befreit die Brüste

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H2O
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von H2O »

von Grimm hat geschrieben:(08 Jul 2016, 19:59)

Freilich.
Ideologen sind so. Und sowas bekommen diese bezahlt.
Adenauer sowie Ulbricht.
Kohl sowie Honecker.
Fehlt noch: Jesus sowie der Satan

...wobei mir nicht ganz klar ist, was von Jesus zu befreiten Brüsten überliefert ist.
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Billie Holiday
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

Vielleicht sind sie ja ganz zufrieden dort, wo sie jetzt sind.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Moses
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Moses »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Jul 2016, 10:12)

Vielleicht sind sie ja ganz zufrieden dort, wo sie jetzt sind.
Die Brüste? :s
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Fuerst_48 »

Moses hat geschrieben:(09 Jul 2016, 11:56)

Die Brüste? :s
Kaum klinkt man sich ein, ertappt man dich bei "schweren Fragen"...tztztz... :? :? :cool: :cool: :cool:
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Fadamo
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Fadamo »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Jul 2016, 10:12)

Vielleicht sind sie ja ganz zufrieden dort, wo sie jetzt sind.
Titten gehören in den BH.
Zumindest ab den 50 zigsten Lebensjahr. :D
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Moses
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Moses »

Fadamo hat geschrieben:(09 Jul 2016, 14:21)

Titten gehören in den BH.
Zumindest ab den 50 zigsten Lebensjahr. :D
Es gibt so viele Dinge von denen Du keine Ahnung hast. Würde man die alle aufschreiben, könnte man ganze Bibliotheken damit füllen - mein junger Freund.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Welfenprinz »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2016, 10:04)

Das mag durchaus sein. Dennoch gehört diese Assoziation und Verbundenheit von Naturismus, Körperbetontheit, FKK, Vegetarismus etc. und überhaupt der sogenannten Lebensreform-Bewegungen und den europäischen Faschismen zu den großen politischen Rätseln der Gegenwart. Insofern nämlich, dass kaum jemand bei "öko" oder "grün" an Faschismus oder auch DDR-Staat sondern immer erst an Multikulti, Offenheit und Toleranz. Oder? Auch eine der ersten großen alternativen öko-Siedlungen, "Eden" in Oranienburg bei Berlin war von völkischen Arierfanatikern durchsetzt.
Eine der Schnittmengen ist die Verweigerung vor der steigenden Komplexität der Moderne.Der fleissige Landbewohner der in einer gesund erhaltenen Umwelt sein selbst gebackenes Brot und sein selbst gebrautes Bier verzehrt statt den bösen Nahrungsmittelindustriellen von Oetker bis Cola ausgeliefert zu sein.
So wie die NSDAP den von den ökonomischen Katastrophen der 20er gebeutelten deutschen Kleinbürgern versprach sie von den ganzen unerträglichen Begleiterscheinungen von Globalisierung, offenen Märkten, Wettbewerb usw zu befreien. Eine schöne, einfache , klar geregelte Welt , in der jeder,der fleissig ist und was tut, sein gutes leben hat.
Diese Sehnsucht ist international in allen 'Ende des 19.Jahrhunderts entstandenen Naturschutzbewegungen vorhanden (um einen belletristischen Schlenker zu machen: Tolkiens Hobbitdorf ist eine Beschreibung dieses ersehnten ruralen Idylls eines bekennenden Feindes der Moderne).
Das in Deutschland diese Naturschutzbewegungen von Anfang an- also schon im Kern und Ausrichtung- einen betont nationalen Charakter hatten, hat Cat hier mal damit erklärt, dass es im Kaierreich wichtig war sich von -vor allem- England und Frankreich abzusetzen, die im zuge der Industrialisierung eben die Natur und Umwelt restlos den profanen Profitinteressen unterwerfen, während der hehre bessre Germane ...... naja usw usf..

Bei der Nazifizierung und Gleichschaltung der Gesellschaft nach 33 brauchten diese Gruppen nicht gezwungen zu werden. Im Gegenteil, beide Seiten sind mit offenen Armen aufeinander zugerannt und sich umarmt.
Naturschutz und Menschenfeindlichkeit liegen nah beieinander und die saubere Trennung schafft nicht jeder.. in mancher Seele sind sie auch untrennbar miteinander verbunden. Die Vorstellung weite Räume zu entvölkern -menschfrei zu machen- um dort intakte Natur und rurale Räume zu schaffen, hat seinen Reiz. Vor allem als institutionalisierter Vorgang.

Die Brücke zu den Grünen, BUND, NABU der BRD ist schnell geschlagen. Ich ahb die Namen nicht mehr im Kopf, ist länger her, dass ich mcih damit beschäftigt habe.
Günter Schwab, Baldur Springmann, Lisa Hähnle......... die Liste ist lang. NS-Funktionäre , die in Vorläuferorganisationen der Grünen, beratend beim BUND usw tätig waren bis in die 70er Jahre.

Natürlich haben sich die Grünen davon getrennt(konkret von den personen z.B. Baldur Springmann, und auch inhaltlich von den extrem nationalen Forderungen) und sind nicht braun.
Manche der Wurzeln schimmern halt immer wieder durch............ meinetwegen bei diesen seltsamen , weltfremden Forderungen nach irgendeiner Autarkie , vor allem im lebensmittelbereich.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Fadamo
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Fadamo »

Moses hat geschrieben:(09 Jul 2016, 15:53)

Es gibt so viele Dinge von denen Du keine Ahnung hast. Würde man die alle aufschreiben, könnte man ganze Bibliotheken damit füllen - mein junger Freund.
Ein bissel ablästern wird man wohl hier noch dürfen.
:)
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Moses
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Moses »

Fadamo hat geschrieben:(10 Jul 2016, 15:34)

Ein bissel ablästern wird man wohl hier noch dürfen.
:)
hab ich doch :D
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Welfenprinz hat geschrieben:(09 Jul 2016, 23:30)

Eine der Schnittmengen ist die Verweigerung vor der steigenden Komplexität der Moderne.
Das ist auf jeden Fall richtig. Sowohl Rudolf Steiner als auch die sogenannte "Deutsche Physik" haben die moderne Physik, ihre unkonventionellen EInsichten einfach nicht verstanden und als Trotzreaktion Gegenmodelle entwickelt, die auf Kraft, Anschaulichkeit, Brot und gesunden Menschenverstand aufbauten. Und die die offensichtliche Kompliziertheit, Komplexität und Unanschaulichkeit des Universums einfach als "jüdisch" und intellektuell übersteigert diskreditierten. Ich würde diese potenzielle Kumpanenschaft mit den Nazis aber eher nicht mit "Naturschützern" (sowieso ein völlig aus der Zeit gefallener Begriff) verbinden sondern eben doch mit dem allgemeineren Begriff "Lebensreform".

Die heutigen Vereinfacher stehen eher auf der Seite der Wirtschaftsliberalität. Die diskreditierte wissenschaftliche Einsicht ist nicht mehr die Relativitäts- oder Quantentheorie sondern sind die Klimamodelle oder die Vorhersage eines Zusammenbruchs des Weltfinanzsystems.

Aber unabhängig davon und nochmal direkt zum Thema: Nacktheit im öffentlichen Raum ist unerotisch und knüpft an faschistische Köprerästhetik an. Keine Reputation für Leni Riefenstahl!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Xandru
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Xandru »

LeloMa hat geschrieben:(11 May 2016, 00:33)

Warum gelten Frauen die oben ohne rumlaufen (z.B. im Schwimmbad, aber hauptsächlich am Strand) als öffentliches Ärgernis und begehen eine Ordnungswidrigkeit?

Das einzige Argument was ich gehört habe ist das die Brüste zu den sekundären Geschlechtsorganen gehören.
Na und? Männer verdecken ihren Bart auch nicht. Das ist Sexismus in Reinkultur.
Mich würde wirklich interessieren ob so eine Regel vor dem Verfassungsgericht bestand hätte (Männer und Frauen sind gleichberechtigt und so)
Na ich glaub das ist vor allem auch deswegen so, weil es zu viele Vollidioten gibt, die dann nirgendwoanders mehr hinsehen können und sich davon dann noch ein gewisser Teil mit den blödsten Anmachsprüchen auf die Pirsch begibt.

