Jamaika: Die neue Bundesregierung

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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 10:54)

Kommt darauf an, wie hoch der Leidensdruck durch die Pendelei anwächst. Ich kann's nur wiederholen: Grenzwerte sind sinnvoll; man muß auch etwas tun, damit sie sinnvoll eingehalten werden. Aber sie rechtfertigen keine harten Maßnahmen wie "Schlagbaum 'runter!" Das sieht anders aus, wenn wir mit Folgeerkrankungen zu kämpfen haben... siehe oben: Leidensdruck.

Ich meine auch ziemlich hartnäckig, daß wir unseren derzeitigen Lebensstil nicht unbegrenzt weiter fortschreiben dürfen, weil das katastrophale Ende klar ab zu sehen ist. Aus meiner Sicht ist es die Aufgabe der Politik, diese Einsicht zu vermitteln und weitsichtig gegen zu steuern, über die Flächennutzungspläne, Fortentwicklung von Arbeitsplätzen, Fördermaßnahmen, schrittweise Rücknahme von Förderungsmaßnahmen, um den Pendlerwahnsinn ein zu dämmen. Denn ob mit Verbrennungsmotor, elektrisch, mit Wasserstoff oder mit dem Fahrrad ( ;) )... der Wahnsinn wurde kultiviert, und man muß diesen Wildwuchs beschneiden... sonst wird's ungemütlich.
Man wird auf absehbare Zeit keine Stadt ohne Menschen haben können, auch keine ohne Bewegung und Transport. Ebenso wenig kann der Autobau unmittelbar vor jeder Haustür erfolgen, in jedem Dorf oder Gehöft. Wir bleiben bei dem Beispiel Stuttgart und Ba-Wü, wo für Hunderttausende der Automobilbau eben keine Frage des Lebensstils ist, sondern der puren Existenz.
Der Biologe, der im dünn besiedelten Mato Crosso Brasiliens eine seltene Pflanzenart erforscht, mag freilich ganz andere Probleme haben.

Kretschmann sagt, wir brauchen den Diesel, der heute sauber ist und die beste Verbrennung aufweist. Er erwähnt eigens in einer Presseerklärung, dass er sich selbst einen Diesel zugelegt hat.
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yogi61
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von yogi61 »

Kretschmann ist 69 Jahre und auf dem Weg zum Greise. Für die notwendigen politischen Weichenstellungen in diesem Land ist seine Meinung irrelevant, er wird die Verfehlungen auch nicht mehr ausbaden müssen.
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jorikke
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von jorikke »

H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 10:38)

Mir ist schon klar, daß Menschen ihren kleinen Alltag möglichst ungestört von den Folgen ihres Tuns leben möchten. Wenn jedoch unabweisbar steigende Folgeerkrankungen um sich greifen, dann ist endgültig Schluß mit lustig. Und da gibt es viele Ansatzpunkte durch Fehlernährung, Bewegungsmangel, Bildungsmängel... nicht nur den alltäglichen Pendlerwahnsinn.

Als Nordlicht kann ich nicht gut die Lebensbedingungen "im Ländle" bewerten... wobei ich nicht wohlgefüllte Bankkonten meine, sondern hohe Lebenserwartungen, funktionierende Familiensolidarität.

So lange das in Ordnung ist und erkennbar in Ordnung bleibt, gibt es keine Gründe für harte Gegenmaßnahmen. Aber eine weitsichtige Planung und Förderung sollte eine grüne Handschrift tragen, denn ich kann mir kein gutes Leben vorstellen, wenn unsere Landschaft leergeräumt und leblos zugebaut wird.
Dann will ich einem Nordlicht mal etwas auf die Sprünge helfen.
Wohlgefüllte Bankkonten und hohe Lebenserwartung braucht man bei den Schwaben nicht zu trennen.
Neben den Bankkonten ist Stuttgart auch bei der Lebenserwartung Spitze.
Gemeinsam mit Bonn teilt man sich den ersten Platz in Deutschland.
In keiner anderen Stadt wird man älter.
Damit sie das nicht wieder missverstehen, ich bin absolut für Maßnahmen, die mithelfen die Luft in Stuttgart zu verbessern.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

yogi61 hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:04)

In diesem Land werden "Schlagbäume" durch die Gerichte aufgestellt und das ist auch gut so.
Es gibt allerdings auch die Gewaltenteilung und die Legislative. Es wird also nichts daran vorbei führen, einen politischen Willen zu deklarieren und die Gestaltung zu verantworten. Ein bloßes "Gott will es" wird nicht ausreichen. Dies sei speziell an die Adresse der Neo-Romantiker so gesagt.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von yogi61 »

Die Europa-Abgeordnete Helga Trüpel warnt ihre Partei vor Neuwahlen.

"Wenn das Verhandlungsergebnis gut genug ist, sollten wir es machen." und
Wenn Merkel das nicht hinkriegt, dann ist sie weg. Und dann kommt dieser rechte, schwule Jens Spahn vielleicht. Daran habe ich nun gar kein Interesse“

https://www.weser-kurier.de/bremen/brem ... 67964.html
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von yogi61 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:22)

Es gibt allerdings auch die Gewaltenteilung und die Legislative. Es wird also nichts daran vorbei führen, einen politischen Willen zu deklarieren und die Gestaltung zu verantworten. Ein bloßes "Gott will es" wird nicht ausreichen. Dies sei speziell an die Adresse der Neo-Romantiker so gesagt.
Ja, gerade weil es die Gewaltenteilung gibt, werden die Gerichte bei einer Gesundheitsgefährdung einschreiten müssen, da hat die Politik dann zum Glück nichts zu melden. Die Kurzsichtigkeit der deutschen Autobauer und ihre Junkies schreit schon zum Himmel, aber die Manager die jetzt die Fehlentscheidungen treffen und mit Betrügereien agieren haben eben nur das "Jetzt" im Kopf und das reicht ihnen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:12)

Man wird auf absehbare Zeit keine Stadt ohne Menschen haben können, auch keine ohne Bewegung und Transport. Ebenso wenig kann der Autobau unmittelbar vor jeder Haustür erfolgen, in jedem Dorf oder Gehöft. Wir bleiben bei dem Beispiel Stuttgart und Ba-Wü, wo für Hunderttausende der Automobilbau eben keine Frage des Lebensstils ist, sondern der puren Existenz.
Der Biologe, der im dünn besiedelten Mato Crosso Brasiliens eine seltene Pflanzenart erforscht, mag freilich ganz andere Probleme haben.

Kretschmann sagt, wir brauchen den Diesel, der heute sauber ist und die beste Verbrennung aufweist. Er erwähnt eigens in einer Presseerklärung, dass er sich selbst einen Diesel zugelegt hat.
Jetzt driften Sie aus meiner Sicht ins Unsinnige ab. Unser derzeitiger Lebensstil hat keine lange Zukunft, einmal ganz unabhängig davon, was MP Kretschmann nun heute oder gestern gesagt und gemacht hat.

