Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

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Flaschengeist
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von Flaschengeist »

DarkLightbringer hat geschrieben:(03 Sep 2017, 10:37)

Die Ostsee hat Anrainer-Staaten: Estland, Litauen, Finnland, Lettland, Polen, Schweden, Dänemark. Und die Friedensordnung ist für alle genannten Länder wichtig.

Ein seperater deutsch-russischer Kriegsgewinn wäre nicht nur isolationistisch, sondern auch ein Affront gegen unsere eigene Sicherheitsarchitektur.

Sie haben Russland und Deutschland als Anrainer vergessen?


Haben den die Polen uns um Erlaubnis gefragt als sie Flüssiggas gekauft haben?

Sicher nicht und das erwarten wir auch nicht. Genauso wenig wie uns die Gasversorgung Polens etwas angeht. Genauso wenig geht die Polen unsere Gasversorgung etwas an.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

Flaschengeist hat geschrieben:(03 Sep 2017, 11:10)

Sie haben Russland und Deutschland als Anrainer vergessen?
Man könnte auch noch die Kriegsschiffchen in der Ostsee erwähnen, wenn Bedarf ist.

Haben den die Polen uns um Erlaubnis gefragt als sie Flüssiggas gekauft haben?
Sicher nicht und das erwarten wir auch nicht. Genauso wenig wie uns die Gasversorgung Polens etwas angeht. Genauso wenig geht die Polen unsere Gasversorgung etwas an.
Es geht nicht um "Erlaubnis", sondern um die Frage der Friedenssicherung. Davon sind auch deutsche Interessen involviert. Deshalb auch die Sanktionen, die von Deutschland sehr wesentlich mitgetragen werden. Ohne Erlaubnis Russlands, sozusagen.

Die Causa Schröder ist strittig, das muss man so sagen. Die Medien berichten jetzt auch mehr, weshalb die Diskussion in der Zivilgesellschaft ansteigt. Das hat nichts mit Erlaubnisfragen zu tun, das ist einfach so.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von Flaschengeist »

DarkLightbringer hat geschrieben:(03 Sep 2017, 12:04)

Man könnte auch noch die Kriegsschiffchen in der Ostsee erwähnen, wenn Bedarf ist.



Es geht nicht um "Erlaubnis", sondern um die Frage der Friedenssicherung. Davon sind auch deutsche Interessen involviert. Deshalb auch die Sanktionen, die von Deutschland sehr wesentlich mitgetragen werden. Ohne Erlaubnis Russlands, sozusagen.

Die Causa Schröder ist strittig, das muss man so sagen. Die Medien berichten jetzt auch mehr, weshalb die Diskussion in der Zivilgesellschaft ansteigt. Das hat nichts mit Erlaubnisfragen zu tun, das ist einfach so.

Durch den Handel mit unseren russischen Freunden wird der Frieden in Europa gestärkt. :thumbup:
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

Flaschengeist hat geschrieben:(03 Sep 2017, 12:23)

Durch den Handel mit unseren russischen Freunden wird der Frieden in Europa gestärkt. :thumbup:
Wenn Ihre russischen Freunde den Gewaltverzicht akzeptieren, würde der Friede gestärkt. So einfach ist das.

Ansonsten gilt - Friedenssicherung statt Expansionsbelohnung. Kein Blut für Gas.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von imp »

Flaschengeist hat geschrieben:(03 Sep 2017, 10:27)

Deshalb wird die Gasleitung ja auch durch die Ostsee gelegt. Damit sich die Nachbarstaaten nicht von Deutschland und Russland belästigt fühlen. :)
Wenn die Nachbarstaaten wegen einer Gasleitung Krieg gegen Deutschland wollen, werden sie ihr blaues Wunder erleben.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von Flaschengeist »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2017, 12:27)

Wenn die Nachbarstaaten wegen einer Gasleitung Krieg gegen Deutschland wollen, werden sie ihr blaues Wunder erleben.

Die Nachbarstaaten wissen um die Überlegenheit des Germanischen Kriegers....

Polen wurde z.B. eine Gasleitung angeboten. Die Polen haben das abgelehnt, also sollen sie sich auch nicht beklagen.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von Cobra9 »

Wie vergessen mal alle Krieg. Aber Deutschland ist Teil der EU und wenn hier beschlossen wird keine neue Gasleitung ist das eben bindend.

Abwarten was beschlossen wird
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

Flaschengeist hat geschrieben:(03 Sep 2017, 12:37)

Die Nachbarstaaten wissen um die Überlegenheit des Germanischen Kriegers....

Polen wurde z.B. eine Gasleitung angeboten. Die Polen haben das abgelehnt, also sollen sie sich auch nicht beklagen.
Die Nachbarstaaten kennen Schröder und Putin. Sie kennen auch die jüngere Geschichte, den Rapallo-Vertrag von 1922 oder den Hitler-Stalin-Pakt von 1939.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von Pro&Contra »

DarkLightbringer hat geschrieben:(03 Sep 2017, 00:29)

Wichtiger wäre die Frage, welche Schritte Schröder gegen Deutschland und seine Verbündeten einleitet.

Die neuen US-Sanktionen sollen Investitionen in und Lieferungen an russische Pipeline-Betreiber bestrafen. Das betrifft aber nur Produkte und Dienstleistungen, die eine Million USD pro Jahr überschreiten.

Im russischen Sprachgebrauch bürgert sich indes der Begriff „Schrederisazia“ ein, nach Schröder benannt. Er meint die Bestechung und Korruption westlicher Eliten.
Ich möchte gerne wissen welche Schritte wir bzw. die Bundesregierung gegen Schröder einleiten sollten?
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von imp »

Pro&Contra hat geschrieben:(03 Sep 2017, 17:09)

Ich möchte gerne wissen welche Schritte wir bzw. die Bundesregierung gegen Schröder einleiten sollten?
Keine. Er macht ja nichts verbotenes oder schädliches.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von Pro&Contra »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2017, 17:12)

Keine. Er macht ja nichts verbotenes oder schädliches.
Ich hätte die Antwort gerne von jemanden, der Schröders zukünftigen neuen Job kritisch sieht. ;)
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von Cobra9 »

Schröder......moralisch gesehen ein Speichellecker vor dem Herrn. Ich lehne seine Handlungsweise ab. Rechtlich gesehen aber ist es unwahrscheinlich das Er gegen Gesetze verstößt.

