CaptainJack hat geschrieben:(19 May 2017, 22:05)
Ich wüsste nicht, was dagegen einzuwenden ist (das ist doch denen ihre Auffassung und durch die Meinungsfreiheit gedeckt)?
Warum darf man nicht gegen Masseneinwanderung in unsere Sozialsysteme bzw. in die Kriminalstatistik sein? Unerklärlich!?
Und dann der Gewaltverzicht!? Wenn schon Demos, dann solche!
Sorry für das Dozieren jetzt, aber ich muss da mal etwas weiter ausholen.
Die Geschichte der Spezies ist geprägt vom Versuch allgemeingültige Modellvorstellungen im Miteinander um - bzw. durchzusetzen. Ob in Religion, Wirtschafts - oder Gesellschaftsordnung. Alle diese Modellvorstellungen sind gemessen am Anspruch ihrer allgemeingültigen Seligmachung bisher gescheitert. So funktioniert Religion nur als Gesellschaftsmodell, würden alle gläubig sein, Sozialismus nur, würden alle bereit sein sich dem Leistungsprinzip unterzuordnen, unabhängig von der Höhe der persönlichen Erträge dabei. Kommunismus nur, würde jeder dem anderen genau das gönnen, wie sich selber auch. Kapitalismus nur, würde jeder befähigt sein sich bestmöglich zu vermarkten.
Jede dieser Modellvorstellungen kann nur funktionieren, wenn eine absolute Mehrheit hinter ihr steht und für den Rest ein Ausgleich geschaffen wird.
Daran ermangelt es jedoch stetig. Wer
abtrünnig ist, wird mit der Hölle bedroht, mit sozialem Abseits und Armut bestraft oder politisch bekämpft. Bedeutet, all diese Gedankengebäude sind letztlich Elitenprojekte, bei denen jeweils eine gewisse Menge an Followern und Nutznießern partizipieren bzw. ihr Heil darin sehen, die anderen leer ausgehen oder Nachteile erfahren, fehlt es am erwähnten Ausgleich.
Ebenso verhält es sich in der Moderne mit dem Konzept des universellen, wurzel - und heimatlosen Kosmopoliten ohne Identität, einem alternativlosen Modell, aufgrund
der Globalisierung. Rekapituliere die Parallelen bei der Umsetzung von bisherigen Modellvorstellungen : Alternativlos, notwendig, es dient allen, ist fortschrittlich, Gegner müssen identifiziert, dämonisiert und bekämpft werden, um
die große Idee zu verwirklichen. Entweder oder - wer ein sowohl als auch anmahnt, hat die Idee nicht verstanden, wird als Feind identifiziert, der angeblich den Grundgedanken angreift. So mutierte der Religionskritiker zu einem Feind der Kirche, der Kritiker im Sozialismus zum Staatsfeind, der Kapitalismuskritiker zum Kommunisten, der EU - Kritiker zum " Europa"feind, der Globalisierungskritiker der Vision eigenschaftsloser Gemeinschaften zum völkisch Rechten.
Letzlich führten oder führen all diese
großen Ideen zu wenigen bis mäßig vielen echten Nutznießern, ( Kirchenfürsten, Bonzen, Multimillionären, kosmopolitischen Globetrottern ) aber vielen Abgehängten, Benachteiligten oder Desillusionierten, fehlt es an einer Regulierung, freiwilligen Einsichtigkeit und an Maß und Mitte.
Demokratie ist das einzige Konzept, gemessen an seinen Ansprüchen, das noch nicht gescheitert ist, es ist aber auf dem Weg dahin, da es zunehmend den Konsens der Notwendigkeit des Interessensausgleiches verlässt und wie in den anderen Modellvorstellungen versucht absolute Sichtweisen durchzusetzen.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.