Deshalb ist es sinnvoll, eine nachhaltige Zukunft zu überlegen und zu planen. Die Aufgabe kann kein Endverbraucher unseren Politikern abnehmen. Wenn Herrn Kretschmer & Cie. nichts dazu einfallen will, außer "weiter so", dann wäre er aus meiner Sicht eine gefährliche Fehlbesetzung. Es geht nicht darum, hier und heute alles Mögliche auf den Kopf zu stellen... schon wegen denkbarer katastrophaler Fehlentscheidungen nicht zu empfehlen. Aber regieren, ohne einen Plan "BaWü 2030 und 2050" zu entwickeln... das wäre denn doch unverantwortlich.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

yogi61 hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:16)

Kretschmann ist 69 Jahre und auf dem Weg zum Greise. Für die notwendigen politischen Weichenstellungen in diesem Land ist seine Meinung irrelevant, er wird die Verfehlungen auch nicht mehr ausbaden müssen.
Der Kretschmer ist aber gewählt worden und er hat sich die Technik offenbar von Fachleuten erklären lassen.

Politik hat ja häufig damit zu tun, die Menschen auch irgendwie mitnehmen zu müssen. Es genügt da nicht, sich das Bild einer selten Pflanze an die Wand zu hängen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von yogi61 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:27)

Der Kretschmer ist aber gewählt worden und er hat sich die Technik offenbar von Fachleuten erklären lassen.

Politik hat ja häufig damit zu tun, die Menschen auch irgendwie mitnehmen zu müssen. Es genügt da nicht, sich das Bild einer selten Pflanze an die Wand zu hängen.
Diese Phrasen ändern ja nichts daran, dass Herr Kretschmann nicht die Zukunft ist.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

jorikke hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:18)

Dann will ich einem Nordlicht mal etwas auf die Sprünge helfen.
Wohlgefüllte Bankkonten und hohe Lebenserwartung braucht man bei den Schwaben nicht zu trennen.
Neben den Bankkonten ist Stuttgart auch bei der Lebenserwartung Spitze.
Gemeinsam mit Bonn teilt man sich den ersten Platz in Deutschland.
In keiner anderen Stadt wird man älter.
Damit sie das nicht wieder missverstehen, ich bin absolut für Maßnahmen, die mithelfen die Luft in Stuttgart zu verbessern.
Unter so guten Randbedingungen für unser Alltagsleben gibt es doch gar keinen zwingenden Grund, die Mitbürger mit schmerzhaften Maßnahmen zu quälen! Und richtig: Eine sinnvolle Zukunftsplanung muß auch betrieben werden, siehe Luft und Wasser und Boden.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:27)

Jetzt driften Sie aus meiner Sicht ins Unsinnige ab. Unser derzeitiger Lebensstil hat keine lange Zukunft, einmal ganz unabhängig davon, was MP Kretschmann nun heute oder gestern gesagt und gemacht hat.

Deshalb ist es sinnvoll, eine nachhaltige Zukunft zu überlegen und zu planen. Die Aufgabe kann kein Endverbraucher unseren Politikern abnehmen. Wenn Herrn Kretschmer & Cie. nichts dazu einfallen will, außer "weiter so", dann wäre er aus meiner Sicht eine gefährliche Fehlbesetzung. Es geht nicht darum, hier und heute alles Mögliche auf den Kopf zu stellen... schon wegen denkbarer katastrophaler Fehlentscheidungen nicht zu empfehlen. Aber regieren, ohne einen Plan "BaWü 2030 und 2050" zu entwickeln... das wäre denn doch unverantwortlich.
Kretschmann ist auch für Klimaschutz, hält es sogar für eine zentrale Menschheitsfrage.
Er hält nur nichts von einem Plan 2030, der technisch nicht umsetzbar ist. Er hält deshalb den Pflanzenschützer Hofreiter für unzumutbar. Etwas, was nicht machbar ist, ist nicht zu machen. Dies muss man in grünen Kreisen gesondert erklären.

Kretschmann ist im übrigen bei weitem nicht der einzige, der einen Schraubenschlüssel im Mund hat.
Nach dem Dieselskandal fordern Politiker den schnellen Umstieg auf Elektroautos. Doch die Modelle sind nicht alltagstauglich - und schon gar nicht umweltfreundlich.
http://www.spiegel.de/spiegel/elektroau ... 63493.html
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

yogi61 hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:29)

Diese Phrasen ändern ja nichts daran, dass Herr Kretschmann nicht die Zukunft ist.
Dann wird ein anderer gewählt, der Hunderttausende nicht einfach ignorieren kann.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

yogi61 hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:29)

Diese Phrasen ändern ja nichts daran, dass Herr Kretschmann nicht die Zukunft ist.
Die sogenannte 2. Reihe der DIE GRÜNEN hat in BaWü auch schon ein Profil entwickelt; die 2. Reihe steht, wenn die 1. Reihe sich zurück zieht. Will sagen: Mit MP Kretschmann im Ruhestand ist nicht unbedingt das Ende der grünen Regierungsführung in BaWü erreicht.

Vor allem müssen wir doch zur Kenntnis nehmen, daß die Menschen in BaWü ihren Frieden mit den DIE GRÜNEN gemacht haben. Die Überraschung: Menschenfresser sind das ja doch nicht!
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:35)

Kretschmann ist auch für Klimaschutz, hält es sogar für eine zentrale Menschheitsfrage.
Er hält nur nichts von einem Plan 2030, der technisch nicht umsetzbar ist. Er hält deshalb den Pflanzenschützer Hofreiter für unzumutbar. Etwas, was nicht machbar ist, ist nicht zu machen. Dies muss man in grünen Kreisen gesondert erklären.

Kretschmann ist im übrigen bei weitem nicht der einzige, der einen Schraubenschlüssel im Mund hat.
http://www.spiegel.de/spiegel/elektroau ... 63493.html
Die Frage bleibt eigentlich unverändert: Hat MP Kretschmner einen Plan "BaWü 2030 und 2050", in dessen Sinn vorsichtig die Weichen zu stellen sind, oder hat er keinen Plan? Und wenn er keinen Plan hat, dann ist er eine gefährliche Fehlbesetzung.

