Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Moderator: Moderatoren Forum 8

Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Welfenprinz »

Sicher kann so eine Steuer kommen,wir fahren ja auch Auto für die Rente und rauchen gegen den Terror.

Nur mit Klimaschutz hat das nix zu tun. Dieser negative Zusammenhang zwischen Milchkuh und Klima ist global und wissenschaftlich überhaupt nicht so gesichert festgestellt wie grinpiss und co uns das hier weismachen.

Die verbreiteste oder populärste Gegenmeinung vertritt da im moment wohl das Savory Institut. Und nein,das sind keine Klimaleugner,die sind bei der Weltklimakonferenz auch mit geladen.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
William
Beiträge: 4382
Registriert: Di 19. Jan 2016, 17:36

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von William »

Nichts gegen Veganer wenn sie sich fleischlos ernähren. Nur die Missioniererei ist verdammt nervig.
Dachten sich auch die Schweizer und erteilten dem Einbürgerungsantrag einer Veganerin glatt erneut eine Abfuhr.
Recht haben sie.
http://www.stern.de/genuss/essen/schwei ... 78876.html
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Welfenprinz »

Welfenprinz hat geschrieben:(06 Jan 2017, 16:04)


Nur mit Klimaschutz hat das nix zu tun. Dieser negative Zusammenhang zwischen Milchkuh und Klima ist global und wissenschaftlich überhaupt nicht so gesichert festgestellt wie grinpiss und co uns das hier weismachen.

n.
http://regenerationinternational.org/20 ... rasslands/
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Texas41
Beiträge: 539
Registriert: Mi 26. Aug 2015, 10:58

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Texas41 »

Welfenprinz hat geschrieben:(06 Jan 2017, 16:04)
Nur mit Klimaschutz hat das nix zu tun. Dieser negative Zusammenhang zwischen Milchkuh und Klima ist global und wissenschaftlich überhaupt nicht so gesichert festgestellt wie grinpiss und co uns das hier weismachen.
So ist es! Hinzu kommt noch, daß es natürlich viel klimaschonender ist wenn man das Bio-Gemüse aus Südamerika nach Deutschland fliegt weil die hiesigen Anbauflächen dafür nicht ausreichen :rolleyes:
Mikell
Beiträge: 16
Registriert: Di 27. Jan 2015, 09:49

Re: Fleischhkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Mikell »

Welfenprinz hat geschrieben:(17 Aug 2016, 21:50)

Das -oder ein-,Problem ist,dass die Anforderungen ,die egal ob aus Tierschutz,Hygiene ,Kontroll oder anderen Gründen an die Lebensmittelproduktion gestellt werden,nur noch in der sogenannten Massentierhaltung zu erfüllen sind.
Wie meinst du das? Sind die Anforderungen nicht auch in der Bodenhaltung bzw. in weniger Massenbelasteten Tierhaltungen gegenwärtig?
Benutzeravatar
Provokateur
Beiträge: 12535
Registriert: Sa 3. Jan 2015, 16:44
user title: Alpha by choice&Liberalpatriot
Wohnort: जर्मनी

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Provokateur »

Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
twitter.com/Provokateur_Tom
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von schokoschendrezki »

Texas41 hat geschrieben:(25 Jan 2017, 08:20)

So ist es! Hinzu kommt noch, daß es natürlich viel klimaschonender ist wenn man das Bio-Gemüse aus Südamerika nach Deutschland fliegt weil die hiesigen Anbauflächen dafür nicht ausreichen :rolleyes:
Aber auch bei dieser Kritik muss man gründlich und rational nachdenken. Nach meinen Informationen ist die Energiebilanz von südamerikanischen Äpfeln bei weitem besser als die von Äpfeln aus mitteleuropäischen Kühlhäusern. Also am besten im Sommer und Herbst einheimische Äpfel essen und im Winter und Frühjahr südamerikanische oder neuseeländische (oder ebent gar keine).
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Fleischhkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von schokoschendrezki »

Welfenprinz hat geschrieben: Das -oder ein-,Problem ist,dass die Anforderungen ,die egal ob aus Tierschutz,Hygiene ,Kontroll oder anderen Gründen an die Lebensmittelproduktion gestellt werden,nur noch in der sogenannten Massentierhaltung zu erfüllen sind.
Mikell hat geschrieben:(26 Jan 2017, 09:16)

Wie meinst du das? Sind die Anforderungen nicht auch in der Bodenhaltung bzw. in weniger Massenbelasteten Tierhaltungen gegenwärtig?
Ich bin zwar nicht vom Fach aber bin mir trotzdem ziemlich sicher, dass der obige Satz von Welfenprinz nur unter einer (impliziten) Voraussetzung richtig ist: Wenn die Endverbraucherpreise nicht ansteigen sollen! Mit steigendem Personaleinsatz, mit weit längeren Zeiten bis zur Schlachtreife usw., lässt sich, denke ich, jede Anforderung - auch ohne Massentierhaltung - erfüllen.

Im Kernbereich des Naturschutzgebiets rund um den Neusiedler See werden Graurinder ganzjährig auf der Weide gehalten und in Spezialgeschäften entsprechende Salami verkauft. Die ist selbstverständlich ganz erheblich teurer als die im Supermarkt. Ich persönlich esse das ganze Jahr über an Wurst nur ein wenig von dieser Salami (bei Fleisch siehts noch anders aus). Aber die ist vom Geschmack her überhaupt nicht mit herkömmlichher Wurst zu vergleichen und dafür bezahl' ich auch entsprechend. Und ich bin mir sicher, dass das nicht nur mir so geht.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Kael »

Abgesehen davon das durch Vegetarier und Co viel mehr Ackerfläche benötigt werden würde und dadurch Habitate von Tieren zerstört werden.

