Job als Generalsekretär.

Naja, ich bin froh, dass er raus ist. Warum, ist mir eigentlich egal. Aber ihn zum standhaften Helden zu küren, ist wirklich zuviel der Ehre.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von CaptainJack »

think twice hat geschrieben:(02 Dec 2017, 09:45)

Lindner ist ja auch völlig naiv und unwissend in die Sondierungsgespräche gegangen. Er kannte weder Merkel, Seehofer noch Trittin und schon garnicht deren Wahlprogramme. Lindner war guten Willens, wurde von den Forderungen der Anderen voellig ueberrascht und hat 4 Wochen gebraucht, um zu erkennen: Geht garnicht. :s

Lindner selbst sieht das übrigens etwas anders: Er wirft Mutti vor, seine Belange nicht genügend berücksichtigt zu haben.

Boese Zungen munkeln auch, Lindner wirft immer hin, wenn es eng wird. So ist er 2001 stiften gegangen, als seine Firma vor der Insolvenz stand und 2011 schmiss er seinen Job als Generalsekretär.

Naja, ich bin froh, dass er raus ist. Warum, ist mir eigentlich egal. Aber ihn zum standhaften Helden zu küren, ist wirklich zuviel der Ehre.
Lass deine gehässigen Mutmaßungen und Erfindungen. Bleib einigermaßen sachlich, wenn man dich für voll nehmen soll. Wenn ich so einen unreflektierten Müll lese: "Böse Zungen munkeln auch ...", dann wird mir schlecht.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von think twice »

CaptainJack hat geschrieben:(02 Dec 2017, 09:56)

Lass deine gehässigen Mutmaßungen und Erfindungen. Bleib einigermaßen sachlich, wenn man dich für voll nehmen soll. Wenn ich so einen unreflektierten Müll lese: "Böse Zungen munkeln auch ...", dann wird mir schlecht.
Ausgedacht habe ich mir das nicht. Kann man bei Wikipedia und in jeder seiner Biographien nachlesen.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Tom Bombadil »

Boraiel hat geschrieben:(01 Dec 2017, 18:44)

Diese Haltung von Herrn Lindner ist in der Tat äußerst bedauerlich.
Daran ist überhaupt nichts bedauerlich, sondern nur richtig so. Mit extremen Parteien wird nicht zusammen gearbeitet, weil deren Positionen mit liberalen Werten unvereinbar sind, das gilt für die AfD ebenso wie für die Linkspartei.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von JJazzGold »

Boraiel hat geschrieben:(01 Dec 2017, 18:44)

Diese Haltung von Herrn Lindner ist in der Tat äußerst bedauerlich. Ich dachte wenigstens die Liberalen hätten verstanden, dass man sich mit dem "Gegner" argumentativ auseinander setzen muss. Möge dabei der bessere gewinnen, wer gar nicht erst antritt, hat schon verloren.

“Eine gemeinsame Initiative“ zu ergreifen ist etwas völlig anderes, als den Gegner argumentativ zu reduzieren.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Tom Bombadil »

jorikke hat geschrieben:(01 Dec 2017, 21:40)

Die Wähler, die eine Partei wählen, weil sie im Wahlkampf verspricht sich bestimmter Themen anzunehmen und sie nach Möglichkeit durchzusetzen, sind natürlich gekniffen, wenn es mangels Mehrheit dazu nicht reicht.
Dann sind aber viele Millionen Wähler sehr oft gekniffen worden. Komisch, dass auf einmal so ein Thema aufkommt, das vorher nie ein Thema war.
Geradezu veralbert müssen sie sich vorkommen wenn die Partei ihrer Wahl zwar die Möglichkeit zum Mitregieren hätte, sich aber aus unerfindlichen taktischen Gründen vom Acker macht.
Wenn es denn solche Gründe gewesen wären. Wenn man sieht, wie sich die Damen und Herren von der Union und den Grünen herzen, drücken und sich gegenseitig die Bälle zuspielen, dann erkennt man eigentlich sehr deutlich, dass die FDP nur als Mehrheitsbeschaffer eingeplant war und ihre Themen in einer solchen Koalition völlig untergegangen wären.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von jorikke »

Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Dec 2017, 12:04)

Dann sind aber viele Millionen Wähler sehr oft gekniffen worden. Komisch, dass auf einmal so ein Thema aufkommt, das vorher nie ein Thema war.


Wenn es denn solche Gründe gewesen wären. Wenn man sieht, wie sich die Damen und Herren von der Union und den Grünen herzen, drücken und sich gegenseitig die Bälle zuspielen, dann erkennt man eigentlich sehr deutlich, dass die FDP nur als Mehrheitsbeschaffer eingeplant war und ihre Themen in einer solchen Koalition völlig untergegangen wären.
Verstehe, du meinst, es war Eifersucht.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Tom Bombadil »

jorikke hat geschrieben:(02 Dec 2017, 12:20)

Verstehe, du meinst, es war Eifersucht.
:rolleyes: Bleib doch sachlich beim Thema.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(02 Dec 2017, 08:35)

Das bedarf einer kleinen Korrektur.
Nehmen wir den Mindestlohn.
Wärr chats errfuunden? Als prägnantes Wahlkampfthema?
Die Die Linke.
War die Die Linke jemals in einer Regierungskoalition im Bund eingebunden? Nein.
Haben wir seit 2015 den Mindestlohn? Ja
Das Problem für eine Oppositionspartei ist, dass sie durchaus Ideen und Konzepte einbringen kann, dass sie mitarbeiten kann, z.B. bei Reformprojekten, dass die Umsetzung aber in der Regel nicht mit ihrem Namen verbunden wird.