Mit Herrn Hofreiter kann man sich immerhin über seinen Plan sachlich streiten, ihn vielleicht sogar so verändern, daß er gängig wird. Worüber streiten sich MP Kretschmer & Cie.? Nur Tagesgeschäft... das ist zu wenig!
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Wähler »

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 77536.html
Spiegel 11. November 2017 Trotz mancher Fortschritte: Von einem Durchbruch sind die Jamaika-Sondierungsgespräche weit entfernt
Trotz der Differenzen führt an der Bildung einer Jamaikakoalition nach Einschätzung von Politikwissenschaftlern kein Weg vorbei. "Ein Scheitern von Jamaika halte ich für sehr unwahrscheinlich", sagte der Politologe Ulrich von Alemann der "Heilbronner Stimme". Die deutschen Parteien seien "durch die Bank, außer die AfD vielleicht, sehr staatstragend. Sie wissen genau um ihre Verantwortung und dass es im Augenblick keine Alternative zu Jamaika gibt."
Auch der Politikwissenschaftler Dieter Roth, Gründer der Forschungsgruppe Wahlen, rechnet fest mit einer schwarz-gelb-grünen Regierungsbildung. "Union, Grüne und FDP sind zu dieser Koalition verdammt. Frau Merkel wird das durchsetzen", sagte Roth bei einer Veranstaltung der "Rhein-Neckar-Zeitung".
Es gilt also, bis Freitag abzuwarten, was die Parteispitzen ausklüngeln werden.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von jorikke »

H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:33)

Unter so guten Randbedingungen für unser Alltagsleben gibt es doch gar keinen zwingenden Grund, die Mitbürger mit schmerzhaften Maßnahmen zu quälen! Und richtig: Eine sinnvolle Zukunftsplanung muß auch betrieben werden, siehe Luft und Wasser und Boden.
Sehr gute Einstellung. Eine gute Argumentation wird dazu beitragen. Ein Thema ernsthaft zu diskutieren ist allemal besser als Katastrophen Szenarien und Schlagwörter.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 10:38)

Mir ist schon klar, daß Menschen ihren kleinen Alltag möglichst ungestört von den Folgen ihres Tuns leben möchten. Wenn jedoch unabweisbar steigende Folgeerkrankungen um sich greifen, dann ist endgültig Schluß mit lustig. Und da gibt es viele Ansatzpunkte durch Fehlernährung, Bewegungsmangel, Bildungsmängel... nicht nur den alltäglichen Pendlerwahnsinn.

Als Nordlicht kann ich nicht gut die Lebensbedingungen "im Ländle" bewerten... wobei ich nicht wohlgefüllte Bankkonten meine, sondern hohe Lebenserwartungen, funktionierende Familiensolidarität.

So lange das in Ordnung ist und erkennbar in Ordnung bleibt, gibt es keine Gründe für harte Gegenmaßnahmen. Aber eine weitsichtige Planung und Förderung sollte eine grüne Handschrift tragen, denn ich kann mir kein gutes Leben vorstellen, wenn unsere Landschaft leergeräumt und leblos zugebaut wird.
Ich würde dem Bürger per se nicht unterstellen, dass er generell Veränderungen misstrauisch oder ablehnend gegenüber steht. Er wird sich aber fragen, wie sich gravierende Veränderungen auf sein Leben, von Familie über Beruf bis Freizeit, auswirken. Dabei rede ich nicht von der Biotonne, sondern von Verkehr und Energie und Steuern.

Da kann ich eine gewisse Renitenz gegen umwälzende Veränderungen durchaus nachvollziehen, weil diese Ängste hervorrufen. Ängste, die eine Jamaika Koalition ggfls. zeitgleich nehmen muss, oder sie treibt den extremen Rändern Wähler zu.

Als ein kleines Beispiel sei hier der Soli genannt. Für den einen Bürger sind die anfallenden Beträge irrelevant, die versäuft er nebenbei, für den anderen sind sie per anno gerechnet in Kombination mit steigenden Energiekosten, anderen laufenden Haushaltskosten, Transportkosten und geplanten Neuanschaffungen relevant.

Ein wesentlich umfassenderes Thema ist Verkehr und wie er sich zukünftig gestalten soll, oder nach Regierungsvorgabe gestalten soll. Da wird jede umfassende Veränderung gravierende Folgen für Berufs- und Privatleben haben. Bisher kann ich keinen Ansatz erkennen, dem Bürger seine berechtigten Ängste zu nehmen und ihn mitzunehmen. Insofern bin ich auf die Koalitionsvertrag, so es eine Jamaika Koalition geben wird, ausgesprochen gespannt. Denn mit den dort vertraglich festgelegten Themen zur Bearbeitung wird sich ein zukünftiger Verkehrsminister beschäftigen müssen und dabei ist es unerheblich, ob dieser schwarz, gelb oder grün ist, er muss die gemeinsam beschlossenen Änderungen “an den Mann“ bringen.

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:45)

Die Frage bleibt eigentlich unverändert: Hat MP Kretschmner einen Plan "BaWü 2030 und 2050", in dessen Sinn vorsichtig die Weichen zu stellen sind, oder hat er keinen Plan? Und wenn er keinen Plan hat, dann ist er eine gefährliche Fehlbesetzung.

Mit Herrn Hofreiter kann man sich immerhin über seinen Plan sachlich streiten, ihn vielleicht sogar so verändern, daß er gängig wird. Worüber streiten sich MP Kretschmer & Cie.? Nur Tagesgeschäft... das ist zu wenig!
Nun, ein Plan ist vor allem ein Plan, ob "Agenda 2010" oder "Klima 2020" bis "2050". Ob es funktioniert oder zu zahlreichen Verwerfungen führt, ist eine andere Frage.
Das Auto der Zukunft hat auch keinen Tankstutzen. Es zieht seine Nahrung aus einem Kabel. Und das geht etwa so schnell wie die Befüllung eines Kanisters mit einer Arztspritze.
http://www.spiegel.de/spiegel/elektroau ... 63493.html

Wie so etwas just Kretschmann ändern will? Das weiß ich auch nicht.

Forscher rechnen vor, dass für eine Million E-Autos rund 70.000 Ladepunkte nötig wären, derzeit gibt es aber nur 18.000. Das Plandatum 2030 ist strittig, so viel lässt sich jedenfalls sagen. Das ist ein bißchen so wie mit Seehofers Zahl von der Obergrenze, die nun ein Richtwert ist. Man hat Plan und Zahl, weiß aber nicht, was es bedeutet.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von yogi61 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:38)

Dann wird ein anderer gewählt, der Hunderttausende nicht einfach ignorieren kann.

Ganz so blöd sind die meisten Menschen ja nun nicht. Es geht ja nur noch um ein Herauszögern und das hat eben fatale Folgen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

yogi61 hat geschrieben:(12 Nov 2017, 12:04)

Ganz so blöd sind die meisten Menschen ja nun nicht. Es geht ja nur noch um ein Herauszögern und das hat eben fatale Folgen.
Du meinst, die Baden-Württemberger würden statt Kretschmann jemand anderen wählen, der ungefähr das Gegenteil vertritt, weil sie ja nicht blöd sind.
Hm, das klingt nach einem durchdachten, wenngleich fast spitzfindigen Konzept.

Und was genau soll nicht herausgezögert werden, die Benennung eines Fixdatums, die Machbarkeit einer Technologie oder eine "Schlagbaum"-Politik? Das ist ja alles unklar, selbst ob das E-Auto in Massen überhaupt umweltfreundlich wäre. Das einzige, was zur Diskussion auf dem Tisch liegt, ist ein Datum.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:55)


...