Politikveganer sind eh alle bescheuert. Sind auch die, die meist mit den beklopptesten Ideen kommen: Siehe diese Wannabe-Schweizerin.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Fleischhkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:03)

Ich bin zwar nicht vom Fach aber bin mir trotzdem ziemlich sicher, dass der obige Satz von Welfenprinz nur unter einer (impliziten) Voraussetzung richtig ist: Wenn die Endverbraucherpreise nicht ansteigen sollen! Mit steigendem Personaleinsatz, mit weit längeren Zeiten bis zur Schlachtreife usw., lässt sich, denke ich, jede Anforderung - auch ohne Massentierhaltung - erfüllen.

Im Kernbereich des Naturschutzgebiets rund um den Neusiedler See werden Graurinder ganzjährig auf der Weide gehalten und in Spezialgeschäften entsprechende Salami verkauft. Die ist selbstverständlich ganz erheblich teurer als die im Supermarkt. Ich persönlich esse das ganze Jahr über an Wurst nur ein wenig von dieser Salami (bei Fleisch siehts noch anders aus). Aber die ist vom Geschmack her überhaupt nicht mit herkömmlichher Wurst zu vergleichen und dafür bezahl' ich auch entsprechend. Und ich bin mir sicher, dass das nicht nur mir so geht.
Nicht JEDER kann sich sowas leisten.

Die Masse isst CP . ....und die neue billig "Salami" braucht nur noch 3 Tage zur Reife....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Fleischhkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2017, 07:57)

Nicht JEDER kann sich sowas leisten.

Die Masse isst CP . ....und die neue billig "Salami" braucht nur noch 3 Tage zur Reife....
Jeder (in Mitteleuropa) könnte sich eine Reduktion des Fleischverbrauchs leisten, ohne irgendwie gesundheitlich zu leiden, Im Gegenteil.

Mir gehts auch weniger, um die - unbestreitbare - Tatsache, dass die Masse viel und billig haben will. Sondern um diese kategorische Aussage: Man könne grundsätzlich nur Massentierhaltung betreiben. Ein gar nicht so kleine Menge von Konsumenten, die für Qualität anstelle von Masse auch deutlich mehr bezahlen würde, wird nur nicht erreicht. Ein typischer Fall von selbsterfüllender Prophezeiung.

Ich kenn persönlich noch einen weit extremeren Fall: Ein Bekannter besaß einen Bäckerladen mitten im Prenzlauer Berg, im Zentrum der neuen Oberschichtsgegenden. Er hat ihn Mitte der 90er verkauft und arbeitet jetzt in einer Großbäckerei als Angestellter. Ich habe ihn gefragt, ob er nicht ganz bei Trost ist. Er hätte das Geschäft seines Lebens machen können. Und er antwortete: Mit Brötchen für 20 Pfennig ( in der damaligen Währung ) könne man die Nebenkosten eben nicht einbringen. Ich darauf: Nenn deine Schrippen Ökobrötchen und verkauf sie für 2,50. Du wirst sie reißend loswerden. Er hat - wirklich, bis heute - immer noch nicht begriffen, dass eine nicht unbeträchtliche Menge von Leuten für gute, qualitativ hochwertige Lebensmittel (und wenns nur Schein ist) bereit ist, erheblich mehr zu bezahlen. Für Luxusautos brauchen sie kein Geld: Sie haben ja überhaupt kein Auto.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Fleischhkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 May 2017, 22:55)


Man könne grundsätzlich nur Massentierhaltung betreiben. Ein gar nicht so kleine Menge von Konsumenten, die für Qualität anstelle von Masse auch deutlich mehr bezahlen würde, wird nur nicht erreicht. Ein typischer Fall von selbsterfüllender Prophezeiung.
.
Als Richtlinien gelten für Geflügel 40 000, für Mastschweine 2500, für Sauen 750 und für Rinder 600 Plätze. ...
Jährlich kehren in Deutschland mehr als 400 Betriebe von der Biolandwirtschaft zur konventionellen zurück. Ist das Geschäft so schwierig?

Der größte Teil dieser Betriebe hört ganz mit der Landwirtschaft auf, weil sie entweder keinen Nachfolger haben oder zu klein sind. Das ist im konventionellen Bereich noch viel schlimmer, wo wir einen drastischen Rückgang der Betriebszahlen hatten: Hier in Bayern hat in den vergangenen 20 Jahren fast jeder zweite Betrieb aufgehört. Ein paar wenige Betriebe haben auch einfach keinen Spaß gefunden am Öko-Landbau. Der braucht viel Erfahrung und bringt trotzdem geringere Erträge.

Über Jahrzehnte hatten die Öko-Betriebe etwas besser als die konventionellen Betriebe abgeschnitten. Doch in den vergangenen Jahren hat sich das geändert. Die Öko-Betriebe liegen derzeit etwa gleichauf - im Schnitt verdienten beide Betriebsformen zuletzt etwa 50 000 Euro im Jahr. Speziell im Ackerbau, wozu auch wir gehören, schneiden die Öko-Betriebe allerdings schon schlechter ab. Etwas besser sieht es noch in der Milchwirtschaft aus.

Trotz Boom? Das müssen Sie genauer erklären.

Einerseits kommen immer mehr Bio-Produkte aus dem Ausland. Zugleich schrumpfen die Anbauflächen der Bio-Bauern, weil in den vergangenen fünf bis zehn Jahren der Teil der Ackerfläche, der zum Anbau von Mais für Biogas-Anlagen genutzt wird, stark gewachsen ist. Das hat die Pachtpreise in die Höhe getrieben. Biobauern, die zu wenig eigene Flächen haben, können da nicht mithalten.

Können Sie ein paar Zahlen nennen?

Hier in der Region bei Augsburg lagen die Pachtpreise vor fünf Jahren bei 300 bis 350 Euro pro Hektar, neu verpachtete Flächen liegen zwischen 700 und 1200 Euro. Wenn die Pachtverhältnisse meist nach sechs bis zwölf Jahren verlängert werden, geben viele Bio-Landwirte die Flächen auf. Dann wird da Mais angebaut.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/o ... -1.1900737

Bio Gas bringt mehr Geld als Bio Fleisch.