So ist das zumindest in München. An der Isar siehst du keine Frau oben ohne, bestenfalls am FKK-Strand und dann auch nur gaaaaaanz selten nackt. Alleine sowieso nicht, nur mit Partner/männl. Begleitung.

Ordnungswidrigkeit hin oder her... würde ich als Frau nicht machen.
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Mithrandir
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Mithrandir »

Platon hat geschrieben:(11 May 2016, 18:23)
Gab es denn schon mal eine urbane Gesellschaft wo oben ohne kein Problem war? :?:
Sind die Leute in urbanisierten Gesellschaften die keiner vorderasiatischen/abrahamitischen Religion folgten, wie z.B. China, Indien, Südamerika oben ohne herum gelaufen?
Mir wurde mal im Reiss-Museum erzählt, es sei zu früheren Zeiten, so Siebzehnhundertirgendwas, durchaus üblich gewesen, zu bestimmten gesellschaftlichen Anlässen und mitunter sogar bemalt um mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Wenn die Ausstellungsführerin sich das nicht ausgedacht hat, waren die Menschen früher trotzdem nicht mehr oder weniger "verklemmt":

Es ist immer eine Frage des Orts und des Anlasses, und welche Orten und welchen Anlässe geeignet sind, ist reine kulturelle Konvention.
Xandru hat geschrieben:(26 Jul 2016, 16:07)So ist das zumindest in München. An der Isar siehst du keine Frau oben ohne
Hängt von der Frau und Gruppe ab. Es gibt Situationen, wo sowas auch an der Isar kein Problem ist und niemanden interessiert, auch außerhalb des FKK-Bereichs.
Es gibt auch noch weitere Situationen, wo es aus meiner Sicht nicht unangemessen ist - auf der anderen Seite stört mich in anderen Situationen dann schon etwas Schulterfreies...
freeway80

Re: befreit die Brüste

Beitrag von freeway80 »

In diesem Thread wurde behauptet Völker die ein höheres Entwicklungstadium erreicht haben bedeckten immer die Brüste:
Hier ist ein Video von Bali im Jahr 1946 das dies widerlegt:
[youtube][/youtube]

Bis die Indoneser mir ihrer Religion kamen (und Notgeile Westler) und dem ein Ende setzten. Ich finde das alles sehr schade und habe das Gefühl das wir in einer sehr konservativen Geseltschaft leben.

Ähnlich wie Islamische Geseltschaften die Haare sexualisieren, sexualisieren wir die Brüste.

Ich will eine Gesellschaft in der wirklich Gleichberechtigung herrscht in der nicht geduldet wird wenn Frauen bedroht oder ihnen Gewalt angetan wird weil sie westlich leben wollen und sich ihren Partner selbst aussuchen. Die Linke ist in diesem Punkt absolut blind ich verstehe es einfach nicht. Einkommensunterschiede müssen natürlich auch bekämpft werden aber das ist längst nicht das einzige Problem.
Zuletzt geändert von freeway80 am So 2. Jul 2017, 07:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Jekyll
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Jekyll »

freeway80 hat geschrieben:(02 Jul 2017, 06:31)

In diesem Thread wurde behauptet Völker die ein höheres Entwicklungstadium erreicht haben bedeckten immer die Brüste:
Hier ist ein Video von Bali im Jahr 1946 das dies wiederlegt:

Bis die Indoneser mir ihrer Religion kamen (und Notgeile Westler) und dem ein Ende setzten. Ich finde das alles sehr schade und habe das Gefühl das wir in einer sehr konservativen Geseltschaft leben.
Noch viel früher liefen die Menschen ganz nackt umher und haben sich gepaart wie die Tiere. Dann kam die Zivilisation und setzte dem ein Ende. Aber...der Weg zurück ist sicher immer und jederzeit möglich.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von immernoch_ratlos »

Na denn...
Jekyll hat geschrieben:Noch viel früher liefen die Menschen ganz nackt umher und haben sich gepaart wie die Tiere. Dann kam die Zivilisation und setzte dem ein Ende.
Wieso ist Mensch - übrigens zu den "Säugern" zählend - noch nicht ausgestorben ? Wie paart sich Mensch heute ? Nur Religionen reden sich und uns ein "wir wären etwas anderes als Tiere" :p

"Kultur" versucht je nach Herkunft diese Tatsache laut tönend zu verschweigen um völlig abhängig vom Zeitgeist mal so oder so, natürliches Verhalten umzudeuten. "Dann kam die Zivilisation und setzte dem ein Ende" - Nun ja die "sog. Zivilisation" setzt leider nur recht harmlosen Gewohnheiten ein Ende. Anderes, eher wirklich erschreckliches bringt diese so gelobte "Zivilisation" erst hervor :dead:

Was Natur - damit meine ich nicht irgendeine Sichtweise ! - hervorbringt, ist immer natürlich - wie könnte das anders sein ? Nur Kultur - "Zivilisation" bringt es fertig natürliches zum "Unnatürlichen" zu erklären. Allen voran Religionen jeglicher Couleur.

"Die weibliche Brust – Nahrungsquelle, Trostspender oder Lustobjekt?" Ein recht interessanter Artikel zum Thema. Auch dieser Spruch dort :
Woher kommt die große Aufruhr um die kleine Milchdrüse, die eine ganze Nation in Aufregung versetzt? Vielleicht von den Generationen von Männern, die nicht genug davon bekamen, als es darauf ankam. (O’Brian, 1995)
deutet an, neben der unbestreitbaren Attraktivität weiblicher Brüste - gleichgültig ob nun verhüllt oder warum auch immer unverhüllt, sie sind wie jeder Teil des Körpers "natürlich" - nur kulturelle Vorstellungen "bestimmen" wie und ob sie überhaupt "öffentlich in Erscheinung treten dürfen".

Ganz sicher spielt bei all den Geboten der übliche Gedanke paternalistischer Herrschaft über die "Weibchen" der eigenen Sippe eine weiter bedeutende Rolle. Schon die Definition was "Frau" über die Jahrtausende kultureller Entwicklung war und ist, zeigt überdeutlich wer die Regeln immer noch macht. Nicht nur der Vergangenheit galten Frauen oft als Eigentum der Familie oder der Gemeinschaft. "Anklänge" die das auch noch im 21. Jahrhundert so sehen, gibt es mehr als genug :rolleyes:

"Frau" im Wandel der Kulturen : "die Vergewaltigung einer Frau ist ein Eigentumsdelikt"
In der Bibel (5. Mose 22, 28-29) heißt es "folgerichtig": »Wenn jemand eine Jungfrau trifft, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und wohnt ihr bei und wird dabei betroffen, so soll, der ihr beigewohnt hat, ihrem Vater fünfzig Silberstücke geben und soll sie zur Frau haben, weil er ihr Gewalt angetan hat; er darf sie nicht entlassen sein Leben lang.« In den Augen der alten Israeliten war dies eine gerechte Lösung :(

Frau ist eine weibliche Angehörige einer erfundenen menschlichen Ordnung. Der einzig "natürliche Unterschied" der Frauen und Männer unterscheidet, dürfte (hoffentlich) bekannt sein. Alles was "Kultur" daraus gemacht hat wird inzwischen (je nach Kultur durchaus unterschiedlich) als "natürlich" angesehen - ein Verdrehen des Wortsinns "natürlich" könnte größer nicht sein.

Was die weibliche - besonders die "wohlgeformte - Brust angeht, es wäre - jedenfalls im "westlichen Kulturkreis" - eine Lüge, wenn man(n) behautet "ihr" nicht hauptsächliche sexuelle motiviertes Interesse "entgegenzubringen". Ein Großteil der Werbeindustrie setz diesen Aspekt sehr erfolgreich für ihre Zwecke ein. Da wäre es kontraproduktiv, die natürlichen Exemplare überall und in jeglicher Form ständig vor Augen zu haben. Was die "ansehnlich" zu beschreibenden Exemplare angeht, wäre eine öde Übersättigung (siehe afrikanische Verhältnisse) die unausweichliche Folge. Alles andere will sowieso niemand wirklich sehen. Hier sei der männliche Bauch erwähnt, der mag ja in "Waschbrettausführung" besser gefallen, als der z.Z. sehr häufige Bierbauch, der in vielen Fällen sofort die Frage nach dem "Geburtstermin" nahelegt.

Ja, ich sehe das nicht zu sehr verdeckte "Pärchen", noch immer sehr gern - schon als sehr junger (vor pubertärer) Knabe, war mir der Blick in die unergründlichen Tiefen zwischen den Brüsten eine Mysterium, welches allerlei Überraschendes für den "Rest" vermuten ließ, etwas durchaus erfreuliches.... :p

Schade, das nach dem Entfernen all dieser stützenden und verdeckenden weiblichen Kleidung, die jeweilige "Wahrheit" nicht ganz der Fantasie entsprechen muss - nun ja auch der enthüllte männliche Körper ähnelt nur selten "Adonis" da ist es nur fair, wenn die entpackte "Aphrodite" vom Ideal "etwas abweicht". Wie das manchmal ausgeht kann in den griechischen Sagen nachgelesen werden. Dort waren es hauptsächlich nackte - bei allen Standards - ansehnliche junge Männer. Wie sich die Zeiten ändern, in heutigen Gymnasien läuft keiner mehr nackt herum obwohl das aus dem griechischen stammende Wort "gymnós" schlicht und einfach nackt bedeutet.
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Anderus
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Anderus »

Gehört auch zu meiner Erfahrung. Brüste können bei mir innerhalb von Minuten, völlig langweilig werden. Da ist es bei der Vulva schon anders. Die kann stundenlang, für mich, ihren Reiz behalten. Erklären, könnte ich das allerdings nicht.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2016, 09:26)

Nacktheit im öffentlichen Leben (hier in Europa jedenfalls) ist für mich für alle Zeit assoziiert mit Ariertum, Körperfixiertheit, Naturismus, Faschismus und Antisemitismus in Reinstform.

1936 erschien unter dem Titel "Mensch und Sonne – Arisch-olympischer Geist" ein Bestseller der Nazizeit, in der diese innige Verwandtschaft von Faschismus und Freikörperkultur wie kaum sonst irgendwo deutlich wird.

Siehe als einen von etlichen restlos erklärenden Beiträgen zum Thema diesen Spiegel-Artikel hier: http://www.spiegel.de/einestages/fkk-im ... 49380.html

Politisch interessant und äußerst brisant ist für mich auch das Fortleben dieser faschistischen Körperfixiertheit in der DDR. Auch heute noch wird die FKK-Szene der DDR häufig als eine Art geduldeter Dissidenten-Freiraum angesehen. Für mich ist das eher ein Zeichen dafür, dass es eben doch eine Art innere Verwandtschaft zwischen Staatssozialismus und Nazidiktatur gibt.
Oooh Mann - kannst nicht noch ein bisschen dicker auftragen? Für dich ist auch wirklich alles politisch motiviert gelle.
Auf die Idee, dass die so genannte FKK-Szene gar nix politisches an sich hatte, dass da ein keines Stückchen Freiheit gelebt wurde, auf die Idee kommste nicht.
Nacktheit in der Öffentlichkeit - dann hat jede Strip-Show, egal ob Männlein oder Weiblein, auch was mit faschistischer Körperfixiertheit zu tun? Dann haben wohl die vielen Fitness-Studios, in denen die Leute sich schinden, um einen möglichst "wohl definierten Körper" zu haben, auch was mit faschistischer "Körperfixiertheit" zu tun.
Mannomann, was das denn für ne schräge Denke? Dass Menschen manches einfach nur aus Lebensfreude tun, weil sie Spaß haben (wollen) oder ihnen etwas Spaß/Freude macht, kommt in deiner Denke ganz offensichtlich nicht vor.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Pro&Contra »

LeloMa hat geschrieben:(11 May 2016, 00:33)

Warum gelten Frauen die oben ohne rumlaufen (z.B. im Schwimmbad, aber hauptsächlich am Strand) als öffentliches Ärgernis und begehen eine Ordnungswidrigkeit?

Das einzige Argument was ich gehört habe ist das die Brüste zu den sekundären Geschlechtsorganen gehören.
Na und? Männer verdecken ihren Bart auch nicht. Das ist Sexismus in Reinkultur.
Mich würde wirklich interessieren ob so eine Regel vor dem Verfassungsgericht bestand hätte (Männer und Frauen sind gleichberechtigt und so)
Warum nicht gleich ganz nackt herum laufen?
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Anderus
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Anderus »

Pro&Contra hat geschrieben:(04 Jul 2017, 21:19)

Warum nicht gleich ganz nackt herum laufen?
Also, ich bin ja kein Kind von Schamhaftigkeit, aber das wäre mir unangenehm, und im Winter zu kalt.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Pro&Contra »

Anderus hat geschrieben:(04 Jul 2017, 21:22)

Also, ich bin ja kein Kind von Schamhaftigkeit, aber das wäre mir unangenehm, und im Winter zu kalt.
Besteht ja kein Zwang. Kann ja dann jeder machen wie er/sie will.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Jul 2017, 20:21)

Oooh Mann - kannst nicht noch ein bisschen dicker auftragen? Für dich ist auch wirklich alles politisch motiviert gelle.
Auf die Idee, dass die so genannte FKK-Szene gar nix politisches an sich hatte, dass da ein keines Stückchen Freiheit gelebt wurde, auf die Idee kommste nicht.
Nacktheit in der Öffentlichkeit - dann hat jede Strip-Show, egal ob Männlein oder Weiblein, auch was mit faschistischer Körperfixiertheit zu tun? Dann haben wohl die vielen Fitness-Studios, in denen die Leute sich schinden, um einen möglichst "wohl definierten Körper" zu haben, auch was mit faschistischer "Körperfixiertheit" zu tun.
Mannomann, was das denn für ne schräge Denke? Dass Menschen manches einfach nur aus Lebensfreude tun, weil sie Spaß haben (wollen) oder ihnen etwas Spaß/Freude macht, kommt in deiner Denke ganz offensichtlich nicht vor.
Eine Strip-Show hat etwas mit Erotik zu tun. Mit Lebensfreude sowieso. Einfach mal die Olympiade-1936-Leni-Riefenstahl-Filme und die Anhimmelung Riefenstahls durch Emma und Alice Schwarzer schauen, um den Unterschied zwischen Erotik, Lust und Lebensfreude auf der einen und faschistischer Körperfixiertheit auf der anderen Seite zu erkennen. (Und vielleicht auch noch das von der Öffentlichkeit weitgehend vergessene und/oder ignorierte Denkmal der wegen der Olympiade 1936 in Berlin "evakuierten" Roma und Sinti in Berlin-Marzahn besuchen).
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Jul 2017, 20:21)
Auf die Idee, dass die so genannte FKK-Szene gar nix politisches an sich hatte, dass da ein keines Stückchen Freiheit gelebt wurde, auf die Idee kommste nicht.
Zumindest in der DDR-Gesellschaft war die FKK-Szene ein Stückchen eingebildeter Freiheit bei ansonsten vollkommener Konformität mit dem System und darüberhinaus so hochgradig stasi-verseucht wie vielleicht nur noch die NVA. Es gibt zahllose Artikel, Berichte, Analysen, die das belegen. Es ist unglaublich, was da an DDR-Gesellschaftsverteidigungsmythen noch heute immer wieder vorgebracht wird. Es war kein Stückchen "gelebte Freiheit" sondern ein Stückchen sorgfältig behördengeplanter Freiheit. Tatsächliche Freiheit in einem sozialistischen Staat ist diskonform und risikobehaftet. Das schließt Lebenslust und Erotik (ganz anderer Art) keineswegs aus.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Quatschki »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 00:37)

Zumindest in der DDR-Gesellschaft war die FKK-Szene ein Stückchen eingebildeter Freiheit bei ansonsten vollkommener Konformität mit dem System und darüberhinaus so hochgradig stasi-verseucht wie vielleicht nur noch die NVA.
Wie muß man sich das vorstellen?
Wenn eine Familie oder eine Gruppe Jugendlicher an den Strand oder Waldteich fährt und nackt statt in textil baden geht, wo soll denn da bitte das "System" lauern?
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 07:54)

Wie muß man sich das vorstellen?
Wenn eine Familie oder eine Gruppe Jugendlicher an den Strand oder Waldteich fährt und nackt statt in textil baden geht, wo soll denn da bitte das "System" lauern?
Die FKK-Zentren waren vor allem die großen Campingplätze entlang der Ostsee-Küste. Vor allem im FKK-Mekka Prerow. Man musste sich für einen Platz dort vorher anmelden.
Wenn sich Tausende in den Sommermonaten auf den Weg nach Prerow machten, war alles schon vorab geregelt. Für die Leitung des Campingplatzes gab es keine Überraschungen: Die Zeltscheine waren lange vorher vergeben, man wusste genau, wer kam. Alle Gäste wurden auf die verschiedenen Blöcke verteilt. Genau wie in Markgrafenheide wurde darauf geachtet, dass sich bei aller internationaler Solidarität die Nationen doch nicht zu sehr vermischten. So bekamen die Tschechen, für die die Ostsee eine Art "heimisches Meer" war, einen eigenen Platz zugewiesen. Bis zu 1.200 Personen schlugen hier am Tag ihre Zelte auf. Wer auf dem Zeltplatz nicht selber kochen wollte oder konnte, ging zum "Fuchsbau", einer Selbstbedienungsgaststätte mit Massenabfertigung.
Um die kulturelle Nähe von DDR-System und Nazideutschland regelrecht körperlich zu spüren, muss man nur mal den gigantomanischen (nicht fertiggestellten) Kdf-Bau in Prora (Rügen) besuchen.

Und es ist inzwischen weitgehend vergessen, dass es auch in Hinsicht auf Kultur, Freizeit, Musik etc. in der DDR eine oppositionelle Szene gab. Die zwar gewissermaßen schwierig lebbar war. Die aber dennoch existierte. Und die, das kann ich dir hundertprozentigversichern, alles mögliche war aber eines gewiss nicht: Prüde, lustfeindlich und verkopft.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von garfield336 »

Donnie hat geschrieben:(11 May 2016, 01:36)

Weil der Busen sowas ähnliches wie die Muschi ist, aber der Bart keinesfalls sowas ähnliches wie der Penis.
ein Busen erregt den Herrn, ein Bart die Dame hingegen nicht.

ist das verständlich erklärt für einen Schulanfänger?



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Ich errege beim Anblick vieler weiblichen Geschöpfen.

Um das zu verhindern, müsste Frau schon eine afghanische Burka tragen.
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Billie Holiday
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

garfield336 hat geschrieben:(05 Jul 2017, 08:24)

Ich errege beim Anblick vieler weiblichen Geschöpfen.

Um das zu verhindern, müsste Frau schon eine afghanische Burka tragen.
Bevor ich eine Burka anziehe, verlange ich von Männern, die sich nicht im Griff haben, sich die Augen rauszureißen.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von garfield336 »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Jul 2017, 08:43)

Bevor ich eine Burka anziehe, verlange ich von Männern, die sich nicht im Griff haben, sich die Augen rauszureißen.
Erregt werden heisst nicht jemanden zu belästigen.


hmmm oder doch? manche finden es ja bereits als Belästigung wenn man nur in ihre Richtung schaut. :|
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Jul 2017, 23:25)

Eine Strip-Show hat etwas mit Erotik zu tun. Mit Lebensfreude sowieso. Einfach mal die Olympiade-1936-Leni-Riefenstahl-Filme und die Anhimmelung Riefenstahls durch Emma und Alice Schwarzer schauen, um den Unterschied zwischen Erotik, Lust und Lebensfreude auf der einen und faschistischer Körperfixiertheit auf der anderen Seite zu erkennen. (Und vielleicht auch noch das von der Öffentlichkeit weitgehend vergessene und/oder ignorierte Denkmal der wegen der Olympiade 1936 in Berlin "evakuierten" Roma und Sinti in Berlin-Marzahn besuchen).
Nee ich schaue mir gar nichts an! Nur weil du, in deiner schrägen Denke, bei jeder menschlichen Lebensäußerung, jeder Erscheinung, jedem Trend irgend einen politischen Zusammenhang und/oder politische Motivation herbei phantasierst, ist dieser Zusammenhang noch lange nicht gegeben. Du kriegst gar nicht mit, dass du damit ganze Menschengruppen denunzierst - jawohl denunzierst(!) - und ihnen politische Sichtweisen und Einstellungen unterstellst, die gar nicht vorhanden waren.
An irgendeine "Lebensreformbewegung" oder "faschistische Körperfixiertheit" hat von den DDR-Nackedeis nicht ein einziger gedacht. Die wollten Spaß haben, ein bisschen "aus der Reihe tanzen" - mehr war da nicht.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 08:11)

Die FKK-Zentren waren vor allem die großen Campingplätze entlang der Ostsee-Küste. Vor allem im FKK-Mekka Prerow. Man musste sich für einen Platz dort vorher anmelden.
Man musste sich für jeden Campingplatz vorher anmelden!
Camping war so ungefähr die einzige Möglichkeit Urlaub zu machen, wenn man keinen FDGB- oder Betriebsferienplatz bekommen hat.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Anderus »

Interessant, was hier den Usern, außerhalb der Weinstube, alles zum Thema nackte Brüste einfällt. Es ödet an. Schreibt was zum Thema Brüste, oder lasst die Tastatur in Ruhe.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Keoma »

Dutteln sind leiwand.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 00:37)

Zumindest in der DDR-Gesellschaft war die FKK-Szene ein Stückchen eingebildeter Freiheit bei ansonsten vollkommener Konformität mit dem System und darüberhinaus so hochgradig stasi-verseucht wie vielleicht nur noch die NVA. Es gibt zahllose Artikel, Berichte, Analysen, die das belegen. Es ist unglaublich, was da an DDR-Gesellschaftsverteidigungsmythen noch heute immer wieder vorgebracht wird. Es war kein Stückchen "gelebte Freiheit" sondern ein Stückchen sorgfältig behördengeplanter Freiheit. Tatsächliche Freiheit in einem sozialistischen Staat ist diskonform und risikobehaftet. Das schließt Lebenslust und Erotik (ganz anderer Art) keineswegs aus.
Erzähle keinen Stuss, vonwegen "sorgfältig behördengeplanter Freiheit"! Was FKK anging konnten die Behörden gar nicht anders, als entsprechende "Möglichkeiten" zu schaffen, ganz einfach weil sie es nicht verhindern konnten.
Noch Anfang der Siebziger räumte die Polizei regelmäßig die "wilden Badestrände" an denen nackt gebadet wurde.
Und stell dir vor, sogar Stasi-Mitarbeitet oder NVA-Angehörige waren Menschen, die in ihrer Freizeit mal "austeigen" wollten, mal einfach tun und lassen wollten, was ihnen gefiel.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Quatschki »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2017, 10:04)

Man musste sich für jeden Campingplatz vorher anmelden!
Camping war so ungefähr die einzige Möglichkeit Urlaub zu machen, wenn man keinen FDGB- oder Betriebsferienplatz bekommen hat.
Für ein bis zwei Nächte konnte man auch so unterkommen, wenn Platz war.
Aber was hat die staatliche Vergabe der Übernachtungsplätze mit Nacktbaden zu tun?
In den 80er Jahren war Nacktbaden landesweit Normalität
Auch im Binnenland gab es überall offizielle FKK-Bäder und unzählige wilde Badestellen
Dabei ging es auch nicht um Freiheit oder Rebellion, sondern um gleichmäßige Bräunung als Schönheitsideal und die Vermeidung umständlichen Hantierens mit nassen Badetextilien.
Zurück ging das ziemlich genau ab dem Moment, als nach der Währungsunion mit Praline, Männermagazin und den BILD-Girls eine andere Art, Nackte ins Bild zu setzen, an den Kiosken auftauchte
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 11:53)

Für ein bis zwei Nächte konnte man auch so unterkommen, wenn Platz war.
Aber was hat die staatliche Vergabe der Übernachtungsplätze mit Nacktbaden zu tun?
Gar nichts. Das versucht nur Schoko in Bezug auf FKK-Campingplätze zu suggerieren.
Quatschki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 11:53)]In den 80er Jahren war Nacktbaden landesweit Normalität
Auch im Binnenland gab es überall offizielle FKK-Bäder und unzählige wilde Badestellen
Dabei ging es auch nicht um Freiheit oder Rebellion, sondern um gleichmäßige Bräunung als Schönheitsideal und die Vermeidung umständlichen Hantierens mit nassen Badetextilien.
Stimmt es ging nicht um Rebellion und noch viel weniger um "sorgfältig behördengeplante[r] Freiheit.".
Die DDR-Führung musste irgendwann einsehen, dass sie FKK nicht verbieten konnte, also hat sie sich damit arrangiert.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jul 2017, 10:17)

Erzähle keinen Stuss, vonwegen "sorgfältig behördengeplanter Freiheit"! Was FKK anging konnten die Behörden gar nicht anders, als entsprechende "Möglichkeiten" zu schaffen, ganz einfach weil sie es nicht verhindern konnten.
Noch Anfang der Siebziger räumte die Polizei regelmäßig die "wilden Badestrände" an denen nackt gebadet wurde.
Und stell dir vor, sogar Stasi-Mitarbeitet oder NVA-Angehörige waren Menschen, die in ihrer Freizeit mal "austeigen" wollten, mal einfach tun und lassen wollten, was ihnen gefiel.
Es gilt da zu unterscheiden. Natürlich ist Nacktbaden als Privatvergnügen nicht nur nicht zweifelhaft sondern es geht im Prinzip niemanden etwas an, woran man Vergnügen findet oder nicht (solange man sich an Recht und Gesetz hält). FKK ist - neben anderem - jedoch Teil einer soziokulturellen Erscheinung, die man allgemein unter "Lebensreform-Bedwegung" zusammenfasst. Und nun sage nicht, dass alle damaligen und heutigen FKK-Anhänger es von sich weisen würden, nicht nur ihrem Privatvergnügen nachzugehen sondern auch "Teil einer Bewegung" zu sein.

Es gibt die eher harmlose Variante der Ostalgie-Reflexionen nach dem Muster: Klar war das ein Unrechtssystem aber dafür hatten wir ... Ich brauche gefühlt nur ein zwei Stunden den Sender MDR laufen zu lassen, um etwas von der Art zu hören.

Beschäftigt man sich etwas näher mit der Entstehung der Lebensreform ab Ende des 19. Jahrhunderts kommen aber eben noch ganz andre Dinge zum Vorschein. Der grundsätzliche Beweggrund war ein Reflex gegen die Moderne in Wissenschaft, Kunst und Technik. Besonders ab etwa 1910. Und natürlich und ohne Zweifel gab es eine gegenseitige Affinität und Überschneidungen zwischen Lebensreforrmern und aufkommendem Nationalsozialismus. Biologismus und Körperfixiertheit führen beinahe zwangsläufig dazu. Und von allen Teilen der Lebensreform-Bewegungen war die FKK-Bewegung ohne Frage die den Nazis und vor allem auch dem Antisemitismus naheste. "Mensch und Sonne - Arisch-olympischer Geist" von Hans Surén (einem der ideologischen Vorkämpfer des Nudismus) war einer der absoluten Bestseller während der Nazi-Herrschaft. Und Surén wurde aber andererseits noch in den 50ern Ehrenmitglied des FKK-Verbands.

"Unreflektiert" würde ich es nennen, diese Zusammenhänge und Tatsachen einfach auszublenden.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 12:32)

Es gilt da zu unterscheiden. Natürlich ist Nacktbaden als Privatvergnügen nicht nur nicht zweifelhaft sondern es geht im Prinzip niemanden etwas an, woran man Vergnügen findet oder nicht (solange man sich an Recht und Gesetz hält). FKK ist - neben anderem - jedoch Teil einer soziokulturellen Erscheinung, die man allgemein unter "Lebensreform-Bedwegung" zusammenfasst. .
Ja und? Dann fasst man das eben allgemein unter "Lebensreform-Bewegung" zusammen. Allerdings hat die "Lebensreform-Bewegung" nichts mit "faschistischer Körperfixiertheit" zu tun.
Die "Lebensreform-Bewegung" entstand bereits vor 1900 und war eine Bewegung, die sich gegen die negativen Folgen der Industrialisierung und Urbanisierung richtete. Dabei wurden auch Erkenntnisse aus Medizin und Naturwissenschaften einbezogen. Unterstützung fand die die "Lebensreform-Bewegung" auch durch die zunehmende Frauenbewegung, die sich insbesondere gegen die einengende Mode (Korsetts) stark machte und auch in Kunst und Archtitektur fand diese Bewegung ihren Niederschlag - hier sei als Beispiel "Bauhaus" zu nennen.
Die deutsche "Lebensreform-Bewegung" hat ihre Vorläufer bzw Pendants in der britischen "Arts and Craft Movement" und im amerikanischen "Prairie Style". Letztere führte u.a. zur Einführung erster Nationalparks in den USA. Insgesamt bildet die "Lebensreform-Bewegung" den Vorläufer der heute etablierten Ökologie - sowohl als wissenschaftliche Forschungsrichtung als auch als "Lebenseinstellung".
Die deutsche "Lebensreform-Bewegung" hatte um 1920 herum bereits ihren Zenit überschritten. Als sie von den Nazis gleichgeschaltet und instrumentalisiert wurde, führte sie mehr oder weniger ein Nischendasein.
Eine "Wiederbelebung" der "Lebensreform-Bewegung" nach dem WK2 fand nicht statt, auch wenn einzelne Teilbereiche einen Aufschwung erlebten.
schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 12:32)
Und nun sage nicht, dass alle damaligen und heutigen FKK-Anhänger es von sich weisen würden, nicht nur ihrem Privatvergnügen nachzugehen sondern auch "Teil einer Bewegung" zu sein
Doch genau DAS sage ich, weil es "die Bewegung" gar nicht mehr gibt und es sich tatsächlich um ein Privatvergnügen handelt, welches viele Menschen miteinander teilten/teilen.
"Teil einer Bewegung sein" existiert lediglich in deinem Kopf, basierend auf einseitiger und viel zu kurz greifender - auf die NS-Zeit reduzierten und reduzierenden - Sichtweise.
schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 12:32)
Es gibt die eher harmlose Variante der Ostalgie-Reflexionen nach dem Muster: Klar war das ein Unrechtssystem aber dafür hatten wir ... Ich brauche gefühlt nur ein zwei Stunden den Sender MDR laufen zu lassen, um etwas von der Art zu hören.
Das hat nichts aber auch gar nichts mit "Ostalgie-Reflektion" zu tun, sondern mit Einbeziehen aller bekannten Fakten - Fakten, die DU wieder mal ausblendest, um Zusammenhänge herzustellen, die in dieser Form gar nicht existieren.
Aus einem Privatvergnügen eine politische Bewegung konstruieren, ist wirklich mehr als schräg!

Vor allem Künstler und Intellektuelle tummelten sich nackt an Badeorten wie Ahrenshoop. Überall sei eine "große Sympathie für die Freikörperkultur" anzutreffen, warnten Beobachter. In der SED witterte man Dekadenz und Verfall und verbot das Nacktsein in der Öffentlichkeit weitegehend - ein schwerer Fehler.
Nicht nur in der Partei regte sich Protest. Von jetzt an, wurde das Umgehen des Verbots auch noch zum Volkssport für junge Leute: Bei sogenannten "Kamerun"-Festen tanzten halbnackte und martialisch körperbemalte Jugendliche um Totempfähle. Angezogenen Badegästen konnte es passieren, dass sie ausgezogen und nackt an Bäume gebunden wurden. Mancher angezogene Sittenwächter wurde von einer Horde nackter vollbekleidet ins Wasser geworfen.
Bis 1956 dauerte der Kulturkampf. Dann gab die SED klein bei und erlaubte das Nacktbaden in ausgewiesenen Zonen, die sich aber immer schneller ausdehntenDer bekannte Hallenser Psychiater Hans-Joachim Maaz sieht im Nacktsein der DDR-Bürger vor allem einen "Befreiungsakt": "FKK war eine Möglichkeit, sich außerhalb der DDR-Zivilisation anders zu geben, freizügig zu sein", so Maaz. Gerade bei der öffentlichen Nacktheit sei es paradoxerweise um die Verteidigung der Privatsphäre gegangen, glaubt auch Volkskundler und Soziologe Schmoll.


So viel zu deinem "Teil einer Bewegung" sein und "nationalsozialistische Parallelen"!
schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 12:32)Beschäftigt man sich etwas näher mit der Entstehung der Lebensreform ab Ende des 19. Jahrhunderts kommen aber eben noch ganz andre Dinge zum Vorschein. Der grundsätzliche Beweggrund war ein Reflex gegen die Moderne in Wissenschaft, Kunst und Technik. Besonders ab etwa 1910. Und natürlich und ohne Zweifel gab es eine gegenseitige Affinität und Überschneidungen zwischen Lebensreforrmern und aufkommendem Nationalsozialismus. Biologismus und Körperfixiertheit führen beinahe zwangsläufig dazu. Und von allen Teilen der Lebensreform-Bewegungen war die FKK-Bewegung ohne Frage die den Nazis und vor allem auch dem Antisemitismus naheste. "Mensch und Sonne - Arisch-olympischer Geist" von Hans Surén (einem der ideologischen Vorkämpfer des Nudismus) war einer der absoluten Bestseller während der Nazi-Herrschaft. Und Surén wurde aber andererseits noch in den 50ern Ehrenmitglied des FKK-Verbands.
Ja - siehe oben - dann beschäftige dich auch etwas näher und nicht nur einseitig, wie du das so gerne tust ==> siehe oben.
Um 1910 gab es noch keinen "aufkommenden Nationalsozialismus"! Anfänge des Nationalsozialismus gibt es erst nach dem WK1, mit der Gründung der DAP im Jahre 1919. Als dieser gesellschaftliche Relevanz erhielt, hatte die "Lebensreform-Bewegung" ihren Zenit bereits überschritten.
Es gab keine "gegenseitigen Affinitäten und Überschneidungen", auch wenn einzelne führende "Lebensreformer" der NSDAP beitraten. Instrumetalisierung von Grundgedanken einer Bewegung hat nichts mit Überschneidung zu tun. Die Nazis haben vieles "einverleibt" und instrumentalisiert, was ihren Zielen förderlich erschien. Das bedeutet noch lange nicht, dass es sich dabei um "Affinitäten und Überschneidungen" handelt. Du konstruierst einen Zusammenhang, weil due einen Zusammenang sehen willst!
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Quatschki »

Die Moderne hatte eine ganze Menge Strömungen
wozu Sport und Bemühungen um Volksgesundheit ebenso gehörten, wie die Reform des Wohnens und Arbeitens, die Entstehung des Naturschutzes, das Streben nach Luft, Licht und Erholung in Verbindung mit sozialen Reformen und Sehnsucht nach einem neuen Lebensgefühl
Alles so ab 1910 entstanden als Antwort auf den bis dahin grassierenden Manchesterkapitalismus mit seinem Dreck und Massenelend.

Diese Entwicklungen zu denunzieren und schlecht zu machen, nur weil unter anderem auch der Nationalsozialismus mit seiner Leitidee der "gesunden" Volksgemeinschaft daran Anleihe genommen hat, erscheint mir ziemlich absurd.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

@Dark Angel. Auch wenn es natürlich Instrumentalisierungen der Lebensreformer durch die Nazis gab: Stelle diesen Lebensreformern bitte keinen Persilschein aus. Insbesondere die wichtigsten Väter der FKK-Bewegung und des Nudismus, neben Surén Heinrich Pudor und Richard Ungewitter waren derart extreme Rassenfanatiker und Antisemiten, dass die nicht etwa von den Nazis "instrumentalisiert" wurden sondern in der Anfangszeit des NS-Regimes selbst diesen Nazis unheimlich waren. Das muss man sich vorstellen!

Um 1910 gab es noch keinen "aufkommenden Nationalsozialismus"? (bzw. schlimmer noch: Rassismus) Wenn das Thema nicht so bitterernst wäre, man könnte lachen.

Richard Ungewtter 1910:
Würde jedes deutsche Weib öfter einen nackten germanischen Mann sehen, so würden nicht so viele exotischen fremden Rassen nachlaufen […] Aus Gründen der gesunden Zuchtwahl forde ich deshalb die Nacktkultur, damit Starke und Gesunde sich paaren, Schwächlinge aber nicht zur Vermehrung kommen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Ungewitter

Soll ich dich das nächste mal daran erinnern, wenn wenn es darum geht, ob das Kopftuch einfach nur eine Kopfbedeckung oder ein Bekenntnis zur Frauenunterdrückung ist? Ob das Kopftuch Bekenntnis zu Rückständigkeit ist oder von Islamisten dafür instrumentalisiert wird?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 15:55)

Die Moderne hatte eine ganze Menge Strömungen
wozu Sport und Bemühungen um Volksgesundheit ebenso gehörten, wie die Reform des Wohnens und Arbeitens, die Entstehung des Naturschutzes, das Streben nach Luft, Licht und Erholung in Verbindung mit sozialen Reformen und Sehnsucht nach einem neuen Lebensgefühl
Alles so ab 1910 entstanden als Antwort auf den bis dahin grassierenden Manchesterkapitalismus mit seinem Dreck und Massenelend.

Diese Entwicklungen zu denunzieren und schlecht zu machen, nur weil unter anderem auch der Nationalsozialismus mit seiner Leitidee der "gesunden" Volksgemeinschaft daran Anleihe genommen hat, erscheint mir ziemlich absurd.
Die Lebensreform war ein Teil der Gegenmoderne. Das ist der wesentliche Punkt.

Eine der bis heute maßgeblichen Richtungen der Lebensreformer, die Anthroposophie Steiners hat nix, aber auch gar nix mit Manchesterkapitalismus und Dreck zu tun. Damit befassten sich Sozialdemokraten und Kommunisten. Rudolf Steiner und vor allem seine Anhänger haben niemals eine Fabrik oder ein Bergwerk von innen gesehen. Weitaus prägender für Steiner war eine Vorlesung von Einstein, die er als junger Mann besuchte und desssen Inhalt er eben nicht kapiert hat. Seine Notizen dazu:
Rudolf Steiner hat geschrieben: Der Relativitätstheorie muß eine Absolutitätstheorie von Totalsystemen entgegengesetzt werden.
Das war 1920! Hört man da etwas heraufdämmern? Ich schon!
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Quatschki »

Ist doch Quatsch.
Du greifst dir einen heraus, von dem du glaubst, dass er zu deiner Argumentation passt
Ich kenn den Mann nicht und glaube nicht, dass viele Leute ihn kennen.

Wenn ich mir den Wiki-Artikel zur Lebensreform anschaue, finde ich eine Reihe von Namen, die bis heute hoch verehrt werden, nach denen Straßen benannt sind und deren soziales Wirken beispielhaft war. Tätige Praktiker, die unser Land zum Besseren verändert haben.

Zum Beispiel gibt es hier in Volkersdorf bei Dresden die Waldteichfreunde e.V. Die baden seit über 100 Jahren nackt. Nicht aus Ideologie, sondern weil sie es schön finden. Gleich in der Nähe die Wirkungsstätte von Friedrich Eduard Bilz, das Bilz-Sanatorium und das Bilz-Wellenbad mit der Wellenmaschine von 1912. Nur wenige Kilometer weiter die erste deutsche Gartenstadt Hellerau von Karl Schmidt, auch so einem Lebensreformer. Heute komplett denkmalgeschützt.
Wer einmal dort wohnen darf, zieht nicht mehr weg, weil es einfach Lebensqualität ist.
Und seine Hellerauer Werkstätten waren jahrzehntelang beispielhaft für deutsche Arbeits- und Ausbildungskultur wie auch für innovative Möbeldesigns, ebenso praktisch wie sozial, weil bezahlbar für alle.

Da kannst du deine Ideologie drehen wie du willst. Was die Menschen gut, schön und nützlich finden, werden sie adaptieren. Egal von wem es gebaut ist. Was ihnen schadet und ihre Lebensqualität subjektiv und objektiv zerstört, werden sie verwerfen. Egal wie "moralisch" oder sozialistisch es sein mag.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 17:51)

Ist doch Quatsch.
Du greifst dir einen heraus, von dem du glaubst, dass er zu deiner Argumentation passt
Ich kenn den Mann nicht und glaube nicht, dass viele Leute ihn kennen.
Rudolf Steiner? Na, ich weiß ja nicht ...
Wenn ich mir den Wiki-Artikel zur Lebensreform anschaue, finde ich eine Reihe von Namen, die bis heute hoch verehrt werden, nach denen Straßen benannt sind und deren soziales Wirken beispielhaft war. Tätige Praktiker, die unser Land zum Besseren verändert haben.