Da kann ich eine gewisse Renitenz gegen umwälzende Veränderungen durchaus nachvollziehen, weil diese Ängste hervorrufen. Ängste, die eine Jamaika Koalition ggfls. zeitgleich nehmen muss, oder sie treibt den extremen Rändern Wähler zu.

Als ein kleines Beispiel sei hier der Soli genannt. Für den einen Bürger sind die anfallenden Beträge irrelevant, die versäuft er nebenbei, für den anderen sind sie per anno gerechnet in Kombination mit steigenden Energiekosten, anderen laufenden Haushaltskosten, Transportkosten und geplanten Neuanschaffungen relevant.

Ein wesentlich umfassenderes Thema ist Verkehr und wie er sich zukünftig gestalten soll, oder nach Regierungsvorgabe gestalten soll. Da wird jede umfassende Veränderung gravierende Folgen für Berufs- und Privatleben haben. Bisher kann ich keinen Ansatz erkennen, dem Bürger seine berechtigten Ängste zu nehmen und ihn mitzunehmen. Insofern bin ich auf die Koalitionsvertrag, so es eine Jamaika Koalition geben wird, ausgesprochen gespannt. Denn mit den dort vertraglich festgelegten Themen zur Bearbeitung wird sich ein zukünftiger Verkehrsminister beschäftigen müssen und dabei ist es unerheblich, ob dieser schwarz, gelb oder grün ist, er muss die gemeinsam beschlossenen Änderungen “an den Mann“ bringen.

Aus meiner Sicht wird die künftige Bundesregierung sich sehr wesentlich mit der Weiterentwicklung der EU zu befassen haben. Denn das Funktionieren dieser Staatengemeinschaft und ihre Weiterentwicklung zu einer europäischen Föderation wird für unser Land wenigstens genau so entscheidend sein wie eine erfolgreiche Umstellung unserer Arbeitswelt und unserer Lebensgewohnheiten.

Zum Soli fällt mir nur ein, daß wir damit die Kosten der deutschen Einheit erträglich machen wollten. Inzwischen beginnen Politiker darüber nach zu denken, daß auch andere Landesteile Förderung bräuchten. Tja, ich meine, daß der Soli sofort und vollständig abgeschafft werden muß. Es gibt genügend viele fromme Wünsche, für die man mit gleichem Recht noch einige Solis erheben könnte. Angeblich ist die "Staatsquote" inzwischen bei 55% unserer Einkommen angelangt. Das reicht jetzt aber wirklich!

Inzwischen ist mir aufgefallen, daß das Thema "Verkehr" sich auf den Welterfolg des Elektroautos verengt. Aber man muß weiter denken als "nur" bis zu CO2, Feinstaub und Stickoxyd. Daß Menschen ein Viertel bis ein Drittel ihrer aktiven Zeit in Blechbüchsen zubringen, um irgendwo eine bezahlte Arbeit zu verrichten, das ist doch eine Entartung der Wirtschafts- und Lebensweise, die so nicht immer weiter gehen kann. Da stehen Änderungen unserer Flächennutzung an, die zugleich das Potential der Energieeinsparung (Neubauten, kürzere Wegstrecken) erschließen. In Ballungsgebieten könnten Fahrräder auf Fahrradtrassen und Busse einen großen Teil des Individualverkehrs übernehmen. Auf dem Weg dahin könnte man beginnen, diese Verkehrswege und Wohngebiete und Arbeitsstätten zu gestalten, wo sie schon gleich einen Nutzen stiften, aber immer mit dem Blick auf kommende Planungsschritte.

Wir alle hoffen doch auf zündende Lösungen für unsere bekannten Probleme. Da sollte es eher überraschen, wenn es keine Planungsfehler mehr geben sollte, weil neue Entwicklungen und Bedürfnisse geänderte Lösungen nach sich ziehen.

Nur so ganz ohne Planung, das darf man heute keiner Bundesregierung mehr durchgehen lassen. Unter diesem Blickwinkel halte ich DIE GRÜNEN für einen Gewinn.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Kanzlerin hält es nicht für realistisch, dass es bis 2020 eine Million E-Autos gebe.

Zum andern ist die CO2-Belastung eines Elektromotors in der Bilanz größer als die eines kleinen Mittelklassewagen mit Benzin oder Dieselantrieb. Das liegt vor allem an der unglaublich energieintensiven Produktion der ultraschweren Akkus.

Diese Technologie ist schlicht unausgereift, nötige Ladestationen sind nicht da und deshalb sind E-Autos auch schwerfällig am Markt - trotz staatlicher Subvention ist die Nachfrage äußerst bescheiden.

Die Vernarrtheit in die Jahreszahl 2030 ergibt nicht wirklich Sinn, sie entspricht einem Mythos wie dem vom Heiligen Gral.
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am So 12. Nov 2017, 13:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 12:52)

Aus meiner Sicht wird die künftige Bundesregierung sich sehr wesentlich mit der Weiterentwicklung der EU zu befassen haben. Denn das Funktionieren dieser Staatengemeinschaft und ihre Weiterentwicklung zu einer europäischen Föderation wird für unser Land wenigstens genau so entscheidend sein wie eine erfolgreiche Umstellung unserer Arbeitswelt und unserer Lebensgewohnheiten.

Zum Soli fällt mir nur ein, daß wir damit die Kosten der deutschen Einheit erträglich machen wollten. Inzwischen beginnen Politiker darüber nach zu denken, daß auch andere Landesteile Förderung bräuchten. Tja, ich meine, daß der Soli sofort und vollständig abgeschafft werden muß. Es gibt genügend viele fromme Wünsche, für die man mit gleichem Recht noch einige Solis erheben könnte. Angeblich ist die "Staatsquote" inzwischen bei 55% unserer Einkommen angelangt. Das reicht jetzt aber wirklich!

Inzwischen ist mir aufgefallen, daß das Thema "Verkehr" sich auf den Welterfolg des Elektroautos verengt. Aber man muß weiter denken als "nur" bis zu CO2, Feinstaub und Stickoxyd. Daß Menschen ein Viertel bis ein Drittel ihrer aktiven Zeit in Blechbüchsen zubringen, um irgendwo eine bezahlte Arbeit zu verrichten, das ist doch eine Entartung der Wirtschafts- und Lebensweise, die so nicht immer weiter gehen kann. Da stehen Änderungen unserer Flächennutzung an, die zugleich das Potential der Energieeinsparung (Neubauten, kürzere Wegstrecken) erschließen. In Ballungsgebieten könnten Fahrräder auf Fahrradtrassen und Busse einen großen Teil des Individualverkehrs übernehmen. Auf dem Weg dahin könnte man beginnen, diese Verkehrswege und Wohngebiete und Arbeitsstätten zu gestalten, wo sie schon gleich einen Nutzen stiften, aber immer mit dem Blick auf kommende Planungsschritte.