Holzpellets sind teuerer als Getreide....

Der Bauer muss rund um die Uhr Knechten um es zu wahrlich kleinem Wohlstand zu bringen - bei BIO .

Fleisch kauft "man" als Spitzenfleich - nicht aus nem Bio Milchhof...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Fleischhkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2017, 23:39)
Der Bauer muss rund um die Uhr Knechten um es zu wahrlich kleinem Wohlstand zu bringen - bei BIO .

Fleisch kauft "man" als Spitzenfleisch - nicht aus nem Bio Milchhof...
Das mag durchaus richtig sein. Nur: Ist denn Nicht-Massentierhaltung automatisch Bio-Haltung? Wenn ich auf Qualität statt auf Masse achte, und dafür auch mehr für weniger auszugeben bereit bin, heißt das ja nicht automatisch, dass ich Bio-Versessen bin. Und Demeter-Produkte zum Beispiel sind wiederuim nicht identisch mit "Bio"-Produkten. Mir persönlich zum Beispiel ist das Bio-Siegel ziemlich egal. Und Demeter-Produkt würde ich um nichts in der Welt kaufen. Demeter steht in der Traditionslinie der Lebensreformbewegungen und ist damit zwar keineswegs identisch aber ziemlich nah verwandt mit völkischen Nazi-Ideologien. Ich habe einfach die persönliche Erfahrung gemacht, dass Produkte aus Nicht-Massentierhaltung (zum Beispiel in Form von ganzjähriger Freilandhaltung) von erheblich höherer Qualität sind und bin bereit, mehr dafür zu bezahlen. Wie immer mehr Menschen interessieren mich Dinge wie Autos dagegen als Konsumprodukte absolut nicht. Was ich für Autos, Luxus-Smartphones und sonstigen Krimskrams-Schnickschnack nicht ausgebe, gebe ich gern für Qualitätslebensmittel aus. Der eigentliche Punkt ist, dass ich damit - aus meiner Erfahrung - keineswegs ein Einzelfall bin.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Fleischhkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(28 May 2017, 00:03)
Der eigentliche Punkt ist, dass ich damit - aus meiner Erfahrung - keineswegs ein Einzelfall bin.
... "essen" der Sex im Alter... ich hab davon gehört...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Fleischhkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(28 May 2017, 01:03)

... "essen" der Sex im Alter... ich hab davon gehört...
Die Kultursoziogie des Essens - gerade der Gegenwart - ist extremst widersprüchlich. Sie ist einerseits von einem völlig absurden Übergewicht von TV-Kochshows gekennzeichnet, die sich an ein - so würde ich jedenfalls vermuten - vorwiegend junges und bildungsmäßig unterbelichtetes Publikum richten, und die gerade durch einen Bias an sexistischen Einlagen gekennzeichnet ist. "Axel macht Hühnerfrikassee. Celia kocht Karpfen Blau. Der Höhepunkt ist eine türkische Klößchensuppe. Ich bin einfach hier, um dich mal kennenzulernen" ... Essen als "Sex im Alter" ist das nicht gerade. Es gibt in Europa angeblich eine große Menge arbeitsloser junger Leute, die stundenlang TV-Kochshows schauen, in denen Gerichte zubereitet werden, die sie weder essen würden noch sich leisten können. Andererseits ist zum einen die gesamte Branche von einem akuten Arbeitskräfte- und vor allem auch Auszubildendenmangel betroffen und zum anderen sind große Teile der älteren Bevölkerung noch immer von einem konservativ-biederen Geschmacksideal geprägt, mit einer Vorliebe für Mehlsoßenpampe, brauner Butter, eingedickten Suppen, Maggiwürze und ähnlichen 50er-Jahre-Scheußlichkeiten. "Sex im Alter" hjeißt da nicht Geschmacksverfeinerung sondern kulinarischer Stumpfsinn. Es geht da kreuz und quer, und es lassen sich eigentlich keinerlei Standard-Vorurteile mit den Essensgewohnheiten belegen.

Berechtigt ist Kritik sicher an dieser neuen Art von zurückhaltender Genußsucht der Besserverdienenden dieser Welt, für die das Latte-Macchioto-Millieu Prenzlauer Berg hier in Deutschland das prototypische Beispiel ist. Ob für die gutes Essen vor allem als Sex-Ersatz fungiert ... würde ich mal vorsichtig bezweifeln.

Ist aber auch egal: Es gibt in Mitteleuropa jedenfalls eine ökonomisch relevante Gruppe von Menschen, die Klasse vor Masse schätzt und auch bezahlen will und kann. Wenn die staatlichen Vorgaben für Tierhaltung problematisch werden, dann muss halt verkleinert, Aufwand vergößert und Preise erhöht werden.

Und es gibt noch einen ganz anderen Aspekt: Der Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung - trotz staatlicher Auflagen - führt überall in der Welt zum entsprechenden Eintrag in die Umwelt und speziell in Grundwasser und Flüsse und Seen. Man muss kein Experte sein, um zu verstehen, dass das die Ursache für die Bildung von Krankheitskeimen ist, die völlig resistent sind. Das Gespenst einer globalen Superseuche droht.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am So 28. Mai 2017, 03:16, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Fleischhkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(28 May 2017, 03:13)

Die Kultursoziogie des Essens - gerade der Gegenwart - ist extremst widersprüchlich. Sie ist einerseits von einem völlig absurden Übergewicht von TV-Kochshows gekennzeichnet,...
Kochsendungen machen beim thumben Volk einfach gute Laune, verbreitet Vertrauen in die Führung.

Bestandeil der Propaganda. (Auswertungen der ersten deutschen Kochshows im TV ....der ARD.)

Früher hat man das noch nachgekocht - heute nicht mehr.... man kann auch drüber reden .....weil man es gesehen hat.