Wie das anteilig auch die Vereinbarungen im Koalitionsvertrag betrifft.
Diese Vereinbarungen werden
- umgesetzt, kommt allen Beteiligten zugute (oder auch zuungute)
- angefangen, verschleppt, wesentlich später umgesetzt als vorgesehen, was der evtl. zu diesem Zeitpunkt nicht mehr mitregierenden Partei nicht angerechnet wird, sondern den zum Zeitpunkt der Umsetzung regierenden Parteien.
- angefangen und nach einer Legislaturperiode liegengelassen.
- nie angefasst

Beispiele für all das bietet die Recherche bezüglich der Punkte des Koalitionsvertrags 2009-2013.

Drum prüfe, wer sich wieder koalitionär an die Union, zusätzlich garniert mit den Grünen, bindet, ob sich nicht doch was Besseres findet.
Das hat die FDP offensichtlich aus Erfahrung klug geworden beherzigt.

Du hast mir die Augen geöffnet. Nicht wer etwas durchsetzt und in Gesetzesform gießt bringt etwas zu Stande, sondern derjenige, der irgendwann einmal die Idee hatte.
So gesehen ist die Opposition mangels richtiger Arbeit der natürliche Nährboden als Ideenschmiede.
Irgendwann in 10 oder 20 Jahren wird auch die FDP sagen können, damals im Jahre Schnee waren wir schon der Meinung...
Hoffentlich werden die Regierenden dann die Einsicht haben die Ideen der FDP aufzugreifen, sie selber wollte ja nicht.
Damit sie rufen können:
"Wer hat´s erfunden?"
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von jorikke »

Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Dec 2017, 12:43)

:rolleyes: Bleib doch sachlich beim Thema.
Bitte entschuldige, wenn aber Begriffe wie "drücken und herzen" politisch sachliche Begriffe sind, dann ist es doch nur sachlich den Oberbegriff zu nennen, der damit umschrieben wird.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(02 Dec 2017, 12:53)

Du hast mir die Augen geöffnet. Nicht wer etwas durchsetzt und in Gesetzesform gießt bringt etwas zu Stande, sondern derjenige, der irgendwann einmal die Idee hatte.
So gesehen ist die Opposition mangels richtiger Arbeit der natürliche Nährboden als Ideenschmiede.
Irgendwann in 10 oder 20 Jahren wird auch die FDP sagen können, damals im Jahre Schnee waren wir schon der Meinung...
Hoffentlich werden die Regierenden dann die Einsicht haben die Ideen der FDP aufzugreifen, sie selber wollte ja nicht.
Damit sie rufen können:
"Wer hat´s erfunden?"
Das kann die FDP in zwei, spätestens vier Jahren sagen, da sich bis dahin innerdeutsch nicht viel bewegen wird, in einer GroKo schon gar nicht. Vielleicht hat die CDU ihr Versagen in den Verhandlungen konstatiert und bearbeitet.
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Misterfritz »

Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Welche Punkte waren es, die die FDP erreichen wollte, aber nicht erreicht hat? (und offensichtl. nicht gerne nennen

Beitrag von Positiv Denkender »

Balsamico hat geschrieben:(26 Nov 2017, 13:36)

.

Ich habe die Vermutung, dass die FDP so ungenügend auf die Frage antworten kann, weshalb sie Jamaika hat scheitern lassen, weil zu den tatsächlichen inhaltlichen Punkten zu stehen, ihr Zustimmung unter den Wähler kosten würde.

Nicola Beer von der FDP hat zum Beispiel, als Cem Özdemir sie recht bedrängt hat mit der Frage bei Maybritt Illner, das Beispiel genannt, dass die FDP in den Sondierungen mehr Flexibilität bezüglich Arbeitszeiten gefordert, aber nicht bekommen hat. Allerdings musste sie schon mehrmals gefragt werden, bis sie damit, rausgerückt hat (und nicht wirklich gewollt hatte ich den Eindruck). Klar, da rollt es auch 95% der Deutschen die Fußnägl auf!!
Gab es in den Sondierungen weitere Punkte bzgl. Rechte von Arbeitnehmern?

Welche derartigen Punkte könnte es noch geben, die die FDP dazu bewegt hat, Jakaika lieber komplett scheitern zu lassen, als regieren zu dürfen? Vielleicht stand sie auch unter Druck von Lobbyisten, die verlangen, dass Waffenlieferungen in den Jemen auf keinen Fall abgebrochen werden dürfen -wozu Jamaika ja geführt hätte. -möglich oder? Was denkt ihr? -Dazu zu stehen könnte sich die FDP auch nicht erlauben.

Die Geschichte mit dem Soli ist ja ein Witz, aber das ist ja das Hauptargument der FDP. Die FDP will den Soli in einer Legislaturperiode weg haben und das Angebot ist, 80% der Bürger bezahlen ihn in der ersten nichtmehr, die restlichen 20% (die reicheren) direkt am Anfang der zweiten nichtmehr. Dass es eine Lüge ist, dass das der Grund sei, ist ja offensichtlich.

Welche inhaltlichen Punkte, die die FDP offensichtlich trotz großer Erklärungsnot nicht gerne öffentlich nennen möchte, sind es dann?

Ich bin gespannt und hoffe, dass in dem Thread eher Punkte aufgezählt werden, als dass gestritten wird.



.
Du erzählst hier aus Insider Quellen ? Oder woher nimmst du deine Weisheiten ? Die Einstellung des Solis war ein Argument ,andere Themen wie
Familiennachzug bei Flüchtlingen ebenfalls ,genau wie Steuersenkungen . Erklärungsnot lag bei den Grünen .Die hatten die wenigsten Wählerstimmen
auf sich vereint aber wollten 100 %ihrer ideologischen Forderungen durchsetzen .Die FDP hatte keine andere Wahl als auszusteigen .
Grünen Blödsinn kann man nicht mittragen .
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