Progressiver hat geschrieben:Sowohl Gott als auch die Menschenrechte existieren nur als Ideen, an die kollektiv geglaubt wird. Der Unterschied ist jedoch: Bei den Menschenrechten weiß man es nicht nur, sondern akzeptiert es auch, dass sie menschliche Erfindungen sind. Sie haben sich evolutionär entwickelt und stellen, ethisch gesehen, die höchste Stufe der Menschheit dar.
Eine für mich akzeptable Sicht -
nicht das ich wichtig genug wäre.
Für mich stellt sich allerdings die Frage, war es genug - war es sinnvoll - war es die richtige Entwicklung
Im Grund hat doch der Mensch sich lediglich an die Stelle von "Gott" gesetzt und bestimmt was für den Rest aller Spezies "richtig" ist. Ein sehr einseitige Vorstellung. Etwas, was durchaus eine fatale Fehlentwicklung sein könnte. Für alle Beteiligten.
Da sind mir persönlich Fakten die eindeutig Phänomen verstehen lassen lieber, als jede "humanistische Vorstellung" die sich selbst den höchsten Stellenwert zuschreibt. Ist das sog. "Nutztier" das man völlig asozial halten "darf", deswegen völlig rechtlos, weil wir uns als das Wesen aller Dinge zurechtgedacht haben
Nicht das ich kein Fleisch essen würde, ich bin aber oder gerade deswegen "human".
Gäbe es den "Homo erectus" noch - dürften wir die "Homo sapiens" den nicht auch so "halten" wie z.B. Schweine und Rinder
Zum Glück bleibt diese Frage belanglos, es gibt keinen "Homo erectus" mehr und zunehmend auch keine unserer nächsten Verwandten aus dem "Tierreich" auch so eine Idee die "wir" praktischerweise kollektiv so glauben.
Wir sind Tiere die sich Werkzeuge und besondere Ideen ausdenken können. Dort wo es zunächst keine "verständlichen" Erklärungen ergaben, wurden "Götter" (das ist die noch am erträglichste Form angeblicher Überwesen) oder in den schlimmsten Fällen "EIN Gott" geschaffen - wobei "EIN" lediglich das Ausschlusskriterium für den "EINEN Gott" der anderen darstellt. Das dann nach und nach - mit jeder beweisbaren Einsicht in die Zusammenhänge, der naheliegende Gedanke kam, es sei eigentlich der Mensch, der all das, wenn auch nicht selbst geschaffen hat, es doch beherrschen kann, nun selbst die Rolle von Gott / Göttern zusteht. Leider, nur ihm - der Rest bleibt weiter "Untertan" - hier hat nur das gedachte Oberhaupt gewechselt.
Yuval Noah Harari hat geschrieben:Nur der Mensch kann über etwas sprechen, das gar nicht existiert, und noch vor dem Frühstück sechs unmögliche Dinge glauben. Einen Affen würden Sie jedenfalls nie im Leben dazu bringen, Ihnen eine Banane abzugeben, indem Sie ihm einen Affenhimmel ausmalen und grenzenlose Bananenschätze nach dem Tod versprechen. Auf so einen Handel lassen sich nur Sapiens ein.
Nun längst nicht für alles - zuwenig ist mit Humanismus allein erklärbar. Zuviele Fragen bleiben weiter offen. Da ist es geradezu "logisch" weiter die Instanz "Gott" darüber zu stülpen. Mit der notwendigen Portion Gewalt versteht sich....
Da keiner weiß ob es überhaupt eine Leben nach dem Tod gibt und recht logisch niemand wissen kann wie es denn aussehen könnte, kann kollektiver Glaube, das Wissen, also überprüfbare Zusammenhänge, problemlos ersetzen. Schuld daran ist wohl die Sprache - "wir" nur wir können damit Dinge erfinden, die dann auch "glaubhaft" weitererzählen. Nur Menschen sind in der Lage über etwas zu sprechen, was nicht existiert. Schlimmer noch, "wir" können andere dazu zwingen solche erfundenen Geschichten und Zusammenhänge zu glauben und danach zu handeln.
Die mildeste Form davon ist der Humanismus. Nicht wirklich perfekt - das würde jedes Rindvieh, jede arme Sau sofort betätigen. Wir sind die Götter - wir bestimmen über Wohl und Wehe aller anderen Lebewesen - dumm nur, wir werden ohne eine weitere Stufe des Verstehens, unsere Klugscheißerei eher nicht überleben. Nun ja - womöglich sehen das ja einige Wenige ähnlich, aber die Zeiten wo man einfach auswandern konnte, um den ganzen Irrsinn zu entgehen, sind definitiv vorbei.
Billie Holiday hat geschrieben:Welche Angst müßte man vor einem Atheisten haben? Er hat kein Gesetzbuch, keine Regeln von einem heiligen Geist diktiert und keine Verhaltensvorschriften, andere zu bekämpfen oder zu missionieren. Welche Gefahren gehen denn von ihm aus, außer dass er sich lustig macht und die empfindliche religiöse Seele leidet? Sein gänzliches Unbeeindruckt-sein mag stören, aber er bildet keine Gefahr für andere.
Für Menschen wohl eher nicht - doch falls außer uns Humanoiden noch jemand Angst empfinden kann - fallen mir da sofort - Milliarden und mehr ein - alles was da sonst noch "kreucht und fleucht". Es sei denn, es gäbe tatsächlich "Geschöpfe" da draußen...
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)