Die DOSE auf ....und gut. Es gibt viele Leute ...auch viele Mädels - die können nicht mal NUDELN aus der Tüte (Spaghetti zB) kochen... :thumbup:
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Wähler
Beiträge: 8556
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Wähler »

Interessanter Presseclub (+Nachgefragt als Podcast) zum Thema: Corona-Hotspot Fleischindustrie – Wie schaffen wir endlich den Systemwechsel?
https://www1.wdr.de/daserste/presseclub ... e-114.html
Fazit:
Es sind gesundheitliche Probleme für Mensch und Tier auf allen Stufen der Fleischherstellung zu beobachten, Antibiotikaresitenzen bei der Schweinezucht, angenehme Bedingungen für Corona-Viren in tiefgekühlten Schlachtungsräumen und in den letzten Jahren diverse Gammelfleischskandale bei der Umettiketierung im Vertrieb an den Endkunden.
Deutschland gehört wegen seiner Billigproduktion zu den Hauptexporteuren von Schweinefleisch in der Welt.
Die Deutschen essen zu viel Fleisch, so dass sie für das gleiche Geld weniger aber hochwertigeres Fleisch kaufen könnten, wenn sie ihren gesundheitsgefährdenden Konsum einschränken würden.
Die Fleischherstellung trägt weltweit einen nicht unerheblichen Beitrag zu den Treibhausgas-Emissionen bei.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Schnitter
Beiträge: 19033
Registriert: Di 7. Feb 2012, 15:02

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Schnitter »

Wähler hat geschrieben:(28 Jun 2020, 13:38)

Interessanter Presseclub (+Nachgefragt als Podcast) zum Thema: Corona-Hotspot Fleischindustrie – Wie schaffen wir endlich den Systemwechsel?
https://www1.wdr.de/daserste/presseclub ... e-114.html
Fazit:
Es sind gesundheitliche Probleme für Mensch und Tier auf allen Stufen der Fleischherstellung zu beobachten, Antibiotikaresitenzen bei der Schweinezucht, angenehme Bedingungen für Corona-Viren in tiefgekühlten Schlachtungsräumen und in den letzten Jahren diverse Gammelfleischskandale bei der Umettiketierung im Vertrieb an den Endkunden.
Deutschland gehört wegen seiner Billigproduktion zu den Hauptexporteuren von Schweinefleisch in der Welt.
Die Deutschen essen zu viel Fleisch, so dass sie für das gleiche Geld weniger aber hochwertigeres Fleisch kaufen könnten, wenn sie ihren gesundheitsgefährdenden Konsum einschränken würden.
Die Fleischherstellung trägt weltweit einen nicht unerheblichen Beitrag zu den Treibhausgas-Emissionen bei.
Was ich überhaupt nicht verstehen kann ist, dass sich auch viele Menschen die es sich anders leisten könnten diesen ALDI Dreck reinziehen.

Diese Mentalität, Geiz vor Genuss, finde ich völlig abartig. Von den katastrophalen Zuständen mal ganz abgesehen.

Da werden große Reden geschwungen, aber dann gibt es doch den 2,99 € Steak-Dreck von Aldi.
Benutzeravatar
Gruwe
Beiträge: 2675
Registriert: Mo 9. Nov 2015, 15:58
user title: Obertransistorialrat
Wohnort: Saarland

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Gruwe »

Schnitter hat geschrieben:(28 Jun 2020, 14:22)

Was ich überhaupt nicht verstehen kann ist, dass sich auch viele Menschen die es sich anders leisten könnten diesen ALDI Dreck reinziehen.

Diese Mentalität, Geiz vor Genuss, finde ich völlig abartig. Von den katastrophalen Zuständen mal ganz abgesehen.

Da werden große Reden geschwungen, aber dann gibt es doch den 2,99 € Steak-Dreck von Aldi.
Nennt sich "hybrides Kaufverhalten" oder auch "Mit dem Porsche zu Aldi"-Phänomen.

Kommt daher, dass wir im Zeitalter der Selbstdarstellung leben. Der Mensch strebt nach sozialer Anerkennung und wir haben es geschafft, dass wir Soziales und Ökonomie eng aneinandergekoppelt haben. Wer mehr Konsummöglichkeiten hat, gehört i.d.R. zur höheren sozialen Schicht. Natürlich nur, wenn sich diese Konsummöglichkeiten auch öffentlichkeitswirksam manifestieren. Jeder kann sehen, wenn ich ein großes Haus habe, ein dickes Auto oder das neuste Apple-Flagschiff. Keiner (zumindest das soziale Umfeld eher nicht) kann hingegen erkennen, welches Fleisch man zuhause futtert.

Es gibt nur einen geringen Anteil an der Bevölkerung, der in dieser Hinsicht den Denkapparat zwischen den Ohren mal nutzt und daher diesen Blödsinn nicht mit macht!
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Mo 1. Jun 2020, 16:46

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Meruem »

Gruwe hat geschrieben:(02 Jul 2020, 17:47)

Nennt sich "hybrides Kaufverhalten" oder auch "Mit dem Porsche zu Aldi"-Phänomen.

Kommt daher, dass wir im Zeitalter der Selbstdarstellung leben. Der Mensch strebt nach sozialer Anerkennung und wir haben es geschafft, dass wir Soziales und Ökonomie eng aneinandergekoppelt haben. Wer mehr Konsummöglichkeiten hat, gehört i.d.R. zur höheren sozialen Schicht. Natürlich nur, wenn sich diese Konsummöglichkeiten auch öffentlichkeitswirksam manifestieren. Jeder kann sehen, wenn ich ein großes Haus habe, ein dickes Auto oder das neuste Apple-Flagschiff. Keiner (zumindest das soziale Umfeld eher nicht) kann hingegen erkennen, welches Fleisch man zuhause futtert.