Sich von Putin vor den Karren spannen zu lassen finde Ich fragwürdig. Allerdings ist es seine Entscheidung insgesamt. Ob Er der SPD aber bsp einen Gefallen tut......
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von jorikke »

Pro&Contra hat geschrieben:(03 Sep 2017, 17:14)

Ich hätte die Antwort gerne von jemanden, der Schröders zukünftigen neuen Job kritisch sieht. ;)
Er hat mir den Job weggeschnappt.
Das sehe ich kritisch.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

Im derzeitigen Spannungsverhältnis in der EU und um die EU herum ist es doch gar nicht so schlecht, wenn es Deutsche gibt, die beim mächtigen Nachbarn Rußland in einem seiner wichtigsten Wirtschaftsbereiche Gehör finden... ob für oder gegen kurzfristige Interessen der amtierenden Bundesregierung. Wen oder was gibt es da denn zu verlieren... eine "privilegierte Partnerschaft" aber vielleicht zu gewinnen. :|
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(07 Sep 2017, 11:36)

Im derzeitigen Spannungsverhältnis in der EU und um die EU herum ist es doch gar nicht so schlecht, wenn es Deutsche gibt, die beim mächtigen Nachbarn Rußland in einem seiner wichtigsten Wirtschaftsbereiche Gehör finden... ob für oder gegen kurzfristige Interessen der amtierenden Bundesregierung. Wen oder was gibt es da denn zu verlieren... eine "privilegierte Partnerschaft" aber vielleicht zu gewinnen. :|
Umgekehrt wird ein Schuh draus - Schröder verschafft Russland ein Gehör.

Und er ist auch nicht der einzige, diverse Manager sind bereits eingekauft worden, darunter Ron Sommer, der ehemalige Telekom-Chef.

Das ist ein bißchen wie beim Fußball - nicht die Herkunft des Spielers ist entscheidend, sondern für welchen Verein er spielt. Und Rosneft ist eindeutig der russische Verein, mit Putin als Präsident. Schröders Aufgabe als Mittelfeldspieler wird sicherlich nicht sein, die russische Mannschaft zum Eigentor zu überreden.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(07 Sep 2017, 12:42)

Umgekehrt wird ein Schuh draus - Schröder verschafft Russland ein Gehör.

Und er ist auch nicht der einzige, diverse Manager sind bereits eingekauft worden, darunter Ron Sommer, der ehemalige Telekom-Chef.

Das ist ein bißchen wie beim Fußball - nicht die Herkunft des Spielers ist entscheidend, sondern für welchen Verein er spielt. Und Rosneft ist eindeutig der russische Verein, mit Putin als Präsident. Schröders Aufgabe als Mittelfeldspieler wird sicherlich nicht sein, die russische Mannschaft zum Eigentor zu überreden.
Ja, das kann man durchaus so sehen. Aber die Entwicklungsmöglichkeiten, die sich unserem Lande bieten könnten, stimmen mich milde in dieser Sache. Deutschland hat den Hauch einer Option, die andere Partner so nicht haben. Im derzeitigen Zustand der EU und des NATO-Hauptverbündeten USA finde ich das erfreulich.

Natürlich hat die Entwicklung der EU so lange Vorrang vor solchen Nebenwegen, wie sie wirtschaftlich und politisch funktioniert; ob das so bleiben wird... darauf schlösse ich jetzt keine Wetten mehr ab.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(07 Sep 2017, 13:58)

Ja, das kann man durchaus so sehen. Aber die Entwicklungsmöglichkeiten, die sich unserem Lande bieten könnten, stimmen mich milde in dieser Sache. Deutschland hat den Hauch einer Option, die andere Partner so nicht haben. Im derzeitigen Zustand der EU und des NATO-Hauptverbündeten USA finde ich das erfreulich.

Natürlich hat die Entwicklung der EU so lange Vorrang vor solchen Nebenwegen, wie sie wirtschaftlich und politisch funktioniert; ob das so bleiben wird... darauf schlösse ich jetzt keine Wetten mehr ab.
Alles, was die Sanktionen unterhöhlt, zielt auf kurzfristige Kriegsgewinne ab - zu Lasten der europäischen Sicherheitsarchitektur und der Bündnissolidarität.

Eine irische Autorin der Denkfabrik "Carnegie Endowment for International Peace" bewertet das gegenwärtige Verhalten der Bundesregierung als erratisch.

Erstens sei es widersprüchlich, die hoch politische Bedeutung von Nord Stream als kommerzielles Projekt herunter zu spielen. Der Bau der Leitung widerspreche allen Intentionen, die Sicherheit der Energieversorgung in der EU zu erhöhen - Stichwort Diversifikation.
Zweitens sei es widersprüchlich, einerseits die Stärkung der EU-Kommission anzustreben, andererseits sie zu schwächen (Fortsetzung der Schröder-Politik).
Drittens sei es widersprüchlich, an führender Stelle für die EU-Sanktionen gegenüber Russland einzutreten, und sie gleichzeitig mit der Unterstützung für die Ostsee-Leitung zu untergraben.

Es gibt noch eine Denkfabrik, die zu positiveren Rückschlüssen kommt, andere gelangen dafür zu einer deutlich kritischeren Bewertung. Die "erratische" Nummer ist sozusagen noch das Mittelfeld. ;)
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(07 Sep 2017, 14:20)

Alles, was die Sanktionen unterhöhlt, zielt auf kurzfristige Kriegsgewinne ab - zu Lasten der europäischen Sicherheitsarchitektur und der Bündnissolidarität.

Eine irische Autorin der Denkfabrik "Carnegie Endowment for International Peace" bewertet das gegenwärtige Verhalten der Bundesregierung als erratisch.

Erstens sei es widersprüchlich, die hoch politische Bedeutung von Nord Stream als kommerzielles Projekt herunter zu spielen. Der Bau der Leitung widerspreche allen Intentionen, die Sicherheit der Energieversorgung in der EU zu erhöhen - Stichwort Diversifikation.
Zweitens sei es widersprüchlich, einerseits die Stärkung der EU-Kommission anzustreben, andererseits sie zu schwächen (Fortsetzung der Schröder-Politik).
Drittens sei es widersprüchlich, an führender Stelle für die EU-Sanktionen gegenüber Russland einzutreten, und sie gleichzeitig mit der Unterstützung für die Ostsee-Leitung zu untergraben.

Es gibt noch eine Denkfabrik, die zu positiveren Rückschlüssen kommt, andere gelangen dafür zu einer deutlich kritischeren Bewertung. Die "erratische" Nummer ist sozusagen noch das Mittelfeld. ;)
Das ist alles schon ganz richtig beobachtet. Ich habe mir nur erlaubt, mich auf unseren deutschen Interessenstandpunkt zurück zu ziehen, der in der EU stets verdächtigt wird und ebenso auch angegriffen wird. Nun ja, andere Mütter haben auch schöne Töchter; diese Möglichkeit würde ich mir als deutscher Politiker offen lassen, wenn die Braut EU sich allzu sehr ziert. Es gibt und gab gute Gründe, unser Land sehr tief in die EU ein zu binden. Es gibt auch das europäische Projekt, das dieses Kunststück vollbringen sollte.

Wenn das europäische Projekt aber überhaupt nicht mehr zu bewegen ist, dann besteht die EU aus teilweise zerstrittenen Nationalstaaten... am Ende auch im Streit mit Deutschland. Und nun eröffnet sich der Hauch einer Option, diesem Theater zu entrinnen. Ich würde dann nicht die Rolläden herunter rasseln lassen.

