Zunder hat geschrieben:(21 May 2017, 14:17)
Das Berliner Schloß ist ein rekonstruierter Neubau. Einen Neubau mit einem Kreuz zu krönen hat nichts mit Tradition zu tun, sondern mit einem Statement.
Dem Original wurde die Kuppel mit dem Kreuz erst Mitte des 19. Jahrhunderts aufgesetzt. Bis zur Zerstörung der Kuppel dauerte es ungefähr 90 Jahre, von der Zerstörung bis zur geplanten Fertigstellung werden ungefähr 75 Jahre vergangen sein. Es ist nicht wirklich so, daß die Kuppel mit dem Kreuz zum unverzichtbaren Kernbestand der deutschen Identität gehört.
In der völkischen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts, die das Deutschtum als dezidiert christlich definierte, war das Kreuz ein Statement gegen die Juden. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wäre es ein Statement gegen Juden, Muslime, Buddhisten........und Atheisten. Der "integrative" Charakter des Christentums bestand eigentlich immer nur in Mission und Zangskonversion. Unter diesem Aspekt ist es die Bruderreligion des Islam. Das braucht kein vernünftiger Mensch.
Das Humboldt Forum, das im Schloß untergebracht werden soll, trägt den Namen zweier Aufklärer, nicht zweier Pfaffen.
Geplant war die Kuppel des Glockenturms mit Kreuz bereits von Andreas Schlüter, der den Auftrag zum Umbau des Renaissance-Schlosses im 18. Jh. vom preussischen König Friedrich I. erhielt - als nix mit "Statement gegen Juden" und nix mit "völkische Nationalbewegung". Wie der Name "Glockenturm" bereits andeutet, sollte die Kuppel die Schlosskapelle abschließen und Kirchen, Kapellen, Dome tragen überall in Europa das Kreuz als Zeichen christlichen Glaubens. Das Christentum
ist Kernbestand
europäischer und damit auch deutscher Identität und damit ist auch das Kreuz als Symbol christlichen Glaubens Teil europäischer und damit auch deutscher Identität.
Dass Andreas Schlüter seinen Entwurf nicht ausführen konnte und die Schlosskapelle ohne Kuppel blieb, war den technischen Möglichkeiten der Zeit (18.Jh.) geschuldet, da sich die Fundamente des Renaissanceschlosses als nicht tragfähig genug erwiesen.
Zudem handelt es sich beim Neubau des Schosses um eine
spendenfinanzierte originalgetrue Rekonstruktion. Originalgetreu bedeutet, das Kreuz hat auf der Kuppel zu sein und spendenfinanziert bedeutet, irgendwelche linksgrün bekifften Politiker haben nicht reinzuquatschen, wie zweckgebundene Spenden zu verwenden sind.
Und bitte nicht vergessen die beiden Aufklärer Alexander und Wilhelm von Humboldt waren
keine Atheisten, sie waren Christen!
Und bitte nicht vergessen
wer den Abriss des teilweise zerstörten Stadtschlosses zu verantworten hat und
wer eine öffentliche Diskussion Wiederaufbau vs. Abriss des Stadtschlosses und großer Teile der Mitte Alt-Berlins verhinderte.
Es geht um
Toleranz und zur Toleranz gehört auch die Toleranz religiöser Symbole.
Wenn sich Atheisten und Angeörige anderer Religionen durch das Symbol einer Religion, die die europäische Kultur maßgeblich mitgeprägt hat, diskriminiert und/oder ausgegrenzt fühlen (sollten), dann zeugt das nicht von Tolerenz, sondern im Gegenteil von Intoleranz.
Toleranz ist nunmal
keine Einbahnstraße - wenn man Toleranz
gegenüber Andersdenkenden einfordert, dann kann (muss) man in gleichem Maße auch Toleranz
von Andersdenkenden einfordern (können).
Darum die Frage: wo endet Toleranz und beginnen Selbtverleugnung und Unterwerfung.
"Nur wer sich seiner Identität sicher ist, kann dem anderen Raum geben, ohne sich bedroht zu fühlen."
Dieser Satz der Kulturstaatsministerin Monika Grütters beinhaltet die zentrale und entscheidende Aussage!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen