frems hat geschrieben:(28 May 2017, 22:45)
Also eine Wahl einer proeuropäischen Partei ist kein Bekenntnis zu Europa, sondern nur ein positiver Volksentscheid wäre dies. Die Wahl rechtspopulistischer Parteien ist aber hingegeben ein monokausales Zeichen gegen Europa? Das klingt aber auch recht einfach, zumal Zentralisierung ein eher ungünstiger Begriff ist. Sieht man eine gemeinsame Währung bereits als zentralistisch an, dann ist jeder Währungsraum als Zentralismus einzustufen, inkl. föderalen Staaten wie den USA und der Schweiz, die ein Gegenmodell zum Einheitsstaat sind wie wir ihn in einzelnen Mitgliedsstaaten der EU (z.B. Polen, Frankreich) haben.
Macron muss erstmal zeigen, wie er seine Versprechen bezahlen will, und welche Länder da eventuell mehr Ausgaben haben könnten, nur um eben die defintiv kritikwürdige EU, im aktuellen Zustand, künstlich am Leben zu halten, oder es die notwendigen Reformen geben wird.
Im übrigen ist es auch eine völlig falsche Definition von "proeuropäisch" oder "antieuropäisch" zu sprechen, wir sind alle Europäer, die auf diesem Kontinent leben, auch Schweizer sind Europäer.
Die Kritik richtet sich gegen die EU, nicht gegen Europa, und solange das im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet wird, weil man damit auch viele Dinge schönreden oder wegdiskutieren kann, wenn man alles in einen Hut schmeisst, werden wir sicher keine Wende erreichen oder auch nur im Entferntesten daran denken können, das gewisse Parteien wieder verschwinden werden. Die Kritikfähigkeit ist eine Vollkatastrophe, und vor allem die Einsicht, auch mal 1-2 Schritte wieder zurückzugehen. Mitte der 90er, oder mit der offiziellen Verhandlung über den Euro, begann die Begeisterungskurve zu sinken, weil da sehr wohl, vor allem mit Lissabonvertrag, eine schleichende Zentralisierung vorrangetrieben wird, was sicherlich erstmal national zu diskutieren ist, und zwar nicht nur von den Politikern im Bundestag und nur in Deutschland, sondern EU-weit. Die Menschen sind sehr wohl zum größten Teil pro-europäisch, und auch für eine Zusammenarbeit auch für eine EU, aber ob man gleich einen Zentralstaat oder die "Vereinigten Staaten von Europa" daraus machen soll, ist dann wieder eine andere Grundlage, die es erstmal zu diskutieren und auch im großen Stile abzustimmen gilt, und nicht durch die Hintertür schleichend durch mehrere Entwürfe "einfach so" vonstatten gehen darf, es wird so das genaue Gegenteil erreicht werden, und das dann auch zurecht.
Und Abschaffung der Nationalstaaten ist genau so populistisch, wie Grenzen dicht und danach die Sintflut. Was würde das bringen und ändern? Wir hätten dann nur eine andere Bezeichnung, aber es wird immer noch Sektoren/Gebiete/Zonen/.... Deutschland, Frankreich, Polen, etc. geben, wo deutsche Städte mit deutschen Namen, und auch deutsche regionale Verwaltungen sein werden, wie gesagt das "deutsch" kann man auch austauschen und jedes andere beliebige EU-Land einsetzen. Ansonsten müsste man ja bei Inkraftreten der Vereinigten Staaten von Europa konsequenterweise alle EU Bürger auffordern ihre Koffer zu packen und dann zu ihren Rathäusern zu gehen, wo dann Lose gezogen werden, mit Koordinaten in der EU, wo man künftig zu leben hat, klingt absurd, aber wie gesagt, ansonsten wird man immer nationale Gebiete haben und daher ist allein der Gedanke der Abschaffung völlig absurd.