Es gibt nur einen geringen Anteil an der Bevölkerung, der in dieser Hinsicht den Denkapparat zwischen den Ohren mal nutzt und daher diesen Blödsinn nicht mit macht!
Genau die erwähnte " Selbstdarstellung" soziale Anerkennung durch Konsumrausch ( ist ja rein ökologisch gesehen) dass eigentliche Problem, man müsste vom Verhalten und der Mentalität vieles ändern nur dass natürlich Ego der Menschen ( Stichwort Selbstdarsteller) ist da wirklich nicht hilfreich sondern ganz im Gegenteil und dass ist ja nicht nur beim "Billig" Fleischkonsum so, irgendwer zahlt nun mal für diesen verschwenderischen ,
"Raubbau Lebensstil" am Ende die Zeche, ind wenn es der Planet selbst ist ( Regenwaldabholzung, Artensterben, Vermüllung der Ozeane scheindende Rohstoffe und Ressourcen usw usw)
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Mo 1. Jun 2020, 16:46

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Meruem »

Schnitter hat geschrieben:(28 Jun 2020, 14:22)

Was ich überhaupt nicht verstehen kann ist, dass sich auch viele Menschen die es sich anders leisten könnten diesen ALDI Dreck reinziehen.

Diese Mentalität, Geiz vor Genuss, finde ich völlig abartig. Von den katastrophalen Zuständen mal ganz abgesehen.

Da werden große Reden geschwungen, aber dann gibt es doch den 2,99 € Steak-Dreck von Aldi.

Wenn man sich anschaut wie vom Einkommen in Deutschland fürxLebensmittel ausgegeben wird im Vergleich zu Frankreich oder Italien verwundert mich diese "Geiz ist Geil Mentalität" überhaupt nicht und auch nicht warum Dicounter so erfolgreich sind hierzulande.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Quatschki »

Das meiste Fleisch, das wir verzehren, ist doch schon zubereitet.
Gaststätten, Betriebskantinen, der "Chinese", der "Inder" oder der "Italiener" oder der Kiosk-Imbiß kaufen das Fleisch auch nicht beim Premium-Fleischer oder Bio-Bauern!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Schnitter
Beiträge: 19033
Registriert: Di 7. Feb 2012, 15:02

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Schnitter »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jul 2020, 12:59)

Das meiste Fleisch, das wir verzehren, ist doch schon zubereitet.
Gaststätten, Betriebskantinen, der "Chinese", der "Inder" oder der "Italiener" oder der Kiosk-Imbiß kaufen das Fleisch auch nicht beim Premium-Fleischer oder Bio-Bauern!
Das kommt auf die Gaststätte und den Italiener an.

Beim Imbiss oder Chinesen wird es natürlich schwierig. Aber braucht man das ?
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Quatschki »

Schnitter hat geschrieben:(05 Jul 2020, 14:38)

Das kommt auf die Gaststätte und den Italiener an.

Beim Imbiss oder Chinesen wird es natürlich schwierig. Aber braucht man das ?
Berufstätige brauchen 5x in der Woche irgendwas Nahrhaftes zum Mittag.
Im Regelfall gibts da keine Bio-Kantine.
Und die Menü-Dienste, die Senioren, Schulspeisung, Krankenhäuser und Altenheime täglich mit Essen versorgen, haben auch immer ein Stück Fleisch dabei, wo es vor allem darauf ankommt, dass die Kostenkalkulation aufgeht.
Das ist genau das Zeug, das über den Großhandel von Firmen wie Tönnies kommt, die die großen Stückzahlen in gleichbleibender Qualität liefern können.

Verglichen damit sind die paar Steaks, die man sich mal zum Grillen holt, mengenmäßig irrelevant.
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15135
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von firlefanz11 »

Meruem hat geschrieben:(05 Jul 2020, 11:23)

Wenn man sich anschaut wie vom Einkommen in Deutschland fürxLebensmittel ausgegeben wird im Vergleich zu Frankreich oder Italien verwundert mich diese "Geiz ist Geil Mentalität" überhaupt nicht und auch nicht warum Dicounter so erfolgreich sind hierzulande.
Ich möchte zu Protokoll geben, dass ICH NICHT dieser Geiz ist geil Mentalität anheim gefallen bin! ICH hab gestern 10 EUR für eine Flasche Weißwein ausgegeben...! :x
Und Fleisch kauf ich nur beim türkischen Süpermarket meines Vertrauens (hat eigene Frischfleischabteilung).
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
Gruwe
Beiträge: 2675
Registriert: Mo 9. Nov 2015, 15:58
user title: Obertransistorialrat
Wohnort: Saarland

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Gruwe »

Schnitter hat geschrieben:(05 Jul 2020, 14:38)

Das kommt auf die Gaststätte und den Italiener an.

Beim Imbiss oder Chinesen wird es natürlich schwierig. Aber braucht man das ?
Versteh ich nicht!

Gerade dann, wenn ich in der Mittagspause fleischlos essen möchte, steuer ich bevorzugt den Chinesen bzw. Asiaten an.

Ansonsten hab ich auch aus gesundheitlichen Gründen vor längerem Tierprodukte reduziert, was erfolgreich war. Allerdings weiß ich seitdem auch, wie sehr man doch in der örtlichen Gastronomie "genötigt" wird, etwas mit Fleisch zu essen.
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Mo 1. Jun 2020, 16:46

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Meruem »

firlefanz11 hat geschrieben:(05 Jul 2020, 20:47)

Ich möchte zu Protokoll geben, dass ICH NICHT dieser Geiz ist geil Mentalität anheim gefallen bin! ICH hab gestern 10 EUR für eine Flasche Weißwein ausgegeben...! :x
Und Fleisch kauf ich nur beim türkischen Süpermarket meines Vertrauens (hat eigene Frischfleischabteilung).
Toll freut mich für sich , ich glaube jedoch der Durchschnittssdeutsche ist da aber dennoch anders gestrickt.
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von imp »

Wer findet, dass Fleisch mehr kosten sollte, kann ja einfach was spenden.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von imp »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jul 2020, 12:59)

Das meiste Fleisch, das wir verzehren, ist doch schon zubereitet.
Gaststätten, Betriebskantinen, der "Chinese", der "Inder" oder der "Italiener" oder der Kiosk-Imbiß kaufen das Fleisch auch nicht beim Premium-Fleischer oder Bio-Bauern!
Ist bei Kartoffeln dasselbe.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Quatschki »

imp hat geschrieben:(05 Jul 2020, 23:23)