Wir alle hoffen doch auf zündende Lösungen für unsere bekannten Probleme. Da sollte es eher überraschen, wenn es keine Planungsfehler mehr geben sollte, weil neue Entwicklungen und Bedürfnisse geänderte Lösungen nach sich ziehen.

Nur so ganz ohne Planung, das darf man heute keiner Bundesregierung mehr durchgehen lassen. Unter diesem Blickwinkel halte ich DIE GRÜNEN für einen Gewinn.
Bis auf den letzten Satz ;) unterschreibe ich jeden Ihrer Gedanken zur zukünftigen Gestaltung Deutschlands und Europas. Auch wenn ich bezüglich der Arbeitswege anteilig eher auf Digitalisierung, als aufs Fahrrad setze. Home office ist das Modell der Zukunft.
Mit Interesse sehe ich auch die Entwicklung der Lufttaxen, wie sie UberAir und der NASA vorschweben. Um auf das eigene Auto verzichten zu können, müssten flächendeckende Konzepte für die Landbevölkerung angeboten werden, das ist meines Erachtens in der momentanen Gestaltung nicht darzustellen, sprich finanzierbar.

Meines Erachtens läuft die Planung längst, bedauerlicherweise im Ausland zurzeit wesentlich zukunftsorientierter, als im Inland. Es ist eher die Politik, die in kleinen Schritten hinterhertrippelt, siehe E-Auto und Grüne. Den großen Wurf wird man mit Jamaika nicht darstellen können, aber ich wäre schon zufrieden, wenn weitaus mehr Gelder in Subventionen von Wissenschaft und Technik fließen als bisher.

Was die EU betrifft setze ich auf die Anregungen durch Macron. Wenn man sich vom Standpunkt der ausschließlichen Fokussierung auf einen Hilfefond löst, zeigen sich bemerkenswerte Denkansätze bezüglich der Gestaltung einer zukünftigen EU.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Nov 2017, 09:32)

Nun, wenn Nichtstun die Erwartung ist, wäre das eine Option. Der Verzicht auf Fahrverbote und Enteignungen wäre halt wichtig. Aber ist das verlässlich, dass ein grüner Verkehrsminister nichts tun würde?
Ressorts, in denen es einfach etwas zu verteilen gibt, wären doch vermutlich angenehmer.
Fürs Nichtstun empfiehlt sich wie gesagt jemand von der CSU. Das hatten wir jetzt die letzten 8 Jahre, weitere 4 Jahre davon brauche ich ehrlich gesagt nicht.

Die Vorstellung, dass eine Regierung aus Union, FDP und Grünen auf die Idee kommen könnte, irgendjemanden zu enteignen, verbuche ich mal unter Realsatire. Aber was wäre der Deutsche ohne seine Ängste, nicht wahr?
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Nov 2017, 13:27)

Die Kanzlerin hält es nicht für realistisch, dass es bis 2020 eine Million E-Autos gebe.

Zum andern ist die CO2-Belastung eines Elektromotors in der Bilanz größer als das eines kleinen Mittelklassewagen mit Benzin oder Dieselantrieb. Das liegt vor allem an der unglaublich energieintensiven Produktion der ultraschweren Akkus.

Diese Technologie ist schlicht unausgereift, nötige Ladestationen sind nicht da und deshalb sind E-Autos auch schwerfällig am Markt - trotz staatlicher Subvention ist die Nachfrage äußerst bescheiden.

Die Vernarrtheit in die Jahreszahl 2030 ergibt nicht wirklich Sinn, sie entspricht einem Mythos wie dem vom Heiligen Gral.
Ihre Zahl zweifele ich an; vor Tagen gab es morgens im Deutschlandfunk einen Technologiekenner, der die CO2-Bilanz eines Elektrofahrzeugs von der Wiege bis zur Bahre auf 40% gegenüber einem Kleinwagen mit Verbrennungsmotor über dessen Herstellung, Betrieb und Verschrottung abgeschätzt hat. Um 10% will ich da nicht streiten; 100% Fehleinschätzung, das wäre dann schon arg!

Aber wir sind uns einig, daß derzeitige Elektrofahrzeuge bestenfalls eine Nische im Transportbedarf zufriedenstellend ausfüllen können. Da tut sich ja auch etwas bei Zustellern und Stadtfahrzeugen.
Mit der notwendigen Infrastruktur spielen Staat und Hersteller nun Henne und Ei... wer also zuerst?

Dennoch müssen wir fördernd und fordernd auf ein Zieldatum zuarbeiten nach dem Grundsatz: Das wäre unser Leben, wenn wir auf der Grundlage heutiger Erkenntnisse unsere Zukunft zu gestalten hätten. Dann kann die Sache ja nur besser werden.

CO2-Lawinen und Stickoxyde und Feinstaub dürfen keine systematische Zukunft mehr haben.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(12 Nov 2017, 13:40)

Fürs Nichtstun empfiehlt sich wie gesagt jemand von der CSU. Das hatten wir jetzt die letzten 8 Jahre, weitere 4 Jahre davon brauche ich ehrlich gesagt nicht.

Die Vorstellung, dass eine Regierung aus Union, FDP und Grünen auf die Idee kommen könnte, irgendjemanden zu enteignen, verbuche ich mal unter Realsatire. Aber was wäre der Deutsche ohne seine Ängste, nicht wahr?
Natürlich soll das Verkehrsministerium irgendwas machen. Halt möglichst etwas Sinnvolles und nicht zu Lasten der Pendler.

Die Sorge vor Enteignung trifft vor allem die Geringverdiener und Leute mit Familie und mittlerem Einkommen, weshalb sich auch ein Gewerkschafter in dieser Richtung äußerte:
IG-Metall-Chef Jörg Hofmann sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Hunderttausende Verbraucher werden durch Fahrverbote um den Wert ihres Fahrzeuges betrogen, das heißt Hunderttausende Menschen werden kalt enteignet."
http://www.huffingtonpost.de/2017/07/29 ... 28290.html
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 13:45)

Ihre Zahl zweifele ich an; vor Tagen gab es morgens im Deutschlandfunk einen Technologiekenner, der die CO2-Bilanz eines Elektrofahrzeugs von der Wiege bis zur Bahre auf 40% gegenüber einem Kleinwagen mit Verbrennungsmotor über dessen Herstellung, Betrieb und Verschrottung abgeschätzt hat. Um 10% will ich da nicht streiten; 100% Fehleinschätzung, das wäre dann schon arg!

Aber wir sind uns einig, daß derzeitige Elektrofahrzeuge bestenfalls eine Nische im Transportbedarf zufriedenstellend ausfüllen können. Da tut sich ja auch etwas bei Zustellern und Stadtfahrzeugen.
Mit der notwendigen Infrastruktur spielen Staat und Hersteller nun Henne und Ei... wer also zuerst?

Dennoch müssen wir fördernd und fordernd auf ein Zieldatum zuarbeiten nach dem Grundsatz: Das wäre unser Leben, wenn wir auf der Grundlage heutiger Erkenntnisse unsere Zukunft zu gestalten hätten. Dann kann die Sache ja nur besser werden.

CO2-Lawinen und Stickoxyde und Feinstaub dürfen keine systematische Zukunft mehr haben.
...Sie und Ihr nächtlicher Hörfunk. ;) Welche Zahl wurde denn genannt ?
Ja, das ist tatsächlich so, sagt Lars Mönch vom Umweltbundesamt: "Jetzt im Moment gehen wir davon aus, dass hinsichtlich der reinen CO2-Emission pro Kilometer die Elektromobilität etwa so gut ist wie sparsame Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren."
https://www.mdr.de/nachrichten/wirtscha ... os100.html
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Nov 2017, 09:56)

Kretschmann hält Endtermine für Schwachsinn und kaufte sich erst neulich selbst einen Diesel.

Im Bundesland Ba-Wü sind Mercedes-Benz und Porsche beheimatet, rund 219.000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt damit zusammen.
„Quoten und Grenzwerte sind immer gute Instrumente, aber zeitliche Begrenzungen sind das radikalste Instrument, das wir haben. Sinnvoll ist das überhaupt nur bei Technologien, deren Ende absehbar ist“, sagte Kretschmann der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.).

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 88546.html

Recht hat er, der Kretschmann, mit zeitlicher Begrenzung in einer Größenordnung, wie sie der Verbrennungsmotor darstellt, stellt man sich eher technologischem Fortschritt in den Weg.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:40)

Die sogenannte 2. Reihe der DIE GRÜNEN hat in BaWü auch schon ein Profil entwickelt; die 2. Reihe steht, wenn die 1. Reihe sich zurück zieht. Will sagen: Mit MP Kretschmann im Ruhestand ist nicht unbedingt das Ende der grünen Regierungsführung in BaWü erreicht.

Vor allem müssen wir doch zur Kenntnis nehmen, daß die Menschen in BaWü ihren Frieden mit den DIE GRÜNEN gemacht haben. Die Überraschung: Menschenfresser sind das ja doch nicht!
Das kann sich rasch ändern, wenn man das arbeitende Proletariat mit einer Schlagbaum-Politik von den Städten und ihren Werkstätten aussperrt. ;)

Politik kann man nicht gegen die Menschen machen, nur mit ihnen. Kretschmann ist einer von jenen, die das wissen. Er will für seine Partei sogar mehr als 8 % im Bund erreichen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Nov 2017, 14:23)

...Sie und Ihr nächtlicher Hörfunk. ;) Welche Zahl wurde denn genannt ?

https://www.mdr.de/nachrichten/wirtscha ... os100.html
Der Forscher gab sogar mehrere Zahlen an. Darunter derzeitig 30% elektrische Energie aus erneuerbaren Energien und natürlich (!) auch 100% aus erneuerbaren.

Und dann holte er aus von der Rohstoffgewinnung über die Verhüttung und Fertigung, den Betrieb des Fahrzeugs, 10 Jahre Batterielebensdauer, 20 Jahre Fahrzeuglebensdauer. (Behandeln Sie also Ihren Verbrenner gut, sonst wird das teuer :) ) Ich meine, daß dieser Mann sich in der Sache sehr bemüht hat.

Dabei kam heraus: 40% bei 100% erneuerbaren Energien, 60% bei 30% erneuerbaren, wenn man mit einem Kleinwagen mit Verbrenner vergleicht.

Wenn es nach mir ginge, dann würde ich ohnehin auf Brennstoffzellen und Wasserstoff setzen. Das Leistungsprofil ist unseren Verbrennern noch am ähnlichsten... Reichweite, Gewicht. Aber leider sind die Brennstoffzellen noch nicht so robust wie Batterien. Toyota und Hyundai haben alltagstaugliche Fahrzeuge im Betrieb... die sind aber noch viel zu teuer für meine Möglichkeiten.

Aber schöne Autowelt... so geht es nicht weiter mit Klimagasen, giftigen Abgasen, Feinstaub. Allmählich schrumpfen die Lagerstätten. Zu unserem Glück oder Unglück; ich lege mich da nicht fest!
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Nov 2017, 15:25)

Das kann sich rasch ändern, wenn man das arbeitende Proletariat mit einer Schlagbaum-Politik von den Städten und ihren Werkstätten aussperrt. ;)

Politik kann man nicht gegen die Menschen machen, nur mit ihnen. Kretschmann ist einer von jenen, die das wissen. Er will für seine Partei sogar mehr als 8 % im Bund erreichen.
Wie kann man nur annehmen, daß der politische Widersacher sich wie ein Idiot verhält... ok, bis zum Aufstieg eines gewissen Trumps war ich davon überzeugt! Trump 2 sollte uns erspart bleiben.
Wenn das arbeitende Proletariat reichlich vorzeitige Abgänge zu verzeichnen hat, dann setzt auch dort das verschärfte Nachdenken ein. Das ist dann die Meßlatte. Die Autofahrerei ist ja nicht der einzige Juckepunkt!

DIE GRÜNEN haben je nach politischer Großwetterlage ein Potential von 25 bis 30%. Es kommt eben darauf an, wie sehr sie zum Zeitpunkt von Wahlen mit ihren Vorstellungen durch dringen. In BaWü hatte das vor einigen Jahren gerade gut gepaßt.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 15:35)

Der Forscher gab sogar mehrere Zahlen an. Darunter derzeitig 30% elektrische Energie aus erneuerbaren Energien und natürlich (!) auch 100% aus erneuerbaren.

Und dann holte er aus von der Rohstoffgewinnung über die Verhüttung und Fertigung, den Betrieb des Fahrzeugs, 10 Jahre Batterielebensdauer, 20 Jahre Fahrzeuglebensdauer. (Behandeln Sie also Ihren Verbrenner gut, sonst wird das teuer :) ) Ich meine, daß dieser Mann sich in der Sache sehr bemüht hat.

Dabei kam heraus: 40% bei 100% erneuerbaren Energien, 60% bei 30% erneuerbaren, wenn man mit einem Kleinwagen mit Verbrenner vergleicht.

Wenn es nach mir ginge, dann würde ich ohnehin auf Brennstoffzellen und Wasserstoff setzen. Das Leistungsprofil ist unseren Verbrennern noch am ähnlichsten... Reichweite, Gewicht. Aber leider sind die Brennstoffzellen noch nicht so robust wie Batterien. Toyota und Hyundai haben alltagstaugliche Fahrzeuge im Betrieb... die sind aber noch viel zu teuer für meine Möglichkeiten.

