pikant hat geschrieben:(24 Nov 2017, 16:28)
Viele Haueser werden mit Kamaras rund um die Uhr beobachtet und beim Muell die Tonne einfach in den Keller oder woanders hin stellen, wo kein Zugang fuer Unbefugte moeglich.
das machen Millionen so.
Da du sehr wohl weißt, worum es geht und worum es nicht geht, muss ich also davon ausgehen, dass Stasi-Methoden und Psychoterror, der sogar Familienmitglieder von Politikern einschließt, für dich OK ist, oder dass du aus Gruppendruck heraus, aus einer Art falsch verstandener Solidarität, nicht den Mumm hast, klar zu sagen, dass hier eine Grenze überschritten wurde.
Kritik an der Aktion der Gruppe entzündet sich vor allem an der Behauptung des ZPS, den AfD-Politiker vom angemieteten Nachbargrundstück aus seit zehn Monaten zu observieren. Es seien dabei „mehrere aufschlussreiche Dossiers“ entstanden, hieß es seitens der Aktivisten.
„Sippenhaft gibt es nur in totalitären Systemen“
Die Polizei prüft derzeit, ob dabei ein Strafbestand vorliege, wie eine Polizeisprecherin sagte. Bei der Aufforderung, Höcke solle vor dem Denkmal in Berlin oder dem Nachbau auf die Knie fallen und um Vergebung für die deutschen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs bitten, andernfalls werde man die gesammelten Informationen über ihn veröffentlichen, liege der Anfangsverdacht der Nötigung „von Amts wegen“ vor. Bei der mutmaßlichen Beobachtung könne es sich um Nachstellung – also Stalking – handeln. Zudem lägen Hinweise vor, die Künstler hätten eine Drohne über Höckes Haus fliegen lassen. Auch wegen des Verdachts auf Diebstahl werde ermittelt. Höcke habe schon vor längerer Zeit die Entwendung einer Papiertonne von seinem Grundstück angezeigt, so die Sprecherin.
Der Präsident des thüringischen Landtags und der Landesvorsitzende der Jüdischen Gemeinde kritisieren die Aktion:
Thüringens Landtagspräsident Carius verglich die Aktion mit „Zersetzungsmethoden der DDR-Staatssicherheit“. „Aus politischer Ablehnung wird so moralisch kaschierter Psychoterror.“ Auch er selbst lehne die politische Meinung und die Positionen von Höcke ab. Es sei aber ein „unverzichtbares Wesensmerkmal unserer freiheitlichen Demokratie“, dass aller politischen Gegensätze zum Trotz die Privatsphäre von Politikern nicht zum Gegenstand der politischen Auseinandersetzung werde. „Sippenhaft gibt es nur in totalitären Systemen“, kritisierte der CDU-Politiker und forderte von den anderen Landtagsabgeordneten „mehr Solidarität“ mit Höcke.
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Auch der Thüringer Landesvorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Reinhard Schramm, lehnt die Aktion ab. Er bezeichnete sie im Mitteldeutschen Rundfunk als „gut gemeint und schlecht gemacht“. Proteste gegen Höcke könne es geben, „aber nicht vor seinem Privathaus“. Sein Privatleben und seine Familie sollten tabu bleiben, sagte Schramm.
Die Grüninnen sehen das natürlich anders:
Grüne Politiker kritisierten Carius' Äußerungen. „Kunst muss und darf immer diskutiert werden, die Androhung der strafrechtlichen Verfolgung aber ist unzulässig – auch für den Präsidenten des Thüringer Landtags“, sagte Fraktionschef Dirk Adams.