Die internationalen Beobachter haben das Problem unseres Landes nur zum Teil erkannt; das finde ich ziemlich überraschend.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(07 Sep 2017, 14:37)

Das ist alles schon ganz richtig beobachtet. Ich habe mir nur erlaubt, mich auf unseren deutschen Interessenstandpunkt zurück zu ziehen, der in der EU stets verdächtigt wird und ebenso auch angegriffen wird. Nun ja, andere Mütter haben auch schöne Töchter; diese Möglichkeit würde ich mir als deutscher Politiker offen lassen, wenn die Braut EU sich allzu sehr ziert. Es gibt und gab gute Gründe, unser Land sehr tief in die EU ein zu binden. Es gibt auch das europäische Projekt, das dieses Kunststück vollbringen sollte.

Wenn das europäische Projekt aber überhaupt nicht mehr zu bewegen ist, dann besteht die EU aus teilweise zerstrittenen Nationalstaaten... am Ende auch im Streit mit Deutschland. Und nun eröffnet sich der Hauch einer Option, diesem Theater zu entrinnen. Ich würde dann nicht die Rolläden herunter rasseln lassen.

Die internationalen Beobachter haben das Problem unseres Landes nur zum Teil erkannt; das finde ich ziemlich überraschend.
Eine deutsche Isolation im Geist des Rapallo-Vertrages - oder moderner ausgedrückt - im Sinne einer eurasischen Sonderachse ist sehr gefährlich. Die Stabilität in Frieden und Freiheit der vergangenen 70 Jahre ist nicht zuletzt der Westbindung geschuldet.

Das es auch innerhalb des atlantisch-europäischen Stabilitätsraumes mal zu unterschiedlichen Ansichten kommt, war noch nie anders. Es wäre im Gegenteil völlig neu und einzigartig, wenn sich plötzlich alle Partner und Verbündete ausschließlich an einer Merkel- oder Schröder-Linie ausrichten würden, zumal sie im genannten Detail auch noch erratischer Natur ist.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(07 Sep 2017, 15:05)

Eine deutsche Isolation im Geist des Rapallo-Vertrages - oder moderner ausgedrückt - im Sinne einer eurasischen Sonderachse ist sehr gefährlich. Die Stabilität in Frieden und Freiheit der vergangenen 70 Jahre ist nicht zuletzt der Westbindung geschuldet.

Das es auch innerhalb des atlantisch-europäischen Stabilitätsraumes mal zu unterschiedlichen Ansichten kommt, war noch nie anders. Es wäre im Gegenteil völlig neu und einzigartig, wenn sich plötzlich alle Partner und Verbündete ausschließlich an einer Merkel- oder Schröder-Linie ausrichten würden, zumal sie im genannten Detail auch noch erratischer Natur ist.
Ohne Frage sind 70 Jahre Frieden und wirtschaftlicher Fortschritt ein bärenstarkes Argument, auf der europäischen Schiene gemeinsam geduldig weiter zu rollen. Nur sollte der Zug nicht gerade rückwärts in Bewegung geraten... von Ihnen als kleinere Meinungsverschiedenheit unter Partnern verniedlicht. Sie wollen offensichtlich nicht wahr haben, daß sich im "euro-atlantischen Stabilitätsraum" ganz erhebliche Risse gebildet haben, die weit über alltägliche Meinungsverschiedenheiten hinaus gehen.

In diesem Umfeld sucht Deutschland seinen Weg; daß der nun nicht geradlinig verläuft und verlaufen kann; das liegt an wechselnden Lagebildern, über die ich mich hier nicht auslassen muß. Die Bundesregierung hat sich entschlossen, mehr auf eigene Stärke auf dem Gebiet der Sicherheit und der Außenpolitik zu setzen, bevorzugt mit Partnern, die die Lage im "euro-atlantischen Stabilitätsraum" ähnlich einschätzen, und die unsere Wertevorstellungen teilen. Daraus sind weitergehende Schlüsse zu ziehen, die Ihnen nicht gefallen, die aber zur Rettung des europäischen Projekts notwendig sind.

Das europäische Projekt hat eine neue Chance erhalten durch den überzeugenden Wahlsieg des französischen Staatspräsidenten Macron mit seiner betonten Hinwendung zur vertieften Zusammenarbeit mit den Partnern und insbesondere Deutschland. Ich meine auch, daß wir Europäer dieses Eisen schmieden sollten, solange es glüht.

Aber mit der bevorzugten Behandlung deutscher Politiker durch Rußland hat sich soeben eine weitere noch zaghafte Option bei möglichem Scheitern des europäischen Projekts abgezeichnet. Höchst albern, mit dieser Option etwa drohen zu wollen, aber auch ziemlich einfältig von unseren Partnern, diese noch ferne Möglichkeit außer Acht zu lassen.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(07 Sep 2017, 18:49)

Ohne Frage sind 70 Jahre Frieden und wirtschaftlicher Fortschritt ein bärenstarkes Argument, auf der europäischen Schiene gemeinsam geduldig weiter zu rollen. Nur sollte der Zug nicht gerade rückwärts in Bewegung geraten... von Ihnen als kleinere Meinungsverschiedenheit unter Partnern verniedlicht. Sie wollen offensichtlich nicht wahr haben, daß sich im "euro-atlantischen Stabilitätsraum" ganz erhebliche Risse gebildet haben, die weit über alltägliche Meinungsverschiedenheiten hinaus gehen.

In diesem Umfeld sucht Deutschland seinen Weg; daß der nun nicht geradlinig verläuft und verlaufen kann; das liegt an wechselnden Lagebildern, über die ich mich hier nicht auslassen muß. Die Bundesregierung hat sich entschlossen, mehr auf eigene Stärke auf dem Gebiet der Sicherheit und der Außenpolitik zu setzen, bevorzugt mit Partnern, die die Lage im "euro-atlantischen Stabilitätsraum" ähnlich einschätzen, und die unsere Wertevorstellungen teilen. Daraus sind weitergehende Schlüsse zu ziehen, die Ihnen nicht gefallen, die aber zur Rettung des europäischen Projekts notwendig sind.

Das europäische Projekt hat eine neue Chance erhalten durch den überzeugenden Wahlsieg des französischen Staatspräsidenten Macron mit seiner betonten Hinwendung zur vertieften Zusammenarbeit mit den Partnern und insbesondere Deutschland. Ich meine auch, daß wir Europäer dieses Eisen schmieden sollten, solange es glüht.

Aber mit der bevorzugten Behandlung deutscher Politiker durch Rußland hat sich soeben eine weitere noch zaghafte Option bei möglichem Scheitern des europäischen Projekts abgezeichnet. Höchst albern, mit dieser Option etwa drohen zu wollen, aber auch ziemlich einfältig von unseren Partnern, diese noch ferne Möglichkeit außer Acht zu lassen.
Risse am Haus kittet man nicht durch Wanddurchbrüche und ächzendes Gebälk wird durch Einzäunung nicht leiser.

Die Meinungsverschiedenheiten mit östlichen Partnern waren mal erheblich größer und ganz drastischer Art. Der Eiserne Vorhang quer durch Europa galt nicht mal als diskussionsfähig. Nicht ganz alltägliche Meinungsverschiedenheiten gibt es übrigens auch im Binnenland, der gegenwärtige Wahlkampf zeugt davon.
Rosneft und Gazprom sind kein europäisches Projekt, sondern bestenfalls ein eurasisches unter russischer Führung. Anderes Team, anderer Verein.