Zum Beispiel gibt es hier in Volkersdorf bei Dresden die Waldteichfreunde e.V. Die baden seit über 100 Jahren nackt. Nicht aus Ideologie, sondern weil sie es schön finden. Gleich in der Nähe die Wirkungsstätte von Friedrich Eduard Bilz, das Bilz-Sanatorium und das Bilz-Wellenbad mit der Wellenmaschine von 1912. Nur wenige Kilometer weiter die erste deutsche Gartenstadt Hellerau von Karl Schmidt, auch so einem Lebensreformer. Heute komplett denkmalgeschützt.
Wer einmal dort wohnen darf, zieht nicht mehr weg, weil es einfach Lebensqualität ist.
Und seine Hellerauer Werkstätten waren jahrzehntelang beispielhaft für deutsche Arbeits- und Ausbildungskultur wie auch für innovative Möbeldesigns, ebenso praktisch wie sozial, weil bezahlbar für alle.

Da kannst du deine Ideologie drehen wie du willst. Was die Menschen gut, schön und nützlich finden, werden sie adaptieren. Egal von wem es gebaut ist. Was ihnen schadet und ihre Lebensqualität subjektiv und objektiv zerstört, werden sie verwerfen. Egal wie "moralisch" oder sozialistisch es sein mag.
Erstenshabe ich keine "Ideologie". Ich versuche zumindest, die Welt, die Gesellschaft, meine Lebensumwelt reflektiert zu betrachten. Differenziert. Dazu gehört einerseits, dass ich das Kopftuchtragen der pakistanischen Friedensnobelpreisträgerin Yousafzai, die selbst Opfer von Islamisten wurde, nicht als Einknicken vor dem Islamismus werte, sondern als individuelle Selbstentscheidung. Und ganz ähnlich sehe ich es mit dem lustvollen Ausleben von Nacktheit. Aber ebenso sicher wie Yousafzai sich hundertprozent darüber im Klaren ist, dass ihr Kopftuch in anderen Zusammanhängen und von anderen Leuten als Symbol für Frauenentrechtung nicht nur gesehen sondern gefordert wird, sollten sich Nudismus-Fans einfach darüber im Klaren sein, dass die Wurzeln der Nudismus-Bewegung - gelinde gesagt - sehr kritisch zu hinterfragen sind.

Was die gesellschaftlich-kulturell-soziologischen und wissenschaftlichen Hintergründe der Lebensreform-Bewegung anbelangt ... wirklich: Da genügt kein Wikipedia-Artikel-Überfliegen. Das ist wesentlich tiefliegender. Und auf der anderen Seite hundertmal durchgekaut. So wie Steiner vor der radikalen Gedankenwende der modernen Physik zurückschreckt, so weicht Hesses Held im Steppenwolf vor der vermeintlichen Irrheit von Jazzmusik zurück. Man kam mit der modernen Zeit einfach nicht klar. Lebensreform, Vollkornbrot, Nacktheit waren eine Möglichkeit des Haltsuchens. Rasse, Nation, Genetik eine andere. Und zwischen beidem gab es Affinitäten und Überschniedungen. Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts gab es bei den meisten Menschen, die Zeit und Muße und Geld hatten, über die tägliche Existenzsicherung hinaus zu denken, keinen Zweifel, dass die Menschheit "krank" war. Dass es nur eine Frage der Zeit sei, dass diese irre kranke neue Zeit in die Katastrophe führt.

Nudismus und FKK schien nicht wenigen als ein Weg zurück zu Natürlichkeit, Körperlichkeit, Volksgesundheit.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 16:10)

@Dark Angel. Auch wenn es natürlich Instrumentalisierungen der Lebensreformer durch die Nazis gab: Stelle diesen Lebensreformern bitte keinen Persilschein aus. Insbesondere die wichtigsten Väter der FKK-Bewegung und des Nudismus, neben Surén Heinrich Pudor und Richard Ungewitter waren derart extreme Rassenfanatiker und Antisemiten, dass die nicht etwa von den Nazis "instrumentalisiert" wurden sondern in der Anfangszeit des NS-Regimes selbst diesen Nazis unheimlich waren. Das muss man sich vorstellen!
Ich stelle durchaus keinen Persilschein aus, ich pauschalisiere aber auch nicht, wie du das tust.
Wie ich bereits schrieb, wendete sich die "Lebensreform-Bewegung" gegen die negativen Folgen von Industrialisierung und Urbanisierung, gegen Zerstörung der Umwelt etc und orientierte sich dabei an Erkenntnissen der Medizin und Naturwissenschaften. Es ging um um gesunde Lebensweise, die sportliche Betätigung genauso einschloss, wie gesunde Ernahrung, Landschafts- und Naturschutz und eben auch darum Nacktheit als etwas Natürliches zu betrachten, sie zu entsexuealisieren.
Nicht vergessen - in den Städten grassierte Rachitis (bis weit in die 1920er Jahre hinein) - eine schwere VitaminD-Mangelkrankheit und VitaminD-Mangel kann Mensch nur entgegen wirken, indem er Licht und Sonne "tankt". Das hat rein gar nichts mit Körperfixiertheit zu tun.
Da unter "Lebensreform-Bewegung" eine Vielzahl der unterschiedlichsten Strömungen subsummiert wird, sollte man schon sehr genau differenzieren und unterscheiden. Natürlich finden sich da auch skurrile und pseudoreligiöse Erscheinungen, natürlich gibt es auch Strömungen, die völkische und rassistische Aspekte einfließen lassen bzw in den Vordergrund stellen.
Die gesamte "Lebensreform-Bewegung" auf diese Aspekte und Strönungen zu reduzieren, ist einseitig, ideologisch und damit in höchstem Maße unseriös.
Aber genau DAS tust du - du betrachtest diese Bewegung einseitig durch die ideologische Brille, legst den Fokus auf Teilaspekte, die von den Nazis korrumiert, vereinnahmt und instrumetalisiert wurden. Du vergisst dabei, dass sich die "Lebensreform-Bewegung" IN der "wilhelminischen Gesellschaft" entwickelte und auch gewissen Strömungen des herrschenden Zeitgeistes verbunden blieb.
Was du wohl nie kapieren wirst, ist dass man geschichtliche Ereignisse, Erscheinungen und Bewegungen nur in ihrem jeweiligen geschichtlichen Kontext betrachten und analysieren kann und nicht losgelöst, von selbigen.
schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 16:10)
Um 1910 gab es noch keinen "aufkommenden Nationalsozialismus"? (bzw. schlimmer noch: Rassismus) Wenn das Thema nicht so bitterernst wäre, man könnte lachen.
NEIN - um 1910 gab es noch keinen "aufkommenden Nationalsozialismus", es gab infolge der Tatsache dass Deutschland zur führenden Industrienation nach den USA aufgestiegen war, einen sehr stark ausgeprägten Nationalismus und es gab eine so genannte "völkische Opposition", die aus den wenigen Überlieferungen der nordischen Mythologie eine germanische Pseudomythologie bastelten
schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 16:10)Soll ich dich das nächste mal daran erinnern, wenn wenn es darum geht, ob das Kopftuch einfach nur eine Kopfbedeckung oder ein Bekenntnis zur Frauenunterdrückung ist? Ob das Kopftuch Bekenntnis zu Rückständigkeit ist oder von Islamisten dafür instrumentalisiert wird?
Du brauchst mich an gar nichts erinnern. Im Gegensatz zu dir ist mir bekannt, dass im Islam das Gesetz ist, was im Koran steht und im Koran steht, dass Frau dem Mann untergeordnet ist, dass sie sich seinem Willen zu fügen hat und im Koran steht ebenso, dass sie "ihre Keuschheit zu bewahren und ihren Schmuck (Haare+Dekolté) zu bedecken haben", damit sie nicht "den Geschlechtstrieb des Mannes" wecken. Da wird nichts "von Islamisten" instrumentalisiert, das ist Gesetz.
Damit dürfte zweierlei klar sein: 1. das islamische Kopftuch ist nicht einfach nur eine Kopfbedeckung ist und b) eine Kultur, die die Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht anerkennt, die die Frau als minderwertig betrachtet ist rüchständig.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Anderus »

sollten sich Nudismus-Fans einfach darüber im Klaren sein, dass die Wurzeln der Nudismus-Bewegung - gelinde gesagt - sehr kritisch zu hinterfragen sind.
Und am Po ein kleiner Draht!