Ist bei Kartoffeln dasselbe.
Oder bei Eiern
Die Massenerzeuger lachen sich tot über die "Der Verbraucher ist Schuld, weil er so geizig ist"-Kampagnen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von imp »

Quatschki hat geschrieben:(06 Jul 2020, 08:43)

Oder bei Eiern
Die Massenerzeuger lachen sich tot über die "Der Verbraucher ist Schuld, weil er so geizig ist"-Kampagnen.
Der Kleinverbraucher kauft sich die Premiumeier vom Goldstaubhof aus eingeredeter Schuld und weil das Budget und die Zeit vorn und hinten nicht reichen, kommt dazu das Industrieprodukt, in dem vorverarbeitet und unsichtbar der Genmais, das Ei aus dem Hühnerhaus of Horror und das Plantagenöl des Verderbens verrührt sind.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15135
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von firlefanz11 »

Quatschki hat geschrieben:(06 Jul 2020, 08:43)

Oder bei Eiern
Müsste man eigtl. die Abtreibungsgegner im passenden Strang fragen aber gilt Eier essen auch als Tötung von ungeborenem Leben?
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17228
Registriert: Di 3. Jun 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Umetarek »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jul 2020, 12:59)

Das meiste Fleisch, das wir verzehren, ist doch schon zubereitet.
Richtig und mein Mann bereitet es sehr lecker zu! :thumbup:
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von imp »

firlefanz11 hat geschrieben:(06 Jul 2020, 09:40)

Müsste man eigtl. die Abtreibungsgegner im passenden Strang fragen aber gilt Eier essen auch als Tötung von ungeborenem Leben?
Die dürften bereits gekocht oder anderweitig tot sein.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Quatschki »

Umetarek hat geschrieben:(06 Jul 2020, 09:47)

Richtig und mein Mann bereitet es sehr lecker zu! :thumbup:
Manner, die zu Hause täglich das Essen kochen (und mittags vielleicht noch zur Frau auf die Baustelle oder aufs Feld bringen), sind schwer zu finden.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17228
Registriert: Di 3. Jun 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Umetarek »

Quatschki hat geschrieben:(06 Jul 2020, 10:18)

Manner, die zu Hause täglich das Essen kochen (und mittags vielleicht noch zur Frau auf die Baustelle oder aufs Feld bringen), sind schwer zu finden.
Ich geb ihn auch nicht mehr her!
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31603
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Billie Holiday »

imp hat geschrieben:(05 Jul 2020, 23:22)

Wer findet, dass Fleisch mehr kosten sollte, kann ja einfach was spenden.
Niemand will pauschal mehr Geld für minderwertiges Fleisch bezahlen.
Der Hintergedanke ist, dass artgerechte Tierhaltung mehr kostet und daher auch das Fleisch. Geld für hohe Qualität auszugeben hat nichts mit mildtätigen Spenden zu tun.
Diese hohe Qualität muß natürlich nachgewiesen sein.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von imp »

Billie Holiday hat geschrieben:(06 Jul 2020, 11:17)

Niemand will pauschal mehr Geld für minderwertiges Fleisch bezahlen.
Der Hintergedanke ist, dass artgerechte Tierhaltung mehr kostet und daher auch das Fleisch. Geld für hohe Qualität auszugeben hat nichts mit mildtätigen Spenden zu tun.
Diese hohe Qualität muß natürlich nachgewiesen sein.
In erster Linie geht es darum, den Konsumenten einzureden, er handle schlecht gegen andere, wenn er billiges Fleisch kaufe. Da geht es nicht um Qualität sondern um eine Verwertegemeinschaft. Wenn jemand das Geld locker hat und für seine Steakfresserei unbedingt das Freilaufgnu aus Fernentinien eingeflogen haben möchte, bitte. Mir ist diese ganze Attitüde fast noch mehr ein Graus als der aufgerufene Preis, ich habe nichts gegen einen normalen deutschen Normstall. Der Hersteller von Kartoffelvorprodukten, Fischfilet, Fertigsushi, der Systemgastronom, das Verpamper von Tiefkühlkost, der kauft auch eher preisbewusst und verkauft ein Qualitätsprodukt, das alle Hygienestandards erfüllt und rundum legal ist. Und diese Ware soll ich nicht verwerten dürfen für meine Suppe oder bunte Pfanne?
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Meruem
Beiträge: 6478
Registriert: Mo 1. Jun 2020, 16:46

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Meruem »

imp hat geschrieben:(05 Jul 2020, 23:22)

Wer findet, dass Fleisch mehr kosten sollte, kann ja einfach was spenden.

Es geht doch bei der Thematik Fleischkonsum ( die Sache bei Tönnies und generell die prekären " Unter aller Sau" Zustände in der Fleischindustrie lasse ich bewusst außen vor ) nicht und Spenden , denn der Fleischkonsum bringt viele Problene mit sich, gesundheitliche ( Antibiotika behandeltes Fleisch usw mit entsprechenden medizinisch negativen Folgen) oder halt der ganze klimatisch - ökologische Aspekt ( Resourchenverbrauch Stichwort Wasser, oder die katastrophale CO2 Bilanz der Produktion von Fleisch , bishin zu ethisch- moralischen Fragen Stichwort Tierwohl usw usw.