Unsere Partner, Verbündeten und sogar die EU-Kommission nehmen die Bedrohung durch die Röhre schon gewahr und raten eben deshalb zur Vorsicht und zur Solidarität in der bestehenden Sicherheitsarchitektur, die unter weit schwierigeren Bedingungen erfolgreich war.
Der hybride Krieg hat viele Gesichter, aber eines sollte doch klar sein - die Energieversorgung der noch so wohlmeinendsten und engsten Partner wird nicht durch russische Söldner gewährleistet.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Sep 2017, 11:54)

Risse am Haus kittet man nicht durch Wanddurchbrüche und ächzendes Gebälk wird durch Einzäunung nicht leiser.

Die Meinungsverschiedenheiten mit östlichen Partnern waren mal erheblich größer und ganz drastischer Art. Der Eiserne Vorhang quer durch Europa galt nicht mal als diskussionsfähig. Nicht ganz alltägliche Meinungsverschiedenheiten gibt es übrigens auch im Binnenland, der gegenwärtige Wahlkampf zeugt davon.
Rosneft und Gazprom sind kein europäisches Projekt, sondern bestenfalls ein eurasisches unter russischer Führung. Anderes Team, anderer Verein.

Unsere Partner, Verbündeten und sogar die EU-Kommission nehmen die Bedrohung durch die Röhre schon gewahr und raten eben deshalb zur Vorsicht und zur Solidarität in der bestehenden Sicherheitsarchitektur, die unter weit schwierigeren Bedingungen erfolgreich war.
Der hybride Krieg hat viele Gesichter, aber eines sollte doch klar sein - die Energieversorgung der noch so wohlmeinendsten und engsten Partner wird nicht durch russische Söldner gewährleistet.
In den letzten Monaten habe ich gelernt, daß Deutschland seine Interessen am besten selbst vertritt. Diesen Eindruck haben die Widerborste in der EU von sich selbst auch. In einem Verein gibt es Regeln, zu deren Einhaltung sich die Partner durch "heilige Eide" verpflichtet haben... nicht nur Deutschland. Bei Bruch der Regeln werden die Gerichte tätig, ganz wie im richtigen Leben. Lustig ist das wirklich nicht.

Bei Meinungsverschiedenheiten im Bundestagswahlkampf entscheiden die Wähler durch Mehrheiten, wer sich mit seiner Auffassung durchsetzen soll. So stelle ich mir auch den künftigen Umgang mit Streitigkeiten in der EU vor.

Bisher waren für mich russische Soldaten keine Söldner; so würde ich auch unsere deutschen Soldaten nicht bezeichnen. Aber das sind wohl Geschmacksfragen.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2017, 14:27)

In den letzten Monaten habe ich gelernt, daß Deutschland seine Interessen am besten selbst vertritt. Diesen Eindruck haben die Widerborste in der EU von sich selbst auch. In einem Verein gibt es Regeln, zu deren Einhaltung sich die Partner durch "heilige Eide" verpflichtet haben... nicht nur Deutschland. Bei Bruch der Regeln werden die Gerichte tätig, ganz wie im richtigen Leben. Lustig ist das wirklich nicht.

Bei Meinungsverschiedenheiten im Bundestagswahlkampf entscheiden die Wähler durch Mehrheiten, wer sich mit seiner Auffassung durchsetzen soll. So stelle ich mir auch den künftigen Umgang mit Streitigkeiten in der EU vor.

Bisher waren für mich russische Soldaten keine Söldner; so würde ich auch unsere deutschen Soldaten nicht bezeichnen. Aber das sind wohl Geschmacksfragen.
Sie scheinen Putins Röhre mit dem EU-Katheder zu verwechseln. Rosneft verkauft nicht Gummibären, weder genormt noch ungenormt, sondern Korruption. Der heiligste Eid in mafiösen Kreisen ist das Gesetz des Schweigens, den Widerborsten entledigt man sich entweder galant oder grob.

Und gemäß einer Bundeswehr-Definition ist der hybride Kämpfer auf den ersten Blick nicht als Kombattant zu erkennen. Die vitalen Sicherheitsinteressen Deutschlands sind indes klar erkennbar, wenn man mal das Weißbuch der Bundesregierung aufschlägt - dort steht schwarz auf weiß, die Bündnissolidarität sei Staatsräson.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Sep 2017, 14:42)

Sie scheinen Putins Röhre mit dem EU-Katheder zu verwechseln. Rosneft verkauft nicht Gummibären, weder genormt noch ungenormt, sondern Korruption. Der heiligste Eid in mafiösen Kreisen ist das Gesetz des Schweigens, den Widerborsten entledigt man sich entweder galant oder grob.

Und gemäß einer Bundeswehr-Definition ist der hybride Kämpfer auf den ersten Blick nicht als Kombattant zu erkennen. Die vitalen Sicherheitsinteressen Deutschlands sind indes klar erkennbar, wenn man mal das Weißbuch der Bundesregierung aufschlägt - dort steht schwarz auf weiß, die Bündnissolidarität sei Staatsräson.
Tja, selbst auf Grabsteinen verwittern die Runen. Morgen gibt es ein neues Weißbuch.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2017, 14:54)

Tja, selbst auf Grabsteinen verwittern die Runen. Morgen gibt es ein neues Weißbuch.
Auch bleierne Letter in kyrillischer Schrift können mal verwittern. Hat man ja gesehen schon.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Sep 2017, 15:03)

Auch bleierne Letter in kyrillischer Schrift können mal verwittern. Hat man ja gesehen schon.
...und 1.000 Jahre schrumpfen auf 13... oder ist das etwa gelogen?
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2017, 18:52)

...und 1.000 Jahre schrumpfen auf 13... oder ist das etwa gelogen?
Die Weimarer Republik hielt länger, die Sowjetunion noch länger.

Aber nochmal zur Verdeutlichung, wer mit der Putin-Röhre den Ostraum abstrafen will, hat ein merkwürdiges Verständnis von Geschichte.
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Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(07 Sep 2017, 18:49)
Aber mit der bevorzugten Behandlung deutscher Politiker durch Rußland hat sich soeben eine weitere noch zaghafte Option bei möglichem Scheitern des europäischen Projekts abgezeichnet. Höchst albern, mit dieser Option etwa drohen zu wollen, aber auch ziemlich einfältig von unseren Partnern, diese noch ferne Möglichkeit außer Acht zu lassen.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

Glaube, dem Kollegen geht es vor allem darum, Junckers "Widerborste" zur Räson zu bringen, gleich wie. Schwarze Pädagogik, sozusagen.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(08 Sep 2017, 19:58)

Sie wollen gemeinsame Sache mit Putin machen?
Nicht mit aller Gewalt! Aber ich möchte schon Wege offen halten für den Fall. daß die EU eine Bauchlandung hinlegen sollte. Hoffentlich kommt es nicht dazu! Aber wer hätte schon an den BREXIT geglaubt?
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2017, 23:01)

Nicht mit aller Gewalt! Aber ich möchte schon Wege offen halten für den Fall. daß die EU eine Bauchlandung hinlegen sollte. Hoffentlich kommt es nicht dazu! Aber wer hätte schon an den BREXIT geglaubt?
Und dann? Was wollen Sie dann mit Putin veranstalten?
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(08 Sep 2017, 23:07)

Und dann? Was wollen Sie dann mit Putin veranstalten?
Darüber denke ich dann nach, wenn die Notwendigkeit besteht. Vielleicht wird bis dahin auch seine Planstelle frei?
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Sep 2017, 19:52)

Die Weimarer Republik hielt länger, die Sowjetunion noch länger.