Der Nudismus ist einzig und allein entstanden, weil Männer gerne nackte Frauen sehen. Und, eben nicht nur die Brüste, sondern in erster Linie, das scharze Dreieck und die Vulva.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 18:23)
Dazu gehört einerseits, dass ich das Kopftuchtragen der pakistanischen Friedensnobelpreisträgerin Yousafzai, die selbst Opfer von Islamisten wurde, nicht als Einknicken vor dem Islamismus werte, sondern als individuelle Selbstentscheidung.
Sie trägt das Kopftuch weil sie gläubige Muslimin ist und weil sie das Gesetz (Scharia) anerkennt und nicht als "idividuelle Selbtentscheidung".
schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 18:23)
Aber ebenso sicher wie Yousafzai sich hundertprozent darüber im Klaren ist, dass ihr Kopftuch in anderen Zusammanhängen und von anderen Leuten als Symbol für Frauenentrechtung ...

Das Kopftuch ist ein Zeichen dafür, dass Frauen im Islam nicht gleichberechtigt sind - es wird im Koran ganz eindeutig gefordert, dass Frau "ihren Schmuck" zu bedecken hat und was im Koran steht, ist Gesetz.
Ob du das nun wahrhaben willst oder nicht!

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 18:23)... sollten sich Nudismus-Fans einfach darüber im Klaren sein, dass die Wurzeln der Nudismus-Bewegung - gelinde gesagt - sehr kritisch zu hinterfragen sind.
Sorry, aber Nudismus/FKK gibt es seit mehr als 100 Jahren, da macht sich keiner mehr Gedanken "wo deren Wurzeln sind" geschweige denn hinterfragt sie kritisch - so ein Quatsch.
Menschen "frönen" der FKK, weil es ihnen Spaß macht, weil sie Freude daran haben - ihre Lebensfreude zum Ausdruck bringen.
Wenn jeder jeden Trend, alles was Spaß macht, nach etwaigen "Wurzeln kritisch hinterfragen" würden, dann hätten Menschen vor lauter "kritisch hinterfragen" keinen Spaß, keine Lebensfreude mehr, weil alles was sie tun, irgendwann missbraucht, korrumpiert und instrumentaliert werden kann und worden sein kann.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Anderus hat geschrieben:(05 Jul 2017, 18:34)

Und am Po ein kleiner Draht!

Der Nudismus ist einzig und allein entstanden, weil Männer gerne nackte Frauen sehen. Und, eben nicht nur die Brüste, sondern in erster Linie, das scharze Dreieck und die Vulva.
Um diesen plumpen Einwand zu widerlegen, genügt allerdings schon ein simpler Hinweis auf den Einführungsteil eines simplen, einfachste Basis-Wissensstände widergebenden Wikipedia-Artikels:
Hinter der Freikörperkulturbewegung stand – jedenfalls in Deutschland – eine Lebenseinstellung, nach welcher der nackte Körper kein Grund für Schamgefühle ist. Die im Sinne der FKK propagierte Nacktheit sollte nicht die Sexualität ansprechen. Erektionsverbote waren und sind daher - ebenso wie heute Intimpiercingverbote - in vielen FKK-Einrichtungen allgegenwärtig.
FKK wie auch Anthroposophie, Vollwertkost, Barfußlaufen (Hesse) waren erstens an Prüderie kaum zu überbieten, prüder als Katholizismus und Islam zusammengenommen und zweitens einfach die versuchte antimodernistische Antwort auf eine (scheinbar) immer unbegreiflicher werdende Welt.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Anderus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 21:00)

Um diesen plumpen Einwand zu widerlegen, genügt allerdings schon ein simpler Hinweis auf den Einführungsteil eines simplen, einfachste Basis-Wissensstände widergebenden Wikipedia-Artikels:
Nun ja, wer hier Plump ist sollte vielleicht der Leser entscheiden?
Hinter der Freikörperkulturbewegung stand – jedenfalls in Deutschland – eine Lebenseinstellung, nach welcher der nackte Körper kein Grund für Schamgefühle ist.
Aha, wieder was gelernt. Schamgefühle sind eine Lebenseinstellung, und können durch die Lebenseinstellung überwunden werden. Donnerwetter, und Du nennst mich plump? Soll ich Dir schreiben, wie ich dich nenne?
Die im Sinne der FKK propagierte Nacktheit sollte nicht die Sexualität ansprechen.

Natürlich nicht. Die Sexualität unterliegt dem freien Willen, und jeder Mensch hat ein Knöpfchen, wo er die sexuelle Reizbarkeit abschalten kann? Und zum Schluss ist man stolz darauf, das eine völlig nackte Frau, den Mann, in keiner Weise reizen kann?
Erektionsverbote waren und sind daher - ebenso wie heute Intimpiercingverbote - in vielen FKK-Einrichtungen allgegenwärtig.
Mannomann, was ich auf meinen alten Tagen noch so alles lernen kann? Erektionen kann man verhindern, wenn man sie verbietet? Hält Wikipedia uns eigentlich für doof?
FKK wie auch ....... (Hesse) waren erstens an Prüderie kaum zu überbieten,
Ja, das stimmt.
1. Man muss immer so tun, als wenn die anderen bekleidet sind.
2. Sonnenbrillen mit Spiegelgläser sind verpönt, weil man sonst nie weis, wo hingesehen wird.
3. Alle anderen Vorgänge, wie umkleiden, zur Toilette gehen und duschen, werden getrennt nach Geschlechtern gemacht.

Alles nur verlogene Ausreden, um von wirklichen Absichten abzulenken. Prüderie ist der erfolglose Versuch, Sexualität abzustreiten.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

@Anderus: Ich glaube, wir reden da einfach aneinander vorbei. Mir geht es nicht um die reale Praxis der Nacktbaderei bei denen, die das halt praktizieren (warum auch immer, Privatangelegenheit). Sondern um Nudismus und FKK als bewusste Bewegung und vor allem kultur-historisches Phänomen. Und als Teil der Lebensreform-Bewegungen ab Ende des 19. Jahrhunderts.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Jul 2017, 06:14)

@Anderus: Ich glaube, wir reden da einfach aneinander vorbei. Mir geht es nicht um die reale Praxis der Nacktbaderei bei denen, die das halt praktizieren (warum auch immer, Privatangelegenheit). Sondern um Nudismus und FKK als bewusste Bewegung und vor allem kultur-historisches Phänomen. Und als Teil der Lebensreform-Bewegungen ab Ende des 19. Jahrhunderts.
Richtig - DIR geht es darum, die Diskussion in eine ganz bestimmte Richtung zu lenken, in eine Richtung, in die - außer DIR - kein anderer auch nur ansatzweise gedacht hat. Niemand außer dir, hat FKK mit einer längst verschwundenen "Bewegung" in Zusammenhang gebracht bzw als "bewusste Bewegung" betrachtet. Niemand außer dir, kommt auch nur ansatzweise auf die Idee, eine "Erscheinung", über die niemand mehr nachdenkt, zu politisieren.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Umetarek »

Für FKK habe ich nichts übrig, eine weitere Zwangsveranstaltung, aber nackt baden gehe ich gerne...
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Anderus »

Umetarek hat geschrieben:(06 Jul 2017, 13:38)

Für FKK habe ich nichts übrig, eine weitere Zwangsveranstaltung, aber nackt baden gehe ich gerne...
Empfinde ich auch so. Nun ja, in vielen Saunas, gehört FKK dazu. Damit kann ich leben, obwohl ich merke, das viele der Frauen, sich mit der Nacktheit schwer tun. Nackt baden, ist dagegen etwas Herrliches, (Was man in vielen Saunas auch machen kann) Die Gefühle, die dabei aufkommen, wenn man den nassen Lappen nicht anhat, darf ich hier gar nicht schreiben. Das höchste der Nacktheit, ist aber für mich, das nackte T.. Dann kommt auch wieder das Thema des Threads ins Spiel, weil der nackte Busen, beim T., durchaus seine Bedeutung hat.
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