Wenn man ehrlich ist gibt es wohl bessere und stichhaltigere Argumente Contra Fleischkonsum als dafür , inwieweit man sich darüber wirklich Gedanken machen will, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Zuletzt geändert von Meruem am Mo 6. Jul 2020, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
Schnitter
Beiträge: 19033
Registriert: Di 7. Feb 2012, 15:02

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Schnitter »

imp hat geschrieben:(06 Jul 2020, 11:27)

In erster Linie geht es darum, den Konsumenten einzureden, er handle schlecht gegen andere, wenn er billiges Fleisch kaufe. Da geht es nicht um Qualität sondern um eine Verwertegemeinschaft. Wenn jemand das Geld locker hat und für seine Steakfresserei unbedingt das Freilaufgnu aus Fernentinien eingeflogen haben möchte, bitte. Mir ist diese ganze Attitüde fast noch mehr ein Graus als der aufgerufene Preis, ich habe nichts gegen einen normalen deutschen Normstall. Der Hersteller von Kartoffelvorprodukten, Fischfilet, Fertigsushi, der Systemgastronom, das Verpamper von Tiefkühlkost, der kauft auch eher preisbewusst und verkauft ein Qualitätsprodukt, das alle Hygienestandards erfüllt und rundum legal ist. Und diese Ware soll ich nicht verwerten dürfen für meine Suppe oder bunte Pfanne?
Du darfst all das kaufen und essen, wenn du keinerlei Anspruch an Geschmack und halbwegs lebenswerte Umständen für Tiere hast.

Nachvollziehen kann ich das trotzdem nicht. Da dreht sich mir der Magen um.
Schnitter
Beiträge: 19033
Registriert: Di 7. Feb 2012, 15:02

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Schnitter »

Quatschki hat geschrieben:(06 Jul 2020, 08:43)

Oder bei Eiern
Die Massenerzeuger lachen sich tot über die "Der Verbraucher ist Schuld, weil er so geizig ist"-Kampagnen.
Das ist aber genau der Punkt. Natürlich ist der Verbraucher schuld.

Dem Großteil der Verbraucher ist Herkunft und Geschmack scheißegal, daher fressen die Leute ja auch die Antibiotika-Steaks vom Aldi für 2,99.

Wäre dem nicht so würden die Massenerzeuger auch andere Produkte verwenden.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31603
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Billie Holiday »

Schnitter hat geschrieben:(06 Jul 2020, 11:39)

Das ist aber genau der Punkt. Natürlich ist der Verbraucher schuld.

Dem Großteil der Verbraucher ist Herkunft und Geschmack scheißegal, daher fressen die Leute ja auch die Antibiotika-Steaks vom Aldi für 2,99.

Wäre dem nicht so würden die Massenerzeuger auch andere Produkte verwenden.
Die in lila schimmernder Marinade schwimmenden, verschweißten Grillstücke verkaufen sich jedenfalls besser als das frische Stück vom Metzger, das man selbst würzt. Die Ansprüche sind nicht sehr hoch. Mir dreht sich der Magen um, wenn ich daran denke, was diese Marinade verdecken soll. Diese abgepackten Fleischstücke sind ekelhaft.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Schnitter
Beiträge: 19033
Registriert: Di 7. Feb 2012, 15:02

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Schnitter »

Billie Holiday hat geschrieben:(06 Jul 2020, 11:50)

Die in lila schimmernder Marinade schwimmenden, verschweißten Grillstücke verkaufen sich jedenfalls besser als das frische Stück vom Metzger, das man selbst würzt. Die Ansprüche sind nicht sehr hoch. Mir dreht sich der Magen um, wenn ich daran denke, was diese Marinade verdecken soll. Diese abgepackten Fleischstücke sind ekelhaft.
Sowas habe ich schon seit Jahren nicht mehr auf den Grill geschmissen.

Von dem abgesehen was sich da unter der Marinade verbirgt.....es schmeckt halt einfach auch scheiße. Die Marinade soll das übertünchen.
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von imp »

Schnitter hat geschrieben:(06 Jul 2020, 11:36)

Du darfst all das kaufen und essen, wenn du keinerlei Anspruch an Geschmack und halbwegs lebenswerte Umständen für Tiere hast.
Das ist nun mal Unsinn. Ein konventionelles Stück Fleisch beim Metzger vom normalen Rindviech oder Schwein aus der Region, wo ich zum Stall radeln kann und mir anschaue, wie sie stehen und liegen, schmeckt ganz ausgezeichnet und erfüllt alle Qualitätsstandards, die kontrolliert werden. Das kommt heutzutage auch durch den großen Schlachtbetrieb und wird im Hinterzimmer allenfalls noch zerlegt und gereift, schon weil der Metzger sich die andauernden Umbauten wegen immer strengeren Auflagen gar nicht leisten will. Größere Schweinehaltung stinkt übrigens bereits ab ein paar Dutzend Tieren ganz furchtbar, ob nun Bio oder normal. Deshalb guckt da auch viel seltener irgendein Öko wirklich vorbei als bei den niedlichen Rindviechern.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31603
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Billie Holiday »

Schnitter hat geschrieben:(06 Jul 2020, 11:55)

Sowas habe ich schon seit Jahren nicht mehr auf den Grill geschmissen.

Von dem abgesehen was sich da unter der Marinade verbirgt.....es schmeckt halt einfach auch scheiße. Die Marinade soll das übertünchen.
Ich selbst kaufe das abgepackte Zeug auch nicht. Aber man wird ja mal auf Gartenpartys eingeladen.....oder sieht im Supermarkt in der Kühltruhe diese komisch schimmernde Marinade, die wirklich sehr widerwärtig ist.

Vielleicht bringen bessere Standards, strengere Gesetze plus Erhebung der eigenen Ansprüche an gutes Essen einen Wandel. Aber vermutlich ist die Geiz-ist-geil-Mentalität zu fest verankert in vielen Köpfen.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3887
Registriert: Mo 20. Feb 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Alana4 »

Schnitter hat geschrieben:(06 Jul 2020, 11:39)

Das ist aber genau der Punkt. Natürlich ist der Verbraucher schuld.

Dem Großteil der Verbraucher ist Herkunft und Geschmack scheißegal, daher fressen die Leute ja auch die Antibiotika-Steaks vom Aldi für 2,99.