Aber nochmal zur Verdeutlichung, wer mit der Putin-Röhre den Ostraum abstrafen will, hat ein merkwürdiges Verständnis von Geschichte.
Es geht nicht um abstrafen, sondern um mögliche Wege. Die würde ich immer offen halten und weitere Wege vorbereiten.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2017, 23:12)

Darüber denke ich dann nach, wenn die Notwendigkeit besteht. Vielleicht wird bis dahin auch seine Planstelle frei?
Sie geben hier im Forum immer den EU-Euphoriker, der alles Heil im weiteren Ausbau der EU sieht, indem sie auf dem derzeitigen falschen Pfad voranschreitet.

Nun erweist sich das alles als heiße Luft. Sie kalkulieren auch mit einem eventuellen Scheitern. Und bringen für diesen Fall ausgerechnet Putin ins Spiel.

Wir, von den angebliche rechtsradikalen Nationalisten, wie wir hier immer verunglimpft werden, sehen die EU deutlich optimistischer. Wenn sie nur ihren falschen Kurs der immer weiter ausufernden Zentralisierung korrigiert. Dieser muss zwangsläufig zu ihrer Zerstörung führen.

Sie sollten einfach ihre Prämissen überdenken. Und vielleicht versuchen, rational und nüchtern zu denken.

Dann kämen sie nicht auf so absurde Ideen, sich ausgerechnet die Russen als Rückfallposition vorzustellen.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2017, 23:19)

Es geht nicht um abstrafen, sondern um mögliche Wege. Die würde ich immer offen halten und weitere Wege vorbereiten.
Christian Lindner hat heute bei Phönix einen möglichen Weg offeriert - die östlichen Partner sollen einfach mehr Polizisten für Frontex bereit stellen. Er sei zuversichtlich, man könne sich einigen.

Meine Rede, einfach mal praktisch denken anstatt zu toben und sich Spielchen ausdenken, die als Wahlkampfprodukt zwar angenommen werden, aber nix bringen.

Eine Russia-First-Politik ist aus meiner Sicht natürlich keine Option. Wir haben Prinzipien und Werte.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(08 Sep 2017, 23:22)

Sie geben hier im Forum immer den EU-Euphoriker, der alles Heil im weiteren Ausbau der EU sieht, indem sie auf dem derzeitigen falschen Pfad voranschreitet.

Nun erweist sich das alles als heiße Luft. Sie kalkulieren auch mit einem eventuellen Scheitern. Und bringen für diesen Fall ausgerechnet Putin ins Spiel.

Wir, von den angebliche rechtsradikalen Nationalisten, wie wir hier immer verunglimpft werden, sehen die EU deutlich optimistischer. Wenn sie nur ihren falschen Kurs der immer weiter ausufernden Zentralisierung korrigiert. Dieser muss zwangsläufig zu ihrer Zerstörung führen.

Sie sollten einfach ihre Prämissen überdenken. Und vielleicht versuchen, rational und nüchtern zu denken.

Dann kämen sie nicht auf so absurde Ideen, sich ausgerechnet die Russen als Rückfallposition vorzustellen.
Gar nichts erweist sich als "heiße Luft"! Erst einmal tritt hoffentlich das Tandem D&F in die Pedalen, und dann werden wir sehen, welcher tragfähige Kompromiß mit den bewährten Partnern in der EU geschlossen werden kann.

Vernünftige Beziehungen zu Rußland sind dennoch möglich; und andere sind verbesserungsfähig. Daran muß man arbeiten. Im "euro-atlantischen Stabilitätsraum" hat sich etwas geändert. Das nehme ich jedenfalls zur Kenntnis.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2017, 23:38)

Gar nichts erweist sich als "heiße Luft"! Erst einmal tritt hoffentlich das Tandem D&F in die Pedalen, und dann werden wir sehen, welcher tragfähige Kompromiß mit den bewährten Partnern in der EU geschlossen werden kann.

Vernünftige Beziehungen zu Rußland sind dennoch möglich; und andere sind verbesserungsfähig. Daran muß man arbeiten. Im "euro-atlantischen Stabilitätsraum" hat sich etwas geändert. Das nehme ich jedenfalls zur Kenntnis.
Ihr D&F-Tandem ist eine Phantasie.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Sep 2017, 23:34)

Christian Lindner hat heute bei Phönix einen möglichen Weg offeriert - die östlichen Partner sollen einfach mehr Polizisten für Frontex bereit stellen. Er sei zuversichtlich, man könne sich einigen.

Meine Rede, einfach mal praktisch denken anstatt zu toben und sich Spielchen ausdenken, die als Wahlkampfprodukt zwar angenommen werden, aber nix bringen.

Eine Russia-First-Politik ist aus meiner Sicht natürlich keine Option. Wir haben Prinzipien und Werte.
Merkwürdig, daß Herr Lindner auf diesen Gedanken kommt: Denn die FRONTEX-Leitung sitzt in Warschau. Ja, wenn die Polen und Ungarn und Slowaken und Tschechen selbst darauf gekommen wären, dann hätte man vom guten Willen zu einer Lösung sprechen können. Der Gedanke ist, ganz nebenbei, auch nicht originell oder neu. Der Vorschlag stammt aus der Hochzeit der Fluchtwelle über die Ägäis. Er wurde von diesen Kandidaten nur nicht aufgegriffen.

Sie plumpsen immer wieder in Extremlagen; wenn man über mögliche Wege nachdenkt, dann heißt das doch nicht, daß man sie gehen wird oder gar muß. Je mehr Möglichkeiten desto besser.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(08 Sep 2017, 23:47)

Ihr D&F-Tandem ist eine Phantasie.
Das wird jetzt hoffentlich sehr gründlich ausgetestet. Ich baue darauf, daß die Sache bestens funktioniert; daß man sich gelegentlich streitet und dann doch einigt. Und wenn die Sache wider Erwarten tatsächlich gar nicht klappen will, dann suchen wir eben andere Wege in die Zukunft.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von Senexx »

Es wäre vernünftig, gleich einen Weg in die Zukunft zu suchen, als Irrwege zu gehen.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2017, 23:50)

Merkwürdig, daß Herr Lindner auf diesen Gedanken kommt: Denn die FRONTEX-Leitung sitzt in Warschau. Ja, wenn die Polen und Ungarn und Slowaken und Tschechen selbst darauf gekommen wären, dann hätte man vom guten Willen zu einer Lösung sprechen können. Der Gedanke ist, ganz nebenbei, auch nicht originell oder neu. Der Vorschlag stammt aus der Hochzeit der Fluchtwelle über die Ägäis. Er wurde von diesen Kandidaten nur nicht aufgegriffen.
Aber so ist es doch, man kann grundsätzlich mit eigenen Verbündeten auch diese sog. Dialoge auf Augenhöhe führen, nicht nur mit Gegen-Akteuren.

Sie sind ja jetzt offenbar sogar bereit, einen Weg zwischen Kasachstan und Usbekistan zu suchen.
Sie plumpsen immer wieder in Extremlagen; wenn man über mögliche Wege nachdenkt, dann heißt das doch nicht, daß man sie gehen wird oder gar muß. Je mehr Möglichkeiten desto besser.
Lindner hat übrigens auch die Putin-Röhre deutlich kritisiert, als völlig inkonsequent.

Die Eurasische Union ist keine Option.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Sep 2017, 00:16)

Aber so ist es doch, man kann grundsätzlich mit eigenen Verbündeten auch diese sog. Dialoge auf Augenhöhe führen, nicht nur mit Gegen-Akteuren.

Sie sind ja jetzt offenbar sogar bereit, einen Weg zwischen Kasachstan und Usbekistan zu suchen.


Lindner hat übrigens auch die Putin-Röhre deutlich kritisiert, als völlig inkonsequent.

Die Eurasische Union ist keine Option.
Aber sicher kann man viel darüber reden, was man von Dritten erhofft oder erwartet, keine Frage. Das Ergebnis ist im interessierenden Fall erfahrungsgemäß gleichbleibend Null.

Wenn ein Weg mit Kasachstan sich anbietet... warum nicht? Warum machen Sie hier einen so großen Bogen um Simbabwe oder Nord-Korea? Wäre Ihnen das dann doch übertrieben vorgekommen?
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(09 Sep 2017, 00:23)

Aber sicher kann man viel darüber reden, was man von Dritten erhofft oder erwartet, keine Frage. Das Ergebnis ist im interessierenden Fall erfahrungsgemäß gleichbleibend Null.
Natürlich ist das Ergebnis Null, wenn man sich im Kinderzimmer einschließt und völlige Regungslosigkeit anstrebt.

Man könnte aber auch mal Prioritäten setzen, z. B. Sicherheit. Jens Stoltenberg verneint die Aufhebung von Sanktionen, so lange Minsk II nicht umgesetzt wird. Christian Lindner sagt, Dialog und Konsequenz gehört zusammen und schlägt "G 7 + 1" als Entspannungsangebot vor, wenn Putin gewillt ist, die beunruhigenden Großmanöver an der Ostflanke nach Sibirien zu verlegen. Ein Vorschlag, der nix kostet.

Er sagt aber auch, es macht keinen Sinn, sich mit Nordstream 2 von russischem Gas abhängig zu machen (eine Art von Belohnung), während man gleichzeitig völkerrechtswidrige Veränderungen der Landkarte sanktioniert. Die EU ist nicht dazu da, um Expansionskriege eines Gegenakteurs zu finanzieren.

Die Frage der innerpolnischen Justizreform würde ich einfrieren. Die sollen ihren Wahlkampf erstmal alleine gestalten. An der Ostflanke gilt - safety first. Wenn man unbedingt die Frage erörtern will, wie Richter bestallt werden, so böte sich dafür auch das griechische oder spanische System an.
Die Türkei strebt von der NATO weg, die Ukraine hinzu. Aus meiner Sicht ergibt sich die Vision, die Türkei durch die Ukraine zu ersetzen.

Was die Reform der EU betrifft, so muss darüber ein breiterer Dialog geführt werden, auch in Deutschland. Herr Juncker hat 4 verschiedene Szenarien vorgestellt, Impulse aus West-, Zentral- und Osteuropa ergänzen das Bild.

Auch hierzu wußte Lindner eine sehr hübsche Darstellung - gegen Nationalstaaten sei gar nichts einzuwenden, nur gebe es eben Dinge, die einer allein nicht machen kann. Da führt also kein Weg an Multilateralismus vorbei. Wir brauchen die Union, aber nicht als Erzieher, sondern als Partner, nicht als Problem, sondern als Lösung.

Herr Lindner meinte illustrierend, die Spanier kennen als Eigenheit die Siesta und wären todunglücklich, wenn man das deutsche Ladenschlußgesetz zur EU-Norm erheben würde. Das gilt auch umgekehrt.
So weit ich Lindner da richtig verstanden habe meint er, "Vielfalt" könne man auch als Unterschiedlichkeit definieren und das sei Europa. Er meint das nicht kritisch, Ladenschlußgesetz hier, Siesta dort, ist doch toll.

Freilich kann man nicht auf eine Außenpolitik verzichten. Schengenraum ist gut, die Sicherheit im Innern hängt aber von der Sicherheit im Äußeren ab. Was für die nicht ganz einfache Politik und Strategie an der Ostflanke gilt, gilt im Prinzip auch für die Südflanke.
Es braucht Sicherheit im Mittelmeer, an den Küsten, im Maghreb und in der subsaharischen Zone. Man muss sich zunächst mit Marokko, Libyen und Tunesien ins Vernehmen setzen.
Wenn ein Weg mit Kasachstan sich anbietet... warum nicht? Warum machen Sie hier einen so großen Bogen um Simbabwe oder Nord-Korea? Wäre Ihnen das dann doch übertrieben vorgekommen?
Was für ein Weg und mit welchem Ziel genau? Eine Vereinigung mit Kasachstan oder Simbabwe, um die polnische Justizreform zu kritisieren, ergibt keinen wirklichen Sinn.

Und für die Kontinentaldrift braucht man wahrlich sehr viel Zeit. ;)
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Sep 2017, 07:59)

Natürlich ist das Ergebnis Null, wenn man sich im Kinderzimmer einschließt und völlige Regungslosigkeit anstrebt.

Man könnte aber auch mal Prioritäten setzen, z. B. Sicherheit. Jens Stoltenberg verneint die Aufhebung von Sanktionen, so lange Minsk II nicht umgesetzt wird. Christian Lindner sagt, Dialog und Konsequenz gehört zusammen und schlägt "G 7 + 1" als Entspannungsangebot vor, wenn Putin gewillt ist, die beunruhigenden Großmanöver an der Ostflanke nach Sibirien zu verlegen. Ein Vorschlag, der nix kostet.

Er sagt aber auch, es macht keinen Sinn, sich mit Nordstream 2 von russischem Gas abhängig zu machen (eine Art von Belohnung), während man gleichzeitig völkerrechtswidrige Veränderungen der Landkarte sanktioniert. Die EU ist nicht dazu da, um Expansionskriege eines Gegenakteurs zu finanzieren.

Die Frage der innerpolnischen Justizreform würde ich einfrieren. Die sollen ihren Wahlkampf erstmal alleine gestalten. An der Ostflanke gilt - safety first. Wenn man unbedingt die Frage erörtern will, wie Richter bestallt werden, so böte sich dafür auch das griechische oder spanische System an.
Die Türkei strebt von der NATO weg, die Ukraine hinzu. Aus meiner Sicht ergibt sich die Vision, die Türkei durch die Ukraine zu ersetzen.