Aber schöne Autowelt... so geht es nicht weiter mit Klimagasen, giftigen Abgasen, Feinstaub. Allmählich schrumpfen die Lagerstätten. Zu unserem Glück oder Unglück; ich lege mich da nicht fest!
40 % von was ? Sicher, wenn man zu 100 % erneuerbare Energien hätte, ließe sich die E-Mobilität ausspielen - hat man aber nicht. Bevor ein E-Auto auch nur einen einzigen Kilometer fährt, hat es bereits die Umwelt erheblich belastet. Die Technik ist unausgereift, die Nachfrage gering.
Und wie verkauft man Sauerbier am Markt, wenn man ihn schon verzerren will? Richtig, durch Draufgaben und Geschenke, die allerdings der Steuerzahler erst erarbeiten muss, da der Staat nunmal ein eher ungelenker Händler ist.

Feinstaub ist böse, da sind sich ja alle einig. Die Frage ist nur, was effektiv sei. Man könnte auch Beamte des Ordnungsamtes mit nassen Lappen durch die Straßen schicken. Wäre wohl auch ineffektiv, nur günstiger.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 15:48)

Wie kann man nur annehmen, daß der politische Widersacher sich wie ein Idiot verhält... ok, bis zum Aufstieg eines gewissen Trumps war ich davon überzeugt! Trump 2 sollte uns erspart bleiben.
Wenn das arbeitende Proletariat reichlich vorzeitige Abgänge zu verzeichnen hat, dann setzt auch dort das verschärfte Nachdenken ein. Das ist dann die Meßlatte. Die Autofahrerei ist ja nicht der einzige Juckepunkt!
Die Produktivkräfte rufen nach dem Pastor, wenn es ans Sterben geht. Jedoch nicht vorher.
Das muss man einfach realistisch sehen. Die Leute wollen primär ihre Familien ernähren und an letzter Stelle Pastoralgesänge hören.
DIE GRÜNEN haben je nach politischer Großwetterlage ein Potential von 25 bis 30%. Es kommt eben darauf an, wie sehr sie zum Zeitpunkt von Wahlen mit ihren Vorstellungen durch dringen. In BaWü hatte das vor einigen Jahren gerade gut gepaßt.
Kretschmann hat ein Potential, das ja.
Göring-Eckardt und Künast sind mit der "Veggieday"-Kampagne krachend gescheitert und um ein Haar fast zur Lachnummer verkommen.
Wenn man das Volk nicht versteht, sollte man sich externe Berater holen. Hat die FDP auch gemacht und mit einer Kampagne zum Schnäppchenpreis recht ordentliche Erfolge eingefahren.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Nov 2017, 20:58)

40 % von was ? Sicher, wenn man zu 100 % erneuerbare Energien hätte, ließe sich die E-Mobilität ausspielen - hat man aber nicht. Bevor ein E-Auto auch nur einen einzigen Kilometer fährt, hat es bereits die Umwelt erheblich belastet. Die Technik ist unausgereift, die Nachfrage gering.
Und wie verkauft man Sauerbier am Markt, wenn man ihn schon verzerren will? Richtig, durch Draufgaben und Geschenke, die allerdings der Steuerzahler erst erarbeiten muss, da der Staat nunmal ein eher ungelenker Händler ist.

Feinstaub ist böse, da sind sich ja alle einig. Die Frage ist nur, was effektiv sei. Man könnte auch Beamte des Ordnungsamtes mit nassen Lappen durch die Straßen schicken. Wäre wohl auch ineffektiv, nur günstiger.
Was soll denn diese Nachfrage? Meine Erklärung finde ich auch nach 3. Lesung klar: CO2-Prozesse von der Wiege bis zur Bahre vergleichbarer Fahrzeuge. Mit Rücksicht auf 30% erneuerbaren Energieanteil und künftig einmal 100% erneuerbare.

Wenn Sie so weiter machen, dann kommt tatsächlich ein Mensch mit nassem Handtuch bei Ihnen vorbei :D
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Nov 2017, 21:15)

Die Produktivkräfte rufen nach dem Pastor, wenn es ans Sterben geht. Jedoch nicht vorher.
Das muss man einfach realistisch sehen. Die Leute wollen primär ihre Familien ernähren und an letzter Stelle Pastoralgesänge hören.


Kretschmann hat ein Potential, das ja.
Göring-Eckardt und Künast sind mit der "Veggieday"-Kampagne krachend gescheitert und um ein Haar fast zur Lachnummer verkommen.
Wenn man das Volk nicht versteht, sollte man sich externe Berater holen. Hat die FDP auch gemacht und mit einer Kampagne zum Schnäppchenpreis recht ordentliche Erfolge eingefahren.
Wenn der Pastor immer früher die Lieben mit Gesang begleitet, dann kommen vermutlich auch ganz hartnäckige Ernährer zu neuen Einsichten. Oder Verfassungsgerichte.

Alte biblische Erkenntnis: Die Mahnungen der Propheten will keiner hören. Inzwischen redet die Fachwellt von übergewichtigen und diabetischen jungen Leuten als Folge falscher Ernährung und Bewegungsmangels. Und bei Erwachsenen sinkt die Altersgrenze für Diabetes 2 aus dem selben Grunde. Das sind sicher lächerliche Feststellungen... bis man selbst davon betroffen ist. Die gesellschaftlichen Lasten trägt dann die Gemeinschaft.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von CaptainJack »

H2O hat geschrieben:(13 Nov 2017, 08:39)

Wenn der Pastor immer früher die Lieben mit Gesang begleitet, dann kommen vermutlich auch ganz hartnäckige Ernährer zu neuen Einsichten. Oder Verfassungsgerichte.

Alte biblische Erkenntnis: Die Mahnungen der Propheten will keiner hören. Inzwischen redet die Fachwellt von übergewichtigen und diabetischen jungen Leuten als Folge falscher Ernährung und Bewegungsmangels. Und bei Erwachsenen sinkt die Altersgrenze für Diabetes 2 aus dem selben Grunde. Das sind sicher lächerliche Feststellungen... bis man selbst davon betroffen ist. Die gesellschaftlichen Lasten trägt dann die Gemeinschaft.
Was für gesellschaftliche Lasten?
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von pikant »

beim Familiennachzug deutet nun die CDU Kompromissbereitschaft laut Spahn an - auch Enwanerungsgesetz ist nun laut CDU drin.

die CSU ist unberechenbar und im Chaos - wenn es scheitert, wird man wohl den schwarzen Peter der CSU zuschieben

www.tagesschau.de/inland/jamaika-145.html

Kubicki ist aber optimistisch und die Chefs planen Sitzung, wo Stoerenfried Dobrindt nicht dabei ist.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Alpha Centauri »

pikant hat geschrieben:(13 Nov 2017, 11:05)

beim Familiennachzug deutet nun die CDU Kompromissbereitschaft laut Spahn an - auch Enwanerungsgesetz ist nun laut CDU drin.

die CSU ist unberechenbar und im Chaos - wenn es scheitert, wird man wohl den schwarzen Peter der CSU zuschieben

http://www.tagesschau.de/inland/jamaika-145.html

Kubicki ist aber optimistisch und die Chefs planen Sitzung, wo Stoerenfried Dobrindt nicht dabei ist.