Wäre dem nicht so würden die Massenerzeuger auch andere Produkte verwenden.
Der "Großteil der Verbraucher", nämlich an die 80% der Bevölkerung, lebt in Städten- weitab von irgendwelchen glücklichen Postkartenbauernhöfen.
Die bewerkstelligen ihren Einkauf im Supermarkt. wollten die erst zum glücklichen Rinderbauern, dann zum glücklichen Schweinebauern, zwischendurch zum glücklichen Hühnerhalter und schließlich zum glücklichen Gemüsefeld radeln, sind die 4 Wochen unterwegs, ehe sie die Wochenmahlzeit für die Familie zusammen haben.

Der normale Verbraucher kauft das, was er gerade braucht oder möchte zu dem Preis, der im Laden dran steht. Gibt es das abgepackte Fleisch in der Kühltheke quasi über Nacht nicht mehr sondern nur noch frisch an einer Fleischtheke, so bilden sich dort die Schlangen....aber es wird dort ausgewählt und gekauft,zumindest, solange es reicht. für alle in der Schlange wird es dann nicht reichen.
Allerdings-und hier ist "Geiz ist geil" eben wieder da: es kostet die Händler einiges: nämlich mehr Personal, zusätzliche Verkaufsfläche, entsprechende Einrichtungen technischer Art.......und es kostet ihn vor allem eins: Gewinn!
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von imp »

Alana4 hat geschrieben:(06 Jul 2020, 12:17)

Der "Großteil der Verbraucher", nämlich an die 80% der Bevölkerung, lebt in Städten- weitab von irgendwelchen glücklichen Postkartenbauernhöfen.
Die bewerkstelligen ihren Einkauf im Supermarkt. wollten die erst zum glücklichen Rinderbauern, dann zum glücklichen Schweinebauern, zwischendurch zum glücklichen Hühnerhalter und schließlich zum glücklichen Gemüsefeld radeln, sind die 4 Wochen unterwegs, ehe sie die Wochenmahlzeit für die Familie zusammen haben.

Der normale Verbraucher kauft das, was er gerade braucht oder möchte zu dem Preis, der im Laden dran steht. Gibt es das abgepackte Fleisch in der Kühltheke quasi über Nacht nicht mehr sondern nur noch frisch an einer Fleischtheke, so bilden sich dort die Schlangen....aber es wird dort ausgewählt und gekauft,zumindest, solange es reicht. für alle in der Schlange wird es dann nicht reichen.
Das ist doch Unsinn. Verteuert man Lebensmittel wie Milch, Käse, Fleisch- und Wurstwaren, Fisch, dann geht auch die Nachfrage teilweise in Substitute. Gerade bei ärmeren Menschen wird dann die Brotscheibe dicker und der Belag dünner oder es werden eben günstigere Produkte herangezogen, Griebenschmalz, Streichwurst, usw.

Allerdings-und hier ist "Geiz ist geil" eben wieder da: es kostet die Händler einiges: nämlich mehr Personal, zusätzliche Verkaufsfläche, entsprechende Einrichtungen technischer Art.......und es kostet ihn vor allem eins: Gewinn!
Ein Händler wird stets gewinnoptimiert anbieten. Da geht dann mancher Kunde verloren, mancher zahlt mehr, wo auch immer die Kurve erwartbar das beste Geschäft bietet.

Das Gerede vom Geiz ist zutiefst menschenfeindlich.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17228
Registriert: Di 3. Jun 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Umetarek »

Es ist einfach so, dass wenn man keinen Metzger um die Ecke, dann kauft man im Supermarkt und das ist suboptimal. Immerhin habe ich jetzt einen Metzger, sogar um die Ecke, der seine eigenen Rindviecher hält. Das Schweinefleisch kommt von einem Kumpel von ihm, paar Dörfer weiter, Huhn gibt es keins.

Und wo hole ich die Hühnerbrust? Abgepackt im Supermarkt. Lääääcker :|

Bis ich sie aus eigener Zucht vernasche, wird leider noch etwas dauern.
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17228
Registriert: Di 3. Jun 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von Umetarek »

Aber immerhin billig und leider konkurrenzlos, nicht nur konkurrenzlos billig, nein, es gibt leider keine Alternative mehr im Supermarkt, eine Zeitlang hatten sie Hühner aus besserer Haltung.
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Fleischkonsum in unserer Gesellschaft...

Beitrag von imp »

Umetarek hat geschrieben:(06 Jul 2020, 12:35)

Aber immerhin billig und leider konkurrenzlos, nicht nur konkurrenzlos billig, nein, es gibt leider keine Alternative mehr im Supermarkt, eine Zeitlang hatten sie Hühner aus besserer Haltung.
Dass überhaupt in Deutschland so viel Geflügel auf den Teller kommt, ist eine relativ neue Entwicklung. Seit Jahren geht die Schlachtung von Schweinen in Deutschland zurück zugunsten bestimmter Geflügelsorten, hauptsächlich Huhn und Pute. Gans und Ente spielen eine völlig untergeordnete Rolle, Taube ist ein absolutes Nischenprodukt, allemal vom Strauß überholt. Die Schlachtung ausgewachsener Bullen und Kühe nimmt inzwischen ebenfalls ab. Im Trend liegen Färsen.

Der Markt differenziert sich in ein reines Volumengeschäft, ein etwas höherwertigeres Segment und dann die Spezis, die sich die jeweils aktuellen Trends schmecken lassen - jedoch werden innerdeutsch immer weniger Teile vom Tier an den Mann gebracht. Der Rest wird entweder exportiert oder zerkleinert an die Industrie abgegeben für Convenience-Produkte. Auch vom handmassierten Bio-Importrind möchten nur noch wenige Steakfreunde ernsthaft Schwanz, Mark, Innereien oder Blut verzehren, jedenfalls nicht wissentlich. Bei aller Differenzierung ist aber häufig auch die billigste Fleischkategorie heute gesünder, strenger kontrolliert und insgesamt bekömmlicher als das Durchschnittsprodukt der 80er Jahre und das lassen sich viele Leute weiterhin lieber schmecken, als kein Fleisch zu haben.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Antworten