Was die Reform der EU betrifft, so muss darüber ein breiterer Dialog geführt werden, auch in Deutschland. Herr Juncker hat 4 verschiedene Szenarien vorgestellt, Impulse aus West-, Zentral- und Osteuropa ergänzen das Bild.

Auch hierzu wußte Lindner eine sehr hübsche Darstellung - gegen Nationalstaaten sei gar nichts einzuwenden, nur gebe es eben Dinge, die einer allein nicht machen kann. Da führt also kein Weg an Multilateralismus vorbei. Wir brauchen die Union, aber nicht als Erzieher, sondern als Partner, nicht als Problem, sondern als Lösung.

Herr Lindner meinte illustrierend, die Spanier kennen als Eigenheit die Siesta und wären todunglücklich, wenn man das deutsche Ladenschlußgesetz zur EU-Norm erheben würde. Das gilt auch umgekehrt.
So weit ich Lindner da richtig verstanden habe meint er, "Vielfalt" könne man auch als Unterschiedlichkeit definieren und das sei Europa. Er meint das nicht kritisch, Ladenschlußgesetz hier, Siesta dort, ist doch toll.

Freilich kann man nicht auf eine Außenpolitik verzichten. Schengenraum ist gut, die Sicherheit im Innern hängt aber von der Sicherheit im Äußeren ab. Was für die nicht ganz einfache Politik und Strategie an der Ostflanke gilt, gilt im Prinzip auch für die Südflanke.
Es braucht Sicherheit im Mittelmeer, an den Küsten, im Maghreb und in der subsaharischen Zone. Man muss sich zunächst mit Marokko, Libyen und Tunesien ins Vernehmen setzen.


Was für ein Weg und mit welchem Ziel genau? Eine Vereinigung mit Kasachstan oder Simbabwe, um die polnische Justizreform zu kritisieren, ergibt keinen wirklichen Sinn.

Und für die Kontinentaldrift braucht man wahrlich sehr viel Zeit. ;)
Ooch, unserer Wirtschaft steht der Seeweg offen; bei Simbabwe bin ich mir aber nicht sicher, wie das mit der Kontinentaldrift hin hauen soll.

Nein, eine EU, die sich auf so gut wie gar nichts einigen kann, außer auf "Deutschland soll zahlen!", ist ein Fall für den Arzt... nicht mehr für die Zukunft. Neuestes Lustspiel der Streit zwischen Kroatien und Slowenien um eine Seegrenze und Fischereirechte. Super, der Einsatz von Polizei ist schon angekündigt. Die Gegenseite wird sich bestimmt auch bewaffnen. Das muß sich ändern oder beendet werden.

Ansonsten warte ich jetzt erst einmal auf meinen Gütern in Pommern ab, was die Kanzlerin mit Präsident Macron vereinbaren kann, damit wieder Druck auf die Orgelpfeifen kommt. Soll Kaczor doch treiben, was immer ihm einkommt. Manche Entwicklungen sind ganz einfach nicht mehr ernst zu nehmen. Weg damit!
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(09 Sep 2017, 09:18)

Ooch, unserer Wirtschaft steht der Seeweg offen; bei Simbabwe bin ich mir aber nicht sicher, wie das mit der Kontinentaldrift hin hauen soll.

Nein, eine EU, die sich auf so gut wie gar nichts einigen kann, außer auf "Deutschland soll zahlen!", ist ein Fall für den Arzt... nicht mehr für die Zukunft. Neuestes Lustspiel der Streit zwischen Kroatien und Slowenien um eine Seegrenze und Fischereirechte. Super, der Einsatz von Polizei ist schon angekündigt. Die Gegenseite wird sich bestimmt auch bewaffnen. Das muß sich ändern oder beendet werden.

Ansonsten warte ich jetzt erst einmal auf meinen Gütern in Pommern ab, was die Kanzlerin mit Präsident Macron vereinbaren kann, damit wieder Druck auf die Orgelpfeifen kommt. Soll Kaczor doch treiben, was immer ihm einkommt. Manche Entwicklungen sind ganz einfach nicht mehr ernst zu nehmen. Weg damit!
Gerade die internationalen Handelsseefahrtswege müssen gesichert werden. Die Freiheit der Meere spielte bereits in der Atlantik Charta von 1941 eine Rolle.

Aber gut, zumindest für mich persönlich ergibt sich aus Ihren Einlassungen ein gewisses Bild, was "Weg und Ziel" Ihrer Vorstellungen betrifft, wenn auch nicht abschließend.
Die ostelbische Gutsherren-Politik ist konservativ geprägt, aber nicht sonderlich politisch. Das ist auch eine Erklärung für das Unverständnis gegenüber Außenpolitik, sofern sie über diverse Landstriche hinaus reicht. Die vorbezeichneten "Orgelpfeifen" stehen hier im zentralen Mittelpunkt der Betrachtungsweise, eine Art Haustür-Politik, für die die Fürstentümer Brüssel oder Wladimirowitsch Putin-Land eine Rolle spielen können.
Die jetzige EU-Kritik scheint die bisherige Euphorie zu ersetzen oder zumindest so eine Art Äquidistanz herzustellen.

Hoffe doch, es ist mir gelungen, es nicht über Gebühr kritisch zu reflektieren.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Sep 2017, 10:17)

Gerade die internationalen Handelsseefahrtswege müssen gesichert werden. Die Freiheit der Meere spielte bereits in der Atlantik Charta von 1941 eine Rolle.

Aber gut, zumindest für mich persönlich ergibt sich aus Ihren Einlassungen ein gewisses Bild, was "Weg und Ziel" Ihrer Vorstellungen betrifft, wenn auch nicht abschließend.
Die ostelbische Gutsherren-Politik ist konservativ geprägt, aber nicht sonderlich politisch. Das ist auch eine Erklärung für das Unverständnis gegenüber Außenpolitik, sofern sie über diverse Landstriche hinaus reicht. Die vorbezeichneten "Orgelpfeifen" stehen hier im zentralen Mittelpunkt der Betrachtungsweise, eine Art Haustür-Politik, für die die Fürstentümer Brüssel oder Wladimirowitsch Putin-Land eine Rolle spielen können.
Die jetzige EU-Kritik scheint die bisherige Euphorie zu ersetzen oder zumindest so eine Art Äquidistanz herzustellen.

Hoffe doch, es ist mir gelungen, es nicht über Gebühr kritisch zu reflektieren.
Ach wo, ein bißchen Schwulst muß sein... aber ich glaube fast, der Text des Schlagers war anders.

Ja, das große Weltverständnis geht mir ab; da bin ich schon recht froh, hier guten Rat zu erhalten. Sie verwechseln aber meine Kritik an Widerborsten in der EU mit Kritik an der EU. Ist aber nicht schlimm; die Dinge werden wohl nach den Bundestagswahlen voran gehen... hoffe ich.