Der ganze Störenfried Verein namens CSU gehört aussortiert. Leider hier jeder auf jeden angewiesen will man eine Jamaika Regierung doch noch hin bekommen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von JJazzGold »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Nov 2017, 11:38)

Der ganze Störenfried Verein namens CSU gehört aussortiert. Leider hier jeder auf jeden angewiesen will man eine Jamaika Regierung doch noch hin bekommen.
Wenn Sie die CSU aussortieren, dann ist Jamaika gestorben.
Inwieweit wer wem entgegenkommt, Dobrindt äusserste sich konträr zu Spahn, wird sich am Ende dieser Woche herausstellen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von CaptainJack »

Die CSU scheint die einzige Hoffnung für den Großteil der Bevölkerung zu sein .... bayer. Wahlen sei Dank.
Die FDP muss verdammt aufpassen, dass sie nicht wieder im Nirgendwo versinkt. Das geht blitzschnell. Da nützen auch eventuelle Ministerposten für 3-4 Herrschaften nichts.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von relativ »

CaptainJack hat geschrieben:(13 Nov 2017, 11:55)

Die CSU scheint die einzige Hoffnung für den Großteil der Bevölkerung zu sein .... bayer. Wahlen sei Dank.
Die FDP muss verdammt aufpassen, dass sie nicht wieder im Nirgendwo versinkt. Das geht blitzschnell. Da nützen auch eventuelle Ministerposten für 3-4 Herrschaften nichts.
Wieso, weil diese nix von ner Obergrenze wissen will? Das die CSU die letzte Hoffung sein soll, sehe ich gar nicht so, schon gar nicht bei den mom. Personal, welches da in die Kameras sprechen darf.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Alpha Centauri »

CaptainJack hat geschrieben:(13 Nov 2017, 11:55)

Die CSU scheint die einzige Hoffnung für den Großteil der Bevölkerung zu sein .... bayer. Wahlen sei Dank.
Die FDP muss verdammt aufpassen, dass sie nicht wieder im Nirgendwo versinkt. Das geht blitzschnell. Da nützen auch eventuelle Ministerposten für 3-4 Herrschaften nichts.

Die CSU diese weiß blaue Provinzpartei,ist weniger eine Hoffnung
als viel mehr eine Katastrophe. Ideologie geschwängerter, dogmatischer Starrsinn in Reinkultur.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von pikant »

CaptainJack hat geschrieben:(13 Nov 2017, 11:55)

Die CSU scheint die einzige Hoffnung für den Großteil der Bevölkerung zu sein .... bayer. Wahlen sei Dank.
Die FDP muss verdammt aufpassen, dass sie nicht wieder im Nirgendwo versinkt. Das geht blitzschnell. Da nützen auch eventuelle Ministerposten für 3-4 Herrschaften nichts.
eine Provinzpartei als letzte Hoffnung zu bezeichnen ist schon ulkig.
diese Prozinzpartei ist in interne Grabenkaempfe verstrickt und ein Hemmschuh auf Bundesebene
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von JJazzGold »

Bayern, immerhin das flächenmäßig größte Bundesland und bevölkerungsmäßig zweitgrößte Bundesland als Provinz zu bezeichnen und die dortige, immerhin mit absoluter Mehrheit regierende CSU als Provinzpartei, zeigt, dass sich die FDP mit ihrer Vorstellung zukünftiger forcierter Bildungspolitik unbedingt im Koalitionsvertrag durchsetzen sollte.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(13 Nov 2017, 13:32)

Bayern, immerhin das flächenmäßig größte Bundesland und bevölkerungsmäßig zweitgrößte Bundesland als Provinz zu bezeichnen und die dortige, immerhin mit absoluter Mehrheit regierende CSU als Provinzpartei, zeigt, dass sich die FDP mit ihrer Vorstellung zukünftiger forcierter Bildungspolitik unbedingt im Koalitionsvertrag durchsetzen sollte.
Mal schauen was sich die bildungspolitischen Ankündigungsweltmeister diesmal als ultimativen Bildungsfortschritt , welches sich bei genauer Betrachtung evtl. wieder als riesigens bildungspolitisches Sparprogramm outet, einfallen lassen. :D
Ich kenne diese Bildungsprogramme noch aus NRW. Die waren echt töfte, vorallem die Namensgebungen für diese Sparprogramme fand ich toll.
Zuletzt geändert von relativ am Mo 13. Nov 2017, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

CaptainJack hat geschrieben:(13 Nov 2017, 10:57)

Was für gesellschaftliche Lasten?
Vieles ist in unserem Gemeinwesen solidarisch angelegt; so auch die Krankenversicherung. Duch Fehlernährung entstehen erhebliche Kosten, um junge Menschen mit Diabetes am Leben zu halten. Das bedeutet "lebenslänglich"... für alle!
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(13 Nov 2017, 13:56)

Mal schauen was sich die bildungspolitischen Ankündigungsweltmeister diesmal als ultimativen Bildungsfortschritt , welches sich bei genauer Betrachtung evtl. wieder als riesigens bildungspolitisches Sparprogramm outet, einfallen lassen. :D
Ich kenne diese Bildungsprogramme noch aus NRW. Die waren echt töfte, vorallem die Namensgebungen für diese Sparprogramme fand ich toll.
Was genau ist am FDP Bildungsthema als Sparprogramm zu betrachten?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von pikant »

nur noch einer blockiert und das ist die CSU, die kleinste Frakion im Bundestag

http://www.n-tv.de/politik/Jetzt-blocki ... 29760.html

'Unsere Positionen sind unverrueckbar - Dobrindt CSU

mit sei einer Einstellung kann natuerlich Jamaika nicht gelingen, aber bei der CSU ist ja seit einiger Zeit nichts mehr unverrueckbar und die blasen die Backen ja immer auf :)
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(13 Nov 2017, 14:09)

Was genau ist am FDP Bildungsthema als Sparprogramm zu betrachten?
Ja weil sie immer wieder Bildung angekündigt wird und wurde und meist ein Sparprogramm in der Bildung rauskam/kommt.
Wie gesagt gilt ja nicht nur für die FDP, aber bei der ist es mir nunmal in NRW mit der CDU arg aufgefallen.
Aber zurück zur CSU, man mus sich nicht größer, bedeutender machen als sie ist, oder sie sich gerne selber macht. Bundespolitisch eher eine kleine "Regionalmacht".
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von pikant »

relativ hat geschrieben:(13 Nov 2017, 14:21)

Aber zurück zur CSU, man mus sich nicht größer, bedeutender machen als sie ist, oder sie sich gerne selber macht. Bundespolitisch eher eine kleine "Regionalmacht".
und auch in Bayern stabil unter 40% in den Umfragen und diese Partei schafft es nun offenbar auch nicht mehr in Bayern absolute Mehrheiten zu erreichen.
da nur den Grund auf Berlin und Merkel zu schieben ist billig und viel zu kurz gedacht.
Gesperrt