James T. Kirk hat geschrieben:(18 Nov 2017, 22:14)
Ist es denn tatsächlich so, daß Elektros schon insgesamt ökologischer sind als Benziner und Diesel? Ich lese das Gegenteil.
Die lokalen Vorteile sind mir klar, die schätze ich auch, besonders die Geräuscharmut. Aber da macht uns möglicherweise die EU-Kommission bald einen Strich durch die Rechnung.
Selbstverständlich sind sie ökologischer. Aber auch da gilt: das umweltbewussteste Auto ist das, das gar nicht erst produziert wird. Elektrofahrzeuge sind keine eierlegenden Wollmilchsäue, selbst wenn wir zu 100% mit EE fahren würden und sämtliche Bestandteile wiederverwertbar wären. Die EU-Kommission steht in enger Abstimmung mit der UN, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Mit knatternden Mopeds kann man künstliche Schallemissionen nicht gleichsetzen.
Wasserstoff würde auch hervorragend als Speichermedium funktionieren. Der überflüssige Ökostrom aus Spitzenzeiten wird zur Elektrolyse benutzt, um Wasserstoff herzustellen. Möglicherweise ist ein Kompromiß das Richtige bzw. Zweigleisigkeit.
Geht so. Wasserstofftechniken sind heute deutlich besser als vor zehn, 15 Jahren. Aber die Speicherung ist noch immer etwas problematisch, da die Tanks täglich eine kleine Menge Wasserstoff verlieren. Nagel mich nicht auf eine Zahl fest, aber ich habe in Erinnerung, dass es noch immer 2-4% des Inhalts pro Tag sind. Und jeder weitere Energieumwandlungsprozess ist eben auch mit Verlusten verbunden, genau wie der Transport des Energieträgers. Die Vorstellung überschüssigen Stroms ist natürlich schön, so im Sinne von: bevor man's verballert, kann man es auch ineffizient(er) umwandeln und speichern. Sollte man aus meiner Sicht auch tun, aber das muss nicht unbedingt für Fahrzeuge sein, sondern kann auch für Hausstrom, Wärmenetze oder sonstigen Energiebedarf genutzt werden. Pkw, die 23 Stunden herumstehen, eignen sich auch hervorragend als Speichermedium. Da müsste man nur die entsprechenden Infrastrukturen schaffen, was teilweise schon in kleinem Rahmen geschieht.
Also ich lese immer, daß Elektros im Moment noch schlechter abschneiden. Erst mit Verbesserung des Strommixes würden sie reüssieren. Das ist meine Info. Man muß ja die aufwendige Herstellung und Entsorgung des Akkus miteinbeziehen.
Selbst bei 100% Strom aus Kohle und Öl sind sie besser. Dass die Boulevardpresse mal ein paar Klicks durch reißerische Überschriften braucht, ist ja bekannt. Da steht dann im vorletzten Abschnitt, dass man sich bei der gesamten Lebenszeit nur einen Abschnitt herauspickte, den leistungsstärksten Stromer mit einem schwachen Verbrenner verglich und sich bei den Umweltauswirkungen nicht nur auf Abgase beschränkt, sondern dort auch noch auf ein einziges Gas. Das ist für eine ehrliche Analyse und Bewertung von Antriebstechniken ziemlich dünn. Erinnert mich daran, wie durch die Gazetten schoss, dass man am Arbeitsplatz doch einer 20-fach höheren Stickoxidkonzentration ausgesetzt sein dürfe oder dieses "die x größten Schiffe der Welt produzieren soviele Abgase wie y Autos". Völlig unbrauchbar.
Wie laut sind eigentlich Brennstoffzellenautos? Sind die leiser als Benziner, Diesel?
Lässt sich nicht pauschalisieren. Generell ja, da sie ja mit einem Elektromotor laufen und der Umwandlungsprozess gut isolierbar ist.
Benzin und Diesel müssen ja auch transportiert werden. Sicherlich haben Akkus diverse Vorteile, aber ich lese immer wieder, daß bei deren Beurteilung Herstellung und Entsorgung ausgeblendet würden.
Ja, das wiederholen einige Leute oft und gerne. Ist mir auch auch oft gefallen. Das geht so in die Kategorie "Die EU-Kommission ist von niemandem gewählt worden!!!" und hat mit dem Stand der Technik aber wirklich nicht viel zu tun. Problematisch ist natürlich der Arbeits- und Umweltschutz in einigen Ländern für benötigte Materialien, aber a) nutzen wir sie in zig Bereichen ohne Bedenken, b) sind Alternativen möglich (aber halt ein wenig teurer) und c) sieht's bei Benzin und Diesel nicht besser aus.