Hier werden Sie geholfen:

http://www.rp.pl/Rzecz-o-polityce/30905 ... emion.html

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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(09 Sep 2017, 11:30)

Ach wo, ein bißchen Schwulst muß sein... aber ich glaube fast, der Text des Schlagers war anders.

Ja, das große Weltverständnis geht mir ab; da bin ich schon recht froh, hier guten Rat zu erhalten. Sie verwechseln aber meine Kritik an Widerborsten in der EU mit Kritik an der EU. Ist aber nicht schlimm; die Dinge werden wohl nach den Bundestagswahlen voran gehen... hoffe ich.

Hier werden Sie geholfen:

http://www.rp.pl/Rzecz-o-polityce/30905 ... emion.html

Im Auge des Wirbelsturms!
Ja, und ich sehe keine Wilden, die ihren letzten Tanz im Mondlicht aufführen und dabei jemanden vom anderen Stamm am Spieß braten. Schon gar nicht vom wankenden Schiff aus, im Auge des Wirbelsturms.

Ob nun die Wilden im Ostland oder die Lordkanzlerin von Westeros die Spaltung der 28 Königslanden voran treibt, genau darüber sollte mal gesprochen werden. Ich sehe eigentlich im Vordergrund eher das, was alle einigt, selbst die Bürger. Und das nicht als Dialog-Grundstock zu verwenden, halte ich für einen fatalen Fehler.
Nicht alle wollen genau das Gleiche, richtig, aber alle wollen was robustes, sicheres und auf dieser Scholle die Ernte heimfahren.

Doch, wie auch immer, Putins Piepe muss gekappt werden. Das ist kriegswichtig, wie einst die Schwerwasser-Sabotage in Vemork durch eine Spezialoperation des norwegischen Widerstandes in Zusammenarbeit mit dem britischen Geheimdienst.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Sep 2017, 12:07)

Ja, und ich sehe keine Wilden, die ihren letzten Tanz im Mondlicht aufführen und dabei jemanden vom anderen Stamm am Spieß braten. Schon gar nicht vom wankenden Schiff aus, im Auge des Wirbelsturms.

Ob nun die Wilden im Ostland oder die Lordkanzlerin von Westeros die Spaltung der 28 Königslanden voran treibt, genau darüber sollte mal gesprochen werden. Ich sehe eigentlich im Vordergrund eher das, was alle einigt, selbst die Bürger. Und das nicht als Dialog-Grundstock zu verwenden, halte ich für einen fatalen Fehler.
Nicht alle wollen genau das Gleiche, richtig, aber alle wollen was robustes, sicheres und auf dieser Scholle die Ernte heimfahren.

Doch, wie auch immer, Putins Piepe muss gekappt werden. Das ist kriegswichtig, wie einst die Schwerwasser-Sabotage in Vemork durch eine Spezialoperation des norwegischen Widerstandes in Zusammenarbeit mit dem britischen Geheimdienst.
Solche Strategien halte ich für völlig abwegig, weil sie ausbaufähige Wahlmöglichkeiten nachhaltig verbauen. Ihnen fällt nicht auf, daß Sie allen Partnern der EU Freiheiten zugestehen, die Sie aber der deutschen Politik verwehren möchten? Nicht mit mir!

Ich habe gar nichts gegen einen "Dialog der Bürger", im Gegenteil. Die Bewegung "Pulse of Europe" hat das versucht. Aber den Bürgern war das schnuppe. Daraus schließe ich jedenfalls, daß Europa ein Projekt "von oben" ist, also ein Projekt der selbsternannten Eliten. Dabei ist letzten Endes auch etwas entstanden, worüber man streiten kann; immerhin! Und nun muß der Wildwuchs beschnitten werden; kommt mir bekannt vor aus dem Gartenbau.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(09 Sep 2017, 13:24)

Solche Strategien halte ich für völlig abwegig, weil sie ausbaufähige Wahlmöglichkeiten nachhaltig verbauen. Ihnen fällt nicht auf, daß Sie allen Partnern der EU Freiheiten zugestehen, die Sie aber der deutschen Politik verwehren möchten? Nicht mit mir!
Um es deutlicher zu sagen, Gazprom ist ein Synonym für Mafia. Mit "Wahlmöglichkeiten" hat das recht wenig zu tun, außer, man hat eine etwas eigentümliche Auffassung von Erpressung.
Interview mit Mafia-Experte Roth
"Gasprom ist ein Synonym für Korruption"
http://www.spiegel.de/wirtschaft/interv ... 91247.html

Wir brauchen die Union für die Kernbereiche Sicherheit und Freihandel, wir brauchen sie nicht für Krimskrams. Die veränderte Sicherheitslage in Europa aber sollte man ernst nehmen.
Ich habe gar nichts gegen einen "Dialog der Bürger", im Gegenteil. Die Bewegung "Pulse of Europe" hat das versucht. Aber den Bürgern war das schnuppe. Daraus schließe ich jedenfalls, daß Europa ein Projekt "von oben" ist, also ein Projekt der selbsternannten Eliten. Dabei ist letzten Endes auch etwas entstanden, worüber man streiten kann; immerhin! Und nun muß der Wildwuchs beschnitten werden; kommt mir bekannt vor aus dem Gartenbau.
Macron will nach den deutschen Wahlen Vorschläge unterbreiten und alles deutet darauf hin, dass die Bürger der europäischen Staaten einbezogen werden sollen. Der Ansatz ist jedenfalls interessant, selbst wenn es den Gartenbauregeln vergangener Tage nicht entsprechen sollte. Oder gerade dann.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Sep 2017, 00:54)

Um es deutlicher zu sagen, Gazprom ist ein Synonym für Mafia. Mit "Wahlmöglichkeiten" hat das recht wenig zu tun, außer, man hat eine etwas eigentümliche Auffassung von Erpressung.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/interv ... 91247.html
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Ich denke da an deutsche Banken und halbstaatliche deutsche Unternehmen, die für ihr Tun mit Milliarden (X * 1.000.000.000 $) Strafen belohnt wurden. Aber nein, eine Mafia ist das sicher nicht. Das wäre ja beleidigend!
Wir brauchen die Union für die Kernbereiche Sicherheit und Freihandel, wir brauchen sie nicht für Krimskrams. Die veränderte Sicherheitslage in Europa aber sollte man ernst nehmen.
Na, bisher schien Ihnen die Europäische Union in der Sicherheit doch entbehrlich zu sein, wo wir doch die NATO haben. Wenigstens eine Einsicht! Daß ein Binnenmarkt kein Krimskrams ist, wird Ihnen sicher auch irgendwann einleuchten. Und dann wird eben das aus der EU, woran die Gründerväter ehrlich glaubten. Kleiner, aber feiner.
Macron will nach den deutschen Wahlen Vorschläge unterbreiten und alles deutet darauf hin, dass die Bürger der europäischen Staaten einbezogen werden sollen. Der Ansatz ist jedenfalls interessant, selbst wenn es den Gartenbauregeln vergangener Tage nicht entsprechen sollte. Oder gerade dann.
Wenigstens hier sind wir uns einig; hoffentlich zieht die deutsche Seite nach Kräften mit!
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